raum & zeit © Dimitri Lobanov – Fotolia.com Die neue Dimension der Wissenschaft n ewsletter Zurück zur Natur – effektive Hilfe bei Diabetes Diabetes ist eine Volkskrankheit, die relativ einfach verhütet und auch schnell gelindert oder sogar geheilt werden kann. Leider behandelt die Schulmedizin Diabetiker nur symptomatisch, weshalb die Erfolge dort ausbleiben. Das Wichtigste auf dem Weg zurück zur Gesundheit ist eine Ernährung, die den Körper von seinen Kämpfen mit dem Blutzucker erlöst, die ihn zur Ruhe bringt und wirklich nährt. Von Dr. med. Joachim Mutter, Konstanz W hen Energieverbrauch decken und extrem schnell auf Reize reagieren zu können. Allerdings haben Nervenzellen – ebenso wie alle anderen Körperzellen – auch die Möglichkeit, Energie durch die Verbrennung von Ketonkörpern zu erzeugen. Beim Fasten oder bei kohlenhydratarmer Ernährung können Nervenzellen 75 Prozent ihrer Energie auf diese Weise gewinnen. In diesem Fall und nur dann stellt die Leber Ketonkörper aus Fett her und schickt sie über das Blut zu den Nerven. Ketonkörper haben noch einen Vorteil. Sie werden sogar insulinunabhängig in die Nervenzellen und das Gehirn geschleust. Das wird bei der Behandlung von neurologischen und psychischen Krankheiten genutzt. Und das bisschen Zucker, was das Gehirn noch braucht (25 Prozent der Energieerzeugung) wird locker aus dem Fett- und Eiweißabbau (pro Tag etwa 10–20 eltweit dürfte es 300 Millionen Zuckerkranke geben. In den USA haben schon vier Prozent aller übergewichtigen Kinder Altersdiabetes (Typ 2-Diabetes). In Deutschland leiden 20 Millionen unter Insulinresistenz, einer Vorstufe der Zuckerkrankheit, und 6-10 Millionen unter Diabetes. Wofür wir Zucker brauchen In unserem Blut muss immer eine bestimmte Menge an Blutzucker anwesend sein. Denn Blutzucker gibt uns in Notfallsituationen sofort viel Energie, zum Beispiel beim Flüchten vor einem Wolf oder im Kampf. Diese extrem schnelle Energiefreisetzung kann durch die relativ langwierige Fettverbrennung nicht stattfinden. Außerdem sind insbesondere Nervenzellen auf Zucker angewiesen. Sie brauchen Zucker und viel Sauerstoff, um ihren ho- 1 raum&zeit newsletter Dezember 2013 Kohlenhydrate enthält, steigt der Blutzucker immer an. In Zivilisationsländern darf er das bis auf 140 Milligramm pro Deziliter (mg/dl), was aber schon nicht natürlich ist. Eigentlich würde der BlutGefährlicher Unterzucker zucker nach der Mahlzeit noch mehr ansteigen, wenn nicht der (gesunde) KörWenn der Blutzuckerwert unter 50 Milper das Ansteigen verhindern würde. ligramm pro Deziliter (mg/dl) absinkt, Dafür sorgen seine spezielle Zellen in fallen als erstes die Nervenfunktioder Bauchspeicheldrüse, die Beta-Zelnen aus. Bei sehr gesunden Menschen len der Langerhans’schen Inseln. Sie wird es erst unter 30 mg pro dl Blut kriproduzieren das Hormon Insulin und tisch, heutzutage sind aber viele Mengeben es bei hohen Blutzuckerwerten schen schon am Limit, wenn der Wert ins Blut ab. Insulin ist für die Körperunter 80 mg/dl absinkt. Der Unterzuzellen lebenswichtig. Denn ohne Insulin cker macht sich in folgenden Beschwerkönnen sie keinen Zucker aufnehmen. den erkennbar: Heißhunger, Unruhe, Nur Insulin kann die kleinen Türchen beschleunigter Puls, Zittern, Bluthochin der Zellwand öffnen, die den Zudruck, Reizbarkeit, Verwirrtheit, Kon- Schon im Kindes- und Jugendalter cker hereinlassen. Es ist der „Sesam öffzentrationsschwäche, Doppelbilder, Mü- leiden 15 Prozent der Deutschen an Übergewicht, Risikofaktor für ne Dich“-Schalter für Zucker. Wenn aldigkeit, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, Diabetes. so die Körperzellen ihre Zuckertürchen Schwäche. Schließlich kann er zur Bedurch Insulin aufwusstlosigkeit führen und sogar zum gemacht haben und Zucker Tod, wenn das Gehirn seine Funktion einstellt. Desin die Zellen strömt, dann halb hat die Natur dafür gesorgt, dass der Blutzuckersinkt logischerweise der wert sich in einem engen optimalen Bereich zwischen Blutzucker wieder ab. Die 50–95 mg/dl bewegt (im Nüchternzustand, gemessen Zellen schwellen durch die im Kapillarblut). Durch das Hormon Glucagon, das in Zuckeraufnahme übrigens der Bauchspeicheldrüse produziert wird, wird der Köran wie ein Hefekuchen. per bei gefährlichem Unterzucker dazu gezwungen, alles Mögliche zu tun, um Zucker in das Blut zu schauZuviel Zucker feln. Denn einige Organe können aus den gespeicherten in der Zelle Kohlenhydraten (Glykogen), Fetten (Glyzerin aus Triglyceriden) und Eiweiß selbst Zucker produzieren und an Was machen Zellen mit Zucker? das Blut abgeben. Glucagon regt dafür den Abbau von Sie erzeugen daraus erst mal Energie Fettreserven, Eiweißreserven (Muskel) und Glykogen an. (in Form von ATP) für sich selbst und schalten zum So verhütet der Körper den sicheren Tod durch zu weLeidwesen von 60 Prozent der Deutschen die Fettvernig Blutzucker. brennung ab. Denn Zuckerverbrennung ist viel einfacher und bequemer für die Zellen. Haben die Zellen Hoher Blutzucker tötet langsam dann aber immer noch zu viel Zucker übrig, dann legen sie folgende Vorräte an: Auch zu hohe Blutzuckerwerte sind für den Körper 1. Sie backen die Zuckermoleküle in schönen Ketten anschädlich, aber nicht sofort lebensgefährlich – sie töeinander und verpacken das Ganze dicht zusammen. ten langsam. Davon sind in Deutschland viele betrofDas nennt sich Glykogen (Speicherzucker). Der wird für fen. Denn zu hoher Blutzucker bildet mit körpereigenen magere Zeiten aufbewahrt. Glykogen können vor allem Strukturen eine feste, unlösliche Verbindung, die auch die Leber und die Muskeln bauen. Ein Sportler kann noch giftig ist, so genannte Advanced Gycation Endprobis zu 500 Gramm Zucker in Form von Glykogen speiducts (AGE). Diese zerstört langsam aber sicher die Blutchern, Untrainierte 200–300 Gramm. Diese Glykogengefäße, Nervenzellen, Blutzellen, Nierenzellen. AGE sind vorräte reichen beim Marathon etwa 1,5–2 Stunden. auch krebserregend, denn sie verursachen freie Radika2. Ist immer noch überschüssiger Zucker in den Zellen, le und Entzündungen. dann bauen sie daraus Fett. Aus Zucker (Kohlenhydrate) Alle Kohlenhydrate, auch Brot, wird im Körper zu Zuwird Fett. cker. Bei einer typisch deutschen Mahlzeit, die eben Insulin ist der „Sesam öffne Dich-Schalter“ für Zucker. 2 raum&zeit newsletter Dezember 2013 © Alexilus - Fotolia.com © .shock - Fotolia.com Gramm) bereitgestellt. Bei einem Gesunden wird daher auch ein längeres völliges Fasten den Blutzucker nicht kritisch abfallen lassen. Zu hoher Blutzucker bildet mit körpereigenen Strukturen eine feste unlösliche Verbindung, die auch noch giftig ist. © juanrvelasco - Fotolia.com © Vera Kuttelvaserova - Fotolia.com resistenz haben 25 Prozent aller Deutschen, eigentlich 3. Ist immer noch Zucker übrig, was bei Dicken und alle Übergewichtigen (das sind 60 Prozent der DeutZuckerkranken meist der Fall ist, dann passiert was schen). Insulinresistenz ist im Trend. Betroffene haben Dummes: Der Zucker wird irreversibel, also unumkehrNüchternblutzuckerwerte von 95–110 mg/dl (Venenblut bar, zu dem Zuckeralkohol Sorbitol umgewandelt. Das 100–125) und Essblutzuckerist deswegen schlimm, weil werte zwischen 120 bis 180 dabei das wichtige Redox(kapilläres Vollblut, bei vemittel NADPH verbraucht nösen Blut von 140 bis 200 wird. Und bei niedrigem mg/dl). Der NüchternblutNADPH kann zum Beispiel zucker (acht Stunden nüchaus Arginin kein Stickoxid tern) ist der entscheidende (NO) gebildet werden. NO Test. Er ist genauso aussageist aber wichtig für die Entkräftig wie der orale Glukose spannung der Blutgefäße, Toleranz Test (OGT). für einen niedrigen Blutdruck, für einen guten Blutfluss, auch zu den Sexualor- Die Umwandlung von Zucker zu Sorbitol führt beim Diabetiker Noch mehr Insulin für die Zuckertür ganen. Das Sorbitol (Sorbit) zum Grauen Star. reichert sich in den Zellen Jetzt steigt der Blutzuckeran. Dabei verliert die Zelspiegel höher und höher, da le lebenswichtiges Glutader Zucker mit normalen thion, Kalium, Vitamin Insulinspiegeln nicht in die C, Magnesium und enerZellen gelangen kann (auch giereiches myo-Inositol. Der nicht ins Hirn). Die BauchDiabetiker bekommt nun speicheldrüse merkt das und geschädigte Nerven, Durchschüttet als Gegenreaktion blutungsstörungen (Mikromehr Insulin aus. Jetzt ist angiopathie) und eine Linmehr Insulin im Blut. Und sentrübung (grauer Star). die Übermacht an Insulin 4. Durch Überzucker wird Bei Insulinresistenz sperren die Zellen den Zucker aus. schafft es nun tatsächlich, eiauch noch die Delta-6-De- Wer sich in diesem Stadium des Vor-Diabetes befindet, hat nige vernagelte Zuckertüren saturase gehemmt. Die stellt einen Nüchternblutzuckerwert von 95–100mg/dl. aufzubrechen und Zucker in normalerweise aus nativen die Zellen hereinströmen zu Omega-6-Fettsäuren die lelassen. benswichtige Gamma-Linolensäure her. Die wäre allerDie Zellen ächzen vor lauter Zucker und machen wohl dings nötig, um Entzündungen zu hemmen, um die Neroder übel noch mehr Fett und Sorbitol daraus. Das Fettvenfunktion zu erhalten, um Allergien zu hemmen, um gewebe wiederum bildet selbst noch üble Hormone, wie die Durchblutung zu fördern. Hier überall hat der Zudas Resistin, das die Insulinresistenz weiter verschärft. ckerkranke ein Defizit. Menschen mit zu viel Insulin sind deshalb oft übergewichtig. Und Fett baut das männliche Hormon TestosteSelbstschutz Insulinresistenz ron zu weiblichen Hormonen ab. Die Folge: Der Mann (Vor-Diabetes) verliert Muskeln, bekommt morsche Knochen, die Brust wird größer. Wenn der Blutzucker immer wieder oder dauernd hoch Ein Übermaß an Insulin lässt nicht nur das Fett wachist, dann sind die Zellen bald mit Zucker gestopft voll. sen und im Fettgewebe einsperren. Hohe Insulinwerte Aus Selbstschutz werden die Zuckertüren mit Bretlassen den Körper auch früher altern. Insulin hemmt tern zugenagelt. Heißt, wegen Überfüllung geschlossen. die Ausschüttung des Wachstumshormons HGH (HuWenn nun wieder Insulin anklopft und einen neuen man Growth Hormon). HGH ist aber das Haupthormon, Schwall Zucker hereinlotsen will, bleiben die vernagelwelches Körperfett schmelzen und Muskeln wachsen ten Türen zu. lassen würde. Und jung machen würde. Optimal wäDas nennt sich Insulinresistenz. Übrigens, die Zuckerre es, so wenig Insulin im Blut zu haben wie irgend nur türchen werden auch durch Gifte und tierische Fett vermöglich. Nämlich nur soviel, wie unsere Vorfahren oder nagelt, aber auch durch Palmfett und Kakaofett. Insulin- 3 raum&zeit newsletter Dezember 2013 Gesund Heute bekommen ihn auch immer mehr Kinder. Bei Typ 2 Diabetes gibt es zuerst eine Insulinresistenz, es wird dabei immer mehr Insulin ausgeschüttet. Irgendwann kann die Bauchspeicheldrüse nicht mehr und stellt die InsulinproduktiTyp 1 Diabetes on langsam ein. Die Folge: Der Weg zur Diabetes Langsame Zerstörung der Beta-Zellen und InsulinWann ist man zuckerkrank? mangel. Die BauchspeichelDas Ganze schaukelt sich drüse ist auch eine Giftdenach Jahren immer weiter ponie. Wenn viel Gifte, zum hoch bis der NüchternblutBeispiel Quecksilber, Blei zucker im kapillären Volloder Arsen gespeichert sind, blut über 110mg/dl liegt und wird weniger Insulin produzwei Stunden nach einer Typ 2 Diabetes ziert. Mahlzeit über 180 mg/dl. Etwa fünf Prozent al Ab diesen Blutzuckerwerl e r Z u c ke rk r a n ke h a ten erscheint auch Zucker b e n d e n Ty p 1 D i a im Urin. Diabetes mellitus betes. Das waren früher heißt ja übersetzt, „honigsüeher Kinder und Jugendlißer Durchfluss“. Und wenn che, mittlerweile auch imZucker im Urin erscheint, mer mehr Erwachsene. Hier dann wird auch zu viel Waswerden die insulinproduzieser ausgeschieden. Der Dia- Typ 1: zu wenig Insulin von der Bauchspeicheldrüse; Typ 2 / Stadium Insulinresistenz: renden Zellen der Bauchbetiker bekommt Durst. die Zelle lässt keinen Zucker (Glucose) herein. speicheldrüse zerstört. Folgende Messwerte können Warum geht die Bauchjedem Aufschluss über seispeicheldrüse bei Typ 1 Diabetes kaputt? Das eigenen Zustand bezüglich Diabetes geben: Die Insulinresine Immunsystem zerstört die Insulinzellen. Es ist eine stenz lässt sich mit dem Prä-Insulin-Test messen. Damit Autoimmunerkrankung. Hauptursachen für Autoimwird die Vorstufe von Insulin gemessen. Je mehr davon munerkrankungen sind Quecksilber (Aus Amalgam, produziert wird, desto höher ist der Pro-Insulin-Wert. Unauch der Mutter, Fisch, Impfungen), Gold, Aluminium ter 11 Pikomol pro Liter (pmol/l) ist es noch O.K. Auch die (in Impfungen), Vitalstoffmängel (besonders Vitamin D). Messung von C-Peptid, ein Bruchstück von Prä-Insulin, Nicht Stillen und die Gabe von Kuhmilch und glutenlässt sich messen. Wenn die Werte zu hoch sind, liegt Inhaltigen Getreiden erhöht das Typ 1 Diabetes-Risiko für sulinresistenz oder Diabetes vor. Kinder drastisch. Es gibt eine genetische EmpfindlichAuch der Glycohämoglobin-Wert gibt eine gute Abschätkeit dafür. Studien an Tieren über mehrere Generatizung. Das ist der prozentuale Anteil des roten Blutfarbonen zeigen: Wenn die Eltern fehlernährt wurden, dann stoffes, der im Körper mit Blutzucker karamellisiert bekommen deren Kinder öfter Typ I Diabetes. wurde, das Blutzuckergedächtnis. Der Mittelwert des Beim Typ I Diabetiker gibt es also zu wenig oder kein Blutzuckers in den letzten drei Monaten sollte um oder Insulin. Das ist gefährlich, denn die Körperzellen beunter 5,0 Prozent sein. Über sechs Prozent ist zu viel. kommen dann keinen Zucker mehr. Und sie sind oft Diabetes Typ 1 und 2 nicht in der Lage, Fett oder Ketonkörper zu verbrennen. Die Zellen haben Zuckermangel, aber der Zucker im Die meisten Diabetiker, etwa 95 Prozent, leiden unBlut ist zu hoch. Das Gehirn kann bei ihnen ohne Zuter dem Typ 2 Diabetes, früher auch Altersdiabetes gecker nicht arbeiten, also wird der arme Diabetiker benannt, weil da nur alte Menschen an ihm erkrankt sind. © Alila Medical Media - Fotolia.com unsere nächsten verwandten Wildtiere aufweisen. Dies ist erreichbar entweder mit einer kohlehydratarmen Kost oder einer weitgehenden Rohkostdiät. Bewegung und das im Sonnenlicht enthaltene UV-B-Licht reduziert den Blutzuckerwert ähnlich. Optimal wäre es, so wenig Insulin im Blut zu haben wie irgend nur möglich. 4 raum&zeit newsletter Dezember 2013 mehr. Es kommt zum diawusstlos. Sein Körper verbetischen Fußsyndrom imsucht, wie beim Fasten, Fett merhin bei 25 Prozent aller und Eiweiß abzubauen, es älteren Zuckerkranken. steigen die Ketonkörper im 7. D er Herzmuskel wird Blut an. Das Gehirn kann schwach (Diabetische Kardiese aber nicht verwerten. diomyoptahie). Es kommt zu einer Über8. D ie Anfälligkeit für Insäuerung, da der Körper © Robert Kneschke - Fotolia.com fekte wächst, weil das Abdie Ketonkörper noch nicht wehrsystem schwach ist. gut verwerten kann und er Ein Übermaß an Zucker im Blut kann für Diabetiker sehr 9. Die Blutfettwerte steigen. meist vorher durch schlech- gefährlich werden. 10. Es kommt zu einer Fettte Ernährung schon überleber. säuert ist. Deswegen sind 11. Das Krebsrisko ist erhöht. Typ I Diabetiker meist mager oder dünn. Die Rettung 12. Ein Prozent aller Diabetiker sterben im diabetischen ist hier die Gabe von Insulin. Typ I Diabetiker müssen Koma (Hyperglykämisches Koma) durch ein Überihr Leben lang bei jeder Mahlzeit Insulin spritzen. Aber maß an Zucker im Blut. Bei Typ 1 ist zusätzlich noch es gibt Positives: Wenn das Programm hier befolgt wird eine extreme, lebensgefährliche Übersäuerung vor(Ernährung und Sport), dann ist der Insulinbedarf viel handen (Ketoazidotisches Koma). geringer oder sogar gar nicht mehr nötig – wenn noch 13. Ein Koma durch zu wenig Blutzucker entsteht, wenn ein paar Restzellen vorhanden sind. Und noch ein VorMahlzeiten ausgelassen werden oder zuviel Insulin teil dieser Therapie: Die Spätschäden werden verzögert oder Medikamente genommen wurden. Dieses ist oder verhindert. auch lebensgefährlich. Manche Diabetiker sind auch Folgeschäden an hohe Blutzuckerwerte gewöhnt. Wenn nun der von Diabetes Blutzucker in „normale“ Bereiche gesenkt wird (zum Beispiel auf 120 mg/dl), dann ist das für den hochzu1. Der hohe Blutzucker verursacht schnell Blutgefäßckergewöhnten Diabetiker zuwenig und er wird weschäden, sprich Arteriosklerose. Deshalb sterben stagen relativen Unterzuckers bewusstlos tistisch gesehen 55 Prozent aller Diabetiker zu früh an Herzinfarkt. Und oft spüren sie dabei keinen tyUrsachen und Therapie nach pischen Herzinfarktschmerz in der Brust, da die schulmedizinischer Lehre Schmerznerven durch den Diabetes auch geschädigt sind (stummer Herzinfarkt). Die Definition von Diabetes steht in einem Lehrbuch 2. Das Schlaganfallrisiko ist erhöht. Daran sterben viele. der gesamten Inneren Medizin (Herold 2010): „Der Dia3. Die Beine und Arme werden nicht mehr gut durchbetes mellitus ist meist eine erbliche chronische Stoffwechblutet. Das kann bis zum Absterben führen (schwarselerkrankung, die auf einem absoluten oder relativen ze Zehen oder Füße). Dann kommt die Amputation. Mangel an Insulin beruht...“ 4. Blindheit. Diabetes ist häufigste Ursache für Blindheit Die Schulmedizin verordnet folgende klassische Therapie: (30 Prozent Anteil in Eu1. Diät: 50–60 Prozent Kohropa). Die Netzhaut wird lenhydrate, 10–15 Prozent durch AGE zerstört. 95 Eiweiß, 30 Prozent Fett der Prozent aller Typ I DiabeGesamtkalorien. Die Mentiker und 25 Prozent aller gen müssen abgewogen Typ II haben das nach 15 werden und nach BroteinJahren heiten berechnet werden. 5. Die Niere verabschiedet Es kann so auch Weißbrot, sich. 75 Prozent aller Typ Zwieback, Kuchen etc. geI Diabetiker und 25 Progessen werden, sofern die zent aller Typ II DiabetiBE eingehalten werden. ker haben nach 20 JahDiese Kost enthält zu viel ren eine terminale Niereninssuffinzienz. Das heißt, Kohlenhydrate, macht die Vitalstoffmängel bei Diabetisie brauchen eine künstliche Niere (Dialyse) oder eikern noch schlimmer, macht also krank und erzeugt Dine echte (Transplantation). 50 Prozent aller Dialyseabetes, wie im Tierversuch nachgewiesen. Der Kohlenhypatienten in Europa und den USA sind Diabetiker. dratanteil ist sogar so hoch, dass auch Gesunde damit in 6. Die Nerven werden geschädigt. Sie können nicht 13 Jahren ein 3-fach erhöhtes Sterberisiko haben (Amerimehr richtig funktionieren, leiten den Schmerz nicht can Journal of Clinical Nutrition 2010; 92:634). mehr weiter, was auch das autonome Nervensystem 2. Gewichtsabbau (funktioniert oft nicht) betrifft. Die Hälfte aller Diabetiker erleben dies nach 3. Sport 10 Jahren. Sie spüren zum Beispiel ihre Füße nicht 4. Medikamente: Insulinlockmittel, Insulinverstärker. Typ1-Diabetiker müssen ihr Leben lang bei jeder Mahlzeit Insulin spritzen. 5 raum&zeit newsletter Dezember 2013 Effektive Therapie für alle Diabetiker Die im folgenden vorgestellte Therapie funktioniert bei allen Diabetes-Typen, egal wie fortgeschritten sie sind, auch bei Schwangerschaftsdiabetes. Typ 2-Diabetiker können, wenn die Therapie genau eingehalten wird, in der Regel bald auf Insulin Wirkliche Ursachen und Diabetesmedikamente verzichten. Achtung: Der ZuNur zwei Prozent haben ge- Diabetes ist oftmals selbst gemacht: Zu wenig Bewegung, ckerstoffwechsel wird sich netische Ursachen, 98 Probald und oft drastisch verzent sind durch Fehl -, Manbessern. Es muss eine enge gelernährung, Umweltgifte Dosisanpassung der Diabeund Sonnenmangel austes-Medikamente vorgenomgelöst. Bewegungsmanmen werden, denn wenn sie gel spielt auch eine Rolnicht parallel reduziert werle, die Ernährung aber eine den, kommt es zu Unterzumindestens fünf mal wichckerzuständen bis hin zu hytigere. Ein Mangel an Vitapoglykämischem Koma. minen (D, B, E), SpureneleBei Typ 1 Diabetes ist eimenten (Selen, Chrom, Zink, ne Heilung nicht möglich, Molybdän), Mineralstoffen wenn über 80 Prozent der (Magnesium, Kalium, KalBeta-Zellen zerstört sind. zium), Aminosäuren (CyDie Therapie vermindert stein, Methionin, Lysin), leaber den Autoimmunprobenswichtigen Fettsäuren zu viel Fett, insbesondere Transfettsäuren, zu viel Zucker. zess, gemessen an Antikör(Omega-3-Fettsäuren) und pern gegen Inselzellen, GluBallaststoffen und Vitaminotamatdecarboxylase, Tyrosinphosphatase2 und Insulin, iden (Q10, Carnitin, Liponsäure, Gluathion) ist bei Diaund rettet somit Restgewebe. Zusätzlich verzögert oder betikern immer vorhanden. verhindert sie Spätschäden. Auch der Insulinbedarf wird Das Diabetes-Risiko wird durch drei Gramm Transfettdeutlich gesenkt. Denn die Insulinansprechbarkeit des säuren pro Tag um 40 Prozent erhöht – in einer Tüte Körpers erhöht sich massiv, das heißt, die vernagelten Pommes sind schon drei Gramm enthalten. TransfettZuckertüren werden entriegelt. So wird weniger Insusäuren entstehen, wenn Pflanzenöle erhitzt werden. Sie lin gebraucht, um den Blutzucker in die Zellen zu brinsind in Chips, Ernussflips, Kuchen, Brot, Plätzchen, Kekgen. Manche können sogar ganz auf Insulin verzichten. sen, Crackern, Müsli, Cornflakes, Crunchy, Brotaufstrichen, erhitzten Nüssen, gerösteten Leinsamen und SonErnährung – besser vegetarisch und roh nenblumenkernen enthalten. Der Diabetiker sollte nur kalt gepresste Öle verwenden, insbesondere Leinöl, das Zu empfehlen ist eine rein pflanzliche Frischkost. Rohe reich an Omega-3-Fettsäuren ist. Zum Erhitzen eignet Salate, rohes Gemüse (oberhalb der Erde gewachsen) sich an Pflanzenölen nur etxra virgin Kokosöl. und Wildkräuter können in unbegrenzter Menge und Auch eine Belastung mit Schwermetallen kann die ohne BE-Anrechnung verzehrt werden. Nur bei WurEntstehung von Diabetes begünstigen. Blei, Cadmium, zelgemüsen sollte ein wenig aufgepasst werden, da diese Quecksilber, Arsen, Dioxin oder Bisphenyl-A können in relativ viel Stärke enthalten. In roher Form dürfen Wurder Bauchspeicheldrüse zu Insulinresistenz und Beeinzeln, zum Beispiel Karotten, allerdings in deutlich größeträchtigung der Insulinproduktion führen. rer Menge gegessen werden als in erhitzter. Auch wenn © VRD; photocrew - Fotolia.com © darkhorse2012 - Fotolia.com Diese Medikamente haben Nebenwirkungen und verstärken die Vitalstoffmängel. Beispielsweise hemmt das am meisten verschriebene Metformin die Aufnahme von Vitamin B12. Auch Insulin wird gegeben. Meist zuviel, was wiederum zu Fetteinlagerungen führt. Zu empfehlen ist eine rein pflanzliche Frischkost, rohe Salate, rohes Gemüse (oberhalb der Erde gewachsen) und Wildkräuter. 6 raum&zeit newsletter Dezember 2013 Der Diabetiker sollte nur kalt gepresste Öle verwenden, insbesondere Leinöl oder auch Kokosöl, welches sich zum Erhitzen eignet. © kab-vision - Fotolia.com oberirdisch gewachsenes Gemüse erhitzt wird, muss dessen Verzehr von Diabetikern eingeschränkt werden und als BE angerechnet werden. Warum ist das so? Der Kohlehydratanteil der erhitzten und rohen Nahrung bleibt zwar gleich, ein gekochter Kohl oder eine gekochte Karotte erhält aber einen höheren Anteil an schnell aufnehmbarem (resorbierbarem) Zucker. Durch Erhitzung werden die nur langsam aufnehmbaren Kohlenhydrate in der Nahrung zu schnell aufnehmbaren Zuckerarten (Dextrinierung) umgewandelt. Deshalb schmecken Karotten oder Kartoffeln in gekochter oder gebackener Form süßer als in roher, gekochter Reis süßer als roher Reis und gebackenes Brot süßer als roher Teig. Der schneller vom Körper aufgenommene Zucker führt zu einem stärkeren Blutzuckeranstieg und die Bauchspeicheldrüse schüttet mehr Insulin aus. Beim Essen von rohen Blättern dagegen setzt sie fast kein Insulin frei. Bei erhitzten Nahrungsmitteln gilt also immer die BETabelle, ebenso bei Früchten und Getreide. Laut herkömmlicher Therapie dürfen pro Tag bei mittlerer körperlicher Belastung meist nur etwa 8–12 BE verzehrt werden. Einer Broteinheit entsprechen 10–12 Gramm Kohlenhydrate oder die angegebenen Mengen der folgenden Lebensmitteln: • 12 g Fabrikzucker (Sacharose) • 15 g Reis, Mehl, Haferflocken, Nudeln, Kartoffelpulver, Cornflakes, Salzstangen, Cräcker • 20 g Trockenobst • 0,1 l Apfelsaft. Birnensaft, Orangensaft • 25 g Auszugsmehlbrot (½ Brot), Chips, Erdnussflips • 30 g Vollkornbrot (½ Brot) • 35 g Pommes Frittes • 65 g erhitzte Kartoffeln • 70 g Weintrauben, Mirabellen, Bananen, roher Mais • 90 g Apfel, Kirschen, Pflaumen • 100 g Nektarinen • 100 g gekochte Erbsen, Zwiebeln, Lauch, Sellerie, Artischocken • 120 g gekochte Möhren • 140 g Orangen, Blau-, Brom-, Heidelbeeren,- Johannisbeeren • 200 g Vollmilch, Buttermilch, Naturjoghurt, Kefir, Dickmilch • 250 g gekochte grüne Bohnen, Kohl • 330 g Süßrahm • 400 g Salat oder Spinat oder Grapefruit © Adam Gregor - Fotolia.com Diabetes ist oftmals selbst zu kurieren mit vegetarischer Kost und gesunder Bewegung. 7 raum&zeit newsletter Dezember 2013 Bei jedem Sonnenbad wird der Blutzuckerspiegel gesenkt, da der Körper den Zucker dann besser aufnehmen kann. © Hetizia - Fotolia.com • alpha-Liponsäure: unterstützt die Mitochondrien, reduziert die AGE Bildung, bessert Nervenschäden, wirkt Nierenschäden entgegen. • Zink: Der Diabetiker scheidet vermehrt Zink über die Niere aus. Nimmt er noch ACE Hemmer ein, verliert er zusätzlich Zink. Ohne Zink kann kein Insulin produziert werden und die Insulinresistenz wird gefördert. Zinkmangel begünstigt Wundinfektionen, Hautpilze und Geschmacksstörungen. • Chrom (200-1000 µg/d): Chrommangel erhöht Blutzucker und Blutfette. • Omega-3-Fettsäuren: senken schädliche Trigyceride. • L-Carnitin: verbessert die Glukoseverwertung, erhöht die Fettverbrennung, vemindert Insulinresistenz und Laktatbildung, vermindert Nervenschäden. • Pflanzenstoffe: verhindern Sorbitol und AGE Bildung. • Sport – am besten jeden Tag: D e r I n s u l i n b e d a r f w i r d d u r c h r e ge l m ä ßigen Sport massiv gesenkt. Selbst Typ 1 kann durch Kraftsport nach dem Essen die Insulinmenge noch weiter oder ganz reduzieren. Dia betiker sollten jeden Tag Sport machen. Auch Kraftsport. • Sonnenbäder und UVB-Licht: Bei jedem Sonnenbad wird der Blutzuckerspiegel gesenkt, da der Körper den Zucker dann besser aufnehmen kann. Daher wird auch der Insulinbedarf geringer. Die Rückenhaut bildet relativ mehr Vitamin D, die Bauchhaut mehr Sexualhormone unter Sonnenlicht. Der Diabetiker sollte auf Sonnenschutzmittel verzichten, Sonnenbrand aber vermeiden. • Gifte Entfernen: Amalgam muss mit Schutzmaßnahmen entfernt werden.1 Tote Zähne und Entzündungen des Kieferknochens müssen entfernt werden. Am besten ist es, alle Metalle aus dem Mund unter Schutzmaßnahmen ent- Es ist außerdem günstig, auf Zwischenmahlzeiten zu verzichten. Die braucht es bei einer wirkstoffreichen Ernährung auch nicht, da durch sie der Blutzuckerspiegel längere Zeit konstant gehalten wird und die Energieversorgung des Körpers durch die bessere Fettverbrennung stattfindet. Dies gilt auch für Typ 1. Blutzuckersenkende Wirkungen haben Heidelbeerblätter, Hafergraspulver, Löwenzahnblätter und Blüte, Bärlauch und Zimt. Nahrungsergänzungsmittel – gezielte Unterstützung für den Stoffwechsel An Nahrungsergänzungsmitteln sind zu empfehlen: • Magnesium 600–1800 mg zur Nacht: erhöht den Fettverbrauch, senkt Blutzucker, senkt Laktat, senkt Blutfette, senkt Blutdruck, fördert gesunden Schlaf, senkt Depressionen, erhöht die Insulinproduktion, verhindert Nierenschäden. Magnesiummangel begünstigt Netzhautschäden und Linsentrübungen. • Vitamin D: senkt bewiesener Maßen den Blutzucker • Antioxidantien Vitamin C, A, E, Selen, Glutathion: verhindern Schäden durch hohen Blutzucker. Alleine Vitamin C (2g) reduziert die Sorbitol-Bildung um 56 Prozent. Vitamin C senkt Glykohämoglobin-Wert (HbA1c), der Rückschluss auf Blutzucker der letzten Wochen erlaubt und Blutfette. Vitamin E reduziert HbA1c. Antioxidantien verhüten Netzhautschäden, Linsentrübung und Abbau im Gehirn. • B-Vitamine: verhindern Blutgefäßschäden und Bluthochdruck, schützen die Nerven. B1, insbesondere Benfothiamin, verhindert die Bildung von giftigen Advanced Gycation Endproducts (AGE) Blutzuckersenkende Wirkung haben Heidelbeerblätter, Hafergraspulver, Löwenzahnblätter und Blüte, Bärlauch und Zimt. 8 raum&zeit newsletter Dezember 2013 Süßstoffe wie Aspartam, Sucralose und Neotame sollten weggelassen werden. © ab cm ed ia -F ot ol ia. co m betes fördern und zudem schädlich sind. Stevia kann unbegrenzt eingenommen werden, am besten als eingedickter Ganzpflanzensaft oder Blattpulver und aus BioProduktion. Xylit ist mit einem Insulinindex von 11 als günstig zu bewerten. Aber Menschen mit Fruchtzuckermalabsorbtion, einer Unverträglichkeit, von der 50 Prozent der Mitteleuropäer betroffen sind, vertragen auch Xylit nicht. Wichtig: es darf nur Xylit aus Birkenholz verwendet werden, das aus Mais hergestellte Xylit ist zu meiden! • Strahlung vermeiden: Funkstrahlung sollte gemieden werden, da sie einen Insulinerhöhenden und krebserzeugenden Effekt hat. • Besser keine Impfungen: Impfungen werden in Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen und eben auch DM I gebracht. n fernen zu lassen. Dies gilt besonders für Typ 1 Diabetiker, bei denen der Autoimmunprozess aufzuhalten ist. Danach sollte eine Schwermetallentgiftung durchgeführt werden. Sie erhöht die Insulinempfindlichkeit und Insulinproduktion. • Keine Süßstoffe: Süßstoffe wie Aspartam, Sucralose und Neotame sollten weggelassen werden, weil sie die Übersäuerung bei Dia- Dr. med. Joachim Mutter absolvierte zuerst eine Berufsausbildung zum Elektroniker. Durch eigene Betroffenheit mit Amalgam beschäftigt er sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit verschiedenen Therapiemethoden. Er studierte Medizin mit Promotion in Freiburg im Breisgau. An der Universitätsklinik in Freiburg arbeitet er am Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene und dem Unizentrum Naturheilkunde über sieben Jahre. Seit 2009 ist er in eigener Praxis tätig. Der Autor Literatur Joachim Mutter: „Grün essen! Die Gesundheitsrevolution auf Ihrem Teller“, VAK-Verlag, Kirchzarten 2012, 978-3867310987 Joachim Mutter: „Lass dich nicht vergiften! Warum uns Schadstoffe chronisch krank machen und wie wir ihnen entkommen“, Gräfe und Unzer Verlag, München 2012, 978-3833824999 Joachim Mutter: „Gesund statt chronisch krank“ naturaviva-Verlag, Weil der Stadt 2013, 978-3898815260 Joachim Mutter: „Amalgam-Risiko für die Menschheit“, naturavivaVerlag, Weil der Stadt 2013, 978-3898815222 Fußnote 1 siehe „Tödliches Gift – auf offizielle Empfehlung“, raum&zeit Nr. 152“ 9 raum&zeit newsletter Dezember 2013