€ 5,40 I FR. 7,05 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 15/15 20. JULI 2015 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Anzeige Umfrage S. 28 Online-Shops mit stationären Filialen Frischzellenkur im Laden S. 14 Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte S. 38 oder unter internetworld.de/stellenmarkt Der Online-Europameister Wearable Devices Rabatt für Fitness-Tracker Großbritannien gibt im Internet den Takt vor. Ein Grund: die kulturelle Nähe zu den USA Ab Anfang 2016 will der Versicherungskonzern Generali Kunden mit Incentives belohnen, die über einen Fitness-Tracker Einblick in ihre Lebensführung zulassen. Dem Vernehmen nach sollen die Krankenversicherten Vorsorgetermine und Essgewohnheiten dokumentieren und sportliche Betätigung nachweisen. Dafür stehen als Belohnung Reisegutscheine, aber auch Prämienrabatte im Raum. Daten- und Verbraucherschützer laufen gegen die Generali-Pläne Sturm. Tabubruch: Generali lockt Kunden, die sich überwachen lassen, mit Rabatten napp 40.000 US-Dollar beträgt das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Großbritannien, über zehn Prozent weniger als in Deutschland. Doch wenn es um OnlineMarketing und E-Commerce geht, belegt UK die Poleposition. Bei 511 Euro lag 2014 der Pro-Kopf-Umsatz der Bundesbürger im Internet – jenseits des Kanals waren es 842 Euro. Und während etwa der Online-Lebensmittelhandel in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, gehören in UK die Lieferfahrzeuge Made in Britain: Das Vereinigte Königreich ist Europas größte Internet-Macht der Bringdienste zum normalen Straßenbild. Obwohl Deutschland deutlich mehr keting aus. Während in Deutschland im Führungsposition: die Beziehung zu den Einwohner hat, ist das Volumen des vergangenen Jahr der Mobile-Anteil an USA, aber auch eine andere UnternehOnline-Werbemarkts in UK um zehn Pro- den Online-Werbespendings gerade ein- menskultur. Warum Großbritannien in zent größer. Noch deutlicher fällt der Vor- mal 7,8 Prozent erreichte, lag er in UK Sachen Online-Marketing in Europa das ◼ sprung der Briten im Bereich Mobile Mar- schon bei 33,8 Prozent. Gründe für diese Tempo vorgibt, lesen Sie ab Seite 8. K E-Commerce Online-Marketing Technik Social Media Social Networks sind zunehmend auch eine Quelle für News Twitter 2013 52 % 2015 63 % Das Fernweh-Geschäft Auf sie ohne Gebrüll Per Video zum Konto Die Online-Reisebranche ist einer der meistumkämpften Bereiche der Internet-Wirtschaft. Jetzt droht eine Konsolidierung unter den Anbietern – und das S. 12 Schreckgespenst Google. Der Online-Audio-Werbemarkt ist noch winzig. Dabei sind die Nutzerzahlen für Webradios und Streaming-Dienste vielversprechend. Experten rechnen mit einer steilen Aufwärtsentwicklung. S. 22 Wer ein Konto eröffnen will, muss sich persönlich legitimieren. Für eine Direktbank ohne eigene Filialen ein Problem. Die ING-Diba hat es mithilfe von VideoS. 32 Telefonie gelöst. Facebook Google Adwords auf Smartphones weltweit 47 % 2015 63 % Anteil der Network-Nutzer, die über das Netzwerk auch Nachrichten bezogen Zwei von drei Facebook- und Twitter-Nutzern informieren sich in diesen Netzen auch über das Tagesgeschehen INTERNET WORLD Business 15/15 Quelle: Pew Research Center Cost per Click + 16 % ClickThroughRate -9% In den letzten zwölf Monaten wurden Google Adwords auf Smartphones weltweit teurer, die Klickrate ging zurück INTERNET WORLD Business 15/15; Quelle: Adobe Digital Index Q2 2015 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt 2013 Foto: Fotolia / Khvost Günstig zum Webshop Google bestraft Seiten mit Werbemitteln, die das Nutzererlebnis stören, mit schlechteren Positionen im Ranking. Vor allem Unterbrecherwerbung (Interstitials) steht auf dem Prüfstand. Acht Branchenexperten sagen, wie es jetzt weitergehen soll. S. 20 Foto: Mymuesli Übersicht E-Shop-Software (Teil 1) Foto: Shutterstock / Shutter_M Google vs. Interstitials Die Themen-Guides der Internet World Business E-Commerce Guide 2016 Beilage INTERNET WORLD Business 18/15 vom 31.08.2015 Druckunterlagenschluss: 31.07.2015 Buche n Ihren W Sie jetzt erbeau ftritt! Bleibe n Sie 1 Jahr lang pr äsent! Anzeigenberatung: Juliane Roschke Telefon 0 89/7 41 17-283, Fax 0 89/7 41 17-269 E-Mail [email protected] INHALT 20. Juli 2015 15/15 INTERNET WORLD Business 3 Inhalt SCHWERPUNKT TECHNIK Britannia rules the Web Warum Großbritannien Vorreiter bei Digital ist 8 Günstig zum Webshop Teil 1: Systeme für kleine und mittlere Shops 28 Per Video zum Konto ING-Diba identifiziert seine Kunden digital E-COMMERCE Das Fernweh-Geschäft Entwicklungen im Online-Reisegeschäft 12 Frischzellenkur im Laden Wenn Online-Shops stationäre Läden öffnen 14 Einer für alle Omnichannel mit der EK Servicegroup Gesperrte Marken Zu viel Schutz kann wettbewerbswidrig sein 17 KNOW-HOW Google Shopping und der Long Tail Teil 2: Kampagnen- und Bid Management 32 Tipps für Facebook Dynamic Product Ads Besseres Retargeting für Werbungtreibende 33 18 Meinungen und Kommentare, exklusive Einblicke in die Branche und Ausblicke auf kommende Trends und Zukunftsthemen: Ab jetzt schreiben ausgewählte Fachleute und Meinungsführer der Digitalbranche extra für die Webseite der INTERNET WORLD Business. RUBRIKEN Update 16 Am 16. Juli startete INTERNET WORLD Business ein neues Web-Content-Format: Unter dem Motto Expert Insights beleuchten Experten der Digitalbranche speziell für Internetworld.de wichtige Marktthemen. 4 Dienstleisterverzeichnis 34 Stellenmarkt 38 Personalien 39 Termine 40 Impressum 41 Szene 41 Meinung 42 Mit dabei sind Experten aus allen Bereichen des Digital Business, darunter Suchmaschinenoptimierung, Mobile, Affiliate, Social Media, Real-Time Advertising, E-Commerce und Technik. Zum Projektstart sind unter anderem Marcus Tober von Searchmetrics, Manfred Klaus von Plan Net, Paco Panconcelli von Quantcast, Markus Kellermann von Xpose360, Johannes Lenz von Akom360 und Dirk Kraus von Yoc die Autoren. ONLINE-MARKETING Google vs. Interstitials Mögliche Auswirkungen der Abwertung Alle Artikel der Expert Insights gibt es zudem auf dem neu eingerichteten exklusiven Facebook-Kanal von Internetworld.de zusammen mit weiterführenden Beiträgen und Informationen. 20 Auf sie ohne Gebrüll Aufwärtstrend im Online-Audio-Werbemarkt 22 Marketing aus der Hölle Neue Zielgruppen via Livestream erreichen Ganz schön schräg Ein interaktives Billboard als Einparkhilfe 24 Details dazu sind zu finden unter: 22 www.internetworld.de/expert-insights 26 Social Media 32 Foto: Tui Foto: ING-Diba 12 Facebook: facebook.com/internetworld.de Google+: internetworld.de Twitter: @internet_world Newsletter: www.internetworld.de/newsletter WhatsApp: www.internetworld.de/whatsapp Instagram: @internetworldbusiness Menschen in diesem Heft Philip Rooke, Vorstandsvorsitzender bei Spreadshirt, vergleicht den britischen und den deutschen Online-Werbe- und E-Commerce-Markt. Seine These: Die britische Digitalkultur orientiert 10 sich stärker am Verbraucher. Max Wittrock, Gründer und Geschäftsführer von Mymuesli, hebt die Vorteile hervor, wenn ein Online-Shop auch Ladengeschäfte betreibt. Mittlerweile gibt es in Deutschland und Österreich 22 14 Mymuesli-Läden. Alexander Hofmann, Gründer des Beratungsportals Ecomparo.de, empfiehlt, vor der Wahl des Shop-Systems die eigenen Anforderungen an die Lösung auszuarbeiten und dann erst 29 auf Agenturen zuzugehen. Dirk Kling, Bereichsleiter Service Center bei der ING-Diba AG, hat für die Kontoeröffnung bei der Direktbank die Legitimierung per Video-Telefonie eingeführt. Er berichtet, wie das Verfahren 32 angenommen wird. Jan-Philipp Wachsmuth, Director Social Media bei der Agentur Eprofessional, gibt Tipps für den Einsatz von Dynamic Product Ads auf Facebook. Die in Echtzeit erstellten Product Ads sollen die Verwaltung von Anzeigen einfacher machen. 33 Lukas Fassbender, Director Business Development DACH bei The Trade Desk, kommentiert, dass die fehlende Transparenz im Markt ein großes Hindernis für die Zunahme des automatisierten 42 Online-Display-Handels ist. UPDATE INTERNET WORLD Business Q&A Leslie Romeo, Head of De-Mail bei 1 & 1, nimmt Stellung zu den negativen Berichten über De-Mail. www.1und1.de Herr Romeo, De-Mail soll unter anderem die rechtssichere Kommunikation zwischen Bürgern und Behörden ermöglichen. Jetzt meldet der „Spiegel“, von rund 200 Bundesbehörden sei noch keine einzige an De-Mail angeschlossen. Ist das Projekt damit gescheitert? Die Bundesbehörden haben sich verpflichtet, ab 2016 über De-Mail erreichbar zu sein. Bis dahin ist noch Zeit. Für mich ist der Zeitplan nach wie vor valide. De-Mail wurde bei seiner Vorstellung 2012 als besonders sicher angepriesen. Datenschutzexperten haben daran aber ihre Zweifel. Diese Kritik haben wir uns zu Herzen genommen: Seit April gibt es eine komplette Endto-End-Verschlüsselung nach PGP-Standard. Die Mail wird bereits im Browser auf dem Computer des Kunden verschlüsselt. Seitdem ist die Kritik der Experten verstummt. Wie ist denn bis jetzt der Zuspruch zu De-Mail? Bislang haben sich bereits über eine Million Nutzer ein De-Mail-Postfach gesichert. Und überall gibt es spannende Use Cases. So arbeitet die Deutsche Rentenversicherung an einem Projekt, die Versicherungsbescheide über De-Mail zu versenden und Rentenunterlagen über De-Mail zu empfangen. Und die Stadt Köln nimmt Passfotos per De-Mail entgegen. Das Foto wird automatisch in den Antrag für einen neuen Personalausweis übernommen. 20. Juli 2015 Servus, Schweini: Bastian Schweinsteiger verlässt seine Heimat München und geht zu Manchester United. Und sein KopfhörerSponsor Beats by Dr. Dre begleitet ihn in einem Viral-Video. Immer dabei: Beats-Kopfhörer ROCKET INTERNET Wandelanleihe lässt Aktienkurs abstürzen Eine Wandelanleihe von Rocket Internet im Gesamtwert von 500 Millionen Euro hat den Aktienkurs des Start-up-Inkubators in die Tiefe gerissen. Am Dienstag, den 14. Juli 2015, fiel der Kurs des Rocket Internet: Aktienkurs im Juli Angaben in Euro 42 und lag bei 35,98 Euro. Mit einer Wandelanleihe garantiert ein Unternehmen dem Käufer über eine bestimmte Laufzeit eine feste Rendite. Außerdem kann er seine Anleihescheine gegen Aktien eintauschen. Gibt eine AG eine Wandelanleihe heraus, sinkt häufig der Aktienkurs, da institutionelle Anleger sich so günstiger in das Unternehmen einkaufen können. Seit dem Börsengang 2014 hat das Start-up mit ähnlichen Maßnahmen sein Kapital um ein Siebtel erhöht. Branchenbeobachter bemängeln indes, dass Rocket Internet nach wie vor keine (fk) Gewinne macht. 36 34 32 Juli 13. 14. 15. INTERNET WORLD Business 15/15 Quelle: Finanzen.net An einem Tag verlor die Rocket-Aktie 15 Prozent Rocket-Papiers um 15 Prozent auf 34,865 Euro. Damit war nicht nur ein Neunmonatstiefpunkt erreicht, auch das Allzeittief von 33,05 Euro rückte in Sichtweite. Zu Redaktionsschluss hatte sich der Kurs aber wieder etwas erholt AMAZON Am 30. Juni gestartet: Apple Music MUSIK-STREAMING Apple Music im Visier der Kartellbehörden EDDYSTONE Nach dem Start des Musik-Streaming-Dienstes Apple Music untersuchen die US-Kartellbehörden offenbar, ob Apple andere MusikStreaming-Anbieter wie Spotify oder Rhapsody benachteiligt. Grund sind die Gebühren für In-App-Verkäufe, die Apple verlangt. Von den gängigen Gebühren in Höhe von 9,99 Dollar pro Monat für Musik-Streaming muss die Konkurrenz 30 Prozent an Apple abgeben. Dies gehe entweder zulasten der eigenen Marge oder zwinge die Dienste, höhere Gebühren zu Läuft mit Erdgas: Divergent Blade Energy unterstützt, eingesetzt werden. Zwei neue Schnittstellen sollen die Funktionalität der klei(tdz) nen Sender verbessern. verlangen, argumentieren die Musikabo-Anbieter. Damit wiederum seien sie nicht mehr konkurrenzfähig im Vergleich zu Apples Musikpreisen. Nach US-Medienberichten spricht die Federal Trade Commission mit den Unternehmen, hat aber noch keine formale Un(fk) tersuchung eingeleitet. 40 38 Gedruckter Renner: Karosserie und Chassis des Divergent Blade stammen aus einem 3-D-Drucker – und machen die Kleinserienfertigung des 700-PS-Renners aus Kalifornien besonders umweltfreundlich. 15/15 City-Logistik in Deutschland geplant Angriff auf DHL: Amazon beginnt nach Informationen des E-Commerce-Experten Jochen Krisch mit den Vorbereitungen für den Aufbau einer eigenen Zustell-Logistik in Deutschland. Anfang Juli, so schreibt Krisch in seinem Fachblog „Exciting Commerce“, habe Amazon im Handelsregister die ersten Gesellschaften für die City-Logistik Google stellt eigenes Beacon-Format vor Google hat auf seinem Entwicklerblog ein neues Beacon-System vorgestellt. Beacons sind MiniSender, die Push-Nachrichten auf Smartphones senden können. Eddystone heißt das neue Google-Format für Bluetooth Low Energy (BLE) Beacons. Laut Google kann es für verschiedene Anwendungsszenarien und für unterschiedliche Betriebssysteme wie iOS, Android oder jede Plattform, die Bluetooth Low Foto: Wikipedia 4 In den USA keine Seltenheit: Amazon Locker eintragen lassen, außerdem laufe die Suche nach Mitarbeitern auf Hochtouren. Sie sollen die lokalen Verteilzentren in den Ballungsräumen aufbauen. In Großbritannien betreibt Amazon bereits 13 Nintendo-Chef gestorben Am 12. Juli 2015 ist Satoru Iwata im Alter von 55 Jahren gestorben. Iwata war seit 2002 Präsident des Spielekonsolen-Herstellers Nintendo und als Erster kein Mitglied der Gründerfamilie Yamauchi. Sein größter Wurf war die Nintendo Wii. Fort-Schritt Andere Virtual-Reality-Brillen erkennen, ob der Nutzer seinen Kopf neigt. Die „HTC Vive“ geht einen Schritt weiter: Sensoren erfassen, ob der Träger nach vorn, zur Seite oder zurückgeht. Preis: etwa 500 Euro. 20. Monat Juli 2015 xx. 2015 15/15 x/15 INTERNET WORLD Business MICROSOFT Nokia-Übernahme gerät zum Debakel Die kostspielige Übernahme des Handy-Geschäfts von Nokia vor zwei Jahren entwickelt sich für Microsoft immer mehr zu einem strategischen Debakel – und einem Milliardengrab. Nach jüngsten Meldungen will der Softwarekonzern aus Redmond weitere 7.800 Stellen abbauen, die meisten davon in der Smartphone-Sparte. Auch Konzernchef Satya Nadella schreibt die Akquisition, die sein Vorgänger Steve Ballmer gegen alle Bedenken durchgesetzt hatte, bereits ab – im wahrsten Sinne des Wortes – mit einer gewaltigen Summe von 7,6 Milliarden US-Dollar. Für den angekündigten Personalabbau rechnet der CEO noch einmal mit Kosten zwischen 750 und 850 Millionen US-Dollar. Zugleich kündigte Nadella an, kein eigenständiges Handy-Ge- Kein Erfolg: LumiaSmartphones von Nokia schäft mehr betreiben zu wollen – vor diesem Hintergrund war dieses bereits vor Kurzem mit der Windows-Sparte zusammengelegt worden. Als Konsequenz musste auch Ex-Nokia-Chef Stephen Elop, der das HardwareGeschäft bis dato verantwortet hatte, seinen Hut nehmen. (sv) linkten. Doch das soll sich ändern: Der CPC bezieht sich künftig nur auf Klicks auf externe Links – das heißt auf Anzeigen, deren Ziel es ist, die Nutzer auf Seiten außerhalb von Facebook weiterzuleiten oder eine externe App herunterzuladen. Klicks auf Links, die den Nutzer auf Angebote innerhalb von Facebook weiterleiten, sollen in Zukunft über andere Erfolgsindikatoren (KPI) abgerechnet werden, teilte das Unternehmen in einem Blogbeitrag mit. Wie genau die neuen Abrechnungs- FACEBOOK Neue Regeln für Cost per Click Für Klicks auf Ads bei Facebook zahlen Advertiser künftig unterschiedlich viel – je nachdem, ob auf externe Webseiten oder auf Inhalte, die bei Facebook liegen, verlinkt wird. Über den Costper-Click (CPC) berechnet Facebook Gebühren für die Einblendung von Werbung. Bisher machte das Netzwerk dabei keinen Unterschied zwischen Ads, die zu externen Webseiten führen, oder Anzeigen, die auf bei Facebook gelagerte Inhalte ver- Facebook ändert Regeln für externe Werbe-Links modelle für interne Verlinkungen aussehen werden, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Eine getrennte Abrechnung für Klicks auf externe und interne Links erlaubt es Facebook, über den Preis zu steuern, wie stark Nutzer zum Verlassen des Facebook-Angebots verleitet werden – und wie viel der Werbekunde (fk) dafür bezahlen muss. Auf allen Screens: Mazda-Neuwagenbörse Foto: Shutterstock.com /S. Monk Verteilzentren und bietet mit „Prime Now“ Express- und Sonntagslieferung an. Dort hat Amazon auch Self-Service-Abholstationen (Amazon Locker) und holt Pakete bei den Kunden ab. In Frankreich wurden ebenfalls bereits die ersten Amazon Locker gesichtet. (fk) Neuware: Töpfe im WMF-Shop Find my Mazda: Der japanische Autohersteller Mazda startet jetzt eine neue Suchplattform für Neuwagen. Der Kunde kann sein Traumauto mit Wunschfarbe und -ausstattung am Schirm zusammenstellen und erfährt sofort, welcher Händler dieses Auto vorrätig hat. Nett gemacht: Der interaktive Entscheidungsfinder. NEW YORK TIMES Büro in London für Native Advertising Foto: Shutterstock / Jane Kelly Tausend Töpfe: Der Besteck- und Küchenutensilienhersteller WMF bietet sein Sortiment jetzt auch auf Ebay an. Im WMF-Ebay-MarkenShop verkauft das Traditionsunternehmen das gleiche Sortiment wie in jedem der rund 200 stationären Marken-Shops, die WMF in Deutschland, Österreich und der Schweiz führt. 5 Native Advertising ist das neue und alte Zauberwort bei der „New York Times“ (NYT). Darunter versteht man Werbung, die aufgrund der Aufmachung und Platzierung den Eindruck erweckt, redaktioneller Inhalt zu sein. Bei der „New York Times“ heißt dieses Werbeformat „Paid Posts“, andere nennen es „Advertorial“. Die US-Tageszeitung will verstärkt auf „Paid Posts“ setzen und eröffnet dafür ein SalesBüro in London, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. In der britischen Hauptstadt arbeiten vier Mitarbeiter, die „Paid Posts“ auf der Website der NYT verkaufen sollen. Am Stammsitz in New York hat das Blatt bereits 37 Mitarbeiter, die auf dieses Themengebiet spezialisiert sind. Die gesamten Anzeigenerlöse der NYT im digitalen Bereich beliefen sich im vergangenen Jahr nach Unternehmensangaben auf 182 Millionen US(skr) Dollar. MEDIENKONZENTRATION Prosieben und Springer vor Megafusion? 2005 hatte das Kartellamt eine Fusion verboten, jetzt wagen die Medienhäuser Axel Springer und Prosieben Sat1 offenbar einen erneuten Vorstoß. Wie das „Handelsblatt“ aus Unternehmenskreisen erfahren hat, befinden sich das Verlagshaus und die Sendergruppe derzeit in ersten Verhandlungsgesprächen. Ging beim vorherigen Fusionsversuch noch Axel Springer als Seniorpartner in die Verhandlungen, soll es nun Prosieben Sat1 sein, berichtete bereits das „Wall Street Journal“. Von Springer folgte umgehend ein verklausuliertes Dementi: In einer Presserklärung heißt es, die Axel Springer SE arbeite unverändert an der Umwandlung der Rechtsform des Unternehmens in eine KGaA, um die Kontrolle des Unternehmens durch die derzeitigen Eigner sicherzustellen. Axel Springer hatte sich im Zuge der Kooperation mit der Funke Mediengruppe 2014 von einem großen Teil seines PrintPortfolios getrennt – das könnte nun das entscheidende Argument gegen die Vorbehalte der Kartellwächter sein. Die beiden Partner müssten sich im Fall einer tatsächlichen Fusion noch einer strengen Prüfung der Wettbewerbsbehörden stellen. (sg) 93 % aller Internet-Nutzer 64 % im Nahen Osten und in Nordafrika gehen mit einem Smartphone online. aller ausgelieferten Werbebanner in Deutschland wurden im 2. Quartal 2015 gesehen. Das ist ein Rückgang gegenüber dem 1. Quartal um 11 Prozentpunkte nutzen einen DesktopNur PC oder Laptop dafür. Quelle: Meetrics, „Ad Viewability Benchmark“ 73 % Ran an die App Prosieben Sat1 launcht unter seiner Dachmarke „ran!“ eine neue App für Smartphones und Tablets. Die „Bundesligavorschau 15/16“ liefert für einmalig 3,99 Euro aktuelle Infos zur nächsten Saison. Quelle: Pan Arab Research Center UPDATE 6 INTERNET WORLD Business 20. Juli 2015 15/15 World Wide Web Mit Kachelmannwetter.com spricht Wetterfrosch Jörg Kachelmann Verbraucher direkt an und setzt auf regionale Werbung. „Ich wollte eine Webseite haben, wie ich sie als Meteorologe gern hätte“, sagt Jörg Kachelmann. Seit Mai 2015 ist Kachelmannwetter.com jetzt online – und sieht ganz anders aus als andere Wetterportale: Regenradar, Gewitterradar, Temperaturübersicht – all das kann sich der Nutzer bis auf Landkreisebene heruntergebrochen ansehen. Klassische Wettervorhersagen gibt es noch nicht, dafür WetterVines: kleine 6-SekundenVideos, in denen das achtköpfige Team Meteo-Trends prä- Kachelmannwetter.com: Wettertrends auf den Landkreis genau sentiert. Betrieben wird die Seite von der Kachelmann GmbH, die der bekannte Meteorologe nach dem Verkauf seiner Anteile an der Meteorologie-Firmengruppe Meteomedia im schweizerischen Sattel gründete. Im deutschen Fernsehen ist der 57-Jährige nicht mehr zu sehen, dafür liefert seine Firma Wetterinformationen an Abnehmer in der Schweiz und in Luxemburg. Mit seiner neuen Website wagt das Unternehmen den direkten Weg zum Konsumenten. Und die Wetterdaten auf Landkreisebene sollen das ideale Umfeld für Regio-Werbung bieten – die ersten Kunden haben schon angebissen. (fk) MOSKAU / RUSSLAND Mir Card partnert mit JCB http://www.rt.com Forscher an der University of Virginia haben eine Technik entwickelt, die aus jeder LED-Lampe einen drahtlosen Datentransmitter machen kann. Der Algorithmus erlaubt eine Bandbreite von 300 Mbit/s – etwa das Niveau herkömmlicher WiFi-Netzwerke. Erstes Testmuster ist eine Schreibtischlampe, die einen Internet-Zugang bietet. (fk) Als Folge der US-Sanktionen gegen Russland haben Visa und Mastercard die Zusammenarbeit mit russischen Banken eingefroren. Die haben jetzt eine Alternative gefunden, meldet der kremltreue Dienst „Russia Today“: Durch eine Kooperation mit dem japanischen Kreditkartenanbieter JCB soll die russische Mir Bank Card überall dort angenommen werden, wo die japanische JCB-Card auch akzeptiert wird. (fk) MIAMI / USA Domains für Südamerika https://www.nic.ltda LTDA steht in Südamerika für Sociedade Limitada, Sociedad de Responsabilidad Limitada oder Compañía de Responsabilidad Limitada - und entspricht der deutschen GmbH. Kein Wunder, dass die Top-Level-Domain .ltda bei Unternehmen in Lateinamerika sehr beliebt ist. Als .ltda-Registry fungiert ein Unternehmen aus Good Old Germany, die United-Internet-Tochter InternetX. Extra für die Top-Level-Domain hat sie eine Niederlassung in Miami gegründet. (fk) ONLINE-BEZAHLVERFAHREN Sofortüberweisung „nicht zumutbar“ Das Landgericht Frankfurt hat in einem Wettbewerbsverfahren das Online-Bezahlverfahren „Sofortüberweisung“ als „nicht zumutbar“ im Sinne des BGB eingestuft. Paragraf 312a Abs. 4 BGB regelt, dass Online-Händler ihren Kunden mindestens eine Zahlungsart anbieten müssen, die für sie kostenlos ist. Viele Händler verlangen Aufschläge, wenn der Kunde die Bestellung auf Rechnung oder per Kreditkarte zahlen möchte. „Sofortüberweisung“ galt bis jetzt als Mittel, um die Auflagen zu erfüllen, da es dem Kunden keine zusätzlichen Kosten aufbürdet. Doch das System ist umstritten, da es die vertraulichen Zugangsdaten der Bankinstitute nutzt. Das Urteil könnte weitere Kreise KAPSTADT / SÜDAFRIKA DHL investiert in Afrika http://www.dpdhl.com Der Logistikkonzern DHL plant ein Investment in mehrstelliger Millionenhöhe für die afrikanische Region südlich der Sahara. Eine unterentwickelte Infrastruktur, so Charles Brewer, Managing Director of DHL Express Sub-Saharan Africa, sei die größte Wachstumsbremse auf dem Kontinent. Das Geld fließt in bessere Logistikeinrichtungen und in Technologie. (fk) ziehen. Juristen warnen: Auch Paypal könnte als nicht zumutbar (fk) erklärt werden. SHOPWINGS Aus in Deutschland Der Lebensmittel-Bringdienst Shopwings stellt sein Deutschland-Geschäft komplett ein. Gründe für das überraschende Aus sollen die teuren Auflagen für Verbraucherinformationen und Foto: Shopwings Start-up CHARLOTTESVILLE / USA LEDs als WiFi der Zukunft http://www.virginia.edu Nach nur zehn Monaten: Shopwings gibt auf KUALA LUMPUR / MALAYSIA Offensive gegen Mr. Spex http://www.glassesgroupglobal.com Die Glasses Group Global ist Asiens größter Online-Brillenversender und bedient 14 asiatische Märkte. Jetzt hat das Team um den deutschen Gründer Christopher Strauch drei Millionen US-Dollar an frischem Geld eingeworben und wagt den Sprung nach Europa. Im Juli wurden Online-Shops für Deutschland, die Niederlande, Schweden, Dänemark und UK gestartet. (fk) die mangelnde Kooperation mit dem Einzelhandel sein, schreibt das Wirtschaftsmagazin „Capital“. Die Investoren wollten demnach eher in Südostasien und im pazifischen Raum wachsen. Das Rocket-Internet-Start-up ging erst im Herbst 2014 an den Start und bediente Kunden in Berlin und München. Die konnten im Internet aus den Sortimenten verschiedener Supermarktketten bestellen, der Shopwings-Bote kaufte die Ware ein und brachte sie zum Kunden. Außer an Shopwings ist Rocket Internet auch an Hello Fresh und Foodpanda beteiligt sowie an dem regionalen Lebensmittelmarktplatz Bonativo.de und dem Essenlieferanten Eatfirst. Seit dem Börsengang von Rocket Internet im vergangenen Oktober sieht die Start-up-Schmiede den Markt der Online-Bringdienste als eines ihrer Hauptbetätigungsfelder. (sg) SCHOBER INNOVATION SLAM Heiße Phase hat begonnen Am 15. August endet die Einreichungsfrist für den Start-upWettbewerb „Schober Innovation Slam“. Der Kundendaten-Spezialist schreibt insgesamt 200.000 Euro an Sach- und Mentorleistungen für die besten Start-ups im Bereich CRM und MarketingAutomatisierung aus. Präsentiert werden die Sieger auf der Dmexco im September in Köln. (red) NEWS ONLINE E-Commerce, Online-Marketing und Tools & Technik: Topaktuelle News finden Sie unter www.inter networld.de. Dort können Sie auch unseren dreimal täglich erscheinenden Newsletter bestellen. HAMBURG MÜNCHEN xx. Mai 2015 10. November 2015 FRANKFURT HAMBURG xx. Mai 2015 18. November 2015 DÜSSELDORF FRANKFURT xx. Mai 2015 24. November 2015 Die Konferenz für Suchmaschinenmarketing Jetzt a nmelde n! Tickets ab € 249,– * statt € 299,–* Ihr Anm eldeco de: Google Shopping Strategien SEO15 iwb Contentstrategien für Suchmaschinen S SEM Erfolgreiche Keyword-Auswahl Smart Data als Erfolgsfaktor SEA App Store Optimierung Internationalisierung im Suchmaschinenmarketing SEO Es referieren u.a.: Andreas Duscha Leiter Online Marketing, CEWE COLOR AG & Co. OHG Moderation: Sabine Diana Karcz Teamleader SEO, Online Solutions Group GmbH Dr. Ole Mensching Founder & CEO of CareerTeam GmbH Olaf Pleines Key Account Manager - SEO & Online Marketing, construktiv GmbH Jan Schweder Prokurist, trafficmaxx c/o construktiv GmbH Astrid Jacobi Geschäftsführerin, jacobi&jacobi GmbH *alle Preise zzgl. MwSt. Mehr Infos und Anmeldung unter: search-conference.de Sponsoren: Veranstalter: SCHWERPUNKT INTERNET WORLD Business 20. Juli 2015 15/15 Foto: Fotolia / Khvost 8 Britannia rules the Web Bei der Online-Werbung liegt Großbritannien weit vor Deutschland. Das hat vor allem kulturelle Gründe. Der Preis: höherer Konkurrenzdruck und weniger Beständigkeit tarthilfe vom großen Bruder: Von Anfang an profitierte der Online-Werbemarkt im Vereinigten Königreich von der sprachlichen und kulturellen Nähe zu den USA. Dabei ist dieser Bruder – zumindest mit Blick auf die zeitliche Dimension der eigenen Historie – in der Wahrnehmung der Briten, Schotten und Iren eher der kleine Bruder (und so groß ist die kulturelle Nähe dann auch nicht). Aber in den Anfangsjahren des Internets und der Online-Werbung konnten beide Märkte zumindest schon aufgrund ihrer gemeinsamen Sprache voneinander profitieren. Philip Rooke, seit 2011 CEO von Spreadshirt in Leipzig, erinnert sich: „Im Jahr S „US-Innovationen haben ihren europäischen Markteintritt oft zuerst in UK“ Peter Potthast Country Manager DACH Conversant www.conversant.com Wachstum Online-Displaywerbung 2014 1996 war ich einer von vier Unternehmern in Großbritannien, die Online-Werbung verkauft haben. Der gesamte Markt brachte weniger als eine Million Euro im Jahr. Ich hatte dabei den Vorteil, eine große Leserschaft in den USA zu haben. 50 Prozent meiner Einnahmen stammten damals aus Amerika.“ Eine Starthilfe, die deutsche oder Unternehmen in anderen Ländern in den Anfangsjahren nicht hatten. Zudem tat man sich hierzulande mit dieser neuen Form der Werbung schwer, die nicht so funktionierte wie die klassischen Mediagattungen TV, Radio, Print oder Kino. Nicht selten wurden die pixeligen Banner als Werbemittel belächelt. Noch Anfang der 2000erOnline-Werbemarkt Deutschland in Mrd. € UK 2013 26,4 % Deutschland Online-Werbeausgaben in Europa 2014 9,1 % 5,3 Online-Werbemarkt UK in Mrd. € Anteil von Mobile an den GesamtSpendings 2014 2013 Wachstum Online-Werbeausgaben in Europa 2014 UK 7,7 33,8 % 2014 Deutschland 8,9 INTERNET WORLD Business 15/15 4,9 2014 7,8 % Quelle: IAB Adex Benchmark 2014 Jahre bemühten sich die Online-Vermarkter in Deutschland, große Werbekunden aus dem Bereich der sogenannten „schnell drehenden Konsumgüter“ (Fast Moving Consumer Goods, FMCG) von OnlineWerbung zu überzeugen. Damals waren Werbemittel durchaus weniger pixelig und zum Teil schon animiert. In UK wurden zu dieser Zeit schon Online-Kampagnen gestartet, die Auftritt und Kreation betreffend nah an die Vorbilder aus TV, Plakat oder Anzeigen herankamen. Mit Blick auf Online-Werbung und digitales Marketing hatte UK innerhalb Europas schon immer die Nase vorn. Und das hat sich seit den Anfangsjahren nicht geändert. Der aktuelle Adex Benchmark, den das Interactive Advertising Bureau (IAB) jährlich veröffentlicht, zeigt: Vom Online-Werbevolumen von 30,7 Milliarden Euro, das die Branche 2014 erzielte, entfielen fast 9 Milliarden Euro auf UK. Auf Platz 2 folgt Deutschland mit knapp fünfeinhalb Milliarden Euro. Und schon der Dritte im Ranking, Frankreich, erreicht noch nicht einmal die Hälfte des Volumens des englischen Marktes. Das ist umso bemerkenswerter als UK mit etwa 64 Millionen deutlich weniger Einwohner hat als die Bundesrepublik mit 81 Millionen. Wie kommt es, dass der Online-Werbemarkt auf der Insel seit Jahren so stark wächst, und zwar anhaltend? Auch 2014 erzielte die Branche in UK mit 26,4 Prozent ein weit überdurchschnittliches Wachstum. Das lag in Deutschland laut 20. Juli 2015 15/15 Adex Benchmark 2014 bei 9,1 Prozent – 1,5 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt von ganz Europa, das 2014 ein Wachstum von 11,6 Prozent erzielte. Nach Aussagen von Marktbeobachtern gibt es dafür verschiedene Gründe. Der wichtigste bleibt nach wie vor die Nähe zu den USA. Allerdings spielen auch kulturelle Unterschiede und Verschiedenheiten mit Blick auf Verbrauchereinstellungen und -erwartungen sowie politische und gesamtwirtschaftliche Gegebenheiten eine Rolle. Und am Ende bleibt die tröstliche Botschaft: In Deutschland geht es manchmal langsam, aber dafür sehr beständig voran. INTERNET WORLD Business Zum Beispiel sind die Verbraucher in den USA und in UK offener für Innovationen. Neue Geräte und Technologien werden hier schneller angenommen. Die Bereitschaft, für neue Trends Geld auszugeben, ist größer. Philip Rooke von Spreadshirt hat dafür ein einfaches Beispiel: „Nehmen Sie einen Youtube-Star, der für eine kurze Zeit sehr beliebt und erfolgreich ist. Amerikaner und Briten kaufen sich dann sofort ein T-Shirt desjenigen, auch wenn sie es Großbritannien als erste Wahl für US-Firmen Die gemeinsame Sprache, gemeinsame kulturelle Wurzeln und ähnliche Grundeinstellungen: Die Nähe zu den USA wird in der Entwicklung des Online-Werbemarkts gewissermaßen greifbar. „Ob neue, erfolgreiche Formate, technische Lösungen oder Innovationen mit US-amerikanischer Herkunft – oftmals werden diese ihren europäischen Markteintritt zuerst in UK haben“, sagt Peter Potthast, Geschäftsführer von Conversant in Deutschland. Der Dienstleister ist ein internationaler Player, der in allen drei Märkten aktiv ist. Das heißt: Gerade die großen US-Companies nutzen UK oft als Brückenkopf, um Innovationen in Europa zu verbreiten. Potthast sieht dafür auch einfache ökonomische Gründe: „Aufgrund der sprachlichen Nähe sind in der Regel geringere Entwicklungskosten für den Markteintritt erforderlich – anders als in Deutschland und Frankreich, den beiden anderen großen Regionen in Europa.“ Das hat auch einen kulturellen Hintergrund. Sascha Jansen, Sprecher des Fachkreises Online-Mediaagenturen (Foma) im Bundesverband digitale Wirtschaft (BVDW), zeichnet die Landkarte neu: „Geografisch sind UK und das europäische Festland nah beieinander und weit von der USA entfernt. Kulturell und ökonomisch betrachtet würde die Landkarte ganz anders aussehen – da wäre UK eher irgendwo vor der Ostküste der USA verortet“, sagt er. Das lässt sich an verschiedenen Punkten aufzeigen. „Kulturell und ökonomisch betrachtet liegt UK irgendwo vor der amerikanischen Ostküste“ Sascha Jansen Sprecher des Fachkreises Online-Mediaagenturen im BVDW www.bvdw.org sich nicht leisten können und darum einfach per Kreditkarte zahlen. Wohingegen Nordeuropäer (DACH und Skandinavien) bessere Qualität, Designs oder Motive kaufen, die Monate oder auch Jahre danach halten.“ Ein weiterer Aspekt in diesem Kontext ist eine andere Einstellung gegenüber dem Datenschutz. Hier ist die gesetzliche Grundlage in Deutschland und UK aufgrund von EU-Regelungen zwar ähnlich (siehe Kasten), aber die Einstellung in den Ländern unterscheidet sich fundamental. „In UK sind beispielsweise Informationen der Edited Electoral Roll, des britischen Wahlverzeichnisses, für das Marketing verfügbar. Das wäre in Deutschland undenkbar“, erklärt Gregor Wolf, Deutschland-Geschäftsführer des internationalen Marketing-Dienstleisters Experian. Dabei sind Bürger in UK wohl nicht weniger kritisch, aber: „Das Verständnis und die Akzeptanz für den grundsätzlichen Ansatz des kommerziellen Internets – kostenlose Dienstleistungen und Informationen gegen Daten – hat sich schneller entwickelt als in Deutschland“, sagt ConversantManager Peter Potthast. Auch die Einstellung zu Werbung ist eine andere. Die findet laut Aussage der Experten in UK oder in den USA nämlich durchweg eine höhere Akzeptanz seitens der Verbraucher. Foma-Sprecher Jansen, Geschäftsführer der Media-Agentur Annalect in Deutschland, erklärt dies so: „Hierzulande ist die Media-for-free-Mentalität stark ausgeprägt. Das mag mit dem vergleichsweise starken Free-TV-Angebot und der deutlich geringeren Pay-TV-Quote in Deutschland zu tun haben, die in der Summe dazu führen, dass wir den Wert kostenfreier Medien nicht zu schätzen wissen.“ Eine der Folgen: Gerade Online-Werbung hat es in Deutschland deutlich schwerer, Akzeptanz bei der Bevölkerung zu finden, Adblocker (Programme, mit denen Werbung unterdrückt wird) seien laut Jansen nirgendwo so verbreitet wie hierzulande. Der Blick auf die Unternehmensseite zeigt: Auch hier gibt es mit Blick auf das Thema neue Technologien und Werbung grundsätzliche Unterschiede zwischen Deutschland und UK. „Schauen Sie sich das Verhältnis der Werbeausgaben zum Bruttoinlandsprodukt an“, empfiehlt Experian-Manager Wolf. Während in den USA und in UK etwa ein Prozent des BIP in Werbung investiert werde, seien es in Deutschland oder auch Frankreich nur 0,5 Prozent – also gerade einmal die Hälfte. Das hat seine Ursache in der Geschichte: In UK liegen Disziplinen wie Service durch Medien und Einzelhandel vorn. Die hohe Konkurrenz trägt hier häufig zu einer kurzen Lebensdauer von Unternehmen bei. In Deutschland ist dies anders: Hier stehen beispielsweise das Ingenieurswesen und Technologie hoch im Kurs. Dort besteht ebenfalls enormer Druck, was sich allerdings in der Produktopti- ▶ 9 Warum UK dynamischer wächst Nähe zu den USA Die kulturelle Nähe und die gemeinsame Sprache machen UK als Ausgangsbasis für Europa interessant Industriekultur Unternehmen sind risikobereiter, probieren schneller neue Technologien aus und stellen sich darauf ein. In den USA oder in UK wird schneller und mehr Budget in Innovationen investiert Verbrauchereinstellung Konsumenten in UK sind offener für Werbung und neue Angebote und haben ein anderes Verständnis vom Umgang mit den eigenen Daten Werbung Unternehmen in den SALE USA und UK investieren grundsätzlich mehr in Werbung und sind mutiger mit Blick auf Kampagnen und deren Gestaltung Politik Die Rahmenbedingungen erleichtern die Einführung neuer Technologien. Beim Datenschutz sind die rechtlichen Rahmenbedingungen gleich, aber die Auslegung und Handhabung der Gesetze unterscheidet sich Datenschutz in UK: Briten sind nicht so empfindlich Der Umgang mit der EU-Datenschutzgesetzgebung – insbesondere mit der Cookie-Richtlinie von 2011 – belegt, wie verschieden die Kulturen bei diesem Thema sind. In Deutschland ist die Cookie-Richtlinie genau im Telemediengesetz und im Bundesdatenschutzgesetz umgesetzt. Die Datenschutzbeauftragten wachen darüber, dass die Industrie sich daran hält. Auch in UK wurde diese EU-Richtlinie zunächst streng angewendet. Aller- dings zeigt der englische Datenschutzbeauftragte, das Information Commissioner Office, inzwischen großes Verständnis dafür, dass Website-Betreiber Cookies einsetzen, um verlässliche Informationen über das User-Verhalten zu erhalten und ihre Website und damit verbundene Services und Angebote zu verbessern. Seit der Einführung der Cookie-Richtlinie wisse der Bürger, dass Webseiten Tracking-Cookies setzen. Er sei also eigent- lich aufgeklärt, heißt es dort sinngemäß. Die englischen Verbraucher haben eine andere Einstellung zum Thema Datenschutz. Profiling und Datennutzung für kommerzielle Zwecke seien lange Zeit völlig normal gewesen, da die Menschen daran gewöhnt waren, sagt Spreadshirt Chef Philip Rooke. Die Briten wissen, dass die Daten genutzt werden, um den Service zu verbessern, etwa für die individuelle Ansprache. Profiling: In UK kein Reizthema Quelle: Fotolia / Benjamin Haas Grundsätzlich gelten auch in UK die europäischen Richtlinien zum Datenschutz, aber Verbraucher und Gesetzgeber gehen anders mit dem Thema um SCHWERPUNKT INTERNET WORLD Business 20. Juli 2015 mierung widerspiegelt. Die Folge ist aber, don – trifft man sich im Zweifel dazu auch „Man kann zumindest für Deutschland dass man in UK mit Blick auf Werbung schon mal im Pub. Genau in diesem Zen- festhalten, dass der Online-Kreation leiweniger kostensensibler und mutiger tralismus sehen manche Experten Vorteile der keine adäquate Beachtung seitens der agiert. „In UK ist der Druck auf Preise für den Markt: „In UK findet das gesamte Werbungtreibenden geschenkt wird“, nicht so stark wie in Deutschland“, erklärt Werbebusiness am Standort London statt, beklagt Jansen. Auf der einen Seite sei es Christian Geyer, Geschäftsführer des nur eine Frage der Zeit, bis Targeting-Dienstleisters Nano InterOnline-Investments die TVactive. Zudem werden neue TechInvestments übersteigen wernologien eher und mit größeden, auf der anderen Seite Großbritannien: Deutschland: ren Budgets getestet – und werden TV-Spots teilweise nicht in homöopathischen für Millionenbeträge aufwenDosen wie in Deutschland. dig im fernen Ausland proGeyer weiß, wovon er duziert, während für Onlinespricht. Soeben hat er in LonWerbemittel nur ein paar Online-Umsatz Online-Umsatz don ein neues Quartier bezoTausend Euro zur Verfügung pro Kopf/Jahr pro Kopf/Jahr gen und die Anzahl der Mitarstehen. Auch neue Technologibeiter aufgestockt, um von der en wie zum Beispiel Real-Time Innovationsbereitschaft des britiBidding, ein automatisiertes AuktiQuelle: Statista; Stand: 2014 schen Marktes zu profitieren. Der funkonsverfahren für den Kauf und Verkauf tioniere auch in einem weiteren Punkt von Online-Werbung in Echtzeit, haben es anders. „UK ist wie Deutschland ein während unsere föderale Struktur mit in Deutschland wesentlich schwerer Markt, in dem Agenturen eine wichtige Standorten in Hamburg, Düsseldorf, gehabt als im angelsächsischen Raum. Rolle spielen“, erklärt der Nano-Chef. Frankfurt, München etc. nicht über die Einen Grund für solche Erscheinungen Allerdings gehe es wesentlich schneller kurzen Wege verfügt, die manches gege- sehen Marktbeobachter auch darin, dass und sei leichter, einen Termin zu bekom- benenfalls beschleunigen“, erklärt Sascha die Medienlandschaft in Deutschland tramen, um ein neues Angebot vorzustellen. Jansen vom BVDW. ditionell von – eher konservativen – VerKleine Randnotiz: Im zentralistischen Der Unterschied bei der Investitionsbe- lagshäusern bestimmt sei. Und während Markt in UK – der größte Teil der Wirt- reitschaft zeigt sich auch in einem weite- zum Beispiel Huber Burda noch 2009 daschaft konzentriert sich auf und um Lon- ren Punkt – der Gestaltung der Werbung. rüber klagte, dass mit dem Internet nur 511 Euro 842 Euro Philip Rooke Geschäftsführer von Spreadshirt, kennt als gebürtiger Brite beide Kulturen. Warum UK in Sachen digitale Werbung die Nase vorn hat, erklärt er im Interview. www.spreadshirt.com „Die Digitalkultur in UK ist stärker am Verbraucher orientiert“ Sind die Briten, Schotten und Irländer mit Blick auf Banner, Skyscraper und andere digitale Werbung offener und toleranter als der Rest Europas? Philip Rooke: Großbritannien war das erste europäische Land, das die OnlineBanner einführte. 1996 fing ich mit deren Verkauf an: Ein britischer Internet-User kennt gar kein Internet ohne Werbung. Außerdem verstehen und akzeptieren sie, dass eben diese Werbung für den Service aufkommt, den sie nutzen. Was unterscheidet die digitale Kultur der Verbraucher von uns Deutschen? Rooke: Da gibt es einige Unterschiede. In UK ist der Markt sehr viel ausgereifter, es herrscht ein stärkerer Wettbewerbsdruck. Neben einer hohen Anzahl an bri- tischen launchen auch amerikanische, deutsche und etliche andere europäische Unternehmen ihr erstes Business in Großbritannien. Der Verbraucher kann somit zwischen unzähligen Angeboten wählen. Die britische Digitalkultur ist viel stärker verbraucherorientiert als auf dem europäischen Festland und sogar dem amerikanischen Markt. Viele deutsche Anbieter gehen noch nicht ausreichend auf die Bedürfnisse ihrer Kunden ein. Sie können das tun, weil das Angebot entsprechend niedriger ist und der Verbraucher weniger Auswahl hat. Dadurch sind sie aber international gesehen auch deutlich weniger konkurrenzfähig. Welche Rolle spielt die Nähe zu den USA? Rooke: Die kulturellen Unterschiede zwischen den USA und Europa sind riesig. Obwohl Großbritannien zum angelsächsischen Raum gehört, sind wir bei Themen wie Work-Life-Balance und anderen Dingen den Deutschen kulturell, meiner Meinung nach, ähnlicher als den Amerikanern. Als Engländer fällt es mir leichter, mich an die deutsche Kultur anzupassen. Allerdings ist UK im Konsumverhalten den USA wiederum ähnlicher. Amerikaner und Briten sind generell schnell entschlossene Käufer. Schon zu Beginn der OnlineWerbung kamen aus UK sehr fortschrittliche Online-Kampagnen. Sind Unternehmen im Vereinigten Königreich Den Verbraucher im Blick haben: Für UK-Unternehmen selbstverständlich einfach mutiger und kreativer mit Blick auf Werbung? Rooke: Da der Wettbewerb und die damit verbundenen Kosten in UK höher sind, müssen Unternehmen einfach kreativer sein, um im Markt zu überleben. Wenn sie das nicht schaffen, werden sie schnell scheitern. Media und Marketing müssen automatisch mutiger vorgehen, egal in welcher Branche. Der Wettbewerbsdruck in sämtlichen Segmenten ist sehr hoch, doch am Ende kann der Mut belohnt werden. Das beweisen Firmen, die es über einen längeren Zeitraum geschafft haben. Wie erklären Sie sich, dass Werbemarktanteil und Gesamtvolumen von OnlineWerbung in UK so viel höher liegen als bei uns? Rooke: Die Märkte sind in Bezug auf Kreativität einfach sehr verschieden. Deutsche, die in der Werbung tätig sein möchten, kommen vielfach nach Großbritannien, da der Markt einfach weiter fortgeschritten ist. Dennoch ist in Deutschland schon seit einiger Zeit viel in Bewegung. Berlin ist mittlerweile zum 15/15 „Lousy Pennies“ zu verdienen seien, werkelten Medienhäuser jenseits des Kanals schon fleißig an ausgeklügelten Paid-Content-Strategien und digitalen Abonnementmodellen. Auch das zeigt die kulturellen Unterschiede. Allerdings sei als ausgleichende Gerechtigkeit zum Schluss erwähnt: Der deutsche Markt für Online-Werbung mag zwar weniger dynamisch sein als in UK, aber er ist beständiger. Auch da sind sich die Experten einig. Während aufgrund des enormen Konkurrenzdrucks in und um London viele Unternehmen kommen und gehen, können hierzulande Unternehmen in größerer Ruhe ihr Geschäftsmodell entwickeln und aufbauen. „Du bekommst in Großbritannien schnell eine Chance“, sagt Nano-Interactive-Geschäftsführer Geyer, „aber wenn das Resultat nicht gleich überzeugt, wirst du auch schnell wieder ausgelistet.“ Gemessen daran seien die Geschäftsbeziehungen in Deutschland oft nachhaltiger, Partnerschaften stabiler und langlebiger. Und das ist eine große Stärke, weil es bei einem moderaten Wachstum allen Beteiligten auch eine gewisse Sicherheit bietet. ◼ Raoul Fischer europäischen Zentrum von Internet-Startups geworden und viele ziehen bewusst dorthin, um ein Teil davon zu werden. Hat das auch etwas damit zu tun, dass die Medienlandschaft sich unterscheidet: Stichwort Verbreitung von DigitalTV, Free-TV/Pay-TV etc. ? Rooke: Ja, und das hat zwei Gründe. UKDigital-TV und Pay-TV wurden durch den Wunsch der britischen Regierung gefördert, eine einheitliche Regulierung für Mobile und Media zu finden. Gleichzeitig baute sich Druck von kommerziellen Unternehmen auf, die eine deutlich stärkere Medienfreiheit mit sich brachten. Das führte zu einem neuen Medienumgang. Was müsste aus Ihrer Sicht in Deutschland und in anderen europäischen Ländern verändert werden, damit wir den Gap zum Markt in UK aufholen können – oder ist dieser Zug schon abgefahren. Rooke: Nein, es ist nicht zu spät. Deutsche Unternehmen sind ständig in Großbritannien und USA erfolgreich. Spreadshirt ist 2007 in den US-amerikanischen Markt eingetreten, mittlerweile sind 45 Prozent unseres Geschäfts in Amerika. Deutsche Unternehmen beobachten die Entwicklung der Märkte und neuartige Produkteinführungen, um anschließend ein besseres Produkt in Großbritannien und USA einzuführen. Solange sie regionale Marketing-Experten für ihre Vermarktung der Produkte im angelsächsischen Raum beschäftigen, sind sie erfolgreich. Das liegt daran, dass sie die ausgezeichneten deutschen Produkte mit amerikanischen oder britischen Marketingstrategien und Expertenwissen verknüpfen. Foto: Fotolia / Alexbutscom 10 SOMMER- SPECIAL 1&1 ALL-NET-FLAT Jetzt informieren und Vorteile sichern! FLAT FESTNETZ ALLE DEUTSCHEN FLAT HANDY-NETZE FLAT INTERNET * €/Monat* Volle 12 Monate, danach 14,99 €/Monat Bei Mitnahme Ihrer Rufnummer erhalten Sie 25,– € Wechsler-Bonus. 6RQ\ ;SHULD70= Weitere aktuelle Smartphones unter 1und1.de +XDZHL 3 6$0681* *DOD[\6HGJH Sofort starten: Internet made in Germany In Ruhe ausprobieren: Defekt? Morgen neu! 1NACHT 1MONAT 1TAG OVERNIGHTLIEFERUNG TESTEN AUSTAUSCH VOR ORT 02602 / 96 96 0RQDWH9HUWUDJVODXI]HLW(LQPDOLJHU%HUHLWVWHOOXQJVSUHLVĦNHLQH9HUVDQGNRVWHQ$XI:XQVFKPLW6PDUWSKRQHIðUĘĦPHKUSUR0RQDWJJI]]JOHLQPDOLJHP*HU²WHSUHLV]% +XDZHL3Ħ6RQ\;SHULDĤ=Ħ ELV]XN%LWV7DULISUHLVLP(1HW]:HLWHUH7DULIHRKQHHLQPDOLJHQ*HU²WHSUHLV RGHU6$0681**DOD[\6HGJHDEĦ(QGORVVXUIHQPLW*%0RQDWVWDWW0%+LJKVSHHG9ROXPHQPLWELV]X0%LWVGDQDFKPLW 6PDUWSKRQHIðUĘĦVRZLHLQ'1HW]4XDOLW²WYHUIðJEDU3UHLVHLQNO0Z6W7HOHFRP*PE+(OJHQGRUIHU6WUDèH0RQWDEDXU 1und1.de E-COMMERCE INTERNET WORLD Business 20. Juli 2015 15/15 Foto: Tui 12 Das Fernweh-Geschäft Die Online-Reisebranche ist einer der zersplittertsten und umkämpftesten Bereiche der 54,6 Millionen Deutsche haben 2014 eine Reise gebucht Quelle: FUR Reiseanalyse Internet-Wirtschaft. Jetzt droht eine Konsolidierung – und das Schreckgespenst Google eit Anfang Juli laufen bei den Online- lassen, genauso wenig wie Fluglinien und Reisebüros, den Flugbuchungs- Hotelketten. Zu diesen etablierten Playern maschinen und den Hotelvergleichern gesellen sich seit einigen Jahren Preiswieder die Server heiß: Der zweite Traffic- vergleichs- und Bewertungsportale wie Höhepunkt des Jahres, die echte Last- Trivago, Fluege.de oder Holidaycheck, die Minute-Saison, hat begonnen. Vor allem auf Provisionsbasis Klicks zu den BuSonntags sitzen die Deutschen einer aktu- chungsportalen vermitteln und so wieder ellen Reisestudie von Intelli Ad zufolge vor ein Stück von der Marge abknapsen. Und dem Rechner und recherchieren. Und dann ist da auch noch Google: 82 Prozent dabei lassen sie sich Zeit: 139 Stunden aller Kaufprozesse im Reisebereich beginstecken Reisewillige im Durchschnitt in nen mit einer Suchanfrage – eine Überdie Recherche. macht, die der Suchmaschinengigant bisDass die Deutschen so viel Zeit in ihre her noch nicht so ausnutzt, wie die BranUrlaubsplanung stecken, liegt auch che es nach dem Start des an der enormen Auswahl, die Flug-Preisvergleichs sich im Internet vor ihnen Google Flights befürchtet ausbreitet. Kaum eine hat. Noch nicht. „MonatBranche im Netz ist so lich kommen neue Veranzersplittert, vielschichtig stalter oder Reiseportale Milliarden Euro und unübersichtlich wie auf den Markt, von denen haben Deutsche die Online-Touristik. kaum ersichtlich ist, wer 2014 für Reisen Der globale Reisemarkt eigentlich dahintersteckt“, ausgegeben ist geschätzte 1,3 Billionen so Stefanie Waehlert, CEO US-Dollar schwer, die von Tui Deutschland. „Der Quelle: Marktanteile der größten TeilKunde sucht im verwirrenden FUR Reiseanalyse nehmer liegen im niedrigen einstelDschungel dieser Angebote nach ligen Bereich. Die weltweit tätige Expedia- Kompetenz und Vertrauen.“ Gruppe bringt es beispielsweise auf einen Marktanteil von gerade mal vier Prozent. Zersplitterung und Da gibt es auf der einen Seite die reinen Online-Reisebüros (auch Online Travel Konsolidierung im Wechsel Agencies/OTA genannt) wie Opodo, Expedia oder Ab-in-den-urlaub.de; aber Tatsächlich befindet sich der Online-Reiauch die klassischen Reisebüro-Betreiber semarkt seit Jahren in einem ständigen wie L’tur, Dertour oder Tui wollen sich Wechsel von Zerfaserung und Konsolidieonline nicht die Butter vom Brot nehmen rung: Neue Player treten auf, alte werden S 67,3 „Wir haben uns bewusst gegen TV-Werbung entschieden, weil ein signifikanter Share of Voice nur zu sehr hohen Kosten erreichbar ist“ Olaf Rose Country Director Germany & Austria bei Opodo www.opodo.de übernommen, durch die Übernahmen kommen wieder andere, bisher branchenfremde Player auf den Markt. Expedia ist derzeit dabei, den Konkurrenten Orbitz zu übernehmen, 2012 hatte sich das Reisebüro bereits die Mehrheit an Trivago gesichert. Im gleichen Jahr schloss sich Opodo mit vier anderen Travel-Marken zur eDreams-Odigeo-Gruppe zusammen. 2013 übernahm Priceline den Preisvergleicher Kayak, seit 2014 sucht Unister, Betreiberin von Ab-in-den-urlaub und Fluege.de, einen Käufer. Anfang 2015 übernahm Axel Springer den Ferienhaus-Vermittler Casamundo. „Viele OTAs setzen vermehrt auf eigene Produkte. Metasearcher haben sich als feste Anlaufstelle für Preisver- „Monatlich kommen neue Veranstalter oder Reiseportale auf den Markt“ Stefanie Waehlert, CEO von Tui Deutschland 20. Juli 2015 15/15 INTERNET WORLD Business Online-Buchungsanteil nach Reiseziel Internet-Nutzung für Urlaubsreisen Deutschland Internet zur Information über Urlaubsreisen genutzt 46 % 8% 35 % 11 % 53 %* 31 % 10 % 10 % 7 %* 10 % <7 %* 11 % <7 %* 9% <7 %* 8% <7 %* 60 Internet zur Buchung von Urlaubsreisen genutzt Spanien 49 % 55 49 47 41 39 Italien, Malta 45 % 13 % 13 32 % 34 29 Österreich 38 % 11 % 40 % 24 19 Frankreich, Benelux 59 % 9% 23 % GB, Irland, Skandinavien 68 % 11 % 13 % 2007 Türkei 37 % 39 % 13 % 11 % <7 %* 10 % <7 %* Griechenland, Zypern 42 % 36 % 12 % 2009 2011 2013 2015 Das Internet als Informations- und Umsatzkanal wird für die Reisebranche immer wichtiger. 41 Prozent der Reisen werden 2015 im Netz gebucht INTERNET WORLD Business 15/15 Quelle: Reiseanalyse 2001 bis 2015, FUR, Angaben in Prozent; Basis: deutschsprachige Bevölk. 14+ Jahre USA, Kanada 62 % 17 % 9% 12 % <7 %* 11 % <7 %* Asien, Australien, VAE 54 % Online 20 % Offline; Buchungsstelle persönlich aufgesucht 15 % Telefon/Fax/E-Mail 46 Prozent der Deutschen buchen ihre Reise ins Lieblingsurlaubsland (Deutschland) online. Noch höher ist der OnlineAnteil bei Reisebuchungen ins Ausland Sonstige *Anteil an allen Reisen INTERNET WORLD Business 15/15 Quelle: GfK Travel Scope 2.0: GfK Urlaubsreisemarkt + sontiger Freizeitreisemarkt; Alle privaten Reisen ab 2 Tagen Dauer mit mindestens einer vorgbuchten Hauptleistung; Basis: Anzahl Reisen mit vorgebuchten Leistungen in Tsd. / 74,0 Mio. Personen ab 0 Jahre gleich etabliert. Und Airlines, Veranstalter, Hoteliers und Hotelketten setzen immer mehr auf direkten Kundenzugang und investieren in den Direktvertrieb“, fasst Markus Orth, CEO von L’tur, die unruhige Lage auf seinem Markt zusammen. „Es bleibt also spannend, weil alle um die gleichen Kunden werben.“ Kundenbindung, der weil durch die derzeit sehr starke Präsenz touristischer Anbieter ein signifikanter Share of Voice nur zu sehr hohen Kosten erreichbar ist. Über die Online-MarketingKanäle erreichen wir unsere Ziele effizienter. Deshalb fokussieren wir uns auf Preisvergleicher, SEM, SEO, Affiliates und vor allem auf unsere eigene Kundenbindung.“ Kundenbindung: Egal mit welchem Marktteilnehmer man spricht, sie ist der heilige Gral der Branche. Nur wer seine Kunden möglichst direkt auf seine Seite lotst und sie möglichst zufrieden wieder nach Hause schickt, kann beim Preis dauerhaft im Haifischbecken des Online-Tourismus bestehen. Deshalb wird allerorts fleißig an Content und Service gebastelt. Opodo arbeitet an einem neuen Frontend mit verbesserter User Experience, L’tur hat seinen Relaunch kürzlich abgeschlossen (siehe auch INTERNET WORLD Business, Ausgabe 13/2015) und einen Preisvergleich integriert. Tui hat einen zwei Jahre währenden Digitalisierungsprozess abgeschlossen, Expedia wertet seit Kurzem die Suchergebnisse mit selbst gesammelten Airline-Bewertungen und Echtzeitbewertungen von Hotels auf. Denn den Kunden gewinnt man in der Regel mit den relevantesten Inhalten, ◼ nicht mit dem besten Preis. 42 % des Gesamtumsatzes im Reisemarkt wurden 2014 online erwirtschaftet Quelle: GfK Travelscope Ingrid Lommer internetworld.de/il heilige Gral Dass ein so intensiver Wettbewerb in einer zersplitterten Branche zu Preis- und Werbedruck führt, ist die Logik des Marktes. In keiner anderen Branche ist Suchmaschinenmarketing eine derart ruinöse Angelegenheit wie im Tourismus. Urlaub, Sommer, Flug, Ferienwohnung, Pauschalreise – jedes Keyword ist umkämpft. Die Klickpreise explodieren besonders während der beiden Hochzeiten der Branche – im Januar, wenn die Frühbucher ihren Jahresurlaub klarmachen, und im Juli und August, wenn die Last-Minute-Flieger noch ganz schnell in die Sonne wollen. Dennoch sind Adwords für die meisten Touristikanbieter das Mittel der Wahl, auch weil andere Kanäle noch unrentabler sind. „In der Vergangenheit waren unter Performance-Gesichtspunkten reine Display-Kampagnen am teuersten, weswegen wir hier auch nur sehr reduziert unterwegs sind“, erklärt Olaf Rose, Country Director Germany & Austria bei Opodo, seine Werbestrategie. Noch teurer (und weniger effektiv als in anderen Branchen) ist die Fernsehpräsenz, die viele Player wie Ab-in-den-urlaub oder Trivago aggressiv betreiben. Rose: „Opodo hat sich bewusst gegen TV-Werbung entschieden, Urlaubsinfo im Internet: Themen, Intensität Reiseziele/Länderinformationen 20,0 % 8,9 % Preisvergleiche 16,1 % 7,5 % Unterkünfte 15,9 % 7,5 % Pauschal-/Busreisen 11,6 % 4,0 % Flugverbindungen 9,4 % 3,7 % Veranstaltungskalender 6,5 % 2014 2005 1,6 % Bahnverbindungen 4,4 % 1,3 % Mietautos 4,1 % 1,3 % Teure Adwords: Suchmaschinenmarketing mit Keywords wie „Urlaub“, „Sommer“ oder „Flug“ ist besonders teuer Infos über Reiseziele suchen, Preise vergleichen, Unterkünfte einsehen: Das Internet ist die wichtigste Informationsquelle im Reisesektor INTERNET WORLD Business 15/15 Quelle: Reiseanalyse 2001 bis 2015, FUR, Angaben in Prozent; Basis: Haupturlaubsreisen (= wichtigste Urlaubsreise 5+ Tage eines Jahres) der deutschsprachigen Bevölkerung 14+ Jahre E-COMMERCE 14 INTERNET WORLD Business 20. Juli 2015 15/15 01 01 Mymuesli betreibt inzwischen 22 Filialen und berichtet von positiven Beiträgen zur gesamten Wertschöpfung des Unternehmens Frischzellenkur im Laden Immer mehr Online Pure Player wagen den Schritt in den stationären Handel. Dem etablierten Wettbewewerb bringt das frische Impulse für das Ladendesign ls der Online-Müsli-Mixer Mymuesli 2009 in Passau seinen ersten stationären Store eröffnete, sorgte das noch für Aufsehen: Waren die E-CommerceAnbieter denn nicht angetreten, eine Alternative zum klassischen Einzelhandel zu bieten? Doch heute, sechs Jahre später, betreibt Mymuesli in Deutschland und Österreich bereits 22 Filialen. Und damit ist das Unternehmen kein Einzelfall: Der Elektronikversender Cyberport hat bereits 15 Stores eröffnet, die Online-Möbelmarke Fashion For Home wartet mit sieben Showrooms auf und der Hersteller rahmengenähter Schuhe, Shoepassion, hat schon drei Filialen eingerichtet. Der Betrieb von Ladengeschäften ist damit für viele Online-Händler ein fester Bestandteil ihrer Vertriebsstrategie. In den meisten Fällen ist es Pragmatismus, der die Onliner in den stationären Handel getrieben hat. „Wir haben gemerkt, dass die Läden wirklich eine wichtige Funktion erfüllen“, erklärt Max Wittrock von Mymuesli. Zum einen könne man so Bestandskunden einen zusätzlichen Kanal bieten, zum anderen sei die Möglichkeit, Müsli-Mischungen in den Stores zu probieren, eine gute Voraussetzung, um Neukunden zu gewinnen. „Außerdem haben die Läden einen bedeutenden Marketing-Effekt: Wir stärken damit unsere Präsenz in frequenzstarken Lagen“, so der Mymuesli-Mitgründer. Über einen anderen Vorteil des stationären Geschäfts berichtet Notebooksbilliger-Chef Arnd von Wedemeyer – der A „Wir haben gemerkt, dass die Läden wirklich eine wichtige Funktion erfüllen“ Max Wittrock Gründer Mymuesli www.mymuesli.de Elektronikversender eröffnete 2010 den ersten von mittlerweile drei Stores: „Bei unseren Filialumsätzen handelt es sich nur zu rund einem Drittel um Online-Abholungen und beim Rest um gewöhnliche stationäre Käufe.“ Die Ladengeschäfte ermöglichen es also, Kunden anzuziehen, die man rein online nicht habe erreichen können. Zudem trage der von den Geschäften ausgehende „Trust-Effekt“ zu höheren Online-Umsätzen im jeweiligen Einzugsgebiet des Ladens bei. Store-Formate: Von klein bis ganz groß Bei der Gestaltung des stationären Geschäfts haben sich bei den Online-Händlern inzwischen einige wichtige strategische Stellschrauben herauskristallisiert: Das betrifft zum einen den Umfang des stationären Engagements. Die beiden Elektronikversender Notebooksbilliger.de und Cyberport eignen sich gut, um hier die unterschiedlichen Ansätze zu verdeutlichen. Cyberport setzt bei seinen 15 Läden auf großzügige Flächen, die durchaus die Marke von 900 Quadratmetern erreichen können. Das Ladendesign orientiert sich am hochwertigen Vorbild der AppleWelt und das ausgesuchte, die gesamte Bandbreite der Elektronik umspannende Warenangebot ist eher im oberen Preisbereich angesiedelt. Das klare Ziel des Unternehmens ist es, sich mit seinen Stores als Premiumanbieter im Bereich Digital Life- style zu positionieren und so auch online höhere Warenkorbwerte zu erzielen. Notebooksbilliger.de bleibt demgegenüber auch stationär „Lean Start-up“-Prinzipien treu: Die Stores umfassen kompakte Flächen von rund 400 Quadratmetern, liegen an verkehrsgünstigen B-Standorten, sind schlicht gehalten und konsequent auf die Kernkompetenz des Unternehmens – das einzigartig breite NotebookSortiment – ausgerichtet. „Wenn wir uns nicht an diese Maßgaben halten, dann erzielen wir nicht die gewünschte Produktivität und auch nicht die angestrebte Rentabilität“, erklärt Firmen-Chef Arnd von Wedemeyer. Dass es noch schlanker geht, zeigt der Online-Brillenhändler Mister Spex. Um seinen Kunden stationäre Touchpoints zu bieten, setzt das Unternehmen seit 2011 auf die Partnerschaft mit alteingesessenen Optiker-Fachgeschäften. Ende 2014 wurde das Partnerprogramm auf Shop-inShop-Module für den Verkauf von Brillenmodellen der Eigenmarke „Mister Spex Collection“ ausgeweitet. Mit einem minimalen Engagement ist es dem OnlineHändler so gelungen, auch im stationären Umfeld Akzente zu setzen. „Wir glauben an Multichannel“, erklärt Mister-Spex-Geschäftsführer Dirk Graber. Er denkt inzwischen über die Eröffnung eigener Filialen nach: „Wie die Erfahrung mit unserem Partnerprogramm zeigt, hat eine stationäre Präsenz klare Vorteile. Und eine einheitliche Markenpräsenz wäre sicher einfacher als ein Netz mit 500 Partnern.“ 20. Juli 2015 15/15 15 Nutzen Sie als Plattform für Ihr Whitepaper 02 03 Eine zweite wichtige Stellschraube ist die Rolle, die den stationären Geschäften bei der Unternehmensaufstellung zukommt: Geht es darum, einen separaten RetailKanal aufzubauen? Oder soll das stationäre Geschäft eher der Online-Wertschöpfung dienen? Online oder offline: Wer hilft wem? Klar letzteren Kurs verfolgt die OnlineMöbelmarke Fashion For Home. Das Unternehmen wollte es seinen Kunden ermöglichen, die angebotenen Möbel auch ganz real zu betrachten – ursprünglich mit einem einzigen Showroom in Berlin. Drei Jahre später betreibt Fashion For Home bereits sieben stationäre Geschäfte. Geschäftsführer Marc Appelhoff berichtet: „Dank der Showrooms erreichen wir heute Warenkorbwerte, die für uns vor drei Jahren noch nicht möglich waren.“ Einkaufen kann man in den stationären Geschäften allerdings nicht: Statt einer Kasse gibt es dort nur Online-Terminals und anstelle „Eine einheitliche Markenpräsenz wäre einfacher als ein Netz mit 500 Partnern“ Dirk Graber Geschäftsführer Mister Spex www.misterspex.de 04 von Verkäufern werden die Kunden von qualifizierten Einrichtungsberatern betreut. Die Kernfunktion der Showrooms sei es, die eigene Ware anfassbar zu machen und damit die Online Conversion anzutreiben, erklärt Gründer Appelhoff. Müssen Onliner im stationären Einzelhandel zwangsläufig durchdigitalisierte Einkaufserlebnisse bieten oder geht es auch ganz konventionell? Hinter dieser Frage verbirgt sich die dritte Grundsatzentscheidung, die sich aus den RetailErfahrungen der Webshop-Betreiber herauslesen lässt. Ein gutes Beispiel für die digitale Variante ist der Fußballfachhändler 11Teamsports. Das Unternehmen eröffnete Mitte 2014 einen 1.400 Quadratmeter großen Flagshipstore in Berlin – ein Musterbeispiel in Sachen digitaler Point of Sale: Der Online-Shop wurde über Screens und iPads in den Laden eingebunden und es wurden neueste Mobile-Payment-Verfahren angeboten. Doch wie Geschäftsführer Oliver Schwerin berichtet, haben die Kunden auf die iPad-Bestellmöglichkeit eher reserviert reagiert. Gut angenommen werden die digitalen Features dagegen dort, wo es um emotionale Inhalte, Entertainment oder die Individualisierung von Produkten gehe. Im Showroom des Curated-ShoppingAnbieters Modomoto in Berlin hingegen finden sich keinerlei digitale Spielereien. Stattdessen strahlt das Geschäft einen dezent-gehobenen Retro-Charme aus. Für Geschäftsführerin Corinna Powalla ist das nur konsequent – schließlich ist das Wichtigste, was das Online-Unternehmen zu bieten hat, die Beratungskompetenz seiner Stylistinnen. Das Beispiel Modomoto zeigt damit gut, wie intensiv sich Online-Anbieter bei ihrem Weg in den stationären Handel mit der Frage nach dem Kern ihres Geschäftsmodells auseinandersetzen – und auf diese Weise einen optimalen Kun◼ dennutzen erzeugen. Matthias Hell 02 Der Showroom von Modomoto überzeugt durch Retro-Charme 03 Shoepassion betreibt Filialen in Hamburg, Berlin und München 04 Fashion For Home wollte ursprünglich nur einen Showroom eröffnen, jetzt sind es sieben Ihr Gewinn Ð Qualifizierte Leads Ð Hohe Aufmerksamkeit in der Zielgruppe Unser Service Ð Unsere Whitepaper-Area Ð Banner auf Website / im Newsletter ÐSocial Media Marketing auf Facebook, Twitter, Google+ www.internetworld.de Ich berate Sie gerne: Angelika Hochmuth Anzeigenleitung INTERNET WORLD Business [email protected] Tel.: 0 89 / 741 17 – 432 E-COMMERCE 16 INTERNET WORLD Business 20. Juli 2015 15/15 Einer für alle Die EK Servicegroup ebnet ihren Mitgliedern den Weg ins Omnichannel-Zeitalter Das Unternehmen Die EK Servicegroup, kurz EK, ist eine der größten Handelskooperationen Europas. Die 2.200 angeschlossenen selbstständigen, mittelständischen Händler bedienen die Geschäftsfelder Living, Comfort, Hobby, Family und Fashion und sind in diesen fünf Branchen Unternehmensangaben zufolge Marktführer in Deutschland. Zur Gruppe zählen unter anderem die Handelsgesellschaft Spiel & Spass, Kaufring oder Igeka. Der Nettoerlös lag 2014 bei 1,3 Milliarden Euro. eine eigens entwickelte Schnittstelle so miteinander gekoppelt, dass ein skalierbares und zukunftssicheres Shop- und Content-Management-System im Responsive Design entstand, das zudem suchmaschinenoptimiert ist. Foto: Shutterstock / Arthimedes iele Verbundgruppen in Deutschland suchen ihn noch, den heiligen Gral für das Omnichannel-Zeitalter. Denn mit einer zentral gesteuerten Lösung alle Händler glücklich zu machen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Den Kopf in den Sand zu stecken ist aber auch keine Lösung, fand zumindest Stefan Paffenholz, Multichannel-Bereichsleiter der EK-Servicegroup, einer Einkaufsgemeinschaft, in der rund 2.200 Händler im Bereich Haushaltswaren, Gartenmöbel, Spielwaren und Fashion gebündelt sind. „Das Warenversorgungsdiktakt, von dem die Händler früher profitierten, ist längst Geschichte“, sagt Paffenholz. „Heute ist der Kunde König. Und wer als Händler mittelfristig nicht online ist, wird es schwer haben.“ Weil jedoch vor allem kleine, inhabergeführte Geschäfte nicht das notwendige finanzielle Polster haben, um online gegen die Konkurrenz aus aller Welt zu bestehen, sah es die EK Servicegroup als ihre Aufgabe an, ihren Mitgliedern den Weg ins Web zu ebnen. Statt eines Marktplatzkonzepts, wie es andere Verbundgruppen realisierten, entschied sich die Verbundgruppe für die Entwicklung einer Software-Lösung namens „myWeb“, die jedem Händler einen individuellen Auftritt im Web ermöglicht. Auf diese Weise sollen regional bekannte Händlermarken wie beispielsweise Spiel & Spass, Kaufring, Igeka oder Toy Partner auch im Web und nach Ladenschluss für ihre Stammkundschaft auffindbar sein. Herzstück von myWeb (für Grundlayout, Konzept und Umsetzung zeichnet die Serviceplan-Tochter HMMH verantwortlich) ist der Content, der auf Geschäft, Branche und Kunden abgestimmt ist. Hierfür wurden die E-Commerce-Plattform Magento und das Redaktionssystem Typo3 über V Schlüsselfertige Lösung Händler können sich aus einem Baukasten mit passenden Inhalten wie Produktdaten, Beratungsinhalte, Messer-Einkaufsführer oder Mode-Trendguide bedienen. Das Aufsetzen der Händlerseiten auf der myWeb-Plattform übernimmt die EK Servicegroup in Dienstleistungsfunktion für die Händler. Sie selbst müssen dafür Bilder von ihrem Ladengeschäft sowie Informationen über Öffnungszeiten und das Logo zur Verfügung stellen. Die Sortimentsstruktur in der Hauptnavigation wird gemeinsam mit dem Händler definiert, sodass sein Stationärsortiment entsprechend kompetent abgebildet wird. Die notwendigen Rechtstexte erstellt der Händler im Zusammenspiel mit einem externen Dienstleister. Wenn alles aufgebaut ist, bekommt der Händler einen Vorschau-Link zugeschickt und gibt diesen frei. Seit Anfang Januar stellt die EK Servicegroup ihren Mitgliedern auch ein Shop-Modul zur Verfügung, das zurzeit mit 2.500 Basisartikeln gefüllt ist und um eigene Produkte ergänzt werden kann. Bestellt ein Kunde über die Händler-Website, organisiert die EK Servicegroup den Versand im Namen des Händlers via Dropshipping an den Endverbraucher aus ihrem Zentrallager in Eisenach. Als Zielgruppe für ihre Mitglieder sieht die Verbundgruppe weniger die überregionale Online-Kundschaft als vielmehr die Stammklientel am Ort. „Unsere Händler sind in ihren lokalen Märkten bekannt, profitieren von einer hohen Stammkundenquote und einer hohen Vertrauensbasis. Der Webshop soll Stammkunden die Möglichkeit geben, auch nach Geschäftsschluss bei ihnen einkaufen zu können.“ Loyale Kunden notwendig Doch die einst loyale Kundschaft der Platzhirsche am Ort stirbt aus: „Sicher werden es die Händler bei der nachwachsenden Generation noch schwerer haben“, gibt Paffenholz zu. „Ich sehe insgesamt eine Teilung zwischen Online-Kunden, die rein auf Rabatte abzielen, und solchen, die in fünf bis zehn Jahren in den Ruhestand gehen und denen ihre Freizeit viel wert ist. Und genau die wollen wir als Verbundgruppe ansprechen.“ Dass ihr Online-Shop zumindest bei der Stammklientel bekannt wird, dafür müssen die Händler selbst sorgen. Und genau da liegt oft auch das Problem. Die weitere Pflege der einmal erstellten Seite ist ebenfalls für den Erfolg notwendig, bleibt im Arbeitsalltag der Händler aber gern auf der Strecke. Dabei könnten Händler den Haushaltswarenhändler Schnittker am Markt bedient sich im Content-Baukasten der Verbundgruppe Pflegeaufwand beispielsweise dadurch minimieren, dass sie sich in einer Region zu zweit oder dritt zusammentun und gemeinsam eine Aushilfe einstellen, die die Backend-Einträge im System übernimmt. Insgesamt kostet die Teilnahme an myWeb für jeden Händler eine einmalige Grundgebühr von 600 Euro plus weitere 69 bis 379 Euro im Monat, abhängig vom Grad der Integration. 50 von 2.200 Händlern sind bereits in myWeb eingebunden, bis zum Jahresende sollen es 100 werden. Doch Paffenholz hat festgestellt, dass nach der ersten Begeisterung nicht immer zur Tat geschritten wird: „Viele Händler lassen sich zwar anfangs für die Idee begeistern, der Schritt bis zur tatsächlichen Vertragsunterzeichnung ist dann aber doch noch eine große Hürde.“ Trotzdem ist der Multichannel-Verantwortliche davon überzeugt, das bis zum Jahr 2017 mindestens eine bis 1,5 Millionen Euro Online-Umsatz zu erzielen sind. ◼ Daniela Zimmer internetworld.de/dz Kaufring in München ist einer der ersten Händler, der die Shop-Lösung der EK Servicegroup nutzt 20. Juli 2015 15/15 INTERNET WORLD Business Gesperrte Marken § Wer seine Marken zu sehr schützt, handelt unter Umständen wettbewerbswidrig arf ein Unternehmen einen Markennamen eines Wettbewerbers als Keyword für eine Adwords-Kampagne buchen? Darf also – nur als Beispiel – der Autohersteller Fiat auf den Markennamen „Kangoo“ von Renault als Keyword bieten, um auf diese Art und Weise Nutzern, die auf Google nach „Kangoo“ suchen, Werbung für das Fiat-Konkurrenzmodell Doblo zu zeigen? Unter bestimmten Bedingungen ist das zulässig, entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) bereits am 26. März 2010 (Az.: C-91/09 ). Maßgeblich sei, so das Gericht vor fünf Jahren, dass die Adwords-Anzeige klar als Werbung erkennbar ist und nicht den Eindruck erweckt, dass sie vom Markeninhaber stammt. Seit diesem richtungsweisenden Urteil hat die Zahl der rechtlichen Auseinandersetzungen um Adwords abgenommen. Gleichwohl gibt es zahlreiche ungeklärte Fragen. D Sabine Heukrodt-Bauer LL.M. Rechts- und Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz www.res-media.net Foto: Fotolia / Gustavofrazao Preise nicht nur auf Anfrage der EuGH-Rechtsprechung steht und somit keine Markenrechtsverletzung darstellt. Der BGH entschied am 12. März 2015 (Az.: I ZR 188/13), dass das Sperren eine gezielte Behinderung von Mitbewerbern nach Paragraf 4 Nr. 10 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) und damit wettbewerbswidrig sein kann. Die Verletzung liegt nicht in der Markenbeschwerde als solcher, sondern in der Verweigerung der Zustimmung zur geplanten Adwords-Werbung des Mitbewerbers. Gemäß UWG steht deshalb dem Wettbewerber ein Anspruch auf Beseitigung zu. Behindert ein Sperrvermerk den Wettbewerb? Der Bundesgerichtshof hat sich nun mit einer interessanten Konstellation befasst. Ein Markeninhaber hatte bei Google eine Markenbeschwerde eingereicht. Eine solche Beschwerde führt dazu, dass die Marke als Keyword für Adwords-Werbung gesperrt wird. Hiergegen wehrt sich ein Mitbewerber, der entsprechende AdwordsWerbung schalten will, die in Einklang mit „Markenbeschwerde bei Google ist nach wie vor zulässig“ Marcus Beckmann Beckmann & Norda Rechtsanwälte www.beckmannundnorda.de Das müssen Sie beachten ∙ Die Nutzung fremder Marken als Adwords-Keywords ist grundsätzlich erlaubt. Zustimmung muss Beispiel durch den Einsatz im Anzeigentext. Ein Markeninhaber muss aber einem Wettbewerber die Zustimmung zum Schalten von Werbung erteilen, sofern die geplante Adwords-Werbung keine Mar◼ kenrechtsverletzung darstellt. erteilt werden Trotz der Entscheidung ist eine Markenbeschwerde bei Google nach wie vor zulässig, vor allem wenn Indizien dafür vorliegen, dass andere die eigenen Markennamen regelwidrig verwenden – zum RABATTE Mindestens Händler darf fremde Gutscheine einlösen Ein Möbelhändler hatte seinen Shop so gestaltet, dass Verbraucher die Preise zu den unterschiedlichen Ausführungen der Artikel erst nach Eingabe ihren Namens und ihrer E-MailAdresse über ein Formular anfordern konnten. Nach Klick auf einen Button „Angebot anfordern“ erhielten sie ein „Angebot“ mit einem Link zum Online-Shop, in dem die konkreten Preisangaben zum Artikel nun eingesehen werden konnten. Das Landgericht München I stufte den Ablauf als wettbewerbswidrig ein. Es liege ein gezieltes Anbieten von Artikeln vor, sodass Paragraf 1 Preisangabenverordnung und Art. 1 der EUPreisangabenrichtlinie 98/6/EG anwendbar seien. Danach seien die Preisangaben korrekt und vollständig direkt auf der Angebotsseite zu platzieren. Bei Artikeln mit variablen Preisen müssen trotzdem alle Preisangaben unmittelbar in der Artikelbeschreibung stehen. Dazu können zum Beispiel Dropdown-Menüs oder Tabellen mit den jeweiligen Artikelvarianten und -preisen eingefügt werden. Marcus Beckmann 199 Abmahnungen Foto: Revenant / Shutterstock Teilt ein Online-Händler die Preise für seine Artikel nur auf Anfrage mit, handelt er wettbewerbswidrig (Urteil des Landgerichts München I vom 31.03.2015, Az.: 33 O 15881/14). hat ein Anwalt 2012 im Auftrag eines Systemhauses an andere Firmen geschickt, weil diese angeblich kein Facebook-Impressum hatten. Das Landgericht Amberg hat die Verantwortlichen jetzt vom Vorwurf des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs freigesprochen. Foto: Frank Kemper ∙ Wer seine Marke durch eine Markenbeschwerde bei Google sperrt, muss sie gegebenenfalls freigeben. Das OLG Stuttgart hat entschieden, dass eine Drogeriekette auch die Gutscheine anderer Unternehmen einlösen darf. Wichtig sei dabei, so das Gericht, dass in der Kommunikation keine anderen Unternehmen konkret benannt werden und auch nicht eine bestimmte Branche eingegrenzt werde. Ein Verbraucher mit einem Rabattgutschein in der Hand sei noch kein Kunde des ausstellenden Unternehmens, er könne immer noch wählen, wo er kauft (Az.: 2 U 148/14). (fk) 17 Bleibt gratis: Diese Übersicht über Paris kostet keine Lizenzgebühr URHEBERRECHT EU-Parlament: Panoramafreiheit bleibt Bauten und Denkmäler, die von öffentlichem Grund aus fotografiert werden, fallen unter die sogenannte Panoramafreiheit. Profifotografen, die solche Bauwerke fotografieren, müssen also weder um Erlaubnis fragen noch Tantiemen zahlen. Ein Vorstoß der EU, dieses Recht einzuschränken, wurde jetzt vom EU-Parlament abgewiesen. Nach dem Vorschlag wäre jede kommerzielle Nutzung der Bilder zustimmungspflichtig gewesen – auch (fk) das Posten auf Facebook. KNOW-HOW INTERNET WORLD Business 20. Juli 2015 15/15 xi_m / Ma ock erst t t u : Sh Foto 18 Google Shopping und der Long Tail Serie: Profi-Tipps für Google Shopping Produktgenaue Kampagnen und CPCs holen das Maximum aus Ihren Anzeigen heraus Die bebilderten Produktanzeigen von Google Shopping gewinnen für Retailer gegenüber den klassischen Adwords-Anzeigen an Bedeutung. Mit diesen Tipps steigern Sie die Performance Ihrer Anzeigen. T Folge 1: Google Shopping und der Long Tail (Ausgabe 14/2015) Folge 2: Kampagnenund Bid Management in der Praxis (Ausgabe 15/2015) eil 1 der Serie „Google Shopping und der Long Tail“ (siehe Ausgabe 14/2015) hat gezeigt, dass es sinnvoll ist, als OnlineHändler sein gesamtes Produktsortiment auf Google Shopping zu bewerben, weil sich auch im Long Tail teilweise hohes Umsatzpotenzial verbirgt. Als wesentlicher Performance-Hebel hat sich das Bid Management – also das Setzen von optimierten Klickpreisgeboten – herauskristallisiert. Dabei sollte jedes Produkt im Sortiment als alleinstehende Einheit betrachtet werden und ein eigenes CPCGebot erhalten – schließlich haben nicht alle Produkte das gleiche Performancepotenzial. Durch diese Differenzierung kann das Advertising-Budget weitaus effizienter eingesetzt werden. In Teil 2 wollen wir Ihnen zeigen, wie Sie Ihre Shopping Ads in Hinblick auf Bid Management optimieren und welche Erkenntnisse Sie daraus für andere Werbeformen gewinnen können. benden Produkte im Sortiment – somit kann nur ein maximaler CPC für die gesamte Produktpalette gesetzt werden. Dies bedeutet zwar auf der einen Seite einen wesentlich geringeren Aufwand in der Erstellung der Kampagnen, doch es besteht die Gefahr, dass Umsätze „liegen bleiben“, wenn Umsatzbringern im Sortiment keine höhere Sichtbarkeit durch höhere CPCs gewährt werden kann. Umgekehrt kann für Produkte, die mehr Kosten verursachen, auch nicht niedriger geboten werden. Die Kampagne hinsichtlich einzelner Brands (oder auch Produktgruppen) aufzuteilen ist bereits eine Verbesserung gegenüber der „Catch all“-Kampagne, weil CPC-Gebote so etwas differenzierter vergeben werden können, ist aber noch nicht ideal, da sich natürlich auch die Rentabilität der Produkte innerhalb einer Marke stark unterscheiden kann. Wenn nur ein einziges Produkt der Marke oder Produktgruppe weniger rentabel ist als die anderen, kann es die KUR (Kosten-Umsatz-Relation) beziehungsweise den ROAS (Return on Advertising Spending) der gesamten Gruppe drücken. Unsere Empfehlung: Die Kampagnenstruktur sollte so aufgebaut sein, dass jede Marke oder Produktkategorie nochmals in einzelne Produkte aufgesplittet ist – nur dann kann jedes Produkt für sich evaluiert und mit einem passenden maximalen CPC versehen werden. KUR beziehungsweise ROAS können besser optimiert werden, indem etwa unrentable Produkte mit einem niedrigeren CPC versehen werden und mehr Budget für profitable Produkte übrig bleibt, deren Sichtbarkeit in den Google-Ergebnissen dann durch höhere CPC-Gebote gesteigert werden kann. Behandeln Sie strategisch wichtige Produkte Schritt 1: Produktgenaue Kampagnenstruktur Die Optimierung sollte bereits bei der Erstellung der Google-Shopping-Kampagnen beginnen. Entscheidend ist die Art, wie eine Kampagne aufgesetzt und strukturiert wird – Produkte können nur dann individuell behandelt werden, wenn sie in der Kampagnenstruktur auch einzeln aufgeführt werden. In der Praxis finden sich oft Kampagnenstrukturen, die für die individuelle Behandlung von Produkten suboptimal sind. Sogenannte „Catch all“-Kampagnen beispielsweise beinhalten alle zu bewer- In dieser „Catch all“-Kampagne wird ein CPC für alle Produkte gesetzt. Der maximale CPC von 50 Cent gilt für jedes einzelne Produkt Mögliche Kampagnenstruktur für die Trennung von Performance-gesteuerten und strategisch wichtigen Produkten 6. Juli 20. Juli2015 2015 14/15 15/15 getrennt von rein auf Performance ausgelegten Produkten. Denn es kann sein, dass für Sie bei gewissen Produkten (z. B. Topseller im Shop oder Marken von präferierten Anbietern) die KUR oder andere Performance-Kennzahlen weniger wichtig sind als die Sichtbarkeit bei den GoogleSuchergebnissen. Möglicherweise wollen Sie trotz schlechter Performance hier mehr Budget investieren. Legen Sie daher für diese Produkte eine separate Kampagne an, um in der Gebotssetzung unterschiedlich vorgehen zu können. Schritt 2: Optimalen CPC für jedes Produkt setzen Damit ist nun die Grundvoraussetzung für ein produktgenaues Bid Management geschaffen: die Möglichkeit, für jedes Produkt einen individuellen, optimalen CPC zu setzen. Ein optimaler CPC in Hinblick auf einen Mindest-ROAS ist natürlich nicht statisch, sondern verändert sich im Idealfall mit den Gegebenheiten des Marktes (Produktnachfrage) und der Produktperformance etc. – und das teils täglich! 19 Der Suchanfragenbericht der Shopping Ads ist eine wahre Goldquelle für zusätzliche Keywords für Text Ads. Wenn Ihre Shopping-Kampagnen so strukturiert sind wie oben beschrieben, kann mittels Scripts oder API-Anbindung ein produktgenauer Suchanfragenbericht generiert werden. Dieser Bericht gibt Auskunft darüber, welche Suchanfragen bereits Conversions ausgelöst haben. So können jeder Product ID die jeweils kaufauslösenden Suchanfragen zugeordnet werden. Diese Suchanfragen können als Keywords für neue Textanzeigen ins Adwords-Konto eingepflegt werden. Dies ermöglicht es, genau auf die Nachfrage am Markt einzugehen und die Keywords zu nutzen, die bei Google Shopping bereits zu Umsätzen geführt haben. Das Beispiel eines Laserdruckers (s. Bild unten) zeigt, dass in den ersten beiden Schritten gemäß der Unternehmensstrategie zuerst nach einer Mindestanzahl an Conversions und dann nach einer maximalen Kosten-Umsatz-Relation gefiltert wurde. Anfragen, die nach diesen strengen Filterschritten noch übrig sind, werden als produktgenaue Textanzeigen eingepflegt, Erhöhen Sie die Aufmerksamkeit Ihres Beitrages! Beispiel für die Nutzung von Suchanfragen aus Google Shopping Ads als Keywords für Textanzeigen. Die Filterkriterien, hier eine Conversion Rate unter 1 und ein KUR von unter 15 Prozent, können von Unternehmen zu Unternehmen variieren Manuelle Optimierungsarbeit kann hier zu einer beinahe unmöglich zu bewerkstelligenden Aufgabe werden. Für größere Konten empfiehlt sich daher die Verwendung von Tools, die durch das Übernehmen von Arbeitsschritten (wie etwa der Erstellung der Kampagnenstruktur oder des Bid Managements) die manuelle Arbeitsbelastung reduzieren und damit Zeit für strategische Überlegungen gewähren. Tipp: Schauen Sie sich an, welche Produkteigenschaften Auswirkungen auf die Performance Ihrer Produkte haben. Wenn Sie den Effekt, den die unterschiedlichen Faktoren diesbezüglich haben, besser verstehen, fällt es Ihnen leichter, optimale CPCs zu setzen. Schritt 3: Erkenntnisse aus Google Shopping für Text Ads Text Ads und Shopping Ads haben eine unterschiedliche Performance: Textanzeigen hinken, was ihre Rentabilität (ROAS-Basis) betrifft, den Shopping Ads oft weit hinterher. Der Grund dafür liegt in den nach wie vor günstigeren Klickkosten bei gleichzeitig durchschnittlich höheren Conversion Rates der Shopping Ads. Es gibt aber Möglichkeiten, diesen Abstand zu verkleinern: sofern sie im Konto noch nicht vorhanden sind. Diese Textanzeigen sind dann noch relevanter für Kaufinteressierte, die nach diesem Produkt suchen, weil die Anzeige die Suchanfrage genau abbildet. Auch die strategische Kampagne sollte so genau wie möglich strukturiert sein, um die optimale Kontrolle auf Produktebene ausüben zu können. Die Anpassungen können für jedes Produkt dann statt nach ROAS zum Beispiel anhand von Benchmark-CPCs oder Impression Shares getätigt werden, während die Kampagne mit den restlichen Produkten weiterhin hinsichtlich der Performance optimiert wird. Bei einem großen deutschen OnlineHändler wurde dieses Setup in der Praxis angewendet: Die Produkte einer Marke sollten permanent „gepusht“ werden, der erreichte ROAS war sekundär. Das Resultat: Eine Kampagne mit Branding-Effekt. ◼ Reinhard Einwagner ist Google-Adwords-Experte bei der österreichischen Online-Marketing-Agentur Smarter Commerce. www.whoop.at www.smarter-ecommerce.com auf der Website im Newsletter in Social Media Mehr Infos: www.internetworld.de ONLINE-MARKETING 20 INTERNET WORLD Business 20. 8. Juni Juli 2015 15/15 12/15 „Damit wird jetzt explizit eine Grenze überschritten“ „Die drohende Abstrafung dieser Werbeformen ist eine unnötige Bevormundung“ Manfred Klaus Geschäftsführer der Plan-Net-Gruppe www.plan-net.com Lars Hasselbach Geschäftsführer bei Ligatus www.ligatus.de „Der direkte Zugang zum Content wird dem Nutzer versperrt“ „Page-Overlay-Formate bieten vielfältigen Gestaltungsspielraum“ Andreas Kisner Teamleiter SEO bei der Artaxo AG www.artaxo.com Alexander Bauernfeind Senior Display Manager bei Eprofessional www.eprofessional.de Google vs. Interstitials Welche Auswirkungen hat die Abwertung von Inhalten, über die sich Interstitials legen, für Publisher und Werbungtreibende? INTERNET WORLD Business hat Experten befragt it dem im April ausgerollten MobileFriendly Update setzte Google ein Zeichen: Die Benutzerfreundlichkeit von Seiten steht für den Internet-Giganten künftig noch stärker im Fokus als bislang. Im Zuge der „Mobilegeddon“ genannten Neuerung wurden unter anderem Interstitials als negativer Ranking-Faktor bewertet. Ein Interstitial ist eine Werbeanzeige, die sich beispielsweise nach dem Laden einer Website komplett über den Inhalt legt und diesen für einen bestimmten Zeitraum verdeckt. Während Interstitials aus Nutzerperspektive die User Experience enorm verschlechtern, bieten sie Werbungtreibenden große Chancen. Auf dem Desktop, aber vor allem auf mobilen Endgeräten machen Interstitials die Werbebotschaft eines Unternehmens für einige Sekunden sehr präsent. Im Gegensatz zu kleineren Anzeigenformaten erlangen Interstitials garantiert die Aufmerksamkeit der Nutzer – und sei es nur, weil sie nerven. Als jedoch Google-Mitarbeiterin Maile Ohye auf der diesjährigen SMXAdvanced-Konferenz Anfang Juni sagte, dass der Konzern aus dem kalifornischen Mountain View nicht nur im Mobile-Bereich, sondern auch bei den regulären Suchergebnissen die M Ein Interstitial legt sich beim Besuch einer Seite, zum Beispiel von Internetretailer.com (oben), komplett über die Seite und verdeckt den redaktionellen Inhalt (unten), bis es weggeklickt wird Website-Inhalte, die hinter Interstitials liegen, abwerten möchte, sorgte das für Aufsehen. „Interstitials sind schlecht für Nutzer. Also seid euch bewusst, dass wir darüber nachdenken“, erläuterte die Developer Programs Tech Lead von Google auf der Fachveranstaltung für Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenmarketing (SEA) in Seattle. Publisher stehen vor der Entscheidung Insbesondere Publisher müssen jetzt durch diesen Schritt des Internet-Riesen aus dem Silicon Valley zunehmend prüfen, ob die durch Interstitials generierten Werbeerlöse eine Abwertung in der Google-Suche rechtfertigen. Zugleich kommt die Frage auf, welche neuen Werbeformate wirksam und effektiv sind und positiv gerankt werden. INTERNET WORLD Business wollte von Publishern, Advertisern und führenden SEO-Experten wissen, was eine Abwertung von Interstitials in der Rangliste der Google-Suche für die Branche bedeuten könnte. Henning Langer, „Hamburger Morgenpost“: Seit einigen Jahren wissen wir, dass Usability-Faktoren Einfluss auf das Google-Ranking haben. Websites mit einem hohen Anteil an Display-Werbung mussten sich schon früher mit dieser Herausforderung befassen. Dass jetzt Interstitials besondere Aufmerksamkeit erhalten, ist eine selbstverständliche Folge vorheriger Maßnahmen. Besorgniserregend für die Reichweitenmonetarisierung der Medienbranche mit Display-Werbeformen ist vielmehr die aktuelle Häufung von Gegenmaßnahmen: Mobile Safari erlaubt in Zukunft Ad-Blocker, in Chrome werden Flash-Werbemittel automatisch verhindert und nun auch Interstitials als negativer Ranking-Faktor. Muss die Branche umdenken? Wir glauben: Ja! Lars Hasselbach, Ligatus: Wenn Inter- stitials, Pop-under oder Pop-ups richtig eingesetzt werden, das heißt mit einem vernünftigen Frequency Capping, an den richtigen Stellen und mit passenden Kampagnen, können diese einen wertvollen Beitrag zur Finanzierung von redaktionellen Inhalten liefern, ohne die Nutzererfahrung entscheidend zu beeinflussen. Hier muss jeder Publisher den für sich optimalen Mix finden. Die drohende pauschale Abstrafung dieser Werbeformen durch Google ist eine unnötige Bevormundung. Jörg Schneider, Undertone: Zu behaupten, Interstitials wären per se schlecht für User, ist eine Unverschämtheit. Das kann ich nicht nachvollziehen und ist auch de facto falsch. Zahlreiche Werbewirkungsstudien von Vermarktern und Werbeanbietern weisen großflächigen DisplayFormaten Werbewirkung und User-Akzeptanz nach. Natürlich müssen Targeting, Kreation, Dauer und Häufigkeit des Werbemittels stimmen. Besonders empfindlich würde es auch den Bereich mobile Werbung treffen. 8. Juni 20. Juli2015 2015 12/15 15/15 INTERNET WORLD Business „Besorgniserregend für die Monetarisierung sind die Gegenmaßnahmen“ „Aus GooglePerspektive völlig nachvollziehbar“ Henning Langer Leiter Digital bei der „Hamburger Morgenpost“ www.mopo.de Jörg Schneider Country Manager Germany von Undertone www.undertone.com Alexander Krapp Geschäftsführer bei Soulsurf www.soul-surf.com Alexander Bauernfeind, Eprofessional: Page-Overlay-Formate wie Interstitials bieten vielfältigen Gestaltungsspielraum bei der Kommunikation der Werbebotschaft und schaffen hohe Aufmerksamkeit beim Nutzer. Setzt Google seine Andeutungen tatsächlich um, müssen Publisher darüber nachdenken, für ihre Werbekunden mit Branding-Fokus gleichwertige Inpage-Werbeflächen zu schaffen. Diese müssen einerseits die gleichen kreativen Optionen zulassen und andererseits die gleichen kommunikativen Leistungen bieten. Performance-DisplayKampagnen sehe ich von diesem möglichen Algorithmus-Update nicht betroffen. Andreas Kisner, Artaxo: Aus Googles Sicht ist diese Entwicklung konsequent und fast schon überfällig, schließlich postuliert das Unternehmen seit jeher, stets im Interesse des Users zu handeln. Es steht außer Frage, dass Interstitials keine gute User Experience erzeugen. Aus Marcus Tober Gründer und CTO Searchmetrics www.searchmetrics.com „Zu behaupten, Interstitials wären per se schlecht, ist eine Unverschämtheit“ „Jede Ankündigung löst ein kleines Erdbeben aus“ Interstitials sind gerade dort eines der wenigen interessanten Werbemittel für Brands. Eine Algorithmus-Änderung würde somit die gesamte Werbeindustrie treffen. 21 SEO-Sicht ist diese Meldung auch nicht überraschend, da bereits seit 2012 mit dem Page-Layout-Algorithmus, auch TopHeavy-Algorithmus genannt, Seiten in den Suchergebnissen abgewertet werden, die einen verhältnismäßig hohen Anteil an Werbemitteln im sichtbaren Bereich haben. Interstitials sind ja nicht nur Werbung im sichtbaren Bereich, sie versperren dem Nutzer sogar den direkten Zugang zum eigentlichen Content. Daher bleibt abzuwarten, wann Google die entsprechenden Anpassungen vornimmt und wie stark dieser Faktor gewichtet sein wird. Manfred Klaus, Plan Net: Google erhöht damit weiter den Druck auf die Publisher direkt an der Quelle ihrer Erlöse. Damit wird jetzt explizit eine Grenze überschritten und tief ins Geschäftsmodell der Wettbewerber eingegriffen. Was kommt als Nächstes – alle Properties außer Seiten mit GDN (Google Display Netzwerk) werden abgewertet? Das Risiko der Macht eines Monopolisten wird hier deutlich, unabhängig davon, ob die Werbeform als solche noch zeitgemäß ist oder nicht. Das geht zu weit. Die konkreten Auswirkungen sind aktuell noch unklar, weil der Aspekt ja nur einer unter über 250 Aspekten der Bewertung durch Google ist. Als Publisher muss man dann abwägen, ob man die Konsequenzen in Kauf nimmt oder dem Druck nachgibt. In den USA sieht man schon heute Seiten, die Interstitials erst nach dem zweiten Klick auf der Seite einsetzen. Alexander Krapp, Soulsurf: Was die US- Notenwelt für die Finanzwelt ist Google für das Online-Marketing: Jede Ankündigung löst ein kleines Erdbeben aus, so aktuell etwa der Plan der Suchmaschine, künftig Inhalte hinter Interstitials abzuwerten. Für Publisher eine Abwägungsfrage: Ist der Mehrumsatz mit OverlayWerbeeinblendungen höher zu bewerten als die Abwertung durch Google. Und von Google selbst ein geschickter Schachzug: Es nutzt (vordergründig) dem User und stärkt die Position der Suchmaschine für die Werbewirtschaft: Je unattraktiver klassische Werbeformate werden, desto stärker bekommen SEO und vor allem auch SEA Gewicht. Thema, kamen aber insbesondere mit dem Google Mobile Update (siehe Kasten S. 21) erneut als negativer Ranking-Faktor auf. Unseren Erfahrungen zufolge sind solche Einblendungen, die in der Regel den kompletten Inhalt einer Seite überdecken, tatsächlich ein sehr negatives Ranking-Signal. „Auslöser“ ist dabei nicht prinzipiell die Werbung an sich, sondern das Verstecken des eigentlichen Contents. Aus Google-Perspektive vollkommen nachvollziehbar, schließlich bekommt einerseits der Bot einen anderen Inhalt ausgespielt als der User (wenn die Werbung, was in der Regel der Fall ist, per Java Script und hinter der Robots.txt liegt), andererseits erwartet auch der User einen Inhalt und bekommt erst einmal etwas völlig anderes zu sehen. Schlechte User Experience und höhere Absprungraten sind die logische Folge. Zusammen mit der Fähigkeit, die Texte mit der geränderten Version von Seiten zu vergleichen, misst Google all dies bekanntlich, was die negative Auswirkung von Interstitials erklärt. Marcus Tober, Searchmetrics: Interstitials, insbesondere Prerolls (also eine Werbung, die bei Seitenaufruf großflächig ausgespielt wird), sind schon relativ lange ein Christian Erxleben internetworld.de/erx Die letzten drei großen Google-Updates Penguin Panda Mobile Am 17. Oktober 2014 wurde die Version 3.0 des Penguin-Updates wirksam. Mit Penguin-Updates versucht Google, gegen Webseiten vorzugehen, die gegen die Richtlinien des Unternehmens verstoßen. Zuletzt ging es vor allem darum, die Manipulation von Suchergebnissen zu stoppen. Offiziell sollte „Webspam“ unterbunden werden. Dafür wird unter anderem die Qualität von Backlinks überprüft. Im September 2014 wurde Panda 4.0 das letzte Mal aktualisiert. Updates dieser Reihe sollen Seiten mit minderwertigen Inhalten herausfiltern und schlechter ranken. Dem Nutzer soll hochwertiger Content leichter zugänglich gemacht werden. Das Besondere an 4.0 ist, dass es sich dabei um eine umfassende Algorithmus-Änderung handelt, wodurch Google Inhalte besser bewerten und kategorisieren kann. Am 21. April 2015 rollte Google sein Mobile-Friendly Update aus. Die Neuerung, die auch unter dem Namen „Mobilegeddon“ bekannt wurde, platziert Websites auf den vorderen Rängen im Suchmaschinen-Ranking, die auch auf dem mobilen Endgerät problemlos dargestellt werden können. Nicht von den Neuerungen betroffen sind jedoch Suchanfragen, die vom Desktop aus getätigt werden. Foto: Shutterstock / Jara 3000 Foto: Shutterstock / Andrew Bzh Foto: Shutterstock / LDroped ONLINE-MARKETING 22 INTERNET WORLD Business xx. 20.Monat Juli 2015 2015 15/15 x/15 Auf sie ohne Gebrüll Der Online-Audio-Werbemarkt ist noch winzig. Dabei sind die Nutzerzahlen durchaus vielversprechend. Experten rechnen deshalb mit einer steilen Aufwärtsentwicklung ainer Henze hat einen Arbeitsplatz, um den ihn viele beneiden – in Konstanz, nur wenige Meter vom Ufer des Bodensees entfernt. Außergewöhnlich ist auch das Unternehmen, dessen Chef Henze ist: Die Laut AG betreibt die Plattform Laut.fm, auf der User ihre eigenen Webradio-Sender ausstrahlen können. Über 1.200 unterschiedliche Kanäle sind dort inzwischen on air – vom Indie-Sender Altertainment bis zum Hip-Hop-Kanal Zockerland99. Eine Sache vor allem für Musik-Freaks möchte man meinen. Doch das User Generated Radio hat jetzt auch die Axel Springer AG auf den Plan gerufen. Der Medienkonzern hat sich mit 25 Prozent an der Laut AG beteiligt, weil, so die Begründung, der Webradio-Markt „beste Chancen“ für Wachstum biete. Tatsächlich weist im Moment einiges darauf hin, dass musikalische AudioAngebote im Internet der nächste große Web-Trend sein könnten. Facebook sondiert gerade den Markt. Und vor wenigen Tagen stieg auch Apple in das Geschäftsfeld ein und startete Apple Music. Dazu gehört der Webradio-Sender Beats One sowie ein Streaming-Dienst, über den die User auf über 30 Millionen Musiktitel zugreifen können. R „Apple Music ist ein klares Signal: Die Download-Ära neigt sich dem Ende zu“ Tobias Conrad Leiter Digitale Medien, RMS www.rms.de hierzulande vor allem Spotify Konkurrenz – der User kann hier über das Netz ebenfalls auf rund 30 Millionen Titel zugreifen. Der Streaming-Dienst ist mit 4,5 Millionen Nutzern im Monat bislang unangefochtener Marktführer und das reichweitenstärkste Online-Audio-Angebot in Deutschland (Quelle: Webradio Ratings 2015). Dahinter folgen Sender, die man aus der klassischen UKW-Welt kennt: Antenne Bayern, BigFM und Hit Radio FFH: Sie erreichen über die Online-Ausstrahlung zwischen zwei und drei Millionen Hörer im Web. Die Zahlen verdeutlichen: Der Konsum von Musik oder musikalischen Unterhaltungsangeboten verlagert sich auf Plattformen im Netz – auf Streaming-Dienste, Webradios, Aggregatoren wie Radio.de und andere Audio-Angebote. „Allein in Deutschland gibt es derzeit über 2.000 Online-Audio-Anbieter“, sagt Gero Maskow, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Agentur Crossmedia, „und der Bereich wächst weiter.“ Maskow beobachtet die Szene intensiv, weil er wissen will, wie sich die AudioAngebote als Umfeld für Werbebotschaften entwickeln. Noch ist dieser Markt in Deutschland komplett unterentwickelt. Schätzungsweise 15 Millionen Euro werden hier umgesetzt, Peanuts im Vergleich zu den USA. Die Umsätze im OnlineAudio-Werbemarkt liegen dort bei über 1,2 Milliarden US-Dollar. „Das heißt aber auch: Das Wachstumspotenzial bei uns ist riesig“, sagt Conrad. Nicht wenige rechnen deshalb im nächsten Jahr mit einer Verdoppelung der Umsätze in Deutschland. Dafür spricht, dass Audio im Vergleich zu anderen Online-Werbeformen einige Vorteile aufweist. Üblicherweise muss visuelle Online-Werbung auf die einzelnen Screens angepasst werden, Audiowerbung nicht. „Audiowerbung ist per se Multi-Device-fähig“, sagt Henze. „Man Über 2.000 Online-AudioAnbieter in Deutschland Beats One: Apples neues Radio sendet aus Los Angeles, New York und London „Apple Music ist ein klares Signal, in welche Richtung sich der Markt bewegt“, sagt Tobias Conrad, Leiter Digitale Medien beim Audiovermarkter RMS. „Die Download-Ära neigt sich dem Ende zu.“ Rainer Henze sieht es nicht viel anders: „Wir erleben gerade einen Wendepunkt. Das Streaming ersetzt jetzt die Mp3-Sammlung.“ Mit seinem neuen Angebot macht Apple Musik-Streaming-Dienst Spotify: Marktführer in Deutschland mit rund 4,5 Millionen Nutzern im Monat und 30 Millionen Musiktiteln xx. Monat 20. Juli 2015 2015 15/15 x/15 Der Webradio-Hörer INTERNET WORLD Business Abruf von Audiodateien im Internet 2014 51 % mit HHNE 3.000 + € (Juni 2013: 34 %) 55 % sind14–49 Jahre alt (Juni 2013: 39 %) 68 % Männer, 14–39 Jahre (Juni 2013: 50 %) HHNE = Haushaltsnettoeinkommen Die Hälfte der Hörer hat Einkommen über 3.000 Euro im Monat INTERNET WORLD Business 15/15 Quelle: Webradio Ratings 2015 23 Audio (netto) gesamt Radio live im Internet Radio zeitversetzt Musikdateien Andere Audiodateien StreamingDienste Musikportale Audiopodcast Gesamt Gelegent- 1 x pro lich Woche 54 % 30 % Täglich 10 % 14 – 29 Jahre Gelegent- 1 x pro lich Woche 81 % 57 % Täglich 24 % 28 % 12 % 3% 39 % 16 % 3% 12 % 3% 0% 21 % 4% 1% 28 % 11 % 13 % 4% 4% 1% 52 % 28 % 34 % 10 % 11 % 4% 11 % 6% 3% 28 % 18 % 9% Webradio 8% 7% 3% 4% 1% 1% 18 % 17 % 9% 10 % 3% 3% (auch Internet-Radio) Bezeichnet die Übertragung von Hörfunkprogrammen über das Internet. Dabei haben sich zwei Formen durchgesetzt: Simulcast Radio und WebOnly-Angebote. Vor allem junge Erwachsene nutzen Audio-Angebote im Internet INTERNET WORLD Business 15/15 Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2014; Basis: Deutsch sprechende Online-Nutzer ab 14 Jahren (n = 1.434) Musik im Netz Simulcast Radio muss sie nicht reponsive machen.“ Und darüber hinaus hat sie „kein AdblockerProblem“. Das wichtigste Argument aus Sicht der Audio-Leute ist aber, dass Audiowerbung eine Form sein könnte, die auf dem Smartphone funktioniert. Bereits jeder Zweite hört Webradio über das Smartphone; dieses dient zudem zu Hause bereits als Fernbedienung: Damit werden Radiosender angesteuert, Streaming-Dienste bedient und Playlisten abgerufen. Targeting: möglich, aber noch nicht effizient Und das geschieht mit hoher Intensität. Der deutsche Spotify-User hört im Schnitt 109 Minuten am Tag, einen Großteil davon über Kopfhörer – also nicht nebenbei, wie das beim UKW-Radio üblich ist, sondern ganz konzentriert. Für Markenartikler, die mit Audiospots werben, kommt das einer geradezu paradiesischen Nutzungssituation gleich. „Audio ist das beste Format, um mobil zu werben“, sagt Stefan Zilch, Geschäftsführer von Spotify in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Wir brauchen nicht darüber zu diskutie- ren, ob es sich durchsetzen wird, sondern nur wann.“ Ähnlich wie andere MusikStreaming-Dienste auch bietet Spotify seinen Usern zwei Versionen an: eine kostenlose, die sich über Werbung finanziert, und eine gebührenpflichtige. Neben den üblichen Display-Werbeformen gibt es Pre-Stream Audio Ads – also Spots, die vor dem Start des Streams laufen – und InStream Audio-Ads, Spots, die den Musikfluss unterbrechen, entweder als Single Ads oder innerhalb eines Werbeblocks. Dabei kann der Kunde den User recht genau ansprechen. Targeting ist über unterschiedlichste Zielgruppendaten wie Alter, Stimmung des Hörers oder Nutzungssituation möglich. „Ein Sportartikelhersteller kann also genau die Leute ansprechen, die gerade joggen“, sagt Zilch. Noch machen extrem ausdifferenzierte Targeting-Kampagnen wenig Sinn, da die Reichweiten zu gering sind. Doch es zeichnet sich ab, dass hier eine interessante Zielgruppe erreicht werden kann. „Der Personenkreis ist relevant“, bestätigt Andrea Malgara, Geschäftsführer der Mediaplus Gruppe. „Etwa die Hälfte der Audionutzer hört kein UKW-Radio mehr.“ Bislang werben vorwiegend die Kunden in den Online-Audio-Angeboten, die auch im klassischen Radio präsent sind – überwiegend mit Spots, die für das klassische Radio konzipiert wurden, was nicht immer passt. „Ich muss unseren Hörer nicht anschreien, denn der ist bereits aufmerksam“, sagt Zilch. „Ich kann ganz normal mit ihm sprechen.“ Das „Gebrülle“ müsse aufhören, meint auch Henze. Zudem kann Online-Audio mehr als nur Ton. Der Screen kann als Response-Element in die Kampagne mit einbezogen werden. Technische Innovationen werden den Ausbau des Markts beschleunigen. Wenn die Datenraten für den User günstiger werden, werden auch Audio-Angebote unterwegs intensiver genutzt werden. Und derzeit arbeiten Sound-Ingenieure an einer massiven Verbesserung der Mp3Klangqualität. Denn die ist, im Vergleich zur Bildqualität, unterentwickelt. Bereits in den nächsten Monaten soll es Sounderlebnisse geben, die den User klanglich in einen Konzertsaal versetzen. Das wäre ein Quantensprung, von dem auch die Audiowerbung profitieren würde. Helmut van Rinsum internetworld.de/hvr Programme werden gleichzeitig auch über andere Übertragungswege verbreitet, meist über UKWFrequenzen. Die Sendungen werden 1:1 zeitgleich (simulcast) im Web gestreamt. Web Only Radio Radiosender, die ihre Programme ausschließlich über das Internet verbreiten. Musik-StreamingDienste (auch Music-on-Demand) Der User greift über das Internet auf Musiktitel zu und stellt seine eigenen Listen zusammen. Marktführer in Deutschland ist Spotify, Apple drängt gerade in den Markt. Radio-Aggregatoren Plattformen, auf denen der User auf die unterschiedlichsten Webradio-Angebote zugreifen kann. Größte Plattform in Deutschland ist Radio.de. User Generated Radio Hier betreiben User ihre eigene Radiostation, laden Songs und Beiträge hoch und senden sie. Die Plattform Laut.fm bietet solchen Usern ein professionelles Umfeld. Personal Radio Hier erhält der User ein ganz individuelles Angebot. Die Software analysiert sein Hörverhalten und passt die Musik permanent an. Derzeit experimentieren Autohersteller damit. Laut FM: Hörer machen Musik. Rund 1.200 Kanäle bietet die Plattform des User Generated Radio Radio.de: Die Plattform bündelt Webradio-Angebote aus aller Welt – aufgedröselt nach Musikrichtungen ONLINE-MARKETING INTERNET WORLD Business 20. Juli 2015 15/15 Foto: Vodafone 24 Marketing aus der Hölle Der Mobilfunkanbieter Vodafone wagte ein Marketing-Experiment und übertrug das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring live im Netz. Der Versuch gelang Steckbrief ∙ Der Mobilfunkanbieter wurde 1992 gegründet und hat seinen Sitz in Düsseldorf ufheulende Motoren, packende Überholmanöver und gefährliche Unfälle: Das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring führte im Mai dieses Jahres bereits zum 43. Mal durch „die grüne Hölle“. Mehr als 20 Kilometer zieht sich die berüchtigte Nordschleife durch die Wälder der Eifel – ein Muss für jeden Motorsportfan, ein eintägiger Albtraum für Fahrer, eine Herausforderung für die Sender und die Werbungtreibenden. Events wie das 24-Stunden-Rennen sind ein beliebtes Marketing-Tool. Marken können sich vor Ort als Sponsoren präsentieren und damit eine Menge Zuschauer erreichen. Der Mobilfunkanbieter Vodafone wollte aber einen Schritt weitergehen und beschloss, das Rennen live im Internet zu übertragen. Damit sich der Aufwand rechnete, musste das Unternehmen aber auch diejenigen vor den Bildschirm locken, die sich sonst wenig aus Motorengeheul und Rennwagen machen. A ∙ Vodafone Deutschland hat 45 Millionen Kunden und rund 14.000 Mitarbeiter Foto: Blackeight GmbH ∙ Das Geschäftsjahr 2014/2015 wurde mit einem Gesamtumsatz von 10,8 Milliarden Euro (plus 1,4 Prozent) abgeschlossen „Wir haben aus dem Stand ein Millionenpublikum erreicht“ Kristof Seibt Senior Marketing Manager bei Vodafone www.vodafone.de Geschichten direkt von der Strecke erzählten, wurde plötzlich ein Personenkreis angesprochen, der bislang noch nicht mit Motorsport in Berührung gekommen war. „Durch die Youtube-Stars, die vor Ort Inhalte produziert haben, konnten wir eine neue Zielgruppe glaubhaft erreichen“, erklärt Kristof Seibt, der als Senior Marketing Manager bei Vodafone für die Umsetzung des Projekts verantwortlich war. Für die Fachkompetenz in der Kommentatorenkabine sorgten dann bekannte Sportmoderatoren, zum Beispiel Jan Stecker und Matthias Malmedie. Den Nutzern von Internet-fähigen HbbTV-Gerä- Verbreitung und Anschluss von Smart TVs 3,2 Geräte in Mio. 23,3 3,2 Livestream durch 3,8 leistungsstarkes Netz 4,8 Um den 24-Stunden-Livestream im Web durchführen zu können, stattete Vodafone vier Autos mit LTE-Datenchips aus, die Live-Bilder aus den Boliden lieferten. Mit zusätzlichen Übertragungsmasten wurde die erforderliche Signalstärke sichergestellt. Flankiert wurde die Übertragung von einem Mix aus verschiedensten Marketing-Elementen, beispielsweise der Einbindung von Youtube. Durch die Kooperation mit Youtube-Stars wie „Dner“ oder „Izzi“, die ihren Followern unterhaltsame 18,2 13,0 7,8 2013 2014 2015 2016 Smart-TVs mit Netzzugang Smart-TVs ohne Netzzugang INTERNET WORLD Business 15/15 Quelle: IHS August 2014 / Februar 2015; Schätzungen Die Anschlussquote lag 2014 bei ungefähr 77 Prozent Branding mit Mehrwert: Das Vodafone-Logo war im 24-StundenLivestream prominent platziert ten wurden Teaser gezeigt, die zu einer Microsite mit dem Livestream führten. Das brachte 23.000 Klicks und eine durchschnittliche Verweildauer von mehr als zehn Minuten – üblicherweise verbringen die User auf einer solchen Landing Page nur 42 Sekunden. Auf Youtube wurden 1,9 Millionen Klicks generiert, der Stream wurde hochgerechnet 33 Millionen Minuten lang verfolgt. Auch die Interaktionsrate auf Twitter war überdurchschnittlich hoch. Über alle Kanäle hinweg zählte Vodafone 2,7 Millionen Engagements im Social Web. Am meisten freut sich Seibt über das positive Feedback der Zuschauer, die die Einblendungen des Logos nicht als störend empfanden: „Wir haben aus dem Stand ein Millionenpublikum erreicht und in der Community eine sehr hohe Wertschätzung erfahren, nicht nur für das Livestreaming, sondern auch für die Marke Vodafone“. ◼ Christian Erxleben internetworld.de/erx MÜNCHEN 09.11.2015 HAMBURG 17.11.2015 FRANKFURT 23.11.2015 B2B-SPECIAL Jetzt a nmelde n! Tickets ab HAMBURG 16.11.2015 € 249,– * statt € 299,–* Ihr Anm eldeco de: Die Konferenz für Trends im E-Commerce î Kanalverknüpfung – ecom1 5iwb Moderation: Es referieren u.a.: Daniela Zimmer Ressortleitung E-Commerce, INTERNET WORLD Business Sabine Heukrodt-Bauer LL.M. Fachanwältin, RESMEDIA Amanda Lindner General Manager DACH, R.O.EYE GmbH Tom Proch Business Development Director, Peerius GmbH Denis Rathig Leiter Entwicklung, atlantis media GmbH Oliver Schwartz Geschäftsleitung, IntelliShop AG stationär, online, mobile î Vom Online Shop zum stationären Handel î Datengetriebener Online-Handel î Google Shopping / Amazon-SEO î Mobile Commerce: Optimierung der Website î Internationalisierung im Online Shop î E-Commerce B2B Infos und Anmeldung: Sponsoren: ecommerce-conference.de Veranstalter: * zzgl. MwSt. TOP-KAMPAGNE 26 INTERNET WORLD Business 20. Juli 2015 15/15 Ganz schön schräg Vorgestellt von Das interaktive Billboard von Fiat dient als menschliche Einparkhilfe ndlich mal ein interaktives Plakat, das tatsächlich einen Nutzen bringt und auf die wirklichen Probleme der Zielgruppe eingeht! Das interaktive Parking-Billboard von Fiat hilft beim Einparken – ganz menschlich und ohne nervendes Fiepen: Auf dem Screen hinter einer Parklücke erscheinen verschiedene Protagonisten, die auf einparkende Autofahrer reagieren und sie mit Handzeichen einweisen. Das soll sympathisch demonstrieren, wie „kinderleicht“, „entspannt“ und „sicher“ das Einparken mit dem Fiat-Parkassistenten ist. Und das gelingt! Der Einparkende kann direkt mit dem Motiv auf dem Plakat interagieren ohne Umweg über das Mobiltelefon. Leo Burnett entwickelte dazu eine Software, die die Bewegungen der gefilmten Einweiser im Abstand zum nächsten Fahrzeug synchronisiert, und brachte zudem an der Video- E Astrid Wunsch Creative Director/Head of Design der Agentur Triplesense Reply Fotos: Fiat www.triplesensereply.de Eine interaktive Video-Wand zeigt den Abstand zum Vorder- und Hintermann an Zu sexy? Ob da alle Männer konzentriert bleiben? Steckbrief Luft nach oben: In dieser Parklücke gibt es genug Raum zum Rangieren ∙ Auftraggeber: Fiat ∙ Umsetzende Agentur: Leo Burnett Deutschland ∙ Kampagnenname: Fiat Parkassistent ∙ Länder: Deutschland ∙ Kanäle: DOOH ∙ Launch: Juni 2015 Ein Küsschen für jeden Fahrer, der es geschafft hat einzuparken Wand und am Fahrzeug dahinter Ultraschallsensoren an, die die Einparkmanöver mit den Händen der Einweiser abgleichen. So schafft es die Technologie, etwas Magisches zu kreieren, was auf das menschliche Bedürfnis des Spielens eingeht. Zudem werden die typischen Markenwerte Spaß, Style und Keckheit charmant übersetzt und wirken sich positiv für die Marke aus: Der Case-Film hatte bereits nach einer Woche 36.950 Aufrufe auf Youtube. Doch ein Wermutstropfen bleibt: Der Fiat 500 wird zu 60 Prozent von Frauen gekauft. Ich hätte mir gewünscht, dass die Frauen bei einer solchen Werbeaktion ernster genommen und facettenreicher gezeigt werden und nicht in einem Playboy-Bunny-Kostüm hypersexualisiert und lächerlich gemacht werden. Wie das wohl bei der Zielgruppe ankommt? ◼ Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Barmer GEK Kampagne mit On- und Offline-Elementen Publicis (z. B. Banner-Schaltung auf Premium-Websites, Pixelpark Printanzeigen) unter dem Motto „Gesundheit weiter gedacht“ Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister MSC Kreuzfahrten Suchmaschinenoptimierung der Website und Schaltung von Suchmaschinenwerbung; Kreation von Display-Kampagnen, die durch Social Media und Bewegtbildformate unterstützt werden Explido iProspect Bundesgesundheitsministerium Digitale Storytelling-Kampagne, die mit einem Webspecial, Reportageelementen, Videos und einer Bewerbungsanleitung um neue Pflegekräfte wirbt Scholz & Friends Mycare.de Anzeigen, Newsletter, Mailings, Beilagen sowie Zebra diverse Online- und Social-Media-Maßnahmen werben für die Online-Apotheke Mycare. Andrea Sawatzki ist als Testimonial nicht mehr dabei Faber-Castell Kampagne für einen Farbkasten zum neuen Schuljahr mit TV-Spots, Youtube-Videos und Social-Media-Aktionen Isobar Germany, HMS Group Vizeum Ikea Die Einbauküche Metod des schwedischen Möbelherstellers Ikea wird mit tierischen Testimonials in einer TV-Werbung und einer Youtube-Longversion inszeniert Mother London Tourismusregion Graubünden Digitale Out-of-Home-Kampagne, die auch auf Youtube und sozialen Netzwerken ausgespielt wird, trommelt für den Schweizer Kanton Jung von Matt / Limmat MAN Weiterentwicklung des CRM-Managements durch neue Kampagnen und Mailings mit Kundenfokus Serviceplan One Wix.com Digitaler Spot mit integriertem Button und neu kreierter Landing Page, die für den Bau eigener Websites wirbt True Motion Pictures mit B2B-Special 12.-13. Oktober 2015 Empire Riverside Hotel Hamburg Tickets nur € 640,zzgl. MwSt. (statt € 790,- zzgl . MwSt.) Anmeldecode: Social Media? Erst nach der Pflicht kommt die Kür Content When Storytelling turns into Leads SMC15iwb It´s all about data KPIs Monitoring & Co. Instagram & Pinterest Von der Zielsetzung zur Umsetzung Kampagnen Social Advertising, Facebook Ads & Co. B2B im Fokus Wo geht die Reise hin Top-Referenten auf der Social Media Conference (u. a.): Yasmin Akay Selena Gabat Thomas Hutter Teamleiterin Social Media, RTL II Director Social Media, Sky CEO, Hutter Consult GmbH Sponsor: Dr. Sandra Johansson Senior Key Account Manager, R.O.EYE Moderation: Robert Seeger Hendrik Unger Bob höchstpersönlich, Seeger - Agentur für Kommunikationskunst Social Media Experte, 36grad.de Veranstalter: www.facebook.de/socialmediaconf #SMConf socialmediaconference.de Svenja Teichmann Geschäftsführerin, crowdmedia GmbH TECHNIK INTERNET WORLD Business 20. Juli 2015 15/15 Foto: Shutterstock / Shutter_M 28 Günstig zum Webshop Welches Shop-System für welches Geschäftsmodell? INTERNET WORLD Business hat Bei den Top-1.000 OnlineShops 69 wurden verschiedene Shop-Systeme gefunden Quelle: EHI Retail Institute über 20 Anbieter nach ihrer Hauptzielgruppe und aktuellen Entwicklungen gefragt m Online-Handel kommt niemand mehr vorbei: Händler, die bislang „nur“ ein stationäres Geschäft hatten, suchen nach Wegen, um auch online präsent zu sein. Hersteller und Marken, die ihre Produkte bislang indirekt über den Handel vertrieben haben, gehen nun in den direkten Kundenkontakt über das Web. Und im Handel zwischen Unternehmen, dem Business-to-Business(B2B)Geschäft, verlagern sich die Einkaufswege ebenfalls zunehmend ins Internet. Alle Anbieter benötigen für den OnlineVerkauf eine Shop-Software, doch vor dem Kauf stellen sich viele Fragen: Welche Lösung ist am besten geeignet? Ist es sinnvoll, A Auf Ecomparo.de können Shop-Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen nach jeweils passenden Funktionen ausgewählt werden auf eine Eigenentwicklung zu setzen? Welche langfristige Strategie wird mit dem Online-Vertriebskanal verfolgt und was bedeutet das für die Wahl des Shop-Systems? Die Mehrheit der Online-Shops setzt noch immer auf eine Eigenentwicklung, hat das Kölner EHI Retail Institute in der Anfang 2015 erschienenen Studie „Shopsysteme in Deutschland“ festgestellt. Neben den Eigenentwicklungen haben die Studienautoren bei den deutschen Top1.000-Shops 69 verschiedene Shop-Systeme gefunden. Das zeigt: Der Markt für Shop-Software ist groß und unübersichtlich. INTERNET WORLD Business hat deshalb insgesamt 22 Shop-SoftwareAnbieter befragt, für welche Geschäftsmodelle und für welche Shop-Größe ihre Lösung besonders geeignet ist. Die Ergebnisse der Befragung werden in einer zweiteiligen Serie in dieser und in der nächsten Ausgabe (16/2015) vorgestellt. Die beiden Artikel enthalten keine Bewertung des Funktionsumfangs. Die Anbieter sind alphabetisch gelistet. Der erste Teil in diesem Heft listet Lösungen für kleine und mittelständische Unternehmen auf. In der folgenden Ausgabe geht es um Enterprise-Lösungen: Unterscheidungskriterien waren hier die von den Unternehmen angegebene Zielgruppe sowie der durchschnittliche Einstiegspreis. Wer beabsichtigt, ein Shop-System für kleine und mittelständische Unternehmen zu kaufen, kann auf Ecomparo.de die Funktionen angeben, die der Shop erfüllen soll, und erhält dann eine Auswahl an Anbietern. Lesen Sia dazu auch das Interview mit Alexander Hofmann auf Seite 29. Aus den Ergebnissen der Befragung geht auch hervor, woran die Anbieter gerade arbeiten. Hier ein schneller Überblick: Commercetools sieht den Schwerpunkt der Lösung „Commercetools Platform“ (vormals Sphere.io) im Bereich Omnichannel Business-to-Consumer (B2C). Die Lösung „kann in allen denkbaren E-Commerce-Szenarien eingesetzt werden – vom Online-Shop, über Smartphones und Wearables bis hin zum Ladengeschäft“, sagt Christian Müller, Head of Global Marketing & Communications bei Commercetools. Anfang des Jahres hatte sich Zaunz Publishing in Cosmoshop unbenannt. Gleichzeitig hatte sich das Unternehmen auch als Agentur des Lösungsanbieters Shopware positioniert und damit ein zweites ShopSystem ins Portfolio aufgenommen. Kunden können nun wählen, welche Lösung besser zum jeweiligen Projekt passt: Shopware oder Cosmoshop. Im Juni 2015 kam das Major Release „Cosmoshop 11“ heraus. Diese neue Version bringt jetzt Online-Shops mit Responsive Design auf unterschiedliche Bildschirmgrößen. Ein Schwerpunkt bei E-Matters ist das Vorantreiben der Digitalisierung am Point-of-Sale, um die Verknüpfung der Kanäle zu ermöglichen. Zudem soll für die spezifischen Anforderungen im B2B-Geschäft das Modul für Customer Relationship Management (CRM) erweitert werden. Der Anbieter der „eCommerce Suite“ 20. Juli 2015 15/15 INTERNET WORLD Business ist außerdem im Gespräch mit Agenturen, um andere Shop-Systeme über Konnektoren an eigene Module anzudocken. Um die Vernetzung und das Öffnen der eigenen Software für Dritte geht es bei ePages. Voraussichtlich im September 2015 startet ein App Store, über den Online-Händler weitere Anwendungen hinzukaufen können. Neu ist auch ein „Theme Store“, in dem ab dem dritten Quartal 2015 Gestaltungsvorlagen für Online-Shops zur Verfügung stehen. Im ersten Quartal 2016 wird ePages einen komplett neuen Storefront-Editor im Responsive Design starten. Die Parsberger Electronicsales GmbH zielt mit ihrer Shop-Software auf mittelständische Unternehmen im Bereich Business-to-Business, „also im Wesentlichen auf Unternehmen, die zum Beispiel an die Industrie oder das Handwerk verkaufen“, beschreibt Martin Pfisterer, Geschäftsführer bei Electronicsales sein Produkt „es:shop“. Das Alleinstellungsmerkmal der Lösung aus seiner Sicht: „Der Standard enthält Funktionen, die bei anderen Systemen projektindividuell teuer programmiert werden müssen. Dadurch können wir bei Projektvolumina von 50.000 bis 150.000 Euro ein Segment abdecken, das sonst nur durch die sehr hochpreisigen Projekt-/Softwareanbieter abgedeckt wird und dadurch vielen in der Zielgruppe zu teuer ist.“ die neue Strategie vorgestellt. Nun kommen Neuerungen an der E-CommercePlattform in kleineren Einheiten und häufiger. Bislang gab es zwei bis drei Mal pro Jahr größere Releases. Außerdem läuft Plentymarkets nun in zwei weiteren Cloud-Umgebungen, wodurch die Ausfallsicherheit erhöht wurde. Zurzeit richtet sich Plentymarkets vorrangig an Business-to-Consumer-Händler. Seit einigen Monaten laufen Entwicklungsprojekte, um die Module Customer Relationship Management (CRM) und Artikelstammdaten zu erweitern. „Dadurch wird Plentymarkets auch für den B2B-Handel eine optimale Lösung sein“, ist Jan Griesel überzeugt. Ab August ändert das Unternehmen das Preismodell. Die Software für den Plentymarkets-Shop und die Auftragsabwicklung werden kostenlos. Jeder Anwender wählt weitere benötigte Module und zahlt dafür eine Gebühr. Der französische Shop-SoftwareAnbieter Prestashop verfolgt mit seiner kostenlosen Open-Source-Shop-Lösung ein ähnliches Geschäftsmodell. Eine Erlösquelle ist der Addons-Marketplace, in dem es rund 5.000 Erweiterungen gibt. Jedes Modul, Template oder Schnittstelle kostet mindestens 29,99 Euro. 70 Prozent des Umsatzes, der mit den Erweiterungen für Prestashop erzielt wird, fließen an den Entwickler, 30 Prozent bleiben bei Prestashop. Die zweite Einnahmequelle sind strategische Partnerschaften: AnwendunProfi-Funktionen für alle gen Dritter, zum Beispiel Payment-LösunMit „Profi-Features“, die bereits im Stan- gen, werden in das Backoffice integriert. dardumfang enthalten sind, wirbt auch Nutzen Händler diese Anwendung, erhält Gambio. Das Unternehmen aus Bremen Prestashop eine Umsatzbeteiligung oder möchte, dass Händler ohne Programmier- eine Provision. Shopware hatte im Frühjahr 2015 das kenntnisse einen Shop einrichten und Major Release Shopware betreiben können. „Dieser Spagat aus 5.0 veröffentlicht. Das Einfachheit bei sehr großem Frontend wurde überarund professionellem Funkbeitet, sodass nun ohne tionsumfang unterscheidet größeren Aufwand multiGambio von den meisten der Top-100-Shops mediale Shop-Seiten entanderen Shop-Lösungen“, in Deutschland stehen können. Im Mosagt Lennard Kläfker, bei arbeiten mit ment konzentriert sich Gambio für Online-MarEigenentdas Unternehmen auf die keting zuständig. wicklungen Vorbereitung der Lösung Bei der JTL-Softwarefür den Bereich Business-toGmbH soll bald die Veröffentlichung des neuen Releases Quelle: EHI Retail Institute Business. Anfang September findet der nächste Shopware „JTL-Shop 4“ erfolgen. Mit ihm soll die Shop-Performance deutlich ver- Community Day in Ahaus statt. Die Xt:commerce GmbH gehört seit bessert werden. Zudem stehen dann neue Templates im Responsive Design bereit. 2010 zum Payment-Technologie-Anbieter JTL-Shop 4 enthält Rich Snippets für eine Safecharge International Group Limited, bessere Auffindbarkeit der Produkte in der an der Londoner Börse notiert ist. Suchmaschinen sowie die Integration von Auch bei Xt:commerce erscheinen ein bis zwei Major-Updates im Jahr. So wurde im Paypal Plus und Paypal Express. Da Magento sowohl von kleinen als letzten Update die Multi-Shop-Funktion auch von großen Online-Händlern einge- stark erweitert. Beim nächsten Update soll setzt wird, erscheint der Anbieter in dieser das Mobile Template einem Remake wie auch in der Übersicht im folgenden unterzogen werden. In der folgenden Ausgabe von INTERHeft, in der es um Shop-Lösungen für große Unternehmen gehen wird. Magento NET WORLD Business werden Softwarearbeitet an der nächsten Generation der Anbieter vorgestellt, die für Marken und Magento-Plattform, teilt jedoch noch große Unternehmen Shop-Lösungen in nichts Genaueres dazu mit. Zudem inves- der Enterprise-Klasse bieten. ◼ tiert das Unternehmen in die Bereiche Mobile und Business-to-Business. Jan Griesel, Gründer und GeschäftsfühIngrid Schutzmann rer von Plentymarkets, hatte im März internetworld.de/is beim Händlerkongress des Unternehmens 51 % 29 Es ist ganz schön kompliziert, auf der Ecomparo-Webseite alle Fragen zum Funktionsumfang zu beantworten. Hofmann: Es kommt immer darauf an, wie tief jemand in die Filterauswahl einsteigen will. Unsere Lösung bietet einen schnellen oder einen umfangreicheren Vergleich und lässt auch Vergleiche von einzelnen Funktionsbereichen zu. Alexander Hofmann ist Geschäftsführer bei Howado, Anbieter des Vergleichsdienstes www.ecomparo.de „Zuerst eigene Anforderungen zusammenstellen“ Mit Ecomparo.de bieten Sie eine Dienstleistung für die Wahl der passenden Shop-Lösung für kleine und mittelständische Unternehmen an. Welche Vorgehensweise empfehlen Sie generell beim Selektionsprozess? Alexander Hofmann: In Gesprächen mit Kunden haben wir festgestellt, dass es nicht sinnvoll ist, im ersten Schritt auf Agenturen zuzugehen, weil diese in der Regel die Lösungen empfehlen, die sie kennen. Es ist zielführender, zuerst die eigenen Anforderungen an die Lösung zusammenzustellen. Der Service ist für Unternehmen, die eine Shop-Lösung suchen, kostenlos. Wie finanziert sich der Dienst? Hofmann: Wir erhalten Gebühren von den Shop-Software-Herstellern, die auf Ecomparo gelistet sind. Aktuell haben wir über 60 Anbieter mit mehr als 160 unterschiedlichen Editionen beziehungsweise Tarifen in der Übersicht. Viele Lösungen bieten in App Stores Erweiterungen an. Ist es nicht schwierig bis unmöglich, diese Funktionen von Dritten abzubilden? Hofmann: Es ist tatsächlich eine Herausforderung, die Schnittstellenvielfalt der Lösungen abzubilden. Die Entwicklung solcher Erweiterungen erfolgt meist im Zuge eines Kundenprojekts. Häufig handelt es sich um Funktionen, die so kein anderer Wettbewerber bietet. Darauf sind die Shop-Hersteller dann stolz und teilen uns dies auch gerne mit. TECHNIK 30 INTERNET WORLD Business 20. Juli 2015 15/15 Übersicht Shop-Software für kleine und mittlere Unternehmen (Auswahl) Produktname ggf. Namen der Editionen Unternehmen Zielgruppe Für welche Shop-Größe eignet sich die Software (gemessen am jährlichen OnlineUmsatz)? Branche/Geschäftsmodell Für welche Branche und für welches Geschäftsmodell (B2B oder B2C) ist Ihre Lösung besonders geeignet? Preis Bitte nennen Sie uns einen durchschnittlichen Einstiegspreis für die Lösung Commercetools Platform (vormals Sphere.io) Commercetools GmbH www.commerce tools.com Der Jahresumsatz der Kunden liegt durchschnittlich bei einer Größenordnung in Höhe von mehr als einer Million Euro; auch für kleinere, individuelle Konzepte geeignet Schwerpunkt liegt im Bereich Omnichannel Business-to-Consumer (B2C), für B2C- und B2B-(Business-to-Business)Projekte geeignet Die Nutzungskosten beginnen bei wenigen Hundert Euro im Monat, die durchschnittlichen Kosten liegen bei etwa zweitausend bis fünftausend Euro im Monat inklusive regelmäßiger Updates und CloudHosting. Umsatzbasierte Abrechnung Cosmoshop eStart: bis 250 Artikel ePro: 1.000 Artikel H0D[$UWLNHO Cosmoshop GmbH www.cosmoshop.de Jede Edition eignet sich für jede UmsatzJU¸¡H:LHYLHO8PVDW]PLWGHQ$UWLNHOQHUzielt wird, ist für die jeweilige Edition nicht entscheidend )¾UNHLQHVSH]LHOOH%UDQFKHNRQ]LSLHUW Software eignet sich für B2C und für B2B, da sie modular aufgebaut ist und sich den jeweiligen Gegebenheiten anpassen kann Preise ab 800 Euro bei Kauflizenz plus 6XSSRUW9HUWUDJ]ZLVFKHQXQG(XUR pro Monat eCommerce Suite E-Matters GmbH www.e-matters.de Mittelstand mit über einer Million Euro Online-Umsatz, aufgrund des Baukastenprinzips für unterschiedliche Shop-Größen und -Arten geeignet Branchenunabhängig für B2C- und für B2B-Geschäftsmodelle; Erfahrung in den 6HJPHQWHQ3KDUPD)RWR9HUODJH*DUWHQ0¸EHO+REE\.DIIHH Projektbudget ab 60.000 Euro, individuelles Preisgefüge wegen des modularen Aufbaus ePages Base )OH[ Enterprise Multistore ePages GmbH www.epages.com Hauptzielgruppe sind kleine und mittlere Unternehmen mit einer Umsatzspanne zwischen 10.000 Euro bis einer Million Euro -DKUHVXPVDW](QWHUSULVH/¸VXQJI¾U6KRSV mit höherem Umsatzvolumen und Bedarf an individueller Anpassung Geeignet für in einem Produkt- oder Marktsegment spezialisierte Händler (sowohl B2B als auch B2C), Händler, die im Ausland verkaufen möchten und für den lokalen Einzelhandel %HL9HUWULHEVSDUWQHUQZLH6WUDWRRGHULVWHLQ ePages-Shop (für bis zu 100 Produkte) ab einem monatlichen Preis von rund zehn Euro erhältlich, XPIDQJUHLFKHUH)HDWXUHVI¾U0RQDWVSUHLVH]ZLschen 20 und 60 Euro es:shop Electronicsales GmbH www.electronic sales.de )¾UNOHLQH%HWULHEHELVKLQ]XJUR¡HQ0LWWHOständlern, auch geeignet für Kunden mit Online-Umsatz über 10 Millionen Euro pro Jahr Shop ist besonders gut für B2B geeignet, GDI¾UVLQGEHUHLWVHLQH9LHO]DKOYRQVSH]LHOOHQ)XQNWLRQHQLPSOHPHQWLHUW ,P6WDQGDUGEHUHLFKHLQPDOLJDE(XURXQG (XURPRQDWOLFK6SH]LHOOI¾UGLH,7%UDQFKH VWDQGDUGLVLHUWH3DNHWHDE(XURPWOXQG (XUR(LQULFKWXQJVJHE¾KU7\SLVFKH3URMHNWNRVWHQ LG5EHLPLQGHVWHQV(XURHLQPDOLJXQG Euro monatlich Gambio Gambio GmbH www.gambio.de Einsatz überwiegend bei kleinen und mittelgroßen Händlern, für jede Größe geeignet, Software richtet sich an Händler bis 50 Millionen Euro Jahresumsatz )¾U%&XQG%%6KRSVJHHLJQHW*UR¡teil der Kunden ist im B2C-Bereich tätig Software ist kostenlos, der Support und damit die 8SGDWHVNRVWHQ(XUR]]JO0HKUZHUWVWHXHUSUR -DKU6XSSRUW9HUWUDJYHUO¦QJHUWVLFKQLFKW automatisch, Software kann zwar weiter genutzt werden, Händler erhalten aber keine Aktualisierung mehr JTL-Shop -7/6RIWZDUH*PE+ www.jtl-software.de )¾U6WDUWXSVPLWJHULQJHP6WDUWNDSLWDOXQG für größer angelegte Online-Shops, die Nut]XQJGHU-7/6KRS6RIWZDUHVHW]WGHQ %HWULHEYRQê-7/:DZLèDOV:DUHQZLUWVFKDIW voraus 'LH/¸VXQJHQYRQ-7/ZHUGHQYRQ9HUsandhändlern aus den unterschiedlichsten Branchen überwiegend im B2CBereich eingesetzt -7/6KRSNRVWHW(XUR-7/6KRSNRVWHW (XUR,P+RVWLQJ0RGHOOJLEWHVGHQ-7/6KRSDE 9HUVLRQE]ZDE9HUVLRQSUR Monat immer zzgl. MwSt. Magento &RPPXQLW\XQG Enterprise Edition H%D\,QF www.magento.com )¾UDOOH6KRS*U¸¡HQ'LH0DJHQWR Enterprise Edition wendet sich an Shops, die jährlich zwischen einer und 200 Millionen US-Dollar Online-Umsatz generieren Die Mehrheit der Magento-Kunden sind im B2C-Geschäft tätig, knapp 30 Prozent der Kunden nutzen Magento für B2BCommerce k. A. Plentymarkets Cloud Enterprise 3OHQW\PDUNHWV*PE+ Cloud Edition: für Händler mit monatlichem www.plentymarkets.eu Auftragsvolumen zwischen 500 und 100.000 Aufträgen Enterprise Edition: für Unternehmen mit LQGLYLGXHOOHQ,QWHJUDWLRQVDQIRUGHUXQJHQ Derzeit noch vorrangig für B2C-Händler &ORXG(GLWLRQQRFK(XURSUR0RQDWSOXVHLQHU Gebühr pro Auftrag oder Auftragspaket (AbwickOXQJYRQ$XIWU¦JHQI¾U(XUR$E$XJXVWZLUG dieses Preismodell durch ein modulares BaukasWHQV\VWHPHUVHW]W Prestashop Prestashop www.prestashop.com )¾UNOHLQHXQGPLWWHOVW¦QGLVFKH8QWHUQHKmen mit Jahresumsatz zwischen einigen Zehntausend Euro bis hin zum zweistelligen Millionenumsatz Der Schwerpunkt liegt im Bereich B2C Open-Source Prestashop ist in der Download- und LQGHU&ORXG9HUVLRQNRVWHQIUHLNRVWHQSIOLFKWLJ sind Module, Schnittstellen, Templates aus dem Addon-Store Shopware &RPPXQLW\ Professional, Professional Plus Enterprise Shopware AG www.shopware.com )¾UNOHLQHXQGPLWWHOVW¦QGLVFKH6KRS Betreiber konzipiert, die mit relativ wenig Budget und Aufwand professionell in den Online-Handel einsteigen wollen Nicht auf bestimmte Branchen oder Geschäftsmodelle zugeschnitten, vor allem Händler aus dem B2C-Bereich QXW]HQ6KRSZDUH9RUEHUHLWXQJDXIGHQ %%%HUHLFKPLWGHPê6KRSZDUH(QWHUSULVH0DUNHWSODFHè 'HU3UHLVI¾UGLHPHLVWYHUNDXIWH6KRSZDUH9HUVLRQ GLH3URIHVVLRQDO(GLWLRQOLHJWEHL(XURLQNOXsive aller Updates und Support für 12 Monate xt:commerce Start, Professional+, Multishop [W&RPPHUFH*PE+ www.xt-commerce. com Kleine und mittelständische Unternehmen mit einem Online-Umsatz von einigen Tausend Euro pro Monat bis hin zum OnlineUmsatz im mehrstelligen Millionenbereich )¾U%%XQGI¾U%&*HVFK¦IWVPRGHOOH geeignet )¾U6WDUWHUGLHGHQ6KRSZHLWJHKHQGVHOEVWLQVWDOlieren und betreuen, können die Einstiegskosten unter 1.000 Euro liegen. Bei mittelgroßen Kunden liegen die Kosten oftmals im niedrigen bis mittleren 5-stelligen Bereich ,17(51(7:25/'%XVLQHVV4XHOOH$QWZRUWHQGHU8QWHUQHKPHQ6WDQG-XOL 20. Juli 2015 15/15 INTERNET WORLD Business 31 Alleinstellungsmerkmale laut Anbieter Was sind die drei wichtigsten Alleinstellungsmerkmale Ihrer Shop-Software? Verbreitung Wie viele aktive deutsche Online-Shops nutzen Ihre Software? Referenzkunden Bitte nennen Sie uns drei Referenzkunden Weiterentwicklung Woran arbeiten Sie aktuell? í9ROOH)OH[LELOLW¦WEHLGHU6KRS)URQWHQG(QWZLFNOXQJGDDOOH¾EOLchen Programmiersprachen verwendet werden können í+RKH9HUI¾JEDUNHLWXQGQLHGULJH/DWHQ]HQEHLNRPSOHWWHU0RGXODULtät und automatischer Skalierung í,QWHJUDWLRQVP¸JOLFKNHLWLQGLHEHVWHKHQGH6\VWHPODQGVFKDIWVRZLH XQOLPLWLHUWH6NDOLHUEDUNHLWGHU/¸VXQJ ,QGHU'$&+5HJLRQ über 30 Online-Shops 5(:(*URXS'HLQGHDOXQG &KURQH[W )RNXVDXIGHUHLQIDFKHQ(UZHLWHUEDUNHLWGHU'DWHQ REMHNWHGDPLWDXFKNRPSOH[H6]HQDULHQLP(QWHUSULVH Umfeld von einer zentralen Plattform aus umgesetzt ZHUGHQN¸QQHQ1HXH)XQNWLRQDOLW¦WHQI¾U$GPLQ 7RROVXQG/¸VXQJHQI¾UGLH9HUELQGXQJYRQ&RQWHQW und Commerce í(LJHQHQWZLFNHOWH6RIWZDUHGDKHULQGLH7LHIHJHKHQGHV.QRZKRZ XQG[6XSSRUW í'LUHNWHU.RQWDNW]XP+HUVWHOOHU í6W¦QGLJH:HLWHUHQWZLFNOXQJXQG-DKUH(&RPPHUFH(UIDKUXQJ Über 1.100 Europapark, iCasa (www.icasa-moebel.de/), 6:0RWHFKKWWSVKRSVZ motech.com/) $QIDQJ-XQLQHXH9HUVLRQKHUDXVJHEUDFKW 5HVSRQVLYH'HVLJQI¾UGLH6KRSV$GPLQ2EHUIO¦FKH für die einfachere Bedienung neu gestaltet í0RGXODUH6RIWZDUHELHWHWGLH)OH[LELOLW¦WHLQHV)UDPHZRUNVPLWGHU 3UD[LVWDXJOLFKNHLWHLQHVê2XWRIWKH%R[6\VWHPVè í9LHOHYRULPSOHPHQWLHUWH0RGXOH í'DWHQGXUFKJ¦QJLJNHLWGDVKHL¡W'DWHQZHUGHQLQHLQHU'DWHQEDQN gesammelt und stehen dann für verschiedene Zwecke und Aktionen ]XU9HUI¾JXQJ :HQLJHUDOV Baresta.com, Kahl Gruppe, Gartenfachmarkt24.de $QJHERWI¾UGLH)LOLDOHDXVEDXHQ'LJLWDOLVLHUXQJDP 3RLQWRI6DOHYRUDQWUHLEHQ(UZHLWHUXQJGHV&50 Moduls um Anforderungen aus der B2B-Branche, Ausbau des Partnernetzwerks í1LHGULJH(LQVWLHJVNRVWHQ í6NDOLHUEDUH6RIWZDUHDVD6HUYLFH/¸VXQJGLHV¦PWOLFKH$EO¦XIH automatisiert í(LQIDFKH$QSDVVEDUNHLW Etwa 60.000 Modellautocenter.de, Garmentshop.de, Golla (http:// shop.golla.com) IIQXQJGHUH3DJHV6RIWZDUHI¾UH[WHUQH(QWZLFNOHU neuer Theme Store für Gestaltungsvorlagen, App6WRUHDE6HSWHPEHUXQG)XOO\5HVSRQVLYH6WRUHfront-Editor ab Anfang 2016 í6KRSNRPPWJXWPLWJUR¡HQ$UWLNHO]DKOHQ]XUHFKWXQGYHUI¾JW¾EHU HLQH9LHO]DKOYRQNRQILJXULHUEDUHQ%%0RGXOHQ í3UR]HVVPRGXOHI¾UGHQ*HQHKPLJXQJVSUR]HVVPLWHLQHP5HFKWH 5ROOHQV\VWHP í0RGXOH]XU$EELOGXQJYRQ%%+DQGHOVSUR]HVVHQ]XP%HLVSLHO +DQGHOVHLQKHLW/DJHUHLQKHLW(LQKHLWHQXPUHFKQXQJXQGDQGHUH 5XQG /D\HU*URVVKDQGHOKWWS HVKRSOD\HUJURVVKDQGHOGH :LHGHQPDQQGH+¾JOL)RRG Service (www.huegli-online direkt.at) 'HU6KRSZLUGVW¦QGLJXPZHLWHUH)XQNWLRQHQLQVEHsondere für B2B-Kunden ergänzt. Aufbau eines Agenturnetzes í6KRSNDQQRKQH3URJUDPPLHUNHQQWQLVVHLQVWDOOLHUWJHVWDOWHWXQG VLFKHUEHWULHEHQZHUGHQRKQHDXIê3URIL)HDWXUHVè]XYHU]LFKWHQ í9LHOH6FKQLWWVWHOOHQXQG$QELQGXQJHQDQH[WHUQH6\VWHPH í*XWHU6XSSRUW]XDWWUDNWLYHQ.RQGLWLRQHQ Zwischen 15.000 und 18.000 5HLIHQGH Terrassenprofi24.de, Bavarian-caps.de /DXIHQG:HLWHUHQWZLFNHOXQJNRPSOHWWH1HXHQWZLFNlung des Backends, noch stärkere Ausrichtung auf Mobile und Software-as-a-Service í6FKQHOOHXQGUREXVWH6\QFKURQLVDWLRQYRQ:DUHQZLUWVFKDIWXQGGHP -7/6KRS í6WDQGDUGP¦¡LJJUR¡HU)XQNWLRQVXPIDQJVRZLHYLHOH(LQVWHOOXQJHQ 3OXJLQVXQG6FKQLWWVWHOOHQI¾UGLH,QGLYLGXDOLVLHUXQJGHV6KRSV í*XWNDONXOLHUEDUH.RVWHQI¾U6WDUWXSVXQGI¾U(QWHUSULVH.XQGHQ Click-licht.de, Gastro24.de, Jebe.de %HYRUVWHKHQGHV5HOHDVH-7/6KRSPLWK¸KHUHU3HUformance, neuem responsivem Template mit vielen 7KHPHV'HVLJQ9RUODJHQ5LFK6QLSSHWVI¾UHLQHYHUbesserte Auffindbarkeit der Produkte bei SuchmaschiQHQ,QWHJUDWLRQYRQ3D\SDO3OXV3D\SDO([SUHVV í1LHGULJH*HVDPWNRVWHQ k. A. í)OH[LELOLW¦WGXUFK2SHQ6RXUFH$QVDW]0DJHQWRKDWHLQHGHUJU¸¡WHQ Open-Source-Commerce-Communities 0\WKHUHVD+DOOKXEHU%XUJHU .LQJ*HUPDQ\ )RNXVDXIGHU(QWZLFNOXQJXQGGHP6WDUWGHUQ¦FKVWHQ*HQHUDWLRQYRQ0DJHQWR,QYHVWLWLRQHQLQ%%XQG Mobile Commerce í6FKQHOOH9HUI¾JEDUNHLWDXWRPDWLVLHUWH,QVWDOODWLRQDPJHZ¾QVFKWHQ Hosting-Standort í)OH[LEHODQSDVVEDUHV&RQWHQW0DQDJHPHQW6\VWHP&06PLWHLQIDFK]XHUOHUQHQGHU&066\QWD[ í1LFKWQXU6KRSVRQGHUQDXFK:DUHQZLUWVFKDIW=XJDQJ]XJUR¡HQ 0DUNWSO¦W]HQ$XIWUDJVDEZLFNOXQJXQGLQGLYLGXHOOH9HUVDQGSUR]HVVH 5.200 Edeka-lebensmittel.de, Modeherz.de, Baucore.com Entwicklungsprojekte zur Erweiterung der Module &50XQG$UWLNHOVWDPPGDWHQEHVRQGHUVI¾UGHQ%% Handel, Projektabschluss wahrscheinlich in Q3/Q4 $QELQGXQJLQWHUQDWLRQDOHU0DUNWSO¦W]H,QWHJUDtion weiterer Public-Cloud-Dienstleister í6WDUNHLQWHUQDWLRQDOH$XVULFKWXQJPLW0HKUZ¦KUXQJVI¦KLJNHLW verfügbar in über 65 Sprachversionen í5HVSRQVLYH'HVLJQLP)URQWXQG%DFNHQG í*UR¡H&RPPXQLW\GLHDQGHU:HLWHUHQWZLFNOXQJGHV2SHQ6RXUFH 6\VWHPVDUEHLWHW 5XQG Zippo.de, Kiezkaufhaus.de, Parrot.com (QWZLFNOXQJVVFKZHUSXQNWOLHJWDXIGHU8VDELOLW\GHV 6KRS6\VWHPVDXV+¦QGOHUVLFKW í5HVSRQVLYH7HPSODWHHUP¸JOLFKWHVVWDQGDUGP¦¡LJGHQNRPSOHWWHQ Online-Shop für mobile Endgeräte zu optimieren und gerätespezifische Shop-Seiten zu erstellen í*UR¡H=DKODQ0DUNHWLQJIXQNWLRQHQ0¸JOLFKNHLWHQI¾U6XFKPDVFKLnenoptimierung des Shops í(LQIDFKH8VDELOLW\ 5XQG Euronics, Stabilo, Eterna 9HUEHVVHUXQJGHVQHXHQ0DMRU5HOHDVHê6KRSZDUH è$UEHLWDP&RGHXPQRFKSHUIRUPDQWHUDUEHLWHQ zu können; Arbeit an Konzepten, um Backend-Module EDVLHUHQGDXI+70/VFKUHLEHQ]XN¸QQHQ9RUEHUHLWXQJGHU/¸VXQJI¾UGHQ%%%HUHLFK í6RIWZDUHLVWGXUFK3OXJLQXQG7HPSODWH6\VWHPIOH[LEHOXQGKRFKgradig modifizierbar (mehrere Hundert vorgefertigte Plugins/ Schnittstellen) í6RIWZDUHLVWVWDUNVNDOLHUEDU í1LHGULJH/L]HQ]NRVWHQXQG6HUYHUDQIRUGHUXQJHQHUP¸JOLFKHQ günstigen Shop ,QGHU'$&+5HJLRQ rund 100.000 Shops, davon 85 Prozent der Kunden in Deutschland +DQQRYHU6FKRHIIHUKRIHU 0H0\6W\OH /DXIHQGH:HLWHUHQWZLFNOXQJHLQELV]ZHL0DMRU 8SGDWHVSUR-DKU5HPDNHGHV0RELOH7HPSODWHV Shop-Performance verbessern TECHNIK 32 INTERNET WORLD Business 20. Juli 2015 15/15 Die Direktbank im Überblick ∙ Gründung 1965 als Bank für Sparanlagen und Vermögensbildung. Seit 1994 Allgemeine Deutsche Direktbank ∙ Mit 8,3 Mio. Kunden die drittgrößte Privatkundenbank in Deutschland Per Video zum Konto Wer ein Konto eröffnen will, muss sich persönlich legitimieren. Für eine Direktbank ohne eigene Filialen ein Problem. Die ING-Diba hat es mithilfe von Video-Telefonie gelöst ur Post gehen, um ein Bankkonto zu eröffnen? Für Kunden von Direktbanken ist dies häufig ein Muss. Denn lange Zeit konnten sich die Verbraucher nur dort bei einem Postangestellten vor Ort mittels PostidentVerfahren persönlich ausweisen. Im Mai vergangenen Jahres hat die Bankenaufsichtsbehörde Bafin jedoch ein weiteres Verfahren erlaubt: die Legitimation per Video-Telefonie. „Wir haben sehr schnell gesehen, was für neue Möglichkeiten sich uns damit bieten, und haben uns sofort auf die Suche nach einem Partner gemacht“, erinnert sich Dirk Kling, Bereichsleiter Service Center bei der ING-Diba. Die Wahl fiel auf WebID Solutions, ein Berliner Unternehmen, das sich auf die Identifikation von Personen per Video-Telefonie spezialisiert hat. Im September 2014 startete die INGDiba die neue Form der Legitimation. Vereinfacht gesagt baut der Kunde dafür entweder Browser-gestützt oder über Skype einen Video-Anruf mit einem Callcenter-Agenten bei WebID Solutions auf. Dieser spricht mit ihm, macht ein Foto vom Kunden und dessen Ausweis, vergleicht die Bilder und prüft die Echtheit des Ausweises anhand seiner Sicherheitsmerkmale. Passt alles, legitimiert der Callcenter-Agent den Kunden. Für WebID Solutions sprach die einfache technische Lösung mit flexiblen Schnittstellen, sodass sich der Transfer der Kundendaten zwischen Bank und Dienstleister mit überschaubarem Programmaufwand realisieren ließ. Zudem waren Kling die Faktoren Sicherheit, Zuverlässigkeit und Integrität wichtig. „Wir wollten das Gefühl haben, dass wir nicht nur als Kunde gewonnen werden sollten, sondern dass auch ein großes Interesse daran besteht, die Männer wählten die Web-Variante. „Mit einem solchen Ansturm hatte niemand gerechnet“, gesteht Kling. Z „Mit einem solchen Ansturm hatte niemand gerechnet“ Dirk Kling Bereichsleiter Service Center bei der ING-Diba AG www.ing-diba.de Partner ging in die Knie Über Skype oder Browser-gestützte VideoTelefonie kann sich der Kunde legitimieren Lösung gemeinsam mit uns permanent aus der Praxiserfahrung heraus zu verbessern“, betont er. Zudem sollte der Partner bereit sein, im Bedarfsfall schnell Personal aufzustocken – eine gute Entscheidung, wie sich später herausstellte. Zum Start war die Video-Legitimation nur für das Tagesgeldkonto möglich, weil dafür der kürzeste Eröffnungsprozess und der höchste Automatisierungsgrad gegeben waren. Rund sieben Prozent der Neukunden entschieden sich für diese Form der Legitimation. Als nächstes Produkt folgte das normale Girokonto. Die Kunden waren sehr angetan: Die Nutzungsquote verdoppelte sich, rund 15 Prozent verzichteten auf den Gang zur Post und verwendeten stattdessen das Video-TelefonieVerfahren. Vor allem um die 30 Jahre alte Die Folge: Der Dienstleister war überlastet, die vereinbarte Erreichbarkeit nicht zu halten. Nur noch jeder zweite Kunde erreichte im ersten Anlauf einen Callcenter-Agenten. Schnell Personal aufstocken war also das Gebot der Stunde. Zudem optimierte WebID Solutions die Prozesse, um die Anrufdauer zu verkürzen. Heute wickelt der Dienstleister eine dreistellige Anzahl von Video-Legitimationen pro Tag ab, 80 Prozent der Kunden erreichen beim ersten Versuch einen Agenten. Dennoch bleiben technische Unwägbarkeiten: Aufgrund schlechter Internet-Verbindungen genügt gelegentlich die Bildqualität für die Prüfung von Ausweis und Gesicht nicht. Auch unzureichende Lichtverhältnisse verhindern immer wieder das Überprüfen der Sicherheitsmerkmale des Ausweises. Dennoch sind laut Kling acht von zehn Legitimationen erfolgreich. Das Video-Verfahren ist zwar „deutlich teurer“ als das herkömmliche PostidentVerfahren, das ab vier Euro je Vorgang zu haben ist, dennoch soll bis zum Jahresende das komplette Produktportfolio dafür vorbereitet werden. „Vorher betrachten wir die Testphase auch nicht als abgeschlossen“, so Kling. Außerdem beobachtet er den Markt aufmerksam: Im Mai hat die Deutsche Post ihr Produkt „Postident Video“ gestartet. ◼ Christiane Fröhlich internetworld.de/cf Foto: ING-Diba ∙ 2002 Übernahme durch die ING-Gruppe, 2004 Umfirmierung in Ing-Diba 20. Juli 2015 15/15 INTERNET WORLD Business Tipps für Facebook Dynamic Product Ads Mit den Dynamic Product Ads hat Facebook sein Retargeting verbessert. Besucher Ihrer Webseiten werden markiert und können dann bei Facebook geräteübergreifend mit in Echtzeit erstellten Werbeanzeigen erneut angesprochen werden. Für Webshop-Betreiber wird das Verwalten von Product Ads einfacher – unabhängig davon, ob sie die Anzeigen über ein API-Tool oder den Facebook-eigenen „Power Editor“ verwalten. Sie können nun per Datenfeed ihr gesamtes Sortiment bewerben, ohne für jedes einzelne Produkt eine eigene Anzeige zu erstellen. die Dynamic Product Ads von Facebook nutzen. Prüfen Sie aber vor dem Upload, ob Anpassungen vorgenommen werden müssen. Wenn dauerhaft die gleichen Produkte im Shop verfügbar sind, reicht es, den Datenfeed einmal hochzuladen. Variiert das Sortiment, sollten Sie den Feed in Echtzeit aktualisieren. 1. Produktdaten-Feed überprüfen Grundsätzlich können Sie den Produktdaten-Feed für Google Shopping auch für 2. Tools testen Prüfen Sie, welche Tools Lösungsanbieter für das neue Werbeformat bereitstel- len. Mit einem „Template-Generator“ kann man beispielsweise vorgefertigte Hintergründe, Störer und Logos nutzen und dort jeweils die markierten Produkte dynamisch anzeigen. Einige Tools wie etwa Smartly.io haben eine sogenannte „Smart Product Recommendation“. Hat sich ein User ein oder zwei Produkte im Shop angesehen, werden ihm bei Facebook in Multiproduct-Anzeigen weitere relevante Produkte eingeblendet. 3. Unterschiedliche Gebote Definieren Sie verschiedene Zielgruppen. So können Sie beispielsweise Warenkorbabbrecher von Besuchern abgrenzen, die nur interessiert sind. Innerhalb dieser Cluster lohnt es sich, nochmals danach zu unterteilen, wie lange der letzte Kontakt zurückliegt. Für die verschiedenen Gruppen sollten Sie mit unterschiedlichen Preisgeboten arbeiten, da ein Warenkorbabbrecher natürlich mehr wert ist als ein Nutzer, der sich die Produkte bislang nur angesehen hat. 4. Bestehende WCA-Segmente behalten Behalten Sie Ihre bereits für Facebook bestehenden Website-Custom-AudienceSegmente (WCA). Sie müssen allerdings den integrierten Pixel-Code auf Ihrer 33 PraxisTipp Jan-Philipp Wachsmuth Director Social Media der Agentur Eprofessional GmbH www.eprofessional.de Webseite aktualisieren. Wenn das geschehen ist, sollten Retargeting-Kampagnen, zum Beispiel für allgemeine Rabattaktionen, über die bestehenden WCA-Segmente erstellt werden. 5. FBX-Kampagnen langfristig ablösen Gegenüber Retargeting mit Facebook Exchange (FBX) haben die Dynamic Product Ads den Vorteil, dass sie nicht auf den Desktop begrenzt sind und zusätzlich geräteübergreifende Targeting-Optionen zur Verfügung stehen. Auch die Beschränkung auf Link Ads und Domain Ads wie bei FBX besteht nicht mehr. ◼ Bald ist es soweit: Der nächste Schritt in der Evolution Ihres Shops Besuchen Sie uns am 20. Oktober 2015 auf unserer Hausmesse Mehr Infos auf jtl-software.de Jetzt Tickets sichern auf jtl-connect.de DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 34 INTERNET WORLD Business AFFILIATE MARKETING PLZ CALL TRACKING PLZ 20. Juli 2015 PLZ E-COMMERCE 8 E-COMMERCE MARKETING PLZ 7 3 1 arsmedium group plentymarkets GmbH www.matelso.de Constantin Alecu www.plentymarkets.com Firstlead GmbH Markus Fabritius www.arsmedium.com Jan Griesel www.adcell.de Friedrichstr. 15 Bucher Str. 103 Bürgermeister-Brunner-Str. 15 Rosenfelder Straße 15-16 70174 Stuttgart 90419 Nürnberg D - 34117 Kassel 10315 Berlin Tel. 0711-20526336 Tel.: 0911. 200485.0, Fax: .55 Tel.: +49 561 - 50 656 300 Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 [email protected] [email protected] [email protected] Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 Call Tracking als Bestandteil Marken und Märkte aktivieren. plentymarkets ist die [email protected] der Customer Journey: Mit emotionaler Intelligenz als E-Commerce-Komplettlösung Starten Sie jetzt Ihr Partner- Wertvolle Conversion-Insights Basis exzellenter Ideen, die für die reibunglose Abwicklung PROLEAGION GmbH programm mit über 100.000 zur Optimierung von durchschlagend Erfolg aller Prozesse im Online- Professional Lead Generation Partnern und ohne Setup- Marketing-Kampagnen. versprechen … Handel. www.proleagion.com Gebühr! 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Juli 2014 Stellenmarkt 15/15 Achim Berg / Fernando Carro Bertelsmann, Gütersloh Als neues Mitglied im Bertelsmann-Vorstand ist Fernando Carro (Foto) mit sofortiger Wirkung zum CEO der Unternehmenstochter Arvato AG berufen worden. Der 50-Jährige folgt auf Achim Berg, der den IT- und Digitaldienstleister trotz Vertrags bis 2016 nun auf eigenen Wunsch verlässt, um neue Herausforderungen anzugehen. Enrico Foschi 4Scotty, Berlin Der Job-Marktplatz 4Scotty aus Berlin erweitert sein Führungsteam mit Enrico Foschi, der als CTO anheuert. Er kommt vom Inkubator Rocket Internet, bei dem er Project CTO war, und leitet in Zukunft das Entwicklerteam sowie die technische Weiterentwicklung der 4Scotty-Plattform. www.4scotty.com Dominik Schütte Serviceplan, München Mit der neu geschaffenen Unit „Serviceplan Content Marketing“ erweitert die Agenturgruppe Serviceplan ihr Leistungsspektrum. Geleitet wird die Unit, die unter Public Relations angesiedelt ist, von Dominik Schütte. Der Journalist arbeitete zuvor unter anderem für das „SZ Magazin“, den „Playboy“, „Neon“, das Bayerische Fernsehen und „GQ“. www.serviceplan.com Johann Hermann Adatics, München Der frühere Deutschland-Chef der Performance-Agentur Quisma steigt als Gesellschafter bei Adatics ein: Johann Hermann verantwortet bei dem Technologieunternehmen zudem als CEO die Bereiche Sales, Marketing und Internationalisierung. Der Gründer Andreas Eckert, der bisher Alleingeschäftsführer war, will sich als COO nun auf die Bereiche Produkt und Technik konzentrieren. www.adatics.com Carsten Sjoerup HEG, Köln Die technologische Ausrichtung der MassHosting-Marken verantwortet künftig Carsten Sjoerup bei HEG. Als Chief Technology Officer des Kölner Hosting-Anbieters, dem unter anderem die Marken Domain Factory sowie Host Carro war bislang für das Spanien- und Südamerikageschäft von Arvato verantwortlich und wickelte das Buchclubgeschäft ab. Gemeinsam mit dem CFO Rolf Hellermann bildet Carro in Zukunft die Arvato-Geschäftsleitung, der bisherige Vorstand wird dagegen aufgelöst. Wir suchen Macher jetzt online bewerben unter www.egger.com/jobs www.arvato.com/de Europe gehören, berichtet er an Andreas Palm, CEO Mass Hosting. Sjoerup kommt von der Cloud-Automatisierungsplattform On App, bei der er ebenfalls CTO war. www.heg.com Sebastian Geißler Digitas LBi, München Die neu geschaffene Position des Director Social Media übernimmt Sebastian Geißler bei der digitalen Technologie- und Marketingagentur Digitas LBi in München. Der 33-Jährige, der seit 2010 in verschiedenen Positionen für die Webguerillas gearbeitet hat, verantwortet am Standort München den Ausbau des Fachbereichs Social Media für nationale und internationale Agenturkunden. Geißler berichtet nun direkt an Chief Creative Officer Andreas Teigeler. www.digitaslbi.com/de Anna Langenbach Beaconsmind, Zürich Von der Unternehmensberatung Eviom wechselt Anna Langenbach als neuer Principal zur Schweizer Beaconsmind AG in Zürich. Bei dem Fullservice-Dienstleister für Beacon-basierte Kommunikation leitet sie künftig internationale Kundenprojekte. Langenbach berichtet an Gründer und CEO Max Weiland, mit dem sie zudem die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens vorantreiben soll. www.beaconsmind.com Ingrid Kritscher Zalando, Berlin Unter anderem um die Berliner Modemesse „Bread & Butter“ voranzutreiben, die Zalando Anfang Juni 2015 übernommen hat, verpflichtet der Internet-Modehändler Ingrid Kritscher. Mit ihrer eigenen Agentur Ingrid Subon hatte die Event-Expertin über Jahre hinweg Marken in den Bereichen Marketing und Markenentwicklung beraten. www.zalando.de E-Commerce-Consultant (m/w) ab sofort (in Vollzeit) für unseren Standort St. Johann in Tirol Die Vielfalt unserer Mitarbeiter macht uns zu einer lebendigen Großfamilie. In unserer Arbeit verbindet uns vieles: Die Freude, Dinge zu tun, anstatt nur darüber zu sprechen. Die Stabilität, mit der wir uns entwickeln. Die Zufriedenheit, täglich etwas geleistet zu haben. Wir suchen nicht einfach Mitarbeiter/innen. Wir suchen Menschen, die zu uns passen. Ihre Aufgaben • Sie arbeiten an der Konzeption, Umsetzung und der operativen Betreuung von Online- und Offline-Applikationen im Bereich Digital Solutions mit dem Schwerpunkt E-Commerce/ PIM. • Sie verantworten das Monitoring und die Optimierung aller mit dem Aufgabenbereich im Zusammenhang stehender Prozesse und Verfahren. • Sie werten wichtige E-Commerce Kennzahlen aus und arbeiten an der Weiterentwicklung der Online-Messverfahren und Reportingtools. • Sie arbeiten an der Qualitätssicherung und div. Systemtestings mit. • Sie übernehmen den 3rd-Level-Support für externe und interne Kunden. Ihr Profil • Sie haben eine techn. Ausbildung (HTL, FH, Uni) mit Schwerpunkt E-Commerce/Digitale Medien. • Idealerweise bringen Sie Berufserfahrung aus den Bereichen E-Commerce und/oder Hybris mit. • Sie denken analytisch und arbeiten mit Liebe zum Detail. • Durchsetzungsvermögen gehört zu Ihren Stärken • Sehr gute Englischkenntnisse (FR/ RU wünschenswert) sowie Reisebereitschaft (ca. 2 Tage pro Monat) runden Ihr Profil ab. Wir bieten Ihnen • Gezielte Einarbeitung, umfangreiches Weiterbildungsangebot • Abwechslungsreiche Aufgaben • Flexibles Arbeitszeitmodell • Stabilität eines wachsenden Familienunternehmens • Betriebliche Altersvorsorge • Attraktives Gesundheitsprogramm • Kollektivvertragliches Mindestentgelt von € 1.902,50 brutto/ Monat x 14 (38,5 Wochenstunden) mit der Bereitschaft zur marktkonformen Überzahlung abhängig von Qualifikation und Erfahrung. Ihr Ansprechpartner ist Herr Martin Kopainigg T +43 50 600-10646 FRITZ EGGER GmbH & Co. OG Weiberndorf 20 6380 St. Johann in Tirol PERSONALIEN 40 INTERNET WORLD Business Petra Schäfer Globus, Berlin Zum 1. Oktober 2015 wechselt Petra Schäfer ins Management von Globus. Beim Berliner Unternehmen, zu dem bundesweit 46 SB-Warenhäuser, 90 Baumärkte und acht Elektrofachmärkte gehören, soll sie in Zukunft die Bereiche Multichannel, Einkauf und Sortimentsmanagement, Drogerie-Marketing sowie interne Kommunikation verantworten. Bis Ende März 2015 war Schäfer als Geschäftsführerin bei der Drogeriemarktkette DM für Beschaffung und Marketing zuständig. www.globus.de Katherine Rummery / Anish Sadanandan / Vincent Maurin Glispa, Berlin Drei neue Mitarbeiter verstärken nun den Mobile-AdvertisingAnbieter Glispa in Berlin: Als Vice President Human Resources kommt Katherine Rummery (Foto). Die 40-Jährige, die zuvor unter anderem bei eBay und zuletzt Tangoe beschäftigt war, soll in der neu geschaffenen Position das Team strategisch ausbauen. Sie arbeitet künftig vom Berliner Büro aus. Zudem wechseln Vincent Maurin als Java Associate Director und Anish Sadanandan als Associate Director International Publisher zu Glispa. Während der 32-Jährige zuvor bei Exponential und Inmobi tätig war, hatte Maurin (31) bislang unter anderem als Head of Innovation bei Nextperf gearbeitet. www.glispa.com Termine Dmexco In diesem Jahr trifft sich die Digitalbranche unter dem Motto „Bridging World“ in Köln. Kurz vor Anmeldeschluss vermeldeten die Organisatoren erneut einen Ausstellerrekord, mehr als 30.000 Besucher werden zu den gut 200 Stunden Kongressprogramm erwartet, das erst im Juli veröffentlicht wird. Termin: Köln, 16. und 17. September 2015 Kosten: Keine (bis 17. August) www.dmexco.de Info: Gamescom Offizielles Partnerland der internationalen Messe für interaktive Spiele ist in diesem Jahr das Vereinigte Königreich. Themen des begleitenden Kongress sind 20. Juli 2014 Sebastian Dietzmann Ines von Jagemann Tchibo, Hamburg Mytheresa.com, München Seit 6. Juli komplettiert Sebastian Dietzmann als dritter Geschäftsführer neben Michael Kliger und Jens Riewenherm die Führungsriege des Online-Modehändlers Mytheresa.com in München. Der bisherige Head of Client Services für Europa sowie den asiatisch-pazifischen Raum (APAC) von eBay Enterprise, der seit rund 14 Jahren in der 15/15 E-Commerce-Branche tätig ist, verantwortet die Bereiche IT, Operations und Shop Management. Er berichtet gemeinsam mit Riewenherm an den Vorsitzenden der Geschäftsführung Michael Kliger und soll vor allem das internationale Wachstum des Luxusmodehändlers vorantreiben. www.mytheresa.com Gregory Mc Cutchan Netdoktor, München Ulrich Bartholomäus Affilinet, Zürich (CH) Sämtliche Vertriebsaktivitäten des WebGesundheitsportals Netdoktor.de verantwortet künftig Gregory Mc Cutchan. Der 48-Jährige, der als Head of Sales anheuert, berichtet direkt an die Geschäftsführung. Zuletzt war Mc Cutchan bei der Funke Zeitschriften Marketing Gmbh beschäftigt. www.netdoktor.de Der Münchner Performance-MarketingAnbieter Affilinet hat Ulrich Bartholomäus nun auch zum Geschäftsführer der Schweizer Niederlassung berufen. Er leitet bereits seit 2011 die deutsche und österreichische Landesgesellschaft von Affilinet und folgt in der Schweiz auf Matteo Schuerch, der künftig eine neue Geschäftsführungsaufgabe in der Digitalbranche wahrnimmt. www.affili.net Um das E-CommerceGeschäft voranzutreiben, hat der Hamburger Kaffeeröster Tchibo seine Geschäftsführung erweitert und zudem das Vertriebsressort Online neu geschaffen. Geleitet wird dieser Bereich künftig von Ines von Jagemann. Die 40-Jährige, die seit vier Jahren bei dem Multichannel-Unternehmen arbeitet, war zuvor für die Entwicklung der digitalen Vermarktungsplattformen von Tchibo zuständig. www.tchibo.com Jean-Paul Daniel Mediaplan, Hamburg Die Geschäftsleitung des neu geschaffenen Digitalbereichs übernimmt Jean-Paul Daniel bei Mediaplan in Hamburg. Der 39-Jährige wechselt von der Bauer Media Group, wo er bisher als Gesamtanzeigenleiter Youth (Print & Digital) für die Vermarktung des JugendPortfolios zuständig war. Zuvor hatte Daniel unter anderem für die Medienfabrik Gütersloh und Axel Springer gearbeitet. www.mediaplan-hh.de Oliver Deuker Best it, Velen Als neuer Chief Operating Officer verantwortet Oliver Deuker das operative Geschäft der Best it GmbH & Co. KG in Velen. Zuvor war Deuker, der insbesondere das Wachstum der E-Commerce-Agentur organisieren und steuern soll, beim Shopsystem-Hersteller Shopware als Manager beschäftigt. www.bestit-online.de unter anderem: „Globalize me! Wie Fachkräfte in internationalen Teams neu arbeiten“, „Zwischen Hörsaal und Game-Studio: Strategien für eine bessere und praxisorientierte Games-Ausbildung“ sowie „Video-Games Roadmapping“. Termin: Köln, 5. bis 9. August 2015 Kosten: Ab 17,50 Euro inkl. MwSt. Info: www.gamescom.de Shopware Community Day Noch mehr Austausch und Abwechslung versprechen sich die Veranstalter davon, dass sie den Community Day in diesem Jahr erstmals mit dem Developer Day zusammengelegt haben. Das Leitthema: „Circus eCommerce.“ Neben Neuheiten von Shopware verspricht das Event Trends und Praxistipps für den Online-Handel. Termin: Ahaus, 4. September 2015 Thomas Servatius Smartclip, Köln Von Iponweb, wo er bislang als Head of Client Services tätig war, kommt Thomas Servatius zu Smartclip. Als CTO folgt er auf Ricky McClellen, der künftig als Berater für den Bewegtbild-Werbedienstleister tätig bleibt. www.smartclip.com Kosten: 79 Euro inkl. MwSt. (bis 24.07.) https://de.shopware.com/news/ Info: events Codetalks Zum fünften Mal trifft sich die Entwicklerszene, um über IT-Themen und -Lösungen zu diskutieren. Mit dabei sind Vertreter von Booking.com, Google und Zalando. Neu ist in diesem Jahr das Format „codeweek“ im Anschluss an die Konferenz. Termin: Hamburg, 29. und 30. September 2015 Kosten: 399 Euro zzgl. MwSt. Info: www.codetalks.de Neocom „Connecting Commerce“ lautet das diesjährige Motto der Neocom, die neben der Messe auch einen Kongress bietet. Für die mehr als 40 Vorträge sind unter anderem diese Themen geplant: „Wie der Interak- Jan Fischer Eventbrite, Berlin Verstärkung für das Deutschland-Team von Eventbrite: Jan Fischer, zuletzt Head of Sales bei Ticketscript, kommt als Verkaufsleiter zu dem Online-Tickerverkäufer. www.eventbrite.com tive Handel Amazon die Stirn bieten kann“, „What’s next?“, „Get Phygital“, „Pricing“, „Service-Oase E-Commerce“, „Gelungene Skalierung“ und „E-Commerce für B2B“. Termin: Düsseldorf, 7. und 8. Oktober 2015 Kosten: 1.490 Euro zzgl. MwSt. www.neocom.de Info: Social Media Conference Unter dem Motto „Social Media meets Content Marketing“ richten sich die praxisnahen Vorträge an Marketer, Strategen und Führungskräfte. Themen: „Facebook Ads – Targeting – Status quo“, „Erfolgreiche Verkäufe über Twitter generieren“ und „Social Media Marketing mit Biss“. Termin: Hamburg, 12. und 13. Oktober 2015 Kosten: Für unsere Leser 640 Euro zzgl. MwSt. (Code: SMC15iwb) www.socialmediaconference.de Info: 20. Juli 2015 15/15 INTERNET WORLD Business 41 Die Digitalisierung bleibt im Fokus Zwei Tage lang wurde über die Trends in den Bereichen Online, Mobile und Social im B2B-Sektor diskutiert igitalisierung war auf der diesjährigen Online B2B Conference in München eines der Buzzwords. Dementsprechend standen am 1. und 2. Juli im Münchner Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski auch Fragen nach einer Digitalisierungsstrategie für B2B-Unternehmen im Raum. Aus den Vorträgen von Managern, SEOExperten und Marketing-Spezialisten ging hervor, dass viele Marketer noch mit Widerständen in den eigenen Reihen zu kämpfen haben. Insbesondere in der Geschäftsführung sei häufig noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, damit für die notwendigen Arbeitsprozesse ausreichend finanzielle und personelle Kapazitäten zur Verfügung gestellt werden. Dabei könne es durchaus hilfreich sein, externes D 01 02 03 Wissen durch Experten zu integrieren. Es sei allerdings wichtig, keine Abhängigkeiten entstehen zu lassen. Den allgemeinen Konsens unterstreichend betonte auch Florian Hirt, Industry Analyst bei Google, dass der Weg zur Digitalisierung in Deutschland noch ein langer ist. Um die inländische Wirtschaft im Digitalbereich auf Vordermann zu bringen und sie erfolgreich gegen Internet-Giganten wie Amazon, Facebook und Apple zu positionieren, seien Entscheidungen auf höchster Ebene notwendig. Nur wenn künftig Vertrieb, Marketing, IT und Chefetage enger zusammenarbeiten und bisherige Arbeitsstandards aufgebrochen werden, sei es möglich, sich im ◼ globalen Wettkampf zu behaupten. 01 Das Publikum lauscht dem Vortrag von Florian Hirt, Industry Analyst bei Google 02 Im World Cáfe konnten die Teilnehmer mit Experten diskutieren 03 Bei Kaffee und Croissants: Gespräche und Erholung in den Pausen Fotos: Veranstalter 04 Jens Stolze, Gründer und Inhaber der B2B-Online-Marketing-Agentur Creative360 05 Kathrin Haug, Managing Partner der Agentur TeamX, in Aktion 04 05 INTERNET WORLD Business ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17–0, Fax –101 www.internetworld.de Druck: Redaktion Print / Online: Mitarbeiter dieser Ausgabe: Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Till Dziallas (tdz), Raoul Fischer, Matthias Hell, Marita Brotz, L.N. Schaffrath Druckmedien, [email protected] Stefan Hofer, Telefon: (089) 741 17–281, Marktweg 42 – 50, Helmut van Rinsum, Fax: (089) 741 17–269, 47608 Geldern Christian Erxleben (erx), E-Mail: [email protected] [email protected] INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung Schlussredaktion: Christiane Fröhlich (cf), Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu [email protected] für den Internet-Entscheider und erscheint Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 19 zweiwöchentlich am Montag. vom 01.10.2014 Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Susanne Gillner (sg), Art Directorin: [email protected] Maria-Luise Sailer Karlstraße 3, 89073 Ulm Ingrid Lommer (il), [email protected] Geschäftsführer Gestaltung: jeweils ein Jahr. Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 70,20 Telefon: (089) 741 17–111, Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer E-Mail: [email protected] im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, beträgt 5,40 Euro. In Österreich kostet das Florian Ebner, Laura Melchior (lm), Catharina Burmester, Hedi Hefele, Dr. Günter Götz [email protected] Manuela Keller, Simone Köhnke, Leserservice: Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Hotline: (089) 741 17–205, Ilka Rüther, Christian Schumacher Fax: (089) 741 17–101 Chefredakteur: Ingrid Schutzmann (is), Dr. Günter Götz (gg), [email protected] [email protected] E-Mail: [email protected] Schweiz 97,50 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Susanne Vieser (vs), Anzeigenleitung: [email protected] Angelika Hochmuth, Bank: Deutsche Bank Telefon: (089) 741 17–432, Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) Stellvertretender Chefredakteur: Abonnement 81,90 Euro im Halbjahr, in der Frank Kemper (fk), Daniela Zimmer (dz), Fax: (089) 741 17–269, IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 [email protected] [email protected] E-Mail: [email protected] BIC: DEUTDEMM Rabatt von 30 Prozent. MEINUNG 42 INTERNET WORLD Business 20. Juli 2015 15/15 Fehlende Transparenz Was die erfolgreiche Entwicklung von Real-Time Advertising wirklich behindert rsprünglich war das Ziel beim automatisierten Media-Handel, die Prozesse zwischen Einkäufer und Verkäufer von Werbeplatzierungen zu optimieren sowie die Effizienz in der Zielgruppenansprache und den Return-on-Invest digitaler Kampagnen zu steigern. Betrachten wir die Situation heute: Immer noch wird ein Großteil des MediaHandels über traditionelle Wege abgewickelt, obwohl die Technologien für Programmatic Buying ausgereift sind und die klassischen Direktbeziehungen zwischen Media-Agenturen und Publisher oder Vermarkter über Private Marketplaces bereits seit Langem abgebildet werden können. Warum tut sich da so wenig? Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts IHS soll der automatisierte Media-Handel in Deutschland bis zum Jahr 2018 zwar auf 30 Prozent steigen, doch wenn sich die Anbieter von Demand-Side- und Supply-Side-Plattformen und auch die Ad Exchanges in den letzten Jahren anders entwickelt hätten, wäre eine deutlich höhere Steigerungsrate möglich. Nicht nur Performance- auch reine Branding-Kampagnen könnten längst programmatisch abgewickelt werden. Die fehlende Transparenz im Markt ist eines der größten Hindernisse für eine Zunahme des automatisierten OnlineDisplay-Handels. Zahlreiche Technologieplattformen wirken auf Media-Agenturen und deren Kunden wie eine Blackbox. Denn je komplexer die Technologie wird, desto mehr Raum entsteht für fragwürdige Anbieter, die sowohl den Ein- als auch den Verkaufsprozess abbilden, aber eigentlich lediglich als Ad Network ohne U Real-Time Advertising Was andere schreiben Dominik Heck, COO Add 2 Den klassiklastigen Netzwerken fehlt es oft an agilem Personal, das RTA wirklich lebt und liebt – den SearchAgenturen, die geeignetes Personal in der Regel haben, fehlt es hingegen meist an Buying Power bei den großen Publishern. Ralf Strauß, Präsident des Deutschen Marketing Verbandes (DMV) In der Echtzeit-Ökonomie kommt es auf Schnelligkeit an. Die Information muss relevanter und präziser auf den Kunden zugeschnitten sein als früher, um das Echtzeit-Bedürfnis des einzelnen Kunden zu bedienen. Dies ist auch eine große Aufgabe für das Marketing. Jochen Schlosser, Uniquedigital Wir alle in der Branche müssen uns mit diesen Themen intensiv auseinandersetzen und diese verstehen. Dies erfordert Zeit und das Engagement aller Beteiligten. Ein tieferes Verständnis der technischen Abläufe beziehungsweise eine entsprechende Beratung bei der Auswahl von Technologien und Dienstleistungen ist daher unverzichtbar. Nur so sind wir alle nicht Lost in Translation und bereit für die anstehenden Veränderungen. All dies sollte aber kein Grund sein, dem Thema RTA gegenüber zurückhaltend zu sein. Der Markt bewegt sich zu Recht in diese Richtung und die altbekannten Prozesse im Marketing verändern sich. Diese Entwicklung wird sich definitiv nicht wieder umkehren und es gilt somit, die neuen Möglichkeiten zu verstehen, zu integrieren und gewinnbringend einzusetzen. den entsprechenden Plattformen keine Garantie, dass Agenturen und Werbetreibende den besten Preis für ihren Media-Einkauf erhalten, und auch Publisher bekommen keine Garantie, dass sie ihren TKP steigern können. Ein weiterer Nachteil: Geschlossene Systeme oder proprietäre Technologien, die keine offenen Schnittstellen (APIs) bieten, verhindern eine technologische Weiterentwicklung und Innovation des Konzepts einer Einkaufsplattform. Neue Silos zwischen Programmatic Media und traditionellem Media-Einkauf sind nicht die richtige Antwort. „Geschlossene Systeme Eine Lösung kann der Aufbau eines offenen, unabhängigen Börverhindern eine technologische senplatzes für digitales Inventar Weiterentwicklung“ sein. Nur wenn Einkäufer und Verkäufer über getrennte Systeme Lukas Fassbender, auf freies Inventar bieten oder ihr Director Business Development DACH Inventar dort verkaufen können, bei der DSP The Trade Desk kann ein sinnvoller und effektiwww.thetradedesk.com ver Handel entstehen. Betreiber solch einer Börse könnte ein unirgendeinen technologischen Mehrwert abhängiges Gremium sein, das sicherstellt, dass Standards eingehalten und neue Stanagieren. Wenn Technologieanbieter sowohl die dards von allen Parteien akzeptiert und Nachfrage-Seite (Demand Side) als auch umgesetzt werden. Zudem sorgt ein undie Verkaufsseite (Supply Side) vertreten, abhängiges Gremium für transparente muss es zu Interessenkonflikten kommen, Kontrollmechanismen und einheitliche die der Entwicklung mehr schaden als Schnittstellen, die zu weiterem Wachstum nutzen. Ich sehe keinen Benefit in der führen und einen zukunftsfähigen Handel ◼ Kombination beider Seiten. So gibt es auf für alle Parteien garantieren. #mobile_ payment Zitat OVK-Verbandsvize Oliver von Wersch sieht in Adblockern eine wachsende Gefahr für das Werbegeschäft. 35,6 % der weltweiten mobilen Online-Zahlungen werden über iPhones abgewickelt Android-Smartphones kommen auf 28 % „Offensichtlich fehlt bei weiten Teilen der Nutzerschaft immer noch das Bewusstsein für die Bedeutung von Werbung für die Refinanzierung kostenfreier Angebote im Internet“ Zwei von drei Smartphones weltweit laufen unter Android. Bei Mobile Payment liegt Apple dennoch vorn Quelle: Adyen Mobile Payments Index Quelle: BVDW Stellenmarkt 1.250.000 PI‘S 52.000 Newsletter 18.000 Druck 56.000 Social Media 200.000 unique user haben Da wir wa s e Beruflichng?! ru e d n ä r e V für DICH! Kontakt: Angelika Hochmuth Tel. 089/74117-432 [email protected] 01.-02. März 2016, München Jetzt Aussteller werden! internetworld-messe.de Schon ab 4.600 € sind Sie mit Messestand dabei! Für Start-ups nur 1.900 €