Übungen zur VL Chemie für Biologen und Humanbiologen 04.02.2011 1. Zeichnen Sie die Valenzstrichformeln folgender Verbindungen: a) Pentansäure b) Essigsäurechlorid c) ein sekundäres Amid d) Ethylpropanoat (IUPAC) bzw. Propansäureethylester e) ein Halbacetal f) ein Imin g) ein Enol h) ein beliebiges Halogenalkan i) Ethylmethylketon j) Propansäureanydrid 2. Zeichnen Sie die Valenzstrichformeln der fehlenden Edukte oder Produkte. a) b) c) d) e) f) g) h) 3. a) Was bedeutet Tautomerie? b) Demonstrieren Sie Keto-Enol-Tautomerie am Beispiel des folgenden Moleküls: a) Wenn zwei Konstitutionsisomere im chemischen Gleichgewicht miteinander stehen, in dem Atome oder Atomgruppen innerhalb eines Moleküls übertragen werden, wird dies als Tautomerie bezeichnet. b) Keton Keto-Enol-Tautomerie Enol c) Amid-Imidsäure und Imid-Enamin-Tautomerie ist ebenfalls möglich. Zeigen Sie dies an folgenden Molekülen: OH O NH ~H N Amid Imidsäure Imid Enamin 4. a) Was ist ein Fett? b) Aus welchen Ausgangsverbindungen würden Sie ein Fett herstellen? c) Was ist Seife? Welche Eigenschaften haben diese Verbindungen, wenn man Sie in Wasser „löst"? a) Ein Fett ist ein Ester aus drei Fettsäuren mit dem dreiwertigen Alkohol Glycerol. b) c) Wenn die Esterbindungen eines Fettes basisch gespalten werden entstehen wieder Glycerin und die Natriumsalze der Fettsäureanionen, sogenannte Seifen: O Na O O Na OH O + O OH 3 NaOH O OH O O O O O Na O Diese Natriumsalze umsalze haben mit dem Essigsäureanion eine sehr hydrophile „Kopfgruppe“ und einen sehr hydrophoben Kohlenwasserstoff-„Schwanz“. Kohlenwasserstoff „Schwanz“. Diese Moleküle sind deshalb amphiphil, sie können sich sowohl in Wasser als auch in Öl lösen. Wenn sie in Wasser gelöst werden bilden ilden sie Mizellen. In einer Mizelle sind die hydrophoben Ketten im Inneren und die hydrophilen Kopfgruppen nach außen, dem Wasser zugewandt. Schematische Darstellung einer Mizelle 5. Die Acidität hängt von folgenden Faktoren ab: • Polarität der Bindung zum Wasserstoffatom. Umso elektronenärmer der Wasserstoff, desto leichter ist er als Proton abzuspalten • Stabilität des entstehenden Anions: 1) Es ist günstig, wenn die negative Ladung an einem elektronegativen Atom lokalisiert ist 2) Umso mehr mesomere Grenzstrukturen enzstrukturen gebildet werden können, desto stabiler das Anion. a) Welches ist das acide Wasserstoffatom in den folgenden Verbindungen? Primäres Carbanion ist stabiler, da +I-Effekt +I Effekt von Alkylsubstituenten Anionen destabilisiert. destabi H - H+ Anion kann durch Mesomerie stabilisiert werden. Anion kann durch zwei mesomere Grenzstrukturen stabilisiert werden. O-H-Bindung ist sehr polar. Zudem kann das Anion durch Mesomerie stabilisiert werden. O-H-Bindung ist extrem polar, da der –I-Effekt der Fluor Substituenten sich auf die O-HBindung fortpflanzt. b) Ordnen sie die Verbindungen nach zunehmender Acidität. < < < < 6. a) Was ist ein Katalysator? Ein Katalysator setzt die Aktivierungsenergie herab, indem er günstigeren Reaktionsmechanismus ermöglicht. Dies führt zu einer extremen Beschleunigung der Reaktion. Der Katalysator wird nur in kleinen Mengen zugesetzt und geht unverändert aus der Reaktion hervor. b) Viele Reaktionen, in denen Carbonylverbindungen als Elektronphil agieren, laufen nur unter Säurekatalyse ab. Zeigen Sie den ersten Schritt einer solchen Reaktion und begründen Sie warum die Reaktion nun schneller ablaufen kann. Beispiel: Veresterung Die freien Elektronenpaare des Carbonyl-Sauerstoffatoms binden ein Säureproton. Das entstehende Oxonium-Kation kann in einer weiteren Grenzstruktur als Carbokation formuliert werden, welches ein wesentlich stärkeres Elektrophil ist, als die unprotonierte Carbonylgruppe. Folglich kommt es leichter zu einem nucleophilen Angriff durch Alkohole. c) In der Natur dienen große Proteine mit katalytisch aktiven Zentren als Katalysator. Wie nennt man diese Biokatalysatoren? Enzyme 7. Entscheiden Sie, ob die folgenden Verbindungen diastereoisomere, enantiomere oder identische Verbindungen sind: a) IDENTISCH b) ENANTIOMERE c) DIASTEREOISOMERE d) IDENTISCH e) ENANTIOMERE Links: der Wirkstoff aus dem Skandalmedikament Contergan. Einnahme während der Schwangerschaft verursachte Anfang der 60er Jahre schwere Missbildungen der Gliedmaßen und Organe der Kinder. Rechts: das (R)-Enantiomer des Contergan-Wirkstoffes soll interessanter Weise weder Wirkung noch Nebenwirkung zeigen. Allerdings: Im Körper können die beiden Enantiomere ineinander umgewandelt werden, so dass letztendlich auch das (R)-Enantiomer gefährlich ist. f) DIASTEREOISOMERE g) Rechte und linke Hand ENANTIOMERE ☺