News 03/2010 - Werraland Werkstätten

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Ausgabe 3 | 2010
News
Die Werraland-Information
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News
3 Impressum
Die Werraland-Information
Mitglied im
Diakonischen Werk
Kurhessen-Waldeck
Wir danken unseren
treuen Anzeigenkunden für
Ihre Unterstützung im Jahr 2010.
Sie ermöglichen damit den Druck
der Werraland-News.
Vorwort .................................................................................... 5
10-jähriges Jubiläum der GaLa ...................................................... 8
Sexualpädagogisches Rahmenkonzept ........................................... 13
100. Geburtstag des verstorbenen Dekans Fritz Delius ....................... 18
Aktuelles Spendenprojekt ........................................................... 20
Von Mensch zu Mensch ............................................................... 21
Herausgeber
Geschäftsführender
Vorstand des Vereins
Werraland Werkstätten e. V.
Neue Mitarbeitervertretung (MAV) ................................................ 23
Redaktion
Neues vom Kochsberg mit aktuellen Fotos ...................................... 28
Alexandra Koch
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
der Werraland Werkstätten
Spenden des Fördervereins für Bewegung und Fitness ....................... 32
Neues vom Kochsberg: Portrait von Sebastian Senf ........................... 27
Zu guter Letzt: „Geh aus mein Herz und suche Freud...“ ..................... 35
Layout und Satz
Werbeagentur Pesdorado,
37296 Ringgau
Personalnews ........................................................................... 36
Druck
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Vorwort 5
Liebe Leserinnen
und Leser,
ganz herzlichen Dank für Ihre Fragen, Anregungen und auch kritischen Anmerkungen zum Thema meines letzten Vorwortes. Wenn
Sie sich freundlicherweise erinnern, hatte ich die Frage gestellt:
„Sind wir nicht alle behindert?“ Daraufhin meinte ich: „Ja“. Gern
würde ich Sie auch in diesem Vorwort noch einmal mit der von mir
geäußerten These konfrontieren.
Sind wir nicht alle behindert? Sind wir doch mal ehrlich. Ich
meine, ja.
Auch ein Mensch mit Brille zum Beispiel ist ein Mensch mit Hilfebedarf, denn er hat eine Sehschwäche.
Zumeist wurde ich von verschiedenen Seiten in meiner Auffassung
bestärkt. Dankbar bin ich aber auch für Kritik, denn die kann jedem von uns neue Perspektiven eröffnen. Bitte zögern Sie daher
auch in Zukunft nicht, wenn es um andere Themen geht, mich Ihre
Meinung wissen zu lassen.
Ein bewegendes Schicksal
Weil es mich kürzlich sehr bewegt hat, erzähle ich Ihnen zum Thema „Sind wir nicht alle behindert?“ abschließend noch von einer
nachhaltigen Begegnung mit einer jungen Frau im Rollstuhl. Im
Rahmen eines Bewerbungsgespräches stellte sie sich bei uns in
der Verwaltung vor. Als Jugendliche hatte sie einen schweren
Verkehrsunfall und trug als Unfallfolge eine schwere körperliche
Beeinträchtigung davon, die sie ein Leben lang an den Rollstuhl
binden wird. Nach dem Unfall lag die junge Frau mehrere Monate
im Wachkoma und musste, nachdem sie daraus erwacht war, die
meisten Dinge des täglichen Lebens neu lernen.
Zehn Jahre nach dem Unfall nun sitzt sie mir in meinem Büro
gegenüber. Sie hat die Mittlere Reife, das Abitur und eine abgeschlossene Berufsausbildung „in der Tasche“ und macht einen
aufgeschlossenen und lebensbejahenden Eindruck. Als sie mir
gegenüber saß, kam mir unweigerlich der Gedanke, wie man einen
solch herben Schicksalsschlag überhaupt verarbeiten kann, wie
man mit einer solch schweren Körperbehinderung weiterleben
kann.
Was ist behindert?
Erlebt habe ich im Bewerbungsgespräch eine körperlich stark beeinträchtigte Frau, die mit hoher Aufmerksamkeit, mit Interesse
und großer Freude am Gespräch auftrat. Selten habe ich in Bewerbungsgesprächen Menschen erlebt, die eine derartig positive
Ausstrahlung hatten und in vergleichbarer Weise Bejahung zum
Leben und zur Arbeit gezeigt haben.
Ist diese Bewerberin nun behindert?
Oder ist sie nicht vielmehr in Teilbereichen eingeschränkt? Wobei
sie in den meisten anderen Teilen ihrer Persönlichkeit aber doch
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fitter ist als so manch anderer. Ich habe beobachtet, dass die junge Frau mit Fähigkeiten und einer Persönlichkeitsstruktur ausgestattet ist, die häufig bei anderen Menschen so nicht vorhanden
sind. Ich muss auch Tage nach dem Gespräch noch oft an diese
Begegnung denken; auch um den Begriff „Behinderung“ für mich
neu zu beschreiben.
Was denken Sie?
KOCHSBERG – ein Projekt hat sich entwickelt
Nun zu einem anderen Thema, das für uns in diesem Jahr sehr
aktuell ist: KOCHSBERG. Im März 2010 haben wir im Rahmen der
Werraland-Beschäftigungsgesellschaft (WeBeG) mit unserem Integrationsprojekt auf dem Kochsberg in Meinhard-Grebendorf
begonnen.Dafür wurde die dortige Europa-Akademie übernommen
und barrierefrei ausgebaut. Entstanden sind so das Restaurant
„KOCHSBERG kocht“ mit Biergarten auf der Außenterrasse sowie
das Integrationshotel KOCHSBERG, Europa-Akademie, ein DreiSterne-Gästehaus. Hotel und Restaurant bieten einen hohen
Komfort.
Liebe Leserinnen und Leser,
unterstützen Sie unsere Bemühungen um die Integration schwerbehinderter Menschen und besuchen Sie unser Restaurant
„KOCHSBERG kocht“, um dort bei einem leckeren Menü angenehme Zeit zu verbringen. Nutzen Sie unsere Räumlichkeiten für
Familienveranstaltungen und andere Feiern. Kommen Sie zum
KOCHSBERG und machen Sie sich selbst ein Bild von der Entwicklung vor Ort.
Das Team vom KOCHSBERG freut sich auf Ihren Besuch.
Gerd Hoßbach
(Vorstandsvorsitzender des Vereins Werraland Werkstätten e.V.)
Was das Hotel betrifft, sind wir noch nicht ganz fertig; aber im
November werden die Umbauarbeiten abgeschlossen sein. Dann
werden auch die Hotelgäste Ruhe und Komfort, Service und Ambiente in vollen Zügen und ohne Abstriche durch Bauarbeiten genießen können. Zum jetzigen Zeitpunkt sind zehn Zimmer umgebaut, und der Aufzug ist fertig gestellt.
Unser neues Restaurant „KOCHSBERG kocht“ wird zu unserer
Freude deutlich besser angenommen als wir es uns in unseren
kühnsten Träumen erhofft hätten. An dieser Stelle ein herzlicher
Dank und ein besonderes Lob an alle, die in den vergangenen
Monaten mitgeholfen haben, dieses spannende Projekt zu entwickeln. Danke! Gemeinsam haben wir viel erreicht. Wir sind stolz
darauf, dieses moderne und zukunftsweisende Projekt gemeinsam „gestemmt“ zu haben und es nun in Form eines Ferien- und
Ausflugziels unseren Gästen präsentieren zu können.
Wir konnten bisher sechs Menschen mit Schwerbehinderung in
das neue Projekt integrieren und haben zur Zeit acht Außenarbeitsplätze der Werkstatt auf Kochsberg eingerichtet.
7
8 Jubiläum
Alexandra Koch
Wenn draußen alles grünt, wächst und gedeiht,
hat die GaLa Hochsaison
10-jähriges Jubiläum der GaLa (Garten- und Landschaftspflegegruppe)
Wie schnell doch die Zeit vergeht! Zehn Jahre ist es nun her,
dass bei den Werraland Werkstätten die Abteilung Garten- und
Landschaftspflege (GaLa) gegründet wurde. Was klein anfing,
hat sich nunmehr zu einer beachtlichen Größe gemausert. 16
Menschen mit Behinderung sind bei der GaLa beschäftigt. 30
externe Kunden füllen die Auftragsbücher. Geleitet wird die
große Gruppe von Abteilungsleiter Norbert Heine. Er hält die
Fäden in der Hand; organisiert, koordiniert, teilt ein, berät
und packt selbst mit an. „Angefangen haben wir mit der Pflege
unserer eigenen Liegenschaften“, berichtet Norbert Heine.
„Jahr für Jahr kamen dann weitere Kunden hinzu; sowohl Privatals auch Geschäftskunden.“
Stolz spricht der Werraland-Mitarbeiter über die Leistungen der
GaLa: „In unserer Hauptarbeitssaison, im Sommer, kümmern wir
uns zum Beispiel um eine Gesamtrasenfläche von circa zehn
Fußballfeldern.“ Das macht nicht nur den Abteilungsleiter stolz,
sondern auch „seine Jungs“, die alle gern an der frischen Luft
arbeiten und auch vor körperlich anstrengenden Arbeiten nicht
zurückschrecken.
Vor zehn Jahren wurde bei den Werraland Werkstätten beschlossen,
dass man die Pflege der zur Einrichtung gehörenden Grünanlagen
selbst übernehmen kann. Bis dato war das von einer externen
Firma erledigt worden. Nachdem die Idee geboren war, kam es
zeitnah zur Umsetzung. „Das Interesse bei den Beschäftigten an
der Arbeit außerhalb der Werkstatt war groß“, erzählt Norbert
Heine aus der Zeit der Gründung. „Daher gab es keine Probleme,
die neue Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen.“ Die ersten Mitarbeiter am Gründungstag waren Rainer Stattaus und Tim Hartung;
später folgten Ronny Mell, Rainer Dammer, Werner Tesch und
Jürgen Jilg. Außer dem zuletzt Genannten sind alle Arbeitsgruppen-Mitglieder vom Gründungstag heute noch dabei.
Foto aus dem Jahr 2001. Es zeigt die Anfänge der Garten- und Landschaftsgruppe
mit dem Abteilungsleiter Norbert Heine (rechts). Außerdem sind hier zu sehen: (von
links nach rechts) André Becker, Tim Hartung und Rainer Stattaus.
Auch die Eschweger Klosterbrauerei gehört zu den externen GaLa-Kunden. Auf dem
Foto ist die regelmäßige Pflege der Rabatten auf dem Firmengelände zu sehen.
Von den Anfängen bis heute viel hat sich verändert
Die ersten Arbeiten nach der GaLa-Gründung waren zum Beispiel
allgemeine Aufräumarbeiten nach dem Johannisfest. Da mussten der Grill gereinigt und die Parkbänke wieder an ihren angestammten Platz innerhalb der Einrichtung gebracht werden. Im
Laufe der Zeit kamen immer neue Aufgabengebiete hinzu. Parallel
dazu wuchs die Zahl der Beschäftigten in der Arbeitsgruppe, um
die anfallenden Arbeiten zu bewältigen. Aufgrund der Tatsache,
dass häufig außerhalb der Einrichtung gearbeitet wird, ist es von
großer Bedeutung, dass alle GaLa-Beschäftigten in der Lage sind,
selbstständig zu arbeiten. „Die Jungs sind fit, und sie arbeiten
sorgfältig“, berichtet Abteilungsleiter Heine. „Das ist wichtig,
damit unsere externen Kunden zufrieden sind und wir keine Aufträge verlieren.“
die Pflege und Wartung der eingesetzten Maschinen ist Bestandteil der Schulungen. „Mittlerweile ist aus der GaLa ein kleiner
Baubetriebshof auf dem Gelände der Werkstätten geworden“,
beschreibt Werkstattleiter Volker Stöhr die Entwicklung der
Garten- und Landschaftspflegegruppe. Sein Lob und die Gratulation zum 10-jährigen Bestehen machte Werkstattleiter Stöhr vor
zahlreichen Gästen am Johannisfest-Freitag öffentlich. Zu dieser
Gelegenheit nämlich trat die GaLa-Truppe stolz mit neuen T-Shirts
auf; grün für die Landschaftspfleger und weiß für die Maler. Denn
auch eine Malergruppe gehört zur GaLa. Gruppenleiter ist KarlHeinz Roth. Mit seinen Jungs kümmert er sich um die zur Einrichtung gehörenden Gebäude – Werkstatt, Wohnstätten, Ambulante
Dienste.
Rasen mähen im Sommer, Schnee schieben im Winter
„Die GaLa hat sich in den vergangenen Jahren bewährt, so dass
wir das Konzept fortsetzen und weiter ausbauen werden“, fügt
Volker Stöhr zukunftsweisend hinzu. Außerdem spricht eine
hohe Kundenzufriedenheit für den Erfolg dieser Außenarbeitsgruppe. Der größte externe Kunde der GaLa ist das Kreiskrankenhaus Eschwege mit der angrenzenden Psychiatrie. Das ganze Jahr
über steht dort auf einer weitläufigen Fläche die Pflege der Grünanlagen an: Unkraut jäten, Rindenmulch auftragen, Rabatten-
Qualifizierung durch Schulung
Im Bereich Garten- und Landschaftspflege werden unterschiedliche Maschinen und Geräte eingesetzt. Der entsprechende Umgang damit wird den Beschäftigten in Schulungen beigebracht.
Dabei müssen wichtige Sicherheitsregeln beachtet werden, die
im Rahmen der Schulungen ebenfalls vermittelt werden. Auch
Gruppenfoto der Garten- und Landschaftspflegegruppe, aufgenommen im März 2004
9
Auch die Hallenreinigung bei Präwema Hauptbetätigungsfeld ist aber die Gartenin Eschwege gehört zu den Aufgaben der pflege: hier zum Beispiel am Haus von
GaLa. Auf dem Foto sieht man, wie Metall- Frau Delius (Frau des verstorbenen Dekans
späne entsorgt werden.
Delius) in Eschwege.
pflege, Sträucher schneiden, Rasen mähen, kehren, Laub rechen
und andere Grünpflege-Arbeiten. Dabei ist der Sommer naturgemäß die Arbeitshochsaison für die Männer der Garten- und
Landschaftspflege. Im Winter stehen dann andere Arbeiten an;
nämlich der Winterdienst für alle zu den Werraland Werkstätten
gehörenden Gebäude. „Wenn morgens die Busse kommen, muss
bereits Salz gestreut und der Schnee weggeräumt sein“, berichtet
Norbert Heine über die Winterarbeiten. „Die Hauptwege müssen
bei Schneefall den ganzen Tag freigehalten werden, so dass keine
Unfallgefahr besteht.“
Im Winter werden außerdem die Kollegen der Malergruppe bei
Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten unterstützt. „Allein die
Instandhaltung der mittlerweile zahlreichen Werraland-Liegenschaften nimmt viel Zeit in Anspruch“, informiert der GaLa-Abteilungsleiter, der auch Sicherheits- und Brandschutzbeauftragter
der Werraland Werkstätten ist.
Bulgarien-Reise zum 10-jährigen Jubiläum
10
Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums wird im Oktober eine Reise
nach Bulgarien unternommen. Jeder zahlt selbst, aber das Erlebnis der Reise hat man gemeinsam. „Nach all der Arbeit gönnen wir
uns eine Woche Auszeit“, freut sich Norbert Heine bereits jetzt.
„Wir wollen am Strand entspannen und uns einige Sehenswürdig-
Schulung
Auf der Grillfeier zum 10-jährigen Jubiläum der GaLa ging es lustig zu. Auch Andrea
Offizieller Akt am Johannisfest-Freitag: Den Mitgliedern der Garten- und Land-
Röth-Heinemann, Vorstandsmitglied des Vereins Werraland Werkstätten e.V.,beehrte
schaftspflegegruppe wird zum 10-jährigen Jubiläum gratuliert. In den neuen
die Arbeitsgruppe mit ihrem Besuch.
T-Shirts, die anlässlich des Jubiläums angeschafft wurden, sehen wir: (von links nach
rechts)Karl-Heinz Roth, Edgar Fritsche, Ronny Mell, Jörg Siebold, Winfried Drössler,
Rainer Stattaus, Christoph Werner, Herbert Scheuermann, Rainer Dammer, Norbert
Heine, Alexander Lupp (verdeckt), André Tissen, Florian Rauch (halbverdeckt),
keiten dort anschauen.“ Der Gratulation der Werkstattleitung zum
10-jährigen GaLa-Bestehen schließt sich auch der geschäftsführende Vorstand des Vereins Werraland Werkstätten e.V. an: „Wir
sind stolz, so eine tüchtige und selbstständig arbeitende Außenarbeitsgruppe zu haben“, so Andrea Röth-Heinemann.
André Becker und Mike Fritsch.
Die „grünen“ Dienstleistungen
der GaLa im Überblick
Rasenpflegearbeiten jeglicher Art
(inklusive Ausschneiden der Rasenkanten )
Heckenschnitt
Entfernung von Sträuchern und ähnlichen Gewächsen
Rabattenpflege (Unkrautbeseitigung )
Abtransport bzw. Entsorgung von Grünschnitt
Erdaushub per Hand
Mulchen von Pflanzflächen
Hacken und Jäten
Umgraben von zu bepflanzenden Flächen
Im Sommer gibt es viel zu tun; vor allem Rainer Stattaus bei seiner liebsten Bemüssen große Rasenflächen gemäht wer- schäftigung: die Pflege der Werralandden. Hier sehen wir Ronny Mell auf dem Schafe
Aufsitzrasenmäher.
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Sexualpädagogik 13
Alexandra Koch
Wir
„Was Sie schon immer über Sex wissen sollten“
Sexualpädagogisches Rahmenkonzept der Werraland Werkstätten e.V.
Gerade in der heutigen Zeit sollten Liebe
und Sexualität keine Tabuthemen mehr
sein; denn überall wird man damit konfrontiert – im Fernsehen, im Internet, in
der Werbung, im Kino, in Zeitschriften
usw. Freizügigkeit und sexuelle Unabhängigkeit sind in unserer Gesellschaft
„normal“ und somit fast alltäglich geworden. Trotzdem steht die Frage im
Raum: Wie gehen wir mit dem Thema
„Sexualität und geistige Behinderung“
um? Das ist nicht immer leicht.
Einem anderen Menschen nah zu sein,
ist ein Grundbedürfnis, das jedem zusteht. Trotzdem fehlt gerade beim Umgang
mit dem Thema „Sexualität und geistige
Behinderung“ die nötige Selbstverständlichkeit und Unbefangenheit. Um dem
positiv entgegen zu wirken, wurde bei
den Werraland Werkstätten ein sexualpädagogisches Rahmenkonzept erarbei-
tet, auf dessen Grundlage Werralandinterne Projekttage stattfanden.
Das sexualpädagogische Rahmenkonzept
wurde von einer Arbeitsgruppe, bestehend
aus Bewohnern, Beschäftigten und Mitarbeitern der Werraland Werkstätten e.V.
erstellt. Es trägt den Titel „Was Sie schon
immer über Sex wissen sollten“, wobei das
„Sie“ durchgestrichen und handschrift-
lich „wir“ darüber geschrieben ist. Somit
heißt es: „Was wir schon immer über Sex
wissen sollten“. Das Konzept, das mit
„Strichmännchen“-Zeichnungen aus der
Feder von Elvira Brüssel bebildert ist, soll
vor allem als „lebendiges Arbeitsinstrument“, so steht es in der Einleitung, genutzt werden. Denn, soviel wir auch über
Liebe und Sex lesen, hören und sehen,
steht fest, dass es zu diesem Thema immer
wieder viele Fragen und unterschiedliche
Ansichten gibt.
„Das sexualpädagogische Rahmenkonzept
soll in den verschiedensten Themenbereichen des sexuellen Lebens die Ansichten
der Werraland Werkstätten beschreiben
und Handlungsempfehlungen bieten“,
erklärt Matthias Kreiselmeyer, Hauptab-
Zeichnungen von Elvira Brüssel
teilungsleiter Wohnen und Leiter der Arbeitsgruppe zum Thema. „Mit unserem
Konzept, das öffentlich ist und bei uns
auch käuflich erworben werden kann, sind
wir ganz aktuell auf dem richtigen Weg;
zeigt es doch, dass wir uns den zahlreichen Fragen zum Thema ‚Sexualität und
geistige Behinderung‘ gestellt haben.
Geplant ist es, die Ergebnisse der Arbeitsgruppe im Rahmen von Themenabenden auch an die Eltern weiterzugeben.“
Matthias Kreiselmeyer sagt weiter: „Wir
möchten die Eltern von Anfang an in die
Thematik mit einbeziehen. Das liegt uns
sehr am Herzen.“ (siehe dazu auch den
Infokasten am Ende des Berichtes)
Das Konzept ist Ergebnis einer
Arbeitsgruppe
„Das Konzept ist, was den Inhalt und das
Layout betrifft, dreigeteilt“, informiert
Matthias Kreiselmeyer. „Erstens sind das
die Werraland-Kernaussagen zum Thema
Sexualität, zweitens die formulierten
Handlungsanweisungen für die Mitarbeiter, die immer in grau hinterlegten Infokästen stehen und drittens sind es die
Strichmännchen in Verbindung mit einer
leicht verständlichen Sprache, damit alle,
die unser Konzept in Händen haben, es
auch verstehen.“
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Damit ist die Arbeit der vierzehnköpfigen
Arbeitsgruppe aber noch nicht beendet,
denn die Thematik ist umfangreich, und
es wird noch Zeit vergehen, bis der Konzept-Inhalt vollständig implementiert ist.
„Trotzdem blicken wir schon jetzt stolz
auf das zurück, was wir bis dato geschafft
haben. Alles, was wir in der Arbeitsgruppe
über Wochen besprochen haben, wurde
nach gründlicher Diskussion auf Papier
gebracht. So entstand das Konzept, auf
dessen Grundlage auch Projekttage organisiert und durchgeführt wurden“, so der
Hauptabteilungsleiter Wohnen. Auf diese
Weise wurden die Konzept-Inhalte an die
Werraland-Mitarbeiter aus allen Bereichen
weitergegeben. Dabei gab es nur wenig
Scheu vor dem Thema, sondern vielmehr
eine hohe Bereitschaft, mitzuarbeiten
und sich auszutauschen. An den Projekttagen wurden Workshops zu verschiedenen Themen angeboten, von denen sich
jeder Mitarbeiter zwei aussuchen konnte.
Die Workshop-Themen orientierten sich an
den Kapitelüberschriften des sexualpädagogischen Konzeptes; zum Beispiel „Nähe
und Distanz“, „Aufklärung/Sexualaufklärung“, „Sexuelle Kontakte/Selbstbefriedigung“ und „Beziehung/Partnerschaft/
Kinderwunsch“. Bereits während der Projekttage wurde klar, dass die hohe Kompetenz der Workshop-Leiter gerade bei
diesen Themen unabdingbar ist, um eine
gewisse Fachlichkeit zu garantieren und
nicht „schlüpfrig rüberzukommen“.
Sexualberater: Sabine Leisenheimer und Jens Jahns
Diese Kompetenz und noch dazu ein überzeugendes Maß an Authentizität müssen
auch die Sexualberater besitzen, die in
Zukunft Kurse zum Thema geben. Der biologischen Natur entsprechend gibt es bei
Werraland für die Beschäftigten sowohl
einen weiblichen als auch einen männlichen Ansprechpartner.
Sabine Leisenheimer und Jens Jahns
bieten als Werraland-Mitarbeiter Beratung
und Aufklärung an, denn für die Werraland Werkstätten ist das Thema „Sexualität“ nicht tabu. Vielmehr hat man hier
erkannt, wie wichtig Aufklärung auch für
den Schutz eines behinderten Menschen
ist. Mittlerweise sind beide Sexualberater bei den Werraland-Beschäftigten als
entsprechende Ansprechpartner bekannt.
Ein erster Kurs mit sexualpädagogischen
Inhalten hat bereits stattgefunden. Daran
haben zwölf Teilnehmer an sieben Terminen je eineinhalb Stunden in der Woche
teilgenommen. „Unser Kursangebot soll
Spaß machen, Ängste nehmen und zum
Fragen ermutigen“, informiert WerralandMitarbeiterin und Sexualberaterin Sabine
Leisenheimer. „Wir bemühen uns, im Kurs
ein Klima zu schaffen, in dem Menschen
mit geistiger Behinderung sich trauen,
über das zu sprechen, was sie gerade beschäftigt, verunsichert oder neugierig
macht.“
Auch in der aktuellen Werraland-Semesterbroschüre (2. Semester 2010) ist der
Kurs unter dem Titel „Ich bestimme mein
Leben …und Sex gehört dazu“ enthalten.
„Bisher stecken wir mit unserem sexualpädagogischen Angebot noch in den Kinderschuhen“, sagt Sabine Leisenheimer. „Wir
fangen langsam an zu laufen und unsere
Ziele anzuvisieren.“ Die da wären: spezielle
Kursangebote für Männergruppen, Frauengruppen, Pärchen sowie für gemischte
Gruppen; Wochenendseminare und externe Workshops für Teilnehmer aus anderen
Einrichtungen.
Außerdem entspricht es der Zielsetzung
beider Sexualberater bezüglich der Kursinhalte (zum Beispiel körperliche Grundlagen, sexuelle Entwicklung, erotische
Fantasien, Körpersprache, sexuelle Grenzerfahrungen, Kinderwunsch, Bi- und Homosexualität) immer auf dem aktuellen
Stand zu sein und entsprechend dem je-
weiligen Thema auf anschauliche Kursmaterialien zur Erläuterung zurückgreifen zu
können.
An dieser Stelle möchten wir Ihnen gerne
die beiden Sexualberater der Werraland
Werkstätten vorstellen. Getrennt voneinander wurden beiden dieselben Fragen gestellt. Hier lesen Sie nun deren Antworten
zum Thema „Sexualität und geistige Behinderung“.
Interviews mit den WerralandSexualberatern Sabine Leisenheimer (44) und Jens Jahns (45)
A. Koch: Was sind die am häufigsten gestellten Fragen der Kursteilnehmer?
Sabine Leisenheimer: Wie finde ich eine
Freundin oder einen Freund? Und: Wie
geht Sex? Wie geht Selbstbefriedigung?
Dazu schauen wir uns auch einen Film an.
A. Koch: Inwiefern kommt Ihnen das
ausgearbeitete sexualpädagogische Rahmenkonzept zugute?
Sabine Leisenheimer: Ich habe daran
mitgearbeitet und bin daher sehr froh,
dass wir es endlich ungesetzt haben. Für
mich ist das Konzept ein Leitfaden, um ein
wichtiges Thema öffentlich zu machen. So
konnten wir Kollegen aus der Werkstatt
und den Wohnstätten etwas an die Hand
geben, um mit Hilfe der Handlungsanweisungen selbst adäquat reagieren zu können, wenn Fragen an sie gestellt werden;
oder aber, um zu wissen, was bei Bedarf
zu tun ist und an wen sie bei bestimmten
Problemen verweisen können; nämlich an
die Sexualberater.
A. Koch: Wie offen sollte man Ihrer Meinung nach in einer diakonischen Einrichtung mit dem Thema Sexualität umgehen?
Sabine Leisenheimer
A. Koch: Was genau tut man als Sexualberater?
Sabine Leisenheimer: Aufklären, begleiten, Hilfestellung geben bei Problemen.
Sabine Leisenheimer: Ganz offen, frei
und ehrlich; kein Geheimnis daraus machen, weil alles, was verheimlicht wird,
erst so richtig interessant wird, oder es
wird schlecht und schmutzig. Es gibt immer noch so viele Vorurteile in unserer
Gesellschaft; zum Beispiel: Menschen mit
Behinderung haben keinen Sex. Menschen
mit Behinderung sind a-sexuell. Unser
Hauptanliegen ist es, aufzuklären; vor
allem auch zum Schutz der behinderten
Menschen. Denn Aufklärung ist Vorbeu-
gung; Vorbeugung vor Schwangerschaft,
sexuellem Missbrauch, Geschlechtskrankheiten und anderen sexuellen Traumata.
Außerdem möchten wir in den Kursen
dazu beitragen, dass die Teilnehmer ihren
Körper besser kennenlernen und auch
verstehen.
A. Koch: Gibt es nach wie vor Tabus? Und
wenn ja, welche?
Sabine Leisenheimer: Bezogen auf unsere Klienten kann ich sagen „nein“. Sie
sind sehr wissbegierig. Sie wollen alles
ganz genau wissen. Sie wollen es anfassen.
Sie wollen es sehen. Sie wollen es begreifen. Da gibt es keine Tabus. Es wird offen
gesprochen; und wenn jemand mal nicht
vor der Gruppe sprechen möchte, gibt
es auch die Möglichkeit von Einzel- oder
Paargesprächen.
A. Koch: Wie wichtig ist die sexualpädagogische Aufklärung von Menschen mit
geistiger Behinderung?
Sabine Leisenheimer: Ganz, ganz wichtig. Das gehört zur Selbstbestimmung
mit dazu; dass ich über meinen Körper
Bescheid weiß, dass ich über das, was ich
will und das, was ich nicht will Bescheid
weiß. Viele unserer Klienten sind verwirrt
über die Dinge, die sie über Sex in den
Medien hören und sehen. Aufklärung hilft
bestimmte Aussagen und Bilder besser
zu verstehen und einordnen zu können.
Außerdem unterstützt Aufklärung dabei,
selbstbewusster zu werden und sich so vor
Missbrauch zu schützen.
15
A. Koch: Inwiefern kommt Ihnen das
ausgearbeitete sexualpädagogische Rahmenkonzept zugute?
Jens Jahns
A. Koch: Was genau tut man als Sexualberater?
Jens Jahns: Was man da tut? Den Fragen
und Bedürfnissen der Klienten gerecht
werden und sie dabei unterstützen, über
sexuelle Bedürfnisse zu sprechen und ihren
Körper besser kennenzulernen und zu begreifen.
A. Koch: Was sind die am häufigsten gestellten Fragen der Kursteilnehmer?
Jens Jahns: Das ist sehr unterschiedlich.
Es hängt davon ab, ob jemand Single ist
oder in einer Paarbeziehung lebt. Bei den
Paaren hat sich im Gespräch herausgestellt, dass das Verlangen der Frauen nach
Sex in der Beziehung allgemein größer ist
als das der Männer. Dazu wurden im Kurs
viele Fragen gestellt. Wie kann ich meinen
Partner so aktivieren, dass er aufmerksamer
wird und auf mich und meine Wünsche
eingeht?
Jens Jahns: Da ich als Sexualberater
‚Frischling‘ bin und mich auch noch nicht
so lange mit der Thematik befasse wie
meine Kollegin Sabine, kann ich dazu
nur sagen: Ich finde das Konzept sehr
hilfreich für unsere Arbeit, aber in der Arbeitsgruppe, in der es erstellt wurde, war
ich nicht dabei. Der Leitfaden im Konzept
hat uns im Kurs genutzt. Die Handlungsanweisungen sind klar formuliert und somit gut zu verstehen. Der Konzeptaufbau
ist klar strukturiert und kann daher 1:1 für
den Kursaufbau übernommen werden.
A. Koch: Wie offen sollte man Ihrer Meinung nach in einer diakonischen Einrichtung mit dem Thema Sexualität umgehen?
Jens Jahns: Ich bin der Meinung, dass
man sehr offen mit dem Thema Sexualität
umgehen sollte. Schauen Sie sich unsere
Zeit heute an; zum Beispiel, was alles im
Fernsehen gezeigt wird. Ich erzähle Ihnen etwas: Es gibt in meiner Gruppe einen
jungen Bewohner, der nachts nicht gut
schlafen kann. Der guckt am Wochenende
Privatsender wie Pro7, Vox usw. Natürlich
sieht er da auch pornographische Sachen.
Ich bin der Meinung, man sollte daher
ganz offen mit diesem Thema umgehen
und es nicht hinter verschlossenen Türen
halten. Wir sind doch heute mittlerweile
offene und moderne Menschen. Wo ist da
das Problem? Ich finde es sehr gut, dass
wir bei den Werraland Werkstätten mithilfe
der Arbeitsgruppe und dem erarbeiteten
sexualpädagogischen Konzept nun ganz
offen und konstruktiv mit dem Thema Sexualität umgehen.
A. Koch: Gibt es nach wie vor Tabus? Und
wenn ja, welche?
Jens Jahns: Tabus gibt es vor allem dort,
wo es um etwas Schlimmes und Schlechtes
geht; zum Beispiel Vergewaltigung und
Missbrauch. Jeder Mensch, dem so etwas
zustößt, ist traumatisiert. Nun stellen
A. Koch: Wie wichtig ist die sexualpädagogische Aufklärung von Menschen mit
geistiger Behinderung?
Sie sich einen Menschen mit geistiger
Behinderung vor, der darüber vielleicht
nicht einmal richtig sprechen kann. Wie
schlimm das ist! Meine Anregung war es,
die Themenbereiche ‚Vergewaltigung‘ und
‚Missbrauch‘ in den Kurs mit aufzunehmen. Wir erklären, was es ist; und machen
aber auch klar, dass es nicht sein darf,
dass man andere unverschuldet der sexuellen Belästigung bezichtigt. Denn auch
das kommt vor. Manche finden darin ihr
Ventil, dass sie behaupten, sie seien von
Jemandem belästigt worden. Auch das
muss man als Kursleiter erkennen und
einordnen können.
Jens Jahns: Aufklärung ist sehr wichtig,
denn nur so kann man etwas über seinen
Körper erfahren und ihn näher kennenlernen. Wenn Bezugspersonen über Jahre
hinweg vermittelt haben, dass Menschen
mit Handicap keinen Sex haben dürfen,
dann hat per se auch keine Aufklärung
stattgefunden. Aber: Menschen mit Behinderung keine sexuellen Bedürfnisse
zuzugestehen, ist unmenschlich; sie nicht
aufzuklären ebenso. Weil sie so ihren
Ängsten, ihrer Unwissenheit, ihren Befürchtungen, ihren wildesten Phantasien
allein überlassen sind.
Zeichnungen von Elvira Brüssel
Danke an beide Interviewpartner für die
Beantwortung der Fragen zum Thema
„Sexualität und geistige Behinderung“.
Sexualpädagogisches Rahmenkonzept
Das sexualpädagogische Rahmenkonzept als geheftete Fassung mit 32 Seiten
kostet 19,80 Euro und ist bei den Werraland Werkstätten in der Verwaltung (Ansprechpartnerin: Frau Röth-Heinemann) erhältlich.
Falls Sie nähere Fragen zum Thema „Sexualität und geistige Behinderung“ haben sollten, wenden Sie sich jederzeit vertrauensvoll an Matthias Kreiselmeyer,
Hauptabteilungsleiter Wohnen. Spezielle Informationsgespräche für Eltern sind
bei ihm terminierbar.
Leser, die durch diesen Bericht „angestoßen“ wurden und nun darüber nachdenken, das Thema auch in ihrer Einrichtung oder Institution zu diskutieren,
wenden sich bitte ebenfalls an Herrn Kreiselmeyer. Externe Workshops mit sexualpädagogischem Angebot sind jederzeit über ihn buchbar.
Matthias Kreiselmeyer
Kasseler Straße 3 a | 37269 Eschwege
 05651 2297-100
17
18 Fritz Delius
Alexandra Koch
100. Geburtstag des verstorbenen
Dekans Fritz Delius
Zum Gedenken an den Gründungsvater der Werraland Werkstätten
Am 23. Mai 2010 wäre der frühere Eschweger Dekan und Ehrenbürger der Kreisstadt Eschwege hundert Jahre alt geworden.
Ein gebührender Anlass, sich an ihn als eine besondere Persönlichkeit zu erinnern. Ein Mann, der viel bewegt hat!
Dekan Fritz Delius gründete am 06. September 1971 zusammen
mit sechs anderen Gründungsmitgliedern den Verein Werkstätte
für Behinderte Eschwege e.V. (so der damalige Name). Von der
Gründung bis ins Jahr 1989 begleitete Dekan Delius das Ehrenamt
des 1. Vorsitzenden des Vereins Werraland Werkstätten. Selbst
als er das Amt aus Altersgründen niedergelegt hatte, blieb er den
Werkstätten und den Menschen, die dort arbeiten, eng verbunden. Denn Delius‘ besonderes Engagement galt Menschen mit Behinderung. Der ältere seiner zwei Söhne, Christian Delius, kann sich
noch gut daran erinnern, wie wichtig es dem Vater war, Menschen mit
Behinderung in die Gesellschaft zu integrieren. Das gelinge wohl
am besten über die Arbeit, so war seine Meinung schon damals.
Und die war richtig: Denn auf Grundlage dieser Ansicht entstanden
Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre zahlreiche Behindertenwerkstätten in der Bundesrepublik Deutschland.
Beherzter und unermüdlicher Einsatz
für Menschen mit Behinderung
Durch den beherzten und überaus motivierten Einsatz des Dekans
kam es in Eschwege zur Gründung der Werraland Werkstätten. Daran
sei an dieser Stelle erinnert und ein besonderer Dank dafür ausgesprochen. „Durch seine seelsorgerische Arbeit ist mein Vater in den
50er und 60er Jahren in vielen Familien gewesen und musste immer
wieder feststellen, dass behinderte Familienmitglieder mehr oder
minder ohne Förderung zuhause versteckt wurden“, erklärt sein
Sohn Christian Delius heute das Engagement seines Vaters bezüglich der Schaffung einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung.
Seinem Vater sei daran gelegen gewesen, einen Trägerverein zu gründen, in dem sowohl die Kirche als auch der Landkreis maßgeblich
vertreten sind. Dabei sei ihm vor allem die christlich-diakonische
Grundlage der Arbeit wichtig gewesen.
„Die Werraland Werkstätten waren meinem Vater eine Herzensangelegenheit“, fügt Christian Delius hinzu. „Sogar als er im Ruhestand war, ging er noch fast jeden Tag zu den Werkstätten. In den
Gruppen kannte er alle beim Namen.“ Dekan Fritz Delius stammte
aus einer viele Generationen umfassenden Theologen- und Juristenfamilie. Auch sein Großvater Adolf Eberhard Delius hatte zusammen
mit einer Gruppe Gleichgesinnter eine Behinderten-Einrichtung
gegründet; und zwar den Wittekindshof bei Minden. Diese diakonische Einrichtung beschäftigt heute rund 2700 Menschen mit
Behinderung.
Das Fritz-Delius-Haus in Datterode erinnert an ihn
Der junge Fritz Delius setzte die Familientradition fort, indem er
Theologie studierte. 1936 trat er seine erste Pfarrstelle nach dem
Studium an – und zwar im Ringgau (Datterode und Röhrda). Dann
kam der Krieg und Fritz Delius wurde wie andere junge Männer
eingezogen und später gefangen genommen. 1950 wurde er dann
zum Pfarrer der 2. Pfarrstelle Eschwege-Altstadt und zum Dekan
des Evangelischen Kirchenkreises Eschwege gewählt. Beide Ämter
hatte er bis 1976 inne. Da war er bereits 66 Jahre alt. Im Verein
Werraland Werkstätten e.V. wurde Fritz Delius noch zu seinen
Lebzeiten zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Aus Dankbarkeit und
in stetiger Erinnerung an sein Wirken wurde die im Jahr 2000 eröffnete Werraland-Wohnstätte in Ringgau-Datterode nach dem
engagierten Kirchenmann benannt. Vorher war er bereits in Anerkennung und Würdigung seiner Verdienste mit der Ehrenbürgerschaft der Kreisstadt Eschwege ausgezeichnet worden. Heute
erinnert in Eschwege auch eine Straße mit seinem Namen an ihn.
Im Alter von 82 Jahren starb Dekan Fritz Delius i. R. kurz vor seinem 83. Geburtstag.
Hiermit gedenken wir seiner und sagen Dank an einen zu Lebzeiten großen Mann, der nicht nur in Eschwege, sondern in der
gesamten Region nachhaltig positive Spuren hinterlassen hat.
Hier ein historisches Foto, das uns von Christian Delius, dem Sohn des verstorbenen
Dekans Fritz Delius, zur Verfügung gestellt wurde. Es zeigt die Schlüssel-Übergabe für
den ersten Bus der Werraland Werkstätten. Dekan Fritz Delius (rechts) übergibt den
Autoschlüssel an den früheren Werkstattleiter Ehrenfried Emmerich (links) unter der
Teilnahme von Werkstatt-Beschäftigten. Der Bus wurde von der damaligen „Aktion
Service Center
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20 Aktuelles Spendenprojekt
Alexandra Koch
Einzelarbeitsplätze für Menschen mit Autismus
In Absprache mit dem Landeswohlfahrtsverband (LWV) Kassel planen die Werraland
Werkstätten folgendes Projekt: „Schaffung
von Einzelarbeitsplätzen für Menschen
mit Autismus“.
Dieses Projekt ist arbeitsaufwendig und
kostenintensiv, denn für die betroffenen
Menschen müssen individuelle Einzelfalllösungen gefunden und umgesetzt werden. Zurzeit werden die entsprechenden
Räumlichkeiten innerhalb der Werkstatt für
diesen Zweck renoviert und eingerichtet.
Nach wie vor benötigen wir für die Einrichtung der Einzelarbeitsplätze für Autisten
Ihre Spende, denn die Umsetzung, die gerade erfolgt, ist kostenaufwendig.
Jeder Mensch mit Autismus ist anders und
unterscheidet sich in seiner individuellen
Art, seinem Verhalten, seinen Interessen,
Fähigkeiten und Einschränkungen. Genauso unterschiedlich und speziell sind
die Anforderungen an die Arbeitsplätze für
Menschen mit Autismus, die für ihr Wohlbefinden Rückzugsmöglichkeiten benötigen.
Kleine Arbeitseinheiten oder Einzelarbeitsplätze in geräuscharmen Räumen sind
notwendig; die müssen unter anderem mit
Lärmschutzwänden, Sichtblenden und visuellen Orientierungshilfen ausgestattet
sein. Auch müssen für Menschen mit Autismus zusätzliche Ruhezonen innerhalb der
Werkstatt geschaffen werden.
Danke im Voraus für Ihre Spende!
Projekt
Von Mensch zu Mensch
Ihre Spende hilft, positiv zu gestalten! Danke!
Die Werraland Werkstätten bieten Ihnen
mit dem umfassenden Arbeits-, Wohnund Freizeitangebot für Menschen mit
geistiger und körperlicher Behinderung
die Möglichkeit, persönliche Prioritäten
beim Spenden zu setzen.
Jede individuelle Spende ist hilfreich für
unsere Arbeit und die weitere Entwicklung
der Werraland Werkstätten.
Helfen Sie uns,
damit wir helfen können!
Sie können Ihre Spende Projekten zuordnen, die die Bildung, den Sport oder die
Kinder- und Jugendarbeit fördern. Oder
Sie können die Einrichtung allgemein mit
einer Spende unterstützen.
Vermächtnisse und Nachlässe
Immer wieder werden die Werraland
Werkstätten in Vermächtnissen mit kleinen, aber auch größeren Zuwendungen
bedacht. Haben auch Sie schon ins Auge
gefasst, einen Teil Ihres Vermögens Menschen mit Behinderung zu widmen?
Mit Ihrem Nachlass können Sie Menschen
mit Behinderung helfen, ein erfülltes und
selbstbestimmtes Leben zu führen!
Wenn Sie über diese Form der Unterstützung nachdenken, wenden Sie sich
bitte vertrauensvoll an mich.
Gerd Hoßbach
Vorstandsvorsitzender des Vereins
Werraland Werkstätten e.V.
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E- Mail: [email protected]
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MAV 23
Alexandra Koch
Die MAV: Vermittlungstätigkeit zwischen
Mitarbeitern und der Geschäftsführung
Vorstellung der neuen Mitarbeitervertretung
Im Mai fanden Wahlen zur Mitarbeitervertretung (MAV) statt. Sieben Mitarbeiter
des Vereins Werraland Werkstätten e.V.
waren zur Wahl aufgestellt. An dieser
Stelle wird nun die neue MAV, deren
Amtszeit vier Jahre beträgt, präsentiert. Wer arbeitet in der Mitarbeitervertretung mit? Welche Ziele hat sich
der neue Vorstand gesetzt? Wie plant
die neue MAV die Werraland-Mitarbeiter
zu unterstützen?
Das ist die neue MAV (siehe Foto rechts):
Susanne Sauer (Gruppenleiterin Abteilung Kreativ-Papier): 1. Vorsitzende;
Frank Nützler (Teamleiter Bio-Regio
Holz): stellvertretender Vorsitzender;
Frank Peterseim (Teamleiter Handmontage 2 und Gruppenleiter Gips): Schriftführer; sowie Erika Fischer (Mitarbeiterin Wohnstätte Eschwege, Haus 5), Horst
Hilmes (Gruppenleiter Schreinerei),
Sylvia Neumeyer-Walz (Mitarbeiterin im
Fritz-Delius-Haus, Gruppe 1), die beim
Fototermin leider nicht dabei sein konnte, und Ivonne Poster (Mitarbeiterin im
Fritz Delius-Haus, Gruppe 1) als weitere
MAV-Mitglieder. Horst Hilmes ist außerdem die gewählte Vertrauensperson für
schwerbehinderte Mitarbeiter.
„Die Mitarbeitervertretung hat die beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen
Belange der Mitarbeiter zu fördern.“ So
ist es nachzulesen im Mitarbeitervertretungsgesetz (MVG) im § 35, Absatz (1).
Und weiter in Absatz (3): „Die Mitarbeitervertretung soll insbesondere b) dafür
eintreten, dass die arbeits-, sozial- und
dienstrechtlichen Bestimmungen, Vereinbarungen und Anordnungen eingehalten
werden, …“. Hat man die MVG in Händen
und liest einzelne Paragraphen, erfährt
man, dass die MAV sowohl Informationsals auch Mitbestimmungsrechte hat. Das
erklärt Frank Nützler, der neue 2. Vorsitzende so: „Um die Rechte der Mitarbeiter zu vertreten, benötigen wir natürlich
auch die entsprechenden Informationen
vom Vorstand.“ Daher sei es überaus
wichtig, dass die MAV bereits in der Vor-
Unser Ziel ist es, dazu beizutragen, dass
zufriedene Mitarbeiter in einem gesunden
Unternehmen arbeiten.“
Beraten, vermitteln, unterstützen
Einzelfoto von MAV-Mitglied Sylvia Neumeyer-Walz
(Mitarbeiterin im Fritz-Delius-Haus, Gruppe 1), die
leider am gemeinsamen Fototermin der MAV-Mitglieder
nicht teilnehmen konnte.
bereitungsphase von Entscheidungen mit
einbezogen sowie bei organisatorischen
oder sozialen Maßnahmen frühzeitig an
den Planungen beteiligt wird. „Denn wir
möchten aktiv an der Gestaltung des Vereins Werraland Werkstätten e.V. teilhaben.
Und die neue MAV-Vorsitzende, Susanne
Sauer, fügt ergänzend hinzu: „Es ist überaus wichtig, dass man sich mit seinem
Arbeitsplatz identifizieren kann.“ Die Mitarbeit in der MAV sei dafür eine ausgesprochen gute Möglichkeit, „denn man kann
vermitteln, etwas bewegen und neu gestalten.“ Im MAV-Vorstand sind Susanne
Sauer und Frank Nützler zwar „Anfänger“,
aber MAV-Mitglieder waren sie auch schon
in der vorherigen Wahlperiode. Ganz neu
in der MAV-Verantwortung sind die Kolleginnen aus der Wohnstätte in Datterode:
Sylvia Neumeyer-Walz und Ivonne Poster.
Ihre Wahl wird begrüßt, da es von Vorteil
für eine gute MAV-Arbeit ist, wenn die
Mitglieder aus allen Arbeitsbereichen des
Vereins kommen. „Nur so kann man die
Kolleginnen und Kollegen adäquat vertreten“, erklärt Nützler. „Denn, wenn man,
angenommen, im gleichen Bereich arbeitet wie der, den man beraten soll, fällt
einem das leichter; und man ist glaubwürdiger.“ Um glaubwürdig zu sein, benötigt
man auch fundiertes Fachwissen. Daher
gehört es zum Prozedere dazu, dass neue
MAV-Mitglieder in Fortbildungskursen im
Umgang mit dem Mitarbeitervertretungsgesetz (MVG) geschult werden. „Ein gewisses Rechtsverständnis muss schon
Frank Nützler (Teamleiter Bio-Regio Holz): stellvertre-
24
tender Vorsitzender der MAV
Susanne Sauer (Gruppenleiterin Abteilung KreativPapier): 1. Vorsitzende der MAV
vorhanden sein, sonst kann man andere
nicht entsprechend beraten“, bringt es
Susanne Sauer auf den Punkt.
Vertrauliche Beratung
im neuen MAV-Büro
Das alles hört sich nach mehr Arbeit und
Verantwortung an. Ist es auch! Daher ist
mit dem 1. Vorsitz in der MAV eine Freistellung über 19,5 Stunden verbunden.
Das bedeutet, dass die zeitliche Hälfte der
Stelle mit MAV-Arbeiten verbracht werden kann. In der Vergangenheit, als der
1. Vorsitz von Frank Peterseim begleitet
wurde, war dieser mit 19,5 Stunden dafür
freigestellt.
Der neue Vorstand möchte sich diese gesetzlich geregelte Freistellung auf drei
Köpfe verteilen: Susanne Sauer, Frank
Nützler und Horst Hilmes. „Auf diese Weise möchten wir verhindern, dass wir zu
sehr von unserer eigentlichen Arbeit mit
den behinderten Menschen abgezogen
werden“, so die Erklärung des „Dreigestirns“. Diese drei MAV-Mitglieder werden
auch das zukünftige MAV-Büro zu bestimmten Sprechzeiten (siehe Infokasten)
besetzen. „Dort werden wir Beratungsgespräche führen“, informiert die 1. Vorsitzende. „Dazu braucht man Ruhe, muss
sich zurückziehen können; denn was wir
bei Mitarbeiteranfragen besprechen, ist
vertraulich.“
Außerdem benötigt die MAV den Raum,
um sich intern zu beraten und Sitzungen durchzuführen. Auch Platz für alle
Unterlagen und einen Schreibtisch, „um
den Bürokram zu erledigen“, braucht das
Team, so der neugewählte Vorstand. Wie
in jedem anderen Büro fallen auch bei
der MAV viele Unterlagen an. Neben dem
Mitarbeitervertretungsgesetz arbeitet die
MAV auf der Grundlage von TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) und AVR
(Arbeitsvertragsrichtlinien des Diakonischen Werkes Kurhessen-Waldeck). Die
diesbezüglichen Richtlinien sind umfangreich; und einmal im Jahr gibt es Ergän-
zungen bzw. Neuerungen, die in die vorhandenen Unterlagen integriert werden
müssen.
Vielfältige Aufgaben verlangen
Selbstbewusstsein
Viel zu tun! Für die neue MAV wird das in
den nächsten vier Jahren der aktuellen
Wahlperiode eine Herausforderung sein.
Da werden alle sieben MAV-Mitglieder
dringend gebraucht. „Wir hoffen, dass
niemand aus gesundheitlichen oder privaten Gründen zurücktreten muss“, bangt
der stellvertretende Vorsitzende Frank
Nützler. „Denn dann müssten wir, weil
es keine Nachrücker gibt, mit weniger
Mitgliedern weiterarbeiten.“ Sogenannte
Nachrücker gibt es keine, da nur sieben
Werraland-Mitarbeiter zur Wahl aufgestellt waren. Diese sieben sind auch gewählt worden.
Hilfe bei der Azubi-Vertreter-Wahl
Zumal die Aufgaben für die MAV heute
vielfältiger geworden sind. Die Werraland
Werkstätten sind in den letzten Jahren
gewachsen. Unterstützung benötigen zum
Beispiel auch die gewählten Auszubildenden-Vertreter. Hier organisatorisch auszuhelfen, ist für die MAV keine Frage. „Wir
helfen ihnen dabei, die Azubi-VertreterWahl zu organisieren und ihre Anliegen
zu formulieren“, berichtet Frank Nützler.
Noch in diesem Jahr steht eine Neuwahl
der Azubi-Vertreter an.
Wir wünschen der neuen MAV viel Erfolg
bei ihrem Wirken, viel Energie für alle
kommenden Herausforderungen und
immer ein „offenes Ohr“ für die Anliegen der Mitarbeiter.
Obwohl die vorherige MAV unter dem
achtjährigen Vorsitz von Frank Peterseim
zeitweise mit nur vier bis fünf Mitgliedern arbeitete, gibt es gemeinsam erreichte Erfolge; zum Beispiel sieben mit
dem Vorstand abgeschlossene Dienstvereinbarungen. Das gibt Auftrieb! Und
Selbstbewusstsein ist wichtig, um sich
als beratende Institution gegenüber der
Geschäftsleitung der Einrichtung zu positionieren.
Sprechzeiten im MAV-Büro
(ehemaliges Büro von Frau Stephani)
Horst Hilmes (Gruppenleiter Schreinerei), MAVMitglied und Vertrauensperson für schwerbehinderte
Mitarbeiter
Dienstag: 11.00 – 15:30 Uhr
Donnerstag: 8:30 – 12.00 Uhr
26 Schulung
Schulung 27
Alexandra Koch
Neues vom KOCHSBERG Tagungshaus | Gästehaus | Restaurant
Betreutes Reisen
Ein Portrait von Sebastian Senf (20)
Seit der Eröffnung von „KOCHSBERG kocht“ gehört der Werkstatt-Beschäftigte Sebastian Senf als Servicekraft mit zum
KOCHSBERG-Team. Er hat vielfältige Aufgaben im Restaurant;
zum Beispiel nimmt er Bestellungen auf, bringt das Essen
zu den Gästen an die Tische und erledigt beim Thekendienst
Getränkebestellungen. All das macht dem jungen Mann, der
vorher in den Werraland Werkstätten arbeitete, großen Spaß.
„Ich muss immer in Bewegung sein“, beschreibt er sich selbst.
„Faulenzen liegt mir gar nicht.“ Für den Kellner-Beruf ist das
genau die richtige Einstellung.
Sebastian Senf hat ein Ziel. Er möchte gern irgendwann Oberkellner werden. „Als Kind hatte ich immer den Traum, Landwirt
zu werden. Mein Opa möchte das heute noch für mich“, sagt der
junge Mann. Daher ist er auch manchmal unentschlossen, was
seine Zukunft angeht. Soll er später besser einmal Landwirt auf
dem Bauernhof seines Großvaters sein oder soll er den Beruf fortführen, den er seit nunmehr einem halben Jahr auf KOCHSBERG
ausübt? „Es macht mir Spaß, im Service zu arbeiten“, bekräftigt
er. „Am meisten Spaß macht es mir, wenn ich Thekendienst habe.“ Denn da fühlt sich Sebastian Senf sicher; beim Ausführen der
Getränkebestellungen. „Das kann ich am besten.“ Zum Beispiel
Bier zapfen, Cola, Fanta und Apfelsaft-Schorle einschenken sowie
Kaffee und Espresso in Tassen füllen.
Erste Erfolge: Auch Sebastians Eltern sind stolz
Aber auch der Service an den Tischen macht Sebastian Senf
Spaß, nur dass er sich dabei noch nicht so sicher fühlt. „Ich rede
zu leise. Das ist schwierig im Umgang mit den Gästen“, weiß er
selbst. „Manchmal verstehen mich die Gäste nicht, und ich muss
alles wiederholen. Das ist mir peinlich.“ Dabei hat sich Sebastian
Senf innerhalb der letzten Wochen beim Ausüben seiner Tätigkeit
merklich verbessert. Wo zu Beginn seiner Arbeit im Servicebereich
von KOCHSBERG Unsicherheit und Ängstlichkeit vorherrschten,
ist nun ein selbstbewusster und charmanter, junger Mann beim
Servieren zu beobachten. Das macht allen Freude – seinen Kolleginnen und Kollegen, dem Chef und auch Sebastians Eltern. „Meine Eltern staunen selbst, dass ich das hier im Restaurant so gut
hinkriege“, sagt der 20-Jährige.
Sebastian Senf: Naturliebhaber und Hobby-Landwirt
Auch mit Stress kann Sebastian Senf gut umgehen; eine Grundvoraussetzung für einen Kellner. Denn es gibt immer mal wieder „Stoßzeiten“, in denen alles zusammen kommt und die Zeit knapp ist.
„Beim Aufnehmen der Bestellungen schreibe ich noch zu langsam.
Das dauert zu lang“, kritisiert sich der KOCHSBERG-Mitarbeiter
selbst. Er weiß auch schon, wie er das verbessern kann. „Ich überlege mir Abkürzungen für das, was am häufigsten bestellt wird.
Davon mache ich mir dann eine Liste und lerne das auswendig.“
Clever! Man muss sich nur zu helfen wissen.
Auch in seiner Freizeit ist Sebastian Senf aktiv. Er hilft seinem
Opa und den Eltern im Garten, mäht Rasen und jätet Unkraut.
„Die Arbeit in der Natur und an der frischen Luft hat mir schon
immer Spaß gemacht“, erzählt der Hobby-Landwirt. Auch „Holz
machen“ im Wald ist für ihn kein Problem. „Ich kann morgens
nicht lang schlafen“, verrät er. „Wenn ich um 6.00 Uhr wach werde, muss ich aufstehen.“ Und wenn Sebastian dann gerade frei
hat, geht er am liebsten allein in den Wald. „Dort ist es ganz früh
morgens am schönsten“, sagt er und lacht.
Wie ist der aktuelle Stand?
Der Startschuss fiel im März 2010! Zu diesem Zeitpunkt wurde im
Rahmen der Werraland-Beschäftigungsgesellschaft mit dem Integrationsprojekt auf dem Kochsberg in Meinhard-Grebendorf begonnen. Dafür wurde die dortige Europa-Akademie übernommen
und barrierefrei ausgebaut. Entstanden sind so das Restaurant
„KOCHSBERG kocht“ mit Biergarten auf der Außenterrasse sowie
das Integrationshotel „KOCHSBERG“, Europa-Akademie, ein DreiSterne-Gästehaus mit dreißig Doppel- bzw. Einzelzimmern. Was
das Hotel und Tagungshaus betrifft, sind die Umbauarbeiten noch
nicht ganz abgeschlossen. Aber im November wird alles fertig
sein! Zum jetzigen Zeitpunkt sind zehn Zimmer umgebaut, und
der neue Aufzug bietet nunmehr Barrierefreiheit. So können sich
Menschen mit und ohne Behinderung auf KOCHSBERG in der Urlaubsregion „Werratal“ wohlfühlen.
Falls es gewünscht ist, können Gäste mit Handicap Betreuungsangebote vielfältiger Art hinzu buchen. Wenn zum Beispiel ein allein
reisender Rollstuhlfahrer Unterstützung bei der Freizeitgestaltung
benötigt, dann wird die von den KOCHSBERG-Mitarbeitern erbracht. Oder: Wenn eine Gruppe ohne mitgereiste Betreuer anreist, dann kann auf KOCHSBERG-Mitarbeiter zur Unterstützung
bei Ausflügen und sonstigen Freizeitaktivitäten zurückgegriffen
werden.
Menschen mit Behinderung finden auf KOCHSBERG geeignete Arbeitsplätze. Bisher wurden sechs Menschen mit Schwerbehinderung in das Projekt integriert. Außerdem sind bereits acht Außenarbeitsplätze der Werkstatt auf KOCHSBERG eingerichtet worden.
Das Drei-Sterne-Gästehaus „KOCHSBERG“ gehört dem Verbund
der Embrace-Hotels an, in dem sich integrative Hotelbetriebe
aus Deutschland zusammengeschlossen haben. 1993 wurde das
Stadthaushotel Hamburg europaweit als erstes integratives Hotel
gegründet. Mittlerweile gibt es deutschlandweit in der Hotellerie
über dreißig Integrationsbetriebe. KOCHSBERG gehört dazu!
Neue Öffnungszeiten
Restaurant „KOCHSBERG kocht“
Montag Ruhetag
Dienstag – Freitag ab 17.30 Uhr
Samstag – Sonntag durchgehend geöffnet
Warme Küche:
Dienstag – Freitag 18.00 Uhr – 21.00 Uhr
Samstag + Sonntag 11.30 Uhr – 14.00 Uhr
17.30 Uhr – 21.00 Uhr
und nach Vereinbarung
Erleben Sie KOCHSBERG!
Kommen Sie zu uns und seien Sie unser Gast!
Tagungshaus | Gästehaus | Restaurant
Betreutes Reisen
KOCHSBERG, Europa-Akademie
Kochsberg 1 | 37276 Meinhard-Grebendorf
Tel.: 05651 33940-60 | Fax: 05651 33940-59
E-Mail: [email protected]
www.kochsberg.de
32 Spenden
Alexandra Koch
Spenden für Bewegung und Fitness
Spendenausschüttungen des Fördervereins machen weitere
sinnvolle Anschaffungen für die Werkstatt möglich
Ein Fahrrad-Ergometer trainiert Herz und
Kreislauf und bietet optimale Möglichkeiten zur Förderung der Beweglichkeit. Diese Vorteile für die Gesundheit können sich
nun zahlreiche Beschäftigte der Werraland
Werkstätten zu Nutzen machen. Denn der
Bereich „Bewegungstherapie und Sport“
der Werraland Werkstätten hat aus Spendenmitteln einen zweiten Ergometer
bekommen, der nun neben dem bereits
vorhandenen in der Sporthalle eingesetzt wird. Der neue Fahrrad-Ergometer,
der 800,00 Euro gekostet hat und auch
als Therapiegerät zugelassen ist, wurde
im Rahmen einer weiteren Spenden-Ausschüttung des Fördervereins zugunsten
der Werraland Werkstätten finanziert.
Außerdem wurden für 100,00 Euro fünf
Softbälle und ein Rollbrett für Rollstuhlfahrer angeschafft. Auch dieser Kostenbetrag wurde über Spendengelder des
Fördervereins zugunsten der Werraland
Werkstätten finanziert.
Der neue Ergometer ist
äußerst beliebt
„Diese Sportgeräte beziehungsweise Hilfsmittel zur Erhaltung und Steigerung der
Beweglichkeit können wir bei unserer täglichen Arbeit im Bereich Bewegungstherapie sehr gut gebrauchen“, berichtet
Jutta Beck, Leiterin der Werraland-Abteilung Bewegungstherapie und Sport. „Die
Sportgeräte werden sehr gut angenommen. Vor allem der Ergometer ist äußerst
beliebt. Er ist jeden Tag von 8.00 bis 13.00
Uhr besetzt.“ Ein sogenannter „Belegungsplan“ regelt die Trainingszeiten der Beschäftigten auf dem Ergometer. „Die
meisten trainieren 15 bis 20 Minuten“,
informiert Jutta Beck, die zusammen mit
zwei anderen Kollegen dafür die Aufsicht
in der Turnhalle hat.
„Die Spenden-Anschaffungen dienen in
diesem Fall der sportlichen Betätigung
der Beschäftigten. Somit werden die Gesundheit und das körperliche Wohlbefinden unterstützt sowie die Kondition
gesteigert“, bekräftigt Gerd Hoßbach, Vorstandsvorsitzender des Vereins Werraland
Werkstätten e.V., den sinnvollen Einsatz
der Förderverein-Spende. Und Jutta Beck
ergänzt: „Mit Hilfe der Neuanschaffungen
für den Bewegungstherapie- und Sportbereich können wir auch verstärkt bei
Übergewichtigkeit entgegenwirken.“
Boris Krömker demonstriert, wie man auf dem Rollbrett mit dem Softball spielen kann.
„Wenn ich richtig `reintrete, dann komme
ich schnell ins Schwitzen“, so der 39-Jährige. Aber schwitzen ist ja bekanntlich gesund, und Daniel Meinhardt fügt im selben
Atemzug hinzu: „Wenn ich trainiere, fühle
ich mich einfach wohler.“
Für Sport und Bewegung werden auch die
Softbälle und das Rollbrett genutzt. Das
Rollbrett ist vor allem für Rollstuhlfahrer
gedacht, die sich auf dem Brett liegend
eigenständig bewegen können. Auf diese
Art und Weise können sie an Ballspielen
teilnehmen und so Arm-, Rücken- und
Schultermuskulatur stärken.
Daniel Meinhardt fährt jeden Tag auf dem neuen Ergometer. Er hat schon einige Kilometer darauf zurückge-
Weitere Spendenanschaffungen
noch in diesem Jahr
legt und fühlt sich dabei richtig fit.
Über das Training zu
mehr Wohlbefinden
Die bisher gemachten Erfahrungen mit
den neuen Sportgeräten sind durchweg
gut. Bewegungstherapeutin Jutta Beck
berichtet von einem Gespräch, das sie
kürzlich mit der Mutter eines Beschäftigten
führte. „Sie sagte mir, dass ihr Sohn nun
viel besser und länger laufen könne; vorher sei er schon auf kurzen Strecken aus
der Puste gekommen sei.“ Diese FitnessErfolge bewirken, dass diejenigen, die
das Ergometer nutzen, immer motivierter
sind, sich zu bewegen. „Das merken wir
auch daran, dass unsere Fahrrad-Fahrer
nun jeden Tag zu uns kommen, um hier
in der Turnhalle zu strampeln“, berichtet
Werraland-Mitarbeiterin Jutta Beck. So
auch Daniel Meinhardt; er fährt jeden Tag
auf dem Ergometer und hat nun schon
einige Kilometer darauf zurückgelegt.
Regelmäßig schüttet der Förderverein der
Werraland Werkstätten Spendengeld aus
und setzt es immer dort ein, wo es innerhalb der Werk- und Wohnstätten gebraucht wird. „Dem Verein und seinen
Mitgliedern macht es große Freude, helfen zu können“, sagt Evelyn Leuschner,
Vorsitzende des Fördervereins und des Eltern- und Betreuerbeirats. „Mit dem Geld
aus Mitgliedsbeiträgen und gesammelten
Spenden tätigen wir nach Absprache mit
dem Werraland-Vorstand Anschaffungen,
die sich die Einrichtung sonst nicht leisten könnte.“
Besonders viel Freude mache die Hilfe,
wenn man sehe, wie sinnvoll die Spendenanschaffungen im Alltag der Menschen
mit Behinderung eingesetzt werden. „Das
ist dann für uns alle ein großer Erfolg“,
bringt Evelyn Leuschner die Motivation
des Fördervereins auf einen Punkt. Weitere Spendenanschaffungen sind für die
nahe Zukunft geplant. Noch in diesem Jahr
sollen eine Schaukel mit Sicherheitsschaukelsitz und ein Trampolin für den Werkstatt-Außenbereich angeschafft werden.
Außerdem stehen auf der Liste der Spenden-Anschaffungen ein Motorikspiegel für
die Wand zur Förderung der Ganzkörperwahrnehmung und ein Übungscomputer
mit behindertengerechter Tastatur und
Maus. Insgesamt werden für diese Anschaffungen rund 3.000,00 Euro aus dem
Spendentopf des Fördervereins zugunsten
der Werraland Werkstätten investiert.
Ein herzlicher Dank für
die Spenden
Dafür an dieser Stelle ein öffentlicher,
herzlicher Dank an den Förderverein, den
Vereinsvorstand und alle Mitglieder. „Ohne
diese Hilfe und finanzielle Unterstützung
zugunsten der Menschen mit Behinderung könnten wir in heutigen, wirtschaftlich schwierigen Zeiten keine derartigen
Anschaffungen machen, auch wenn sie
sinnvoll sind und der Förderung behinderter
Menschen dienen“, erklärt Vorstandsvorsitzender Gerd Hoßbach. Umso mehr sei
man den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern des Vereins und allen Spenderinnen
und Spendern zu Dank verpflichtet.
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Neubau
Umbau
Sanierung
Zu guter Letzt 35
„Geh aus mein Herz und suche Freud …“
Anfang September, der Sommer geht über in den Herbst.
Deswegen: Zu guter Letzt noch ein Sommerlied.
„Geh aus mein Herz und suche Freud ...“
gedichtet von Paul Gerhard im Jahr 1653 (fünf Jahre nach dem 30- jährigen Krieg)
Kennen Sie dieses Lied?
Wenn ja, dann singen Sie’s doch in Gedanken mit.
Zunächst die Verse 1, 2, 6 und 7:
„Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit
an deines Gottes Gaben; schau an der schönen Gärten Zier und
siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben, sich ausgeschmücket haben.“
Dazu Vers 10 und 11:
„Welch hohe Lust, welch heller Schein wird wohl in Christi Garten
sein! Wie muss es da wohl klingen, da so viel tausend Seraphim mit
unverdroßnem Mund und Stimm ihr Halleluja singen, ihr Halleluja
singen.“
„O wär ich da! O stünd ich schon, ach süßer Gott, vor deinem
Thron und trüge meine Palmen: so wollt ich nach der Engel Weis
erhöhen deines Namens Preis mit tausend schönen Psalmen, mit
tausend schönen Psalmen.“
Und zu guter Letzt! Lesen oder singen Sie in Gedanken mit:
„Die Bäume stehen voller Laub, das Erdreich decket seinen Staub
mit einem grünen Kleide; Narzissus und die Tulipan, die ziehen
sich viel schöner an als Salomonis Seide, als Salomonis Seide.“
Nun Vers 13 und 14:
„Hilf mir und segne meinen Geist mit Segen, der vom Himmel
fleußt, dass ich dir stetig blühe; gib, dass der Sommer deiner
Gnad in meiner Seele früh und spat viel Glaubensfrüchte ziehe,
viel Glaubensfrüchte ziehe.“
„Die unverdroßne Bienenschar fliegt hin und her, sucht hier und
da ihr edle Honigspeise; des süßen Weinstocks starker Saft bringt
täglich neue Stärk und Kraft in seinem schwachen Reise, in seinem
schwachen Reise.“
„Mach in mir deinem Geiste Raum, dass ich dir werd ein guter
Baum, und lass mich Wurzel treiben. Verleihe, dass zu deinem
Ruhm ich deines Gartens schöne Blum und Pflanze möge bleiben,
und Pflanze möge bleiben.“
„Der Weizen wächset mit Gewalt; darüber jauchzet jung und alt
und rühmt die große Güte des, der so überfließend labt und mit so
manchem Gut begabt das menschliche Gemüte, das menschliche
Gemüte.“
Wieder eine Sprache, die nicht die unsrige ist. Aber wir verstehen:
In Gottes großem Garten ist jeder von uns wichtig - Sie und ich!
Deswegen: nicht rumhängen, sondern gute Früchte tragen, das
heißt, sich gute Ziele setzen.
Sommer: Schön beobachtet: Die Blumen, die Bäume, die Bienen,
der Weizen. Die Natur wie ein großer Garten!
Doch dann der andere Garten: der himmlische Garten. Dorthin
sehnt sich Paul Gerhard; mit Bildern, die uns fremd, aber doch
schön sind.
Dazu gebe Gott seinen Segen.
Zu guter Letzt!
Ihre
Hanna Hossbach, Pfr. i.R.
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