Navigator der Seele - Bistum Dresden

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Navigator der Seele
Ein religiöser Mensch weiß um seine Gottesbedürftigkeit. Zumindest ahnt er, dass
sein Leben, dass das Leben überhaupt in einem unauslotbarem göttlichen
Mysterium gründet. Bei vielen Menschen bleibt es nicht bei einer Ahnung, sondern
die Ahnung wird zur inneren Gewissheit. Menschen, die ihre Gottesbedürftigkeit
wahrnehmen und spüren, gehen davon aus, dass gelingendes Leben letztlich nicht
aus eigenen Kräften machbar ist. Sie verstehen ihr Leben als Gabe und Aufgabe.
Sie haben die innere Einstellung, dass sie letztlich Gott für ihr Tun und Lassen
verantwortlich sind. Wenn es gut geht, können sie diese Verantwortung mit innerer
Freiheit und Gelöstheit übernehmen. Aus dem Glauben heraus vertrauen sie auf
Gottes gutes Weggeleit. Die innere Erfahrung des Mitseins Gottes erschließt sich
ihnen
in
verschiedenen
Lebenssituationen.
Diese
Erfahrungen
sind
ganz
individuell. Wenn Menschen existentielle Erfahrungen machen, sind sie ganz bei
sich. Zu diesen existentiellen Erfahrungen gehören nicht nur die Erfahrung von
Trost, Gelassenheit, Zuversicht, innerer Stimmigkeit…, sondern auch Erfahrungen
von Bewegtheit, Ergriffenheit, Erschütterung…. Zunehmend suchen Menschen in
unserer Zeit Zugang zu einer spirituellen Lebensweise. Dabei erfahren spirituell
suchende Menschen, dass es eine Grundvoraussetzung für das spirituelle Leben
ist, bei sich zu sein. Im eigenen Inneren erschließt sich ihnen ihr Lebensweg im
Hier und Jetzt. Sie versuchen dem gerecht zu werden, was sie als ihren Lebenssinn
erkennen. Gottes Mitsein mit uns Menschen ereignet sich wesentlich im Inneren
Menschen, manche sagen in seinem Herz oder auch in seiner Seele. Die Weise des
Seins, in der Gott mit uns ist, kann als Heiliger Geist beschrieben werden.
Norbert Mothes
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