Seite 1 von 10 I n f o r m a t i o n s m a t e r i a l v o m 2 5 . 1 0 . 2 0 1 2 Mythos gesunde Ernährung Kohlenhydrate,Fette,Proteine,VitamineundMineralien–wovonbrauchenwirwieviel?Früherhießes: WegmitdemFett!Dasmachtdickundkrank.DerMenschbrauchtmehrKohlenhydrate.Neuerdings lautetdieDevise:Fettistgarnichtsoschlimm,dieKohlenhydratesinddieDickmacher.Wegdamitund dafürbittemehrEiweißessen!MittlerweilescheintesjedesJahreineneueTheoriezumThemaErnährung zugeben.Unddas,waswirtäglichtun–undwaseigentlicheinegroßeSelbstverständlichkeitimLeben seinsollte–nämlichessen,umgesundundleistungsfähigzubleiben,wirdmehrundmehrzumMythos. Vorsicht, Fruchtsäfte! DerErnährungswissenschaftlerProfessor AndreasPfeiffervomDeutschenInstitut fürErnährungüberraschtmiteinersehr provokantenThese:"Händewegvon Fruchtsäften!Fruchtsaftmachtkrank!" AllerdingsgeltedasnichtfürFrüchtean sich.SiesindfürProf.Pfeiffergesund, dochderSafthabeesinsich.Warum? FruchtsaftbestehevorallemWasserund Fruchtzucker.VielekleineMikronährstoffeundwichtigeBallaststoffe,welche fürunserSättigungsgefühlverantwortlichsind,verbliebendagegeninden ausgepresstenRestenderFrucht,so Pfeiffer. Auchwennesscheinbargesundklingt, FruchtzuckeroderFruktoseistauchZucker,undzuvielFruchtzuckerkannunserenKörperschädigen.Wissenschaftler derUniversitätHohenheimhabenan ExperimentenmitMäusenherausgefunden,dassFruchtzuckerdieLeberschädigt.FürvieleMenschenabergiltein LiterOrangen-oderApfelsaftalseine normaleTagesdosis.DieWenigstenahnen,dassschonineinemGlasOrangensaft8StückZuckerverstecktsind.In einemLiteristdanngenaudiefünffache Menge,dasmachtumgerechnet40 StückWürfelzucker. DeshalbsolltemanObstsäftenurmaßvollundmöglichstmitWasserverdünnt trinken.Besseristes,Obstzuessen. DenndadurchhatunserKörpereine normaleFruchtzuckerbremse.Wennwir sattsind,habenwirauchgenügend Fruchtzuckeraufgenommen.EineStudie derUniversitätHohenheimweistdarauf hin,dassetwa20bis30Prozentder KinderuntereinernichtalkoholbedingtenFettleberleiden.AnderUniversität HohenheimwurdeaucheineStudiemit Erwachsenengemacht,diealleeine Fettleberhatten.DiesekonntenihreLeberwerteverbessern,indemsieihren Fruchtzuckerkonsumum50Prozent minimierthatten,sichalsoihreFettleber zurückgebildethatte. NochwissendieWissenschaftlernicht, wiehochdiegefährlicheDosisFruchtzuckereigentlichist.Dasversuchensiein weiterenStudienherauszufinden.Generellgilt,lieberGemüse,stattObstessen. GemüsebeinhaltetkaumZucker.DeshalbkannmanGemüsesäfteauchin größerenMengentrinken.Dasheißt,die alteWeisheit"ObstundGemüsesind 1 Seite 2 von 10 gesund"stimmtzwarnoch,dochbesser wäreesdieReihenfolgezuändern.Gemüsekönnenwiressen,sovielwiewir wollen,beiObstsolltenwirvorsichtig sein. DochObstistnichtgleichObst:Selbst ObstvonderselbenArtkannsichinseinemZucker-undKaloriengehaltdeutlich unterscheiden.DiefolgendeTabelleder UniversitätHohenheimstelltdieunterschiedlichenNährwertebeispielhaftfür ÄpfelundBirnenvor. Interessanterweiseunterschiedensich beidenichtinihremKaloriengehalt,obwohldochdieBirnesüßerscheint.Das KriteriumistdieSäure.EinApfelhat mehrSäurealseineBirne,deshalbwirkt erwenigerzucker-alsoauchkalorienreich.Aber,wiedieTabelleklarzeigt: AuchdasisteinMythos. Tabelle: Apfelfrisch(52Kcal/100g) Apfelfrischgegart(51Kcal/100g) Apfelgetrocknet(279Kcal/100g) ApfelFruchtsaft(50Kcal/100g) ApfelFruchtnektar(65Kcal/100g) Apfelgeschältfrisch(56Kcal/100g) ApfelgeschältKonserve(86Kcal/100g) Birnefrisch(52Kcal/100g) Birnefrischgegart(51Kcal/100g) BirneFruchtnektar(68Kcal/100g) BirneKonserve(84Kcal/100g) Quelle:www.uni-hohenheim.de Zurück zur Steinzeiternährung? SteinzeitmenschenstarbenanVerletzungen,EntzündungenoderKrankheiten,diedierauenLebensbedingungen mitsichbrachten.Diabetes,ÜbergewichtoderFettlebergabesinderSteinzeitnicht.Liegtesmöglicherweisean derErnährungunsererVorfahren?Es gibtWissenschaftler,diedarinzumindesteineninteressantenDenkansatz sehen.IhreThesebesagt:Wirtragendie GenedesSteinzeitmenschennochheute inuns.WirteilendieselbeVorliebefür fett-,protein-undkohlenhydratreiche Ernährung.DochderAlltaghatsichradikalgewandelt.Auchdermoderne MenschseiJägerundSammler,nurseineMethodikhabesichleichtgewandelt, sodieThese.Demnachgehenwirnicht mehrmitPfeilundBogenaufdieJagd, sondernmitEinkaufswagenundelektronischenHelfern.UnsereInstinktemachenunsdabeizuSchnäppchenjägern undKaloriensammlernimSupermarkt. Warfrühernunallesbesser?Natürlich nicht.HungerwaroftBegleiterunserer Urahnen.DermoderneMensch schwelgtdagegenimÜberfluss.Heute bestimmenLustundLaune,wasinden Einkaufskorbkommt.Verführenlassen wirunsvomAussehenderVerpackung oderdemDuftvonreifemObstoder frischgemahlenemKaffee.Aussehen undGeruchsinddabeizweimenschliche Urinstinkte.AuchunsereVorfahren wähltensoihreNahrungaus,dasind sichEvolutionsmedizinersicher. GabesinderUrzeitmalFleisch,dann reichlich.Abertäglichstandesnichtauf demSpeiseplan.Undbevoresetwas Ordentlicheszuessengab,musstedas Wildgejagtwerden.Daswarkörperliche Schwerstarbeit.TatsächlichhatsichunsereErnährungerstdurchdenAckerbau starkverändert.Dasistgeradeeinmal 12.000Jahreher.ZudenJahrmillionen davor,tatsächlicheinKlacks.Seitdiesen wenigenTausendJahrenbereichern abermehrundmehrKohlenhydrateunserenSpeisezette.AlsextremesBeispiel giltheutzutagederenormgestiegene Zuckerkonsum.DamithatunserKörper vieleProbleme. UndnocheinUnterschied:Soaktivwie derSteinzeitmenschlebtheutefastniemandmehr.AlsoGenehin,Evolution her:DasLebenhatsichverändert,aber unsereErbanlagennicht. 2 Seite 3 von 10 SchautmansichdieVerteilungdersogenanntenMakronährstoffe,alsoProteine,FettundKohlenhydratean,stellt maneinigeUnterschiedeinderVerteilungvonProteinenundKohlenhydraten fest.NicoleLins,DiätassistentinundErnährungsfachfraufürHauptsacheGesund,hateinenfiktivenSpeisezettelfür einenTagfürdenheutigenBüromenschenzusammengestellt: Ernährungsplan heute Leichtarbeiter/Bürojob Früh: 6ELMüslioder2ScheibenBrot,150ml Milch,1Apfel,2TassenKaffee, 1ObstalsZwischenmahlzeit Mittag:200gKartoffeln(3Stück),200g Gemüsegedünstet,150gFisch,1ELÖl 150gQuarkmitFrüchtenoder150g JoghurtmitFrüchtenalsZwischenmahlzeit Abends: 2ScheibenVollkornbrot,2TLButter,2 ScheibenWurst,1ScheibeKäse,150g Rohkostod.Salat DieGesamtmengeentspricht:ca.1500 kcal,40gFett,225gKohlenhydraten, 75gEiweiß Die Vor- und Nachteile der Steinzeitdiät SeiteinigenJahrengibtesunterden Diätprogrammenaucheinesogenannte Steinzeitdiät,einerErnährungsformdes Menschen,diesichandervermuteten ErnährungderAltsteinzeitorientiert.Die BefürworterderauchPaläo-DiätgenanntenErnährungargumentieren,dass derMenschnichtandiemodernenin- dustriellgefertigtenLebensmittelangepasstsei.DieheutigeErnährungsweise führedaherhäufigzuErkrankungenwie BluthochdruckundzuhohemCholesterinspiegel. EigentlichliefertdiePaläoErnährungstheorieguteAnsätze.Dass manFertiglebensmittelmeidenunddafürmehrfrischesObstundGemüseoder Nüsseessensollte,istweitgehendanerkannt.Umstrittenistdagegen,obman Getreide-undMilchproduktewirklich meidensollte,währendmanverstärktzu Fleischgreift.BeiderSteinzeitdiätwürdennur25ProzentderKalorienvon Kohlenhydratenstammen,45bis60 Prozentsindaberempfohlen.StattdessenwürdendieEmpfehlungenfürFette undProteinedurchFleischüberschritten werden. DaswichtigsteGegenargumentfürdie Steinzeit-DiätistdieTatsache,dassein modernerMenschvielwenigerEnergie benötigt,alsseinVorfahreausder Steinzeit.DieLebensweiseindenmodernenZivilisationenmachehoheEnergiezufuhrenüberflüssig–EinLeichtarbeitermussvielwenigerKalorienaufnehmenalseinMammutjäger.Dieslässt dieSteinzeit-DiätvölligaußerAcht! Hinzukommt,dassderhoheEiweißanteilbeiderSteinzeit-DiätzuGicht,NierensteinenundArterioskleroseführen kann. Wiesooft,giltalsoauchhier:DieDosis machtdasGiftoderübersetzt:DieVerteilungvonKohlenhydraten,Fettenund Proteinenmachtunsgesundoderkrank. Lagerung von Lebensmitteln ohne Kühlschrank DiemeistenNährstoffegehendurch langeTransportwegeoderfalscheLagerungverloren.UnsereGroßelternmusstenfrühernochohneKühlschrankauskommenunddeshalbhabensiemanchenTrickparat,derauchfürunsheutzutagenützlichseinkönnte. 3 Seite 4 von 10 Wurzelgemüse,wiezumBeispielMöhren,roteBeeteoderandereKnollen kannmangutineinerSandkistelagern. EstutaucheinealteKommodenschubladeoderdiemitSandgefüllteSchubkarre.DasGrünzeugwirdvonden Pflanzenentferntundanschließend werdendieselockerindasSandbeet gelegt.Wichtigist,dasssichdasGemüsenichtberührt.Daraufkommteine neue10bis20ZentimeterdickeSchicht SandunddarinkannwiederneuesWurzelgemüseeingebettetwerden. ÄpfelverlierenimWinterWasserund werdenschrumpelig.Deshalblagert mansieambestenineinemfeuchten undkühlenRaum,z.B.einemKeller odereinerfrostfreienGarage.Esempfiehltsich,jedenApfeleinzelninPapier einzuwickelnundlockerneben-und übereinanderzustapeln.WährendÄpfel,KnollenoderMöhreneherKältelieben,mögenZwiebelnWärme.Man kannsiezueinemKranzflechtenundim WinterineinemZimmerüber20Grad lagern.AlteWaschmaschinentrommeln eignensichübrigenswunderbar,um Wintergemüsefrischzulagern.DiegefüllteTrommeleinfachinderErdeeingrabenunddaraufachten,dassvon obenkeinWassereindringt. Vitamine – die kleinen Bausteine für die Gesundheit Siemachennichtsatt,löschenkeinen DurstundliefernkeineEnergie.TrotzdemsindVitaminelebensnotwendige Stoffe.Wirbenötigensienurinkleinen Mengen,aberwennsiefehlen,kommt eszuMangelerkrankungen.Diemeisten VitaminemussderKörpermitderNahrungaufnehmen,weilersienichtselbst herstellenkann.EsgibtfettlöslicheVitamine(A,D,E,K)undwasserlösliche(B GruppeundC).VitaminDhateineSonderstellung,derKörperkannesmithilfe desSonnenlichtesinderHautselbstherstellen.DamitistVitaminDgenaugenommeneinHormon. WasserlöslicheVitaminekannder Menschnichtspeichern,daheristhier eineregelmäßigeZufuhrwichtig.Eine kurzzeitighoheDosiswirdvomKörper nichtverarbeitetundeinfachwieder ausgeschieden.Esbestehtalsokeine GefahreinerÜberdosierung.BeifettlöslichenVitaminenkannesaberzueiner Überdosierungkommen,weildurchdie FettlöslichkeiteineSpeicherungimKörper(fett)möglichist.FettlöslicheVitaminebrauchenaberauchFett,ummitder Nahrungaufgenommenzuwerden. VorsichtbeiDiäten:Wennmanweniger Fettisst,nimmtmanauchwenigerfettlöslicheVitaminezusich. Fett- und wasserlösliche Vitamine DieseEinteilunghängtmitderchemischenStrukturderVitaminezusammen. WasserlöslicheVitaminehabeninihrem MoleküleinepolareStrukturundsind deshalbineinempolarenLösungsmittel wieWasserlöslich.Dennesgilt"ÄhnlicheslöstsichinÄhnlichem".Analog habenfettlöslicheVitaminefettähnliche Strukturen("langeKetten")inihrem Molekülundlösensichdeshalbauchgut inFettoderlipophilen(fettliebenden) Lösungsmitteln. IdealerweisenimmtmanFettundfettlöslicheVitamineineinemschmackhaftenEssengleichzeitigzusich.DasZusetzenvonButterzuMöhrengemüsezum BeispieldientalsonichtnurderEntfaltungdesAromas,sondernesverbessert auchdieAufnahmedesindenMöhren enthaltenenVitaminsA.AuchimWildlachssinddiegesundenFetteundVitaminDnebeneinanderzufinden. Nützliche Ballaststoffe AuchwennsieschondemNamennach klingen,alswärensieüberflüssig,also Ballast,geltenBallaststoffealswichtige Nahrungsbestandteile.Siewerdenvon unseremKörperzwarnichtgespeichert oderaufgenommen,dochsiebestimmenwesentlichunserSättigungsgefühl. DeshalbsolltemaninseinerErnährung 4 Seite 5 von 10 aufballaststoffreicheLebensmittelachten:BulgurzumBeispielhatmehrals zehnProzentBallaststoffe,währendKartoffelnoderPastagerademalzweiProzenthaben.BulguristWeizenschrotund voralleminderorientalischenKüche sehrverbreitet.AuchVollkornbrot,HülsenfrüchteundGrünkernenthaltenviele Ballaststoffe. Zusatzstoffe in Lebensmitteln ImmerwiedergeratenbestimmteZusatzstoffeinLebensmittelnindenVerdacht,KrankheitenundAllergienauszulösen.AuchdassogenannteZappelPhillip-SyndromstandunterVerdacht mitdurchLebensmittel-Zusatzstoffeverursachtzuwerden.BesondersAzofarbstoffegerietenhierinsVisier.Sie verbergensichvorallemhinterdenENummern:102,104,110.DasFatale daran:LetztgenannteE-Nummerngab esvoralleminSüßigkeiten.Deshalb wurdendieHerstellergesetzlichdazu verpflichtet,aufdemEtikettdieGefahr zubenennen.Wörtlich:DerFarbstoff "kannsichnachteiligaufdieAktivität undKonzentrationvonKindernauswirken".Heutemussmanlangesuchen, umnochAzofarbstoffeindenRegalen auszumachen. DieIndustriehatreagiertunddieAzofarbstoffeausihrenRezepturenverbannt.JedochgibtesnochAusnahmen. AuchdasHauptsache-gesund-Team fandnocheineGetränkeflaschemit AzofarbstoffenundgesetzlichvorgeschriebenemWarnhinweis.DeshalbsolltemanbeimEinkaufdieZutatenliste genaudurchlesen,besondersauchdas Kleingedruckte. Verbraucherschützerweisenaufeinen neuenTrendhin.NachdemdieE-Stoffe aufdenVerpackungendieVerbraucher eherverunsichernalsaufklären,lassen dieFirmensieimmeröfterwegund schreibenstattdessendenNamendes Zusatzstoffesauf.AlsodasgelbfärbendeTartrazin,stattE102odereinande- resGelbnamensChinolinstattE104. Dasklingtwenigertechnisch,istaber nichtmindertückisch.DennderInhaltsstoffbleibtgleich,dochfürdieVerbraucherwirdeswiederumschwerer,bedenklicheZusatzstoffeinLebensmitteln zuerkennen. Die Lebensmittelindustrie und unsere Urinstinkte SchonunsereVorfahrensollennachden FarbenderLebensmittelentschieden haben,wassieessen.Soregenroteund orangeFarbtöneunserenAppetitan. NichtumsonstwählenvieleFirmendeshalbrotundorangenichtnurinihrem Firmenlogo,sondernauchaufderVerpackung.AberauchderGeschmack liegtunsförmlichimBlut.BitterbedeutetefürunsereVorfahren:Vorsichtungenießbar!Odergar:Giftig!HochkalorischeLebensmittelhabenimmereinen angenehmenGeschmack.SchonNeugeborenezeigeneineVorliebefürSüßes. Das Auge isst mit – Dr. Volksmund WoherdasSprichwortkommt,lässtsich nichtmehreindeutigbelegen.Seine Aussageaberistklar:Nureinhübsch angerichtetesEssenunddazuderpassendeRahmenfördernunserWohlbefindenundlassensoNahrungsaufnahmezumGenusserlebniswerden. ImHotelBlauerEngelinAuekochtBenjaminUnger.EristMitgliedeinerVereinigung,welcheheimische,traditionelle Speisen–alsoindiesemFallesächsische Köstlichkeiten–moderninterpretiert. DabeikommtesaufdieVerarbeitung derSpeisenansich,aberauchaufdas Ambientean.DennderoptischeEindruckspielttatsächlicheinegroßeRolle. DerAppetitwirdangeregt,wenndas kompletteDrumherumstimmt.„Die Hauptsacheist,dassdasEssenauchals HauptdarstellerzurGeltungkommt.Der Telleristnichtganzsowichtig,dochdie FarbedesEssensistdasEntscheidende.“ SagtBenjaminUngerundempfiehlt auchfürdenTischhelleundeinfarbige 5 Seite 6 von 10 Tischdecken.DasGleichegiltfürGeschirrunddieServietten. BescheideneAkzentewirkenauchdort besser,alsüberladeneDekorationen. DerGesamteindrucksollteEleganzund Gemütlichkeitausstrahlen. Büchertipps: HandwörterbuchderVerbraucherzentrale:Was bedeuten die E-Nummern? ZubestellenimInternetunter:www.vzratgeber.de Paul,Sabine:Paläopower. Das Wissen der Evolution nutzen für Ernährung, Gesundheit und Genuss,VerlagC.H. Beck Buckingham,Allan:Der Nutzgarten. Monat für Monat richtig planen,Dorling-KindersleyVerlag Der Stoffwechselparameter Kreatinin Als Kreatinin wird das Abbauprodukt der Säure Kreatin bezeichnet, die den Muskeln als Energiereserve dient. Neben der Niere sind auch Leber und Bauchspeicheldrüse für die Bildung verantwortlich. Kreatinin ist eine harnpflichtige Substanz, das heißt es muss über die Nieren ausgeschieden werden. Bleibt zu viel Kreatinin im Blut zurück, ist das ein Zeichen, dass die Nieren nicht richtig filtern. Deshalb lassen sich – abhängig von Muskelmasse, Alter und Geschlecht – aus dem Kreatiningehalt im Blut Rückschlüsse auf den Zustand der Nieren ziehen. Mithilfe bestimmter Formeln, muss dann der behandelnde Arzt den Wert beurteilen. Denn schon eine kleine Erhöhung des Kreatininwertes kann auf einen ernsten Nierenschaden hindeuten. Wenn die Kraft der Nieren versagt Wenn die Nierenfunktion über einen längeren Zeitraum nachlässt und letztendlich versagt, spricht der Arzt von einem chronischen Nierenversagen. Die Nieren sind dann nicht mehr in der Lage, die harnpflichtigen Stoffwechselprodukte wie Harnstoff, Kreatinin oder Harnsäure aus dem Körper auszuscheiden. Die Folge: Schädliche Substanzen stauen sich im Organismus an und vergiften ihn nach und nach von innen. Eine Nierenersatztherapie wird dann erforderlich, die sogenannte Dialyse. Ursachen für ein Nierenversagen Medikamente gehen an die Nieren Jeder Wirkstoff, der in das Blut gelangt, muss über Leber und Nieren wieder ausgeschieden werden. Vor allem der Dauergebrauch von Schmerzmitteln überfordert die Nieren und kann sie erheblich schädigen. Als bedenklich gilt, wenn im Durchschnitt ein Jahr lang jeden zweiten Tag eine Tablette eingenommen wird. Deshalb sollten insbesondere Menschen mit Nierenschwäche auf Wirkstoffe zurückgreifen, die die Niere weniger belasten. Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder Ibuprofen sollten dann gemieden werden. Daneben können auch Antibiotika, harntreibende Arzneimittel (Diuretika) sowie Gicht- und Rheumamittel eine Nierenschwäche begünstigen. Nierenversagen häufig durch Diabetes In vielen Fällen lässt sich die Zuckerkrankheit Diabetes auf ein Nierenversagen zurückführen. Auch bei Eberhard F., 50 Jahre alt, war das der Fall. Seit er fünf Jahre alt ist, weiß er, dass er Diabetes vom Typ 1 hat. Lange konnte er die Krankheit in Schach halten, indem er Insulin spritzte. Doch letztendlich war die Niere so angegriffen, dass sie ihre Arbeit einstellte. "Diabetische Nephropathie" nennen die Ärzte das Nierenversagen durch Diabetes. "Bemerkbar hat sich das eigentlich nur gemacht, dass ich Wasser in den Beinen hatte und Tränensäcke unter den Augen. Und dann später, da habe ich schlecht Luft bekommen", erzählt der Betroffene. Dieser fast unbemerkte Verlust der Nierenfunktion ist typisch. Bei 40 bis 50 Prozent der Diabetiker, egal ob Typ 1 oder Typ 2, kommt es irgendwann zu einem Nierenversagen und die Blutwäsche wird notwendig. Patient Eberhard F. hofft nun, möglichst bald ein Spenderorgan zu bekommen. Ihm soll eine Niere und eine Bauchspeicheldrüse transplantiert werden. Ötzi: Litt er am Magenkeim? Prof. Dr. Peter Malfertheiner ist Mitbegründer der internationalen Initiative "healthy stomach" (gesunder Magen) und als Direktor der Magdeburger Universitätsklinik für Gastroenterologie führend in der Erforschung und Behandlung von Magenerkrankungen. Bei der Untersuchung von Helicobacter pylori, dem Bakterium, das für viele Magenbeschwerden verantwortlich ist, war selbst Ötzi vor ihm nicht sicher. Prof. Malfertheiner, der selbst aus Tirol stammt, untersuchte den Magen des Eiszeitmenschen aus dem Ötztal. Er vermutete den Magenkeim Helicobacter pylori. Aber diesen Keim fand er nicht, dafür erstaunlicherweise eine für den Magen ganz und gar untypische 6 Seite 7 von 10 Besiedelung mit Bakterien, die sonst nur in der Darmflora vorkommen. Eine Theorie von Prof. Malfertheiner ist: Ötzi litt an einer chronischen, fortgeschrittenen Schleimhautentzündung, die den Magen schwächte. So konnten Darmkeime im Magen siedeln. Im Übrigen fanden sich im Magen auch Reste der letzten Mahlzeit Ötzis: Steinbockfleisch, Getreide und Fruchtschalen. Endoskopie: Blick in den Magen Die Endoskopie kommt bei Alarmsymptomen oder chronischen Beschwerden zur Anwendung. Der dafür allgemein gebräuchliche Begriff "Magenspiegelung" ist dabei medizinisch nicht ganz korrekt, da mit ihr auch ein Teil des Darmes (Zwölffingerdarm) untersucht wird schließlich entstehen viele Verletzungen der Schleimhaut, Entzündungen und Geschwüre am Übergang vom Magen zum Darm. Das Endoskop ist ein flexibles, schlauchartiges Untersuchungsgerät, bei dem mit einer Kamera der Magen ausgeleuchtet und oberflächlich beurteilt werden kann. Von Vorteil ist, dass auch Gewebeproben entnommen werden können, um Veränderungen nachzuweisen. Moderne Endoskope können auch eine Gastritis sichtbar machen. Mit der Endoskopie können Geschwüre, Erosionen bzw. Läsionen und Krebs diagnostiziert werden. Auch die Quelle einer Blutung (meist ein Magengeschwür) ist damit sicher zu erkennen. Der große Vorteil solch einer Magenspiegelung ist die Behandlung im Anschluss an die Untersuchung. Der erfahrene Untersucher kann eine Blutung beheben, indem er einen Gefäßverschluss mit einem Klipp oder eine medikamentöse Verklebung des blutenden Gefäßes vornimmt. Somit wird das Gerät gleichzeitig zum therapeutischen Instrument. Die Endoskopie ist eine sichere und komplikationslose Methode, die in der Regel gut vertragen wird. Bei empfindlichen Patienten kann eine Beruhigungsspritze verabreicht werden, bei weniger Empfindlichen reicht eine örtliche Betäubung mit einem Spray, um den Würgereiz zu unterdrücken. Sodbrennen: Ein Übel mit Folgen Aufsteigendes Brennen in Oberbauch oder Speiseröhre sind typische Beschwerden bei Sodbrennen. Weil dabei Magensäure vom Magen in die Speiseröhre zurückfließt, spricht man auch von Refluxkrankheit. Anders als der Magen ist die Speiseröhre nicht vor der Säure geschützt und kann daher Schaden nehmen. Die Erkrankung ist in der Bevölkerung weit verbreitet. Sodbrennen entsteht bei einer Überproduktion von Säure, z.B. bei Stress, bestimmten Medikamenten (Nitrate, Kalziumantagonisten) oder durch verschiedene Nahrungsmittel. Fette, Schokolade, Kaffee und Wein beispielsweise begünstigen die Bildung von Magensäure, werden aber individuell verschieden vertragen und lösen nicht bei jedem Sodbrennen aus. Das untere Ende der Speiseröhre schiebt sich durch eine Öffnung im Zwerchfell in den Bauchraum und mündet in den Mageneingang. Das Zwerchfell ist ein Muskel, der Brust- von Bauchraum trennt. Dessen Spannung kann den Verschluss der Speiseröhre am Eingang des Magens unterstützen, so dass die Säure im Normalfall nicht zurückfließen kann. Mit zunehmendem Alter, begünstigt durch Bewegungsmangel und Übergewicht, können sich jedoch größere Muskellücken (Hernien) bilden, so dass Teile des Magens in den Brustraum gleiten können (Gleithernie). Das verursacht Sodbrennen. Dann ist manchmal eine OP notwendig. In milderen Fällen lässt sich der Spannungszustand des Verschlussmuskels der unteren Speiseröhre durch Medikamente anregen. Die Betroffenen leiden nicht nur unter saurem Aufstoßen, sondern haben auch ein frühes Völlegefühl und Druck ("wie ein Stein") im Magen, auch ein geblähter Leib oder Übelkeit können vorkommen. Nicht selten werden Brennen oder echte Schmerzen hinter dem Brustbein oder im Bauchraum mit Symptomen eines Herzinfarktes verwechselt, für den die Beschwerden auch typisch sind. Im Zweifelsfall sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Refluxkrankheit: Welche Therapie ist sinnvoll? Ist die Ursache der Refluxkrankheit (z.B. bei einer Zwerchfellhernie) erkannt, kann nach sorgfältiger Prüfung eine OP sinnvoll sein. Die endoskopische Verengung am Mageneingang oder eine operative Verkleinerung des Magens, haben in der Vergangenheit nach Expertenmeinung vielen jedoch eher geschadet als genutzt. In seltenen Fällen kann bei großen Magenvolumina oder wenn der Patient aus medizinischen Gründen auf Medikamente verzichten muss, eine OP erwogen werden. Oft ist jedoch eine medikamentöse Therapie ausreichend. Eine Überproduktion von Magensäure kann mit den sogenannten Säurehemmern oder Protonenpumpenhemmern gut behandelt werden. Mit ihnen wird die Magensäure reduziert. Diese Medikamente sind millionenfach und über lange Zeit bewährt und nebenwirkungsarm. Es sind sehr sichere Arzneimittel. Osteopathische Behandlungen bei Refluxkrankheit Wie Studien gezeigt haben, kann Reflux auch mit osteopathischen Methoden behandelt werden. Ein Problem der Refluxkrankheit ist, dass der Verschluss zwischen Magen und Speiseröhre nicht mehr funktioniert. Das kann z. Bsp. mit einem Zwerchfellbruch zusammenhängen, aber auch mit anderen Störungen im Bauch7 Seite 8 von 10 raum. Das Zwerchfell spielt in der osteopathischen Behandlung eine herausragende Rolle und ist Bindeglied zwischen Skelett und Organsystem. Der Osteopath spürt mit seinen Methoden auf, ob die Zwerchfellatmung richtig funktioniert, wie die Druckverhältnisse im Bauchraum sind, wie sich die Beweglichkeit der inneren Organe darstellt, ob es Spannungen oder Erschlaffungen gibt, die Sodbrennen fördern. Dann kann mit der manuellen Therapie dem Körper ein Weg gezeigt werden, wieder in die richtige Funktion zurückzufinden. Chronisch gereizt: Funktionelle Beschwerden Störungen beim Entleeren des Magens oder des Spannungszustandes der Magenmuskulatur können zu funktionellen Beschwerden führen, die auch Oberbauchschmerzen oder dyspeptische Beschwerden genannt werden. Im Gegensatz zur Magenschleimhautentzündung oder Gastritis sind sie jedoch nicht mit Veränderungen der Schleimhaut oder anderen Organschäden verbunden. Die Beschwerden äußern sich zum Beispiel in Krämpfen oder Völlegefühl. Auch Sodbrennen kommt vor. Mehr als ein Viertel der europäischen Bevölkerung leidet unter dem auch als "Reizmagen" bekannten Syndrom. Betroffen sind vor allem Menschen mittleren Alters. Noch sind die Ursachen des Reizmagens nicht umfassend aufgeklärt. Psyche und Lebensstil spielen einen wesentliche Rolle bei funktionellen Magenbeschwerden: Stress, Zeitmangel, keine Ruhe beim Essen, Hinunterschlingen der Mahlzeiten - das alles nimmt unser Magen übel. Der MagenDarmtrakt ist von einem engmaschigen Nervengeflecht durchzogen. Es steht in regem Austausch mit dem Gehirn. Seelisches Ungleichgewicht führt daher nicht selten zu Beschwerden in diesem Organsystem. Liebeskummer und Sorgen schlagen uns auf den Magen. Unspezifische Beschwerden im Oberbauch sind sehr häufig und oft verbunden mit Angst und Depression. Forschungen beweisen, dass auch organische Probleme zugrunde liegen können. Das zeigen Messungen der Empfindlichkeit von Magen und Darm dieser Patienten. Sie reagieren sensibler auf verschiedene Druckzustände. Wenn bei einer Funktionsstörung die Muskulatur des Magens langsamer arbeitet oder die Verweilzeit der Nahrung im Magen länger ist, führt das zu Schmerzen und Unwohlsein. So eine Magenentleerungsstörung lässt sich mit einem Funktionstest nachweisen, einem Atemtest. Der Patient muss eine Testsubstanz zu sich nehmen, deren Abbau über längere Zeit per Atemtest gemessen wird. Das Prinzip ist das Gleiche wie beim Atemtest, der Helicobacter pylori nachweist. Bei funktionellen Beschwerden können pflanzliche Arzneimittel helfen. Ein Klassiker ist die Kamille, aber auch Arnikawurzel (Engelwurz), Kümmel- und Mariendiestelfrüchte, Melissenoder Pfefferminzblätter haben sich bewährt. Prokinetika erleichtern die Magenentleerung durch Anregung der Vorwärtsperistaltik und Hemmung der rückwärtigen Peristaltik. Da funktionelle Beschwerden sehr gut auf naturheilkundliche Maßnahmen ansprechen, kann Linderung zum Beispiel auch eine Rollkur mit Kamille bringen: Mein Tipp (von Naturheilärztin Dr. Anke Görgner): Rollkur mit Kamille Eine Rollkur ist bei unspezifischen Magenbeschwerden ein bewährtes Hausmittel. Sie nutzt die entzündungshemmende und krampflösende Wirkung der Kamille, die gleichzeitig die Magenschleimhaut regeneriert. Die Rollkur selbst wird beispielsweise mit Kamillentee durchgeführt, aber auch Fertigpräparate aus der Apotheke, die auf Basis der Kamille hergestellt wurden, sind grundsätzlich möglich. Der Kamillentee sollte möglichst stark sein (bestenfalls 2 bis 3 TL Kamille pro Tasse), um die Wirkung zu erhöhen. * Eine große Tasse Kamillentee auf nüchternen Magen trinken, denn nur so kann die Rollkur wirklich helfen. * Anschließend abwechselnd einmal auf den Rücken, dann auf die linke sowie die rechte Seite legen. * Zum Abschluss der Kur ist die Bauchlage empfehlenswert. Pro Seite sollte man dabei etwa fünf bis zehn Minuten einplanen. Nur so kann die gesamte Schleimhaut vollständig mit dem Kamillenaufguss in Kontakt kommen. Die Rollkur sollte in dieser Weise mehrmals am Tag durchgeführt werden. So wird sich nach etwa zwei bis drei Wochen eine Besserung der Entzündung der Magenschleimhaut einstellen. Sollte dies nicht der Fall sein, ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen. Neben der Verwendung von Kamillentee lässt sich die Rollkur auch mit einfachem lauwarmen 8 Seite 9 von 10 Leitungswasser durchführen. Auch die Zugabe von Natron zu diesem Wasser ist möglich, Präparate sind in jeder Apotheke und sogar in Drogerien erhältlich. Ebenso hat sich die Süßholzwurzel zur Anwendung während der Rollkur bewährt. Hierfür wird etwa ein TL Süßholz pro Tasse aufgekocht, auch hier sind Fertigpräparate im Handel erhältlich. Eine Rollkur wirkt nicht bei einer Gastritis mit Helicobacter pylori, sondern nur bei leichten funktionellen Beschwerden. Auch bei der Behandlung von Magengeschwüren ist die Methode durch säurehemmende Medikamente verdrängt worden. Dr. Volksmund: Warum schlägt uns etwas auf den Magen? Was schlägt Ihnen auf den Magen? Warum glauben Sie, revoltiert der Magen bei Ärger und Stress? Fragen, die Reporter Jan Schlegel Passanten auf der Straße stellte. Jedem war sofort in Erinnerung, was ihm zuletzt auf den Magen geschlagen war: Prüfungsstress, das Mittagessen kurz zuvor prompt kamen die Antworten. Denn unangenehme Gefühle verbunden mit Verdauungsproblemen oder gar Durchfall bleiben im Gedächtnis. Doch woher kommt das Sprichwort? Diejenigen, die einen Zusammenhang zwischen Psyche und Bauch vermuteten, waren dabei auf dem richtigen Weg. Unser Magen ist ein Ort der Gefühle: Liebe geht durch ihn hindurch, Ärger schlägt auf ihn ein und aus dem Bauch heraus treffen wir viele wichtige Entscheidungen und weil das so ist, spricht man auch davon, dass wir ein "MagenGehirn" haben. Und das gibt es tatsächlich! Das gesamte Verdauungssystem arbeitet weitestgehend unabhängig vom Gehirn. Es wird vom enteralen Nervensystem (ENS) gesteuert. Das ENS ist das zweitgrößte Nervensystem des Körpers. Es besteht aus über 100 Millionen Nervenzellen, von denen unsere Eingeweide umhüllt werden. Prinzipiell ist es wie Gehirn und Rückenmark aufgebaut und mit ihnen verbunden. So sendet unser Gehirn Signale an unseren Bauch, der emotionale Gefühle abgibt und eigene Entscheidungen auslösen kann. Umgekehrt sendet unser Bauch Signale an das Gehirn über Wohlbefinden und Verdauung. Und so fühlen wir uns nur dann rundum richtig wohl, wenn wir seelisch ausgeglichen und magengesund sind! Magensäure Experiment (Dr. Anne-Kathrin Habermann) Etwa 80.000 Mal nehmen wir im Laufe unseres Lebens Nahrung zu uns, die im Verdauungstrakt zerkleinert und nutzbar gemacht werden muss. Dies ist stellenweise ein gefährliches Unternehmen. Unser Körper setzt dazu aggressive Stoffe ein, zum Beispiel Salzsäure. Salzsäure ist in der Lage, Steine aufzulösen oder Rasierklingen verrosten zu lassen. Auch menschliches Gewebe wird von Salzsäure verätzt. Warum das nicht im Magen passiert und sich unser Magen nicht selbst verdaut, liegt an seiner speziellen Schleimhaut. Magendrüsen produzieren einen zähen Schleim. Der überzieht die Innenseite des Magens und schützt ihn somit vor Säureangriffen. Diese Schutzbarriere wird von bestimmten Medikamenten gegen Sodbrennen nachgeahmt, z.B. Gele. Im Experiment zeigt sich, wie solch ein Schutzgel die Schleimhaut vor Säure schützen kann. Zwei Teller stellen die Magenwand dar. Darauf wird jeweils ein Indikatorpapier gelegt, das Säure durch Farbänderung nach Rot anzeigt. Dann wird auf einen Teller ein gel-artiges Medikament gegen Sodbrennen aufgebracht. Gibt man nun auf beide Teller Salzsäure, zeigt der Indikator auf dem blanken Teller eine dunkelrote Färbung, hier kann die Säure wirken. Mit dem Gel wird die Säure neutralisiert, der Teststreifen verfärbt sich kaum, der Magen ist geschützt. Solche Gele sind jedoch im Magen nur schwach wirksam und helfen nur bei leichten Beschwerden. Sie sollten Übrigens nur mit viel Flüssigkeit und im Stehen eingenommen werden. Experte: Prof. Dr. med. Peter Malfertheiner, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie am Universitätsklinikum Magdeburg Empfehlenswerte Adressen: Deutsche Gesellschaft für Verdauungsund Stoffwechselkrankheiten Olivaer Platz 7 10707 Berlin Tel: 030 / 31 98 31 5.000 Fax: 030 / 31 98 31 5.009 [email protected] http://www.dgvs.de/ Deutsche Gesellschaft für Osteopathische Medizin Obere Rheingasse 3 56154 Boppard Telefon: 6.742 8.001-30 [email protected] http://www.dgom.info Verband der Osteopathen Deutschland e.V. Untere Albrechtstraße 15 65185 Wiesbaden 9 Seite 10 von 10 Telefon: 0 611 / 9 10 36 61 [email protected] www.osteopathie.de 10