GRUNDWISSEN MATHEMATIK 9 Grundwissenskatalog G8-Lehrplanstandard Basierend auf den Grundwissenskatalogen des Rhöngymnasiums Bad Neustadt und des Kurt-Huber-Gymnasiums Gräfelfing JOHANNES-NEPOMUK-GYMNASIUM Grundwissen Mathematik 1 9 G8 Die Menge der reellen Zahlen Quadratwurzel Die Quadratwurzel ist die nicht-negative Lösung der Gleichung x² = a, für a ≥ 0 a heißt Radikand Quadratwurzeln können rational ( oder irrational ( ), ), also nur als unendlich nicht-periodische Dezimalzahl darstellbar, sein. Die Menge der reellen Zahlen umfasst alle rationalen und irrationalen Zahlen. Rechnen mit Quadratwurzeln Teilweise radizieren: Unter die Wurzel ziehen: Seite 2 von 13 JNG Rohr 9 G8 Grundwissen Mathematik Nenner rational machen: Potenzen mit rationalen Exponeneten ist die nicht-negative Zahl, deren n-te Potenz a ergibt (a ≥ 0), bzw. die Lösung der Gleichung: heißt n-te Wurzel von a. x3 8 hat die eine Lösung x 2 3 8 (nicht 3 8 ) x 625 hat zwei L. x1,2 625 5 4 4 Für positive Basis a definiert man: 1 92 2 9 9 3 1 1 1 1 7 3 7 6 7 7 2 7 3 7 6 7 2 13 16 6 76 7 2 8 3 (3 8 ) 2 2 2 4 1 5 8 1 5 23 Seite 3 von 13 1 3 2 3 5 25 JNG Rohr 9 G8 Grundwissen Mathematik Binomische Formeln (a + b)2 = a2 + 2ab + b2 (c2 + 7)2 = c4 + 14c2 + 49 (a – b)2 = a2 – 2ab + b2 (1 – a2x)2 = 1 – 2a2x + a4x2 (a + b) (a – b) = a2 – b2 (2f – 3g)(2f + 3g) = 4f2 – 9g2 Quadratische Gleichungen Eine Gleichung der Form ax 2 bx c 0; a 0 nennt man quadratische Gleichung. Für die Lösungen der quadratischen Gleichung gilt: x1,2 b b 2 4ac 2a z.B.: – 2x2 – x + 3 = 0; a = –2, b = –1, c = 3 L ={1; –1,5} Der Ausdruck b 2 4ac wird als Diskriminante D bezeichnet. Die quadratische Gleichung hat für D > 0 genau zwei Lösungen für D = 0 genau eine Lösung für D < 0 keine Lösung Seite 4 von 13 JNG Rohr 9 G8 Grundwissen Mathematik Satz von Vieta: Sind x1 und x2 Lösungen einer quadratischen Gleichung der Form x2 + px + q = 0, dann gilt: x1 + x2 = - p und x1 ∙ x2 = q x² - x – 6 = 0 → x1 = -2 und x2 = 3; damit gilt faktorisiert: x² - x – 6 = (x + 2)∙(x - 3) Biquadratische Gleichungen: Gleichungen der Form ax 4 bx ² c 0 heißen biquadratisch: x4 + 2x2 – 3 = 0 Substitution ( x² = u) liefert: u2 + 2u – 3 = 0 u1 = 1, u2 = -3 Resubstitution x² = 1 und x² = -3 liefern: x1 = 1, x2 = -1, x3,4 ohne Wert Lineare Gleichungssysteme mit 3 Unbekannten Ein LGS mit drei Gleichungen/Unbekannten kann man lösen, indem man es auf ein System mit zwei Gleichungen/Unbekannten zurückführt. I II III 3x + 2y + z = 6 x - y + 2z = 1 -2x + y - 3z = -3 → y = x + 2z -1 in I: 5x + 5z = 8 in III: -x – z = -2 damit entsteht ein LGS mit zwei Gleichungen/Unbekannten, welches mit den bekannten Verfahren gelöst werden kann, um anschließend die dritte Unbekannte zu finden (hier L = {}) Seite 5 von 13 JNG Rohr 9 G8 Grundwissen Mathematik 2 Quadratische Funktionen y = (x-2)2 Parabeln y = x2 Der Graph der Funktion 2 y ax bx c heißt Parabel. Die Gleichung der Normalparabel lautet y x 2 . y = x2-1 Verschiebung/Streckung Verschiebung der Normalparabel um k in x-Richtung: y = (x – k)²; Scheitel S (k / 0); (x – 2)² Verschiebung nach rechts! Verschiebung der Normalparabel um q in y-Richtung: y = x² + q; Scheitel S (0 / q); x² - 1 Verschiebung nach unten! Kombination: y = (x – k)² + q; S (k / q) Streckung der Normalparabel: y = ax² für |a| > 1 ist der Graph schmäler, für 0 < |a| < 1 breiter; für a < 0 nach unten geöffnet. Quadratische Ergänzung: 2x² + 4x – 6 = 2(x² + 2x – 3) = 2(x² + 2x + 2(x² + 2x + 1 - 1 – 3) = 2(x + 1)² - 8; Seite 6 von 13 - – 3) = S (-1 / -8) JNG Rohr Grundwissen Mathematik 3 9 G8 Zusammengesetzte Zufallsexperimente Zufallsexperimente Zufallsexperimente, bestehend aus mehreren (n) Teilexperimenten heißen zusammengesetzte Zufallsexperimente; Die Ergebnisse werden als n-Tupel geschrieben, welche die Pfade in einem Baumdiagramm darstellen. Bsp.: Gegeben ist eine Urne mit 2 schwarzen und 3 weißen Kugeln; man zieht zweimal hintereinander ohne Zurücklegen. Seite 7 von 13 JNG Rohr 9 G8 Grundwissen Mathematik Pfadregeln 1. Die Wahrscheinlichkeit eines Ergebnisses ergibt sich aus dem Produkt der Wahrscheinlichkeiten längs des zugehörigen Baumpfades. P ({S,W}) = 2. Die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses ergibt sich aus der Summe der zum Ereignis gehörenden Pfadwahrscheinlichkeiten. P („genau eine Kugel ist schwarz“) = 4 Das rechtwinklige Dreieck Die Satzgruppe des Pythagoras C a b h A q p B c Seite 8 von 13 JNG Rohr 9 G8 Grundwissen Mathematik Hypotenusensatz (Satz des Pythagoras): In jedem rechtwinkligen Dreieck ist das Hypotenusenquadrat flächengleich der Summe der Flächeninhalte der Kathetenquadrate. (Die Umkehrung des Satzes gilt auch!) a 2 b2 c2 Höhensatz: In jedem rechtwinkligen Dreieck ist das Quadrat über der Höhe flächengleich dem Rechteck aus den beiden Hypotenusenabschnitten. h2 p q Kathetensätze: In jedem rechtwinkligen Dreieck ist jedes Kathetenquadrat flächengleich dem Rechteck aus der Hypotenuse und dem der Kathete anliegenden Hypotenusenabschnitt. a 2 c p bzw. b 2 c q Merkenswerte Anwendungen: Diagonale im Quadrat: Höhe im gleichseitigen Dreieck: Raumdiagonale im Quader: Seite 9 von 13 JNG Rohr 9 G8 Grundwissen Mathematik Trigonometrie (0° < α < 90°) Gegenkathete von Hypotenuse Sinus: sin Kosinus: cos Tangens: tan sin(90 ) cos cos(90 ) sin Ankathete von Hypotenuse Gegenkathete von Ankathete von tan Schreibweise: sin 2 : sin 0° sin 0 cos 1 tan 0 Seite 10 von 13 30° 1 2 1 3 2 1 3 3 sin cos sin 2 cos2 1 45° 1 2 2 1 2 2 60° 1 3 2 1 2 2 1 3 90° 1 0 nicht definiert JNG Rohr 9 G8 Grundwissen Mathematik 5 Raumgeometrie Cavalierisches Prinzip Stehen zwei Körper gleicher Höhe und gleichen Grundflächeninhalts auf einer Ebene E und werden sie von jeder Parallelebene in inhaltsgleichen Flächen geschnitten, haben sie das gleiche Volumen. Spitze S Seitenkante Seitenfläche (Dreieck) Grundfläche G (Vieleck hier Sechseck) Pyramide Höhe h: Lot von der Spitze auf die Grundebene. Mantelfläche: Summe aller Seitenflächen 1 Gh 3 Volumen: V Tetraeder: dreiseitige Pyramide mit gleich langen Kanten. Seite 11 von 13 JNG Rohr 9 G8 Grundwissen Mathematik Neigungswinkel β einer Geraden gegenüber einer Ebene (hier Seitenkante s und Grundflächen-ebene) Neigungswinkel α einer Ebene gegenüber einer Ebene (hier Seitenflächen- und Grundflächen-ebene) Prisma Zylinder Volumen V Gh Oberfläche: O M 2G Volumen V G h r 2 h Mantelfläche: M u Kreis h 2r h Oberfläche: O M 2G 2rh 2r 2 Seite 12 von 13 JNG Rohr 9 G8 Grundwissen Mathematik Kegel Volumen: 2r s V 13 G h 13 r 2 h Die Mantelfläche ist ein Kreissektor mit dem Radius s (Mantellinie) und der Bogenlänge 2r Mantelfläche M rs . Oberfläche: O M G rs r 2 Netze Pyramidennetz Seite 13 von 13 Prismanetz JNG Rohr