Bewegung ist Leben Patientenleitfaden + Gemeinschaftskrankenhaus Bonn Die starke Gemeinschaft für Ihre Gesundheit + Bewegung ist Leben Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, bei Ihnen wurde eine Schädigung des Kniegelenkes festgestellt. Das Kniegelenk ist das komplizierteste Gelenk des Körpers und ist im gesamten Leben sehr häuÞg von Erkrankungen oder Verletzungen betroffen. Einige dieser Schädigungen entstehen durch einen Unfall (traumatisch), andere sind verschleißbedingt (degenerativ). Wir haben Ihnen eine Spiegelung (Arthroskopie) des Kniegelenkes empfohlen. Diese Patientenbroschüre soll Ihnen bereits vor der Operation Informationen zu dieser Behandlung geben und wichtige Fragen beantworten. Dr. H. Haas Dr. J. Müller-Stromberg - Chefärzte Zentrum für. Orthopädie und Unfallchirugie - + Gemeinschaftskrankenhaus Bonn Die starke Gemeinschaft für Ihre Gesundheit + Wie wird eine Kniespiegelung (Arthroskopie) durchgeführt? Eine Kniespiegelung ist eine minimal-invasive (Schlüsselloch-) Operation, die in Vollnarkose oder Teilnarkose mit Betäubung der Beine durchgeführt wird. Es sind zwei kleine Schnitte (ca. 0,5cm) notwendig. Durch einen Zugang wird eine Kamera eingeführt, durch den anderen wird mit kleinen Instrumenten operiert. Das Knie wird dazu mit einer sterilen zuckerhaltigen Flüssigkeit gefüllt, damit der Operateur besser sehen kann. Die gesamte Operation dauert ca. 30 Minuten. Danach werden die Schnitte vernäht, ein Schlauch zum Ablaufen der Wund- und Spülßüssigkeit eingeführt und ein Kompressionsverband angelegt. + Gemeinschaftskrankenhaus Bonn Die starke Gemeinschaft für Ihre Gesundheit + Bewegung ist Leben Welche Erkrankungen des Kniegelenkes kann man arthroskopisch behandeln? Meniskusriss: Der Meniskus ist eine knorpelige Scheibe, die als Puffer zwischen Ober- und Unterschenkel dient. Jeder Mensch besitzt einen Innenund einen Außenmeniskus. Ist ein Riss aufgetreten, kommt es einerseits zu schmerzhaften Einklemmungen, andererseits zum Reiben der instabilen Anteile über den Knorpel mit nachfolgenden Knorpelschäden. In der Operation wird bei älteren Rissen der beschädigte Anteil ausgeschnitten und abgesaugt, so dass wieder glatte Flächen entstehen. Alle stabilen Anteile werden belassen. Beim jungen Patienten und frischen Rissen ist eine ReÞxation durch spezielle Anker möglich. In seltenen Fällen besteht die Notwendigkeit einen Meniskus durch ein künstliches Implantat zu ersetzen. Dies ist Spezialfällen vorbehalten. Hierzu bitten wir um Vorstellung in unserer Spezialsprechstunde. Knorpelschäden: Schäden des Knorpels können verschleißbedingt im Rahmen einer Arthrose des Kniegelenkes oder nach einem Unfall entstehen. Während der Operation können Glättungen vorgenommen werden. Bei tieferen Schäden oder größeren Defekten kann eine Knorpeltransplantation durchgeführt werden. In Spezialfällen ist eine Knorpelanzüchtung außerhalb des Körpers mit späterer Transplantation möglich; wir bitten um Vorstellung in unserer Spezialsprechstunde. + Gemeinschaftskrankenhaus Bonn Die starke Gemeinschaft für Ihre Gesundheit + Kniescheibenverrenkung (Patellaluxation): Die Kniescheibe ist instabil. In der Operation wird der seitliche Halteapparat aus Band und Kapsel durchtrennt, um den Lauf der Kniescheibe nach innen zu verlagern. Manchmal ist es auch notwendig den inneren Anteil des Halteapparates zu raffen. Hierfür ist ein kleiner zusätzlicher Schnitt nötig. Kreuzbandrisse: Auch Risse des vorderen und hinteren Kreuzbandes können arthroskopisch behandelt werden. Der viel häuÞgere Riss des vorderen Kreuzbandes sollte operativ behandelt werden, da es sonst zu einer Instabilität des Gelenkes mit nachfolgenden Knorpelschäden und Arthrose kommen kann. Das neue Kreuzband besteht dann aus zwei körpereigenen Sehnen des Oberschenkels derselben Seite. Diese werden aufbereitet und in einem Knochenkanal im Ober- und Unterschenkel durch bioresorbierbare (Zucker-) Schrauben Þxiert. In der Nachbehandlung wird das Knie zunächst für zwei Wochen in einer Schiene in Streckstellung und dann für weitere zwei Wochen in einer Knieführungsschiene mit Beweglichkeit bis 90° Beugung gelagert. Nach zwei Wochen können die Gehstützen in der Regel abtrainiert werden. Nach sechs Wochen empfehlen wir eine ambulante Rehabilitation. + Gemeinschaftskrankenhaus Bonn Die starke Gemeinschaft für Ihre Gesundheit + Bewegung ist Leben Arthrose: Ein X- oder O-Bein führt häuÞg zu einer einseitigen Belastung des Kniegelenks und damit zu einseitigen Abnutzungserscheinungen bis zur Arthrose. Zur Behandlung dieses Problems kann es manchmal erforderlich sein, das Schienbein oder den Oberschenkelknochen einzusägen und neu auszurichten. Dadurch wird z.B. ein O-Bein in eine leichte, kaum wahrnehmbare X-BeinStellung gebracht, um die Belastung in gesunde Gelenkanteile umzuleiten . Der neu ausgerichtete Knochen wird dann mit einer Metallplatte verschraubt, um den Knochen zu stabilisieren und eine möglichst frühzeitige Krankengymnastik zu ermöglichen. Eine Gips oder Schienenbehandlung ist in der Regel nicht erforderlich. In der ersten Phase der Nachbehandlung darf das operiert Bein dann noch nicht voll belastet werden, weil der durchtrennte Knochen erst heilen muss. In dieser Zeit wird regelmäßige KG zum Erhalt der Beweglichkeit des Knies durchgeführt. Nach Einsetzen der Knochenheilung meist nach 6 Wochen- kann dann voll belastet werden und mit einer ambulanten Reha begonnen werden. Die Platte am Schienbeinkopf stört manchmal und kann dann in einer zweiten kleinen Operation nach 12-18 Monaten entfernt werden. Wie lang ist der Aufenthalt im Krankenhaus? Eine Kniegelenksarthroskopie kann generell + Gemeinschaftskrankenhaus Bonn Die starke Gemeinschaft für Ihre Gesundheit + ambulant (morgens kommen, nachmittags gehen) durchgeführt werden. Bei älteren Patienten, insbesondere mit Vorerkrankungen und/oder größeren arthroskopischen Eingriffen (Knorpeltransplantation etc.) empfehlen wir den kurzstationären Aufenthalt, d.h. eine Nacht nach der Operation im Krankenhaus zu bleiben. Der reguläre stationäre Aufenthalt bei Kreuzbandoperationen beträgt 3 Tage. Was sollte ich vor der Operation erledigen und ins Krankenhaus mitbringen? Da Sie im Regelfall nach der Operation für einige Tage Unterarmgehstützen benutzen werden, empfehlen wir, größere Einkäufe etc. vor dem Krankenhausaufenthalt zu erledigen. Einen Nachsorgetermin bei Ihrem Orthopäden sollten Sie bereits vor der Operation für ca. den 3./4. Tag nach der Operation ausmachen. Sie sollten auch schon Termine bei einem Krankengymnasten Ihrer Wahl 2-3 mal die Woche ab dem 3./4. Tag nach Operation festlegen, da es sonst häuÞg zu Terminproblemen kommt. Mitzubringen sind Toilettenartikel für die Dauer des Aufenthaltes, Nachthemd oder Pyjama (mit weiter Hose), Morgenmantel, feste Schuhe (z.B. Turnschuhe), Gehstützen falls vorhanden und die Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen. Bitte vermeiden Sie Wertgegenstände (z.B. Schmuck) im Zimmer aufzubewahren. + Gemeinschaftskrankenhaus Bonn Die starke Gemeinschaft für Ihre Gesundheit + Bewegung ist Leben Wie ist der Ablauf vor der Operation? Am Tag vor der Operation müssen einige Vorbereitungen vorgenommen werden. Dies ist in der Regel in 2-3 Stunden möglich, so dass Sie am Nachmittag wieder nach Hause gehen dürfen. Sie müssen nicht nüchtern sein. Es wird Ihre Krankheitsgeschichte erfragt, die Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen notiert, Ihnen wird Blut entnommen. Außerdem führen wir mit Ihnen ein Gespräch über die Operation und gesondert über die Form der Narkose. An diesem Tag können Sie noch einmal alle wichtigen Fragen stellen, die Sie zur Operation und Nachbehandlung haben. Wie läuft der Operationstag ab? Ab 22 Uhr des Vortages dürfen Sie nicht mehr essen, trinken und rauchen. Am Tag der Operation melden Sie sich bitte zur verabredeten Zeit auf der Ihnen genannten Station. Auf der Station werden Sie in Ihr Zimmer gebracht. Hier liegen Kleidungsstücke für Sie bereit, die im OP-Saal getragen werden müssen. Schmuck und Zahnersatz sollten abgelegt werden. Der zu operierende Körperbereich wird rasiert. Vor der Operation erhalten Sie eine Tablette zur Beruhigung und Angstlösung. Kurz danach werden Sie mit dem Bett in den OP gefahren. + Gemeinschaftskrankenhaus Bonn Die starke Gemeinschaft für Ihre Gesundheit + Wie geht es nach der Operation im Krankenhaus weiter? Nachdem die Narkose abgeklungen ist, dürfen Sie mit Hilfe des Pßegepersonals an zwei Unterarmgehstützen aufstehen. Hierbei dürfen Sie in der Regel das operierte Bein schmerzabhängig teilbelasten. Die Kühlung und Hochlagerung des Beines ist für die erste Phase nach der Operation sehr wichtig, um den Bluterguss und die Schmerzen zu lindern. Schmerzmittel erhalten Sie ebenfalls vom Pßegepersonal. Ein/e Physiotherapeut/in wird mit Ihnen Bewegungsübungen durchführen und mit Ihnen das Treppensteigen üben. Wenn Sie sich sicher fühlen und der Wundschlauch (Drainage) entfernt wurde, können Sie nach einem abschließenden Gespräch mit dem Stationsarzt entlassen werden. In der Regel ist dies bei ambulanten Operationen am Nachmittag gegen 16.00h, bei stationär durchgeführten Operationen am folgenden Vormittag möglich. + Gemeinschaftskrankenhaus Bonn Die starke Gemeinschaft für Ihre Gesundheit + Bewegung ist Leben Wie geht es nach der Entlassung aus dem Krankenhaus weiter? Das operierte Bein sollte weiter hoch gelagert und mehrmals täglich gekühlt werden. Die mitgegebenen Schmerzmittel sollten Sie die ersten Tage regelmäßig einnehmen. In der Regel empfehlen wir die Benutzung der Gehstützen für vier Tage (bei Kreuzbandersatz für 14 Tage). Bei Abweichung werden Sie hierüber informiert. Wichtig ist, dass Sie die Thrombosespritzen für die Dauer der Teilbelastung benutzen. Das Krankengymnastikrezept haben Sie schon am Vorbereitungstag erhalten. Wenige Tage nach der Operation sollten Sie mit der Physiotherapie beginnen und auch zu Hause regelmäßig die Übungen durchführen. Die ärztliche Nachbehandlung kann vom niedergelassenen Arzt (Hausarzt oder Orthopäde) übernommen werden, am besten vereinbaren Sie hier hierfür bereits vor der Operation einen Termin mit Ihrem Arzt. Wie lange falle ich bei der Arbeit aus, und wann kann ich wieder Sport treiben? Eine Bürotätigkeit kann in der Regel nach 14 Tagen wieder aufgenommen werden; stehende und körperlich anspruchsvolle Arbeitmacht häuÞg eine Krankschreibung von vier Wochen erforderlich. Ist das Knie abgeschwollen und gut beweglich, kann nach circa zwei Wochen das Radfahren, nach vier Wochen das Joggen begonnen werden. Ski und Fußball sind in der Regel + Gemeinschaftskrankenhaus Bonn Die starke Gemeinschaft für Ihre Gesundheit + nach 6 Wochen nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt möglich.Für die Kreuzbandplastik wie auch für die Umstellung des Schienbeinkopfs verlängern sich die Ausfallzeiten sowohl für die Arbeit als auch für den Sport. Wer schreibt mich weiter krank, woher bekomme ich die notwendigen Rezepte? Die erste Krankschreibung und das Krankengymnastikrezept erhalten Sie am Vorbereitungstag von uns. Alle weiteren Rezepte etc. werden von Ihrem Hausarzt oder Orthopäden ausgestellt. An wen wende ich mich bei Problemen nach der Operation? Prinzipiell liegt die Nachbehandlung in der Hand des Hausarztes oder niedergelassenen Orthopäden. Sollte es jedoch zu Komplikationen oder Problemen kommen, bitten wir Sie, sich an unsere Hotline zu wenden, oder sich bei uns in der Sprechstunde vorzustellen (in den ersten 12 Tagen nach der Entlassung ohne, danach mit Überweisung vom Orthopäden/Chirurgen). Nachts und am Wochenende melden Sie sich bitte bei schwerwiegenden Problemen in der Notfall-Ambulanz. + Gemeinschaftskrankenhaus Bonn Die starke Gemeinschaft für Ihre Gesundheit + Ih r W eg z u un s Für den Fußweg vom Hauptbahnhof bzw. dem zentralen Omnibusbahnhof benötigt man ca. 10 Minuten. Busverbindung: Linie 614 und 621 | Haltestelle St. Petrus Krankenhaus Straßenbahnverbindung: Linie 61 und Linie 62 | Haltestelle Königsstraße Sp ez ia ls pr e c hs tu nde Bei speziellen Fragestellungen stehen unsere Oberärzte Dr. Dirk Schemmann und Dr. Stefan Lammsfuss und die Chefärzte zur Verfügung. Hierzu vereinbaren Sie bitte einen Termin im jeweiligen Sekretariat. Chefarzt-Sprechstunde: Meike Marenbach 0228-506 2221 Oberarzt-Sprechstunde: Michaela Schüller 0228-506 7467 Patientenkoordination: Anke Heinemann 0228-506-7255 H ot lin e: 0 2 2 8 -5 0 6 -2 2 2 2