- Reform

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Der
Sabbat
Wächter
Zeitschrift für Erweckung und Reformation
Jahrgang 90 Nummer 2 - 2015
Sieben letzte Worte
Von Menschen verlassen
- von Gott getragen
Unsere neue Website
Jesus und Mohammed
Verkünden sie denselben Gott?
Nr. 2 - 2015
1
Inhalt
Der
Sabbat
 Wächter
___________
Jahrgang 90, Nr. 2
Leuchtturm der Hoffnung, des Glaubens und der
Wahrheit in einer verworrenen Welt.
Unser Glaube:
• Der allweise, liebende Gott schuf alle Dinge des
Universums durch seinen Sohn, Jesus Christus; er ist
der Eigentümer und Erhalter.
• Er begegnete der Herausforderung seiner liebenden
Führung und Autorität, indem er die Welt mit sich
versöhnte durch das Leben, den Tod und die Auferstehung seines Sohnes, das Wort, das Fleisch wurde.
• Der Heilige Geist, Jesu Stellvertreter auf Erden,
überzeugt von der Sünde, führt zur Wahrheit und
überwindet, wenn er im Menschen wohnt, alle Ungerechtigkeit.
• Die Bibel ist der Bericht über das Handeln Gottes mit
der Menschheit und der Maßstab jeglicher Lehre; die
Zehn Gebote sind die Abschrift seines Charakters und
die Grundlage aller dauernden Reform.
• Sein Volk, in Übereinstimmung mit Gottes Wort
und unter der Leitung des Heiligen Geistes, ruft alle
Menschen auf, durch den Glauben an Jesus mit Gott
versöhnt zu werden.
• Die Prophetie der Bibel offenbart, dass die Weltgeschichte bald mit der sichtbaren Wiederkunft Jesu als
König, ihren Abschluss finden wird. Alle, die ihn als
Erlöser der Welt und ihren Herrn angenommen haben,
werden von ihm aus Gnaden aufgenommen.
Gemeindeschrift der
Internationalen Missions­gesellschaft
der Siebenten-Tags-Adventisten,
Reformations­bewegung Deutsche Ausgabe
Redaktion:
Medienteam/Literaturausschuss der Deutschen Union
Redaktion und Versandadresse:
Interna­tionale Missionsgesellschaft
der Siebenten-Tags-Adventisten,
Reformationsbewegung, Edelstein-Verlag/Versandstelle
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Tel.: (49) 3445-792922
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Gestaltung/Layout: I. Müller
Fotos, wenn nicht anders benannt, I.+J. Müller
Titelfoto: Sandskulpturen-Festival Usedom 2014,
I. Müller, siehe www.sandskulpturen-usedom.de
Bibelstellen, wenn nicht anders angegeben:
Lutherbibel, revidierter Text 1984,
durchgesehene Ausgabe,
(c) 1999 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart
Die Redaktion behält sich Kürzungen eingesandter
Beiträge vor.
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe:
21.06.2015
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(150507)
2
Seite
Aktuelles
Jesus und Mohammed Verkünden sie denselben Gott? F. Herbolsheimer
Unsere neue Website S. Krol
3
27
Bibelstudium
7
Sieben letzte Worte S. Virgil
Glaubensleben
Spurensuche und Glaubenszeugnis I. Müller
10
Von Menschen verlassen - von Gott getragen H. Welker 13
Lebenshilfe
18
Verständnis statt Missverständnis I. Müller
Hilfswerk
23
25
Asante Sana - Bericht aus Kenia A. Leithold
Ernährungsprojekt Uvoto
Gemeinde
26
28
Danksagung
Einladungen - Konferenzen, Jugendfreizeit
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D er
S abbatwächter
Aktuelles
Jesus und Mohammed
die Gründer der zwei größten Weltreligionen
Verkünden sie
denselben Gott?
F. Herbolsheimer
Genau die Hälfte der Weltbevölkerung bekennt sich zu
einer der beiden großen Weltreligionen, dem Christentum
und dem Islam. Zum Christentum zählen 2,3 Milliarden
Menschen in 127 Ländern. Damit sind sie die größte Religion. Der Islam ist in 120 Ländern mit ca 1,3 Milliarden Anhängern vertreten. Zusammen mit dem Judentum werden
sie als die monotheistischen Religionen bezeichnet, d.h.,
dass sie nur eine Gottheit anerkennen. Glauben sie aber
an denselben Gott? Sind Allah und der Gott Israels derselbe? Wo gibt es Übereinstimmung und wo Gegensätze?
Für Bibelgläubige dürfen wir vorwegnehmen, dass Jesus
Christus, sowie auch Mohammed von den biblischen Propheten angekündigt wurde. Diesen interessanten Tatbestand sowie seine geschichtliche Erfüllung mit ihren Folgen gerade auch für unsere Zeit wollen wir hier betrachten.
Wer ist Jesus der Nazarener?
Gleich nach dem Sündenfall und der damit verbundenen
Todesfolge, wurde den Menschen ein erstes HoffnungszeiNr. 2 - 2015
chen gegeben. Ein Nachkomme Evas sollte die Schlange,
den Satan, als Verursacher von Sünde und Tod besiegen.
(1. Mose 3,15). Dieser Text wird daher auch das Urevangelium genannt. Jesaja kündigt das Friedenskind aus der
Linie des Königsgeschlechts David an, das Recht und
Gerechtigkeit schaffen wird. Es soll die Strafe für unsere
Übertretung in Schmerzen und Tod auf sich nehmen,
damit wir durch seine Wunden geheilt werden und Frieden
bekommen. (Jes. 9,5.6; 53,4.5). Schon Jahrhunderte vor
Jesu Geburt nennt der Prophet Micha Bethlehem als seinen Geburtsort (Micha 5,1) und Jesaja Galiläa als seinen
Wirkungsraum (Jes. 8,23).
Das Wichtigste jedoch an der Mission Jesu ist seine
Botschaft des Friedens, der Versöhnung zwischen Gott
und Mensch und der Liebe, die in der Feindesliebe ihre
höchste Entfaltung findet. Seine göttliche Sendung hat er
durch seinen makellosen Lebenswandel bewiesen und
durch Werke der Barmherzigkeit, die er durch Wundertaten wie Krankenheilungen und Totenauferweckungen
bezeugte. Hier seine Botschaft und Wirken im Überblick:
3
Jesus und Mohammed
Jesus Christus und das Neue Testament
Jesus Christus hat niemals zum Schwert gegriffen.
Er hat seinen Anhängern nachdrücklich verboten, im Namen des Evangeliums Gewalt anzuwenden:
Liebet eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; betet für die, welche euch beleidigen (...) und ihr
werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die (...) Bösen. (Lukas 6,27.28.35.)
Da spricht Jesus zu ihm (Petrus): Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort; denn alle, die das Schwert
nehmen, werden durchs Schwert umkommen. (Matthäus 26,52)
Und als sie an den Ort kamen (...), kreuzigten sie daselbst ihn (Jesus) und die Übeltäter, (...) Jesus aber
sprach: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lukas 23,33.34.)
Erinnere sie, Obrigkeiten untertan zu sein, (...) zu jedem guten Werk bereit zu sein, (...) nicht streitsüchtig zu sein, milde, alle Sanftmut erweisend gegen alle Menschen. (Titus 3,1.2.)
Und vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern im Gegenteil segnet,
weil ihr dazu berufen seid, dass ihr Segen ererbt. (1. Petrus 3,9)
Jesus antwortete: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, hätten
meine Diener gekämpft (...)“ Da sprach Pilatus zu ihm: „Also du bist ein König?“ Jesus antwortete: „Du
sagst es (...). Ich bin dazu in die Welt gekommen, auf dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der
aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.“ (Johannes 18,36.37.)
Woher kommt Mohammed?
Das islamische Glaubensbekenntnis
Mohammed ist um 570 in Mekka geboren, als Nachkomme eines früher bedeutenden, aber inzwischen verarmten Wirtschaftsclans. Schon mit 6 Jahren wurde er Vollwaise, kam zunächst zum Großvater und nach dessen Tod
zum Onkel. Dabei lebte er in dürftigen Verhältnissen, bis er
bei der reichen Kaufmannswitwe Chadischa Arbeit fand. Sie
heiratete ihn 595 und gebar ihm 6 Kinder. Sie war es auch,
die ihn in seinen religiösen Ansichten und angeblichen Visionen unterstützte und seine erste Anhängerin wurde. Nach
ihrem Tod heiratete er neun Frauen, die Jüngste Aischa, ein
gefangenes Christenmädchen im Alter von 8-10 Jahren.
Die heidnischen Bewohner Mekkas, sowie auch die dort
lebenden Juden und Christen lehnten seine Ansichten ab.
Mekka war schon lange vor Mohammed ein zentraler
heidnischer Wallfahrtsort. Der Mittelpunkt war schon damals
die Kaaba mit dem schwarzen Stein, der angeblich vom
Himmel gefallen sei. Etwa 40 Gottheiten seien dort verehrt
worden und ein Vorfahr Mohammeds habe dort gedient.
Beeinflusst vom jüdischen und christlichen Glauben hat
Mohammed, als sein Einfluss stark genug war, die Kaaba
von der Vielgötterei befreit und nur einen Gott, der dort
verehrt wurde, übriggelassen, nämlich Allah. So wurde er
der Gott des Islam. Ihm sollen sich die Gläubigen in unbedingtem Gehorsam unterwerfen. Islam bedeutet Unterwerfung. Worin sie sich unterwerfen sollten, das lehrte Mohammed im Auftrag Allahs.
„Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah gibt und
ich bezeuge, dass Mohammed der Gesandte Allahs ist.“ …“
Der Moslem ist verpflichtet, an das Jenseits und an das,
was dort geschehen wird, zu glauben. Dazu gehört auch
das jüngste Gericht, welches 50.000 Jahre (nach unserer
Zeitrechnung) andauern wird. Es beginnt, wenn die Menschen ihre Gräber verlassen (Auferstehung) und dauert bis
die Bewohner des Paradieses ins Paradies eingehen. Und
dort für immer verbleiben und die Bewohner der Hölle in die
Hölle eingehen und dort für immer verbleiben.“ …
„Jeder verantwortliche Ungläubige ist verpflichtet, in den
Islam einzutreten. Derjenige, der vor der Pubertät nach islamischem Recht stirbt, gilt nicht als Verantwortlicher und
kommt ins Paradies.“
„Ein Nichtmuslim, der die Volljährigkeit nach islamischem
Recht erreicht hat, im Besitz seines Verstandes ist und das
Glaubensbekenntnis gehört hat, gilt als Verantwortlicher
und ist verpflichtet, in den Islam einzutreten. Sollte er jedoch
nicht in den Islam eintreten und als Ungläubiger sterben,
kommt er in die Hölle und wird dort ohne Ende bestraft.“1
Nach dem Koran endet damit jedoch die Verantwortung
für den Moslem dem Ungläubigen gegenüber nicht. Nach
Sure 47,4 geht an sie der Befehl: „Wenn ihr den Ungläubigen begegnet, so schlagt ihnen die Köpfe ab, bis dass
ihr ein Gemetzel angerichtet habt. Dann schlagt den Rest
in Banden und gebt sie frei, wenn der Krieg seine Waffen
abgelegt hat, entweder umsonst oder um Lösegeld. Also
sollt ihr verfahren“.
4
D er
S abbatwächter
Jesus und Mohammed
Diesem Motto gemäß hat Mohammed 66 Kriege gegen
Nicht-Muslime geführt, davon 27 als Feldherr. Das Ziel
war, sie zum Islam zu führen.
Wie wurde der Islam
in der Bibel angekündigt?
Djihad, große Anstrengung, nennt der Islam seine Kriege
und Terrorakte. Für Nichtmuslime ist es unverständlich,
warum so viele Islamisten, vor allem auch junge Leute, als
Selbstmord-Attentäter sich selbst und möglichst viele
Unschuldige in den Tod reißen. Auch dieses Phänomen
ist im Islam begründet. Nur einen Weg nennt der Koran,
der (angeblich) unmittelbar in den Himmel führt. Das ist
der Weg des Märtyrertodes im Djihad. (Sure 4,74). Diese
Perversion des Willens und Charakters des liebenden
Vatergottes war die Kraft, durch die sich der Islam über
Jahrhunderte ausgebreitet hat. Ganze Landstriche wurden
entvölkert. Weite Länder, die von Christen bevölkert waren,
wie Pälästina, Kleinasien, Nordafrika, wurden zum Islam
gezwungen oder ausgerottet. Auch um Europa wurde hart
gekämpft. Spanien war erobert und Frankreich umkämpft.
Von Karl Martell wurden sie dort zurückgeschlagen und aus
Spanien von König Ferdinand und Isabella wieder vertrieben. Zweimal standen die Türken vor den Toren Wiens. Das
christliche Europa sollte islamisch werden. Denn nach der
Lehre Mohammeds wird das Paradies beginnen, wenn die
ganze Welt vom Islam besiegt ist. Diesem Ziel gelten die
Terroranschläge von Al Kaida, des Boko Haram in Afrika,
des IS in Asien und anderer Kämpfer des Djihad mit hunderttausenden Todesopfern jährlich, hauptsächlich Christen.
„Und der fünfte Engel blies seine Posaune; und ich sah
einen Stern, gefallen vom Himmel auf die Erde; und ihm
wurde der Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds gegeben. Und er tat den Brunnen des Abgrunds auf, und es stieg
auf ein Rauch aus dem Brunnen wie der Rauch aus eines
großen Ofens, und es wurden verfinstert die Sonne und die
Luft von dem Rauch des Brunnens. Und aus dem Rauch
kamen Heuschrecken auf die Erde, und ihnen wurde Macht
gegeben, wie die Skorpione auf Erden Macht haben.
Verfolgung
Einer bisher unveröffentlichten Statistik ... zufolge werden in islamischen Ländern jedes Jahr 150.000 Christen
umgebracht.2
Mohammed und der Koran
Mohammed war ein Eroberer, der Kreig führte.
Er unterwies seine Anhänger, zur Verbreitung des
rechten Glaubens Gewalt anzuwenden:
Ihr sollt mit ihnen kämpfen oder sie sollen Muslime
werden! (Sure 48,16)
Und erschlagt sie (die Ungläubigen), wo immer ihr
auf sie stoßt! (Sure 2,187)
Und bekämpft sie, bis die Verführung aufgehört hat
und der Glaube an Allah da ist! (Sure 2,189)
Und so sie den Rücken kehren, ergreift sie und
schlagt sie tot, wo immer ihr sie findet. (Sure 4,97)
So haut ein auf ihre Hälse und haut ihnen jeden
Finger ab! (Sure 8,12)
... und kämpft gegen sie, bis kein Bürgerkrieg mehr
ist und bis alles an Allah glaubt! (Sure 8,40)
Nr. 2 - 2015
Zeichnung: Alexander Ross‘s PAHSEBEIA,
or A View of all Religions in the World (1683)
Minarett der Moschee in Mosbach
Und ihnen wurde Macht gegeben, nicht dass sie die Menschen töteten, sondern sie quälten fünf Monate lang und
ihre Qual war wie eine Qual von einem Skorpion, wenn er
einen Menschen sticht. Und in jenen Tagen werden die
Menschen den Tod suchen und nicht finden, sie werden
begehren zu sterben und der Tod wird von ihnen fliehen.
Und die Heuschrecken sahen aus wie Rosse, die zum
Krieg gerüstet sind, und auf ihren Köpfen war etwas wie
goldene Kronen, und ihr Antlitz glich der Menschen Antlitz…“
„Und die Übrigen Leute, die nicht getötet wurden von diesen Plagen, bekehrten sich doch nicht…“ Offb. 9,1-7. 20;
(Vers 8-21)
5
Jesus und Mohammed
„Bezüglich keines anderen Teiles der Offenbarung
herrscht eine solche Übereinstimmung unter den Erklärern, als bezüglich der Anwendung der fünften und sechsten Posaune auf die Sarazenen und Türken. Die Sache ist
aber auch so augenfällig, dass eine Missdeutung unmöglich ist, zumal das ganze neunte Kapitel der Offenbarung
den Gegenstand nicht nur mit ein oder zwei Versen abhandelt…“3
„Der Brunnen des Abgrunds. – Die eigentliche Bedeutung dieses Ausdrucks erhellt besser aus dem Wort des
griechischen Textes, denn „abyssos“ heißt „tief, bodenlos,
unergründlich“ und kann daher auch auf einen wüsten,
öden und unbebauten Ort bezogen werden, ...
Im vorliegenden Beispiel wird damit in höchst passender
Weise die unerforschte Wüste Arabiens bezeichnet, von
wo aus sich die Horden der Sarazenen wie Heuschreckenschwärme über das ganze Land verbreiteten, und der
Fall des Perserkönigs Chosroes versinnbildet trefflich das
Öffnen des Brunnens des Abgrunds, insofern als er nämlich den Anhängern Mohammeds den Weg bereitete, die
ihre düstere Heimat verließen, um mit Feuer und Schwert
ihre verlockenden Irrlehren dem ganzen Morgenlande aufzudrängen.“4
Koran eine Heilige Schrift?
Der Religionswissenschaftler Prof. Stefan Schreiner
(Tübingen) hatte gesagt, dass niemand wisse, ob Christen oder Moslems die göttliche Wahrheit hätten. Deshalb
sollten die Kirchen anerkennen, dass es eine göttliche
Offenbarung auch nach Christus gegeben habe und der
Koran eine heilige Schrift sei.5
Mohammed Prophet aller Menschen?
„Einige Menschen glauben, Mohammed sei lediglich der
Prophet der Araber oder Moslems. Das ist ein Irrtum.
Mohammed ist der Prophet aller Menschen. Er ersetzte
alle vergangenen Religionen. Wenn Jesus gelebt hätte,
als Mohammed gesandt wurde, wäre er ihm gefolgt.“
Der libysche Staatschef Muammar Gadafi in einem Interview mit dem arabischen Fernsehsender Al-Jazeera.6
Die Stärke des Islam
ist die Schwäche der Christen
„Ich fürchte mich nicht vor der Stärke des Islams, sondern vor der Schwäche des Christentums.“ Peter Hahne7
Wenn die Christen so konsequent nach der Lehre Jesu
lebten, wie die Muslime nach Mohammed, dann herrschten in der Welt andere Zustände. Die meisten Christen
wissen gar nicht mehr, was Jesus gelehrt und geboten
hat. Auch die Hintergründe und Ziele des Islam werden
nicht erkannt. Trotz der fast täglichen schrecklichen Terrorakte, fast ausschließlich von Moslems verübt, erklärt
man den Islam zu unserer Gesellschaft gehörend und
damit als dem Christentum gleichwertig. Wer so argumentiert, zeigt damit, dass er weder die Lehre Christi, noch
die Mohammeds kennt. Möglicherweise wird die Wahrheit
auch aus politischer Rücksicht verschwiegen. Denkende
Menschen aber fragen sich, wo steuern wir hin? Gottes
Boten waren von jeher beauftragt, was Gott offenbart hat,
den Menschen weiterzugeben. Die Adventpioniere haben
deshalb u.a. die Offenbarung studiert und somit gewusst,
wer mit dem Rauch aus dem Abgrund gemeint ist. Jene
Adventgläubigen, die vor 100 Jahren Jesu Friedensbotschaft kannten und danach leben wollten, haben sich von
der damaligen Kriegseuphorie nicht mitreißen lassen. Diese
kleine Schar hat sich auch weder von den nationalen Massen, noch von der roten Armee überrennen lassen, sondern blieben Jesu Ruf treu.
So sollen auch wir die religiösen und politischen Einflüsse
unserer Zeit mit offenen Augen und im Licht des Wortes
Gottes betrachten. Dann werden wir selber nicht nur auf
sicherem Wege gehen, sondern nach Gottes Willen Licht
der Welt sein können.
Jesu Auftrag an seine Nachfolger:
„Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist
gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker:
Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes
und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles,
was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei
euch alle Tage bis an der Welt Ende.“
(Matthäus 28,18-20)
Darin ist auch die islamische Welt eingeschlossen.
Wie ein Evangelist, der unter Moslems arbeitet, das Wort
Isalm buchstabiert:
I s l a m = I – Sincerely – love – all – Moslem
(Ich liebe aufrichtig alle Muslime)
Quellenangaben:
1 - Moscheen in Deutschland, S. 99
2 - Idea 4. Mai 2006. S. 9
3 - Daniel und die Offenbarung, Uriah Smith, S. 492
4 - ebd. S. 295
5 - Landessynode März 2006, Idea 17. Mai 2006
6 - Idea 2. August 2006
7 - Idea 8.März 2006
Während einer Tauffeier zum Jugendtreffen 2013
6
D er
S abbatwächter
Sieben
letzte
Worte
Simon Virgil
W
ährend es in langer Tradition der großen Kirchen
steht, den Worten Jesu am Kreuz große Aufmerksamkeit
entgegenzubringen1 – sie werden unter dem Ausdruck
„Sieben letzte Worte“ zusammengefasst – ist es mein Eindruck, dass wir sie nicht genügend beachten. Ich glaube
Letzteres ist ein Fehler, nicht etwa weil wir die Kirchen
nachahmen sollten, sondern weil Jesu Tod bzw. sein
Opfer das eigentliche Herzstück des Evangeliums ist und
insofern sind auch diese „sieben letzten Worte“ Jesu von
Wichtigkeit für uns. Wir möchten sie im Folgenden in Erinnerung rufen und betrachten, welche Folgerungen sie über
Jesus, Jesu Opfer und für unser Glaubensleben haben.
1 vgl. etwa J. Haydn: Die sieben letzte Worte unseres Erlösers am
Kreuze (1785), C.H. Spurgeon: Christi Worte am Kreuz (1963), A. Grün:
Vater vergib ihnen. Die sieben letzten Worte Jesu am Kreuz (2014)
Nr. 2 - 2015
Nachdem Gottes Sohn von denselben Menschen, denen
er Liebe und Mitgefühl entgegenbrachte, ans Kreuz
gebracht und genagelt wurde und während er unter die
Qualen von Letzterem litt, sprach Jesus eines dieser „sieben letzten Worte“ aus: „Vater vergibt ihnen, denn sie
wissen nicht, was sie tun.“ (Lukas 23,34) Ist diese Vergebungsbereitschaft nicht bewundernswert? Sie ist derartig bewundernswert, dass selbst die Engel im Himmel,
bei diesem Ausspruch von Jesus, verwundert waren.2 Die
Geschöpfe hatten sich nämlich zusammengetan, um ihren
Schöpfer zu vernichten,3 und dennoch setze sich Christus
für diese an ihm schuldig gewordenen Menschen ein.4
2 vgl. Leben Jesu, S.761
3 vgl. ebd.
4 vgl. Christus ist Sieger, S.69
Foto: Naumburger Dom,
Kreuzdarstellung, I. Müller
7
Sieben letzte Worte
Aber seine Vergebungsbereitschaft ging und geht noch
weiter. Jesus bittet hier nicht nur für die anwesenden Soldaten oder dem jüdischen Volk, sondern viel mehr um
Vergebung für die ganze Welt, d.h. für alle Sünder.5 Er
bietet ihnen allen Vergebung an, und auch Du und ich sind
mit den Worten aus Lukas 23,34 gemeint. Wir haben zwar
nicht gerufen: „Lass ihn kreuzigen!“ (Matthäus 27,22),
aber allzu oft haben wir uns für die Sünde entschieden
und deshalb tragen auch wir Schuld an der Kreuzigung
des Sohnes Gottes.6 Wir wissen aber, dass diese Vergebungsbereitschaft derartig groß ist, dass selbst eine
blutrote Sünde schneeweiß werden würde.7 Vertraue auf
diese Vergebungsbereitschaft und nehme die Verheißung
aus 1. Johannes 2,1 persönlich: „(…) Und wenn jemand
sündigt, haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater: Jesus
Christus, der gerecht ist.“
Den nächsten Ausspruch von Jesus am Kreuz finden wir
in Lukas 23,43: „Wahrlich, dir sage Ich heute: Mit Mir
wirst du im Paradiese sein.“8 In diesen Worten Jesu,
die er an den sogenannten Schächer richtet, steckt eine
außergewöhnliche Dramatik. Es gab für diesen Schächer
nämlich nur noch gezählte Momente am Kreuz, und
damit gezählte Momente, um vor dem ewigen Tod erlöst
zu werden. Nach dem Tod gibt es nämlich keine Möglichkeit mehr, Erlösung zu finden.9 Auch für uns bietet sich
die Gelegenheit, sich auf die Ewigkeit vorzubereiten, nur
im jetzigen Leben.10 Eine andere Gelegenheit bekommen
Du und ich nicht. Außerdem ist Jesus Christus der Einzige,
der uns vor dem ewigen Tod erretten kann: „Und es ist in
keinem andern das Heil, es ist auch kein anderer Name
unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir
gerettet werden sollen.“ (Apostelgeschichte 4,12) Somit
wendet sich der Schächer an die richtige Person, um nicht
zu sagen, an die einzigrichtige Person. Er hatte erkannt,
dass neben ihm Gottes Sohn gekreuzigt wurde.11 Auch wir
sind auf Jesus angewiesen. Nur durch ihn können Du und
ich erlöst werden. Gehst Du regelmäßig zur Gemeinde?
Liest Du regelmäßig in der Bibel? … Das alles ist gut und
richtig, aber wie sieht Deine Beziehung zu dem Einen aus,
der alleine Dich retten kann – Jesus? Ergreife deshalb wie
der Schächer am Kreuz die Möglichkeit, Jesus am Kreuz
zu erblicken und bitte ihn: „Herr, denke an mich (…).“
(Lukas 23,42)
„(…) Frau, siehe, das ist dein Sohn! (…) Siehe, das ist
deine Mutter! (…)“ (Johannes 19,26.27) Diese Worte richtete Jesus an seine Mutter bzw. an seinen Lieblingsjünger
Johannes. Wir erkennen hier, dass Jesus, trotz stundenlanger Qual und Seelenangst am Kreuz, seine Mutter nicht vergessen hatte.12 Und weil Jesus, während er im Begriff war
zu sterben,13 seiner Mutter gedachte und sie seinem Jünger
Johannes anvertraute, sind diese Worte Jesu eine Lehre
5 vgl. Die Leiden Christi, S.21
6 vgl. ebd.
7 vgl. Jesaja 1,18
8 Konkordantes Neues Testament, Konkordanter Verlag Pforzheim,
5. Auflage 1980
9 vgl. Bilder vom Reiche Gottes, S.212
10 vgl. ebd,
11 vgl. Lukas 23,40-42
12 vgl. Erfahrung und Gesichte, S.167
13 vgl. Die Leiden Christi, S.24
8
des Erbarmens und der Menschenliebe.14 Nicht nur die vorhergegangenen Lehren, Wunder und der Umgang Jesu mit
seinen Mitmenschen, zeugten von aufrichtiger Menschenliebe, sondern auch diese Botschaft am Kreuz. Fast dreißig
Jahre hatte Jesus Christus im Hause seiner Eltern bei der
täglichen Arbeit geholfen und selbst in seiner Todesstunde
sorgte er weiterhin für seine trauernde Mutter.15 Unser Heiland wird hier zu einem Vorbild für alle, die ihm nachfolgen
wollen. Denn die gleiche Einstellung, die Jesus in seinem
irdischen Leben und auch am Kreuz offenbarte, werden
alle wahren Nachfolger ebenfalls an den Tag legen und es
als eine Verpflichtung ansehen, ihre Mitmenschen mit der
notwendigen Liebe zu begegnen und insbesondere ihren
Eltern liebevolle Anteilnahme entgegenzubringen.16
Das Vierte von Jesu „sieben letzten Worten“ können wir
in Markus 15,34 und Matthäus 27,46 finden: „Mein Gott,
mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ Wir können diese Worte von Jesus in ihrer tiefen Tragweite nur
verstehen, wenn wir uns in Erinnerung rufen, dass Jesus
einst bei Gott Vater war und nun am Kreuz auf Golgatha
die Last der Sünde auf sich lud.17 Er verzichtete dabei
freiwillig auf den Himmel und die Anbetung der Engel und
wählte stattdessen Schande, Beleidigung und sogar den
Tod.18 Und Jesus spürte, während er am Kreuz die Sündenlast der gesamten Welt trug, die furchtbare Trennung,
die die Sünde zwischen Gott und den Menschen verursachte.19 In diesem Szenario konnte Gottes Sohn nicht
mehr das Angesicht seines Vaters sehen,20 denn er war ja
selber durch die Sünde, die er zu tragen hatte, von Gott
getrennt. Und in diesem Bewusstsein, dass die Sünde den
Menschen von Gott zu trennen vermag21 und er selbst in
diesem Augenblick von seinem Vater getrennt war, kam
es schließlich zu diesem Ruf der Verzweiflung.22 Wir können aus diesen Worten von Jesus lernen, dass, wenn Gott
selbst seinem Sohn verlassen musste, die Sünde in Gottes
Augen sehr abscheulich sein muss. Und dass jede Sünde,
mag sie noch so klein sein, Dich und mich von Gott trennt.
Die nächste Bibelstelle finden wir in Johannes 19,28:
„Mich dürstet.“ Dieser sehr kurze Ausdruck von Jesus,
beschreibt einen sehr wesentlichen Aspekt des Erlösungsplans. Jesus ist als Mensch auf die Erde gekommen, weil
er nur als Mensch die Menschheit von der Sünde erlösen
konnte. So lesen wir beispielsweise in Hebräer 2,17.18:
„Daher musste er in allem seinen Brüdern gleich werden,
damit er barmherzig würde und ein treuer Hohepriester
vor Gott, zu sühnen die Sünden des Volkes. Denn worin er
selber gelitten hat und versucht worden ist, kann er helfen
denen, die versucht werden.“ oder auch in Römer 5,19:
„Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen
die Vielen zu Sündern geworden sind, so werden auch
durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten.“
14 vgl. Erfahrung und Gesichte, S.167
15 vgl. Das Leben Jesu, S.752
16 vgl. ebd.
17 vgl. Der bessere Weg zu einem neuem Leben, S.11
18 vgl. Der Weg zu Christus, S.6
19 vgl. ebd.
20 vgl. Die Engel, S.178
21 vgl. Der Weg zu Christus, S.6
22 vgl. Christi Gleichnisse, S.194
D er
S abbatwächter
Vor diesem Hintergrund sind auch Jesu Worte „Mich dürstet.“ als ein Ausdruck seiner Menschlichkeit zu verstehen.
Jesus war ganz Mensch und deshalb hat auch unser Heiland den Durst empfunden, der eintritt, wenn Menschen im
Begriff sind zu sterben.23
Kommen wir nun zu dem vorletzten dieser „sieben letzten Worte“ von Jesus: „Es ist vollbracht.“ (Johannes
19,30) Wusstest Du, dass Ellen G. White beschreibt, dass
zu derselben Zeit, als dieser Ruf ertönte, im Tempel gerade
ein Abendopfer dargebracht wurde?24 Und während der
Priester gerade das Messer erhob, um das Opferlamm
zu schlachten, das über die Jahrhunderte israelischer
Geschichte immer nur Jesus Christus versinnbildete,
durchtrennte eine unsichtbare Hand den Vorhang zum
Allerheiligsten von oben bis unten.25 Gott drückte hiermit
unmissverständlich aus, dass das irdische Heiligtum seinen Zweck erfüllt hatte und nicht mehr länger eine geweihte Stätte war.26 Gottes Sohn, das Opferlamm der ganzen
Welt, war zur Schlachtbank geführt worden.27 Aber der
Weg bis zu diesem „Es ist vollbracht“ war lang und steinig. Jesus wurde als Mensch nämlich genauso versucht
wie Du und ich.28 Und genauso hätte er auch der Versuchung erliegen können. Er hätte sich, enttäuscht von der
Hartnäckigkeit und Undankbarkeit der Menschen, vor dem
vorhergesehenen Opfer zurückziehen können. Er hätte
noch im Garten Gethsemane den Leidenskelch von sich
weisen und die sündige Menschheit zugrunde gehen lassen können.29 Aber dies alles war keine Option für unseren
Heiland. Jesus Christus war auf die Welt gekommen, um
die Menschheit vor dem ewigen Tod mit seinem eigenen
Blut freizukaufen.30 Und bei dem Ausspruch „Es ist vollbracht“ hatte Jesus nun endlich das Schicksal des Teufels
besiegelt31 und der Sieg war errungen.32 Auch in der Zukunft wird es noch einmal zu diesem Ausspruch kommen.
Wenn Jesu Nachfolger versiegelt sein werden und Jesus
sein Dienst im Allerheiligsten beendet haben wird, dann wir
Jesus nochmal ausrufen: „Es ist vollbracht.“33
Hast Du schon einmal das Gefühl gehabt von allen verlassen zu sein? Von Familie, Freunde oder sogar von Gott?
Wir haben in dem Abschnitt zu dem vierten Ausdruck Jesu
am Kreuz betrachtet, dass auch Jesus dieses Gefühl kennt.
Aber wie reagierte Jesus darauf? Dazu können wir das
siebte und letzte der „sieben letzten Worte“ Jesu betrachten: „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.“
Inmitten des Gefühls von seinem Vater verlassen zu sein,
gedachte Jesus den vielen Erfahrungen, die er mit Gott gemacht hatte.34 Er machte seinen Bund mit Gott nicht ab23 vgl. Der Spiegel 16/2004
24 vgl. Das Leben Jesu, S.757
25 vgl. ebd.
26 vgl. ebd.
27 vgl. Jesaja 53,7
28 vgl. bspw. Hebräer 2,18
29 vgl. Wir haben einen Fürsprecher, S.93
30 vgl. Christus ist Sieger, S.284
31 vgl. ebd.
32 vgl. Die Engel, S.179
33 vgl. Christus kommt bald, S.162
34 vgl. Intellekt, Charakter und Persönlichkeit, S.96
Nr. 2 - 2015
hängig von den äußeren Umständen oder seinem Gefühl,35
sondern er vertraute auf die Gerechtigkeit, Barmherzigkeit
und große Liebe seines Vaters, die er erfahren hatte.36 Nicht
zuletzt vertraute er insbesondere auch auf die vorhergegebene Zusicherung, dass ihn der Vater annehmen würde.37
Und weil er sich in diesem festen Glauben auf Gott verließ,
wurde das Gefühl, der Vater hätte ihn verlassen, langsam
zurückgedrängt.38 So können wir diese letzten Worte Jesu
als ein Ausdruck seiner Untertänigkeit gegenüber Gott,39
aber auch als Ausdruck völligen Vertrauens gegenüber seinem Vater verstehen. Wir als Nachfolger Christi und Gottes
Kinder dürfen ebenfalls in jeglicher Situation unseres
Lebens auf Gott vertrauen. Und darauf vertrauen, dass er
sich nicht verändert und seine Verheißungen wahr macht.
Abschließend möchte ich festhalten, dass ein Studium
über die „sieben letzten Worte“ von Jesus, grundlegende
Wahrheiten über Jesus und Jesu Opfer offenbart und
wichtige Folgerungen für unseren Glauben hat. Und indem
wir uns mit dem Opfertod von Jesus am Kreuz befassen,
können wir unseren persönlichen Glauben stärken und
weiteres Licht über die angesprochenen Thematiken
bekommen.
35 vgl. dieselbe, S.97
36 vgl. Die Leiden Christi, S.28
37 vgl. Das Leben Jesu, S.757
38 vgl. ebd.
39 vgl. Die Leiden Christi, S.28
9
Gedenkveranstaltung
Spurensuche und Glaubenszeugnis
in Brandenburg-Görden
Anlässlich des 70. Jahrestages
der Befreiung des Zuchthauses
Brandenburg-Görden trafen sich
am 26. April 2015 viele am damaligen Geschehen Interessierte
zu einer Gedenkveranstaltung:
Politiker, Vertreter verschiedener
Organisationen und Vereine,
Angehörige der Häftlinge und
Hingerichteten,
interessierte
und friedliebende Bürger. Eine
kleine Gruppe Reformadventisten begleitete zwei Söhne des
hingerichteten Glaubensbruders
Leander Zrenner.
Saal der Gedenkstätte
Ein weiter Weg lag vor ihnen. Werner und Johann Zrenner
fuhren gemeinsam mit Bruder Helmut Welker, der dieses
Treffen organisierte, von München nach Brandenburg/
Havel. Dieser Ort ist eng mit ihrer Biografie verknüpft.
Werner reiste als Vierjähriger an der Hand seiner Mutter
nach Berlin-Moabit ins Untersuchungsgefängnis, um noch
einmal seinen Vater zu sehen. Doch dieser war schon
nach Brandenburg-Görden verlegt wurden, wo striktes
Besuchsverbot herrschte.
Werner kann sich nicht mehr bewusst daran erinnern.
Doch heute wird für die Brüder die Tragik der Vergangenheit lebendig.
Der kleinen Reisegruppe schlossen sich Jens und Ines
Müller an.
In Brandenburg angekommen, besuchen wir zuerst das
Mahnmal an der Kriegsgräbergedenkstätte am Marienberg. Wir standen allein vor dem monumentalen Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Doch unsere
Aufmerksamkeit galt vier großen Grabplatten, die dicht
gedrängt mit Namen und Todesdaten beschrieben sind.
Hier wurde die Asche von 365 Hingerichteten beigesetzt.
Viele wurden noch in den letzten Kriegstagen ermordet, allein 20 Namen weist der 20. April 1945 auf. Wir
entdeckten drei Namen von Reformadventisten, die als
Kriegsdienstverweigerer verurteilt und hingerichtet wurden: Anton Brugger – 3. April 1943, Ludwig Pfältzer –
1. September 1942 und Viktor Pacha – 6. Mai 1943. Von
vier weiteren wissen wir, dass sie in Brandenburg-Görden
hingerichtet wurden, neben Leander Zrenner waren es
Willi Thaumann, Franz Nakat und Julius Ranacher.
Wir standen bewegt vor diesem Zeugnis der Grausamkeit des NS-Regimes, aber auch der friedliebenden Standhaftigkeit und Gottesfurcht Einzelner.
10
Langsam füllte sich der Platz vor dem Mahnmal. Ein
Pult samt Mikrofon wurde aufgebaut und die Oberbürgermeisterin Frau Dr. Tiemann begann ihre Rede. Sie hielt
Rückblick auf die Zeit des Zweiten Weltkrieges und auf die
Befreiung. Gefangene und Hingerichtete wurden als Gegner des NS-Regimes gelobt. Gleichzeitig rief sie uns auf,
dankbar dafür zu sein, dass wir in Frieden leben können.
Den Gedanken konnten wir von Herzen teilen. Dennoch
blieb die Rede fast ausschließlich politischer Natur. In die
Gegenwart geholt, wurden die Hörer aufgefordert, gegen
rechte Strömungen aufzustehen, sich Juden und Moslems
gegenüber solidarisch zu zeigen und für die Werte der
Demokratie einzutreten.
Nach der Kranzniederlegung suchte ich das Gespräch
mit Frau Dr. Tiemann. Ich stellte kurz unsere Gemeinschaft vor und dass wir den christlichen Gedanken in der
Ansprache vermissten. Ganz konkret wollte ich wissen, ob
die christliche Botschaft des Friedens nicht auch zu diesem Gedenktag gehören würde. Die Oberbürgermeisterin
gab mir Recht und ich versicherte mich, dass ich sie
hierin zitieren darf. Auf meine Frage, ob sie einer Partei angehöre, antwortete sie sichtlich verlegen, dass sie
CDU-Mitglied und außerdem katholisch sei.
Die weitere Veranstaltung fand in der Gedenkstätte der
Justizvollzugsanstalt, dem ehemaligen Zuchthaus, statt.
Nach der Identitätskontrolle wurden wir mit einem etwas
mulmigen Gefühl durch viele Türen und Gänge, an zahlreichen Beamten vorbeigeschleust bis wir endlich im
Eingangsbereich der Gedenkstätte standen. Wir kamen
als Besucher und in der Gewissheit, in einigen Stunden
dieses Gelände wieder verlassen zu können. Wie aber
D er
S abbatwächter
Gedenkveranstaltung
mag es unseren Glaubensbrüdern ergangen sein, die hier
eingeliefert wurden? Unsere Gedanken waren bei ihnen
und all den anderen, die an diesem Ort litten und oft auch
starben. Brandenburg-Görden war eine der größten Hinrichtungsorte der Nazis in Deutschland. Von etwa 2030
Menschen ist bekannt, dass sie hier hingerichtet wurden,
überwiegend aus politischen Gründen. Auch unsere sieben Glaubensbrüder, die aus christlicher Glaubenstreue
den Kriegsdienst verweigerten, gingen diesen Weg.
Wir wurden in einen fensterlosen Raum geführt. Unsere
Augen mussten sich erst an die Dunkelheit gewöhnen,
dann erkannten wir, was vor uns stand. Uns stockte der
Atem. Es war eine Guillotine, ein Fallbeil. Hier wurde Leander Zrenner am 9. August 1941 als Kriegsdienstverweigerer hingerichtet. Besorgt blickten wir zu den Söhnen Bruder Zrenners. Wie muss es sich anfühlen, an dem Ort und
vor so einer Tötungsmaschine zu stehen, durch die der
Vater unschuldig starb? Nachdenklich und entsetzt hörten
wir die Schilderungen von Bruder Welker und einem Mitarbeiter. Dieser aus einer ehemaligen Garage umfunktionierte Raum war ein Ort des Grauens. Wir standen vor der
Tür, hinter der die Verurteilten warten mussten. Töten war
Fließbandarbeit. Hinter einem schwarzen Vorhang wartete der Nächste, während er das Geräusch des herabfallenden Beils hören musste. Wir waren erschüttert. Es ist
ein großer Unterschied, etwas in einem Geschichtsbuch
zu lesen oder selbst an dem authentischen Ort zu stehen.
Was Menschen anderen Menschen unter Deckung durch
die nationalsozialistische Justiz antun konnten, übersteigt
unser Fassungsvermögen. Gleichzeitig waren wir tief
bewegt von der kompromisslosen Glaubenstreue unserer
Brüder und ganz speziell dachen wir an Bruder Zrenner,
der uns an diesem Tag durch das Kennenlernen seiner
Söhne sehr nahe gekommen war. Seinen letzten Brief,
kurz vor seiner Hinrichtung, schrieb er mit gefesselten
Händen an seine Familie.
Werner Zrenner hat später selbst den Wehrdienst verweigert und sich auf das Andenken seines Vaters berufen.
(vgl. S. 16.17.)
Wir versammelten uns im ehemaligen Kirchensaal und
waren neugierig auf das weitere Programm. Noch ganz
unter dem Eindruck im Hinrichtungsraum stehend, hörten
wir die Rede von Herrn Dr. Helmuth Markov, Minister der
Justiz des Landes Brandenburg. Er zitierte seinen Vater:
„Man kann viel aushalten, wenn man weiß wofür.“ Ja,
unsere Glaubensbrüder wussten, wofür sie starben. Sie
wollten unter allen Umständen Gott treu sein, sein Gebot
des Friedens halten und unter keinen Umständen mit der
Waffe in der Hand in den Krieg ziehen.
Frau Dr. Sylvia Pasquale, Leiterin der Gedenkstätten
Brandenburg an der Havel, führte uns emotional berührend die Tragik insbesondere der letzten Kriegstage vor
Augen. Sieben Tage vor der Befreiung, am 20.4.1945,
wurden noch 28 Todesurteile vollstreckt. Die Leiterin zeigte
besonders eindrucksvoll, dass Denunziationen ein häufiger Grund für die Verhaftungen waren. Wir wissen aus
unseren Recherchen, dass auch unsere Glaubensbrüder
vielfach durch Denunziationen litten und stets Angst davor hatten, insbesondere aus den Reihen derer, die ihnen
nahe stehen sollten, verraten zu werden.
Den Höhepunkt des Programms bildete eine tief berührende, szenische Aufarbeitung eines Einzelschicksals
aus der NS-Zeit. Mit großem Engagement trugen Schüler
eines Gymnasiums ein Spielstück vor, bei dem viele
Zuschauer im Saal ihre Tränen kaum verbergen konnten.
Hier ging es um den verurteilten Max Timmel, der nur einen
kriegskritischen Brief seines Sohnes aus Stalingrad seinen Kollegen vorlas und daraufhin denunziert wurde. Am
Ende stand die Hinrichtung. Er hätte auch Leander Zrenner heißen können. Freudig staunten wir, dass gerade
die Jugend viele christliche Gedanken in ihre Darstellung
einflocht und Briefe von Todeskandidaten, die von ihrer
Am Mahnmal, vor den Grabplatten der Ermordeten. Drei unserer Brüder sind hier genannt.
Nr. 2 - 2015
11
Gedenkveranstaltung
christlichen Hoffnung schrieben, verlasen. So war gerade
dieses Spielstück der Programmpunkt, der unserem Empfinden am nächsten kam. Hinterher hatte ich Gelegenheit,
mit den jungen Schauspielern zu sprechen. Sie hatten sich
bewusst auch diese christlichen Passagen herausgesucht
und ehrten damit die Glaubenshoffnung der Hingerichteten. Ich wollte wissen, ob die einjährige Beschäftigung mit
dem Thema NS-Zeit, Hinrichtung und die Umsetzung in
einem Stück sie irgendwie verändert hätte. Zwei Zehntklässler beschrieben es so: „Wir sind weiser geworden.“
Ein wunderbarer Satz. Mögen auch wir durch die Beschäftigung mit unserer Geschichte weiser werden!
Der ungezwungene Ausklang des Tages war vielen
Gesprächen vorbehalten. Im Mittelpunkt für uns standen
die Zrenner-Brüder, die an diesem Tag sicher einiges zu
verkraften hatten. Eine freundliche, sehr aufgeschlossene
Brandenburgerin hatte uns schon den ganzen Tag begleitet, viele Informationen geliefert und sich intensiv mit uns
unterhalten. Wir freuen uns, mit ihr im Kontakt bleiben zu
dürfen.
Ich wollte den Ort nicht verlassen, ohne ein Kurzinterview mit Frau Dr. Pasquale zu führen. So erfuhr ich, dass
schon gleich nach dem Zweiten Weltkrieg hier ein Ort des
Gedenkens eingerichtet wurde, der auch in den nächsten
Jahren noch eine umfangreiche Erweiterung erfahren soll.
Seit 2012 ist die Leiterin im Amt. Mich interessierte, ob sie
ein Leitmotiv für ihre Arbeit habe. Frau Dr. Pasquale musste
eine Weile nachdenken, denn darüber hatte sie sich bisher
nicht so intensiv Gedanken gemacht. Dann fasste sie
zusammen: „Man weint auch mal. Wir lachen auch viel. Die
Geschichten sind so, dass man seine Emotionalität nicht
vergraben kann.“ Hier werden Einzelschicksale recherchiert, Anfragen mit anderen Gedenkstätten ausgetauscht
und Angehörige auf ihrer Spurensuche begleitet. Erfreut
erfuhr ich, dass eine enge Beziehung zur Gedenkstätte
„Roter Ochse“ in Halle besteht, dem Ort, an dem unser
Glaubensbruder Günter Pietz starb. Ganz direkt wollte ich
wissen: „Frau Dr. Pasquale, hier wurden sieben Reformadventisten als Kriegsdienstverweigerer hingerichtet. Das
war eine christliche Motivation. Welchen Blick haben
sie persönlich auf die christliche Friedensbotschaft?“ Sie
überlegt und betont dann: „Ich bin auch ein Christ. Die
Nächstenliebe, die Kernbotschaft des Glaubens und die
Feindesliebe empfinde ich als wichtigen Teil.“ Ich staunte,
dass oft, wenn ich den Namen „Reformadventist“ erwähnte,
allgemeine Kenntnis herrschte und wo nicht, stieß ich auf
Interesse. Frau Dr. Pasquale stellte fest: „Ehrlich gesagt,
kannte ich die Reformadventisten nicht. Die zitierten christlichen Botschaften sind ja nicht nur für Reformadventisten
gültig, sondern allgemein christlicher Natur auch in der
evangelischen Kirche, der ich angehöre.“ Wir brauchen
uns weder mit unserem Glauben und erst recht nicht mit
unserer Geschichte verstecken. Manch eine Gruppierung
wäre heute sicher froh, von sich so sagen zu können wie
wir: In der NS-Zeit waren wir verboten. So wage ich es,
Frau Dr. Pasquale zu fragen: „Was denken Sie über Leander Zrenner, einem christlichen Familienvater, der sich lieber hinrichten ließ, als die Waffe in die Hand zu nehmen?
Ist er für Sie ein religiöser Fanatiker oder einer, der einfach
seine Familie im Stich ließ?“ Die Antwort kam schnell und
überzeugt: „Nein, auf keinen Fall. Ich habe großen Respekt
12
Die Söhne Leander Zrenners: Johann und Werner Zrenner.
rechts Helmut Welker
vor seinem Glaubensgewissen.“ Ich muss an das Bibelwort
denken: „…denn ihre Werke folgen ihnen nach.“ (Offenbarung 14,13). Nach so vielen Jahren ist die Glaubenstreue
Bruder Zrenners immer noch ein Zeugnis seines Glaubens.
Neugierig war ich auf die Einstellung von Frau Dr. Pasquale zum Gebot „Du sollst nicht töten.“ Sie hofft inständig, nie in die Lage zu kommen, jemanden töten zu sollen.
Obwohl sie nicht so weit gehen möchte, dieses Gebot als
absolut anzusehen, muss sie doch zugeben, dass es wunderbar wäre, wenn alle Menschen auf der Welt es hielten.
„Was möchten Sie besonders der Jugend vermitteln?“
Diese Frage wurde offensichtlich schon zu oft an die Leiterin gestellt, denn sie wehrte sofort ab: „Nicht nur die
Jugend! Alle Altersgruppen sollten angesprochen werden.
Nicht nur die Jugend hat etwas zu lernen. Ältere wissen
auch oftmals nicht ausreichend über die Geschichte
Bescheid und beeinflussten daher Jüngere negativ.“
Dagegen wollte sie wirken und eine breitgefächerte Aufklärungsarbeit über die Schrecken der NS-Zeit leisten. Die
Zusammenarbeit mit dem Gymnasium, den engagierten
Lehrern und Schülern sind eindeutiger Beweis der Erfolge
auch ihrer persönlichen Arbeit.
Ich bedankte mich herzlich für das Gespräch und konnte
ihr unser Buch „Du sammelst meine Tränen“ überreichen.
Betroffen, berührt und reich erfüllt verließen wir Brandenburg. Der Glaubensmut unserer Vorfahren möchte auch
uns ermutigen, kompromisslos für das Richtige, für das
Leben mit Gott und unter seinen Geboten, einzustehen.
Viele, mit denen wir sprachen, kannten den Begriff „Reformadventisten“ aus den historischen Akten. Nun konnten sie
erleben, dass es immer noch Menschen gibt, die denselben Glauben haben. Unser Dasein war ein Zeugnis. Es ist
unser Wunsch, den Kontakt mit dieser Gedenkstätte und
seinen Mitarbeitern zu halten und mit einem freudigen
Bekennermut in der Öffentlichkeit zu wirken.
Ines Müller
D er
S abbatwächter
Glaubenstreue
Von Menschen verlassen
– von Gott getragen
Mittwoch, am 08.08.1941. Zuchthaus Brandenburg –
Görden. Im Erdgeschoss waren die Todeszellen eingerichtet. Die vom Reichskriegsgericht in Berlin zum Tode
Verurteilten wurden wenige Tage vor der Hinrichtung dorthin verlegt. Ungeheizte Zellen, kaum Decken und Hunger
waren in der zweitgrößten Hinrichtungsstätte des NSRegimes an der Tagesordnung. Ca. 180 Verurteilte sahen
ihrer Hinrichtung entgegen. Sie warteten auf das endgültige Ergebnis ihres Gnadenantrags. Er war ihre letzte Hoffnung. Dazu wurden die Urteile des Reichskriegsgerichts
im Zusammenhang mit der Kriegsdienstverweigerung und
die entsprechenden Gnadenanträge der Reichskanzlei
Adolf Hitlers zur Bestätigung vorgelegt. [1] Alle Gnadenanträge wurden jedoch abgelehnt.
Gegen Abend begann man damit, die Todeskandidaten
offiziell zu informieren. Das scheppernd metallische Geräusch des Öffnens und Schließens der Zellentüren war
weithin zu hören. Jeder hier wusste, was es zu bedeuten
hatte: Jetzt wurde den Verurteilten die Ablehnung ihres
Gnadenantrags mitgeteilt, das Urteil nochmals verlesen
und der Zeitpunkt der Hinrichtung verkündet. Wieder schlugen die Türen ins Schloss, wieder rasselte der Schlüsselbund des Wärters. Stille. Man ging zur nächsten Tür.
Dann drehte sich der Schlüssel zu Bruder Zrenners
Zellentür. Die Abordnungen des Gerichtes und des
Gefängnisses traten ein. Meist waren auch der Gefängnisgeistliche und zwei Wachsoldaten mit anwesend. Der
Gefangene musste sich mit dem Rücken zur Wand unter
das Fenster stellen. Der Militärbeamte im Offiziersrang
teilte Bruder Leander mit: ‚Ihrem Gnadenantrag konnte
nicht stattgegeben werden. Das Gericht hat entschieden.
Die Hinrichtung erfolgt am kommenden Morgen um 5.00
Uhr‘. Damit war die offizielle juristische Handlung beendet
und sein Schicksal besiegelt.
Von nun an war der Verurteilte Leander Zrenner, 36 Jahre
alt, verheiratet und Vater von 5 Söhnen, nicht mehr alleine. Zwei Wachsoldaten wurden mit in seine Zelle eingeschlossen. So sollte verhindert werden, dass der Verurteilte in den letzten Stunden noch Suizid beging.
Es war endgültig. Leander durfte seine Frau und seine
Kinder auf dieser Erde nicht mehr sehen. Seine Hände
wurden, wie bei allen Verurteilten, gefesselt. Die Fesseln
durften nur beim Waschen, Anziehen und zum Essen
abgenommen werden. [2] Auch den letzten Brief an seine
Familie durfte er nur gefesselt und mit Bleistift schreiben.
Nach Mitternacht, es war bereits Donnerstag, der 09.
August 1941, nahm Leander den Bleistift in seine gefesselten Hände und begann zu schreiben. Er war so gefasst,
dass er sogar den Ort und das korrekte Datum nicht vergaß….
Nr. 2 - 2015
Leander Zrenner
Er wurde am 21.01.1905 in Regensburg geboren. Seine
Mutter gab ihn sehr früh in ein Waisenhaus, vermutlich
nach Regensburg. Dort wuchs er ohne Kontakt zu ihr auf.
Nach der Schulentlassung fand er auf verschiedenen Bauernhöfen in der Oberpfalz Arbeit und Auskommen. Im Alter
von 27 Jahren durfte er Anna Lehner aus der schönen
Stadt Murnau am Staffelsee kennenlernen. Am 29.12.1932
heirateten beide in München. Es wurden ihnen fünf Söhne
geschenkt: Leander (geb. 1933), Kurt (geb. 1934), Werner
(geb. 1937), Johann (geb. 1938) und Martin (geb. 1940).
[3] Werner und Johann leben heute in München.
Im Jahre 1932 trat Leander Zrenner aus der katholischen
Kirche aus. Er hatte Vorträge der Internationalen Missionsgesellschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Reformationsbewegung besucht. [4] Sie waren bereits Tradition in München.
Schon im Jahre 1925 veranstaltete Br. Karl Kozel Vorträge
über die endzeitliche biblische Darstellung der Weltgeschichte. Die Bücher Daniel und Offenbarung standen im
Mittelpunkt. Diese Vorträge wurden damals von Seiten der
Siebenten-Tags-Adventisten (heute Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten) benutzt, um dieselben gezielt zu
sabotieren. Die katholische Zeitung ‚Bayerischer Kurier‘
berichtet in der Ausgabe vom 07. Januar 1925 über einen
Vortrag von Karl Kozel im kleinen Saal des ‚Bayerischen
Hofes‘ in München. Nachdem Br. Kozel seinen Vortrag
beendet hatte, kam es zu lautstarken Protesten eines Drittels der Anwesenden: „Liebe Brüder und Schwestern! …
Dieser Redner ist ein Apostat. [griech. Abtrünniger - HW]
Er gehört nicht zu unserer Gemeinde, sondern zu den
abtrünnigen Adventisten! … Starker Lärm!“ [5]
Wenn „vielleicht ein Drittel“ [5] der Zuhörer der Adventgemeinde angehörten, dann waren die Tumulte eine von der
Gemeindeleitung der Adventisten inszenierte Störveranstaltung. Lt. des Zeitungsberichtes war schon am Abend
vorher ein Vortrag von Karl Kozel in der Klenzestrasse in
ähnlichem Stile gestört worden. [6]
Interessant ist, dass die während des Krieges treu
zur Bibel und den Geboten Stehenden und dann Ausgeschlossenen, öffentlich als „abtrünnig“ bezeichnet wurden.
Offensichtlich war dies die Fortsetzung der Kampagnen
aus Zeiten des Ersten Weltkrieges.
Lt. des Zeitungsberichtes beruhigte sich die Lage erst,
als die „blitzblank geputzten Helme der Münchner Schutzmannschaft … auftauchten.“ [7]
13
Glaubenstreue
Einberufung
Leander Zrenner kam zu dem Schluss, „dass mir als katholischem Christ die Bibel vorenthalten wurde und dass
das, was in diesen Vorträgen gelehrt wurde, dann die
Wahrheit sein müsste. Aus diesem Grunde schloss ich
mich Anfang des Jahres 33 der ‚Siebenten-Tags-Adventisten Reformbewegung‘ an.“ [8] So beschrieb Leander
Zrenner in der Vernehmung am 25.11.1936 vor der Gestapo
München seinen Übertritt zu den Reformadventisten.
Nach dem Verbot der Gemeinschaft im Jahre 1936
gehörte Leander Zrenner zu den ersten Gliedern in München, die wegen Mitgliedschaft in der „verbotenen Organisation“ und deren „Weiterführung“ angeklagt wurden.
Er wurde am 21.01.1937 zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Diese Strafe wurde später zur Bewährung ausgesetzt. [9]
Siedlung im Münchner Osten um 1935 –
Hier lebte Familie Zrenner in der Lüderitzstraße.
Im April des Jahres 1937 erfolgte eine zweite Vernehmung im Zusammenhang mit dem Besuch von Bruder
Hartmann in München im Sommer 1936 und einer Taufe
in der Wohnung bei Familie Fol. Leander Zrenner wurde
von der Gestapo vernommen, aber glücklicherweise nicht
mehr angeklagt.
Mit seiner Arbeit auf dem Münchner Großmarkt bestritt er
den Lebensunterhalt der Familie. Oft konnte er Obst und
Gemüse mit nach Hause bringen, was allen sehr zugute
kam. Sie konnten sich vollständig vegetarisch ernähren.
Leander lebte nach dem Motto des englischen Sprichwortes: “A apple per day keeps the doctor away”. Frei
übersetzt: ‚Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern‘. [10]
Die gesunde Lebensweise praktizierte er aus Überzeugung. Er stellte selbst vegetarischen Brotaufstrich her, den
er auch verkaufte.
Anna Zrenner erzählte ihren Kindern oft von dem tiefen
Glauben ihres Vaters. Leander
war von seinem Glauben so
begeistert, dass er des Öfteren in seinem Garten oder
auf der Straße fröhlich geistliche Lieder sang und so den
Menschen ein Zeugnis seines Glaubens gab. Anna und
Leander Zrenner hatten eine
schöne, aber leider kurze Ehe.
14
Anfang 1941 wurde Bruder Zrenner dem Bau-Ersatzbatallion 7 in Freising zugeteilt. Beim letzten Abschied von
seiner Familie sprach Leander, wohl ahnend, dass es
das letzte Mal sein könnte, insbesondere zu dem ältesten
Sohn, der ebenfalls Leander hieß: „Kümmere Dich um
Deine Mutter“. Der dritte Sohn, Werner, noch keine vier
Jahre alt, rief: „Ich helfe auch!“ [11] Für Leander stand die
biblische Wahrheit an erster Stelle. Deshalb verweigerte er konsequent die Arbeit am göttlichen Ruhetag, dem
Sabbat. Dies führte zwangsläufig zu Schwierigkeiten, zu
Arrest und Verurteilungen. Das erste Urteil lautete: 4 Wochen Arrest.
Seine Ehefrau Anna erhielt Nachricht, dass ihr Mann
in Freising in Schwierigkeiten stecke. Als resolute und
tatkräftige Frau schrieb sie am 19. Februar 1941 an den
Kommandeur des 7. Ersatzbatallions in Freising. Dieser antwortete auch prompt. Man hätte Leander Zrenner
„stundenlang zugeredet er möchte doch vernünftig sein“,
denn man würde für ihn keine Ausnahme machen. „Wir
verstehen auch seine Anschauung und sind ihm entgegengekommen. Aber ihr Mann ist und bleibt stur bei seiner
Dienstverweigerung. … nach unserer vollsten Überzeugung verweigert er absichtlich den Dienst. … Ihr Mann hat
letzten Samstag wieder den Dienst verweigert und wurde
daraufhin sofort in Haft gesetzt.“ [12]
Anna Zrenner ließ nicht nach und schrieb erneut einen
Brief an Stabsfeldwebel Koch des 7. Baubatallions. Am
28. Februar 1941 teilte er ihr mit, dass Leander Zrenner
vor das Gericht der 157. Division in München gestellt und
in die dortige Standortarrestanstalt eingeliefert wurde. [13]
Er verschwieg dagegen, dass Br. Zrenner bereits zu drei
Monaten verschärftem Arrest verurteilt war.
Während der Arrestzeit in München bestätigte er bei Befragungen immer wieder seine Überzeugung. Außerdem
erwähnte er, dass er bei einem Kriegseinsatz in ‚keinem
Falle auf andere Menschen schießen würde‘. So wurde
aus einem Falle der „Arbeitsverweigerung“ am biblischen
Sabbat ein Fall von „Kriegsdienstverweigerung“. Im Dritten Reich war dafür das Reichskriegsgericht in Berlin alleine zuständig. Deshalb wurde Leander (vermutlich im Mai
1941) in das zuständige Untersuchungsgefängnis BerlinMoabit [14] überführt. Damit stand er vor der höchsten militärischen Instanz, dem Reichskriegsgericht.
Am Montag, den 07.07.1941 wurde Leander Zrenner vom
3. Senat des Reichskriegsgerichts, besetzt mit dem Senatspräsidenten Dr. Ernst Reuter, einem Reichsgerichtsrat und
drei Offizieren [15] der Kriegsdienstverweigerung angeklagt. Da die Todesstrafe bei Kriegsdienstverweigerung
zwingend vorgeschrieben war, stand das Urteil meist vor
Beginn der Verhandlung bereits fest.
Militärhistorisches Archiv Prag, Buch der Urteile
D er
S abbatwächter
Glaubenstreue
Das Reichskriegsgericht hatte nicht das Ziel, Recht zu
sprechen, sondern die „besondere Aufgabe, durch eine
rasche und strenge, aber auch gerechte Anwendung der
Kriegsgesetzte die Schlagfertigkeit und Sicherheit der
deutschen Wehrmacht zu garantieren.“ [16]
Leider sind die Gerichtsakten über seinen Fall sowie das
schriftliche Urteil im April 1945 vom Reichskriegsgericht,
vor dessen Flucht verbrannt worden. Glücklicherweise
sind „die Strafprozesslisten, die Urteilssammlung und die
Vollstreckungslisten“ [17] erhalten geblieben. Aus diesen
Listen konnten Verfahren rekonstruiert werden.
Gefängnis Brandenburg – Görden in der NS-Zeit
Anna Zrenner erhielt in München die Mitteilung: ‚Wenn
Sie ihren Ehemann nochmals sehen wollen, dann müssen sie schnell nach Berlin-Moabit kommen‘. Anna begab
sich mit dem vierjährigen Werner sogleich auf die lange
Bahnreise von München nach Berlin. Dort angekommen,
hoffte sie, ihren guten Mann noch einmal sehen zu können. Die Gefängnisverwaltung des Untersuchungsgefängnisses Moabit teilte ihr jedoch mit, dass er bereits verurteilt
und nach Brandenburg-Görden verlegt worden war. [18]
Die Hinrichtungen des Reichskriegsgerichtes wurden zu
dieser Zeit dort durchgeführt. Und dort herrschte striktes
Besuchsverbot.
In dieser Trauer und mit diesem Schmerz mussten nun
Mutter und Kind die beschwerliche Rückreise nach München antreten.
Brandenburg, den 9. August 1941
Liebe Frau und meine Kinder!
Will Euch, vor meinem Wegnehmen von dieser Welt, noch
etwas von mir hören lassen. Es ist ja alles eitel, spricht der
weise Salomo und es hat alles seine Zeit. Säen und Ernten; Sommer und Winter; Leben und Sterben. Ob jemand
weise ist oder nicht, so muss er doch von dieser Erde,
wie das Vieh auch. Aber es ist ein Unterschied im Namen
des Herrn zu sterben, oder ohne den Herrn, unseren
Gott; weil für diejenigen, die im Herrn sterben, ja das als
eine Erlösung vom Elend dieser Welt geschieht, was dem
natürlichen Menschen nicht fassbar ist; denn der Glaube
ist nicht jedermanns Sache; spricht der Apostel Paulus.
Darum bitte ich Dich, mache Dir deswegen keine großen
Schmerzen und Gedanken und im Leben. Denn Gott hat
verheißen nach Hebräer – 13. Kapitel, 5. Vers. Ich will dich
nicht verlassen noch versäumen: und bedenke meine liebe
Frau, wenn ich in dieser Hinsicht in den Tod gehe und
euch des Ernährers beraube, das das nicht ich tue, sondern der Herr spricht in Matthäus – 10. Kapitel, 37. Vers.
Wer Vater, Mutter, Weib und Kinder mehr liebt denn mich,
der ist meiner nicht wert.
Darum sollen wir uns nicht fürchten vor denen, die den
Leib töten und die Seele nicht, sondern vor dem, der Leib
und Seele verderben kann in der Hölle. (Matthäus – Kapitel 10, Vers 28) Deshalb will ich Gott Lob und Preis und
Dank darbringen mit meinem Opfer, indem ich mich um
seiner Gebote willen mich töten lasse. Ich bete immer so
wie der Wille des Herrn ist, so geschehe es und ist es jetzt
also geschehen, dass ich dahin bin, so ist es also sein Wille
gewesen und werde mit am Gericht über die Welt teilnehmen, wie die Offenbarung – 20. Kapitel, 4. Vers zeigt.
Darum sei getrost in Gott bleibend und Du wirst nicht zu
Schanden werden. Vor den Menschen in der Welt, solange
wir im wahren Glauben an Gott hier leben, wie sein Wort
es uns befiehlt, haben wir Spott, Hohn, Zwang, Angst und
Not, aber aus allen hilft uns der Herr, so wir in aufrichtigen
Glaubensgebet zu ihm kommen und treu sind bis in den
Tod.
Der Abschiedsbrief
Während unseres Gespräches
im Frühjahr 2015 brachte mir
Werner Zrenner einen vergilbten
Brief. Ich ahnte, was er enthielt.
Voll Ehrfrucht hielt ich dieses
einzigartige Dokument in meinen
Händen. Es war Leander Zrenners Abschiedsbrief an seine
Familie. Er schrieb ihn mit gefesselten Händen, wie im Gefängnis
Brandenburg – Görden vorgeschrieben, wenige Stunden vor
seiner Hinrichtung:
Abschiedsbrief an seine Familie - geschrieben in Fesseln am Tag der Hinrichtung
Nr. 2 - 2015
15
Kriegsdienstverweigerung
Tue Deine Pflicht in der
Kindererziehung und Gott
tut dann auch das Seine. Es
müssen eben auch heute
noch etliche sterben für die
Wahrheit, auf dass vollends
dazukämen die noch getötet
sollen werden, gleich wie die
welche schon getötet worden
sind um des Zeugnisses und
Wortes Gottes Willen.
Wenn es mich trifft, warum
soll ich mich weigern, Gott
Anna Zrenner (1905 – 1977) weiß mich auf andere Art und
Weise auch zu finden, darum
Foto ca. 1960
ist es besser im Glauben auf
Ihn schauend und ausharrend bis in den Tod, wie Er es will
sich zu schicken. (Offenbarung – 6. Kapitel, 9. – 11. Vers)
Lieber Leander, (sein ältester Sohn hatte den gleichen
Namen) ich bitte Dich, bete Du auch viel und fromm und
oft zu Gott und lerne recht gern aus dem Wort, auf dass
Du weise würdest und Glück habest so lange Du auch
noch hier auf dieser Erde bist.
Der Herr segne Dich liebe Frau mit
seiner Macht, Kraft, Liebe und Barmherzigkeit,
dass Dir‘s wohl gehe und wir uns dereinst in
der Ewigkeit wiedersehen dürfen mit den Kindern. [19]
Unterschrift
Mit Leander Zrenner wurden am gleichen Tag andere
Kriegsdienstverweigerer, der Zeuge Jehovas Alois Schübl
aus Wien und der Katholik Ernst Volkmann, Instrumentenbauer aus Bregenz, Österreich, hingerichtet. [20]
Lt. späterer Aussage von Anna Zrenner „sei das Todesurteil deshalb ausgesprochen worden, weil ihr Mann erklärt
habe, dass er niemals eine Waffe in die Hand nehme, um
auf andere Menschen zu schießen.“ [21]
Anna Zrenner kämpfte wie eine Löwin, um ihre 5 Kinder
in der schweren Zeit des 2. Weltkrieges alleine durchzubringen. Als Ehefrau eines hingerichteten Kriegsdienstverweigerers hatte sie in der NS-Zeit einen denkbar schweren Stand. Es gab keinerlei Unterstützung für sie.
Nach dem Tod des Vaters
In der Nähe ihres Heimes fand sie zum Glück saisonbedingte Arbeit in einer Gärtnerei. Zusätzlich arbeitete sie
als Aushilfe in Hotels und Restaurants. Dort bekam sie
des Öfteren Lebensmittel geschenkt, wofür sie überaus
dankbar war. Gott, der Herr, sorgte dafür, dass sich immer
wieder ein Türchen auftat, die Familie zu versorgen und
weiter zu bringen.
16
Die Verfolgung der Familie Zrenner ließ auch nach der
Hinrichtung Leanders nicht nach. Von den Nachbarn wurde
sie gemobbt. Man sah sie als Menschen an, die dem „glorreichen deutschen Siege“ im Wege standen. Anna Zrenner sollte, samt ihrer 5 Kinder, ins KZ gebracht werden.
Glücklicherweise kam durch den baldigen Einmarsch der
amerikanischen Armee im Jahre 1945 diese Deportation
nicht mehr zustande. [22]
Sechzehn Jahre nach der Hinrichtung Leander Zrenners,
am 10. April 1957, musste sich sein Sohn Werner vor dem
Prüfungsausschuss für Kriegsdienstverweigerer beim
Kreiswehrersatzamt München I verantworten.
Laut des Anerkennungsbescheides führte Werner aus:
„Das Schicksal und der Mut seines Vaters hätten ihn dazu
bewogen, über die Motive der Kriegsdienstverweigerung
nachzudenken. … Er halte daher das Töten von Menschen
für ein Verbrechen, denn ihm sei das Leben eines Menschen heilig. … Er würde niemals eine Waffe in die Hand
nehmen; selbst wenn ihm gegenüber durch einen gegnerischen Soldaten ein Unrecht begangen würde, würde er
sich hingegen nicht erwehren, da man durch die Begehung
eines neuen Verbrechens kein anderes verhindern könne.
… Da sich im Kriege die Menschheit selbst vernichte, sei
er zu der Überzeugung gelangt, dass sein Vater richtig gehandelt habe und auch er würde lieber den Tod auf sich
nehmen, als sich zum Wehrdienst zwingen zu lassen. [23]
Werner nahm in dieser Verhandlung auch Bezug auf sein
eigenes Schicksal: „Er könne es vor allem den Kindern gegenüber nicht verantworten, dass ihnen das gleiche Schicksal wie ihm widerfahre,
nämlich dass ihnen der Vater genommen wird.“ [24]
Werner Zrenner hat mir
dankenswerterweise eine
sehr persönliche handschriftliche
Zusammenfassung über das Leben
seines Vaters Leander
überlassen. [25, vgl. S. 17]
Die Stadt Brandenburg/
Havel und das Land Brandenburg ehrten die im
Gefängnis Görden ermordeten NS-Opfer mit einem
eindrucksvollen Mahnmal.
(vgl. S.10)
Werner Zrenner
im Jahre 1961
Die Stiftung brandenburgische Gedenkstätten veröffentlichte ein „Ehrenbuch“ mit den Daten der Hingerichteten
um „sie nicht zu vergessen“. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur dokumentierte diese Menschen im einem Buch mit dem Titel: „Zum Gedenken“.
Mit dem Text aus Kol. 3, 3: Denn ihr seid gestorben,
und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott,
wissen wir Leander Zrenner in Gottes Händen.
Recherchiert und zusammengestellt von Helmut Welker
D er
S abbatwächter
Münchner Abendzeitung vom 05. April 1957
– Leander Zrenner wurde nicht erschossen,
sondern mit dem Fallbeil hingerichtet.
Quellen:
[1] www.balsi.de – Stand 15.04.2015
[2] Poelchau, Harald: Die letzten Stunden – Erinnerungen eines Gefängnispfarrers, Röderberg im PahlRugenstein-Verlag Köln 1987, S. 40 f
[3] Aufzeichnungen von Werner Zrenner
[4] Staatsarchiv München Staatsanw. 8510
[5] Bayerischer Kurier – 07. Januar 1925 S. 6
[6] Bayerischer Kurier – 07. Januar 1925 S. 6
[7] Bayerischer Kurier – 07. Januar 1925 S. 6
[8] Staatsarchiv München Staatsanw. 8510 [9] Staatsarchiv München Staatsanw. 8510
[10] Mündlicher Bericht von Werner Zrenner am 12. März und 07. April 2015
[11] Mündlicher Bericht von Werner Zrenner am 12. März 2015
[12] Brief vom 21. Februar 1941 des Stabsfeldwebels Koch an Anna Zrenner
[13] Brief vom 28. Februar 1941 des Stabsfeldwebels Koch an Anna Zrenner
[14] Bescheid über die Anerkennung des Wehrpflichtigen Werner Zrenner vom 10. April 1957, erstellt vom
Kreiswehrersatzamt München I.
[15] Militärhistorisches Archiv Prag, Bestand Reichskriegsgericht, Buch der Urteile Z 316
[16] General Bastian, 14.08.1944 – zitiert in: Norbert Haase: Aus der Praxis des Reichskriegsgerichts, Institut
für Zeitgeschichte Berlin, Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Jahrgang 39, Heft 3, S. 387
[17] Norbert Haase: Aus der Praxis des Reichskriegsgerichts, Institut für Zeitgeschichte Berlin, Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Jahrgang 39, Heft 3, S. 385
[18] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Bestand LEA K 616
[19] Brief von Leander Zrenner an seine Ehefrau Anna Zrenner vom 09. August 1941 – Original bei Werner
Zrenner München.
[20] Marcus Herrberger: Denn es steht geschrieben: „Du sollst nicht töten!“, Verlag Österreich GmbH Wien,
2005, S. 37 u. 412; Ministerium für WFK, Brandenburg, (Hg.) „Zum Gedenken“, Potsdam, 1995.
[21] Bescheid über die Anerkennung des Wehrpflichtigen Werner Zrenner vom 10. April 1957, erstellt vom
Kreiswehrersatzamt München I.
[22] Mündlicher Bericht Werner Zrenners am 12. März 2015 und 07. April 2015
[23] Bescheid über die Anerkennung des Wehrpflichtigen Werner Zrenner vom 10. April 1957, erstellt vom
Kreiswehrersatzamt München I.
[24] Bescheid über die Anerkennung des Wehrpflichtigen Werner Zrenner vom 10. April 1957, erstellt vom
Kreiswehrersatzamt München I.
[25] ‚Erinnerungen an unseren lieben Vater‘ von Werner Zrenner
Bild: Abschiedsbrief – Werner Zrenner München
Bild: Siedlung, Stadtarchiv München.
Bild: Militärhistorisches Archiv Prag, Bestand Reichskriegsgericht, Buch der Urteile, Nr.: Z 316
Bild: Gefängnis – Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Bild: Anna Zrenner – Werner Zrenner, München
Bild: Unterschrift Leander Zrenner, Staatsarchiv München Staatsanw. 8510 Bild: Münchner Abendzeitung vom 11.April 1957, Bildrechte: Straubinger Tagblatt, Straubing
Bild: Werner Zrenner – Werner Zrenner, München
Bild: Erinnerung Werner Zrenner München
Nr. 2 - 2015
17
Kommunikation
Verständnis statt Missverständnis
Ines Müller
Sprechen zu können, ist eine
wunderbare Gabe Gottes. Gute
Fertigkeiten in der Kommunikation gilt es auch jenseits des
Kleinkindalters zu erlernen. Die
Beachtung von nur fünf Grundsätzen hilft, einander gut zu verstehen und Missverständnissen
vorzubeugen. Gott möchte uns
weiterführen.
W
ie sehnsüchtig warten junge Eltern auf die ersten
Worte ihres Nachwuchses. Doch auch ohne Worte verstehen Eltern ihre Kinder anhand von stimmlichem Ausdruck und Körpersprache. Die Kleinen sind durchaus
schon Kommunikationstalente und erfahren die Wirkung
ihrer Äußerungen. Was bei kleinen Kindern kommunikativ
etwas daneben geht, wird meist belächelt und bildet den
Rahmen von lustigen Erlebnissen, die noch nach Jahren
die Geburtstagskaffeetafel bereichern.
Wenn allerdings Erwachsene kommunikativ entgleisen,
erwachsen daraus Beziehungsprobleme in der Ehe,
Familie und unter Freunden, Differenzen am Arbeitsplatz
und unter Nachbarn, bis hin zu Streitereien und Beleidigungen, die sogar vor Gericht enden können. Die Zahl der
in Deutschland polizeilich erfassten Beleidigungen steigt
kontinuierlich; waren es 1995 „nur“ 115.240, so waren es
2013 schon 222.892 Fälle.1
Schon dem Schreiber der biblischen Sprüche war bekannt:
„Wo viel Worte sind, da geht‘s ohne Sünde nicht ab …“
(Sprüche 10,19) und Jakobus meinte: „Wer sich in Worten
nicht verfehlt, ist ein vollkommener Mann.“ (Jakobus 3,2)
Hier könnte man schlussfolgern, dass eine erfolgreiche,
verständliche Kommunikation völlig unerreichbar sei. Doch
weit gefehlt! Allen gilt der Aufruf: „Lernet Gutes zu tun!“2
Martin Luther empfahl: „Ein Christ soll wenig Wort und
viel Tat machen.“4 Es lohnt sich also, sich mit dem zu
beschäftigen, von dem wir meinen, wir könnten es längst:
die Kommunikation.
1. Grundsatz:
Der bewusste Einsatz
der Kommunikation
Etwas so komplexes, wichtiges und folgenreiches, wie
die Kommunikation mit unseren Mitmenschen, sollte nicht
unbedacht ablaufen. Zunächst müssen wir wissen, dass
wir ständig kommunizieren, auch wortlos durch unser Verhalten. „Wir können nicht nicht kommunizieren“ sagte der
Kommunikationsforscher Paul Watzlawick. Was wir sind
und wie wir uns geben, drückt etwas über uns aus.5
Nun wird es schwer sein und ist auch nicht beabsichtigt, sich ständig gekünstelt und wirkungsvoll in Szene zu
setzen. Kommunikation soll kein Schauspiel sein, in dem
wir eine Rolle spielen, die gar nicht unserem Wesen entspricht.
1.1. Zwei Stufen in der Entwicklung der
persönlichen, bewussten Kommunikation
„Die richtige Ausbildung und Benutzung des Sprachvermögens kommt in allen Zweigen christlichen Wirkens zur
Geltung. Sie macht sich bemerkbar im Familienleben und
in unserem Verkehr miteinander. Wir sollten uns daran
gewöhnen, im angenehmen Ton zu sprechen, reine und
richtige Ausdrücke und gütige, liebevolle Worte zu gebrauchen. Liebliche, gütige Worte sind der Seele wie ein Tau
und sanfter Regen. Die Schrift sagt von Christus, dass seine
Lippen holdselig waren, dass er „wisse, mit dem Müden zu
rechter Zeit zu reden.“ Psalm 45,3; Jesaja 60,4. Und der
Herr gebietet uns: „Eure Rede sei allezeit lieblich,“ „dass
es holdselig sei zu hören.“ Kolosser 4,6; Epheser 4,29.“3
a) Das besondere Augenmerk liegt auf wichtige Situationen, Gespräche, von denen viel abhängt, z.B. im Job,
bei Problembewältigungen in der Familie, aber auch in der
Missionsarbeit und wo immer ein guter Eindruck vonnöten
ist, der ein wichtiges Anliegen unterstreicht. Sich hier
besondere Mühe zu geben, ganz bewusst auf alles zu
achten, von der äußeren Erscheinung, der Körpersprache
und Sprechtechnik bis zur eigentlichen inhaltlichen Wortwahl, ist vielen Menschen ein Anliegen, wenn es auch mit
unterschiedlichem Erfolg umgesetzt wird.
1 vgl. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/157630/umfrage/
2 vgl. Jesaja 1,17
3 E.G. White, Christi Gleichnisse, S. 333
4 http://www.aphorismen.de/suche?text=worte+&autor_quelle=Luther
&thema=
5 vgl. Selbstlernkurs Kommunikationspraxis, Gabal Verlag 2008, S. 7
18
D er
S abbatwächter
Verständnis statt Missverständnis
b) Die zweite, schwierigere Stufe betrifft die bewusste
Änderung unseres Wesens, eine dauerhafte und situationsunabhängige Verbesserung unserer Kommunikation.
Das Ziel ist es, immer freundlich, aufmerksam, verständlich
und liebevoll zu kommunizieren – und nicht nur in besonderen Situationen, in denen wir uns „zusammenreißen“,
weil es uns Vorteile verspricht. Ist das überhaupt möglich?
Ja! Paulus nennt es: „den neuen Menschen anziehen“6
Die Etappensiege, die uns in der Bibel aufgezählt sind,
beziehen sich nicht auf ein augenblickliches Verhalten,
sondern eine beständige Hinwendung eines zuvor sündigen Menschen zur Heiligung und Vollkommenheit in
Christus: „ … legt die Lüge ab und redet die Wahrheit …
der stehle nicht mehr … dem Bedürftigen abgeben …
kein faules Geschwätz … redet, was gut ist, was erbaut
und was notwendig ist, damit es Segen bringe denen, die
es hören … Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. Seid aber untereinander freundlich und herzlich und
vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben
hat in Christus.“ (Epheser 4,24-29) „… ändert euch durch
Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was
Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und
Vollkommene.“ (Römer 12,2.)
Wer denkt, er brauche nur liebevoll sprechen und sich gut
benehmen, wenn es entscheidende Leute mitbekommen,
dem sei gesagt, „dass die Menschen Rechenschaft geben
müssen am Tag des Gerichts von einem jeden nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben.“ (Matthäus 12,36)
Wer generell ein liebevolles Wesen hat, gewohnheitsmäßig freundlich und verständlich spricht und mit seiner Körpersprache stets einen sympathischen Eindruck macht,
wird die Grundsätze einer bewussten Kommunikation
leichter umsetzen können. Doch auch ihm gilt: Satan lauert überall, um uns zur Sünde zu verleiten, darum: „Habe
acht auf dich selbst ...“ (1. Timotheus 4,16)
„Jesus ist unser Bürge und Mittler und hat alle Hilfsmittel
in unsere Hände gegeben, dass wir einen vollkommenen
Charakter haben können.“7
1.2. Kommunikationsmittel
Drei Bereiche gehören zur Kommunikation und bilden in
ihrer Anwendung eine Einheit: Sprachvermögen, Sprechtechnik und Körpersprache. Auch nur eins davon zu vernachlässigen, bedeutet, die Chancen für eine erfolgreiche
Kommunikation erheblich zu verringern und sogar den
gegenteiligen Effekt zu erzielen. So wird ein sinngemäß
freundliches Wort mit einer ablehnenden Haltung und im
arroganten Tonfall vorgetragen, Feindschaft signalisieren
oder zumindest als unglaubwürdig verstanden werden.
Was vermittelt einen ersten Eindruck von einer Person?
Wer hierbei vorrangig an Sprache denkt, hat damit lediglich 20% des Wirkpotenzials ausgeschöpft. Schätzungsweise 55% -75% des Ersteindrucks gehen auf das Konto
der Körpersprache.8
6 vgl. Epheser 4,24
7 E.G. White, Bibelkommentar, S. 431
8 vgl. Selbstlernkurs Kommunikationspraxis, Gabal Verlag 2008, S. 8.9.
Nr. 2 - 2015
Die Körpersprache (nonverbal) bezieht sich auf vier
Ebenen: Blickkontakt, Mimik, Gestik und Körperhaltung.
Es ist erstaunlich, dass alle diese heute als neu und wissenschaftlich angesehen Erkenntnisse bereits in der Bibel
und den Spätschriften zur Bibel (Apokryphen) vorkommen:
Blickkontakt: „ … Wenn du fromm bist, so kannst du frei
den Blick erheben. …“ (1. Mose 4,7)
Mimik: „Ein fröhliches Herz macht ein fröhliches Angesicht.“ (Sprüche 15,13)
Gestik: „Sie bereitet ihre Hände aus zu dem Armen und
reicht ihre Hände dem Bedürftigen.“ (Sprüche 31,20)
Körperhaltung: „Man sieht‘s einem an, was für ein Mann
er ist, und einen Vernünftigen erkennt man an seinem Auftreten.“ (Sirach 19,26)
Wie nahe wir einem Menschen kommen, bezieht sich in
der Körpersprache auf unseren Abstand zu ihm (Distanz),
ob und wie wir ihn berühren und die Bedeutung des Geruches. Wir kennen das unangenehme Gefühl, wenn uns
jemand zu nah „auf die Pelle rückt“. Hier gibt es zwar kulturelle Unterschiede, doch die europäische Wohlfühlentfernung zwischen zwei Gesprächspartnern beträgt mindestens die Länge eines ausgestreckten Armes. Dieses Maß
ist jedoch abhängig von der Bekanntheit und Vertrautheit
zwischen den Menschen. An den körpersprachlichen Reaktionen des Gegenübers ist im Zweifelsfall abzulesen, ob
wir den anderen mit zu viel Nähe bedrängen.
Bei Berührungen ist Vorsicht geboten. Hier muss mit viel
Sensibilität eingeschätzt werden, wo eine Berührung, die
über das normale Händeschütteln als Begrüßung hinausgeht, als aufdringlich oder gar anzüglich verstanden werden könnte und wo es nötig ist, jemanden tröstend in den
Arm zu nehmen, die Hand zu streicheln oder im tatsächlichen Sinn den Rücken zu stärken.
Eine bewegende Berührung wird uns in der Bibel geschildert. Die Geschichte vom verlorenen Sohn beschreibt uns
den Vater so: „Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn
sein Vater, und es jammerte ihn, er lief und fiel ihm um den
Hals und küsste ihn.“ (Lukas 15,20) Hier haben wir ein Bild
für Gott, der auf jeden von ihm entfernten Menschen wartet und ihm so nah kommen möchte, wie ein Vater seinem
heimkehrenden Sohn.
Die Sprechtechnik und Sprechweise
Hierzu gehören Lautstärke und Sprachgeschwindigkeit,
Stimmlage und Klangfarbe, Dialekt und Sprachmelodie,
Aussprache und Betonung, Einsatz von Pausen und Füllwörtern.
Sprechtechnik und Sprechweise sind der Moderator des
sprachlichen Inhalts. Sie entscheiden in hohem Maße
darüber, was wie beim Hörer ankommt. Was ein angenehmes, verständliches Gespräch ausmacht, wissen wir
meist gut, denn jeder ist auch oft in der Position des Hörers.
Diese positiven Elemente für die eigene Sprechweise zu
nutzen, verbessert unsere Verständlichkeit. „Langsam,
laut und deutlich“ mahnt der Lehrer seine Schüler vor dem
Auftritt. Wir sollten uns hin und wieder daran erinnern.
19
Verständnis statt Missverständnis
Ob im privaten Bereich, in der Gemeinde oder am Arbeitsplatz, stets sind Missverständnisse eine Quelle von Ärgernissen, Disharmonien, Streit, falschen Handlungen und
Fehlentscheidungen. Wenn nach so einer Irritation gesagt
werden kann: „Ich habe dich/du hast mich missverstanden.“, dann ist dies noch eine erfreuliche Kehrtwende.
Allzu oft aber bleiben Missverständnisse und fehlerhafte
Eindrücke unerkannt, unbenannt und werden somit nicht
korrigiert. Sachverhalte und Menschen werden „in eine
Schublade gesteckt“, aus der sie sehr schwer wieder herauskommen. Man hat sich ein Bild gemacht, das sich manifestiert und zu dem die weitere Kommunikation passend
interpretiert wird. Weil das leider zu oft so ist, sollte der
Vermeidung von Missverständnissen besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.
2.1. Verständlichkeit
Wie teile ich was wem mit? Im Bemühen, möglichst intelligent und kompetent zu erscheinen, wird gern mit einer
fach- und fremdwortgespickten Informationsfülle in verschachtelten Sätzen weit über das Ziel der Verständlichkeit hinausgeschossen.
Der Verständlichkeit dienlich sind:
- kurze, einfach strukturierte Sätze
- allgemein bekannte, verständliche Begriffe, keine Fremdworte und Fachbegriffe
- Anschaulichkeit durch Beispiele
- klare Struktur der Information („roter Faden“)
- nicht zu viele Informationen auf einmal; auf den Zuhörenden achten: Kann er noch folgen?
Im Schnitt kann sich ein Mensch fünf bis maximal neun
Informationen gleichzeitig merken. Umfassende Informationen, wie sie z.B. im Arbeitsprozess vorkommen, sollten
daher lieber schriftlich verfasst werden.
2.2. Wesentliches zur Vermeidung von
Missverständnissen
Sprache und Körpersprache müssen übereinstimmen.
Im Zweifelsfall wird eher der Körpersprache geglaubt. Die
Aussage „Mir geht es prima“ – mit hängenden Schultern, in
gebückter Haltung und traurigem Blick – ist unglaubwürdig.
Die Betonung eines bestimmten Wortes, eine effektvolle
Pause oder die Erzeugung einer besonderen Situation
können bei ein und demselben Satz unterschiedliches
Verstehen auslösen. „Hast du das gekocht?“, „Hast du das
gekocht?“ oder „Hast du das – gekocht?“ In jedem Fall
versteht es der Gefragte anders.
20
Missverständnisse können durch Feedback und Metakommunikation aufgeklärt werden. Das Feedback ist eine
Rückfrage des Informationsgebers – „Was genau hast du
vom Gesagten verstanden und dabei empfunden?“ oder
die Rückmeldung des Hörenden – „Habe ich dich richtig
verstanden, dass …“. In der Metakommunikation wird
darüber gesprochen, wie man miteinander redet und sich
zueinander verhält. Der eigentliche Sachgegenstand der
Kommunikation wird verlassen und die Rahmenbedingungen, die emotionale Ebene und Vorerfahrungen werden betrachtet. Wichtig ist, bei einem Feedback und in der
Metakommunikation nicht nur Kritik, sondern auch positive
Elemente einzubringen. Andernfalls könnte eine Störung
in der Kommunikation eher noch verschlimmert werden.
Bei gutem Willen aber sind Feedback und Metakommunikation optimale Mittel, Missverständnisse auszuräumen.
3. Grundsatz:
Beachtung der Ebenen
innerhalb der Kommunikation
Das Kommunikationsquadrat nach Schulz von Thun
veranschaulicht die Ebenen der Kommunikation:9
Sender
Sachinhalt
Nachricht
Appell
Vermeidung von Missverständnissen
in der Kommunikation
Das Motto lautet: Einfach und verständlich kommunizieren! Wir sind dafür verantwortlich, was beim Gegenüber
ankommt.
Gesagt ist nicht gehört, gehört ist nicht verstanden. Bei
Unsicherheiten gibt es nur einen Weg: Nachfragen! „Habe
ich dich richtig verstanden? Meinst du, dass …?“ „Hast du
mich richtig verstanden? Habe ich mich verständlich ausgedrückt? Ich meine es so bzw. nicht so ….“ Achtung, die
Fragen nicht im anklagenden Befehlston vortragen, sondern freundlich und mit warmer Stimme!
Selbstoffenbarung
2. Grundsatz:
Beziehung
Empfänger
9 vgl. Friedemann Schulz von Thun, Miteinander reden,
Rowohlt Taschenbuch Verlag, S. 15
D er
S abbatwächter
Verständnis statt Missverständnis
Hinter einer Nachricht verbergen sich der eigentliche
Sachinhalt, eine Aussage über den Sprechenden (Sender), die Beziehung zwischen Sprecher und Empfänger
(Hörender) und ein Appell an den Empfänger. Beispiel:
Nachricht: „Deine Krawatte ist bekleckert.“
Sachinhalt: „Die Krawatte ist schmutzig.“
Selbstoffenbarung: „Ich würde nie so ´rumlaufen.“
Beziehung: „Ich muss mich um dich kümmern.“
Appell: „Mach die Krawatte sauber!“
Während die eigentliche Nachricht mit dem Sachinhalt
eine direkte Kommunikation darstellt, gehören die anderen Ebenen zur indirekten Kommunikation. Das sind die
Bereiche, die gern zu Missverständnissen führen. Unsere
Beziehung zum Gesprächspartner und unsere Bereitschaft
zum wohlwollenden Hören und Verstehen entscheiden in
hohem Maße darüber, ob die Kommunikation harmonischverständlich oder disharmonisch-missverständlich verläuft. Sender und Empfänger sollten sich bemühen, das
Gespräch zu einem Erfolg zu machen: Der Sender durch
verständliche, freundliche Worte und der Empfänger durch
die Entscheidung, nicht „jedes Wort auf die Goldwaage zu
legen“ und „nicht alles in den falschen Hals zu kriegen“.
Im obigen Beispiel könnten die Empfängerreaktionen so
aussehen:
Nachricht: „Deine Krawatte ist bekleckert.“
„Aha, ich habe mich also bekleckert.“
Sachinhalt: „Die Krawatte ist schmutzig.“
„Ja, es fällt wirklich ins Auge.“
Selbstoffenbarung: „Ich würde nie so `rumlaufen.“
„So schlimm ist es nun auch wieder nicht.“
Beziehung: „Ich muss mich um dich kümmern.“
„Ich bin dankbar für den dezenten Tipp.“
Appell: „Mach die Krawatte sauber!“
„Ich geh gleich mal zum Waschbecken.“
In einer Kommunikation werden, ob bewusst oder unbewusst, Gefühle ausgelöst. Der Sender übermittelt seine
Gefühle und erzeugt wiederum welche beim Empfänger.
Die Palette der Möglichkeiten ist riesig. Es kann schon ausreichen, dass der Angesprochene den Eindruck gewinnt,
der Sprecher sei in Eile. „Der nimmt sich keine Zeit für
mich. Ich bin ihm nicht wichtig.“ Trauer, Enttäuschung und
das Gefühl der Abwertung wirken nicht nur temporär, sondern werden in weitere Gespräche mit diesem Sender hineingenommen.
Nr. 2 - 2015
Der Zustand verbessert sich, wenn
a) einer oder möglichst beiden Seiten die Situation
bewusst wird und
b) einer oder sogar beide bereit sind, eine Veränderung,
einen neuen Start miteinander zu wagen.
„Mit dem kann ich nicht!“, „Die ist immer so …!“ oder „Der
versteht mich eh nicht!“ sind festgefahrene Meinungen, die
dem anderen keine Chance geben. Die Sachlage anzusprechen, wird selten etwas verschlimmern. Hier kann es
nur Gewinner geben. Bleibt nicht stehen bei einem unerfreulichen Miteinander. Die Bibel rät uns: „Pflügt ein Neues
und säet nicht unter die Dornen!“ (Jeremia 4,3) Wir erwarten, dass Gott nach jedem Scheitern unsererseits wieder
neu mit uns anfängt. Das ist unsere Aufgabe, auch unter
uns Menschen immer wieder zu einem Neuanfang bereit
zu sein.
Einander nicht verletzen zu wollen, sollte unser Herzensanliegen sein. Eine gute Kommunikation wird allerdings nicht daran gemessen, dass die Meinung der
Gesprächspartner übereinstimmt.
Gemeint, ist nicht gesagt,
gesagt ist nicht gehört,
gehört ist nicht verstanden,
verstanden ist nicht einverstanden.
4. Grundsatz:
Beachtung vorgefasster Meinungen
in der Kommunikation
Der Weg einer Information vom Sender zum Empfänger
gleicht oft dem Kinderspiel „Stille Post“. Was jemand ausdrücken möchte, stimmt oft mit dem tatsächlich Gesagten
nicht überein. Das Gegenüber hört die Information, nimmt
etwas Bestimmtes wahr und findet seine eigene Interpretation. So kann in einem Gesprächskreis ein Redner mit
seinen Worten ganz unterschiedliche Reaktionen auslösen. Alle haben dasselbe gehört – und doch kam es ganz
unterschiedlich bei ihnen an. Warum? Jeder bringt seine
persönliche Geschichte, seinen Charakter, seine Erfahrungen und die persönliche Tagesform in den Vorgang des
Hörens, Wahrnehmens und Interpretierens ein. All dies zusammen bilden seine Vor-Urteile.
Wer als Sprechender den Hörer und seine besondere
Situation kennt, sollte unbedingt darauf reagieren. Die
Beachtung der Hörertypologie (Zu wem spreche ich?)
und das Einfühlen in die Hörerrolle (gedanklicher Rollentausch) können vor manchem Missverständnis und vor
mancher Verletzung des Hörenden bewahren.
Aus erfahrungsbedingten Vor-Urteilen können nach einer
auswählenden Wahrnehmung feste Vorurteile erwachsen.
Die Geschichte mit dem Hammer ist ein Paradebeispiel
dafür:
21
Verständnis statt Missverständnis
„Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht
aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt
unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch
da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den
Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich
nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war
die Eile nur vorgeschützt, und er hat etwas gegen mich.
Und was? Ich habe ihm nichts angetan; der bildet sich da
etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen
wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie
kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das
Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn
angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht´s
mir wirklich. – Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er „Guten Tag“ sagen kann, schreit
ihn unser Mann an: „Behalten sie ihren Hammer, Sie
Rüpel!““ 10
Das bereits unter Punkt 2 erwähnte Feedback und die
Metakommunikation sind auch bei der Überwindung vorgefasster, korrekturbedürftiger Meinungen hilfreich. Wer
ein Feedback gibt, sollte in der Ich-Form sprechen, konkrete Sachpunkte benennen, unbedingt auch positive und
konstruktive Vorschläge unterbreiten.
Es lohnt sich, gute Freunde um ihre Meinung zu bitten,
wie man kommunikativ ankommt und was wie zu verbessern wäre. In der Selbstreflexion ist ehrlich darüber nachzudenken, wie man selbst auf seine Reden reagieren
würde, wenn jemand anderes sie spräche. Auch der Sprecher kann mit Vorurteilen beladen seinem Hörer entsprechend belastet begegnen. Bei all dem ist zu bedenken,
dass wir alle in der Schule der Kommunikation auf dem
Wege sind, „denn wir verfehlen uns alle mannigfaltig …“
(Jakobus 3,2) Entsprechend bleiben wir Lernende, die
aus der Gnade Gottes und der gegenseitigen Vergebung
leben. „Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen
vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben.“ (Matthäus 6,14)
5. Grundsatz:
Kommunikation und Beziehung
beeinflussen einander
Wenn wir in der Bibel den Aufruf lesen: „Eure Rede sei
allezeit freundlich!“11 , so ist das immer richtig. Dennoch
sprechen wir mit der Nachbarin anders als mit unserem
Chef, mit der trauernden Freundin anders als mit dem
Kind, das gerade eine Prüfung bestanden hat. Auf ein
Gespräch mit einem Mitarbeiter, mit dem wir schon mehrfach Probleme hatten, werden wir uns anders vorbereiten
als auf den Smalltalk bei einer Geburtstagsfeier.
10 Watzlawick, Paul: Anleitung zum Unglücklichsein, Piper,
München 1983, S. 37
11 vgl. Kolosser 4,6
22
Aus der Art der Beziehung erwächst eine entsprechend
angepasste Kommunikation. Gleichzeitig gestalten die
Erfahrungen aus der Kommunikation mit einem Menschen
die Beziehung zu diesem.
Beides, Beziehungspflege und Kommunikationsgestaltung, bedingt einander und stellt hohe Anforderungen an
uns dar. Von Grundsätzen der Kommunikation bis hin zu
manipulativen Tricks können wir vieles erlernen, was uns
durchaus scheinbare Erfolge bescheren kann. Doch wenn
uns der rechte Blick auf unseren Gesprächspartner fehlt,
wenn wir uns mit der Liebe Gottes nicht beschenken lassen, um diese weiterzugeben, dann bleiben wir lediglich
geschickte Redner. Gott möchte viel mehr in unserem
Leben erreichen. Er möchte aus uns Menschen machen,
die ihren Nächsten von Herzen nahekommen und sie aufrichtig in Wort und Tat lieben. Mit dieser Einstellung ändert
sich alles. Dann ist es nicht mehr unser Ziel, ein Gespräch
möglichst vorteilhaft für uns zu führen und hinterher irgendwelche Erfolge und Gewinne zu verbuchen. Sicher, auch
das kann Gott nach seinem Willen schenken. Doch die
Hauptsache ist, wie es dem Gegenüber geht und dass er
bereichert und gesegnet aus unserem Gespräch herausgeht.
Manche Menschen neigen dazu, manchmal auch ihrer
Position als Chef geschuldet, sich über ihren Gesprächspartner zu stellen. Es gibt wirklich Menschen, da haben
andere stets den Eindruck, in der Defensive zu sein. Im
Ergebnis duckt sich manch einer besonders tief, andere
reagieren demotiviert bis hin zu aufsässig. Kommunikationsforscher empfehlen einen partnerschaftlichen Umgangston auf gleicher Ebene, auch im Berufsalltag.12 Das
ist ein Anfang, doch die Bibel möchte uns noch weiter führen:
„… dass niemand mehr von sich halte, als
sich´s gebührt zu halten, sondern dass er
maßvoll von sich halte … Einer komme dem
andern mit Ehrerbietung zuvor.“
(Römer 12,3.10.)
Gott möchte uns die Einstellung schenken, dass wir uns
um die Seele unseres Gesprächspartners sorgen. Dementsprechend berührt jedes Gespräch auch Bereiche der
Seelsorge. Wer spricht, steht in der Verantwortung, dem
Empfänger von Informationen und Anweisungen, erst
recht dem, der kritisiert werden muss oder mit dem es ein
Problem zu besprechen gilt, neben aller Sachlichkeit auch
Gottes Liebe zu zeigen. Im allerweitesten Sinn ist jedes
Gespräch ein Missionsgespräch, das über unsere Glaubwürdigkeit als Christen mehr aussagt als gut vorbereitete
Vorträge. Von Christen verletzt und enttäuscht worden zu
sein, wird oft als Grund des Beziehungsabbruchs zu Gott
und zur Gemeinde genannt. Einander jedoch eine Hilfe
auf dem Weg zur Ewigkeit zu bedeuten, sollte auch das
Anliegen unserer vielfältigen Kommunikation sein.
12 vgl. Selbstlernkurs Kommunikationspraxis, Gabal Verlag 2008, S. 35
D er
S abbatwächter
Guter Samariter
Asante Sana – Vielen Dank! (Suaheli)
Eine Reise im Auftrag des Guten Samariters nach Kenia
Anett Leithold
Fotos: A. Leithold
Seit mehreren Jahren unterstützt der Gute Samariter
Geschwister in Kenia. Zuletzt wurde das Land vor wenigen Jahren von Schwester Claire Alagy besucht.
Kenia ist ein touristisches Ziel, das für seine reiche Tierwelt und wunderschöne Natur sehr bekannt ist. Es liegt in
Ostafrika, grenzt u.a. an die Länder Tansania, Äthiopien,
Somalia, Uganda und dem indischen Ozean. Im Oktober
2014 bereisten Bruder Stefano La Corte und ich Kenia.
Unsere Aufgaben waren der Besuch vieler Gemeinden
und Spendenempfänger, die Überprüfung des Einsatzes
von Spendengeldern, weitere Bedarfsermittlungen und vor
allem Anregungen zur Selbsthilfe. In einer ausführlichen
Dokumentation hielten wir unsere Eindrücke und Erkenntnisse fest, machten neue Pläne und suchten schon in Kenia
nach Realisierungsansätzen. Im Reisegepäck hatten wir
viele Kleiderspenden, Schulmaterial, verschiedene andere
nützliche Gaben und Geldspenden.
Der gemeinsame Treffpunkt unseres Teams war die Landeshauptstadt Nairobi, wo unsere Gemeinschaft etwas
außerhalb eine Missionsschule hat. Die Freude dort über
unseren Besuch war groß.
Am nächsten Tag begann unsere Reise zu den verschiedenen Geschwistern und Projekten. Zuerst ging es nach
Mombasa und Malindi. Es begleiteten uns die Brüder
James Mbaka (Unionsvorsteher) und Sylvester Obwogo
(Samariterleiter von Kenia). Auf dem Weg tauschten wir
Erfahrungen aus.
Malindi-Mombasa
Dieser Teil Kenias liegt direkt an der Küste des indischen
Ozeans. Wir besuchten das erste Projekt, einen Wassertank in Kilifi, einer sehr trockenen Gegend! Schwester
Claire begann damals dieses Projekt und heute können
viele Geschwister mit sauberem Trinkwasser versorgt
werden. Zur Unterhaltung des Projektes wird das Wasser auch an Menschen in der Umgebung verkauft. Wir
überzeugten uns von der guten Betreuung dieser Wasserquelle, die auch unserer Grundschule in unmittelbarer
Nähe dient. Die Schule besuchen ca. 40 Kinder, darunter
auch Waisen. Wir prüften die Verwendung von Spendengeldern zur Unterhaltung des Schulgebäudes und sahen
neue Fenster, Türen und Bänke.
Den Sabbatgottesdienst erlebten wir mit vielen Geschwistern in freier Natur. Wir konnten Gottes Wort weitergeben
und am Nachmittag unsere Geschenke verteilen: Kleidung und Schulmaterial. Neben nützlicher bunter Kreide
haben den vielen Kindern auch die Luftballons eine große
Freude bereitet. Diesen Tag werden sie so schnell nicht
vergessen.
Kinder von der Schule des Guten Samariters in Kilifi/Malindi, links: Bruder Stefano La Corte, rechts: Anett Leihold
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Guter Samariter
Schneidereiprojekt, der Leiter vom Guten Samariter re.,
dann der Unionsvorsteher Mbaka und ein Prediger
Am nächsten Tag fuhren wir im Landbus in einen anderen
Bezirk von Mombasa, um eine kleine „Hühnerfarm“ tief im
Dschungel zu besuchen. Das Projekt wurde als Hilfe zur
Selbsthilfe gestartet und wir besprachen die Erweiterung.
Derzeit werden ca. 30 Hennen gehalten, von denen die
Eier verkauft werden können. Bald sollen es deutlich mehr
werden. Vom Verkaufserlös profitieren einige Familien, die
sich auch um die Pflege der Hühner kümmern. Wir halfen
bei der Planung eines größeren Hühnerstalls und organisierten die Bauausführung mit vorhandenem Material und
unter Ausführung der Familien, denen das Projekt eine
Lebenshilfe bedeutet.
Am Nachmittag besuchten wir weitere Empfänger von
Unterstützung durch unser Hilfswerk, prüften ihre aktuelle
Lage und organisierten, wo nötig und möglich, weitere Hilfen innerhalb der Gemeinden.
Malindi - Nairobi - Kisii
Sehr früh am nächsten Morgen traten wir die Reise nach
Kisii über Nairobi (ca.20 h Fahrt) im Bus an. Unterwegs
besuchten wir Geschwister in Malindi. Kisii ist vom Klima
her das ganze Gegenteil zu Mombasa. Angenehm warm
tagsüber und kühl nachts. Die Landschaft ist schön und
fruchtbar, aber denjenige, der kein eigenes Land hat oder
die Mittel, es zu bewirtschaften, kann von der schönen
Landschaft kaum profitieren und ist arm.
Unser erstes Ziel in Kisii-Stadt war eine Auf- und Verkaufsstelle für Mais, die auf Anregung und mit finanzieller Starthilfe des Guten Samariters entstand und von
der sechs Familien aus der Gemeinde leben können. Wir
überzeugten uns vom gut organisierten Ablauf der Arbeiten und der vorbildlichen Buchführung. Das Geschäft soll
ausgebaut werden. Auch hier wird nach größeren Räumlichkeiten gesucht. Wir erarbeiteten gemeinsam einen
Finanzplan für ein Neubauprojekt oder die Anmietung größerer Räume.
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Weiter ging die Fahrt in umliegende Dörfer, um Gemeinden und Geschwister zu besuchen. Wir besprachen die
jeweiligen persönlichen Bedürfnisse der Geschwister und
halfen durch Geldspenden besonderen Notlagen ab. Oft
fällt es den Ärmsten schwer, ausreichend Nahrungsmittel zu kaufen. Auch sind dringend benötigte Medikamente
teuer. Hier konnten wir nicht nur mit Geld helfen, sondern
auch mit vielen wertvollen Ratschlägen aus dem Bereich
der Gesundheitsreform. Gesunde Ernährung, Hygiene, einfache Maßnahmen der Prophylaxe und Krankenpflege und
die gesamte Lebensweise nach Gottes Plan, waren immer
wieder unsere Hauptanliegen der Gespräche bei den Besuchen. Die Geschwister sind für jede Anregung dankbar.
Am nächsten Tag besuchten wir unter anderem zwei Projekte mit Milchkühen, von denen jeweils 10 Familien leben
und welche auch die Tiere pflegen. Auch hier besprachen
wir Erweiterungsmöglichkeiten und freuten uns über die
gute Organisation des Projektes.
Weiter ging die Reise im typisch engen afrikanischen Bus
hinauf in die Berge. Dort hatte das Hilfswerk vor einiger
Zeit durch Schwester Claire eine Schneiderei begonnen.
Es gibt inzwischen vier Nähmaschinen und monatlich findet ein professioneller Nähunterricht für die Schwestern
statt. Die Ergebnisse der Arbeiten können sich sehen lassen, z.B. Schuluniformen für die umliegenden Schulen.
Die Schwestern möchten das Projekt noch mehr wachsen
lassen und später gern ihre Kenntnisse weitergeben. Wir
besprachen, wie dies alles am besten in die Tat umgesetzt
werden kann, suchten nach neuen Wegen des Verkaufs
der Näharbeiten und planten ein Finanzierungskonzept
für den Erwerb weiterer Nähmaschinen. Auf diese Weise
kann noch mehr Schwestern Arbeit und damit die Möglichkeit des Lebensunterhaltes geboten werden.
Nach einem gemeinsamen Essen kehrten wir zurück
nach Kisii-Stadt, um Deborah Guldemeester, Elena und
Liljana Taneva in Empfang zu nehmen, die uns fortan
begleiteten und unterstützten.
Viktoria See
Am nächsten Tag machten wir uns auf den langen Weg
zum See Viktoria. Um in dieser trockenen Gegend etwas
Gemüse zu haben, muss man in der Regel ca. vier Stunden bis nach Kisii-Stadt fahren. Unterwegs besuchten wir
eine Schule, welche durch Spenden von Geschwistern
aus Kanada gegründet wurde und in der ca. 300 Kinder lernen. Wir erlebten den Unterricht der engagierten Lehrer und
freuten uns über die freundlichen, dankbaren Schüler. Als
besonderen Spaß für die Kinder packte Debora Guldemeester ihre Seifenblasen aus. Wir hörten uns die Pläne der
Schulleitung an, wie der Unterricht noch optimaler gestaltet
werden kann und welche Mittel die Schule noch benötigt.
Am Viktoria See angekommen, besuchten wir einen
erblindeten Familienvater, der durch regelmäßige, finanzielle Unterstützung vom Guten Samariter seine Familie
ernähren kann. Nach dem gemeinsamen Essen lauschten wir dem dortigen Gemeindechor und staunten nicht
schlecht, dass unser blinder Bruder der Chorleiter war.
Anschließend wurden an die Geschwister mitgebrachte
Kleider verteilt, welche mit viel Dankbarkeit entgegengenommen wurde.
D er
S abbatwächter
Guter Samariter
Zurück in Kisii-Stadt
Freitagmorgen besuchten wir weitere Geschwister. Viele
Dankes- und Bittbriefe wurden entgegengenommen. Wir
überzeugten uns davon, dass getätigte Geld- und Sachspenden bei den Bedürftigen die Not linderten und prüften
neue Bedarfsmeldungen.
Diesen Sabbat verbrachten wir mit fast 300 Geschwistern
aus circa 16 verschiedenen Gemeinden. Viele Kinder,
viele Lieder und Beiträge prägten den Tag. Unter anderem
trafen wir auch Bruder James Mbakas Frau wieder. Sie
ist seit einer Gehirnoperation (Tumorentfernung) erblindet.
Der Gute Samariter unterstützt diese Familie finanziell.
Die Predigt übernahm Bruder Stefano, am Nachmittag
sprachen die Schwestern Elena und Liljana Taneva,
Debora und ich über Gesundheitsthemen und persönliche
Erfahrungen mit Gott. Danach erhielten alle 16 Repräsentantinnen des Guten Samariters einen weiteren Teil unserer
Kleiderspenden. Deren Freude und Dankbarkeit war groß.
Für die Kinder gestalteten wir ein Rätsel, an dem sie ihre
größte Freude hatten.
Der Sabbat verging zu schnell und wieder mussten wir
uns verabschieden, um am nächsten Tag früh in Richtung
Masai Mara aufzubrechen.
Nairobi
Sonntagnachts kamen wir in Nairobi an. Bereits am
nächsten frühen Morgen besuchten wir eine Familie, die
mit Spenden unterstützt wurde. Die Mutter hat ihre Kinder
verlassen und sie der Großmutter überlassen. Durch die
Spende können die Kinder zur Schule gehen und ernährt
werden.
Nach einer langen Fahrt kamen wir zurück zum Sitz der
Union und der Missionsschule in Nairobi. Wir bestaunten
einen bewässerten Garten, dessen Erzeugnisse für die
Union, die Schule und dem Verkauf bestimmt sind.
ERNÄHRUNGSPROJEKT UVOTO
Die erste Gemeinde unserer Gemeinschaft in Kenia damals gegründet von Bruder Simon Schmidt
Zu schnell verging der Tag. Nach einer kurzen Nacht
versammelten sich die Brüder La Corte, Mbaka, Obwogo
und ich, um die Reise und viele Dankes- und Bittbriefe
auszuwerten. Schon hier konnten wir den Einsatz weiterer
Spenden besprechen und den Ausbau bestehender Projekte sowie den Aufbau neuer planen.
Vor unserem Rückflug beschenkten wir die Missionsschüler mit Kleidung und anderen nützlichen Gaben, die
sie mit dankbarem Herzen entgegennahmen.
Gott ließ uns mit freudigen und dankbaren Herzen auf
die getane Arbeit und die vielen verschiedenen Projekte
dieser Reise zurückblicken. So manche Geschichte und
Erfahrung kam noch hinzu und bereicherte uns. Gott hatte
uns reich gesegnet.
Im Namen der Abteilung des Guten Samariters möchte
ich mich bei jedem Spender für seine Gabe bedanken.
Möge er jeden Einzelnen segnen.
Anett Leihold
Wir möchten allen Spendern von ganzem Herzen danken, die uns seit Jahren ermöglichen, mit ihren kostbaren
Beiträgen unser Werk weiterzuführen.
Dank all denen, die auf verschiedene Art und Weise uns
bei diesem Ernährungsprojekt für die Uvoto-Schule in der
Demokratischen Republik Kongo ermutigt und unterstützt
haben.
Da ihr so zahlreich und großzügig unserem Aufruf nachgekommen seid, können jetzt 100 Kinder an jedem Schultag ihre Essensration erhalten. Euer Beitrag scheint euch
vielleicht nur eine kleine Geste zu sein, aber die Freude
der Kinder, wenn ihr ihnen jedes Mal eure Zuneigung und
Aufmerksamkeit beweist, ist einfach unschätzbar.
UNSER HERZLICHSTES DANKESCHÖN!
Die Mitarbeiter des Uvoto-Ernährungsprojektes
Hilfswerk des Guten Samariters
Der Maisbrei für die Schulkinder wird gekocht.
100 Kinder bekommen täglich ihre Mahlzeit.
Nr. 2 - 2015
Fotos: Generalkonferenz
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Nach kurzer Krankheit ist unser Glaubensbruder
Rudolf Lenker
am 9. März 2015 im Alter von 84 Jahren verstorben.
Bruder Lenker wurde in Amberg/Bayern geboren. Er war
verheiratet und hatte zwei Kinder, seine Frau verstarb
bereits 1991. Schon in frühen Jahren war es sein Wunsch,
in den Dienst des Herrn zu treten. In Speele war er auf der
Missionsschule und gab dort später Englischunterricht.
Viele Jahre ging er als freier Bibelarbeiter und Buchevangelist von Haus zu Haus, um den Menschen das Evangelium nahe zu bringen. Einige Zeit war Bruder Lenker auch
als geistlicher Mitarbeiter im Werk angestellt. In seinem
späteren Beruf als Krankenpfleger ließ er, bis auf wenige
Wochen vor seinem Tod, nicht davon ab, Menschen die
Botschaft zu verkündigen.
Danksagung
Meine lieben Glaubensgeschwister, Freunde und
liebe Nachbarn,
die Zeit geht wie im Fluge dahin. Es ist schon wieder
einige Monate her, dass ich von meinem Mann so schnell
Abschied nehmen musste. Da es für mich unmöglich ist,
bei allen Lieben mich herzlich zu bedanken, möchte ich
es hiermit mit einigen Zeilen tun. Vielen herzlichen Dank
möchte ich allen sagen, die mit mir und meinen Angehörigen Abschied nahmen – sich in Trauer und Gebet mit mir
verbunden fühlten und ihre liebevolle Anteilnahme zum
Abschied meines so lieben Mannes auf vielfältige Weise
zum Ausdruck brachten; sei es mit Worten, Telefongesprächen, Teilnahmebriefen, Blumen oder Geldspenden. Nicht
vergessen möchte ich, für die finanzielle Hilfe meiner Heimatgemeinde Mosbach und der Deutschen Union zu danken. Es ist für mich ein großes Bedürfnis, Euch allen von
ganzen Herzen Dank zu sagen. Auch innigen Dank für die
tröstenden Worte, die gesprochen wurden in der Kapelle
sowie am Grab, nebst der schönen Liedern von dem Chor,
vom Herzen gesungen.
Ich durfte am Begräbnistag von allen Seiten so viel Liebe
und Teilnahme erfahren – es war wie Balsam für mein
Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Wer an mich glaubt, der wird leben,
auch wenn er stirbt;
und wer da lebt und glaubt an mich,
der wird nimmermehr sterben.
Joh. 11,25.
In der Gemeinde Memmingen wirkte Bruder Lenker auch
als Gemeindeleiter.
Trotz gesundheitlicher Probleme verkündete er die Evangeliumsbotschaft eifrig von Haus zu Haus. Zuletzt war er in
Ulm tätig, als ihn in der Stadt die Kräfte verließen, wovon er
sich nicht mehr erholte. Gott legte unseren Glaubensbruder am 16. März 2015 zur Ruhe.
Bruder Gessner betonte die Hoffnung auf Auferstehung,
von der auch Bruder Lenker überzeugt war.
Mit diesen Hoffnungsgedanken nahm die Trauergemeinde
Abschied.
Die Gemeinde Memmingen
Simon Schmidt 15.3.1926-13.10.2014
wundes Herz. Ich kann es mit Worten nicht niederschreiben. Täglich darf ich spüren, dass viele Gebete für mich
zum Thron der Gnade emporsteigen, der liebe Gott steht
mir bei und tröstet mich.
Ich vermisse meinen lieben Mann so sehr, doch unser
liebevoller Vater und Lebensspender hat ihn in Frieden
einschlafen lassen, ehe er viele Leidenstage und Schmerz
mitmachen sollte.
Gemeinsam haben wir in fast 63 Jahren Freud und Leid
miteinander geteilt und die herrliche Botschaft der Erlösung
durch unseren Heiland den Menschen in verschiedenen
Ländern und Kontinenten bringen dürfen. Ich möchte meinen Vater im Himmel und seinem Sohn für alles danken.
Jetzt dürfen wir uns alle auf die baldige Wiederkunft Jesu
freuen und auf ein Wiedersehen mit unseren Lieben, die
uns vorausgegangen sind.
Nochmals vielen herzlichen Dank und Euch allen Gottes
Segen und seinen täglichen Beistand wünschend
Eure Schwester und Mitpilgerin nach einer besseren
Welt, wo es keinen Tod noch Trennung mehr gibt.
Lore Schmidt
Erinnerung an die gemeinsame Missionsarbeit in Afrika - Fotos Privatbesitz L. Schmidt
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D er
S abbatwächter
Unser neuer Internetauftritt ist endlich fertig!
Was ist neu?
Besucht unsere neue Website und seht es selbst:
reform-adventisten.net
im neuen Design – reich bebildert – übersichtlich strukturiert – einladend – Neugierde weckend
Aktualität ist unser inhaltliches Ziel – mit unseren Beiträgen und den Veranstaltungshinweisen.
Ortsgemeinden stellen sich vor und laden ein.
Missionarisch wollen wir einerseits lebenspraktische
Themen mit der Bibel verknüpfen und andererseits auch
thematisch ansprechendes Bibelstudium bieten.
Seelsorgerlich widmen wir uns den verschiedensten Themen und Problemen und bieten praktische Hilfe, Rat und
Kontakt an.
Gesundheitsthemen nehmen einen breiten Raum ein
und mögen viel Segen verbreiten.
Alle Altersgruppen finden ihre Themen: Kinder, Jugend,
Familie, Senioren.
Unsere eigene Geschichte als Gemeinschaft bekommt
ihren Platz – unsere Entstehung, unser Glaube, unsere
Aktivitäten.
Der Edelstein-Verlag präsentiert sich ansprechend, übersichtlich und mit Infos zu den Angeboten.
- Ein Großteil lesenswerter Artikel unseres bisherigen
Sabbatwächter-Archivs ist nun auf der Seite integriert.
Anders als im PDF-Format sind die Artikel unter verschiedenen Rubriken und mit Zusatzinformation zu Bibelstellen
auffindbar. Sämtliche Artikel erscheinen in einem übersichtlichen, gut lesbaren Format und mit einer ansprechenden
Vorschau. Für ein verbessertes Lesefeeling wurden die
Wünsche und Bedürfnisse Jung und Alt berücksichtigt.
- Ziel ist es, verschiedene Informationen für Google als
relevanter erscheinen zu lassen; deshalb haben wir zudem
auch sämtliche Artikel mit Stichwörtern ergänzt.
- Da das Internet nicht nur von Computer-Nutzern, sondern mittlerweile auch von fast 20% Handy-Nutzern verwendet wird, ist die Seite nun auch für mobile Geräte, wie
Smartphones und Tablets, stark optimiert worden. Auch das
Literaturangebot des Edelstein-Verlages lässt sich problemlos auf dem Handy ansehen und Bestellungen tätigen.
- Unsere Website bietet die Möglichkeit, die Bibel zu
lesen. Sämtliche Bibelverse wurden mit den entspreNr. 2 - 2015
chenden Kapiteln der Luther-Bibel (1912) verlinkt, als
Angebot eines tieferen Bibelstudiums.
- Internetfans haben jetzt auch die Möglichkeit, sich für
den täglichen Bibelleseplan als Benutzer unserer Seite
anzumelden. Mittels einer Email werden dann täglich verschiedene Bibellesungen empfangen, um beispielsweise in
einem Jahr geplant die gesamte Bibel Tag für Tag zu lesen.
- Für neue Artikel und Veranstaltungen wird gleichzeitig
auf Facebook geworben. Das hat den Vorteil, eine größere
Reichweite an Interessierten zu finden.
Wir haben in die neue Website zahlreiche Wünsche und
Design-Anregungen von vielen Gemeindegliedern berücksichtigt. Mit Gebet und Fleiß sind wir zu einem guten Ergebnis gekommen. Ein Dank für die Mitarbeit geht nochmals
an:
Jens & Ines Müller, Daniel Haug, Esteban Hunger, Robert
Markula, Arthur Becker und Robert Röglin, die sich bei
unseren regelmäßigen Skype-Sitzungen anregend beteiligt haben, fleißig per Mail Feedback gaben, Material und
Ideen lieferten.
Wir hoffen, dass wir mit dem neuen Internetauftritt viele
Menschen erreichen können und jeder Besucher besonders gesegnet wird.
Gleichzeitig bitten wir Euch, diese neue Website als Eure
Website zu betrachten! Sie lebt davon, dass Ihr Euch
beteiligt, Beiträge einsendet, Veranstaltungshinweise
meldet, schöne Fotos zur Veröffentlichung zur Verfügung
stellt, konstruktive Verbesserungsideen einbringt und
besonders: dass Ihr für die Website, ihre Betreuung und
ihren Einfluss betet!
Ansprechpartner für Eure Anliegen:
Jens Müller, Tel.: 03445 792922
Email: [email protected]
Im Namen des Webteams wünsche ich allen Lesern und
Website-Besuchern Gottes Segen
Szczepan Krol
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EINLADUNGEN
Konferenz der Ostdeutschen Vereinigung
vom 5.-7. Juni 2015 in Naumburg/Saale
Motto: Keinem von uns ist Gott fern
öffentliche Vorträge: Ist Deutschland ein christliches Land?
Christliche Erziehung – was bringt das?
Bibel und Wissenschaft – ein Widerspruch?
weitere Themen:
Wenn mein Glaube in der Krise steckt
„... denn du bist bei mir ...“ - Psalm 23 erleben
Gesundheitsstunde in Aktion, Kinderprogramm (Auswahl)
Veranstaltungsort:
Jugendherberge Naumburg, Am Tennisplatz 9, 06618 Naumburg
Kosten für eine Übernachtung + Frühstück/Person = 22 €
Kinder zwischen 10€ und 21€, Aufschlag für Doppel- o. Einzelzimmer
Verpflegung: Potluck, wer etwas beitragen kann.
Ansonsten wird auch vor Ort einiges vorbereitet.
Info und Anmeldungen bis zum 22. Mai 2015: Jens und Ines Müller
Tel. 03445 792922 - Email: [email protected]
Konferenz der Westdeutschen Vereinigung
vom 12.-14. Juni 2015 in Pracht
Motto: In der Kraft des Elia
Themen: „Nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist.“
Laodizea aus dem Blickwinkel der Eliabotschaft
Wie stelle ich mir die Zukunft meiner Gemeinde vor?
Mach dich bereit, deinem Gott zu begegnen!
(Auswahl)
Veranstaltungsort: Bibel- und Erholungsheim Hohegrete
57589 Pracht/Sieg / Tel.: 02682-9528-0
Kosten pro Person und Zimmer inkl. Vollverpflegung:
EZ 2 Nächte: 64 € / EZ 1 Nacht: 47 €, DZ 2 Nächte: 45 € / DZ 1 Nacht 32 €
Mehrbettzimmer (4-5Betten) 2 Nächte: 40 €, Mehrbettzimmer 1 Nacht: 27 €
Das Mittagessen am Sabbat wird für Tagesgäste bereitgestellt.
Bettwäsche bitte mitbringen.
Wir bitten auch um eine Voranmeldung der Tagesgäste bei:
Peter Laugallies Tel.: 0211-2495550 - Email: [email protected]
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D er
S abbatwächter
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