69 hemizellulosisch, die der Druckfasern lignifiziert. — Aus der

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Morphologie, Physiologie.
hemizellulosisch, die der Druckfasern lignifiziert. — Aus der Funktion der
Tracheiden bei den Koniferen und der Fasern bei den Laubhölzern folgern
Verff., daß die Micellarstruktur um so unabhängiger von der mechanischen
Beanspruchung ist, je früher und vollständiger die Membranen verholzen
und der Plasmainhalt der Zellen verschwindet. Ursprünglich sind die Micelle stets spiralig angeordnet, ihre Neigung kann aber durch mehr oder
weniger rasche Längsstreckung der Zelle beeinflußt werden. Bei den
Tracheiden tritt infolge des dauernden Wasserdurchstroms das Verholzen
und das Verschwinden des Zytoplasmas schneller ein als bei den Fasern; daher
macht sich bei ihnen im Feinbau die mechanische Beanspruchung nicht so
deutlich wie bei den Fasern bemerkbar. Siegfried
Lange
(Greifswald).
Pavelli, R., e Costa, T., G i n a n d r o m o r f i s m o i n „ C u c u r b i t a
P e p o " L. Nuovo Giorn. Bot. Ital. 1928. 34, 1043—1048; 1 Taf.
Die Arbeit behandelt den Unterschied normaler und gynandromorpher
weiblicher Blüten vom Kürbis, deren Formen auf der beigegebenen Tafel
gut illustriert werden. Die gynandromorphen Blüten haben bisher keine
reifen Früchte ergeben, wenn auch eine Weiterentwicklung bis zu einem
gewissen Grade beobachtet wurde. Sie zeichnen sich gegenüber den normalen
weiblichen Blüten durch die langen Stiele aus, wie sie für die männlichen
charakteristisch sind; man könnte sie als gynandropodisch bezeichnen, d. h.
als weibliche Blüten mit dem Stiele der männlichen.
R. Pilger
(Berlin-Dahlem).
Ziegenspeck,H., Z u r T h e o r i e d e r B e w e g u n g s - u n d W a c h s ­
t u m s e r s c h e i n u n g e n b e i P f l a n z e n . Bot. Arch. 1928. 21,
449—647 ; 3 Taf.
Die zuerst untersuchten B e w e g u n g s e r s c h e i n u n g e n der
C y n a r e e n - F i l a m e n t e werden nach der Literatur im Hinblick auf
den turgeszenten Protoplasten, nach eigenen Untersuchungen in bezug auf
die Beschaffenheit der Membranen betrachtet. Daneben werden Versuche
über die Reizung durch Berührung, elektrische Eingriffe, Plasmolyse und
Chloroformierung angestellt und ein interessanter Vergleich der Vorgänge
mit traumatischen Reaktionen durchgeführt. Der Mechanismus besteht in
einer Kontraktion des Protoplasten und im Zusammenziehen der elastisch
gedehnten Zelluloselamelle, wobei an den Längswänden des Haarfußes
diese an denen der benachbarten Filamentzellen entlanggleiten und mittels
Plasmodesmen den Reiz weiterleiten, während an den Querwänden wegen
der festen Verbindung der Zellulosemembranen ein Zug auf die anstoßenden
Zellen ausgeübt wird. Bei den ähnlich gebauten U r t i c a c e e n -Filamen­
ten wirken dagegen ausgelöste Spannungen, wobei als auslösende Faktoren
die von G ö b e 1 erkannten Typen genannt werden. An den weiter unter­
suchten B e r b e r i s S t a u b f ä d e n sind in reizbarer Lage die Zellen des Be­
wegungsgewebes oberseits durch Turgeszenz gespannt. Durch einen Reiz
auf das gleichfalls turgeszente Sinnesepithel kollabieren die Protoplasten
und üben einen Zug auf die Plasmodesmen des Bewegungsgewebes aus.
Indem sich dabei die elastisch gespannten Membranen kontrahieren, ver­
ziehen sich die Wände der nächsten Zellen, und durch Übertragung auf die
in gleicher Höhe liegenden Bewegungszellen erschlafft das ganze Bewegungs­
gewebe. Vorhandene Sparstärke reguliert den osmotischen Druck zum Aus­
gleich für die Überdehnungserscheinungen. Ist vorher die nicht aus Amyloid
aufgebaute Rückseite in eine Zwangslage gebracht, daß sie sich nicht nach
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