Blick vom Leimberg auf Gemünden Luisenstraße Kirchstraße Bergstraße Schloßstraße / Burgweg Kirchberger Straße Schenk-von-Schmittburg-Straße Brunnengasse Eckstraße Geologischer Lehrpfad Gemünden Rundwanderweg, Länge etwa 4 km Gehzeit: ca. 2,0 bis 2,5 Stunden Wegebeschaffenheit: Wirtschaftswege und unbefestigte Erdwege, für Kinderwagen / Rollstuhl nur abschnittsweise geeignet. Der geologische Lehrpfad in Gemünden, seit 1978 eröffnet, ist eine Art Schaufenster in die Erdgeschichte. Chronologisch am Wegesrand aufgestellte Gesteinsblöcke gewähren einen Einblick in die wechselvolle geologische Entwicklung des Hunsrücks und des südlich angrenzenden Nahe-Berglandes über einen Zeitraum von mehr als 400 Mio. Jahren. Die bis zu 16 Tonnen schweren Gesteinsblöcke stammen aus dem Gebiet zwischen Koblenz – Bingen – Bad Kreuznach – Birkenfeld – Morbach. Bei jeder Gesteinsgruppe weist eine Tafel auf den Namen, den Herkunftsort, die Entstehung, die Besonderheit und das Alter des Gesteins hin. Man sieht hier u.a. die Gneise von Wartenstein, die Quarzite von Schöneberg, Schiefer von Bacharach, Bundenbach und Gemünden, die Kalke und Erze von Stromberg, Schwertspat von Baumholder, Diabase aus dem Hahnenbach- und Kellenbachtal, Porphyre von Bad Münster am Stein, Sandsteine und Konglomerate von Sobernheim und „Strandsande“ mit Austern von Eckelsheim. Zusätzlich wurden einige Steine angeschnitten, so dass der Besucher in den Stein hineinsehen kann. Zeugen des ehemaligen Schieferbergbaus stellen die Stollen am Wege dar. Viele Sinne werden auf dem Lehrpfad angesprochen, denn die Gesteine, die den Wegesrand säumen, laden zum Fühlen und Ertasten ein. Essen und Trinken in Gemünden ►Gemündener Hof, Hauptstraße 56 Tel. 06765/9190 ►Geminner Fleckestritzer, Hauptstraße 32 Tel. 06765/960481 ►Pizzeria San Remo, Hauptstraße 24 Tel. 06765/1818 ►Gasthaus zur Post, Kirchberger Straße 24 Tel. 06765/446 ►Café und Bäckerei Luth, Raiffeisenstraße 26 Tel. 06765/243 Weitere Informationen erhalten Sie bei der Tourist-Information Kirchberg Marktplatz 6, 55481 Kirchberg / Hunsrück Tel. +49(0)6763/910144, Fax: 910149 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirchberg-hunsrueck.de -------------------------------------------------------------Herausgeber: Tourist-Information 55481 Kirchberg, 2010 Konzeption, Gestaltung und Fotos: Hans-Werner Johann GeoLehrpfad Gemünden Steine erzählen Erdgeschichte www.Kirchberg-hunsrueck.de Am Fuße des Soonwaldes, eines der größten geschlossenen Waldgebiete Deutschlands, liegt Gemünden, das als die "Perle des Hunsrücks" bekannt ist. Geologischer Lehrpfad Gemünden Zahlreiche naturschiefergedeckte, historische Fachwerkhäuser im Ortskern von Gemünden sind Spuren einer ursprünglich stark vom Dachschieferbau geprägten Region. Die Erinnerung an die Tradition des Dachschieferbergbaus hält ein als Rundwanderweg angelegter geologischer Lehrpfad lebendig. Er gewährt einen Einblick in die komplizierte, aber auch faszinierende geologische Entwicklungsgeschichte des Hunsrücks, die über einen Zeitraum von mehr als 400 Mio. Jahren dargestellt ist. Während dieser langen Zeitspanne veränderten sich durch die Wechselwirkung von inneren und äußeren Erdkräften das Klima und die Verteilung von Land und Meer. Ein Faltengebirge entstand und wurde wieder abgetragen. Lebewesen starben aus, neue, den veränderten Lebensbedingungen angepasste Formen entwickelten sich. Die Faltung an der Wende Unterkarbon / Oberkarbon vor etwa 300 Mio. Jahren bewirkte eine Gliederung dieser Region in zwei Einheiten: Die durchschnittliche Fördermenge betrug pro Jahr 600 t Dachschiefer, bis zu 35 Bergleute fanden hier Arbeit. Zur Steigerung der Produktion wurde die Anlage 1922 durch einen neuen Förderschacht erweitert. Sie produzierte bis zu ihrer Stilllegung auf drei Sohlen in 20, 40 und 60 Metern Tiefe. Dabei entstanden 10 Hohlräume, von denen einige die Größe einer Sporthalle erreichten. Der Bekanntheitsgrad der Kaisergrube gründet nicht nur auf ihrer ehemaligen wirtschaftlichen Bedeutung für diese Region bei der Förderung von Dachschiefer, sondern mehr auf dem Fossilreichtum und dem außerordentlich guten Erhaltungszustand der Fossilfunde. Spektakuläre Funde aus den Klassen der Panzerfische, Knochenfische und der kieferlosen Fische sorgten bereits im letzten Jahrhundert für den hohen Bekanntheitsgrad der Kaisergrube. In Erwartung einer reichen Fossilausbeute begann deshalb etwa zeitgleich mit der Stilllegung der Grubenanlage die systematische Suche nach Fossilien mit einem mobilen Röntgenlabor. Die damals neue Untersuchungsmethode brachte eine große Bereicherung der Faunenliste des Hunsrückschiefers und ermöglichte eine lokale Alterseinstufung der Schieferserien. 1. Der Hunsrück mit steilstehenden, gefalteten, überwiegend marinen Gesteinen. Ausgerüstet mit dem Hintergrundwissen zur Geologie des Hunsrücks und der langen Tradition des Hunsrücker Dachschieferbergbaus bieten sich in der näheren Umgebung von Gemünden hervorragende Möglichkeiten zu ausgedehnten Wanderungen an, z.B. im Naturpark Soonwald-Nahe, auf dem Soonwaldsteig, zum Koppenstein oder durch das untere Simmerbachtal. 2. Die Saar-Nahe-Senke mit überwiegend flachliegenden kontinentalen Ablagerungen. Eine geologische Karte und ein Profilschnitt zu Beginn des etwa 4,0 km langen Lehrpfades zeigen die wichtigsten Gesteinsserien einschließlich ihrer Raumlage und Verbreitung. Insgesamt 23 Gesteinsgruppen aus dem Hunsrück, der Saar-Nahe-Senke und dem angrenzenden Mainzer Becken sowie leicht verständliche Schautafeln informieren über Geologie, Gestein, Bergbau und Naturraum und bringen dem Besucher die Entwicklungsgeschichte dieser geologischen Einheiten näher. Gesteinsblöcke und Infotafeln unterhalb des „Leimberg“ Einer der Höhepunkte des Lehrpfades ist die Aussichtsplattform oberhalb der Kaisergrube. Sie bietet nicht nur eine schöne Aussicht auf Gemünden, sondern auch einen Einblick in einen vermutlich mittelalterlichen, terrassenförmig angelegten alten Schiefertagebau, der im Jahre 1969 freigelegt wurde. Kaisergrube und Schieferraumhalde befinden sich heute in Privatbesitz. Wassertretstelle mit Sitzgruppe am Aufgang zum „Leimberg“ Die Kaisergrube war eine von den insgesamt 18 Schiefergruben bei Gemünden. Sie wurde im Jahre 1873 erschlossen und 1961 stillgelegt. Damit war sie eine der größten und am längsten betriebenen Schiefergruben in Gemünden. Steine und Sitzgruppe am „Hoppschlag“