Abstract: Kemper, Dr. Claudia Was bedeutet Ethik in der Forschung? Einleitung: Prinzipien ethischen Handelns sollen das Vorgehen in der Medizin leiten und Orientierung geben. Neben den Menschenrechten, zu denen sich unsere Gesellschaft im Grundgesetz bekennt, gelten in der Medizin die wohl bekanntesten vier Grundsatzprinzipien von Beauchamp und Childress: Autonomie, Schadensvermeidung, Fürsorge und Gerechtigkeit. An diesen Prinzipien muss sich das Handeln mit und am Menschen ausrichten, sei es in der täglichen Versorgung oder in der Wissenschaft. Forschung in Medizin und Therapie hat vor allem im experimentellen Vorgehen eine große Bedeutung und erfordert dabei eine angemessene ethische Reflexion. Rahmen medizinischer Forschung: Mit der Deklaration von Helsinki (1964) und deren Revisionen liegt ein international anerkannter ethischer Rahmen für medizinische Forschung vor. Dieser Rahmen soll sicherstellen, dass Menschenrechte und die Wahrung der ethischen Prinzipien Vorrang vor dem Erkenntnisbestreben wissenschaftlicher Forschung haben. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Forschung am bzw. mit einwilligungsunfähigen Patienten und Minderjährigen. Jedes Forschungsvorhaben am und mit Menschen muss sich an diesem Rahmen messen, indem es von einem unabhängigen Gremium geprüft wird. Diese Prüfung umfasst neben den Rahmenbedingungen des Forschungsvorhabens auch den Datenschutz und Interessenskonflikte. Fazit: Forschung in Medizin und Therapie erfordert Daten, deren Erhebung bei den Wissenschaftlern ethische Sensibilität erforderlich macht. Neben deren persönlicher Verantwortung ist die Bewertung von Untersuchungsideen nach ethischen Gesichtspunkten unverzichtbar. So notwendig wissenschaftliche Erkenntnisse für eine qualitätsgesicherte Gesundheitsversorgung sind, bleibt die Abwägung der Rechte und Interessen der Studienteilnehmer gegenüber den zu erwartenden wissenschaftlichen Erkenntnissen eine zentrale Aufgabe.