Predigt: Sorgenfrei leben?! - Chrischona

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 Predigt:Sorgenfreileben?!
Heute soll es um unsere Sorgen gehen. Um die Sorgen, die wir uns täglich machen. Um unsere Gedanken: Wie wird dieser Tag, wie wird es morgen, wie wird dies oder jenes? Unser Thema lautet: „Sorgenfrei leben?!“. Hinter diesen zwei Worten stehen ein Frage‐ und ein Ausrufezeichen. Die Frage, ob es überhaupt möglich sei sorgenfrei zu leben und die Feststellung, dass es möglich sein könnte. Was sagt die Bibel zu unseren Sorgen? Dazu habe ich acht Verse aus der Bibel ausgewählt, fünf aus dem Neuen und drei aus dem Alten Testament. Ich zitiere sie jeweils in der Übersetzung Hoffnung für alle 2002. Dort sind teilweise Ausdrücke mit Sorgen übersetzt, wo vielleicht in anderen Übersetzungen Kummer, Anliegen oder ähnliches steht. Übrigens habe ich mich gefreut, als ich den Wochenspruch vom heutigen Sonntag las. Er passt total zum heutigen Thema: Alle eure Sorgen werft auf ihn; denn er sorgt für euch (1.Petrus 5,7; Luther 1984). Vom Typ her war ich, bis vor einigen Monaten, ein Mensch, der sich häufig Sorgen machte. Aber Gott hat mich verändert. Er hat mir ein Vertrauen in ihn geschenkt, das mich gelassener werden liess. Wie es dazu kam, möchte ich euch im Folgenden schildern. Es war am Sonntag, 1. Februar diesen Jahres. Wir hatten bei einem meiner Brüder übernachtet, nachdem wir an einer Geburtstagsfeier teilgenommen hatten. Da hatte ich beim Frühstück erzählt, dass ich jedes Mal, wenn ich auf die Intensivstation arbeiten gehe, mir gewisse Sorgen mache. Eigentlich wüsste ich gar nicht warum, weil meine Erfahrung doch gezeigt habe, dass ich in all den Jahren, die ich als Krankenpfleger gearbeitet habe, immer wieder Kraft, Hilfe und Gelingen erfahren habe. Dass ich auch im Misserfolg und den Fehlern immer wieder erlebt habe, wie Gott mich unterstützt hat, und dass das Leben weiter ging, auch wenn Dinge geschehen sind, die nicht hätten geschehen sollen. Darum musste ich mich fragen: Warum diese Sorgen? Warum mir zum Voraus ausmalen, was alles schief gehen könnte? Immer wieder hatte ich doch erfahren, wie die Arbeit gelingt und dass sich meine Befürchtungen nicht bewahrheitet hatten. Am Abend jenes Sonntags wurde mir die Aussage des folgenden Liedes wieder neu bewusst. Wir hatten es eine Woche zuvor in unserer Gemeinde gesungen: Jesus Christus ist der Sieger über Hölle, Tod und Teufel, darum lieb ich ihn. Er gab meinem Leben Sinn und ewges neues Leben, darum sing ich froh von ihm. Jesus Christus gestern und auch heute und derselbe auch in Ewigkeiten, fasse seine Hand, er will dich leiten, er hält dich für alle Zeiten. Am folgenden Montag bis Mittwoch hatte ich Frühdienst auf der Intensivstation. Ich hatte schon lange nicht mehr so gut geschlafen in den Nächten zuvor. Ich fühlte mich von Gott getragen und verspürte Freude und Energie. Mir wurde bewusst: wenn ich mich diesem Jesus Christus mit allem, was ich bin, anvertraue, dann muss ich mir keine Sorgen machen. Mit ihm bin ich ein Team, wir gehen gemeinsam durchs Leben. Er ist Sieger über alles und heute noch der gleiche Erretter, Befreier und Heiler wie zu seinen Erdenzeiten. Ausserdem wohnt Christus in mir und ich in ihm (Johannes 14,20)! Seither mache ich mir keine Sorgen mehr, und falls doch sorgenvolle Gedanken aufkommen möchten, bringe ich sie sofort zu Jesus, und mache mir bewusst, dass er mit seiner ganzen Fülle, seiner Kraft, seiner Liebe und seinem Sieg in mir wohnt. Ich möchte euch jetzt den ersten Vers lesen aus dem Neuen Testament, in dem es um Sorgen geht. Ich glaube, dass Gottes Wort uns zeigen möchte, dass Gott nicht jemand ist, der unsere menschlichen Gefühle und Regungen ignoriert. Er ist nicht einer, der Sorgen auf die Seite schiebt und sagt: Es gibt sie nicht und darf sie nicht geben. Sorgenfrei leben?! ‐ 1 ‐ Christian Hurni 1. Petrus 5,7: Ladet alle eure Sorgen bei Gott ab, denn er sorgt für euch. Ist das nicht wunderbar? Gott sorgt! Und weil er für uns sorgt, müssen wir uns nicht auch noch sorgen. Gott kümmert sich doch schon um uns! Er schaut doch für uns und gibt uns alles, was wir brauchen, Tag für Tag und Stunde um Stunde. Er hat alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Im Vers vorher (6) heisst es: „Deshalb beugt euch unter Gottes mächtige Hand. Gott wird euch aufrichten, wenn seine Zeit da ist.“ Wir dürfen unser Leben ganz Gott überlassen. Er wird uns zur rechten Zeit helfen. Was wir jetzt machen sollen: Unsere Sorgen bei Gott abladen. Nicht ein paar, sondern alle! Warum? Weil Gott für uns sorgt! Sprüche 12,25: Sorgen drücken einen Menschen nieder, aber freundliche Worte richten ihn wieder auf. Das ist doch etwas, was wir erleben. Sorgenvolle Gedanken ziehen uns herunter und machen uns das Leben schwer. Sie bewirken, dass wir krumm und gebeugt umhergehen und den Kopf hängen lassen. Das kann es nicht sein! Lassen wir sie doch auf der Seite. Schauen wir auf den 2. Teil dieses Spruches: „Aber freundliche Worte richten ihn wieder auf.“ Woher kommen freundliche Worte? Freundliche Worte finden wir ganz viele in der Bibel! Freundliche Worte können uns Mitmenschen oder Glaubensgeschwister weitergeben. Auch wir sollen solche Worte anderen austeilen. Es ist eine Tatsache: Sorgen drücken uns, aber Freundlichkeit stellt und richtet uns auf. Prediger 11,10: Lass dich nicht von Kummer und Sorgen beherrschen, und schütze dich vor Krankheit! Denn Jugend und Schönheit sind vergänglich. Klarer kann man es wohl nicht sagen. Kummer und Sorgen sind eine Tatsache. Aber der Prediger Salomo fordert uns auf, uns nicht von ihnen beherrschen zu lassen. Nicht sie sollen uns regieren und unsere Begleiter sein. Es heisst ausserdem „und schütze dich vor Krankheit“, als wäre das etwas, das wir getrennt anschauen sollten. Doch bin ich überzeugt und wir wissen es durch eigene Erfahrungen oder Erfahrungen anderer: Sorgen und Kummer können uns soweit führen, dass wir krank werden, ausgebrannt sind und nicht mehr mögen. Das seelische Befinden hat Einfluss auf unseren Körper. Wenn wir zu unserer Seele schauen, ihr Gutes zumuten, sie umsorgen, ihr geben, was sie braucht an Pflege, Liebe und Zuneigung, an Erholung und Ausgleich, dann kann es passieren, dass gewisse Krankheiten ausbleiben oder gar verschwinden. Psalm 55,23: Überlass alle deine Sorgen dem Herrn! Er wird dich wieder aufrichten; niemals lässt er den scheitern, der treu zu ihm steht. Was heisst es hier? Behalt doch deine Sorgen nicht für dich! Überlass sie Gott! Überlass sie doch dem, der in dir wohnt. Er wird dich wieder aufrichten. Er wird dir aufhelfen, er wird dich wieder gerade machen und dich strecken. Da kommt mir die krumme Frau in den Sinn, die Jesus Christus geheilt hat (Lukas 13,10‐13). Er hat sie geheilt an einem Sabbat. Ihm ist es doch egal gewesen, ob die Pharisäer und die Schriftgelehrten zu jener Zeit den Sabbat so geheiligt haben, dass man nicht einmal Gutes tun durfte. Er hat Gutes getan am Sabbat, das war Jesus Christus „wurst“. Er hat nicht auf die religiöse Elite geachtet und darauf, was andere von ihm gedacht haben. Er hat das gemacht, was Gott ihm beauftragt hatte und was er Gott hat tun sehen. Er heilte die gekrümmte Frau. Er hat zu ihr gesagt und sagt das auch zu dir: Richte dich auf, werde gerade, streck dich! Heute ist für dich der Tag des Heils, der Befreiung und der Errettung. Gott vergibt dir alle Sünden, die du bisher getan hast, die du jetzt tust und die du noch tun wirst. Gott befreit dich von all deinen Abhängigkeiten und Bindungen, er sprengt deine Fesseln, nimmt dir die Finsternis und schenkt dir sein Licht. Er heilt dich und richtet dich auf! Sorgenfrei leben?! ‐ 2 ‐ Christian Hurni Ist das nicht wunderbar? Und dann die Verheissung: niemals lässt er den scheitern, der treu zu ihm steht. Wir werden nicht scheitern, weil wir mit Jesus durchs Leben gehen und er uns begleitet und bewahrt. Wir wissen, dass uns nichts von seiner Liebe trennen kann: Weder Sorgen noch Kummer, weder Ängste noch Verfolgung, weder Leid noch Tod. Nichts trennt uns von Gottes Liebe. Ist Gott für mich, wer kann dann gegen mich sein (Römer 8,31ff)? Wir haben die Verheissung, dass Gott es nie zulässt, dass wir aus der Bahn geworfen werden. Matthäus 6,25: Jesus sagt: Darum sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euren Lebensunterhalt, um Essen, Trinken und Kleidung. Leben bedeutet mehr als Essen und Trinken, und der Mensch ist wichtiger als seine Kleidung. Jesus macht uns Mut. Es geht hier auf Erden um mehr als um Essen und Trinken und wie wir gekleidet sind. Wahrscheinlich machen uns diese Dinge kaum Sorgen. Essen und Trinken haben wir in Hülle und Fülle. Wir können jeden Tag einkaufen gehen, mehrmals täglich und sogar sonntags. Für Kleidung haben wir in der Regel das Geld und es gibt eine grosse Auswahl. Wir sorgen uns vielleicht, ob unsere Kleider modisch genug sind und wir die passende Grösse finden. Aber es gibt noch genug Dinge, die uns Sorgen bereiten können. Vielleicht sind es die Arbeitsstelle, die uns nicht mehr gefällt oder die Ferien, die wir noch nicht gebucht haben. Jesus fordert uns auf: Macht euch keine Sorgen! Warum? Weil die Dinge, die uns Sorgen bereiten, äusserlicher Natur sind und Leben mehr bedeutet als Essen und Trinken und Äusserlichkeiten. Was meint denn Jesus, wenn er sagt: Der Mensch ist wichtiger als seine Kleidung? Ich glaube, Jesus will uns damit sagen: Sorge dich im guten Sinne um deine Seele, dass du dein Leben mit und in Gott führst und dass du dich zuerst um Gottes Reich und seine Gerechtigkeit kümmerst (Matthäus 6,33). Es ist wichtig, dass ich zum inneren Menschen schaue und daran denke: Wo mein Schatz ist, ist auch mein Herz. Wenn mein Schatz im Himmel ist, im Reich Gottes, und wenn mein Anliegen die Gerechtigkeit Gottes ist, dann bekomme ich alles andere geschenkt. Das meint wahrscheinlich Jesus mit der Aussage, dass der Mensch wichtiger sei als die Kleidung. Übrigens ist das Himmelreich nicht irgendwo und irgendwann, sondern es ist jetzt da, es ist angebrochen mit dem ersten Kommen von Jesus Christus, und es ist in mir. Matthäus 6,34: Deshalb sorgt euch nicht um morgen, der nächste Tag wird für sich selber sorgen! Es ist doch genug, wenn jeder Tag seine eigenen Lasten hat. Hier geht es noch um etwas anderes: Wir sollen uns nicht sorgen um morgen und was kommen wird. Wenn du jetzt meiner Predigt zuhörst und dann denkst: Oh, morgen, was kommt da alles auf mich zu? Das Gespräch mit dem Chef, der schwierige Kollege, eine Arbeit, die nicht fertig werden will, ah, wieder eine Prüfung in der Schule. Oder die Angst, dass ich morgen aufwache mit Schmerzen: Rheumaschmerzen, Rücken‐ oder Kopfschmerzen. Was wird morgen sein? Da fängt es an zu drehen und drehen und die Gedanken werden immer schlimmer, immer negativer, es zieht mich immer mehr nach unten. Nein, sagt Jesus, sorgt euch nicht um morgen! Warum? Es ist noch genug früh, wenn der morgige Tag zum heutigen Tag wird. Es reicht doch, wenn jeder Tag seine eigenen Lasten hat. Bürden wir uns nicht noch mehr Lasten auf, noch mehr Kummer und Bedrückung, weil wir schon vorausdenken in schlechter Art und Weise. Nichts gegen gutes Planen und Vorsorgen, aber hier geht es um Sorgen, die uns die Ruhe stehlen, die uns ängstigen und nervös machen. Solche Sorgen sollen wir uns nicht machen und sie bei Seite lassen. Matthäus 16,8: Jesus merkte, worüber sie sprachen, und fragte: Weshalb macht ihr euch gleich Sorgen, wenn einmal nichts zu essen da ist? Traut ihr mir so wenig zu? Die Jünger haben Wunder Sorgenfrei leben?! ‐ 3 ‐ Christian Hurni erlebt, sie haben erfahren wie Jesus insgesamt 9000 Männer, ausserdem noch viele Frauen und Kinder, versorgt hat mit Brot und Fisch (Matthäus 14+15). Jesus hatte nicht viel zur Verfügung. Alle wurden jedoch satt und es hatte noch viel übrig. Jetzt ist Jesus wieder einmal mit den Jüngern unterwegs. Als sie am anderen Seeufer ankommen, stellen die Jünger fest, dass sie vergessen haben, Brot mitzunehmen. Ausserdem warnt sie Jesus, dass sie sich vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer hüten sollen! Da sich die Jünger gerade um Brot sorgen, meinen sie, Jesus rede vom Sauerteig, weil sie kein Brot mitgenommen haben. Da kommt der vorhin zitierte Vers. Jesus sagt zu den Jüngern: Macht euch nicht so schnell Sorgen. Jetzt habt ihr zweimal das Wunder der Essensvermehrung erlebt. Und ihr sorgt euch, weil ihr Brot vergessen habt? Traut ihr mir so wenig zu? Wie viel trauen wir Gott zu? Ist Gott einfach ein Lückenbüsser‐Gott? Ja, wenn nichts mehr hilft, dann hilft vielleicht beten. So quasi als Notnagel, als letzte Lösung des Problems? Oder ist Gott dauernd bei dir, in dir, mit dir? Weisst du deshalb, dass Gott für dich schaut? Er hat dich ja so gern! Er ist doch ein liebender Vater und was ihm gehört, das gehört doch auch dir. Das hat der Vater zum älteren Sohn gesagt in der Geschichte vom verlorenen Sohn (Lukas 15,31). Und das sagt Gott auch zu uns: Was mir ist, ist auch dir. Du wohnst doch in meinem Haus, du gehörst doch zu mir, du gehörst doch in meine Familie, du bist mein Sohn, meine Tochter. Du darfst doch einfach alles haben, was ich habe. Alles verwenden, was vorhanden ist. Aus dem heraus leben, was es bei mir gibt. Vertraust du mir so wenig? Ich bin doch da, dauernd, mit meiner ganzen Fülle und meinem ganzen Reichtum, mit meiner Macht und Herrlichkeit. Vertrau mir doch! Wir kommen zum letzten Vers. Viele von uns haben ihn sicher schon mehrfach gehört und in Anspruch genommen. Philipper 4,6: Macht euch keine Sorgen! Ihr dürft Gott um alles bitten. Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm! Wir werden nochmals aufgefordert: Macht euch keine Sorgen! Warum? Weil wir zu Gott gehen dürfen und ihn um alles bitten. Wir dürfen ihm sagen, was uns fehlt und uns bedrückt. Er hört uns. Und dann danken wir ihm. Wir haben heute Morgen acht Verse angeschaut, wo es ums Sorgen geht. Wie beantwortest du jetzt die Frage, die ich zu Beginn der Predigt gestellt habe, nämlich, ob es möglich sei, sorgenfrei zu leben? Ich habe meine Antwort gefunden. Sie lautet: Ja, mit Gottes Hilfe! Ich wünsche euch, dass ihr in dem Bewusstsein leben könnt: Christus ist in mir und ich bin in Christus. Ich bin nicht alleine auf meinem Weg, weder heute noch morgen noch übermorgen. Jesus Christus ist immer bei mir. Er begleitet und berührt mich, er tröstet mich durch seinen Heiligen Geist. Er bewahrt mich davor, mir im Herzen und in den Gedanken Sorgen zu machen. Und wenn ich mir Sorgen mache, darf ich sie bei ihm abladen, ihm sagen, was mir fehlt und ihm danken, dass er mein Versorger ist. Ich lese zum Schluss nochmals: Philipper 4,6: Macht euch keine Sorgen! Ihr dürft Gott um alles bitten. Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm! In diesem Sinne: Geht mit Gott! Halleluja! AMEN! Sorgenfrei leben?! ‐ 4 ‐ Christian Hurni 
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