Mangan macht Ihr Getreide fit für den Winter

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Ackerbau
Mangan macht Ihr Getreide
fit für den Winter
Verbessern Sie jetzt die Winterfestigkeit mit Mangan. Lüder Cordes,
LWK Niedersachsen, Bezirksstelle Nienburg, informiert.
Deutlicher
Manganmangel in
Wintergerste. Die
Symptome zeigen
sich besonders
ausgeprägt in
lockeren Teilbereichen der Flächen.
Hier sind Auswinterungsschäden
keine Seltenheit.
Foto: Cordes
W
enn Getreide ausgangs Winter
vergilbt, kümmert oder teilweise
abstirbt, ist oft Manganmangel
die Ursache. Betroffen ist vor allem die
Gerste auf leichten Standorten mit hohen
Humusgehalten. Unter sehr trockenen
Verhältnissen sind Mangelsymptome
auch auf Kalkstein-Verwitterungsböden
zu beo­bachten.
Weil Mangan die Winterfestigkeit beeinflusst, kann Mangel in Kombination
mit stärkeren Frösten zu Pflanzenausfällen führen. Da die Schäden mit Blattverlusten verbunden sind, ist es schwierig,
diese Pflanzen im Frühjahr durch Blattdüngung am Leben zu erhalten. Ziel muss
es daher sein, schon im Herbst die Pflanzen fit zu machen für den Winter.
Bei Manganmangel sind die Blätter
insgesamt blass- bis gelbgrün. Erscheinen
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die stärker rückverfestigten Schlepperspuren auf dem Acker deutlich grüner als
weniger stark verdichtete Teilbereiche,
können Sie meist von einem Manganmangel ausgehen. Neben den Blattsymptomen kommt es zu mangelhafter Wurzelentwicklung.
Oft ist Mangan nicht
verfügbar
Die Verfügbarkeit von Mangan wird
durch zahlreiche Bodenfaktoren bestimmt. Dazu zählen das Reduktionspotenzial, der Gehalt an organischer Substanz und vor allem der pH-Wert. Die
Reduktion oder Oxidation des Mangans
erfolgt durch Bodenbakterien und ist somit auch temperaturabhängig.
Bei hohen pH–Werten und höheren
Sauerstoffgehalten im Boden wird Mangan in eine nicht pflanzenverfügbare
Form umgewandelt, was bei stärkerer
Durchfeuchtung und damit verbundenem, geringerem Sauerstoffgehalt wieder
umgekehrt wird. Die Absenkung des pH-Wertes um eine Einheit bewirkt eine
um ca. 100-fache Zunahme der Mangankonzentration im Boden.
Zusätzlich kann Mangan im Boden an
organischen Komplexen gebunden werden, sodass bei zunehmendem Humusgehalt mit verminderter Verfügbarkeit zu
rechnen ist.
Auf schweren, tonigen Böden ist Manganmangel kaum anzutreffen. Hier kann
es nur unter sehr trockenen Bedingungen
und hohen Mg-Gehalten in der Bodenlösung zur Unterversorgung mit Mangan
kommen.
Erscheinen die Getreidepflanzen in den vom Schlepper stärker rückverfestigten Spuren
deutlich grüner als in den weniger verdichteten Bereichen, können Sie in den meisten
Fällen von einem Manganmangel ausgehen. Foto: Eickelberg
Gehalte, Mengen und Kosten
verschiedener Mn-Dünger Präparat
Folicin Mn fl.
Lebosol Mn 235
Lebosol-Mangan 500
Mangan Max
YaraVita Mantrac 500
Mangan Sulfat
Form
Chelat
Nitrat
Carbonat
Nitrat
Salz
Sulfat
Gehalt
g/l/kg
80
235
500
400
500
310
Das sollten Sie bei einer
Blattdüngung beachten
Eine Blattdüngung mit Mangan zu
Gerste (unter extremen Bedingungen
auch bei anderen Getreidearten) sollten
Sie in folgenden Fällen einplanen:
n Standorte oder Flächen mit relativ hohen pH-Werten;
n leichtere Standorte, Sandböden;
n anmorige und stärker humose Böden;
n kalkhaltige Böden;
n trockene Böden;
n unzureichend rückverfestigte, lockere
Böden, trockene Bestellbedingungen;
n Standorte mit sehr hohen Magnesiumgehalten.
Mangan sollten Sie im Herbst möglichst erst ab dem Vier-Blattstadium des
Getreides düngen. Nach einer Blattdüngung sollte es mindestens 4 bis 6 Stunden
nicht regnen und noch mindestens 1 Woche Wachstum möglich sein, so dass die
Pflanzen das Mangan aufnehmen können. Auf sehr ausgeprägten Manganmangelstandorten kann eine Mangan-Blatt-
Menge
kg/l/ha
0,75 – 1,5
1,0 – 2,0
0,5 – 1,0
0,5 – 1,0
0,5 – 1,0
2,5 – 6,0
Kosten/ha
ca.
7,35 – 9,80
2,50 – 14,85
2,50 – 19,80
4,20 – 8,40
4,90 – 9,80
3,00 – 7,00
Zur Blattdüngung sind
flüssige und
pulverförmige
Produkte
(s. Auswahl)
verfügbar.
düngung neben Gerste auch in Weizen,
Triticale und Roggen sinnvoll sein. Bei
hohem Bedarf und offenem Wetter ist
eine weitere Spritzung im November anzuraten, damit die Pflanzen mit hohem
Mangangehalt im Frühjahr starten.
Welche Dünger?
Zur Blattdüngung sind flüssige Produkte oder Mangansulfat als Pulver verfügbar. Bei den flüssigen Produkten ist zwischen gelösten Mangan-Nitraten bzw.
Carbonaten und den aufwendiger formulierten Chelaten zu unterscheiden. Mangansulfat ist in der Regel die preiswerteste Düngerform, muss zunächst jedoch
aufgelöst werden (z. B. in der Einspülschleuse).
Kombinationen mit einem Insektizid
gegen virusübertragende Blattläuse oder
der Zusatz von AHL (30 bis 50 l/ha) sind
mit den genannten Produkten möglich.
Wird mit AHL kombiniert, sollte das
Mangansulfat vollständig aufgelöst sein,
bevor AHL zugesetzt wird.
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