Untersuchungen an einem Chromkontaminierten Grundstück in Rankweil PROJEKTTEAM Sarah Hundegger Stefanie Singer PROJEKTBETREUER HTL DORNBIRN Dr. Eugen Anwander Mag. Barbara Griehser KOOPERATION Umweltinstitut des Landes Vorarlberg KOOPERATIONSPARTNER Dr. Josef Scherer Peter Singer Diplomarbeit 2003/2004 Abteilung Chemie Ausbildungsschwerpunkt Umwelttechnik Vorwort Bei der Erstellung von Bodengutachten gemäß Vorarlberger Klärschlammverordnung (LGBl. Nr. 75/1997, 25.Stück) wurden im Jahre 2001 in Rankweil einige Flächen mit deutlichen Grenzwertüberschreitungen von Chrom und in geringerem Ausmaß von anderen Metallen im Boden identifiziert. Alle belasteten Flächen waren wenige Jahre vorher noch im Besitz desselben landwirtschaftlichen Betriebes. Es ist also davon auszugehen, dass für alle Flächen die selbe Ursache für die Belastung zutrifft. Aufgabe dieses Projektes war vor allem, die Herkunft der Belastung zu klären und Art bzw. Form der Kontamination sowie das Ausmaß der Belastung abzuschätzen. Deshalb wurde im Sommer 2003 die am höchsten mit Chrom belastete Fläche ausgewählt sowie für Vergleichszwecke eine nahegelegene, nicht belastete Referenzfläche ausgesucht. Auf diesen Flächen wurden die notwendigen chemischen und mikroskopischen Untersuchungen durchgeführt. Bei diesen Arbeiten gab es auch Unterstützung durch die Fachleute des Umweltinstitutes. Danken möchten wir deshalb dem Umweltinstitut des Landes Vorarlberg, insbesondere Herrn Peter Singer und Herrn Dr. Josef Scherer für die Aufgabenstellung und die tatkräftige Unterstützung in allen Bereichen. Weitere Anerkennung gilt unseren Projektbetreuern Herrn Dr. Eugen Anwander und Frau Mag. Barbara Griehser, ohne welche die Durchführung des Projektes nicht möglich gewesen wäre. Inhaltsverzeichnis 1 2 3 Einleitung-Problemstellung ................................................................................................. 8 1.1 Einleitung .................................................................................................................... 8 1.2 Problemstellung.......................................................................................................... 9 1.3 Zielsetzung ................................................................................................................. 9 Untersuchungsgebiet ........................................................................................................ 10 2.1 Geographische Lage des Untersuchungsgebietes.................................................. 10 2.2 Landschaftsgeschichte - Geologie ........................................................................... 11 2.3 Vegetationsgeschichte ............................................................................................. 14 2.4 Charakterisierung von Braunerdeböden .................................................................. 15 2.5 Klima......................................................................................................................... 19 Chemische Analytik........................................................................................................... 20 3.1 Chemische Analytik – Photometrie .......................................................................... 21 3.1.1 Elektromagnetische Strahlung ............................................................................. 22 3.1.2 Einsatzmöglichkeiten der UV-VIS – Spektroskopie ............................................. 22 3.1.3 Molekularer Zusammenhang-Funktionsprinzip.................................................... 24 3.1.4 Qualitative, halbquantitative und quantitative Bestimmungen............................. 24 3.1.5 Grenzen der Methodik – Das Lambert Beer´sche Gesetz ................................. 25 3.1.6 Lambert Beer´sches Gesetz ................................................................................ 27 3.2 Chemische Analytik – ICP OES............................................................................... 28 3.2.1 Vergleich ICP – OES –Technik mit anderen Analysenmethoden ....................... 30 3.2.2 Der Aufbau der ICP – OES – Anlage ................................................................... 31 3.2.3 Spektrale Auftrennung des Lichtes ...................................................................... 35 3.2.4 Die Photomultiplier – Tube (PMT)........................................................................ 35 4 Schadstoffe im Boden....................................................................................................... 36 4.1 Schadstoffe allgemein .............................................................................................. 36 4.2 Grenzwerte für Schadstoffe ..................................................................................... 37 4.3 Chrom - Das Chrom als anorganischer Schadstoff in Böden ................................. 38 4.3.1 Toxische Wirkung von Chrom(III) ......................................................................... 38 4.3.2 Toxische Wirkung von Chrom(VI) ........................................................................ 39 4.3.3 Verwendungszweck von Chrom........................................................................... 39 4.3.4 Chromproduktionsdaten ....................................................................................... 39 4.3.5 Chromgehalt in natürlichen Mineralien ................................................................ 40 4.3.6 Chromgehalt in anthropogen belasteten Böden .................................................. 40 4.3.7 Bodenreaktionen von Chrom ............................................................................... 41 4.3.8 Chromverfügbarkeit - Humane Schädigung durch erhöhte Chromgehalte......... 42 4.3.9 Chromfestlegung in stark belasteten Böden ........................................................ 43 4.3.10 4.4 Bestimmung der Anteile an unterschiedlich verfügbarem Chrom in Böden ... 43 Chrom(VI) ................................................................................................................. 44 4.4.1 Gesundheitliche Auswirkungen von Chrom(VI) bzw. Auswirkungen des Chrom(VI) auf die Umwelt................................................................................................. 44 4.4.2 5 Akkumulierbarkeit von Chrom(VI) in Pflanzen und Tieren .................................. 45 Bodenanalysen.................................................................................................................. 46 5.1 5.1.1 Probenahme............................................................................................................. 47 Ziehen der Bodenproben für ein Bodenprofil....................................................... 47 5.1.2 Ziehen einer Oberbodenprobe für die Mikroskopie auf der kontaminierten Fläche in der Appenzellerstraße in Rankweil ............................................................................... 50 5.2 Probevorbereitung .................................................................................................... 51 5.2.1 Probenvorbereitung der Oberbodenprobe für die Mikroskopie ........................... 51 5.2.2 Probenvorbereitung für die ICP............................................................................ 53 5.2.3 Probenvorbereitung für die Photometrie .............................................................. 56 5.3 Durchführung der chemischen Analysen ................................................................. 57 5.3.1 Gesamt Chrom - Bestimmung mittels ICP........................................................... 57 5.3.2 Chrom(VI)-Messung mit dem Photometer........................................................... 58 6 Ergebnisse......................................................................................................................... 60 6.1 Ergebnisse der ICP-Voruntersuchung an der Oberboden-Flächenmischprobe ..... 60 6.2 Ergebnisse Mikroskopie der Oberbodenprobe ........................................................ 63 6.3 Ergebnisse der ICP – Messung ............................................................................... 68 6.4 Ergebnisse der Photometrie..................................................................................... 91 7 Diskussion der Ergebnisse ............................................................................................... 93 8 Literatur ............................................................................................................................. 96 9 Anhänge ............................................................................................................................ 97 Kurzfassung Während Untersuchungen im Jahre 2001 wurden in Rankweil mehrere mit Chrom kontaminierte landwirtschaftlich genutzte Bodenflächen festgestellt. Das Ziel dieses Projektes war es nun, diese Ergebnisse der untersuchten Bodenfläche vom Jahre 2001 zu bestätigen und eine detailliertere Studie zu den möglichen Ursachen der Kontamination zu erhalten. Folgende Untersuchungen wurden dazu durchgeführt: - Induktiv gekoppelte Plasma Spektrometrie (ICP) zur Untersuchung des Elementspektrums unter Einschluss des Gehaltes an Gesamt-Chrom für verschiedene Tiefenstufen der Bodenfläche - Photometrische Untersuchung von wasserlöslichem Gesamt-Chrom (Chrom(VI)) - Mikroskopische Erhebung vo n spezifischen anthropogenen Partikeln in der Probefläche - ICP–Spektrometrie zur Untersuchung des Elementspektrums dieser spezifischen, durch die Mikroskopie identifizierten Partikel Wie unsere Untersuchungen zeigten, ist der Schwermetall-Gehalt der Probefläche um das fünffache des Gesamt-Chrom Grenzwertes überschritten. Die Erhebungen der verschiedenen Tiefenstufen des Bodens, sowie Vergleiche mit Referenzelementen haben gezeigt das die Chrom-Kontamination möglicherweise von einem Phosphor Dünger herrührt. Die Ergebnisse werden auch durch den Aspekt gestützt, dass alle kontaminierten Flächen in Rankweil von dem selben Bewirtschafter stammen, der wahrscheinlich für alle Bodenflächen den gleichen Dünger verwendet hat. Abstract Examinations of farmland in the year 2001 identified several fields in Rankweil with a chrome contamination. The purpose of this project was to confirm these initial findings from 2001 for one sample piece of soil and to provide a more detailed survey on the identification of the possible sources of the contamination. The following examinations were carried out: - Inductively coupled plasma element spectra including total chrome for different layers of the soil - Photometric determination of water soluble total chrome (chrome(VI)) - Microscope evaluation of specific anthropogenic particles in the soil - Inductive coupled plasma element spectra for specific particles identified in the microscope evaluation Our measurements have shown that the value of the heavy metal chrome in the sample piece of soil is five times higher than the limit value for this element. Examination of the different layers of soil and examination of different reference elements further on has shown that the chrome contamination most probably stems from the use of a phosphorous fertilizer. This finding is also supported by the fact that all contaminated fields identified in Rankweil have been cultivated by one farmer which was obviously using the same fertilizer for all his farmland. Einleitung - Problemstellung 1 Einleitung-Problemstellung 1.1 Einleitung Aufgrund der gegebenen Aufgabenstellung ist einleitend zu sagen, dass alle praktischen Arbeiten und Aufwendungen zur Durchführung des Projektes von den Autoren Sarah Hundegger und Stefanie Singer zusammen bearbeitet wurden. Die Literatursuche und Erstellung einer Vor- beziehungsweise Hauptpräsentation sowie die Endkorrekturen und Fertigstellung des Diplomarbeitdokumentes und die anfallenden Besprechungen für Überarbeitungsschritte wurden ebenfalls vom Projektteam gemeinsam erstellt. Der Projektplan und die Aufstellung der aufgewendeten Arbeitszeiten befinden sich im Anhang 1. Da die praktischen Arbeiten auf gemeinsamer Basis erledigt wurden, erfolgte zwischen den zwei Autoren eine gleichmäßige Aufteilung für die schriftliche Bearbeitung verschiedener Arbeitsbereiche. Die Themengebiete Boden, Erläuterung der praktischen Durchführung und die Darstellung der Messergebnisse wurden Stefanie Singer zugeteilt. Die übrigen Kapitel über chemischen Analytik (Photometrie, ICP), Schadstoffe (Chrom(III), Chrom(VI)) und die Diskussion der Ergebnisse wurden Sarah Hundegger übertragen. Hundegger, Singer 8 Einleitung - Problemstellung 1.2 Problemstellung Aufgrund einer vom Land Vorarlberg im Jahre 2001 in Auftrag gegebenen Auswertung von ca. 2600 Bodengutachten, die im Zusammenhang mit der neuen Vorarlberger Klärschlammverordnung (LGBl. Nr. 75/1997, 25.Stück) erstellt wurden, wurde eine Anhäufung von Chrom-Grenzwertüberschreitungen im Bereich Rankweil erkannt. Die Flächen wurden ausnahmslos von einem landwirtschaftlichen Betrieb bewirtschaftet. Unmittelbar daneben liegende Flächen anderer Bewirtschafter wiesen keine Grenzwertüberschreitungen des Chroms auf. Es konnte daher davon ausgegangen werden, dass es sich hier nicht um eine geogene Vorbelastung der Flächen handelt, wie sie in anderen Teilen Vorarlberg stellenweise vorkommen. 1.3 Zielsetzung Die Zielsetzung des Projektes ergab sich folgendermaßen: • Bestätigung der im Jahre 2001 vorgefundenen Chromkontamination • Bestimmung des Ausmaßes der Chromkontamination • Bestimmung eines Elementespektrums für eine mögliche Ableitung der Herkunft der Chrom-Kontamination • Untersuchung der Chromkontamination auf der am höchsten kontaminierten Fläche im Vergleich mit einer nicht belasteten Referenzfläche • Verhalten des Gesamt-Chroms bzw. Chrom(VI) und anderer Leitparameter im Bodenprofil • Identifikation möglicher Ursachen der Kontamination Hundegger, Singer 9 Untersuchungsgebiet 2 Untersuchungsgebiet 2.1 Geographische Lage des Untersuchungsgebietes Abbildung 2.1: Kartenausschnitt Die roten Punkte zeigen jene Flächen die gemäß der Vorarlberger Klärschlammverordnung (LGBl. Nr. 75/1997, 25.Stück) sehr hohe Chromwerte aufgewiesen haben. Sie liegen alle in Rankweil und haben den selben Bewirtschafter. Hundegger, Singer 10 Untersuchungsgebiet 2.2 Landschaftsgeschichte - Geologie Vorarlberg ist jenes österreichische Bundesland, das auf kleinster Fläche größte geologische Mannigfaltigkeit aufweist. Es reicht vom Alpenvorland bis in die Zentralalpen und verbindet in geologischem Sinne West- und Ostalpen. Dem Alpenvorland gehört eben noch der schmale Streifen flachen Landes an, der sich vom Bodensee bei Lochau der Grenze entlang bis Hohenweiler zieht. Darüber erhebt sich als erste orographische Einheit der Bregenzerwald. Dieser setzt sich geologisch aus mehreren Zonen zusammen, nämlich der Molassezone, der nördlichen Flyschzone, der helvetischen Zone und der südlichen Flyschzone. Die Nördlichen Kalkalpen beginnen orographisch mit dem hohen Frassen bei Bludenz und ziehen beiderseits des Vorarlberger Lechtals in das Gebiet nördlich des Arlbergs hinüber. Geologisch setzen sie sich südlich des Klostertals ab Dalaas, und südlich der Ill ab Bludenz auf orographisch zentralalpines Gebiet, in den Rätikon fort. Erst südlich der Linie Dalaas–Kristbergsattel-Schruns beginnen auch im geologischen Sinne die Zentralalpen, welche hauptsächlich aus Altkristallin bestehen. In diesem Gebiet sind das die Silvretta-Alpen mit der Ferwall (zwischen Klostertal und Montafon) - und der Silvretta-Gruppe (südlich Schruns–Parthenen). Das Altkristallin und die Kalkalpen repräsentieren den Ostalpenanteil, das Helvetikum und der Flysch mit diversen Untereinheiten den Westalpenanteil. Die Molasse wird – soweit sie gefaltet ist – noch den Alpen zugerechnet, sonst dem Alpenvorland. In den großen Talbecken dominieren sogenannte Alluvionen, das ist das jüngste Schwemmland. In diesem Gebiet liegt Rankweil und somit unsere beprobten Flächen. Dieser Bereich besteht aus den unterschiedlichsten Gesteinen, da hier von allen zufließenden Flüssen der Bodensee, welcher früher weit alpeneinwärts gereicht hat, langsam aufgefüllt wurde. Die Lockermassen dieser Beckenfüllung weist Torflager und fossile Sumpfböden auf, die Zeugen der Verlandungsgeschichte des „Ur-Bodensees“ sind. Hundegger, Singer 11 Untersuchungsgebiet Die Untersuchungsflächen liegen im Verzahnungsbereich zwischen Ill- und FrutzSchwemmfächer. Die Referenzfläche ist durch Frutzsedimente, die kontaminierte Fläche durch Illsedimente geprägt. Daraus lässt sich folgern, dass es sich bei der gezogenen Probefläche um kristallines Gestein handelt, da es seine Herkunft im Verlandungsbereich der Ill hat. Das carbonatische Gestein der Referenzfläche wurde aber deutlich durch die Frutz charakterisiert. Hundegger, Singer 12 Untersuchungsgebiet Abbildung 2.2: Geologische Karte Hundegger, Singer 13 Untersuchungsgebiet 2.3 Vegetationsgeschichte Bei beiden untersuchten Flächen handelt es sich heute um Grünland mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung. Das Vorhandensein von Hochstamm-Obstbäumen auf der Referenzfläche schränkt diese Intensität kaum ein. Auch auf der kontaminierten Fläche – derzeit im Besitz der Gemeinde Rankweil, wurden vor kurzem Obstbäume angepflanzt. Das Substrat, aus dem sich die Böden an den beiden Standorten entwickelt haben, besteht im Falle der Referenzfläche aus Flussablagerungen aus dem Einzugsgebiet der Frutz, die in die geologischen Einheiten des Helvetikums bzw. der Vorarlberger Flyschzone eingreift. Die Flussablagerungen umfassen daher vor allem carbonatische Gesteine, Tonschiefer, Sandsteine. Die kontaminierte Fläche hingegen liegt bereits in einem Bereich, wo sich Frutz- und Illsedimente verzahnen. Es ist bedeutend weniger Carbonatgestein, sondern mehr Silikatgestein an der Bodenbildung beteiligt. In den Zwanziger-Jahren des letzten Jahrhunderts erfolgte auf Grund von häufigen Überschwemmungen und auch aufgrund eines Programmes zur Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit eine Regulierung der Frutz, die erst die Umformung der ehemaligen Augebiete zu landwirtschaftlichen Nutzflächen ermöglichte. Hundegger, Singer 14 Untersuchungsgebiet 2.4 Charakterisierung von Braunerdeböden Bei den Böden an den Probeflächen handelt es sich um Braunerdeböden. Diese Böden sind nacheiszeitlich aus den oben beschriebenen Substraten entstanden Braunerdeböden kommen häufig in borealen, gemäßigten, aber auch im subtropischen Klimagebieten vor. Horizontabfolge von Braunerdeböden - Ah-Horizont: Dieser Horizont ist meist, durch Humusanreicherung, dunkel gefärbt. Die Mächtigkeit beträgt in der Regel 15-20cm. Die Grenze zum anschließenden Bv-Horizont ist meist fließend. - Bv-Horizont: Hier ist der Boden tiefbraun bis ocker gefärbt, die Färbung dieses Horizontes ist auch für die Namensgebung verantwortlich. Diese Schicht ist durch die Verwitterung von eisenhaltigen Mineralien entstanden. Wenn nun dieses Ausgangsgestein weniger eisenhaltig ist, so entsteht ein blass gefärbter BvHorizont. Die Verbraunung findet auch im Ah-Horizont statt, wird dort allerdings durch die dunkle Farbe des Humus überlagert. - C-Horizont: Die Farbe dieses Horizontes ist von dem Ausgangsgestein abhängig. Der Übergang vom Cv- (noch verwittert) zum Cn-Horizont (unverwittert) ist meist fließend. Hundegger, Singer 15 Untersuchungsgebiet Entwicklung Braunerden entstehen meist durch Weiterentwicklung des Bodentyps Ranker (allg. ausgedrückt: Silikatrohböden oder A-C-Böden). Die in diesem Stadium der Bodenentwicklung starke physikalische Verwitterung führt zu einem hohen Zerteilungsgrad des Ausgangsgesteins. Sie schafft somit eine große Angriffsfläche für die chemische Verwitterung, die sogenannte Silikatverwitterung. Diese intensive Säure- und Oxidationsverwitterung, vor allem eisenhaltiger Silikate führt zu zwei, für die Braunerde typische und auch optisch erkennbare Merkmale: - Verbraunung: Sie ist das Ergebnis des Zusammenwirkens von Eisenfreisetzung und der Oxidation eisenhaltiger Silikate und Minerale (z.B. Biotit: Er kommt in Magmatiten vor und verwittert relativ rasch; Olivin: Er kommt in basischem Erstarrungsgestein vor wie Basalt oder Gabbro). Eisenhydroxid wird dabei mit schwach saurer bis alkalischer Reaktion ausgefällt und oxidiert zu Brauneisen ( Eisenoxide wie z.B. Goethit oder Limonit). Das Brauneisen bildet Krusten um feste Bodenpartikel (z.B. Sandkörner), dadurch entsteht die typische Braunfärbungen. - Verlehmung: Sie beruht auf der Neubildung von Tonmineralen aus sandiggrusigem Verwitterungsmaterial. Aus den freigesetzten Kieselsäure- und Alhaltigen Fragmenten und Ionen können in situ Tonminerale, wie z.B. Illite oder Vermikulit, entstehen. Von diesem „Normaltyp“ gibt es vielfältige Abweichungen wie Kalkbraunerden, die sich auf kalkigen Substraten bilden können (z.B. Rendzina), oder Lockerbraunerden, die im Bv-Horizont ein Porenvolumen >60 % aufweisen. Es gibt auch fließende Übergänge zu anderen Bodentypen wie Parabraunerde oder Braunerde-Pseudogleye. Hundegger, Singer 16 Untersuchungsgebiet Verbreitung Braunerden haben in Mitteleuropa die weiteste Verbreitung von allen Bodentypen. Der Normaltyp ist auf eisenhaltige und meist silikatreiche Festgesteine bzw. deren Verwitterungsprodukte beschränkt (Gneis? Gneisersatz, Granit ? Granitgrus, Basalt, Gabbro, einige Sandsteine, etc.), sowie auf periglaziale Sedimente mit sehr unterschiedlichem Bestand an Gesteinskomponenten. Auf reinem Quarz bzw. quarzreichen Gesteinen (Dünensande, Quarzit) entwickeln sich aus dem Ranker auf Grund des Silikatmangels und der Basenarmut der Bodentyp Podsol. Eigenschaften Die ökologischen Eigenschaften sind je nach Ausgangsgestein und Bodensubstrat sehr variabel. Unterteilt wird die Braunerde in : - Basenreiche Braunerde (eutrophe, aus basenreichen Magmatiten wie Basalt oder Gabbro, sowie aus periglazialen Sedimenten mit hohem Carbonatgesteinsanteil) - Basenarme Braunerde (oligotrophe, aus basen- und silicatarmen Konglomeraten, Sandsteinen und quarzreichen Sanden). Eine Mittelstellung nehmen Braunerden mit mittlerer Basenversorgung ein (mesotroph, z.B. aus Granit oder Gneis, Tonschiefer, Schieferton etc.). Basenreiche Braunerden weisen vor allem eine gute Ca- und Mg-Versorgung (basisch wirksame Kationen) auf. Der pH-Wert liegt im Oberboden bei ca. 4,5 und im Unterboden bei ca. 5,5. Bei landwirtschaftlicher Nutzung führt der Baseneintrag durch die Düngung auf Dauer zu deutlich höheren pH-Werten bis in den schwach alkalischen Bereich (>8). Hundegger, Singer 17 Untersuchungsgebiet Je basenreicher die Braunerde ist, umso höherwertige und stabilere Humusformen reichern sich im A-Horizont an. Der Wasser- und Lufthaushalt ist stark abhängig vom Grad der Verlehmung, der Korngröße und dem Skelettgehalt (=Steine). Deshalb ist eine genaue Kennzeichnung des Bodensubstrates für eine genaue Bodenansprache wichtig, damit sich der Bodenkundler, Förster, Geologe etc. ein Bild von der Wasser-, Nährstoff- und Luftversorgung machen kann. Nutzung Die Nutzung dieser Braunerdeböden ist abhängig vom Nährstoff- und Wasserhaushalt. Im allgemeinen ist die Braunerde ein leistungsfähiger Boden, dessen Nutzung in alle Richtungen möglich ist. Eine landwirtschaftliche Nutzung kann bei der entsprechenden Zufuhr von Düngestoffen und bei ausreichender Luftund Wasserführung des Bodens auch auf basenarmen Braunerden ertragreich sein. Die Weiterentwicklung der Braunerden hängt wesentlich von ihrem Basengehalt ab. Während basenreiche Braunerden sehr stabil sind und meist ein Endstadium der Bodenentwicklung darstellen, entwickeln sich aus basenarmen Braunerden Podsole. Bei Braunerden mit mittlerer Basenversorgung (Granit, Gneis, Schieferton) hängt es im wesentlichen vom Klima ab, ob es zu einer Podsolierung kommt. Hundegger, Singer 18 Untersuchungsgebiet 2.5 Klima Sonneneinstrahlung, Wärmeabstrahlung von der Erdoberfläche und Erdrotation sind für Luftbewegungen in der Troposphäre und damit für das Wettergeschehen bedeutsame Faktoren. Aus der Summe der Witterungen über längere Zeiträume ergibt sich ein für das Gebiet typisches Klima. Dies wird vor allem durch den jahreszeitlichen Gang langjähriger Mittelwerte von Lufttemperatur, Niederschlag und Bewölkung gekennzeichnet (KUNTZE; ROESCHMANN und SCHWERDTFEGER; 1994). Vorarlberg liegt in der gemäßigten Klimazone. Es gibt nur selten harte Winter. Die Frostgefahr wird zudem durch häufige Nebellagen (50 bis 60 Tage im Jahr) verringert. Typisch für das Klima sind über das ganze Jahr verstreute Niederschläge von 1100 bis 1200 mm (GRABHER; 1995). Die durchschnittlichen Monatstemperaturen schwanken zwischen -1 und 18,5 °C. • Max. Temperatur (°C) • Min. Temperatur (°C) • relative Feuchte (%) Abbildung 1. Klimaparameter im Jahresverlauf von Bregenz (WetterOnline, 2004) Hundegger, Singer 19 Chemische Analytik 3 Chemische Analytik Zur Bestimmung des Gesamt – Chroms beziehungsweise des Chrom(VI) – Gehaltes der kontaminierten Bodenprobe wurden zwei unterschiedliche analytische Untersuchungsmethoden angewendet. Für die Chrom(VI) – Bestimmung wurde die Photometrie und für die Messung des Gehaltes an Gesamt – Chrom die Induktiv gekoppelte Plasma Spektrometrie eingesetzt. Der Unterschied liegt grundlegend darin, dass bei der Photometrie die zu untersuchenden Moleküle vor der Messung durch die Lichtquelle des Photometers angeregt werden. Die Photometrie nutzt die Eigenschaft von Molekülen bei spezifischen Wellenlängen Licht zu absorbieren. Bei der ICP – Spektrometrie ist es jedoch erforderlich, dass Atome des zu untersuchenden Elementes mittels eines so genannten Plasmas ( = ionisiertes Gas) angeregt werden, um dann eine Messung zu ermöglichen. Weiters unterscheiden sich die Methoden darin, dass bei der Photometrie der Effekt einer Lichtabschwächung (Absorption) zur Messung ausgenutzt wird, bei der ICP – Spektrometrie jedoch die Aussendung von Licht (Emission). Hundegger, Singer 20 Chemische Analytik 3.1 Chemische Analytik – Photometrie Die Spektroskopie umfasst alle analytischen Methoden, die sich mit dem Verhalten von Teilchen (z.B: Ionen, Atomen, Elektronen, Moleküle, Molekülteilchen) unter Einfluss von elektromagnetsicher Strahlung befassen. Mit Hilfe der Spektroskopie wird eine Aussage über die Wechselwirkungen zwischen der Strahlungsenergie und den Atomen oder Molekülen der zu untersuchenden Stoffe getroffen. Die Aufgabe der Spektroskopie ist es, Informationen über den Aufbau, die Zusammensetzung sowie der Konzentration der zu untersuchenden Stoffe zu liefern. Diese Information kann man nur erhalten, wenn es gelingt, das Licht in seine Bestandteile zu zerlegen, d.h. Licht einer einzigen Wellenlänge zu erzeugen. Erst danach ist es möglich, mit Hilfe der Photometrie die Lichtenergie zu messen: Das Spektrum des sichtbaren Lichtes erstreckt sich von etwa 380 bis 750 nm. Die Farbe „Weiß“ ergibt sich aus dem Gemisch aller Wellenlängen. Mit Hilfe von Prismen und Gittern ist es anschließend möglich Strahlung der erwünschten Farbe mit bestimmten Wellenlängen zu erzeugen. Gerade die Messung der Lichtenergie war Voraussetzung um die Photometrie als analytische Methode in naturwissenschaftlichen Disziplinen in Form eines Hilfsmittels einzusetzen. Ein Beispiel dafür liefert der Einsatz des Belichtungsmessers in Kameras. Die Grundlagen der Photometrie wurden bereits intensiv i n der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erforscht, die Natur des Lichtes konnte dennoch erst um das Ende des 19. Jahrhundersts anschaulich beschrieben werden. Es gibt eine Fülle von Lichtquellen, deren Funktion auf unterschiedlichen Effekten beruht, allen gemeinsam aber ist die Eigenschaft, Energie auszusenden. Die Aufgabe der Photometrie ist es nun, diese ausgesendete Energie oder deren Abschwächung durch Absorption zu messen. Hundegger, Singer 21 Chemische Analytik Elektromagnetische Strahlung Die elektromagnetische Strahlung ist eine Energieart, die sich im Vakuum mit einer Geschwindigkeit von 300 000 km/sec ausbreitet (mit Lichtgeschwindigkeit). Diese Strahlung tritt in Form von: - Sichtbarem Licht (UV-VIS) - Ultravioletter Strahlung - Wärmestrahlung - Mikro- und Radiowellen oder - Gamma- und Röntgenstrahlung mit Materie in Wechselwirkung. Die Wechselwirkungen der elektromagnetischen Strahlung mit Materie sind durch physikalische Modelle, wie zum Beispiel dem Lambert Beer’ schen Gesetz beschrieben. Weiters breitet sich diese elektromagnetische Strahlung in Form von Schwingungen fort, welche durch bestimmte charakteristische Parameter beschrieben werden können. 3.1.1 Einsatzmöglichkeiten der UV-VIS – Spektroskopie Man erkannte sehr früh, dass Farbstofflösungen nur ein Teil des Lichtes durchlassen, ein anderer, oft viel größerer Anteil des Lichtes allerdings absorbiert wird. Verschiedene Farben weisen ein unterschiedliche Absorption auf, deshalb muss bei Absorptionsmessungen immer die Wellenlänge mit angegeben werden. Den Physikern Heinrich Lambert (1728 – 1777) und August Beer (1825 – 1863) ist es zu verdanken, dass die Photometrie auch heute noch eine wichtige Stütze der instrumentellen Analytik darstellt. Das nach ihnen benannte Gesetz (Lambert Beer’ sches Gesetz) beschreibt den Zusammenhang zwischen der Absorption des Lichtes in einer farbigen Lösung und der Konzentration dieser Lösung. Dadurch ist es auch möglich, die Konzentration von Farbstoffen durch Vergleichsmessungen zu bestimmen. Hundegger, Singer 22 Chemische Analytik Obwohl der Beginn der UV-VIS-Spektroskopie in den dreißiger Jahren unseres Jahrhunderts liegt, war ein deutlicher Aufschwung dieser Methode erst nach dem Ende des 2. Weltkrieges zu verzeichnen. Anfangs war das Hauptproblem möglichst preisgünstige, einfache Geräte zu schaffen, die zudem langzeitstabile Messwerte lieferten. Diese konträren Anforderungen konnten allerdings erst im Laufe von Jahrzehnten erfüllt werden, man musste daher Kompromisse eingehen. Da das Prinzip der photometrischen Analytik , eine Abhängigkeit der Lichtabsorption von der gewünschten Messgröße zu finden, sehr einfach ist, stellte diese Methode immer eine relativ preisgünstige Analysenmethode dar. Eine wichtige Voraussetzung muss aber dabei immer im Auge behalten werden: Es sollte stets ein linearer Zusammenhang zwischen Lichtabsorption und Analysenkonzentration vorhanden sein. Moderne Spektralphotometer lassen sich einfach bedienen, z.B. durch Steuerung der Geräte mit Hilfe von PC’ s sowie durch die automatische Auswertung photometrischer Größen tritt die Photometrie wieder als wichtige Säule der Analysen stärker in den Vordergrund. Multidiodenarrays lassen es sogar zu, gleichzeitig bei mehreren Wellenlängen zu messen. Diese Messmethode wird heut zu Tage genutzt, um die Analysenzeiten zu vermindern, was ein wichtiger Schritt ist um kostengünstiger zu arbeiten. Sehr viele Analyten lassen sich mit spezifischen Reagenzien „sichtbar machen“, d.h. es tritt eine spezifische Farbreaktion auf. Der Analyt reagiert dabei mit dem Reagenz zu einem Farbstoffkomplex, dessen Konzentration proportional zur Konzentration des Analyten in der Lösung sein muss. Hundegger, Singer 23 Chemische Analytik 3.1.2 Molekularer Zusammenhang-Funktionsprinzip Im UV-VIS- Bereich findet man Lichtabsorptionen mit einem deutlichen Maximum bei einer bestimmten Wellenlänge. Die Wellenlänge des Absorptionsmaximums lässt oft Rückschlüsse auf den molekularen Aufbau zu. Chemisch ähnliche Stoffe zeigen daher ähnliche Spektren. Durch Vergleichsspektren ist eine Zuordnung zu einer Stofffamilie möglich. Besitzt zum Beispiel ein Molekül wenige konjugierte Doppelbindungen, so ist ein deutliches Absorptionsmaximum im UV- Bereich zu erwarten. Liegt jedoch ein breites Absorptionsmaximum eher im sichtbaren Bereich (VIS) vor, besitzt die geprüfte Verbindung viele konjugierte Doppelbindungen oder einen polycyclischen Aufbau. Die Höhe des Absorptionsmaximums ist ein Maß für die Stoffkonzentration. Qualitative Bewertungen sind im UV- Bereich ähnlich wie im sichtbaren Bereich möglich. 3.1.3 Qualitative, halbquantitative und quantitative Bestimmungen In der Photometrie sind sowohl qualitative als auch quantitative Analysen möglich, der Schwerpunkt der UV-VIS – Spektroskopie liegt jedoch im quantitativen Bereich. • Qualitative Analysen Bei der qualitativen Analyse geht man davon aus, dass ein Absorptionsspektrum eines Stoffes bereits bekannt ist und mit dem gemessenen Spektrum verglichen wird. Ist das aufgenommene Spektrum mit einem vorgegebenen Spektrum identisch, so schließt man daraus, dass es sich um den gleichen Stoff handelt. Man kann aus der Lage des Maximas der Lichtabsorption (auch Extinktionmaxima genannt) im Spektrum auf die Art der chemischen Verbindung Rückschlüsse ziehen. Hundegger, Singer 24 Chemische Analytik • Quantitative Analysen Mit Hilfe der quantitativen UV-VIS- Spektroskopie ist es möglich, Konzentrationen mit hoher Genauigkeit zu bestimmen, dazu ist allerdings eine Kalibrierung erforderlich. • Halbquantitative Analysen Halbquantitative Photometrische Verfahren werden oft für Schnelltests herangezogen. Hierbei färbt man mit einem Reagenz die Probe an und vergleicht die Intensität der Färbung mit einer Farbskala. Schnelltests wie im medizinisch- diagnostischen Bereich (z.B. Urintests) fallen unter diese Anwendungsgebiete. 3.1.4 Grenzen der Methodik – Das Lambert Beer´sche Gesetz Treffen elektrische Wellen zum Beispiel auf eine Flüssigkeit und es wird die Lichtintensität vor( I0) und nach dem Strahlendurchgang(I) gemessen, so ist die Lichtintensität nach dem Durchgang durch die Flüssigkeit geschwächt. Aus den beiden erhaltenen Größen I0 und I können wichtige Größen wie die Transmission (T) und die Absorption (A) berechnet werden. Für die Transmission gilt: T = I / I0 * 100% Für die Absorption gilt: A = (I0 – I) / I0 * 100% Aus diesem Zusammenhang ergibt sich: A + T = 100% Hundegger, Singer 25 Chemische Analytik Extinktion E (bzw. Zusammenhang zwischen Extinktion und Absorption) A= - log T A = log bzw. E= - log D 1 I = log 0 T I T% = 100 E= 0 T% = 10 E= 1 T% = 1 E= 2 Die Extinktion darf maximal zwei betragen, da, bei höheren Werten die Durchlässigkeit der Probe zu gering ist und der Messfehler zu groß wird. Die Höhe der Absorption und der Transmission ist von verschiedenen Parametern abhängig. Den Zusammenhang zwischen Transmission, Schichtdicke, Konzentration der Probe und Art des Stoffes bei einer bestimmten Wellenlänge beschreibt wiederum das Lambert Beer’ sche Gesetz. Hundegger, Singer 26 Chemische Analytik 3.1.5 Lambert Beer´sches Gesetz (Gilt nur für verdünnte Lösungen; für Extinktion zwischen 0,1 bis 1,3) Die Extinktion ist der Konzentration und der Schichtdicke direkt proportional: E = ε ∗c ∗d E... Extinktion c... Konzentration in mol/L d... Schichtdicke in cm ε... molarer Extinktionskoeffizient (abhängig von Stoff und Wellenlänge) ε und d werden kons tant gehalten (gleiche Küvette, gleiche chemisches Substanz), damit ε direkt proportional zur Konzentration c ist. In der Praxis misst man die Extinktion einer Verdünnungsreihe bei unterschiedlich bekannten Konzentrationen Extinktionskoeffizient(ε) und gegen trägt die in einem Diagramm Konzentration(c) oder den molaren gegen die Massenkonzentration(β) auf. Das Lambert Beer’ sche Gesetz ist ein Grenzkonzentrationsgesetz, was bedeutet, dass bei Überschreitung einer für die Substanz spezifischen Grenzkonze ntration die Abhängigkeit nicht mehr linear verläuft. Bei Quantifizierungen mit Hilfe des Lambert Beer’ schen Gesetzes sollte darauf geachtet werden, dass diese Grenzkonzentration unterschritten wird. Der Messbereich der Konzentration eines Analyten ist trotz der Vielfältigkeit der Photometrie erstaunlich gering. Die Messwerte müssen innerhalb der Gültigkeitsbereiche der physikalischen Gesetze, sprich des Lambert Beer’ schen Gesetzes, liegen. Hundegger, Singer 27 Chemische Analytik Ist die Konzentration des Analyten zu niedrig, so ist das Messsignal zu niedrig und nicht signifikant gegenüber dem „Grundrauschen“ des Messgerätes. Jedes Molekül muss mit gleicher Wahrscheinlichkeit von einem eintreffenden Lichtquant getroffen werden können. Ist die Lösung zu stark konzentriert, ist die Trefferquote der Lichtquanten nicht mehr innerhalb der statistischen Wahrscheinlichkeit, da eine Lichtabsorption bereits ausschließlich in den vorderen Schichten der Lösung stattfindet und nicht in der gesamten Probe. Daraus ergibt sich auch, dass die Schichtdicke der Küvetten nicht zu groß sein darf, um zu richtigen und präzisen Messergebnissen zu führen. 3.2 Chemische Analytik – ICP OES Die Abkürzung ICP – OES rührt von der Bezeichnung „Iductively - Coupled – Plasma – Optical - Emission – Spektrometry“ oder zu Deutsch: optische Emissionsspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma. Der Begriff „Plasma“ bezeichnet ein ionisiertes Gas, das sehr hohe Temperaturen (bis zu 10000 Kelvin) aufweist. Die Energie, die zur Aufrechterhaltung des Plasmas notwendig ist, wird mit einer Induktionsspule elektromagnetisch übertragen. In dieses heiße Gas wird die zu analysierende Substanz eingebracht. Bei den herrschenden hohen Temperaturen werden in der Regel alle chemischen Bindungen aufgespaltet, sodass die Analyse unabhängig von der chemischen Zusammensetzung der zu untersuchenden Probe ist. Im Plasma werden die Atome und Ionen zur Emission von elektromagnetischer Strahlung (Licht) angeregt, die hauptsächlich im ultravioletten und sichtbaren Spektralbereich auftritt. Es handelt sich hierbei um diskrete Emissionslinien, die für den Nachweis und die Quantifizierung mit einer wellenlängendispersiven Optik aufgetrennt werden. Die Spektrometrie ist ein quantitatives Bestimmungsverfahren, das die von einer Probe ausgehende Lichtemission- oder Absorption für eine Konzentrationsbestimmung nutzt. Im Gegensatz hierzu wird die qualitative Analyse mittels Spektren als Spektroskopie bezeichnet. Hundegger, Singer 28 Chemische Analytik In der ICP Emissionsspektrometrie besteht in der Regel ein linearer Zusammenhang zwischen Intensität und Konzentration eines Elementes über 4 bis 6 Dekaden. Da die Intensitäts – Konzentrations – Funktion von einer Reihe von Einflussgrößen abhängt, die zum Teil unbekannt sind, wird in der Spektrometrie mit einem empirischen Proportionalitätsfaktor gearbeitet. Dieser wird vor Beginn der Analyse ermittelt (Kalibrieren). Dabei wird unterstellt, dass sich die Steigung der Kalibriergeraden zwischen den eingesetzten Standards und den Proben nicht ändert. Um dies sicherzustellen ist dies eine der Grundvoraussetzungen für die Ermittlung von richtigen Messergebnissen und daher eine Herausforderung an die Stabilität des Messgeräts und die Methodenoptimierung des Anwenders. Da alle Atome und Ionen gleichzeitig Licht emittieren, ist die ICP – OES eine hervorragende probenorientierte Multielementtechnik. Probenorientiert bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Ergebnisse für die zu messenden Elemente in einem Arbeitsgang für eine Probe erhalten werden Hundegger, Singer 29 Chemische Analytik 3.2.1 Vergleich ICP – OES –Technik mit anderen Analysenmethoden Diese Methodik zur Elementebestimmung hat im Umweltbereich, sowie in der Metallurgie, Industrie, Biologie, Agrarwirtschaft, Geologie sowie andere Bereichen Verwendung gefunden. Sie weist einige Vorteile, aber auch Nachteile gegenüber den übrigen Analysenmethoden auf, wie im folgenden erläutert: • Atomabsorptionstechnik - AAS Die klassische AAS ist eine Einzelelementtechnik. Sprich es kann pro Analysengang jeweils nur ein Element je Probe bestimmt werden. Die Technik zählt immer noch zu den Elementbestimmung in am weitesten verbreiteten Methoden zur Labors. Das Prinzip der AAS basiert auf Lichtschwächung der spezifischen Einzelelementstrahlung durch Atome, die aus der Probe entstammen und in Resonanz mit der Strahlungsquelle sind. Je höher die Anzahl der Atome im Strahlengang, die in Resonanz sind, desto höher die Absorption. Als Atomisierungsquelle dienen Flammen, Öfen (hauptsächlich aus Graphit) oder eine chemische Reduktionsreaktion (Hydridund Kaltdampftechniken), welche zu sehr gutem Nachweisvermögen führt. • Atomfluoreszenzspektrometrie – AFS AFS nutzt die Fluoreszenz, die die Atome bei Anregung mit Licht in alle Richtungen aussenden. Dadurch ist die Untergrundstrahlung im Gegensatz zur AAS und OES sehr niedrig. Damit sind prinzipiell sehr niedrige Nachweisgrenzen möglich. Die wenigen kommerziellen AFS – Geräte werden zur Quecksilber – Analytik eingesetzt. Hundegger, Singer 30 Chemische Analytik • Induktiv gekoppeltes Plasma –Massenspektrometrie –ICP – MS Wie bei der Methodik der ICP – OES wird hier ein Plasma zur Zerlegung der chemischen Verbindungen und zur Anregung der Elemente aus der Messlösung eingesetzt. Die dabei entstehenden, thermisch angeregten Atome werden dann zur Quantifizierung herangezogen. Die Trennung der Ionen funktioniert sequentiell mit einem Quadrupol, oder Sektorfeld beziehungsweise simultan nach dem Time – of – Flight – Prinzip (TOF). Der große Vorteil der ICP – MS besteht in der Nachweisstärke, die besonders für die hochauflösenden Geräte sehr gut ist. Hiermit können bereits einige wenige Einzel-Ionen bestimmt werden. Ein größerer Anteil an gelösten Stoffen in der Messlösung kann jedoch sehr schnell zum Verstopfen des „Interfaces“ zwischen Plasma und Hochvakuum – Spektrometer führen. Daher lässt sich das theoretisch bessere Nachweisvermögen nicht immer in niedrigere Bestimmungsgrenzen umsetzen, da Proben vielfach sehr stark verdünnt werden müssen. 3.2.2 Der Aufbau der ICP – OES – Anlage Der Geräteaufbau lässt sich in acht wesentliche Punkte untergliedern: 1. Strahlungsquelle ( Plasma ) 2. Eintrittsspalt 3. Kollimator 4. Gitter 5. Kollektor 6. Austrittsspalt 7. Detektor 8. Messwertverarbeitung Hundegger, Singer 31 Chemische Analytik Strahlungsquelle (Flamme) Die Strahlungsquelle besteht aus einer Plasmafackel die im Kern rund 10.000 Kelvin (ca. 9.700 Grad Celsius) erreicht und aus drei Gasströmen besteht: Das umfassende äußere Rohr führt mit einer Stromgeschwindigkeit von 15 – 20 L/min das Plasmagas (für gewöhnlich Argon), - ein sogenanntes „ Kühlgas“, das aufgrund seiner kühlenden Wirkung ein Schmelzen der Fackel verhindern soll. Die Plasmafackel enthält ein inneres Rohr oder auch Injektorrohr, bestehend aus Quarz oder Aluminiumoxid, dass die zerstäubte Probe tangential über ein Trägergas, mit einem Strom (Flow) von 0,3 – 2 L/min, bis kurz an das Plasma heranführt. Je geringer die Trägergasgeschwindigkeit desto höher ist die Verweilzeit in der Fackel somit kann mehr Energie vom Plasma aufgenommen werden was zu höheren Anregungstemperaturen führt. Zwischen äußerem und innerem Rohr befindet sich ein mittleres Rohr mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 16 mm, dass einen sogenannten „Hilfsgasstrom“ mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 0 – 2 L/min führt. Dessen Aufgabe besteht darin, das Plasma gegebenenfalls von der Injektionsspritze wegzudrücken, was besonders bei Lösungen mit hohen Konzentrationen an gelösten Stoffen von große r Wichtigkeit ist. Wird die Injektionsspritze zu heiß trocknet die Lösung an dieser Stelle aus und es bleiben Feststoffpartikel an der Injektionsspritze zurück, was zu einem Verstopfen der Injektorspitze führt. Auch ein Eintrag organischer Lösungsmittel ist ungünstig da es zu Pyrolyse beziehungsweise infolge davon zu Rußablagerungen kommen kann. Eine Aufweitung des mittleren Rohres, die sogenannte „Tulpenform“ erzeugt einen „Stau“ mit einer hohen Beschleunigung des Plasma – Argons dahinter, entlang des der Innenseite des Außenrohres. Hundegger, Singer 32 Chemische Analytik Zündung des Plasmas Zur Zündung wird zunächst das Probeneinführungssystem und die Fackel mit Argon gespült, da molekulare Gase wie Stickstoff oder Sauerstoff das Plasma durch Entzug von Energie destabilisieren beziehungsweise es gar nicht entstehen lassen. Weiters wird ein elektrisches Hochfrequenzfeld angelegt welches ein Magnet – Wechselfeld aufbaut. Mit einem Zündfunken, einem Hochspannungs-, oder Tesla – Funken, werden Elektronen und Argon – Ionen erzeugt. Diese werden beschleunigt und es bildet sich das Plasma, in das schließlich das Probenaerosol eingetragen wird. Um ein stabiles Messsignal zu erzeugen ist das Abwarten einer bestimmten Wartezeit zur Stabilisierung der Plasmaflamme erforderlich. Eintrittsspalt, Kollimator, Gitter, Kollektor, Austrittsspalt Die Strahlungsquelle emittiert die Linienspektren aller in das Plasma eingetragenen Elemente. Weiters fällt das Licht auf einen Eintrittsspalt, dessen geometrische Spaltbreite so gewählt wird dass möglichst viel Licht durchgelassen, aber auch eine gute Auflösung erreicht wird. Der Kollimator, beispielsweise ein Hohlspiegel, überführt das vom Eintrittsspalt kommende, divergierende Licht in parallele Strahlen. Diese werden durch Beugung am Gitter durch Monochromatoren oder Polychromatoren spektral zerlegt. Der Kollektor (in der Regel ebenfalls ein Hohlspiegel) bildet das Licht in seiner Brennebene ab. Dort befindet sich der Austrittsspalt, der meist die gleichen Maße wie der Eintrittsspalt hat. Hundegger, Singer 33 Chemische Analytik Detektor Das Licht fällt durch den Austrittsspalt auf den Detektor, der die Strahlung in elektrische Signale umsetzt. Zuvor muss jedoch eine spektrale Zerlegung des Lichtes statt finden. Aus diesen gewonnenen elektrischen Signalen werden von der Messverarbeitung Messwerte wie zum Beispiel Intensitäten produziert. • Monochromatoren Monochromatoren werden zur sequentiellen Bestimmung eingesetzt. Ihr dispergierendes Element ist in der Regel ein Plangitter, das gedreht wird um die verschiedenen Wellenlängen auf einen festen Austrittsspalt zu lenken. Das Gitter wird dabei von einem rechnergesteuerten Schrittmotor bewegt. In der Regel werden Monochromatoren so konstruiert dass sie eine bessere Auflösung als Polychromatoren aufweisen. Auch haben sie den Vorteil, dass sie das gesamte Linienprofil aufnehmen können, was zu einer gewissen Sicherheit bei der Feststellung der Richtigkeit der Messergebnisse führt. Heute werden sogenannte Photomultiplier eingesetzt, welche Information über Analysenlinie, sowie auch weitere Wellenlängen des Analyten und deren spektrale Umgebung liefern. • Polychromatoren Für simultane Bestimmung werde Polychromatoren benutzt. Hier sind Eintrittsspalt, Gitter und bis zu 60 Austrittsspalte und dazugehörige Detektoren, Kanäle, fest montiert. Als dispergierendes Element wird in der Regel ein Konkavgitter verwendet, das gleichzeitig der Dispersion und Fokussierung dient. Die wesentlichen Vorteile von simultanen Spektrometern bestehen in der Stabilität und der hohen Analysengeschwindigkeit. Hundegger, Singer 34 Chemische Analytik 3.2.3 Spektrale Auftrennung des Lichtes Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten Optiken zu konstruieren, um die gewünschte spektrale Information/ Auftrennung zu beschaffen: Einerseits Monochromatoren, bei denen Wellenlängen nacheinander angefahren werden müssen und andererseits Polychromatoren, die Wellenlängen gleichzeitig bearbeiten können. Halbleiter- oder Array- Detektoren schaffen für beide Varianten prinzipiell neue Möglichkeiten der Messwerterfassung. 3.2.4 Die Photomultiplier – Tube (PMT) Die Photomultiplier – Tube (PMT) oder auch Sekundär – Elektronen – Vervielfacher genannt, generiert aus Photonen anhand des photoelektrischen Effekts an der Photokatode freie Elektronen. Diese entstehenden Elektronen werden im Vakuum durch eine weitere Elektrode (Dynode), die ein höheres Potential aufweist, beschleunigt und setzen aus dieser Elektrode weitere Elektronen frei. In den nachfolgenden Dynoden mit jeweils höherem Potential wird so eine ganze Elektronenlawine erzeugt und es tritt ein Verstärkereffekt ein. Der sich ergebende elektrische Strom kann als Messsignal verwendet werden. Selbst wenn kein Licht auf den Detektor fällt werden sogenannte thermische Elektronen freigesetzt, woraus der Dunkelstrom resultiert, der von der Temperatur abhängig ist. Der Dunkelstrom begrenzt das Nachweisvermögen in den Fällen, in denen der Plasmauntergrund so klein ist, dass das Rauschen durch den Detektor beeinflusst wird. Das Rauschen entsteht bei der Aufzeichnung des Chromatogramms und wird als verwackelte Linie sichtbar. Die Empfindlichkeit von Detektoren kann in bestimmten Grenzen durch die Höhe der Beschleunigungsspannung (Potentialunterschied) geregelt werden, da damit der Verstärkereffekt beeinflusst wird und je nach dem mehr beziehungsweise weniger Elektronen fließen. Je nach Anordnung des Fensters und der Photokatode in der Photoröhre unterscheidet man „Side on“ - (Einfall des Lichts von der Seite) und „Head on“ (Einfall des Lichts von oben) Photomultiplier. Hundegger, Singer 35 Schadstoffe 4 Schadstoffe im Boden 4.1 Schadstoffe allgemein Alle Prozesse, die im Bereich der Atmosphäre unseres Planeten ablaufen, beeinflussen letztendlich auch den Boden, auf den die Niederschläge fallen, die Stoffe aus der Atmosphäre auswaschen und an den Boden übergeben. Nach ca. einem Jahrhundert seit Beginn der Industrialisierung, in dem es kaum irgendwelche Auflagen gab, beispielsweise den Ausstoß von Stoffen aus Kaminen zu beschränken, sind wir heute in der Lage, fast alle technischen Produktionstechniken in mehr oder weniger weitem Umkreis um die Produktionsstätten durch fremde Stoffbelastungen in den Böden nachzuweisen. Aber auch die Intensivierung in Landwirtschaft und Gartenbau und die dadurch bewirkte erhöhte Anfälligkeit gegenüber Schädlingen führte in der Vergangenheit zu deutlichen Bodenbelastungen. Alle natürlichen Elemente kommen in bestimmten Konzentrationen auch im Boden vor. Manche dieser Elemente wie z.B. Zink, Mangan, Bor usw. sind in Spuren für Pflanzen oder auch Tiere und Menschen lebensnotwendig. Ein Mangel an diesen Stoffen kann zu schweren Krankheiten führen. Jedoch schon bei geringem Überangebot können die gleichen Elemente toxisch auf Lebewesen wirken. Andere Elemente wie Blei oder Quecksilber besitzen keine ernährungsphysiologische Funktion, wirken aber teilweise ab bestimmten Konzentrationen oder in bestimmten chemischen Zuständen ebenfalls toxisch auf Organismen. Nicht immer aber sind die Menschen schuld an Richt- oder Grenzwertüberschreitungen. Ein gutes Beispiel hierfür ist etwa das Schwermetall Cadmium, das auch in nicht anthropogen kontaminierten, industriefernen Böden wie zum Beispiel Waldböden in natürlicher Weise mit erhöhten Gehalten vorhanden sein kann. In manchen Pflanzen wird daher der Cadmium - Richtwert ohne den Einfluss des Menschen um ein Vielfaches überschritten (Waldpilze bis 10,4 mg Cd/kg Frischgewächs). Hundegger, Singer 36 Schadstoffe Über die Kombinationswirkungen mehrerer Schadstoffe ist bisher ebenfalls noch sehr wenig bekannt. Es galt also, Grenzwerte festzulegen, ab deren Überschreitung Maßnahmen für die Bodennutzung gesetzt werden müssen, um Schäden für Pflanzen, Tier und Mensch zu vermeiden. 4.2 Grenzwerte für Schadstoffe Neben der aufgenommenen Dosis spielen auch die Einwirkzeit und der Injektionszeitraum eine wesentliche Rolle für die Schadwirkung. Daher sind einige Normen und Höchstmengen – Verordnungen für „tolerierbare Schadstoffgehalte“ in Lebensmittel, Luft, Boden oder Trinkwasser, erlassen worden. Für Schwermetalle wie beispielsweise Chrom sind vom Bundesgesundheitsamt Richtlinien für die Gehalte dieser Elemente in Nahrungsmitteln erstellt worden. Um die Schadstoffgehalte von Pflanzen und Grundwasser gering zu halten, wurden daher Orientierungswerte für tolerierbare Gesamtgehalte einiger Elemente in Böden ermittelt, da im Sinne der Nachhaltigkeit die landwirtschaftliche Futter- und Nahrungsmittelproduktion qualitativ hochwertig und schadstofffrei bleiben muss. In Vorarlberg wurden Bodengrenzwerte zusammen mit Grenzwerten für Klärschlämme in der Klärschlammverordnung (LGBl. Nr. 75/1997, 25. Stück) festgelegt, die die Ausbringung von Klärschlammdüngern auf Böden regelt. Die korrekte Ermittlung von Grenzwerten dieser Schwermetalle ist jedoch oftmals mit Problemen behaftet, da diese in der Regel von Ergebnissen aus Tierversuchen unter Berücksichtigung eines Sicherheitsfaktors bei der Übertragung auf die menschliche Ernährung abgeleitet wurden. Hundegger, Singer 37 Schadstoffe Daraus kann man schließen, dass die ermittelten Grenz-, bzw. Richtwerte keine gesicherte Basis besitzen, sondern vielmehr orientierende Werte darstellen, nach denen sich die Lebensmittelwirtschaft und – Überwachung richten kann oder soll. 4.3 Chrom - Das Chrom als anorganischer Schadstoff in Böden Chrom stellt ein für die Pflanzen sehr wahrscheinlich entbehrliches, für Mensch und Tier dagegen essentielles Element dar. Dabei spielt dreiwertiges Chrom vor allem im Glucosestoffwechsel durch Förderung der Insulin – Wirkung als „Glucose – Toleranz – Faktor“ eine Rolle. Außerdem stabilisiert Chrom die Protein- und Nucleinsäure – Struktur und aktiviert einige Enzyme. Die Chrom(III) Versorgung des Menschen wird zum Teil als nur suboptimal angesehen. 4.3.1 Toxische Wirkung von Chrom(III) Toxische Wirkungen von Chrom(III) Verbindungen und metallischem Chrom sind nicht mit Sicherheit nachgewiesen. Öffentliche Testberichte haben jedoch zum Großteil eine nicht – toxische Wirkung des Chrom(III) auf Tier und Mensch ergeben. Da Chrom(III) mitunter ein essentielles Spurenelement für lebende Organismen ist und der Mangel an dem Schwermetall zu Krankheiten beim Mensch und Wachstumsstörungen (bis zu Unfruchtbarkeit) bei der Pflanze führen kann. Von der Forschung wird jedoch vermutet das Chrom(III) nur in stark konzentrierter Form toxisch wirken kann. Hundegger, Singer 38 Schadstoffe 4.3.2 Toxische Wirkung von Chrom(VI) Chrom(VI) – Verbindungen sind um ein vielfaches toxischer als Chrom(III) Verbindungen und können deshalb akute und chronische Toxizität beim Menschen auslösen. Näheres über das Kapitel Toxizität des Chrom(VI) ist unter dem Punkt 4.4 zu finden. 4.3.3 Verwendungszweck von Chrom Chrom wird bei der heutigen industriellen Produktion vielfältig eingesetzt. Es findet vor allem in der metallurgischen Industrie bei der Herstellung nichtrostender Stähle, verschiedener Legierungen und Korrosionsinhibitoren, sowohl bei der Herstellung von Baustoffen, Farben, Lacken, Glas- und Keramikgegenständen als auch in der Lederindustrie Verwendung. 4.3.4 Chromproduktionsdaten Die weltweite Chromproduktion lag 1975 schon bei etwa 8200000 t. Allein in Deutschland wurden jährlich etwa 650000 t Chrom verbraucht, von denen ca. 25000 – 40000 t/Jahr in die verschiedenen Bereiche der Umwelt Luft, Wasser, Boden (beispielsweise Deponien), emittiert werden. Hundegger, Singer 39 Schadstoffe 4.3.5 Chromgehalt in natürlichen Mineralien In der Erdkruste sind im Mittel cirka 70 mg Chrom/kg enthalten. Konzentrationen von Chrom erfolgen in frühen Kristallisierungsphasen ultrabasischer und basischer Magmen. Deshalb kommen in Serpentinen und ultrabasischen Magmatiten die höchsten natürlichen Chromgehalte vor (bis zu 3400 mg Chrom/kg, außerhalb von Chromit - Vererzungen). Unter natürlichen Bedingungen liegt Chrom in der Erdkruste hauptsächlich in der dreiwertigen Form vor. Das wichtigste Chrommineral ist der Chromit (FeO*Cr2 O3) mit einem stöchiometrischen Gehalt von circa 46 % Chrom. Aber auch Chrom(VI) Verbindungen wie zum Beispiel PbCrO4 treten auf. Böden ohne Chromvorbelastungen erreichen etwa einen Chromgehalt von 5 – 100 mg/kg. 4.3.6 Chromgehalt in anthropogen belasteten Böden Mit industriellen, chromreichen Abwässern oder Abfällen belastete Böden können bis 3000 mg Chrom/kg aufweisen. Durch industrielle Abwässer verunreinigte Elbe- und Rheinsedimente weisen beispielsweise einen Chromgehalt von 565 – 760 mg/kg auf. Zum Vergleich dazu liegt der Chromgehalt in Klärschlämmen in der Regel etwa bei 0 – 500 mg Chrom/kg Trockensubstanz (Bodenmaterial). Hundegger, Singer 40 Schadstoffe 4.3.7 Bodenreaktionen von Chrom In Böden kann Chrom ebenfalls in beiden Oxidationsstufen vorhanden sein und in Abhängigkeit von den vorhandenen Reaktionsbedingungen und pH – Werten als Chrom3+ , Chromoxid und eventuell Chromat *(H2O) sowie als HCrO4 - und CrO42vorliegen. Die Oxidationsstufe wird dabei durch Redoxreaktionen bestimmt. In Anwesenheit von organischer Substanz, die als Elektronendonator fungiert, findet wahrscheinlich eine Umwandlung von Chrom(VI) in Chrom(III) Verbindungen statt. Aber auch die umgekehrte Reaktion wird in gut durchlüfteten Böden mit wenig organischer Substanz für möglich gehalten. HCrO4- und CrO42- Ionen werden wie Phosphationen in starkem Maße spezifisch absorbiert und vor allem im sauren pH – Bereich in 1 – 2 Wochen, im Austausch gegen OH – Ionen, durch Eisenoxide festgelegt. Bei neutraler bis alkalischer Reaktion findet die Immobilisierung von Chromaten dagegen sehr viel langsamer statt. Chrom(III) liegt bei pH Werten < 4,5 als Cr3+ * 6(H2O) - Ion vor und wird als dreiwertiges Kation sehr stark absorbiert. Bei höheren pH – Werten entstehen als sehr schwerlösliche Verbindungen Chrom(III)oxid und eventuell auch Chromat * (H2O) – ebenfalls vorwiegend in der mit Eisenoxiden assoziierten Form. Deshalb liegt in kontaminierten Bodenproben wie auch in Klärschlämmen der größte Teil des Chroms in einer mit Oxalat – oder Dithionit – Citrat – Lösung extrahierbaren Bindungsform vor, in Klärschlämmen bis zu > 99%. Die Gehalte an wasserlöslichem und austauschbarem Chrom sind dagegen außerordentlich niedrig und steigen nur im sehr stark sauren Bereich an. Organisch gebundenes Chrom umfasst nur geringe Anteile. Hundegger, Singer 41 Schadstoffe 4.3.8 Chromverfügbarkeit - Humane Schädigung durch erhöhte Chromgehalte Mit einer sehr geringen Löslichkeit ist auch eine entsprechend geringe Verlagerbarkeit und Verfügbarkeit von Chrom in Böden verbunden. So ist beispielsweise auf Rieselfeldern in Deutschland, die seit 80 Jahren mit Abwasser belastet wurden, fast alles im Oberboden festgelegt worden. Auch entsprechende Modellversuche zur Verlagerung von Chrom(III) -, beziehungsweise Chrom(VI) – Verbindungen ergaben eine Festlegung des Chroms in beiden Oxidationsstufen in den obersten 5 cm der Versuchsböden. Die geringe Mobilität des Chroms wird anhand der niedrigen Chrom – Gehalte der Pflanzen (0,1 – 1 mg Cr/kg Trockensubstanz) deutlich. Selbst eine relativ hohe Chrom – Zufuhr zum Boden durch Klärschlammausbringung führt infolge der geringen Verfügbarkeit von Chrom im Klärschlamm nur zu einer geringen Erhöhung der Chromgehalte in den Pflanzen. Im Hinblick auf die Versorgung des Menschen mit Chrom(III) wären dabei leicht erhöhte Chromgehalte der Pflanzen als „positiv“ zu beurteilen. Ähnlich wie bei Blei wird auch Chrom bei der Aufnahme vorwiegend in oder auf der Wurzeloberfläche abgeschieden und nur zu einem geringen Teil in die oberirdischen Pflanzenteile transportiert. Deshalb nehmen in der Regel die Chromgehalte der verschiedenen Pflanzenteile in der Reihe Wurzel > Blätter > Körner > Früchte ab. Auf extrem chromreichen Böden aus Serpentingestein oder ultrabasischen Magmatiten wurden auch in den Pflanzen erhöhte Chromgehalte (bis 235 mg/kg Trockensubstanz) festgestellt. Bei Vegetationsversuchen mit Nährlösungen oder Bodenmaterial mit Zusätzen an löslichen Chrom(III) - und Chrom(VI) – Salzen wurde ebenfalls eine erhöhte Chrom – Aufna hme der Pflanzen und die Ausbildung von Chrom – Toxizität beobachtet. Chrom(VI) besitzt sowohl bei Pflanzen als auch bei Menschen eine stärker toxische Wirkung als Chrom(III). Hundegger, Singer 42 Schadstoffe 4.3.9 Chromfestlegung in stark belasteten Böden Die Reduktion von sechswertigem Chrom kann durch Zufuhr von organischer Substanz, die als Elektronendonator fungiert, durch herabgesetzte Belüftung, wie durch einen Wasserüberschuss, und eventuell durch die Zufuhr von sauer wirkenden Substanzen (Protonendonatoren wie Schwefelblume) gefördert werden. Chrom kann dann durch Anheben des pH – Wertes auf eine annähernd neutrale Reaktion weitgehend als Chrom(III) Oxid – Eisenoxid – Komplex immobilisiert werden. 4.3.10 Bestimmung der Anteile an unterschiedlich verfügbarem Chrom in Böden Zur Bestimmung der Gehalte an verfügbarem Chrom in belasteten Böden bietet sich die Ermittlung der Chromgehalte in der Bodenlösung beziehungsweise im Sättigungsextrakt, oder in wässrigen Gleichgewichtslösungen an. Der Gehalt an löslichem Chrom sollte dabei unter 0,1 mg Chrom/ Liter betragen. Mit der Bestimmung der EDTA (Komplexbildner) – oder DTPA – extrahierbaren Anteile kann zusätzlich der Gesamtvorrat an verfügbarem Chrom ermittelt werden. Der als Grenzwert für Böden festgesetzte Gesamtchromgehalt (im Königswasseraufschluss) von 100 mg Chrom/kg Trockensubstanz (vergleiche Anhang Klärschlammverordnung) erscheint – mit Ausnahme von sehr stark saurem Sandboden – auf die meisten Böden ausreichend sicher. Die Chrom(VI) – Bestimmung erfolgt beispielsweise im Wasserextrakt des Bodens im engen Verhältnis (meist 1:2), oder im Sättigungsextrakt. Dieser wird dadurch erhalten, dass der unter stetem Kneten solange mit Wasser versetzt wird, bis die glattgestrichene Oberfläche glänzt. Dann wird die Paste 24 Stunden unter Verdunstungsschutz stehen gelassen und die Bodenlösung abzentrifugiert. Der Wassergehalt der Paste entspricht dabei, bei feinkörnigen Böden, etwa der Feldkapazität des betreffenden Bodens. Hundegger, Singer 43 Schadstoffe 4.4 Chrom(VI) 4.4.1 Gesundheitliche Auswirkungen von Chrom(VI) bzw. Auswirkungen des Chrom(VI) auf die Umwelt Gesundheit Das Chrom(VI) stellt eine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar, besonders für Leute, die in der Stahl- und der Textilindustrie arbeiten und dieser Chemikalie dadurch ausgesetzt sind. Das Metall kann über die Atemwege, Nahrung und Trinkwasser sowie über Hautkontakt aufgenommen werden und verursacht im Körper einen erheblichen Schaden. Auch Raucher nehmen sehr hohe wichtig, den Chromkonzentrationen über, die Lunge auf. Für eine genaue Beurteilung der akuten Toxizität ist es Oxidationszustand der betreffenden Chromverbindung zu kennen, da Chrom(VI) etwa tausendfach toxischer ist als Chrom(III). Chrom(VI) - Verbindungen können deshalb akute und chronische Toxizität beim Menschen auslösen. Von hoher Bedeutung sind die stark sensibilisierende Wirkung von Chromaten, das hautschädigende Potential sowie das Risiko von Krebserkrankungen der Atemwege nach inhalativer Aufnahme von Chrom(VI) - Verbindungen. Wenn Chrom(VI) in Lederprodukten vorkommt, kann es allergische Reaktionen wie Hautausschläge verursachen, das Einatmen führt meist zu Nasenbluten und Reizungen der Nase. Chrom(VI) - Verbindungen sind also als cancerogen einzustufen. Die Beseitigung Chrom(VI) haltiger Industrieabfälle oder deren weitere Verwendung (Füllmaterial) ist deshalb auch mit großen Problemen behaftet. Die von dem Schwermetall am häufigsten verursachten Vergiftungserscheinungen sind Entzündungen der Schleimhaut, Allergien und Ekzeme. Eine orale Aufnahme von Chrom(VI) - Verbindungen Schleimhautreizungen bewirkt beziehungsweise, je nach -verätzungen, aufgenommener Erbrechen, Menge Durchfall, Blutungen des Magen - Darm - Trakts sowie Leber - und Nierenschäden. Belastungen des Atmungssystems durch Chromsäuredämpfe oder Chromstaub können zur Perforation der Nasenscheidewand sowie zu Bronchialkrebs führen. Hundegger, Singer 44 Schadstoffe Umwelt Der Chromgehalt der Luft und des Wassers ist im Allgemeinen gering. Auch die Konzentrationen im Trinkwasser sind gewöhnlich niedrig, doch kann beispielsweise kontaminiertes Brunnenwasser das gefährliche Chrom(VI) aufweisen. Chrom(VI) wird vor allem in Chemie-, Zement-, und Lederfabriken verwendet, wurde aber früher auch bei der Beschichtung elektronischer Geräte eingesetzt, was durch das anfallende Abwasser die Chrom(VI)-Konzentrationen im Grundwasser anstiegen lies. Chrom gelang durch die Kohleverbrennung auch in die Luft und durch eine schlechte Abfallentsorgung wie beispielsweise durch Versickerung, in den Boden. Das Chrom aus der Luft wird durch Niederschläge wieder in den Boden und das Wasser eingetragen. Im Boden lagert sich Chrom fest an den Bodenpartikeln an und kann daher nicht in das Grundwasser gelangen. Im Gebrauchswasser oder Brunnenwasser wird der größte Teil des Chroms vom Sediment absorbiert, was zur Immobilität führt, nur ein kleiner Teil löst sich in Wasser. 4.4.2 Akkumulierbarkeit von Chrom(VI) in Pflanzen und Tieren Chrom(III) ist ein essentieller Stoff für alle Organismen. Ist die tägliche Aufnahme zu gering, kann das den Zuckerstoffwechsel stören und zu Herzbeschwerden führen. Im Gegensatz dazu ist Chrom(VI) hochgiftig und kann, wie oben erwähnt schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Getreidearten verfügen über ein System, mit dem sie die Chromaufnahme so regeln können, dass ihr Organismus keinen Schaden erleidet. Doch wenn die Konzentrationen im Boden sehr hoch sind, kann dieser Mechanismus versagen und der Chromgehalt des Getreides steigt an. Auch die Versauerung des Bodens kann die Chromaufnahme des Getreides beeinflussen. Pflanzen adsorbieren normalerweise nur Chrom(III), doch wenn die Chromkonzentrationen einen bestimmten Wert überschreiten, führt auch das zu negativen Auswirkungen. Chrom akkumuliert normalerweise nicht in den Körpern von Fischen, doch erhöhte Konzentrationen, könnten wahrscheinlich die Kiemen von Fischen schädigen, die sich in der Nähe der Verunreinigungsquelle aufhalten. Hundegger, Singer 45 Bodenanalysen 5 Bodenanalysen Abbildung: Schematische Darstellung der praktischen Arbeiten Hundegger, Singer 46 Bodenanalysen 5.1 Probenahme 5.1.1 Ziehen der Bodenproben für ein Bodenprofil 5.1.1.1 Probenahme an der Refernzfläche im Bifang in Rankweil Abbildung 5.1: Referenzfläche im Bifang Diese Fläche wurde ausgewählt, da sie in der Nähe der am stärksten mit Chrom belasteten Fläche liegt und entsprechend einem vergleichbaren Bodengutachten keine Vorbelastung mit Chrom oder anderen Metallen aufwies. Es wurde eine quadratische, 20 * 20m große Fläche ausgemessen, innerhalb dieser wurde rasterförmig im Abstand von jeweils 4m ein Pflock in den Boden gesetzt. Somit ergab sich eine Fläche mit 36 Pflöcken, welche die Einstichstellen markierten. Bei diesen Stellen wurden dann aus verschiedenen Tiefenstufen (0-5 cm, 5-10 cm, 10-20 cm, 20-40 cm, 40-100 cm) mit Hilfe der Pürkhauersonde (siehe Abbildung 5.2) Bodenproben gezogen. Die einzelnen Tiefenstufen wurden nach einem Zufallsmuster zu je drei Mischproben vereinigt. Hundegger, Singer 47 Bodenanalysen Da der Boden hinsichtlich seiner chemischen Parameter meist große Variabilität auf engstem Raum aufweisen kann, ist in der Regel eine große Anzahl von Einstichen je Flächeneinheit notwendig, um für die ganze Fläche repräsentative Messwerte zu bekommen. Im vorliegenden Falle wurden je Tiefenstufe drei Mischproben aus je 12 Einstichen gewonnen, um auch Aufschluss über die Höhe der Variabilität der untersuchten Parameter zu erhalten. Es ergaben sich aufgrund dieser Probenahmeanordnung 15 Proben für die Charakterisierung der Referenzfläche. Abbildung 5.2: Pürkhauersonde Hundegger, Singer 48 Bodenanalysen 5.1.1.2 Probenahme auf der kontaminierten Fläche in der Appenzellerstraße in Rankweil Abbildung 5.3: Kontaminerte Fläche in der Appenzellerstraße Das Ziehen der Bodenproben erfolgte auf dieser Fläche genauso wie im Bifang, außer dass hier aufgrund der Grundstücksgeometrie eine Fläche von 24 * 16m im 4m-Raster verpflockt wurde. Wie bei der Re ferenzfläche wurden auch hier 15 Proben gewonnen, wobei je Tiefenstufe zwei Mischproben aus je zwölf, eine Mischprobe aus 11 Einstichen gebildet wurde (siehe Abbildung 5.3). Hundegger, Singer 49 Bodenanalysen Abbildung 5.4 : Einstichpunkte Die Probenahme erfolgte auf der Referenzfläche am 17. Juni 2003, auf der kontaminierten Fläche am 18. Juni 2003. Der Zeitaufwand betrug jeweils 4 Stunden. 5.1.2 Ziehen einer Oberbodenprobe für die Mikroskopie auf der kontaminierten Fläche in der Appenzellerstraße in Rankweil Auf der kontaminierten Fläche wurden Oberbodenproben für die Mikroskopie in zufälliger Verteilung gezogen. Um 3 kg dieser Probe zu erhalten wurden mit dem Spatel über die ganze Probenfläche verteilt ca 30 einzelne Erdproben herausgestochen (0 –5 cm Tiefe). Hundegger, Singer 50 Bodenanalysen 5.2 Probevorbereitung 5.2.1 Probenvorbereitung der Oberbodenprobe für die Mikroskopie Auf dem belasteten Standort (Autobahnauffahrt Rankweil) wurden in zufälliger Verteilung über die gesamte Untersuchungsfläche mittels Malerspachtel rund 3 kg Oberboden (0-5 cm, ca. 30 Einzelproben) entnommen. Die Mischprobe wurde mittels Naßsiebung in 4 verschiedene Fraktionen aufgeteilt. <250µm >250µm >500µm >2mm Die starke Bindung zwischen Humus und Tonpartikeln in den Bodenaggregaten wurde durch 30%ige H2O2 gelöst. Damit wurden die Boden-Aggregate in mineralische Einzelkörner aufgelöst, die Feinanteile (<62µm) wurden abgeschlämmt. Für die Abtrennung einer schwereren Mineralfraktion wurden einzelne SiebFraktionen wieder zusammengefügt um ein Schwermineraltrennung für eine folgende mikroskopische Untersuchung beziehungsweise ein Screening für die ICP zur erhalten. Durch diesen Probenvorbereitungsschritt wird die Bodenprobe bis zu einer Partikelgröße mit der Dichte > 2,96 g/dm³ verkleinert. Hundegger, Singer 51 Bodenanalysen 5.2.1.1 Mahlen der Bodenproben für die ICP-Analytik bzw. für die Photometrie - Die dreißig Mischproben der Referenzfläche und der kontaminierten Probenfläche wurden bei 30°C im Trockenschrank 20 Tage getrocknet - Nach diesen 20 Tagen wurden die Proben mit Hilfe einer Fritsch Bodenmühle (Pulverisette) auf eine Korngröße von < 2 mm gesiebt (siehe Abbildung 4). Bei dieser Bodenmühle wird nicht gemahlen, da sonst zu viel freies Calziumcarbonat enstehen würde. Abbildung 5.5: Fritsch Bodenmühle Hundegger, Singer 52 Bodenanalysen 5.2.2 Probenvorbereitung für die ICP - Königswasseraufschluss: Hier gibt man zweimal (Doppelbestimmung) von jeder getrockneten und gesiebten Probe 1-1,5g der Bodenprobe in einen Aufschlusskolben und setzt dieser 2 Tropfen Entschäumer (Isooctanol), 5ml 65%-ige HNO3 und 15ml 37%-ige HCl zu. Der Entschäumer wird zugesetzt damit die Proben beim Kochen nicht aufschäumen und übergehen. Abbildung 5.6: Zugabe von HCl, HNO3 und Isooctanol Die Lösung wird nun eine Stunde unter dem Abzug stehen gelassen, damit sie sich entschäumt und die Nitrosengase abrauchen. Danach werden die Proben neunzig Minuten gekocht Hundegger, Singer 53 Bodenanalysen Abbildung 5.7 : Apparatur zum Kochen des Königwasseraufschlusses Nachdem Aufschließen spült man den Schlangenkühler mit Wasser durch und lässt die Proben auf Raumtemperatur abkühlen. Nach ca. 30-50 min werden die Proben aus der Apparatur genommen, mit Wasser auf 100ml Endvolumen aufgefüllt und filtriert. Abbildung 5.8: Auffüllen Hundegger, Singer 54 Bodenanalysen Abbildung 5.9: Filtrieren - Herstellung einer Verdünnung für die ICP-Messung: Um möglichst alle zu untersuchenden Elemente ohne zu verdünnen aus einer Messlösung messen zu können werden die Filtrate 1: 50 verdünnt. Man pipettiert 2ml der erhaltenen Königwasseraufschlüsse in eine Küvette, gibt 100 µl Casiumchlorid 750g/l (= ClCs) (Spektrochemischer Puffer, um spektrale Interferenzen zu kompensieren) zu und füllt mit H2 Odest. auf 100ml auf. Man erhält hiermit eine 1:50 – Verdünnung. Da die Gehalte der Proben der kontaminierten Fläche in der Apenzellerstraße sehr hoch sind werden diese aus einer Messlösung in der Verdünnung 1:100 analysiert. Insgesamt wurden daher 60 Königwasseraufschlüsse hergestellt Hundegger, Singer 55 Bodenanalysen 5.2.3 Probenvorbereitung für die Photometrie Es wurden jeweils 100g der 3 Proben vom Oberboden der Referenzfläche sowie 100g der 3 Proben vom Oberboden (0-5 cm) der Kontaminationsfläche in einen Standzylinder mit Schliff und Stopfen eingewogen. Diese 6 Proben wurden für 24h auf einem Überkopfschüttler (Gerhard Rotorshake, siehe Abbildung 6) geschüttelt. Abbildung 5.10: Gerhard Rotorshake Nach dieser Zeit wurden die Bodeneluate mit einem Druckfilter abfiltriert. Als Filter wurde ein 0,45µm Zelluloseacetatfilter verwendet. Als in den Oberbodenproben messbare Chrom(VI)-Gehalte festgestellt wurden, wurden auch noch Eluate von den verschiedenen Tiefenstufen (5-10 cm, 10-20 cm, 20-40 cm und 40-100 cm) beider Probenflächen gemacht. Hundegger, Singer 56 Bodenanalysen 5.3 Durchführung der chemischen Analysen 5.3.1 Gesamt Chrom - Bestimmung mittels ICP Abbildung 5.11: ICP-Messgerät Mit dem ICP-OES Messgerät (siehe Abbildung 7) wurde bei der Wellenlänge von folgenden Parametern gemessen: Al, As, Cr, Ca, Cd, Co, Cu, Fe, K, Mg, Mn, Na, P, Pb, V und Zn. Die Resultate zu den vermessenen 30 Mischproben für die verschiedenen Tiefenstufen der Referenz- und der Probenfläche sind im Anahng 2 aufgelistet. Hundegger, Singer 57 Bodenanalysen 5.3.2 Chrom(VI)-Messung mit dem Photometer Chrom(VI) wurde in den wässrigen Eluaten der 3 Oberbodenmischproben der Proben- und der Referenzfläche ermittelt. Das wasserlösliche Gesamt-Chrom wird mit einem Oxidationsmittel zu Chrom(VI) oxidiert. Das Chrom(III), welches ebenso im wässrigen Eluat vorhanden ist wird dabei mit oxidiert. Da Chrom(III) jedoch nur zu einem sehr geringen Ausmass wasserlöslich ist, ist die Menge an Chrom(VI) nach der Oxidation praktisch ident mit dem Anteil an Chrom(VI) im ursprünglichen Eluat. Mit der photometrischen Bestimmung von Chrom(VI) wird somit in dieser Arbeit das wasserlösliche GesamtChrom ermittelt. Bei der kolorimetrischen Bestimmung von Chrom(VI) mittels Diphenylcarbazid, wird das Diphenylcarbazid aufoxidiert zu Diphenylcarbazon durch Chrom(VI) und simultaner Bildung eines Chrom(III)-Diphenylcarbazonkomplexes. Vom Photometer wird nun dieser Chrom-Diphenylcarbazonkomplex gemessen und nicht das Chrom(VI) im eigentlichen Sinne. Abbildung 5.12: Reaktionsgleichung der kolometrischen Bestimmung Hundegger, Singer 58 Bodenanalysen Vorbereitung der Lösung für die Chrom(VI) -Messung: Für den Oxidationsschritt werden 10ml der filtrierten Probe in eine Leerküvette pipettiert, dazu gibt man 1 Tropfen des Reagenz Cr-1K ( = Schwefelsäure), gibt dann noch eine Dosis Reagenz Cr-2K ( = Kaliumperoxodisulfat) zu und mischt das Ganze. Nun gibt man diese Lösung in einen vorgeheizten Thermoreaktor. Nach dieser Stunde lässt man die Lösung auf 15-30°C abkühlen. Herstellung der Messprobe: 6 Tropfen Reagenz 3K (verdünnte Phosphorsäure) werden in eine Reaktionsküvette gegeben, gut geschüttelt und 1min stehen gelassen. Nun gibt man 5ml der zuvor hergestellten Probe mit der Pipette zu und mischt die Lösung wieder. Messung: Abbildung 5.13: Photometer Das WTW PhotoLab Spektral Photometer (Softwarerelease Sommer 2003) besitzt eine interne Kalibrierroutine, somit muss das Verfahren nicht mehr kalibriert werden. Gemessen wird bei dieser Messung in einem Messbereich von 0,05 – 2,00 mg/L Chrom mit einer Wellenlänge von 543 nm. Hundegger, Singer 59 Ergebnisse 6 Ergebnisse 6.1 Ergebnisse der ICP-Voruntersuchung Oberboden-Flächenmischprobe an der Die vier gewonnen Fraktionen (<250µm, <500 µm, <2mm, >2 mm) aus der Oberboden-Flächenmischprobe der kontaminierten Fläche wurden mittels ICP auf die Elemente Cr, Ni, Zn und Cd untersucht. Chrom allein zeigte in allen Fraktionen erhöhte Werte um 500 ppm. Daraus war der Schluss ableitbar, dass die Kontamination mineralischer Natur sein muß, da durch das Schlämmen bei der Probenvorbereitung adsorptiv gebundene Metalle weitestgehend eliminiert wurden. Gehalte der gemessenen Parameter Auffällig hohe Gehalte sind vor allem bei Eisen (24,9 %), Chrom, Blei, Nickel, Zink und Kupfer feststellbar. Im Vergleich zu Boden-Hintergrundwerten sind auch die Elemente Arsen und Molybdän deutlich, Vanadium leicht erhöht. Die Annahme, dass es sich bei den im Mikroskop festgestellten, metallisch glänzenden Partikeln um Stoffe handelt, die in einem schlackenbildenden Produktionsprozess gebildet wurden, scheint somit gerechtfertigt. Es dürfte sich um Komponenten handeln, die durch die Anwendung von Thomasmehl auf die kontaminierten Flächen gebracht wurde. Hundegger, Singer 60 Ergebnisse Für eine Anwendung des Düngers spricht zum einen der erhöhte Phosphorgehalt der Schwermineralfraktion, als auch die Verteilung des Phosphors im Bodenprofil. Aber auch die erhöhten Schwermetallgehalte können weitestgehend aufgrund des Verteilungsspektrums auf Thomasmehl zurückgehen, von dem speziell Chrom, Molybdän und Vanadium als Belastungskomponenten seit langem bekannt sind (Schwermetalle und Fluor in Mineraldüngern, BUWAL, Bern 1991). Das Spurenelementespektrum von Thomasmehl ist stark von der Herkunft abhängig, da je nach Herkunft der verhütteten Eisenerze sehr unterschiedliche Verunreinigungen auftreten. Grundsätzlich könnten natürlich alle mit erhöhten Werten in der untersuchten Kontaminationsfläche vorkommenden Metalle auch durch übertriebene Anwendung von Klärschlamm in die Böden gebracht worden sein. Doch nach den Erfahrungen des Umweltinstitutes (Mitteilung Dr. Scherer) sind auch auf Flächen, auf denen jahrzehntelang die mehr als zehnfache Menge der heute zulässigen KlärschlammMengen ausgebracht wurden, keine so hohen Kontaminationen feststellbar. Hundegger, Singer 61 Ergebnisse Element Aluminium Arsen Calzium Cadmium Cobalt Chrom Kupfer Eisen Kalium Magnesium Mangan Molybdän Natrium Nickel Nickel Phosphor Blei Vanadium Zink Hundegger, Singer Einheit Spektrallinie Gehalt mg/kg 237,312 24621 mg/kg 193,696 121 mg/kg 315,887 21327 mg/kg 228,802 n.n. mg/kg 230,786 87 mg/kg 284,325 724 mg/kg 324,754 145 mg/kg 234,350 249264 mg/kg 766,491 1574 mg/kg 279,078 9810 mg/kg 257,610 2013 mg/kg 203,846 24 mg/kg 588,995 6023 mg/kg 216,555 313 mg/kg 231,604 300 mg/kg 213,547 4788 mg/kg 220,353 611 mg/kg 290,881 114 mg/kg 202,548 421 62 Ergebnisse 6.2 Ergebnisse Mikroskopie der Oberbodenprobe Es wurden die verschiedenen Sieb-Fraktionen mittels Stereomikroskop untersucht, um eventuell Partikel festzustellen, die für die Kontamination des Bodens verantwortlich sind oder sein können. Die Beobachtungen im Einzelnen Abbildung 6.1: Knapp links von der Mitte ist ein schwarz glänzendes Korn in einer Matrix von Quarz (glasig weiß) und Glimmerschieferkörnern (bräunliche und glitzernde Komponenten) erkennbar. Solche Körner treten relativ häufig auf. Sie zeigen poröse, blasige Strukturen und einen glasartigen Habitus, dies dürfte ein Hinweis auf ein Schlackenprodukt sein dürfte. Hundegger, Singer 63 Ergebnisse Abbildung 6.2: Ein weiteres schlackenartiges Korn in einer Matrix, die weniger Glimmerschiefer, dafür mehr carbonatische Anteile (weiß, grau, olivstichig) enthält. Die carbonatischen Körner sind vielfach auch weniger gut gerundet als die Kristallingesteinskörner, da die Transportentfernung, die für die Rundung maßgeblich ist, offenbar deutlich geringer war. Abbildung 6.3: In der Bildmitte befindet sich ein metallisch erscheinendes Korn mit Rotstich. Hierbei kann es sich um ein Eisenkorn handeln, das schwache Oxidationserscheinungen zeigt. Rechts daneben liegt ein Korn, das aus mehreren Komponenten besteht, deren „Kitt“ nicht durch H2O2 gelöst wurde. Auch hierbei könnte es sich um ein schlackenartiges Bindemittel handeln. Hundegger, Singer 64 Ergebnisse Abbildung 6.4: Ein metallisch glänzendes Korn, das den Eindruck vermittelt, durch einen Schleif- oder Abrasionsvorgang von einer größeren Einheit abgetrennt worden zu sein. Abbildung 6.3 und 6.4 wurden im Schwermineralkonzentrat gemacht. Es handelt sich also um Partikel mit einer Dichte > 2,96 g/dm³ Abbildung 6.5 und 6.6: Relativ häufig waren in den ausgeschlämmten Fraktionen kleine, glasig durchscheinende Kugeln zu finden, die im Schwermineralkonzentrat fehlten. Solche Kügelchen können ebenfalls bei Schla ckenbildungsprozessen entstehen, wenn schmelzf lüssiges, quarzreiches Material schnell abgekühlt wird, z. B. mit Wasser in Berührung kommt. Hundegger, Singer 65 Ergebnisse Abbildung 6.7 Aus den gemachten Beobachtungen ergab sich der Verdacht auf die Einwirkung von Material, das an einem schlackenbildenden Prozess beteiligt war. Deshalb war es naheliegend, die schwereren Komponenten der rein mineralischen Proben einer chemischen Analyse zu unterziehen. Für die Abtrennung einer schwereren Mineralfraktion wurden die einzelnen Sieb-Fraktionen daher wieder vereinigt und im Scheidetrichter mit Muthmann’s Flüssigkeit versetzt. (1,1,2,2, -Tetrabromethan Dichte 2,96-2,97 g/ccm3). Der sich mit der Zeit absetzende Schwermineralanteil wurde aus dem Scheidetrichter entnommen, gereinigt, mittels Königswasser aufgeschlossen und per ICP analysiert (siehe Ergebnisse). Dabei musste eine weniger genaue Screening -Methode angewandt werden, da nur sehr wenig Probenmaterial gewonnen wurde. Hundegger, Singer 66 Ergebnisse Auffällig hohe Gehalte sind vor allem bei Eisen (24,9 %), Chrom, Blei, Nickel, Zink und Kupfer feststellbar. Im Vergleich zu Boden-Hintergrundwerten sind auch die Elemente Arsen und Molybdän deutlich, Vanadium leicht erhöht. Die Annahme, dass es sich bei den im Mikroskop festgestellten, metallisch glänzenden Partikeln um Stoffe handelt, die in einem schlackenbildenden Produktionsprozess gebildet wurden, scheint somit gerechtfertigt. Es dürfte sich um Komponenten handeln, die durch die Anwendung von Thomasmehl auf die kontaminierten Flächen gebracht wurde. Für eine Anwendung des Düngers spricht zum einen der erhöhte Phosphorgehalt der Schwermineralfraktion, als auch die Verteilung des Phosphors im Bodenprofil. Aber auch die erhöhten Schwermetallgehalte können weitestgehend aufgrund des Verteilungsspektrums auf Thomasmehl zurückgehen, von dem speziell Chrom, Molybdän und Vanadium als Belastungskomponenten seit langem bekannt sind (Schwermetalle und Fluor in Mineraldüngern, BUWAL, Bern 1991). Das Spurenelementespektrum von Thomasmehl ist stark von der Herkunft abhängig, da je nach Herkunft der verhütteten Eisenerze sehr unterschiedliche Verunreinigungen auftreten. Grundsätzlich könnten natürlich alle mit erhöhten Werten in der untersuchten Kontaminationsfläche vorkommenden Metalle auch durch übertriebene Anwendung von Klärschlamm in die Böden gebracht worden sein. Doch nach den Erfahrungen des Umweltinstitutes (Mitteilung Dr. Scherer) sind auch auf Flächen, auf denen jahrzehntelang die mehr als zehnfache Menge der heute zulässigen KlärschlammMengen ausgebracht wurden, keine so hohen Kontaminationen feststellbar. Hundegger, Singer 67 Ergebnisse 6.3 Ergebnisse der ICP – Messung Chrom Das Chrom im Bodenprofil 800 Cr-Gehalt [ppm] 700 600 500 400 300 200 100 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.8: Chromgehalte der kontaminierten Fläche am Beispiel der Mischprobe1 Das Chrom im Bodenprofil Cr-Gehalt [ppm] 60 50 40 30 20 10 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.9: Chromgehalte der Referenzfläche am Beispiel der Mischprobe 1 Diese Einzeldarstellungen werden von uns gemacht, da man an einer einzelnen Mischprobe die Variablität der Chromgehalte über die Tiefenstufen besser erkennen kann. Hundegger, Singer 68 Ergebnisse Chrom im Bodenprofil: Flächenvergleich 700 600 500 Cr-Gehalt 400 [ppm] 300 Probefläche Referenzfläche 200 100 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.10: Vergleich der Chromgehalte der Probe- und der Referenzfläche am Beispiel der Mischprobe 1 In dieser Graphik erkennt man sehr gut, dass die Chromgehalte der kontaminierten Fläche durchschnittlich 10-fach so hoch sind wie die der Referenzfläche. Vor allem im Oberboden sind die Chromgehalte der Probefläche besonders hoch. Diese Feststellung zeigt, dass es sich bei der Chromkontaminierung um eine anthropogen bewirkte handeln muss H2Odest.. Im Falle einer geogenen Vorbelastung müssten die Werte im Unterboden höher liegen als im Oberboden. Die Ursache für die Chrombelastung muss aber zeitlich schon relativ weit zurückliegen, da eine deutliche Anreicherung des Chroms bis unter 40 cm Tiefe erkennbar ist und die Tiefenstufe 40 – 100 cm noch viermal so hoch belastet ist wie die Referenzfläche. Zum gleichen Schluss führt die Beobachtung, dass im obersten Bodenbereich schon wieder eine Abnahme erkennbar ist, die einerseits auf den Entzug durch die Vegetation, andererseits auch auf eine mögliche Tieferverlagerung zurückgeführt werden kann. Dieser Umstand tritt allerdings nur in der Mischprobe 1 auf. Die Mischproben 2 und 3 zeigen ein eher ausgleichendes Bild. Diese Tatsache weist darauf hin das es hier eine deutliche Variabilität der Chromgehalte auf der kontaminierten Fläche gibt. (siehe Abbildung 14). Hundegger, Singer 69 Ergebnisse Cr-Gehalt [ppm] Vergleich der Mischproben der kontaminierten Bodenfläche 800 700 600 500 400 300 200 100 0 Mischprobe 1 Mischprobe 2 Mischprobe 3 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.11: Vergleich der Chromgehalte, der 3 Mischproben, der kontaminierten Bodenfläche Vergleich der Mischproben der Referenzfläche Cr-Gehalt [ppm] 100 80 Mischprobe 1 Mischprobe 2 Mischprobe 3 60 40 20 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenverstufe [cm] Abbildung 6.12: Vergleich der Chromgehalte, der 3 Mischproben, der Referenzfläche Auch auf der Referenzfläche zeigt sich deutlich, dass die Chromgehalte der einzelnen Mischproben stark schwanken, allerdings auf einem wesentlich niedrigerem Niveau. Hundegger, Singer 70 Ergebnisse Nickel Ni-Gehalt [ppm] Nickel im Bodenprofil 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.13: Nickelgehalte der kontaminierten Fläche am Beispiel der Mischprobe1 Ni-Gehalt [ppm] Nickel im Bodenprofil 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.14: Nickelgehalte der Referenzfläche am Beispiel der Mischprobe 1 Hundegger, Singer 71 Ergebnisse Nickel im Bodenprofil: Flächenvergleich 90 80 70 60 50 Ni-Gehalt [ppm] 40 30 20 10 0 Probefläche Referenzfläche 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.15: Vergleich der Nickelgehalte von Probe- und Referenzfläche am Beispiel der Mischprobe 1 Auch beim Nickel, dem geochemischen Zwilling des Chroms, erkennt man, dass die Gehalte der Probefläche höher sind als die der Referenzfläche, wenn auch nur unwesentlich im Vergleich zum Chrom. Auch das Nickel kann in der Probefläche zumindest teilweise anthropogener Herkunft sein. Es ist aber auch möglich, dass der deutlich stärkere Einfluss der Ill mit der Lieferung von basischen Kristallingesteinen im bodenbildenden Substrat für etwas höhere Nickelwerte verantwortlich ist. Hundegger, Singer 72 Ergebnisse Vergleich der Mischproben der kontaminierten Fläche Ni-Gehalt [ppm] 100 80 Mischprobe 1 Mischprobe 2 Mischprobe 3 60 40 20 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufe [cm] Abbildung 6.16: Vergleich der Nickelgehalte, der 3 Mischproben, der kontaminierten Bodenfläche Vergleich der Mischproben der Referenzfläche Ni-Gehalt [ppm] 60 50 40 Mischprobe 1 Mischprobe 2 Mischprobe 3 30 20 10 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufe [cm] Abbildung 6.17: Referenzfläche Vergleich der Nickelgehalte, der 3 Mischproben, der Auch beim Nickel zeigen die unterschiedlichen Mischproben ein starke Variabilität in verschiedenen Tiefenstufen, während in anderen Tiefenstufen die Werte vergleichbar sind Nimmt man die Mittelwerte aller Mischproben bleiben die Werte fast über das ganze Profil gleich. Hundegger, Singer 73 Ergebnisse Mangan Mn-Gehalt [ppm] Mangan im Bodenprofil 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.18: Mangehalte in der kontaminierten Fläche am Beispiel der Mischprobe 1 Mangan im Bodenprofil Mn-Gehalt [ppm] 700 600 500 400 300 200 100 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.19: Mangangehalte der Referenzfläche am Beispiel der Mischprobe 1 Hundegger, Singer 74 Ergebnisse Mangan im Bodenprofil: Flächenvergleich 1000 900 800 700 600 Mn-Gehalt 500 [ppm] 400 300 200 100 0 Probefläche Referenzfläche 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.20: Vergleich der Mangangehalte von Probe- und Referenzfläche am Beispiel der Mischprobe 1 Auch das gleichförmige Auftreten des Mangans im gesamten untersuchten Bodenprofil deutet eher die geogene Herkunft an. Die geringfügig höheren Gehalte in der kontaminierten Fläche können durchaus auch auf die geogen bedingten Unterschiede im Sediment des Untergrundes zurückgeführt werden. Hundegger, Singer 75 Ergebnisse Vergleich der Mischproben der kontaminierten Fläche Mn-Gehalt [ppm] 1000 800 Mischprobe 1 Mischprobe 2 Mischprobe 3 600 400 200 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufe [cm] Abbildung 6.21: Vergleich kontaminierten Bodenfläche der Mangangehalte, der 3 Mischproben, der Vergleich der Mischproben der Referenzfläche Mn-Gehalt [ppm] 700 600 500 Mischprobe 1 Mischprobe 2 Mischprobe 3 400 300 200 100 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufe [cm] Abbildung 6.22 Vergleich der Mangangehalte, der 3 Mischproben, der Mischprobe1 Bei Mangan ist die Variabilität der einzelnen Mischproben wesentlich geringer als bei Chrom und Nickel. Hundegger, Singer 76 Ergebnisse Phosphor Phosphor im Bodenprofil P-Gehalt [ppm] 2500 2000 1500 1000 500 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.23: Phosphorgehalte der kontaminierten Fläche am Beispiel der Mischprobe 1 Phosphor im Bodenprofil 1200 P-Gehalt [ppm] 1000 800 600 400 200 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.24 Phosphorgehalte der Referenzfläche a m Beispiel der Mischprobe 1 Hundegger, Singer 77 Ergebnisse Phoshor im Bodenprofil: Flächenvergleich 2000 1800 1600 1400 1200 P-Gehalt [ppm] 1000 800 600 400 200 0 Probefläche Referenzfläche 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.25 Vergleiche der Phosphorgehalte von Probe- und Referenzgehalte am Beispiel der Mischprobe 1 Auch beim Phosphor erkennt man deutlich, dass die Gehalte bei der Probefläche fast um den Faktor 2 höher sind als bei der Referenzfläche. Die Anreicherung des Phosphors im Oberboden gegenüber dem Unterboden kommt durch die Düngung zustande. Bei der Referenzfläche ist zu erkennen, dass die Gehalte vom Oberboden in die Tiefe mehr oder weniger kontinuierlich abnehmen. Bei der kontaminierten Fläche sind die Phosphorgehalte über das ganze Profil höher, der oberste Bodenbereich zeigt jedoch eine ähnlich Abnahme gegenüber der zweiten Tiefenstufe wie das Chrom. Aus dieser Beobachtung kann man ableiten, dass auf der Referenzfläche in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich auf etwa dem selben Niveau Phosphordünger zugeführt wurde. Auf der kontaminierten Fläche hingegen wird angedeutet, dass vor längerer Zeit eine größere Menge an Phosphordünger eingebracht wurde, von welchem der Boden auch heute noch zehren kann. Die mit dem Chrom übereinstimmende Verteilung im Bodenprofil legt den Schluss nahe, dass das kontaminierende Ereignis mit dem Einbringen von Phophordünger in Form von Thomasmehl in Zusammenhang gebracht werden muss. . Hundegger, Singer 78 Ergebnisse Vergleich der Mischproben der kontaminierten Fläche P-Gehalt [ppm] 2500 2000 Mischprobe 1 Mischprobe 2 Mischprobe 3 1500 1000 500 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.26 Vergleich der Phosphorgehalte, der 3 Mischproben, der kontaminierten Bodenfläche Vergleich der Mischproben der Referenzfläche 1400 P-Gehalt [ppm] 1200 1000 Mischprobe 1 Mischprobe 2 Mischprobe 3 800 600 400 200 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.27 Vergleich der Phosphorgehalte, der 3 Mischproben, der Referenzfläche Hundegger, Singer 79 Ergebnisse Auch hier ist die Variabilität, ähnlich wie beim Mangan wesentlich niedriger. Bildet man beim Verglich der Mischproben den Mittelwert, ist eher die zweite Tiefenstufe der niedrigste Wert. Das würde bedeuten, dass im Durchschnitt die aktuelle Düngung den obersten Bodenbereich (0-5 cm) doch dominiert, während sich die „alte“ Düngung durch etwas höhere Werte unterhalb der 2. Tiefenstufe anreichert. Bei der Referenzfläche hingegen nimmt auch Durchschnitt der Mischproben ziemlich linear mit der Tiefe ab. Hundegger, Singer 80 Ergebnisse Kalium Kalium im Bodenprofil K-Gehalt [ppm] 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.28 Kaliumgehalte der Probefläche am Beispiel der Mischprobe 1 K-Gehalt [ppm] Kalium im Bodenprofil 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.29Kaliumgehalte der Referenzfläche am Beispiel der Mischprobe 1 Hundegger, Singer 81 Ergebnisse Kalium im Bodenprofil: Flächenvergleich 3000 2500 2000 K-Gehalt [ppm] 1500 Probefläche Referenzfläche 1000 500 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.30 Vergleich der Kaliumgehalte der Probe- und Referenzfläche am Beispiel der Mischprobe 1 In diesem Diagramm ist sichtbar, dass die Kaliumgehalte auf der Probefläche höher sind als die der Referenzfläche. Der Grund dafür dürfte in unterschiedlichen Düngezeitpunkten oder eingesetzten Düngermengen liegen, da im Unterboden annähernd vergleichbare Hintergrundwerte bei beiden Flächen auftreten. Hundegger, Singer 82 Ergebnisse Vergleich der Mischproben der kontaminierten Fläche K-Gehalt [ppm] 3000 2500 2000 Mischprobe 1 Mischprobe 2 Mischprobe 3 1500 1000 500 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufe [cm] Abbildung 6.31 Vergleich der Kaliumgehalte, der 3 Mischproben, der kontaminierten Bodenfläche K-Gehalt [ppm] Vergleich der Mischproben der Referenzfläche 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 Mischprobe 1 Mischprobe 2 Mischprobe 3 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufe [cm] Abbildung 6.32 Vergleich der Kaliumgehalte der 3 Mischproben, der Referenzfläche Hier zeigt sich eine sehr hohe Variabilität des Kaliumgehaltes in beiden untersuchten Flächen. Der Grund ist wohl die Tatsache, dass Kalium in Kristallingesteinen höher konzentriert ist. Deshalb liegen die Mittelwerten auf der von Frutz-Sedimenten dominierten Referenzfläche deutlich niedriger, wenn auch die Variabilität vergleichbar hoch ist. Hundegger, Singer 83 Ergebnisse Hundegger, Singer 84 Ergebnisse Magnesium Magnesium im Bodenprofil Mg-Gehalt [ppm] 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.33 Magnesiumgehalte der Probefläche am Beispiel der Mischprobe 1 Mg-Gehalt [ppm] Magnesium im Bodenprofil 9000 8000 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.34: Magnesiumgehalte der Referenzprobe am Beispiel der Mischprobe1 Hundegger, Singer 85 Ergebnisse Magnesium im Bodenprofil: Flächenvergleich 8000 7000 6000 5000 Mg-Gehalt 4000 [ppm] 3000 2000 1000 0 Probenfläche Referenzfläche 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.35 Vergleich der Magnesiumgehalte von Probe- und Referenzfläche am Beispiel der Mischprobe 1 Dieses Diagramm zeigt, dass das Magnesium im tieferen Bereich der Referenzfläche deutlich höher ist als bei der kontaminierten Fläche. Der Grund dafür liegt darin, dass im Einzugsbereich der Frutz, aus dem die bodenbildenden Sedimente am Referenzstandort stammen, vorwiegend carbonatische Gesteine auftreten, unter denen auch Magnesiumreiche Dolomite vorkommen. Hundegger, Singer 86 Ergebnisse Vergleich der Mischproben der kontaminierten Fläche Mg-Gehalt [ppm] 7000 6000 5000 Mischprobe 1 Mischprobe 2 Mischprobe 3 4000 3000 2000 1000 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufe [cm] Abbildung 6.36 Vergleich der Magnesiumgehalte, der 3 Mischproben, der kontaminierten Bodenfläche Mg-Gehalt [ppm] Vergleich der Mischproben der Referenzfläche 9000 8000 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 Mischprobe 1 Mischprobe 2 Mischprobe 3 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufe [cm] Abbildung 6.37 Vergleich der Magnesiumgehalte, der 3 Mischproben, der Referenzfläche Wie beim Kalium ist die Variabilität, beider Flächen, sehr hoch. Hundegger, Singer 87 Ergebnisse Calzium Calzium im Bodenprofil Ca-Gehalt [ppm] 25000 20000 15000 10000 5000 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.38: Calziumgehalte der Probefläche am Beispiel der Mischprobe 1 Ca-Gehalt [ppm] Calzium im Bodenprofil 100000 90000 80000 70000 60000 50000 40000 30000 20000 10000 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.39:Calziumgehalte der Referenzfläche am Beispiel der Mischprobe 1: Hundegger, Singer 88 Ergebnisse Calzium im Bodenprofil: Flächenvergleich 90000 80000 70000 60000 50000 Ca-Gehalt [ppm] 40000 30000 20000 10000 0 Probefläche Referenzfläche 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufe [cm] Abbildung 6.40: Vergleich der Calziumgehalte von Probe- und Referenzfläche am Beispiel der Mischprobe 1 Noch deutlicher treten beim Calzium die geologischen Unterschiede im bodenbildenden Substrat zwischen kontaminierter und Referenzfläche zutage. Die Carbonatgesteine im Hinterland der Frutz treten deutlich hervor im Vergleich zu den kristallin dominierten Sedimenten der Ill. Der im tiefsten Bereich der kontaminierten Fläche auftretende Anstieg des Ca-Gehaltes deutet jedoch eine gewisse „Verzahnung“ der Sedimente im Bereich dieser Fläche an. Diese Verzahnung von Frutz- und Illsedimenten wurde auch in mehreren Tiefbohrungen im Bereich des IllFrutz - Schwemmfächers bereits nachgewiesen. Hundegger, Singer 89 Ergebnisse Vergleich der Mischproben der kontaminierten Fläche Ca-Gehalt [ppm] 25000 20000 Mischprobe 1 Mischprobe 2 Mischprobe 3 15000 10000 5000 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufe [cm] Abbildung 6.41: Vergleich der Calziumgehalte, der 3 Mischproben, der kontaminierten Bodenfläche Vergleich der Mischproben den Referenzfläche Ca-Gehalt [ppm] 100000 80000 Mischprobe 1 Mischprobe 2 Mischprobe 3 60000 40000 20000 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufe [cm] Abbildung 6.42: Vergleich der Calziumgehalte, der 3 Mischproben, der Referenzfläche Die Variabilität ist wie bei den Parametern zuvor auf beiden Flächen sehr hoch. Die Mittelwerte liegen hier auf der Frutz-Sedimenten dominierten Referenzfläche deutlich niedriger, der Grund dafür ist wie beim Kalium, dass Calcium im Kristallingestein höher konzentriert ist. Hundegger, Singer 90 Ergebnisse Ergebnisse der Photometrie Chrom(VI) im Bodenprofil auf der Referenzfläche 0,12 Cr(VI)-Gehalt 0,1 0,08 0,06 0,04 0,02 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufe[cm] Abbildung 6.43: Chrom(VI) -Verlagerung auf der Referenzfläche: Chrom(VI) im Bodenprofil bei der kontaminierten Fläche 0,3 Cr(VI)-Gehalt 0,25 0,2 0,15 0,1 0,05 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufe [cm] Abbildung 6.44: Chrom(VI) -Verlagerung auf der kontaminierten Fläche: Hundegger, Singer 91 Ergebnisse Vergleich des Chrom(VI) im Bodenprofil 0,3 Cr(VI)-Gehalt 0,25 0,2 Referenzfläche 0,15 kontaminierte Fläche 0,1 0,05 0 0-5 5-10 10-20 20-40 40-100 Tiefenstufen [cm] Abbildung 6.45: Vergleich des Chrom(VI) im Bodenprofil der Referenzfläche mit jener der kontaminierten Fläche Die Chrom(VI) - Werte in den unteren Tiefenstufen sind ja nicht sehr spektakulär und zeigen nur eine schwache Übereinstimmung mit der eigentlichen Chrombelastung. Eine spürbare Verfügbarkeit von Chrom(VI) gibt es offensichtlich nur auf der belasteten Fläche in einem Bereich, wo im Boden noch relativ viel Luft vorhanden ist. Hundegger, Singer 92 Diskussion 7 Diskussion der Ergebnisse Schon aus den mikroskopischen Untersuchungen an den Oberboden- flächenmischproben der kontaminierten Fläche war zu erkennen, dass die Probefläche mit schlackeartigen Partikeln durchsetzt ist, was auf Rückstände aus einer anthropogenen Aufbringung von Schlacke zurückgeführt werden kann. Deutlich aus dem Bodengefüge hervorstechende Glasperlen und Metallsplitter sowie die hohe Dichte der untersuchten Schwermineralfraktion lässt darauf schließen, dass die im Mikroskop beobachteten Teilchen Schlacken aus der Metallverhüttung sein könnten. Das Thomas Phosphat Das Thomasphosphat gehört zu den Phosphor-Düngern. Nach dem 2. Weltkrieg war es ein beliebtes, kostengünstiges Düngemittel, das einerseits den Import von Naturphosphaten zu senken half und andererseits der heimischen Hüttenindustrie zu einer gewissen Wertschöpfung verhalf. Herstellung Europäische Eisenerze enthalten als Nebenbestandteile Apatit (1-2 % Phosphor), aus welchem im Hochofenprozess Roheisen mit 2-3 % Phosphor (in elementarer Form) entsteht. Diese Beimengung ist für die Stahlproduktion unerwünscht und muss daher bei der Verarbeitung von Roheisen zu Stahl entfernt werden. Dies geschieht im Thomaskonverter nach Zusatz von Kalk und Silicat durch Oxidation (indem man Luft durchbläst) bei 1600°C. Der Phosphor wird dabei oxidiert, und es entsteht Calciumsilicophosphat, welches die bekannte Thomasschlacke darstellt. Sie wird anschließend abgegossen und nach Abkühlung auf der Schlackenhalde fein vermahlen. Thomasmehl ist ein mineralischer Phosphordünger, der aus der sogenannten Thomasschlacke hergestellt wird, die bei der Eisenproduktion aus Hochöfen anfällt. Dieses Thomasmehl wurde vor allem in den Fünfziger Jahren (bis weit in die Sechziger Jahre) massiv auf den Markt gebracht, da die zunehmende Intensivierung in der Landwirtschaft die Zufuhr von Phosphor erforderlich machte und die teuren Naturphosphat-Importe zumindest teilweise aus vorhandenen Schlackenhalden substituiert werden konnten. Hundegger, Singer 93 Diskussion Dieser erste mikroskopische Befund wurde durch die Voruntersuchung (Screening) des Elementespektrums der Schwermineralfraktion von den Oberbodenflächenmischproben der kontaminierten Fläche insofern erhärtet, als diese Fraktion deutlich erhöhte Werte für Eisen, Gesamt-Chrom, Blei, Nickel, Zi nk, Kupfer und Phosphor aufwies. Die erhöhten Werte für Eisen und Phosphor waren ein erster Hinweis, dass die anthropogen aufgebrachte Schlacke als Dünger, im speziellen als Phosphatdüngerschlacke (siehe Factbox Thomas Phosphat), welcher aus der Eisenverhüttung (Eisen wird zum Beispiel aus einem Mangan – reichen Eisenerz gewonnen) stammt, bei der landwirtschaftlichen Nutzung aufgebracht worden ist. Die Verunreinigung mit dem schwermetallhaltigen Dünger muss schon vor etwa 50 – 60 Jahren statt gefunden haben, da sowohl die Gemeinde Rankweil, als auch die Anrainer keine Stellungnahme zu der Kontamination geben konnten. Der mikroskopische und chemisch-analytische Befund an der Oberflächenmischprobe der kontaminierten Fläche fand eine weitere Bestätigung bei der Untersuchung wesentlicher Leitparameter (Gesamt-Chrom, Phosphat und die anderen Schwermetalle Nickel und Mangan) des Bodenprofils, der Probefläche und der Referenzfläche. Dazu wurden Vergleiche zwischen der Referenzfläche und der Probefläche durchgeführt: • Aus den analytischen Untersuchungen geht hervor, dass Chrom den Grenzwert auf der Probefläche im am deutlichsten überschreitet. Es treten hierbei auch die größten Unterschiede gegenüber der Referenzfläche auf. • Weniger deutliche Abweichungen vom Grenzwert zeigen sich bei dem geochemischen Zwilling des Chroms, dem Nickel. • Ebenfalls sehr deutlich weichen die Calzium – Werte von den Leitwerten des Chroms ab. Dies hat vermutlich geogene Hintergründe, da sich an der Probenahmefläche zwei Einzugsgebiete (IIl und Frutz) überschneiden. • Auch die Mangangehalte weisen große Unterschiede gegenüber den Leitwerten des Chroms auf. Zurückzuführen ist dies wahrscheinlich auf die Anwendung der „Thomasschlacke“, welche zudem noch die niedrigen Cadmiumgehalter erklären würde. Hundegger, Singer 94 Diskussion • Die Kalium – Gehalte liegen in der Referenzfläche tendenziell deutlich niedriger, Magnesium aber höher als auf der Probefläche. Eine plausible Erklärung für die niedrigen Kalium – Werte konnte allerdings bisher noch nicht gefunden werden. Zum einen konnte jeweils deutlich erhöhte Werte für die Probenfläche im Vergleich zur Referenzfläche (zum Beispiel für Gesamt-Chrom um das zehnfache, für Phosphor um das zweifache) festgestellt werden. Es konnte anhand der Tiefenverteilung der Leitparameter (niedrigste Konzentration von 200 – 300ppm im Bereich von 40 – 100 cm) ein geogener Einfluss für diese Parameter ausgeschlossen werden. Zudem zeigte das Tiefenprofil für Gesamt-Chrom und Phosphat der Probenfläche zeigte weiters eine auffallende Parallelität, aufgrund dessen, dass die höchsten Bodengehalte jeweils in der zweiten Tiefenstufe vorzufinden waren. Deshalb kann davon ausgegangen werden, dass die Belastung von Gesamt-Chrom in direktem Zusammenhang mit der Phosphatdüngung steht. Schließlich konnte aus dem Profil der Tiefenverteilung für Gesamt-Chrom und Phosphat auch darauf geschlossen werden, dass die überdosierte Aufbringung des chromkontaminierten Phosphatdüngers schon einige Zeit zurück liegt, da das Maximum des Chrom - Gehaltes von 500 ppm, nicht mehr im Oberboden vorlag und eine Anreicherung der zwei Leitparameter in tieferen Tiefenstufen feststellbar waren. Für die spezifische Kontamination mit Chrom(VI) ergab sich, dass diese stark von den oxidativen Bedingungen im gut durchlüfteten Oberboden bestimmt ist und in dieser Schicht das dreifache der Werte der Referenzfläche ausmacht. Ergebnisse für andere untersuchte Leitparameter (Calzium, Magnesium, Kalium) zeigten das zu erwartende Verteilungsbild, weil diese Werte die geologischen Unterschiede der Probenfläche und der Referenzfläche widerspiegeln: der Einfluss des vorwiegend kristallinen Gesteins der Ill auf die Probenfläche und der Einfluss vorwiegend carbonatischen Gesteins der Frutz auf die Referenzfläche. Hundegger, Singer 95 Literatur 8 Literatur SCHWEDT, G.(1992): Taschenatlas Analytik. – Georg Thieme Verlag Stuttgard. UMWELTINSTITUT VORARLBERG., Abteilung Gewässer/Boden(2001): Auswertung von Bodenuntersuchungen im Rheintal.10pp. GOTTWALD W., HEINRICH K.H(1998): UV/VIS Spektroskopie für Anwender. - WILEY-VCH VerlagWeinheim.70pp. SCHARRER K.(1955):Biochemie der Spurenelemente. - Paul Parey Verlag Berlin. 112-114. SCHEFFER/SCHACHTSCHNABEL(1984): Lehrbuch der Bodenkunde. – Ferdinand Enke Verlag Stuttgard. 271-303. GRUBER U. KLEIN W.(1996): Instrumentell – analytisches Praktrikum . – VCH Verlagsgesellschaft Weinheim.197pp. KARL ILG (1961): Landes- und Volkskunde, Geschichte, Wirtschaft und Kunst Vorarlbergs – Universitätsverlag Wagner Innsbruck ANONYM (2004): http://toi.wetteronline.de/cgi-bin/reisewetter_ch - 01.05.04 ANONYM (2002): http://vorarlberg.at - Klärschlammverordnung, LGBl.Nr. 31/1987 – 03.05.04 Hundegger, Singer 96 Anhänge 9 Anhänge Anhang 1A Zeittafel x x Literaturstudium x x Probenahme x x x x ICP Messung x x Photometrische Messung x x x x Hundegger, Singer April März Februar Jänner Dezember November 2004 Oktober September August Juli 2003 Juni Hundegger Singer Bearbeitung Probenvorbereitung Auswertung der Ergebnisse Berichterstellung 97 Anhänge Tätigkeit Singer Datum Hundegger Anhang 1B Abeitszeitaufstellung 17.06.03 4 4 Probenahme, Bifang 18.06.03 4 4 Probenahme, Appazellerstraße 07.07.03 8 8 Probevorbereitung – Mahlen der Bodenprobe 08.07.03 8 8 Probevorbereitung – Mahlen der Bodenprobe 09.07.03 8 8 Probevorbereitung – Königwasseraufschluss für Gesamt-Chrom 10.07.03 8 8 Probevorbereitung – Königwasseraufschluss für Gesamt-Chrom 11.07.03 8 8 Probevorbereitung – Königwasseraufschluss für Gesamt-Chrom 14.07.03 8 8 Probevorbereitung – Königwasseraufschluss für Gesamt-Chrom 15.07.03 8 8 Probevorbereitung – Königwasseraufschluss für Gesamt-Chrom 16.07.03 8 8 Probevorbereitung – Königwasseraufschluss für Gesamt-Chrom 17.07.03 8 8 Probevorbereitung – Königwasseraufschluss für Gesamt-Chrom 18.07.03 8 8 Probevorbereitung – Königwasseraufschluss für Gesamt-Chrom 12.07.03 4 4 Literatursuche 24.07.03 4 4 Literatursuche 25.08.03 2,5 2,5 Verdünnung des Königwasseraufschlusses für die ICP-Messung 26.08.03 2 2 27.08.03 3,5 3,5 ICP-Messung 28.08.03 4 4 ICP-Messung 01.09.03 5 5 Eluatherstellung für die Chrom(VI)-Bestimmung 02.09.03 2 2 Eluatherstellung für die Chrom(VI)-Bestimmung 03.09.03 3 3 Druckfiltration des Eluates Hundegger, Singer Verdünnung des Königwasseraufschlusses für die ICP-Messung 98 Singer Datum Hundegger Anhänge Tätigkeit 04.09.03 1,5 1,5 Chrom(VI)-Messung mittels Photometer 05.09.03 4 4 Chrom(VI)-Messung mittels Photometer 08.09.03 1 1 Literatursuche 09.09.03 0,5 0,5 Literatursuche 15.09.03 2 2 Auswertung der Ergebnisse 19.09.03 1 1 Auswertung der Ergebnisse 26.09.03 1,5 1,5 Auswertung der Ergebnisse 03.10.03 2 2 Auswertung der Ergebnisse 04.10.03 1 1 Auswertung der Ergebnisse 18.10.03 4 4 Auswertung der Ergebnisse 19.10.03 0,5 0,5 Auswertung der Ergebnisse 25.10.03 1,5 1,5 Auswertung der Ergebnisse 26.10.03 4,5 4,5 Auswertung der Ergebnisse 01.11.03 x 2 Berichtherstellung 11.11.03 1,5 x Berichtherstellung 12.11.03 3 x Berichtherstellung 18.11.03 x 0,5 Berichtherstellung 19.11.03 x 1,5 Berichtherstellung 22.11.03 3,5 x 28.11.03 x 1,5 Berichtherstellung 29.11.03 0,5 3 30.11.03 2 0,5 Berichtherstellung 26.12.03 3,5 3,5 Besprechung, Zusammenstellung Hundegger, Singer Berichtherstellung Berichtherstellung 99 Singer Datum Hundegger Anhänge Tätigkeit 27.12.03 2 0,5 Berichtherstellung 28.12.03 1 1,5 Berichtherstellung 04.01.04 x 1 Berichtherstellung 05.01.04 x 1 Berichtherstellung 06.01.04 x 1 Berichtherstellung 24.01.04 2,5 2,5 Vorbereitung für die Zwischenpräsentation 25.01.04 4 1 27.01.04 2,5 2,5 Vorbereitung für die Zwischenpräsentation 28.01.04 0,5 0,5 Vorbereitung für die Zwischenpräsentation 29.01.04 0,5 0,5 Zwischenpräsentation 07.02.04 x 2 11.02.04 2,5 0,5 Berichtherstellung 12.02.04 3 x 05.03.04 2 1,5 Berichtherstellung 06.03.04 2 3 Berichtherstellung 06.04.04 4 4 Fertigstellung der Projektarbeit 08.04.04 0,5 0,5 Fertigstellung der Projektarbeit 09.04.04 3 3 Fertigstellung der Projektarbeit 17.04.04 3 3 Projektarbeitbesprechung 28.04.04 3 5 Fertigstellung und Verbesserung der Projektarbeit 29.04.04 1 1 Fertigstellung der Projektarbeit 30.04.04 2 2 Projektarbeitbesprechung 01.05.04 2 3 Endausarbeitung der Projektarbeit 03.05.04 4 2,5 Endausarbeitung der Projektarbeit 05.05.04 0,5 0,5 Abgabe zum Druck Hundegger, Singer Vorbereitung für die Zwischenpräsentation Berichtherstellung Berichtherstellung 100 Anhänge Anhang 1C Grenzwerte** zur Klärschlammausbringung laut Klärschlammverordnung, LGBl.Nr. 31/1987 Schwermetall Grenzwert mg/kg lufttrockener Boden Cadmium 2/1* mg/kg Chrom 100 mg/kg Kupfer 100 mg/kg Nickel 60 mg/kg Zink 300/200* mg/kg Blei 100 mg/kg *....Gilt bei einem pH – Wert des Bodens unter 6 **...Dabei muss berücksichtigt werden das ein Gehalt an freiem pflanzenverfügbares Phosphat (P 2O5 ) von 25 mg/100 g Feinboden nicht überschritten werden darf! Hundegger, Singer 101 Anhang Anhang 2 ICP-Analysenergebnisse der kontaminierten Fläche Pr. Tiefen- Nummer stufe [cm] Al [ppm] As [ppm] Ca [ppm] Cd[ppm] Co [ppm] Cr [ppm] Cu [ppm] Fe [ppm] K [ppm] Mg [ppm] Mn[ppm] Na [ppm Kontaminierte Fläche 1 0-5 15184 5 3734 <0,5 11 589 38 2575 2575 4086 804 1560 1 5-10 18775 5 7922 <0,5 13 696 43 2822 2822 5180 941 1879 1 10-20 11518 <5 3160 <0,5 10 552 36 1251 1251 3346 719 1296 1 20-40 14353 6 4433 <0,5 11 347 40 1781 1781 4078 769 1512 1 40-100 10222 <5 20881 <0,5 9 124 29 887 887 3330 653 119 2 0-5 13863 5 3909 <0,5 11 683 40 26001 2093 4067 851 1668 2 5-10 13688 5 3134 <0,5 10 620 37 23900 1765 3730 773 1506 2 10-20 13183 5 3405 <0,5 11 693 40 25046 1541 3807 809 1476 2 20-40 17545 <5 3539 <0,5 12 555 40 27557 2607 4588 701 1728 2 40-100 18455 7 8833 <0,5 12 388 39 28540 2623 4911 840 170 3 0-5 13898 6 4053 <0,5 11 641 37 24377 2015 3957 775 1566 3 5-10 11844 <5 3338 <0,5 9 585 33 21453 1399 3363 692 1352 3 10-20 13149 6 7026 <0,5 11 667 38 24862 1592 3920 794 1364 3 20-40 16511 <5 7703 <0,5 11 535 36 24622 2629 6476 782 1799 3 40-100 15458 6 5457 <0,5 11 386 36 24851 2069 4105 779 160 Hundegger, Singer 102 Anhang ICP-Analysenergebnisse der Referenzfläche Referenzfläche Ref.1 0-5 11611 <5 41640 <0,5 9 50 31 20573 1435 5461 562 160 Ref.1 5-10 11674 <5 34312 <0,5 8 56 27 18603 709 4572 525 108 Ref.1 10-20 10988 <5 43480 <0,5 8 39 25 18774 1145 5085 504 147 Ref.1 20-40 12043 <5 73085 <0,5 10 45 32 22886 1122 7389 592 633 Ref.1 40-100 7530 <5 86983 <0,5 7 33 23 17507 784 7714 423 1151 Ref.2 0-5 11243 <5 58410 <0,5 9 40 34 20298 1707 8036 549 1081 Ref.2 5-10 9690 <5 53602 <0,5 9 36 32 10271 962 6515 570 572 Ref.2 10-20 12849 5 50003 <0,5 10 69 30 22470 1313 5894 612 167 Ref.2 20-40 13235 5 57146 <0,5 9 43 29 22171 1397 5966 576 189 Ref.2 40-100 12380 <5 91275 <0,5 9 91 26 21391 1453 8171 527 993 Ref.3 0-5 10133 <5 46830 <0,5 8 45 29 18970 1345 6715 516 590 Ref.3 5-10 12794 <5 37229 <0,5 9 77 30 21826 1489 5593 588 154 Ref.3 10-20 11399 <5 50061 <0,5 10 66 30 21826 992 5480 603 145 Ref.3 20-40 9847 <5 56765 <0,5 10 46 32 23071 467 5636 624 129 Ref.3 40-100 11487 <5 75091 <0,5 9 35 24 20530 1061 5695 498 146 Hundegger, Singer 103 Anhang Anhang 3: Photometrie-Analysenergebnisse: Tiefenstufe [cm] Referenzfläche [ppm] kontaminierte Fläche [ppm] 0-5 0,08 0,25 5-10 0,09 0,08 10-20 0,04 0,11 20-40 0,09 0,12 40-100 0,10 0,12 Hundegger, Singer 104