Das Waldschutz-Klimaschutz Projekt Fila Cruces

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Das Waldschutz-Klimaschutz Projekt Fila Cruces
Regenwald der Österreicher, Costa Rica
Schutz bestehender Wälder vor Schlägerung
Schaffung von biologischen Korridoren
Reduzierung des Treibhauseffekts durch Wiederbewaldung
Der Regenwald der Österreicher (Nationalpark Piedras Blancas) ist ein 140 km² großes Schutzgebiet im Süden Costa
Ricas. Das Gebiet zählt zu den artenreichsten Wäldern Mittel- und Südamerikas. Die geschlossenen Waldflächen im
Nationalpark waren früher mit der Fila Cruces, einem 1700 m hohen, bewaldeten Bergkamm, verbunden. Heute werden
sie durch landwirtschaftlich genutzte oder aufgelassene Weideflächen unterbrochen, wodurch es zu einer Isolation von
primären Waldflächen und zu einer Artenverarmung kommt.
Diese Lücken sollen durch ein Waldschutz- und Wiederbewaldungsprojekt geschlossen werden, mit folgenden Zielen:
• Noch bestehende Regenwälder außerhalb des Nationalparks werden freigekauft und vor Schlägerung
geschützt, wodurch eine dauerhafte Speicherung des Treibhausgases CO2 sichergestellt wird.
• Acker- und Weideflächen werden mit Regenwaldbäumen aufgeforstet; durch die Wiederherstellung eines
Ökosystems Wald werden langfristig weitere tausende Tonnen CO2 gespeichert
• Ein durchgehender„biologischer Korridor“ zwischen dem Regenwald der Österreicher und den umliegenden
Wäldern soll Wanderungsbewegungen von Tieren und Pflanzen zwischen den isolierten Waldflächen ermöglichen.
Das Korridor-Projekt Fila Cruces sieht den Kauf von vier Grundstücken, die an den Rio Bonito, den Rio Esquinas sowie
an drei Nebenflüsse grenzen, vor. Die Grundstücke haben eine Gesamtfläche von 150 Hektar: 90 ha sind bereits
bewaldet , 30 ha werden mit 22.500 Bäumen aus etwa 40 einheimischen Arten aufgeforstet, und 30 ha sollen der
natürlichen Regenerierung überlassen werden.
Die Gesamtkosten des Projekts betragen etwa 1.071.000 Euro. Über einen Zeitraum von 60 Jahren werden etwa 89.400
Tonnen CO2 gebunden, das sind jährlich 1.500 Tonnen CO2. Eine Tonne CO2 kostet etwa 12.00 Euro.
www.regenwald.at
www.lagamba.at
1. Einleitung
Klimawandel: Treibhausgas CO2
Bis vor wenigen Jahrzehnten galten Umweltzerstörung, Erschöpfung der Vorräte und Ernährungsgrundlage als die
Grenzen des Wachstums der Menschheit. Heute ist der Klimawandel in das Zentrum der Diskussion gerückt. Die
Berichte des UNO-Weltklimarates haben gezeigt, dass ein schneller und entschlossener Kurswechsel in unserer Wirtschaftspolitik ebenso wie in unserem Konsumverhalten unabdingbar ist, wenn wir die schlimmsten Auswirkungen des
Klimawandels noch abwenden wollen. Die globalen Klimaveränderungen sind für die Menschen ein Problem in wirtschaftlicher, sicherheitspolitischer und sozialer Hinsicht. Die stetige Zunahme des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2)
in der Erdatmosphäre führt zum Treibhauseffekt und somit zu einer globalen Erderwärmung. Durch die Verbrennung
von fossilen Energieträgern (Erdöl, Erdgas, Kohle) sowie durch die Abholzung und Brandrodung von Wäldern kam es
während der letzten hundert Jahre zu einer durchschnittlichen Erwärmung der Erdoberfläche um ca. 0,7°C. Dies hat
u.a. ein Abschmelzen der Polkappen, das Absterben von Korallenriffen, die Ausdehnung von Trockengebieten und
Wüsten sowie ein Artensterben zur Folge. Die Menschen als Hauptverursacher sind heute gefordert Maßnahmen für
eine Reduktion des CO2 und eine weitere Erwärmung vorzubeugen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, von
denen die Bekanntesten wohl Einsparmaßnahmen und die Verwendung alternativer Energien anstatt fossiler Energieträger sind. Eine weitere Form der CO2 Reduktion ist eine langfristige Bindung des Kohlenstoffs in Biomasse, z.B. in Holz
als nachwachsender Rohstoff. Die Wiederbewaldung bringt einen Zuwachs an gebundenem CO2 von insgesamt 600 t
pro Hektar (auf einen Zeitraum von 60 Jahren gerechnet), während bereits existierende, ausgewachsene Primärwälder
gleich viel CO2 abgeben, wie sie aufnehmen.
Blick von der Fila Cruces auf den Regenwald der Österreicher
Im Vordergrund der Rio Esquinas, im Hintergrund der Golfo Dulce
Auf der Fila Cruces wurden 2009 illegal Holzfällerstrassen
gebaut und Bäume gefällt.
Biodiversität und genetischer Austausch
Obwohl Zentralamerika nur 0,5% der Landmassen der gesamten Erde einnimmt, beherbergt dieses Gebiet 5% der gesamten Biodiversität der Erde. Der Ökosystemschutz in Form von Nationalparken, Biologischen Reservaten, Waldreservaten ist ein gutes Instrument, um die ursprüngliche Natur zu erhalten. Costa Rica stellte seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts etwa 25% seiner Landesfläche unter Schutz und gilt weltweit als ein vorbildliches Land in Belangen
des Naturschutzes. Außerhalb der Schutzgebiete entstehen jedoch immer mehr Plantagen mit Monokulturen (Bananen,
Ananas, Palmöl, Teak) und riesige Bauprojekte, die eine starke Erosion und eine Gefährdung der Wasserresourcen mit
sich bringen. Verbleibende, isolierte „Waldinseln“, die von landwirtschaftlichen Flächen umgeben werden, sind auf
lange Zeit nicht überlebensfähig, da ein genetischer Austausch mit Pflanzen- und Tierarten außerhalb der Schutzgebiete oft nicht mehr gegeben ist. Es kommt dadurch zu einer Artenverarmung; manche Arten sterben ganz aus. Dies
wird umso augenscheinlicher, wenn man bedenkt, dass ein einzelner Jaguar ein Revier von ca. 40 km² benötigt, oder
dass manche Baumarten in einem Gebiet von mehreren km² oft nur mit einem einzigen Individuum vorkommen. In den
letzten Jahren hat sich in Fachkreisen die Idee der Bildung von sogenannten “Biologischen Korridoren” durchgesetzt,
die isolierte Waldgebiete miteinander verbinden und einen genetischen Austausch von Pflanzen- und Tierpopulationen
ermöglichen. Initiativen wie das “Mesoamerican Biological Corridor (MBC) Projekt“ bestehend aus Mitarbeitern verschiedener NGO’s, der Central American Commission for Environment and Development (CCAD) und Universitäten arbeiten
an der Umsetzung der Idee.
Bauprojekt auf der Fila Costeña
Ölpalmenplantage nahe Golfito
2. Projektziel
Dieses Projekt soll einen wichtigen Beitrag leisten, um dem derzeitigem Klimawandel durch Senkung des Treibhausgases CO2 und deren langfristige Einbindung in die Biomasse entgegenzutreten und gleichzeitig auf lange Sicht eine
Erhaltung der Biodiversität im Gebiet des Regenwaldes der Österreicher und der Golfo Dulce Region zu sichern. Die
Pflanzungen werden wissenschaftlich begleitet, wobei Fragestellungen wie CO2–Akkumulierung, Wachstumsraten,
Eignung von Baumarten und Erhaltung der Artenvielfalt bearbeitet werden sollen. Gleichzeitig sollen noch bestehende Waldinseln, die akut von der Schlägerung bedroht sind, durch den Erwerb der Grundstücke geschützt werden. Das
Projekt soll in Zusammenarbeit mit folgenden Institutionen durchgeführt werden: Verein Regenwald der Österreicher,
Verein der Freunde der Tropenstation La Gamba, Universität Wien (Fakultät für Lebenswissenschaften), Universität für
Bodenkultur (Institut für ökologischen Landbau), Einwohner von La Gamba, La Virgen und San Miguel, Universidad de
Costa Rica, Instituto Nacional de Biodiversidad.
3. Grundkäufe
A. Finca Alexis in La Virgen
Finca 1: 41,90 Ha. (16 ha Wald, 25 ha Weide und Sekundärwald
Finca 2: 76,25 Ha. (44,75 ha Primärwald, 4,5 ha Sekundärwald, 21,5 ha Weide, 5,5 ha Teak)
Finca 3: 16 Ha.
(16 ha Primärwald)
Der Kauf der Finca 2 wird bis Januar 2013 abgeschlossen sein. Die Fincas 1 und 3 sollen bis 2015 gekauft werden.
3-D Vegetations-Karte von Richard Hastik: Bildmitte unten La Gamba und Bonito-Tal, Bildmitte von links nach rechts die Hauptstrasse
Interamericana, Bild oben Fila Cruces. Die Primärwälder sind dunkelgrün eingezeichnet, der Kreis zeigt das Gebiet der Fincas 1, 2 und
3. Das Bild veranschaulicht die Wichtigkeit von Korridoren zwischen den intakten Regenwäldern.
Finca Alexis (Finca 2)
Grundfläche 76,25 Ha.
Plan Nr. (Registro nacional) P-447857-8
Kaufpreis CRC 230 Mio. (€ 328.000, Oktober 2011)
Anzahlung September 2011 CRC 30 Mio.
2. Rate November 2011 CRC 20 Mio.
3. Rate Juli 2012 CRC 90 Mio.
4. Rate Januar 2013 CRC 90 Mio.
Es können bis zu 11.500 Bäume gepflanzt werden.
Die Teakbäume können ab 2014 geschlagen werden;
das Holz könnte den umliegenden Gemeinden zur
Verfügung gestellt werden.
B. Finca Amable in La Gamba
Bild oben: Finca Amable vom Rio Bonito
Bild unten: Finca Amable von Südwestgrenze
Finca Amable von der Strasse nach La Gamba
Finca Amable
Grundfläche 14.63 Ha. (9,36 Ha. + 5,27 Ha.)
Plan Nr. (Registro Nacional) P-999088-91, P-1126918- 07
Kaufpreis CRC 75 Mio. (ca. € 107.000, Oktober 2011)
Anzahlung September 2011 CRC 20 Mio.
Restzahlung November 2011 CRC 55 Mio.
Es werden 10.960 Bäume auf einer Fläche von 13,7 ha gepflanzt. Die Früchte der Ölpalmen könnten zur nachhaltigen Nutzung durch die Einwohner von La Gamba geerntet werden.
Die Finca Amable liegt zwischen der Verbundungsstrasse Villa Briceño - La Gamba - Golfito und dem Rio Bonito. Der Nationalpark
Piedras Blancas grenzt im Norden an den Rio Bonito.
Verein Regenwald der Österreicher (Verein zur Förderung der
Rettung des Esquinas-Regenwaldes in Costa Rica)
Österreich
Büro: A-1160 Wien, Nödlgasse 6/13
E-mail: [email protected]
Telefon und Fax: +43-(0)1-470 19 35
ZVR-Nummer 144799242
Zl. IV-Sd 1811-VVM/98, Bundespolizeidirektion Wien
Deutschland
Verein zum Schutz des Regenwaldes e.V.
D-53560 Vettelschoß, Bucherfelder Weg 1a
Tel.: 02645-972078, 0173-5387228
Fax: 02645-972087
E-mail: [email protected]
Landkäufe seit 1992: 4.007,68 Hektar
Spendeneinnahmen bis 31.12.10: EUR 3.658.098,18
Landkäufe Nationalpark Piedras Blancas seit 1992
Überweisungen für Landkauf und Wiederbewaldung bis
31.08.11: EUR 2.422.689,67
Wiederbewaldung
•
•
•
•
•
•
Die Tropenstation La Gamba übernimmt die Planung, Administration und wissenschaftliche Begleitung. Die wissenschaftliche Begleitung bedarf einer Vorbereitungsphase. Mit der technischen Assistenz vor Ort werden Forstingenieure/Innen beauftragt, die Lage und Größe der Flächen und die Menge des benötigten Pflanzenmaterials berechnen. Kurse werden durch die Tropenstation abgehalten, insbesondere bezüglich Baumschule, effizienten Umgang
mit Setzlingen und Pflege der Jungbäume.
Aus Samen von etwa 40-80 Baumarten aus dem umliegenden Regenwald werden die Jungpflanzen in Baumschulen
und Gewächshäusern gezogen. Pflanzenmaterial wird je nach Fruchtreife während eines ganzen Jahres laufend gesammelt. Die Produktion des Pflanzenmaterials, die Pflanzung selbst sowie auch die Pflege der Jungbäume werden
von Einheimischen unter Anweisung eines Forstingenieurs durchgeführt, wodurch Arbeitsplätze und zusätzliche
Einnahmequellen entstehen (vor allem während Fruchtreife in der Trockenzeit von Jänner/Februar bis April)
Das Gelände wird vorbereitet, markiert und aufgegraben. Durchschnittlich 800 Bäume werden pro Hektar gepflanzt. Diese Menge soll in der Tropenstation La Gamba sowie auch von Einheimischen aus La Gamba und San
Miguel produziert werden. Die Auspflanzung ist nur während der regenreicheren Zeiten von April-November
möglich. Die Pflanzungen auf der Finca Amable sollen 2011 durchgeführt werden, gefolgt von den Pflanzungen auf
der Finca Alexis.
Nach 3-5 Monaten können die ersten Jungpflanzen ausgesetzt werden. Nach 2-3 Monaten beginnt die Nachpflanzung von möglicherweise abgestorbenen Jungbäumen sowie die Pflege der Setzlinge. Diese müssen frei von Lianen
und Gräsern im Umkreis der Pflanzung sein. In den ersten 2-3 Jahren ist alle 2-3 Monate eine derartige Pflegemaßnahme notwendig.
Lokale Arbeitskräfte und österreichische VolontärInnen betreuen über drei Jahre die Jungwälder (Auslichtung, Düngung, Nachsetzen von abgestorbenen Bäumen). Nach 3 Jahren sollten die Bäume erstarkt sein und ohne weitere
Pflege auskommen. Kontrollgänge falls notwendig sollten dennoch 2x jährlich gemacht werden. Durch ein kontinuierliches Monitoring der Pflanzungen sollen wissenschaftliche Erkenntnisse über Wachstumsraten, Effizienz der
CO2-Bindung, Wiederbesiedelungsstrategien, Eignung von Baumarten und Erhaltung der Artenvielfalt gewonnen
werden.
Ziel ist es, mit nativen (einheimischen) Arten wiederzubewalden. Generell konzentrierte sich die Forstwirtschaft in
den Tropen allgemein aber auf wenige schnellwüchsige Baumarten, die aus Afrika oder Asien stammen. Die bekanntesten Arten sind Melina und Teak. Für biologische Korridore sind solche Arten aber wenig wertvoll, da diese
kaum Nahrung für andere Tiere liefern. Es wurde daher nach geeigneten einheimischen Bäumen mit biologischem
Wert (z.B. Futterpflanze für Wildtiere) gesucht. Bis heute konnte eine Liste mit etwa 60 geeigneten Baumarten erstellt werden, die laufend aktualisiert wird.
Kalkulation der Kohlenstoffbindung bei Wiederbewaldung in den Tropen
Wissenschaftliche Beratung:
Univ.Doz.Dr. Peter Weish (Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Zoologie, Department für integrative Biologie und
Biodiversitätsforschung)
ao.Univ.Prof.Dr. Roland Albert (Universität Wien, Institut für Ökologie und Naturschutz)
Dr. Werner Huber (Universität Wien, Fakultätszentrum für Biodiversität)
Dr. Anton Weissenhofer (Universität Wien, Fakultätszentrum für Biodiversität)
Redaktion: Univ.Prof. Michael Schnitzler (Verein Regenwald der Österreicher)
Trockene Biomasse: 330 Tonnen pro Hektar
Die Biomasse bezeichnet die Menge oder das Gewicht der Organismen. Nach verschiedenen Quellen beträgt die Biomasse
tropischer Regenwälder 150-850 t OTS (organische Trockensubstanz) pro Hektar, davon etwa 90% oberirdisch und 10% unterirdisch. Die großen Unterschiede hängen mit Lage, Klima, Pflanzenarten, Pflanzendichte sowie mit den Methoden der Untersuchungen zusammen. Der Durchschnitt in neotropischen Tieflandregenwäldern liegt bei etwa 350 t OTS pro Hektar. Die von
der UNFCCC (United Nations Framework Convention on Climate Change) anerkannte Berechnung der Biomasse im EsquinasRegenwald ergibt 470 t OTS pro Hektar. Aufgrund verschiedener Untersuchungen im Regenwald der Österreicher erachten
wir diese Berechnung, die bereits 1993 durchgeführt wurde, als zu hoch und nehmen eine trockene Biomasse von 330 t pro
Hektar (oberirdisch + unterirdisch) an.
Kohlenstoffanteil : 165 Tonnen pro Hektar
Die Wissenschafter sind sich weitgehend einig, dass der Kohlenstoff-Anteil (C) trockener Biomasse 47.5-50% beträgt. Wir
gehen von einem Kohlenstoff-Anteil von 50% aus und rechnen damit, dass im Regenwald der Österreicher (im Klimaxstadium)
pro Hektar 165 t Kohlenstoff gebunden sind.
Kohlendioxid-Äquivalent: 600 Tonnen pro Hektar
Der Faktor 3,67 lässt sich aus den Atomgewichten errechnen. Das Atomgewicht von Kohlenstoff (C) ist 12, von Sauerstoff (O)
16, Das Molekulargewicht von Kohlendioxid (CO2) beträgt 44. 12 Gewichtsteile Kohlenstoff sind in 44 Gewichtsteilen Kohlendioxid enthalten. Daher entspricht 1 Gewichtsteil Kohlenstoff 3,67 Gewichtsteilen CO2. 165 t Kohlenstoff entsprechen demnach 605.55 t CO2. Abgerundet rechnen wir mit 600 t CO2-Bindung pro Hektar.
Umtriebszeit: 60 Jahre
Umtriebszeit ist die Bezeichnung für die durchschnittliche Dauer von der Keimung des Baumes aus dem Samen bis zur
Fällung. Die Zeit bis zur natürlichen Erneuerung eines Bestandes kann als natürliche Umtriebszeit definiert werden. Obwohl
einzelne neotropische Bäume wie der Kapokbaum bis zu 500 Jahre alt werden, wird die mittlere Lebensdauer von Bäumen im
Regenwald der Österreicher auf 50-70 Jahre geschätzt. Wir nehmen eine natürliche Umtriebszeit von 60 Jahren an.
Jährlicher Zuwachs: 10 Tonnen CO2 pro Hektar
„Klimaxgesellschaften“ der Vegetation sind nach verbreiteter Auffassung Pflanzengesellschaften, die den maximalen Bestand
an Biomasse aufweisen. Allerdings ist dabei das Problem zu berücksichtigen, dass sich der Zuwachs über die Zeit ändert. Anfangs ist er klein, dann durchläuft er ein Maximum, und bei Annäherung an die Klimaxgesellschaft geht er schließlich gegen
null. Eine Klimax-Waldgesellschaft befindet sich dann im CO2-Gleichgewicht. Sie gibt gleich viel CO2 ab, wie sie aufnimmt. Es
ist schier unmöglich, den jährlichen Zuwachs wiederbewaldeter Flächen genau zu berechnen, da er von zu vielen Faktoren abhängt. Bei einer natürlichen Umtriebszeit von 60 Jahren und einem CO2-Äquivalent von 600 t pro Hektar, beträgt die durchschnittliche jährliche Bindung über diesen Zeitraum 10 t CO2 pro Hektar.
CO2-Speicherung pro Baum: 750 Kg
Ehemaliges Weideland in La Gamba und Umgebung wird mit 800 Jungpflanzen pro Hektar aus 40-50 Baumarten wieder bewaldet. In dieser Zahl ist bereits eine Mortalität von 25-30% enthalten. Die angenommene CO2-Bindung von 600t/ha, dividiert
durch 800 Bäume, ergibt eine CO2 -Speicherung von 750 Kg. pro Baum über eine Lebensdauer von 60 Jahren oder eine durchschnittliche jährliche CO2-Bindung von 12,5 Kg. pro Baum.
Vergleichbare Berechnungen der Kohlenstoff-Bindung in Tropenwäldern
Dr. Edmund Tanner, Univ. of Cambridge: durchschnittlich 201tC/Ha (Panama 148tC/Ha); Ernesto Medina & Elvira Cuevas: 170tC/Ha;
J. Roberts, Centre for Ecology and Hydrology, Oxfordshire: 170tC/Ha www.esd.ornl.gov/projects/qen/carbon4.html
Ross W. Gorte, Congressional Research Service, „Carbon Sequestration in Forests“ (2007): 109tC/Acre oder 269tC/Ha
http://www.nbii.gov/.../156209_1216396278010_Carbon_Sequestration_in_Forests.pdf
Für nachhaltig konzipierte Aufforstungsprojekte kann in den ersten Jahrzehnten von einem durchschnittlichen Minderungspotenzial von 10-40 t
CO2/ha*a in den Tropen ausgegangen werden www.prima-klima-weltweit.de/grafiken/downloads/paul_studie.pdf
Gibbs et al. (2007) „Monitoring and estimating tropical forest carbon stocks“ : zwischen 128 tC/Ha und 200 tC/Ha.
iopscience.iop.org/1748-9326/2/4/045023/fulltext
Die Studie „Carbon storage of harvest-age teak plantations, Panama“ ergibt eine Kohlenstoffbindung von 351t/Ha bei einer Teakholz-Plantage
mit 20 Jahre alten, 20m hohen Teak-Bäumen. http://www.geog.mcgill.ca/faculty/moore/ForEcolMan_173_213.pdf
Global Connections-“Faustformel“/ Nationaler Inventarbericht 2010 zu Treibhausgasen/ Johann Heinrich von Thünen-Institut:
10 Tonnen CO2-Absorption pro Hektar und Jahr http://www.globcon.org/de/index.php?option=com_content&view=article&id=76&Itemid=75
Stiftung Unternehmen Wald: Ein Hektar Wald in Deutschland speichert pro Jahr über alle Altersklassen hinweg ca. 13t CO2.
http://www.wald.de
„Stark Druck VisionsWald“ Aufforstungs-Projekt, Costa Rica: Ein Hektar des entstehenden Regenwaldes bindet in 50 Jahren rund 570t CO2 .
http://www.stadtwerke-pforzheim.de/de/3560.php
Ein Hektar zusätzlicher Wald bindet 10 CO2 pro Jahr http://www.prima-klima-weltweit.de/grafiken/pdf/prima-klima-faustformel.pdf
CO2-Bindung Finca Amable und Finca Alexis
82,5 Ha. Schutz bestehender Waldflächen
CO2 Bindung 82,5 Hektar/Jahr = 825 t
CO22 Bindung 82,5 Hektar/60 Jahre = 49.500 t
30 ha Wiederbewaldung (11.000 Bäume Finca Amable, 11.500 Bäume Finca
Alexis)
CO2 Zuwachs 30 Hektar pro Jahr = 300 t
CO2 Zuwachs 30 Hektar 60 Jahre = 18.000 t
29,5 Natürliche Wald-Regenerierung
CO2 Zuwachs 29,5 Hektar pro Jahr = 295 t
CO2 Zuwachs 29,5 Hektar 60 Jahre = 17.700 t
7 ha Plantagen (5,5 Teak, 1,5 Ölpalmen)
CO2 Bindung 7 Hektar/Jahr = 70 t
CO22 Bindung 7 Hektar/60 Jahre = 4.200 t
CO2 Bindung Schutz + Zuwachs = 89.400 t
Liste der Baumarten, die bisher für Wiederbewaldung in der Region verwendet wurden
Table 1: List of selected tree species used for the restoration and reforestation in the region.
Nr.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
718
Family
Anacardiaceae
Anacardiaceae
Anacardiaceae
Apocynaceae
Apocynaceae
Bignoniaceae
Malvaceae
Bombacaceae
Bombacaceae
Fabaceae-Casalpinioideae
Fabaceae-Casalpinioideae
Fabaceae-Casalpinioideae
Fabaceae-Casalpinioideae
Clusiaceae
Combretaceae
Euphorbiaceae
Euphorbiaceae
Euphorbiaceae
Fabaceae
Fabaceae
Salicaceae
Humiriaceae
Lauraceae
Lecythidaceae
Lecythidaceae
Meliacae
Meliaceae
Meliaceae
Fabaceae/Mimosoideae
Fabaceae/Mimosoideae
Fabaceae/ Mimosoideae
Fabaceae/Mimosoideae
Moraceae
Moraceae
Moraceae
Moraceae
Myristicaceae
Olacaceae
Olacaceae
Poaceae
Malvaceae
Malvaceae
Malvaceae
Malvaceae
Verbenaceae
Vochysiaceae
Vochysiaceae
Vochysiaceae
Genus
Anacardium
Astronium
Spondias
Aspidosperma
Aspidosperma
Tabebuia
Bursera
Ceiba
Ochroma
Schizolobium
Copaifera
Cynometra
Peltogyne
Calophyllum
Terminalia
Hyeronima
Acalypha
Croton
Platymiscium
Dussia
Tetrathylacium
Humiriastrum
Ocotea
Couratari
Lecythis
Carapa
Cedrela
Guarea
Inga
Inga
Parkia
Zygia
Brosimum
Artocarpus
Brosimum
Ficus
Virola
Chaunochiton
Minquartia
Gynerium
Apeiba
Apeiba
Luehea
Mortoniodendron
Vitex
Qualea
Vochysia
Vochysia
species
excelsum
graveolens
mombin
myristicifolium
spruceanum
guayacan
simarouba
pentandra
pyramidale
parahyba
camibar
hemitomophylla
purpurea
brasiliense
amazonica
alchorneoides
diversifolia
schiedeanus
curuense
discolor
macrophyllum
diguense
sp.
guianensis
ampla
guianensis
odorata
grandifolia
oerstedtiana
spp.
pendula
longifolia
utile
altilis
alicastrum
insipida
koschnyi
kappleri
guianensis
sagittatum
membranacea
tibourbou
semanii
anisophyllum
cooperi
paraensis
ferruginea
alleniii
Vernacular name
Status
Espavel
common
Ron ron
extincion
Jobo
common
cara tigre
amenazada
Manglillo
common
Corteza
extincion
Indio desnudo
common
Ceiba
amenazada
Balso
common
Gallinazo
common
Camibar
extincion
Cativo, guapinol negro
extincion
Nazareno
amenazada
Maria
common
Amarillon
common
Pilon, zapatero
common
Gusanillo, rabo de gato
common
Colpachí
common
Cristobal, Cachimbo
extincion
Sangregao, targuayugo
extincion
Lengua de vaca, zapote
common
Chiricano alegre, lorito, nispero
extincion
Ira
common
Copo hediondo
extincion
Jicaro, olla de mono
extincion
Cedro bateo
common
Cedro amargo
common
Caobilla
common
Cuajiniquil
common
Guaba
common
Tamarindo, tamarindo gigante
extincion
Sotocaballo
common
Lechoso
common
Castaño, fruto de pan
no nativo
Ojoche
common
Chilamate
common
Fruta dorada
common
Manglillo
extincion
Manu, manu negro, palo de piedraextincion
Caña brava
common
Peine de mico
common
Peine de mico
common
Guacimo colorado
common
Cuero de vieja
common
Manu platano
common
Masicaran
extincion
Mayo
common
Mayo
common
Quellennachweis, Links
Deutsch
Verein Regenwald der Österreicher
http://www.regenwald.at
„Jahresbericht 2006/2007 des Projektes Biologischer Korridor im „Regenwald der Österreicher“
http://www.lagamba.at/researchdb/pagede/index.php
Sicherung der Trinkwasserversorgung und Schutz der Biodiversität durch Wiederbewaldung
http://www.tropica-verde.de/wsb4101104201/9.html
Costa Rica: Wiederbewaldung von Wasserschutzgebieten zur Sicherung eines biologischen Korridors
http://www.pro-regenwald.org/
Homepage von „Rettet den Regenwald“
https://www.regenwald.org/
Tropenstiftung Oro Verde
http://www.oroverde.de/projekte/
Klimaschutzprojekte weltweit
http://www.klimaktiv.de/
Infoportal zu Emissionshandel und Klimaschutz
http://www.co2-handel.de/
Treibhausgase: Daten, Statistiken, Infografiken
http://www.agenda21-treffpunkt.de/daten/treibhausgase.htm
Englisch
Estimating Biomass and Biomass Change of Tropical Forests: a Primer. (FAO Forestry Paper - 134)
http://www.fao.org/docrep/w4095e/w4095e07.htm - TopOfPage
Aboveground Forest Biomass and the Global Carbon Balance
http://www.whrc.org/resources/published_literature/pdf/HoughtonGCB.05.pdf.
Tropical Rainforest Carbon Storage
http://www.esd.ornl.gov/projects/qen/carbon4.html
UNFCCC Report on ECOLAND Project, Piedras Blancas National Park
http://unfccc.int/kyoto_mechanisms/aij/activities_implemented_jointly/items/1970.php
Michoacan Reforestation Fund (Mexico)
http://www.ecologyfund.com
Eco Preservation Society - Tree Planting and Carbon Offsets
http://ecopreservationsociety.wordpress.com/2008/01/28/tree-planting-and-carbon-offsets/
Climate Neutral Network - United Nations Environment Programme (UNEP)
http://www.climateneutral.unep.org/
Tropical Forestry Initiative (TFI)
http://www.tropicalforestry.org/carbon.htm
Cool Earth – Keeping Carbon where it Belongs
http://www.coolearth.org/
Clean My World – together we are making a difference
http://cleanmyworld.org/projects.htm
Reforest the Tropics, Inc. (RTT)
http://reforestthetropics.org/
Trees for the Future
http://www.treesftf.org/main.htm
http://www.handelsblatt.com/technologie/energie-umwelt/klima-orakel/wie-viele-baeume-sind-noetig-um-einetonne-co2-zu-binden/3201340.html
Menge CO2, die durch die Erzeugung von einer Kilowattstunde Strom ausgestoßen wird
www.umweltbundesamt.de/energie/archiv/co2-strommix.pdf
www.izu.bayern.de/download/xls/berechnung_co2_emissionen.xls www.carbonindependent.org/ http://www.nef.org.uk/greencompany/co2calculator.htm
http://www.epa.gov/rdee/energy-resources/calculator.html
624g/kWh
622 g/kWh
527 g/kWh
541 g/kWh
716g/kWh
CO2 Rechner
http://co2-rechner.wwf.de/wwf/
http://www.goclimate.de/rechner/auto/
http://uba.klima-aktiv.de/
http://www.dpwn-gogreen.de/go/?s=/co2_kalkulator
http://www.dekra-online.de/co2/co2_rechner.html
http://www.atmosfair.de/
http://www.climatecare.org/
http://epa.gov/climatechange/emissions/ind_calculator.html
Fotos und Karten:
© Michael Schnitzler, Tropenstation La Gamba, Werner Huber, Richard Hastik, Werner Klar
Preiskalkulationen und Wechselkurse sind unverbindlich und entsprechen dem Stand von August 2011.
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