Mythos gesunde Ernährung

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I n f o r m a t i o n s m a t e r i a l
v o m
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Mythos gesunde Ernährung
Kohlenhydrate,Fette,Proteine,VitamineundMineralien–wovonbrauchenwirwieviel?Früherhießes:
WegmitdemFett!Dasmachtdickundkrank.DerMenschbrauchtmehrKohlenhydrate.Neuerdings
lautetdieDevise:Fettistgarnichtsoschlimm,dieKohlenhydratesinddieDickmacher.Wegdamitund
dafürbittemehrEiweißessen!MittlerweilescheintesjedesJahreineneueTheoriezumThemaErnährung
zugeben.Unddas,waswirtäglichtun–undwaseigentlicheinegroßeSelbstverständlichkeitimLeben
seinsollte–nämlichessen,umgesundundleistungsfähigzubleiben,wirdmehrundmehrzumMythos.
Vorsicht, Fruchtsäfte!
DerErnährungswissenschaftlerProfessor
AndreasPfeiffervomDeutschenInstitut
fürErnährungüberraschtmiteinersehr
provokantenThese:"Händewegvon
Fruchtsäften!Fruchtsaftmachtkrank!"
AllerdingsgeltedasnichtfürFrüchtean
sich.SiesindfürProf.Pfeiffergesund,
dochderSafthabeesinsich.Warum?
FruchtsaftbestehevorallemWasserund
Fruchtzucker.VielekleineMikronährstoffeundwichtigeBallaststoffe,welche
fürunserSättigungsgefühlverantwortlichsind,verbliebendagegeninden
ausgepresstenRestenderFrucht,so
Pfeiffer.
Auchwennesscheinbargesundklingt,
FruchtzuckeroderFruktoseistauchZucker,undzuvielFruchtzuckerkannunserenKörperschädigen.Wissenschaftler
derUniversitätHohenheimhabenan
ExperimentenmitMäusenherausgefunden,dassFruchtzuckerdieLeberschädigt.FürvieleMenschenabergiltein
LiterOrangen-oderApfelsaftalseine
normaleTagesdosis.DieWenigstenahnen,dassschonineinemGlasOrangensaft8StückZuckerverstecktsind.In
einemLiteristdanngenaudiefünffache
Menge,dasmachtumgerechnet40
StückWürfelzucker.
DeshalbsolltemanObstsäftenurmaßvollundmöglichstmitWasserverdünnt
trinken.Besseristes,Obstzuessen.
DenndadurchhatunserKörpereine
normaleFruchtzuckerbremse.Wennwir
sattsind,habenwirauchgenügend
Fruchtzuckeraufgenommen.EineStudie
derUniversitätHohenheimweistdarauf
hin,dassetwa20bis30Prozentder
KinderuntereinernichtalkoholbedingtenFettleberleiden.AnderUniversität
HohenheimwurdeaucheineStudiemit
Erwachsenengemacht,diealleeine
Fettleberhatten.DiesekonntenihreLeberwerteverbessern,indemsieihren
Fruchtzuckerkonsumum50Prozent
minimierthatten,sichalsoihreFettleber
zurückgebildethatte.
NochwissendieWissenschaftlernicht,
wiehochdiegefährlicheDosisFruchtzuckereigentlichist.Dasversuchensiein
weiterenStudienherauszufinden.Generellgilt,lieberGemüse,stattObstessen.
GemüsebeinhaltetkaumZucker.DeshalbkannmanGemüsesäfteauchin
größerenMengentrinken.Dasheißt,die
alteWeisheit"ObstundGemüsesind
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gesund"stimmtzwarnoch,dochbesser
wäreesdieReihenfolgezuändern.Gemüsekönnenwiressen,sovielwiewir
wollen,beiObstsolltenwirvorsichtig
sein.
DochObstistnichtgleichObst:Selbst
ObstvonderselbenArtkannsichinseinemZucker-undKaloriengehaltdeutlich
unterscheiden.DiefolgendeTabelleder
UniversitätHohenheimstelltdieunterschiedlichenNährwertebeispielhaftfür
ÄpfelundBirnenvor.
Interessanterweiseunterschiedensich
beidenichtinihremKaloriengehalt,obwohldochdieBirnesüßerscheint.Das
KriteriumistdieSäure.EinApfelhat
mehrSäurealseineBirne,deshalbwirkt
erwenigerzucker-alsoauchkalorienreich.Aber,wiedieTabelleklarzeigt:
AuchdasisteinMythos.
Tabelle:
Apfelfrisch(52Kcal/100g)
Apfelfrischgegart(51Kcal/100g)
Apfelgetrocknet(279Kcal/100g)
ApfelFruchtsaft(50Kcal/100g)
ApfelFruchtnektar(65Kcal/100g)
Apfelgeschältfrisch(56Kcal/100g)
ApfelgeschältKonserve(86Kcal/100g)
Birnefrisch(52Kcal/100g)
Birnefrischgegart(51Kcal/100g)
BirneFruchtnektar(68Kcal/100g)
BirneKonserve(84Kcal/100g)
Quelle:www.uni-hohenheim.de
Zurück zur Steinzeiternährung?
SteinzeitmenschenstarbenanVerletzungen,EntzündungenoderKrankheiten,diedierauenLebensbedingungen
mitsichbrachten.Diabetes,ÜbergewichtoderFettlebergabesinderSteinzeitnicht.Liegtesmöglicherweisean
derErnährungunsererVorfahren?Es
gibtWissenschaftler,diedarinzumindesteineninteressantenDenkansatz
sehen.IhreThesebesagt:Wirtragendie
GenedesSteinzeitmenschennochheute
inuns.WirteilendieselbeVorliebefür
fett-,protein-undkohlenhydratreiche
Ernährung.DochderAlltaghatsichradikalgewandelt.Auchdermoderne
MenschseiJägerundSammler,nurseineMethodikhabesichleichtgewandelt,
sodieThese.Demnachgehenwirnicht
mehrmitPfeilundBogenaufdieJagd,
sondernmitEinkaufswagenundelektronischenHelfern.UnsereInstinktemachenunsdabeizuSchnäppchenjägern
undKaloriensammlernimSupermarkt.
Warfrühernunallesbesser?Natürlich
nicht.HungerwaroftBegleiterunserer
Urahnen.DermoderneMensch
schwelgtdagegenimÜberfluss.Heute
bestimmenLustundLaune,wasinden
Einkaufskorbkommt.Verführenlassen
wirunsvomAussehenderVerpackung
oderdemDuftvonreifemObstoder
frischgemahlenemKaffee.Aussehen
undGeruchsinddabeizweimenschliche
Urinstinkte.AuchunsereVorfahren
wähltensoihreNahrungaus,dasind
sichEvolutionsmedizinersicher.
GabesinderUrzeitmalFleisch,dann
reichlich.Abertäglichstandesnichtauf
demSpeiseplan.Undbevoresetwas
Ordentlicheszuessengab,musstedas
Wildgejagtwerden.Daswarkörperliche
Schwerstarbeit.TatsächlichhatsichunsereErnährungerstdurchdenAckerbau
starkverändert.Dasistgeradeeinmal
12.000Jahreher.ZudenJahrmillionen
davor,tatsächlicheinKlacks.Seitdiesen
wenigenTausendJahrenbereichern
abermehrundmehrKohlenhydrateunserenSpeisezette.AlsextremesBeispiel
giltheutzutagederenormgestiegene
Zuckerkonsum.DamithatunserKörper
vieleProbleme.
UndnocheinUnterschied:Soaktivwie
derSteinzeitmenschlebtheutefastniemandmehr.AlsoGenehin,Evolution
her:DasLebenhatsichverändert,aber
unsereErbanlagennicht.
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SchautmansichdieVerteilungdersogenanntenMakronährstoffe,alsoProteine,FettundKohlenhydratean,stellt
maneinigeUnterschiedeinderVerteilungvonProteinenundKohlenhydraten
fest.NicoleLins,DiätassistentinundErnährungsfachfraufürHauptsacheGesund,hateinenfiktivenSpeisezettelfür
einenTagfürdenheutigenBüromenschenzusammengestellt:
Ernährungsplan heute Leichtarbeiter/Bürojob
Früh:
6ELMüslioder2ScheibenBrot,150ml
Milch,1Apfel,2TassenKaffee,
1ObstalsZwischenmahlzeit
Mittag:200gKartoffeln(3Stück),200g
Gemüsegedünstet,150gFisch,1ELÖl
150gQuarkmitFrüchtenoder150g
JoghurtmitFrüchtenalsZwischenmahlzeit
Abends:
2ScheibenVollkornbrot,2TLButter,2
ScheibenWurst,1ScheibeKäse,150g
Rohkostod.Salat
DieGesamtmengeentspricht:ca.1500
kcal,40gFett,225gKohlenhydraten,
75gEiweiß
Die Vor- und Nachteile der Steinzeitdiät
SeiteinigenJahrengibtesunterden
Diätprogrammenaucheinesogenannte
Steinzeitdiät,einerErnährungsformdes
Menschen,diesichandervermuteten
ErnährungderAltsteinzeitorientiert.Die
BefürworterderauchPaläo-DiätgenanntenErnährungargumentieren,dass
derMenschnichtandiemodernenin-
dustriellgefertigtenLebensmittelangepasstsei.DieheutigeErnährungsweise
führedaherhäufigzuErkrankungenwie
BluthochdruckundzuhohemCholesterinspiegel.
EigentlichliefertdiePaläoErnährungstheorieguteAnsätze.Dass
manFertiglebensmittelmeidenunddafürmehrfrischesObstundGemüseoder
Nüsseessensollte,istweitgehendanerkannt.Umstrittenistdagegen,obman
Getreide-undMilchproduktewirklich
meidensollte,währendmanverstärktzu
Fleischgreift.BeiderSteinzeitdiätwürdennur25ProzentderKalorienvon
Kohlenhydratenstammen,45bis60
Prozentsindaberempfohlen.StattdessenwürdendieEmpfehlungenfürFette
undProteinedurchFleischüberschritten
werden.
DaswichtigsteGegenargumentfürdie
Steinzeit-DiätistdieTatsache,dassein
modernerMenschvielwenigerEnergie
benötigt,alsseinVorfahreausder
Steinzeit.DieLebensweiseindenmodernenZivilisationenmachehoheEnergiezufuhrenüberflüssig–EinLeichtarbeitermussvielwenigerKalorienaufnehmenalseinMammutjäger.Dieslässt
dieSteinzeit-DiätvölligaußerAcht!
Hinzukommt,dassderhoheEiweißanteilbeiderSteinzeit-DiätzuGicht,NierensteinenundArterioskleroseführen
kann.
Wiesooft,giltalsoauchhier:DieDosis
machtdasGiftoderübersetzt:DieVerteilungvonKohlenhydraten,Fettenund
Proteinenmachtunsgesundoderkrank.
Lagerung von Lebensmitteln ohne
Kühlschrank
DiemeistenNährstoffegehendurch
langeTransportwegeoderfalscheLagerungverloren.UnsereGroßelternmusstenfrühernochohneKühlschrankauskommenunddeshalbhabensiemanchenTrickparat,derauchfürunsheutzutagenützlichseinkönnte.
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Wurzelgemüse,wiezumBeispielMöhren,roteBeeteoderandereKnollen
kannmangutineinerSandkistelagern.
EstutaucheinealteKommodenschubladeoderdiemitSandgefüllteSchubkarre.DasGrünzeugwirdvonden
Pflanzenentferntundanschließend
werdendieselockerindasSandbeet
gelegt.Wichtigist,dasssichdasGemüsenichtberührt.Daraufkommteine
neue10bis20ZentimeterdickeSchicht
SandunddarinkannwiederneuesWurzelgemüseeingebettetwerden.
ÄpfelverlierenimWinterWasserund
werdenschrumpelig.Deshalblagert
mansieambestenineinemfeuchten
undkühlenRaum,z.B.einemKeller
odereinerfrostfreienGarage.Esempfiehltsich,jedenApfeleinzelninPapier
einzuwickelnundlockerneben-und
übereinanderzustapeln.WährendÄpfel,KnollenoderMöhreneherKältelieben,mögenZwiebelnWärme.Man
kannsiezueinemKranzflechtenundim
WinterineinemZimmerüber20Grad
lagern.AlteWaschmaschinentrommeln
eignensichübrigenswunderbar,um
Wintergemüsefrischzulagern.DiegefüllteTrommeleinfachinderErdeeingrabenunddaraufachten,dassvon
obenkeinWassereindringt.
Vitamine – die kleinen Bausteine für
die Gesundheit
Siemachennichtsatt,löschenkeinen
DurstundliefernkeineEnergie.TrotzdemsindVitaminelebensnotwendige
Stoffe.Wirbenötigensienurinkleinen
Mengen,aberwennsiefehlen,kommt
eszuMangelerkrankungen.Diemeisten
VitaminemussderKörpermitderNahrungaufnehmen,weilersienichtselbst
herstellenkann.EsgibtfettlöslicheVitamine(A,D,E,K)undwasserlösliche(B
GruppeundC).VitaminDhateineSonderstellung,derKörperkannesmithilfe
desSonnenlichtesinderHautselbstherstellen.DamitistVitaminDgenaugenommeneinHormon.
WasserlöslicheVitaminekannder
Menschnichtspeichern,daheristhier
eineregelmäßigeZufuhrwichtig.Eine
kurzzeitighoheDosiswirdvomKörper
nichtverarbeitetundeinfachwieder
ausgeschieden.Esbestehtalsokeine
GefahreinerÜberdosierung.BeifettlöslichenVitaminenkannesaberzueiner
Überdosierungkommen,weildurchdie
FettlöslichkeiteineSpeicherungimKörper(fett)möglichist.FettlöslicheVitaminebrauchenaberauchFett,ummitder
Nahrungaufgenommenzuwerden.
VorsichtbeiDiäten:Wennmanweniger
Fettisst,nimmtmanauchwenigerfettlöslicheVitaminezusich.
Fett- und wasserlösliche Vitamine
DieseEinteilunghängtmitderchemischenStrukturderVitaminezusammen.
WasserlöslicheVitaminehabeninihrem
MoleküleinepolareStrukturundsind
deshalbineinempolarenLösungsmittel
wieWasserlöslich.Dennesgilt"ÄhnlicheslöstsichinÄhnlichem".Analog
habenfettlöslicheVitaminefettähnliche
Strukturen("langeKetten")inihrem
Molekülundlösensichdeshalbauchgut
inFettoderlipophilen(fettliebenden)
Lösungsmitteln.
IdealerweisenimmtmanFettundfettlöslicheVitamineineinemschmackhaftenEssengleichzeitigzusich.DasZusetzenvonButterzuMöhrengemüsezum
BeispieldientalsonichtnurderEntfaltungdesAromas,sondernesverbessert
auchdieAufnahmedesindenMöhren
enthaltenenVitaminsA.AuchimWildlachssinddiegesundenFetteundVitaminDnebeneinanderzufinden.
Nützliche Ballaststoffe
AuchwennsieschondemNamennach
klingen,alswärensieüberflüssig,also
Ballast,geltenBallaststoffealswichtige
Nahrungsbestandteile.Siewerdenvon
unseremKörperzwarnichtgespeichert
oderaufgenommen,dochsiebestimmenwesentlichunserSättigungsgefühl.
DeshalbsolltemaninseinerErnährung
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aufballaststoffreicheLebensmittelachten:BulgurzumBeispielhatmehrals
zehnProzentBallaststoffe,währendKartoffelnoderPastagerademalzweiProzenthaben.BulguristWeizenschrotund
voralleminderorientalischenKüche
sehrverbreitet.AuchVollkornbrot,HülsenfrüchteundGrünkernenthaltenviele
Ballaststoffe.
Zusatzstoffe in Lebensmitteln
ImmerwiedergeratenbestimmteZusatzstoffeinLebensmittelnindenVerdacht,KrankheitenundAllergienauszulösen.AuchdassogenannteZappelPhillip-SyndromstandunterVerdacht
mitdurchLebensmittel-Zusatzstoffeverursachtzuwerden.BesondersAzofarbstoffegerietenhierinsVisier.Sie
verbergensichvorallemhinterdenENummern:102,104,110.DasFatale
daran:LetztgenannteE-Nummerngab
esvoralleminSüßigkeiten.Deshalb
wurdendieHerstellergesetzlichdazu
verpflichtet,aufdemEtikettdieGefahr
zubenennen.Wörtlich:DerFarbstoff
"kannsichnachteiligaufdieAktivität
undKonzentrationvonKindernauswirken".Heutemussmanlangesuchen,
umnochAzofarbstoffeindenRegalen
auszumachen.
DieIndustriehatreagiertunddieAzofarbstoffeausihrenRezepturenverbannt.JedochgibtesnochAusnahmen.
AuchdasHauptsache-gesund-Team
fandnocheineGetränkeflaschemit
AzofarbstoffenundgesetzlichvorgeschriebenemWarnhinweis.DeshalbsolltemanbeimEinkaufdieZutatenliste
genaudurchlesen,besondersauchdas
Kleingedruckte.
Verbraucherschützerweisenaufeinen
neuenTrendhin.NachdemdieE-Stoffe
aufdenVerpackungendieVerbraucher
eherverunsichernalsaufklären,lassen
dieFirmensieimmeröfterwegund
schreibenstattdessendenNamendes
Zusatzstoffesauf.AlsodasgelbfärbendeTartrazin,stattE102odereinande-
resGelbnamensChinolinstattE104.
Dasklingtwenigertechnisch,istaber
nichtmindertückisch.DennderInhaltsstoffbleibtgleich,dochfürdieVerbraucherwirdeswiederumschwerer,bedenklicheZusatzstoffeinLebensmitteln
zuerkennen.
Die Lebensmittelindustrie und unsere Urinstinkte
SchonunsereVorfahrensollennachden
FarbenderLebensmittelentschieden
haben,wassieessen.Soregenroteund
orangeFarbtöneunserenAppetitan.
NichtumsonstwählenvieleFirmendeshalbrotundorangenichtnurinihrem
Firmenlogo,sondernauchaufderVerpackung.AberauchderGeschmack
liegtunsförmlichimBlut.BitterbedeutetefürunsereVorfahren:Vorsichtungenießbar!Odergar:Giftig!HochkalorischeLebensmittelhabenimmereinen
angenehmenGeschmack.SchonNeugeborenezeigeneineVorliebefürSüßes.
Das Auge isst mit – Dr. Volksmund
WoherdasSprichwortkommt,lässtsich
nichtmehreindeutigbelegen.Seine
Aussageaberistklar:Nureinhübsch
angerichtetesEssenunddazuderpassendeRahmenfördernunserWohlbefindenundlassensoNahrungsaufnahmezumGenusserlebniswerden.
ImHotelBlauerEngelinAuekochtBenjaminUnger.EristMitgliedeinerVereinigung,welcheheimische,traditionelle
Speisen–alsoindiesemFallesächsische
Köstlichkeiten–moderninterpretiert.
DabeikommtesaufdieVerarbeitung
derSpeisenansich,aberauchaufdas
Ambientean.DennderoptischeEindruckspielttatsächlicheinegroßeRolle.
DerAppetitwirdangeregt,wenndas
kompletteDrumherumstimmt.„Die
Hauptsacheist,dassdasEssenauchals
HauptdarstellerzurGeltungkommt.Der
Telleristnichtganzsowichtig,dochdie
FarbedesEssensistdasEntscheidende.“
SagtBenjaminUngerundempfiehlt
auchfürdenTischhelleundeinfarbige
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Tischdecken.DasGleichegiltfürGeschirrunddieServietten.
BescheideneAkzentewirkenauchdort
besser,alsüberladeneDekorationen.
DerGesamteindrucksollteEleganzund
Gemütlichkeitausstrahlen.
Büchertipps:
HandwörterbuchderVerbraucherzentrale:Was bedeuten die E-Nummern?
ZubestellenimInternetunter:www.vzratgeber.de
Paul,Sabine:Paläopower. Das Wissen
der Evolution nutzen für Ernährung,
Gesundheit und Genuss,VerlagC.H.
Beck
Buckingham,Allan:Der Nutzgarten.
Monat für Monat richtig planen,Dorling-KindersleyVerlag
Der Stoffwechselparameter Kreatinin
Als Kreatinin wird das Abbauprodukt der Säure
Kreatin bezeichnet, die den Muskeln als Energiereserve dient. Neben der Niere sind auch
Leber und Bauchspeicheldrüse für die Bildung
verantwortlich. Kreatinin ist eine harnpflichtige
Substanz, das heißt es muss über die Nieren
ausgeschieden werden. Bleibt zu viel Kreatinin
im Blut zurück, ist das ein Zeichen, dass die
Nieren nicht richtig filtern. Deshalb lassen sich
– abhängig von Muskelmasse, Alter und Geschlecht – aus dem Kreatiningehalt im Blut
Rückschlüsse auf den Zustand der Nieren
ziehen. Mithilfe bestimmter Formeln, muss
dann der behandelnde Arzt den Wert beurteilen. Denn schon eine kleine Erhöhung des
Kreatininwertes kann auf einen ernsten Nierenschaden hindeuten.
Wenn die Kraft der Nieren versagt
Wenn die Nierenfunktion über einen längeren
Zeitraum nachlässt und letztendlich versagt,
spricht der Arzt von einem chronischen Nierenversagen. Die Nieren sind dann nicht mehr
in der Lage, die harnpflichtigen Stoffwechselprodukte wie Harnstoff, Kreatinin oder Harnsäure aus dem Körper auszuscheiden. Die
Folge: Schädliche Substanzen stauen sich im
Organismus an und vergiften ihn nach und
nach von innen. Eine Nierenersatztherapie
wird dann erforderlich, die sogenannte Dialyse.
Ursachen für ein Nierenversagen
Medikamente gehen an die Nieren
Jeder Wirkstoff, der in das Blut gelangt, muss
über Leber und Nieren wieder ausgeschieden
werden. Vor allem der Dauergebrauch von
Schmerzmitteln überfordert die Nieren und
kann sie erheblich schädigen. Als bedenklich
gilt, wenn im Durchschnitt ein Jahr lang jeden
zweiten Tag eine Tablette eingenommen wird.
Deshalb sollten insbesondere Menschen mit
Nierenschwäche auf Wirkstoffe zurückgreifen,
die die Niere weniger belasten. Schmerzmittel
mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder Ibuprofen sollten dann gemieden
werden. Daneben können auch Antibiotika,
harntreibende Arzneimittel (Diuretika) sowie
Gicht- und Rheumamittel eine Nierenschwäche
begünstigen.
Nierenversagen häufig durch Diabetes
In vielen Fällen lässt sich die Zuckerkrankheit
Diabetes auf ein Nierenversagen zurückführen.
Auch bei Eberhard F., 50 Jahre alt, war das
der Fall. Seit er fünf Jahre alt ist, weiß er, dass
er Diabetes vom Typ 1 hat. Lange konnte er
die Krankheit in Schach halten, indem er Insulin spritzte. Doch letztendlich war die Niere so
angegriffen, dass sie ihre Arbeit einstellte.
"Diabetische Nephropathie" nennen die Ärzte
das Nierenversagen durch Diabetes. "Bemerkbar hat sich das eigentlich nur gemacht, dass
ich Wasser in den Beinen hatte und Tränensäcke unter den Augen. Und dann später, da
habe ich schlecht Luft bekommen", erzählt der
Betroffene. Dieser fast unbemerkte Verlust der
Nierenfunktion ist typisch. Bei 40 bis 50 Prozent der Diabetiker, egal ob Typ 1 oder Typ 2,
kommt es irgendwann zu einem Nierenversagen und die Blutwäsche wird notwendig. Patient Eberhard F. hofft nun, möglichst bald ein
Spenderorgan zu bekommen. Ihm soll eine
Niere und eine Bauchspeicheldrüse transplantiert werden.
Ötzi: Litt er am Magenkeim?
Prof. Dr. Peter Malfertheiner ist Mitbegründer
der internationalen Initiative "healthy stomach"
(gesunder Magen) und als Direktor der Magdeburger Universitätsklinik für Gastroenterologie führend in der Erforschung und Behandlung von Magenerkrankungen. Bei der Untersuchung von Helicobacter pylori, dem Bakterium, das für viele Magenbeschwerden verantwortlich ist, war selbst Ötzi vor ihm nicht sicher. Prof. Malfertheiner, der selbst aus Tirol
stammt, untersuchte den Magen des Eiszeitmenschen aus dem Ötztal. Er vermutete den
Magenkeim Helicobacter pylori. Aber diesen
Keim fand er nicht, dafür erstaunlicherweise
eine für den Magen ganz und gar untypische
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Besiedelung mit Bakterien, die sonst nur in der
Darmflora vorkommen. Eine Theorie von Prof.
Malfertheiner ist: Ötzi litt an einer chronischen,
fortgeschrittenen Schleimhautentzündung, die
den Magen schwächte. So konnten Darmkeime im Magen siedeln. Im Übrigen fanden sich
im Magen auch Reste der letzten Mahlzeit
Ötzis: Steinbockfleisch, Getreide und Fruchtschalen.
Endoskopie: Blick in den Magen
Die Endoskopie kommt bei Alarmsymptomen
oder chronischen Beschwerden zur Anwendung. Der dafür allgemein gebräuchliche Begriff "Magenspiegelung" ist dabei medizinisch
nicht ganz korrekt, da mit ihr auch ein Teil des
Darmes (Zwölffingerdarm) untersucht wird schließlich entstehen viele Verletzungen der
Schleimhaut, Entzündungen und Geschwüre
am Übergang vom Magen zum Darm. Das
Endoskop ist ein flexibles, schlauchartiges
Untersuchungsgerät, bei dem mit einer Kamera der Magen ausgeleuchtet und oberflächlich
beurteilt werden kann. Von Vorteil ist, dass
auch Gewebeproben entnommen werden können, um Veränderungen nachzuweisen. Moderne Endoskope können auch eine Gastritis
sichtbar machen.
Mit der Endoskopie können Geschwüre, Erosionen bzw. Läsionen und Krebs diagnostiziert
werden. Auch die Quelle einer Blutung (meist
ein Magengeschwür) ist damit sicher zu erkennen. Der große Vorteil solch einer Magenspiegelung ist die Behandlung im Anschluss an die
Untersuchung. Der erfahrene Untersucher
kann eine Blutung beheben, indem er einen
Gefäßverschluss mit einem Klipp oder eine
medikamentöse Verklebung des blutenden
Gefäßes vornimmt. Somit wird das Gerät
gleichzeitig zum therapeutischen Instrument.
Die Endoskopie ist eine sichere und komplikationslose Methode, die in der Regel gut vertragen wird. Bei empfindlichen Patienten kann
eine Beruhigungsspritze verabreicht werden,
bei weniger Empfindlichen reicht eine örtliche
Betäubung mit einem Spray, um den Würgereiz zu unterdrücken.
Sodbrennen: Ein Übel mit Folgen
Aufsteigendes Brennen in Oberbauch oder
Speiseröhre sind typische Beschwerden bei
Sodbrennen. Weil dabei Magensäure vom
Magen in die Speiseröhre zurückfließt, spricht
man auch von Refluxkrankheit. Anders als der
Magen ist die Speiseröhre nicht vor der Säure
geschützt und kann daher Schaden nehmen.
Die Erkrankung ist in der Bevölkerung weit
verbreitet. Sodbrennen entsteht bei einer
Überproduktion von Säure, z.B. bei Stress,
bestimmten Medikamenten (Nitrate, Kalziumantagonisten) oder durch verschiedene Nahrungsmittel. Fette, Schokolade, Kaffee und
Wein beispielsweise begünstigen die Bildung
von Magensäure, werden aber individuell verschieden vertragen und lösen nicht bei jedem
Sodbrennen aus. Das untere Ende der Speiseröhre schiebt sich durch eine Öffnung im
Zwerchfell in den Bauchraum und mündet in
den Mageneingang. Das Zwerchfell ist ein
Muskel, der Brust- von Bauchraum trennt.
Dessen Spannung kann den Verschluss der
Speiseröhre am Eingang des Magens unterstützen, so dass die Säure im Normalfall nicht
zurückfließen kann. Mit zunehmendem Alter,
begünstigt durch Bewegungsmangel und
Übergewicht, können sich jedoch größere
Muskellücken (Hernien) bilden, so dass Teile
des Magens in den Brustraum gleiten können
(Gleithernie). Das verursacht Sodbrennen.
Dann ist manchmal eine OP notwendig. In
milderen Fällen lässt sich der Spannungszustand des Verschlussmuskels der unteren
Speiseröhre durch Medikamente anregen.
Die Betroffenen leiden nicht nur unter saurem
Aufstoßen, sondern haben auch ein frühes
Völlegefühl und Druck ("wie ein Stein") im Magen, auch ein geblähter Leib oder Übelkeit
können vorkommen. Nicht selten werden
Brennen oder echte Schmerzen hinter dem
Brustbein oder im Bauchraum mit Symptomen
eines Herzinfarktes verwechselt, für den die
Beschwerden auch typisch sind. Im Zweifelsfall
sollte immer ein Arzt konsultiert werden.
Refluxkrankheit: Welche Therapie ist sinnvoll?
Ist die Ursache der Refluxkrankheit (z.B. bei
einer Zwerchfellhernie) erkannt, kann nach
sorgfältiger Prüfung eine OP sinnvoll sein. Die
endoskopische Verengung am Mageneingang
oder eine operative Verkleinerung des Magens, haben in der Vergangenheit nach Expertenmeinung vielen jedoch eher geschadet als
genutzt. In seltenen Fällen kann bei großen
Magenvolumina oder wenn der Patient aus
medizinischen Gründen auf Medikamente verzichten muss, eine OP erwogen werden. Oft ist
jedoch eine medikamentöse Therapie ausreichend. Eine Überproduktion von Magensäure
kann mit den sogenannten Säurehemmern
oder Protonenpumpenhemmern gut behandelt
werden. Mit ihnen wird die Magensäure reduziert. Diese Medikamente sind millionenfach
und über lange Zeit bewährt und nebenwirkungsarm. Es sind sehr sichere Arzneimittel.
Osteopathische
Behandlungen
bei
Refluxkrankheit
Wie Studien gezeigt haben, kann Reflux auch
mit osteopathischen Methoden behandelt werden. Ein Problem der Refluxkrankheit ist, dass
der Verschluss zwischen Magen und Speiseröhre nicht mehr funktioniert. Das kann z. Bsp.
mit einem Zwerchfellbruch zusammenhängen,
aber auch mit anderen Störungen im Bauch7
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raum. Das Zwerchfell spielt in der osteopathischen Behandlung eine herausragende Rolle
und ist Bindeglied zwischen Skelett und Organsystem. Der Osteopath spürt mit seinen
Methoden auf, ob die Zwerchfellatmung richtig
funktioniert, wie die Druckverhältnisse im
Bauchraum sind, wie sich die Beweglichkeit
der inneren Organe darstellt, ob es Spannungen oder Erschlaffungen gibt, die Sodbrennen
fördern. Dann kann mit der manuellen Therapie dem Körper ein Weg gezeigt werden, wieder in die richtige Funktion zurückzufinden.
Chronisch gereizt: Funktionelle Beschwerden
Störungen beim Entleeren des Magens oder
des Spannungszustandes der Magenmuskulatur können zu funktionellen Beschwerden führen, die auch Oberbauchschmerzen oder
dyspeptische Beschwerden genannt werden.
Im Gegensatz zur Magenschleimhautentzündung oder Gastritis sind sie jedoch nicht mit
Veränderungen der Schleimhaut oder anderen
Organschäden verbunden. Die Beschwerden
äußern sich zum Beispiel in Krämpfen oder
Völlegefühl. Auch Sodbrennen kommt vor.
Mehr als ein Viertel der europäischen Bevölkerung leidet unter dem auch als "Reizmagen"
bekannten Syndrom. Betroffen sind vor allem
Menschen mittleren Alters. Noch sind die Ursachen des Reizmagens nicht umfassend
aufgeklärt.
Psyche und Lebensstil spielen einen wesentliche Rolle bei funktionellen Magenbeschwerden: Stress, Zeitmangel, keine Ruhe beim
Essen, Hinunterschlingen der Mahlzeiten - das
alles nimmt unser Magen übel. Der MagenDarmtrakt ist von einem engmaschigen Nervengeflecht durchzogen. Es steht in regem
Austausch mit dem Gehirn. Seelisches Ungleichgewicht führt daher nicht selten zu Beschwerden in diesem Organsystem. Liebeskummer und Sorgen schlagen uns auf den
Magen. Unspezifische Beschwerden im Oberbauch sind sehr häufig und oft verbunden mit
Angst und Depression.
Forschungen beweisen, dass auch organische
Probleme zugrunde liegen können. Das zeigen
Messungen der Empfindlichkeit von Magen
und Darm dieser Patienten. Sie reagieren sensibler auf verschiedene Druckzustände. Wenn
bei einer Funktionsstörung die Muskulatur des
Magens langsamer arbeitet oder die Verweilzeit der Nahrung im Magen länger ist, führt das
zu Schmerzen und Unwohlsein. So eine Magenentleerungsstörung lässt sich mit einem
Funktionstest nachweisen, einem Atemtest.
Der Patient muss eine Testsubstanz zu sich
nehmen, deren Abbau über längere Zeit per
Atemtest gemessen wird. Das Prinzip ist das
Gleiche wie beim Atemtest, der Helicobacter
pylori nachweist.
Bei funktionellen Beschwerden können pflanzliche Arzneimittel helfen. Ein Klassiker ist die
Kamille, aber auch Arnikawurzel (Engelwurz),
Kümmel- und Mariendiestelfrüchte, Melissenoder Pfefferminzblätter haben sich bewährt.
Prokinetika erleichtern die Magenentleerung
durch Anregung der Vorwärtsperistaltik und
Hemmung der rückwärtigen Peristaltik.
Da funktionelle Beschwerden sehr gut auf
naturheilkundliche Maßnahmen ansprechen,
kann Linderung zum Beispiel auch eine Rollkur
mit Kamille bringen:
Mein Tipp (von Naturheilärztin Dr. Anke
Görgner): Rollkur mit Kamille
Eine Rollkur ist bei unspezifischen Magenbeschwerden ein bewährtes Hausmittel. Sie nutzt
die entzündungshemmende und krampflösende Wirkung der Kamille, die gleichzeitig die
Magenschleimhaut regeneriert. Die Rollkur
selbst wird beispielsweise mit Kamillentee
durchgeführt, aber auch Fertigpräparate aus
der Apotheke, die auf Basis der Kamille hergestellt wurden, sind grundsätzlich möglich. Der
Kamillentee sollte möglichst stark sein (bestenfalls 2 bis 3 TL Kamille pro Tasse), um die
Wirkung zu erhöhen.
* Eine große Tasse Kamillentee auf nüchternen Magen trinken, denn nur so kann die
Rollkur wirklich helfen.
* Anschließend abwechselnd einmal auf den
Rücken, dann auf die linke sowie die rechte
Seite legen.
* Zum Abschluss der Kur ist die Bauchlage
empfehlenswert. Pro Seite sollte man dabei
etwa fünf bis zehn Minuten einplanen. Nur
so kann die gesamte Schleimhaut vollständig mit dem Kamillenaufguss in Kontakt
kommen.
Die Rollkur sollte in dieser Weise mehrmals
am Tag durchgeführt werden. So wird sich
nach etwa zwei bis drei Wochen eine Besserung der Entzündung der Magenschleimhaut
einstellen. Sollte dies nicht der Fall sein, ist
unbedingt ein Arzt aufzusuchen.
Neben der Verwendung von Kamillentee lässt
sich die Rollkur auch mit einfachem lauwarmen
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Leitungswasser durchführen. Auch die Zugabe
von Natron zu diesem Wasser ist möglich,
Präparate sind in jeder Apotheke und sogar in
Drogerien erhältlich. Ebenso hat sich die Süßholzwurzel zur Anwendung während der Rollkur bewährt. Hierfür wird etwa ein TL Süßholz
pro Tasse aufgekocht, auch hier sind Fertigpräparate im Handel erhältlich.
Eine Rollkur wirkt nicht bei einer Gastritis mit
Helicobacter pylori, sondern nur bei leichten
funktionellen Beschwerden. Auch bei der Behandlung von Magengeschwüren ist die Methode durch säurehemmende Medikamente
verdrängt worden.
Dr. Volksmund: Warum schlägt uns etwas
auf den Magen?
Was schlägt Ihnen auf den Magen? Warum
glauben Sie, revoltiert der Magen bei Ärger
und Stress? Fragen, die Reporter Jan Schlegel
Passanten auf der Straße stellte.
Jedem war sofort in Erinnerung, was ihm zuletzt auf den Magen geschlagen war: Prüfungsstress, das Mittagessen kurz zuvor prompt kamen die Antworten. Denn unangenehme Gefühle verbunden mit Verdauungsproblemen oder gar Durchfall bleiben im Gedächtnis. Doch woher kommt das Sprichwort?
Diejenigen, die einen Zusammenhang zwischen Psyche und Bauch vermuteten, waren
dabei auf dem richtigen Weg.
Unser Magen ist ein Ort der Gefühle: Liebe
geht durch ihn hindurch, Ärger schlägt auf ihn
ein und aus dem Bauch heraus treffen wir viele
wichtige Entscheidungen und weil das so ist,
spricht man auch davon, dass wir ein "MagenGehirn" haben. Und das gibt es tatsächlich!
Das gesamte Verdauungssystem arbeitet weitestgehend unabhängig vom Gehirn. Es wird
vom enteralen Nervensystem (ENS) gesteuert.
Das ENS ist das zweitgrößte Nervensystem
des Körpers. Es besteht aus über 100 Millionen Nervenzellen, von denen unsere Eingeweide umhüllt werden. Prinzipiell ist es wie
Gehirn und Rückenmark aufgebaut und mit
ihnen verbunden. So sendet unser Gehirn
Signale an unseren Bauch, der emotionale
Gefühle abgibt und eigene Entscheidungen
auslösen kann. Umgekehrt sendet unser
Bauch Signale an das Gehirn über Wohlbefinden und Verdauung. Und so fühlen wir uns nur
dann rundum richtig wohl, wenn wir seelisch
ausgeglichen und magengesund sind!
Magensäure Experiment (Dr. Anne-Kathrin
Habermann)
Etwa 80.000 Mal nehmen wir im Laufe unseres
Lebens Nahrung zu uns, die im Verdauungstrakt zerkleinert und nutzbar gemacht werden
muss. Dies ist stellenweise ein gefährliches
Unternehmen. Unser Körper setzt dazu aggressive Stoffe ein, zum Beispiel Salzsäure.
Salzsäure ist in der Lage, Steine aufzulösen
oder Rasierklingen verrosten zu lassen. Auch
menschliches Gewebe wird von Salzsäure
verätzt. Warum das nicht im Magen passiert
und sich unser Magen nicht selbst verdaut,
liegt an seiner speziellen Schleimhaut. Magendrüsen produzieren einen zähen Schleim. Der
überzieht die Innenseite des Magens und
schützt ihn somit vor Säureangriffen. Diese
Schutzbarriere wird von bestimmten Medikamenten gegen Sodbrennen nachgeahmt, z.B.
Gele. Im Experiment zeigt sich, wie solch ein
Schutzgel die Schleimhaut vor Säure schützen
kann.
Zwei Teller stellen die Magenwand dar. Darauf
wird jeweils ein Indikatorpapier gelegt, das
Säure durch Farbänderung nach Rot anzeigt.
Dann wird auf einen Teller ein gel-artiges Medikament gegen Sodbrennen aufgebracht. Gibt
man nun auf beide Teller Salzsäure, zeigt der
Indikator auf dem blanken Teller eine dunkelrote Färbung, hier kann die Säure wirken. Mit
dem Gel wird die Säure neutralisiert, der Teststreifen verfärbt sich kaum, der Magen ist geschützt.
Solche Gele sind jedoch im Magen nur
schwach wirksam und helfen nur bei leichten
Beschwerden. Sie sollten Übrigens nur mit viel
Flüssigkeit und im Stehen eingenommen werden.
Experte: Prof. Dr. med. Peter Malfertheiner,
Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie am Universitätsklinikum Magdeburg
Empfehlenswerte Adressen:
Deutsche Gesellschaft für Verdauungsund Stoffwechselkrankheiten
Olivaer Platz 7
10707 Berlin
Tel: 030 / 31 98 31 5.000
Fax: 030 / 31 98 31 5.009
[email protected]
http://www.dgvs.de/
Deutsche Gesellschaft für Osteopathische
Medizin
Obere Rheingasse 3
56154 Boppard
Telefon: 6.742 8.001-30
[email protected]
http://www.dgom.info
Verband der Osteopathen Deutschland
e.V.
Untere Albrechtstraße 15
65185 Wiesbaden
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Telefon: 0 611 / 9 10 36 61
[email protected]
www.osteopathie.de
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