Voransicht - Raabe Verlag

Werbung
Sachtexte und Medien • Beitrag 9
III
Fachzeitschriften
1 von 24
Aktuell und informativ – Zeitungen und
Zeitschriften unter die Lupe nehmen
Foto: Picture-Alliance/KEYSTONE
t
h
c
i
s
n
a
r
o
V
Jeden Tag steht uns eine Vielzahl an Zeitungen zur Verfügung. Welche Unterschiede es zwischen ihnen gibt und worin
die Vorzüge von Tageszeitungen im Vergleich zu Online-Nachrichten liegen, lernen
die Schüler in dieser Unterrichtseinheit.
Von Gabriele und Christoph Jakubowski, Mülheim an der Ruhr
Dauer
5 Stunden
Inhalt
den Unterschied zwischen Zeitungen und Zeitschriften verstehen; Zeitungsressorts
benennen; Fachzeitschriften vorstellen; zwischen tatsachen- und meinungsbetonten
Texten unterscheiden; die wichtigsten journalistischen Textformen kennenlernen:
Nachricht, Bericht, Kommentar, Glosse, Interview, Reportage, Leserbrief; einen Kommentar selbst verfassen; Begriffe zum Internet-Journalismus kennenlernen und über
die Vorzüge und Risiken des Internet-Journalismus diskutieren
Ihr Plus
ein Multiple-Choice-Test (M 10)
12 RAAbits Deutsch • Berufliche Schulen • August 2011
Fachzeitschriften
4 von 24
Sachtexte und Medien • Beitrag 9
III
Ergänzende Materialien
www.zeitschriften-schule.de
Dies ist ein Link zum Projekt Themenvielfalt im Klassensatz – Zeitschriften in bayrischen Schulen,
das vom Verband der Zeitschriftenverlage in Bayern und der Stiftung Lesen durchgeführt wird.
Schulklassen werden kostenlos mit Zeitschriften im Klassensatz versorgt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Fachzeitschriften, um Jugendliche bei der Berufsvorbereitung zu unterstützen und
Zukunftsperspektiven zu eröffnen.
http://www.uni-koblenz-landau.de/landau/fb6/sowi/ipw/zeile/Projekt
Mehr als 150 Unternehmen in Rheinland-Pfalz und im Saarland beteiligen sich am Projekt ZeiLe (Zeitung lesen macht schlau). Das Projekt steht auf zwei Pfeilern: Zum einen erhalten die Auszubildenden ein Jahr lang eine der fünf Tageszeitungen, die beim Projekt mitmachen. Zum anderen
unterziehen sich die Azubis alle zwei Wochen kleinen Wissenstests mit etwa zehn Fragen, die überprüfen, ob sie ihre Zeitung auch wirklich gelesen haben. Ein Wissensanstieg konnte durch die Teilnahme am Zeitungsprojekt durch einen Vergleich mit einer unbeteiligten Kontrollgruppe
nachgewiesen werden. Wichtige Erfolgsfaktoren scheinen der regelmäßige Wissenstest und die Einbindung des Arbeitgebers zu sein.
t
h
c
Materialübersicht
Stunde 1
Zeitungen und Zeitschriften – Printmedien im Vergleich
M1
(Ab)
Zeitungen und Zeitschriften – welche Rolle spielen Printmedien für Sie?
M2
(Fo)
Sport, Politik und mehr – was Schlagzeilen verraten
M3
(Ab)
Hochglanz oder nicht? – Unterschiede zwischen Zeitung und Zeitschrift
M4
i
s
n
a
r
o
Stunde 2
(Ab)
Wer liest was? – Zeitschriften im Vergleich
Was lesen Sie? – Zeitschriften vorstellen
Stunde 3/4
V
Journalistische Textformen erkennen und unterscheiden
M5
(Tx)
Tatsache oder Meinung? – Journalistische Grundformen der Darstellung
M6
(Ab)
M7
(Ab)
Stunde 5
Welche Möglichkeiten bietet das Internet?
M8
(Tx)
Journalismus im Internet – die Zeitung der Zukunft?
M9
(Tx)
Journalismus im Internet – neue Möglichkeiten für die Leser
Bericht, Kommentar, Glosse – journalistische Textformen unterscheiden
Und was meinen Sie? – Einen Kommentar selbst schreiben
Lernkontrolle
M 10 (Sp)
Zeitung und Zeitschrift – 10 Dinge, die ich wissen muss
Minimalplan
Sie haben nur zwei Stunden für dieses Thema zur Verfügung?
Möglichkeit 1
Wählen Sie die Materialien M 1–M 4 aus, um mit den Schülern über die Bedeutung der Printmedien zu diskutieren und sie (Fach-)Zeitschriften vorstellen zu lassen.
Möglichkeit 2
Falls Sie den Schwerpunkt auf journalistische Textformen legen, behandeln Sie mit den Lernenden die Materialien M 5–M 7.
12 RAAbits Deutsch • Berufliche Schulen • August 2011
III
Sachtexte und Medien • Beitrag 9
Fachzeitschriften
7 von 24
M2
Sport, Politik und mehr –
was Schlagzeilen verraten
o
tan
es
i
Cap
Leg
c
alla
1
ie
k: D
ed
end
lB
hae
2
Die EU Griechenla
nd
-Komm
ission -Hilfe
drängt
zur
Mic
g!
tenber
wir
3 Ja,
Eile
u Gut
ehen z
t
h
c
st
4 Naz
i-Pla
Und D kate bei De
mo in
IE wol
A
len un
ser Ge then
ld?
i
s
n
5 Ausstiegsszenario bei der CDU
Die grün lackierte Kanzlerin
Bis
a
r
o
7 M
zu f ensche
ünf
n
Jah im Ru
re U
h
nte rgebi
rsch
e
ied t sterb
. Ur
e
sac n früh
he:
e
Arm r
ut
V
Tausen
9 NBA
rn in D -Titel
allas d
ie Mav
de feie
“
hko nz
c
s
t
i
a
„Kl lbdist
m
a
il
6 F auf H
Film
Ein
gen
edelfin ault
H
t
r
a
n
ttg
8 Stu kracht in Re
r
e
hr
Opelfa
ericks
eln
zu den Wurz
k
c
rü
u
Z
0
m
1
t neues Albu
n
la
p
a
n
n
o
d
Ma
12 RAAbits Deutsch • Berufliche Schulen • August 2011
III
Sachtexte und Medien • Beitrag 9
Fachzeitschriften
13 von 24
M5
Tatsache oder Meinung? –
Journalistische Grundformen der Darstellung
Die Vielfalt von Texten, die in einer Zeitung erscheinen, lässt sich nur schwer ordnen und in ein vorgefertigtes Schema pressen. Grundsätzlich lassen sich die journalistischen Textformen aber auf zwei
unterschiedliche Darstellungsweisen zurückführen.
1. Tatsachenbetonte Darstellung
2. Meinungsbetonte Darstellung
Charakteristisch für diese Textform ist,
dass die Information im Vordergrund
steht.
Charakteristisch für diese Textformen ist,
dass sie argumentativ sind. Der Autor
beteiligt sich an einer aktuellen Debatte,
indem er zu einem strittigen Thema Position bezieht. Dabei ergreift er Partei: Mit
seinem Text wirbt er für seinen Standpunkt.
Man unterscheidet zwei Stile:
a) sachlich-nüchterner Stil (zum Beispiel:
Nachricht, Meldung, Bericht)
Der Leser bekommt auf die wichtigsten
W-Fragen (Wer, Was, Wann, Wo, Warum)
eine Antwort. Das Wichtigste steht am
Anfang. Die Sprache ist nüchtern-sachlich. Die Informationen müssen aus verlässlichen Quellen stammen.
b) erzählender Stil (zum Beispiel:
Reportage, Porträt, Interview)
t
h
c
Je nachdem, um welches Thema es geht,
kann die Sprache schmucklos und nüchtern oder auch unterhaltsam sein.
a
r
o
i
s
n
Beispiele sind: Kommentar, Leitartikel,
Glosse, Kolumne oder Rezension (Besprechung eines Buches, Theaterstückes
u. a.).
Der Autor erzählt von etwas, das er selbst
in Augenschein genommen hat. Typische
Merkmale sind szenische Schilderungen
und wörtliche Rede; Personen werden
lebendig beschrieben.
V
Mischformen
Häufig verschwimmen die Grenzen zwischen den Textformen. Eine Reportage enthält auch persönliche Wertungen des Reporters, ein Kommentar muss meist erst
über das informieren, was beurteilt und bewertet wird.
In Anlehnung an: Christoph Fasel: Textsorten, Wegweiser Journalismus Bd. 2, Konstanz: UVK Verlag 2008
Aufgaben
1. Lesen Sie den Text. Beschreiben Sie mit wenigen Worten den Unterschied zwischen tatsachenund meinungsbetonter Darstellung.
2. Bilden Sie Kleingruppen. Untersuchen Sie die Texte einer aktuellen Tageszeitung. Welche sind
tatsachenorientiert? Welche geben die Meinung wieder? Markieren Sie die Textstellen mit unterschiedlichen Farben. Achten Sie auf Mischformen.
12 RAAbits Deutsch • Berufliche Schulen • August 2011
Sachtexte und Medien • Beitrag 9
III
Fachzeitschriften
19 von 24
M8
Journalismus im Internet –
die Zeitung der Zukunft?
Seit einigen Jahren haben die gedruckten Zeitungen durch das Internet große Konkurrenz bekommen. Manche Experten glauben sogar, dass gedruckte Zeitungen
eines Tages verschwinden werden, weil sich Leser nur noch online informieren
möchten. Andere sehen Internet und Tageszeitungen als sich ergänzende Medien.
Zumindest gibt es heute wohl keine Tageszeitung mehr, die nicht auch eine OnlineAusgabe im Internet präsentiert.
Hier sind einige wichtige Begriffe zum Thema Journalismus im Internet:
Online-Zeitung: Neben der traditionellen Redaktion für die gedruckte Zeitung haben mittlerweile
alle wichtigen Tageszeitungen eine Online-Redaktion, die den Internetauftritt der Zeitung betreut.
Viele Artikel werden sowohl in der gedruckten Ausgabe als auch in der Online-Ausgabe der
Zeitung veröffentlicht. Manche Berichte erscheinen auch nur im Internet. Dort können die Artikel
mit Bildern, Videos und Audiodateien verknüpft werden.
Blog (oder Weblog): Der Begriff „Blog“ leitet sich von „Weblog“ ab und bezeichnet ursprünglich
ein Online-Tagebuch. Ein Blog bietet dem Blogger, also dem, der das Blog schreibt, die Möglichkeit, eigene Texte im Internet zu veröffentlichen. Zudem kann er Bilder, Videos und Audiobeiträge
verlinken und auf andere Blogs verweisen. Gebloggt wird im Internet zu allen möglichen Themen.
Allerdings sind die meisten dieser Texte nicht von einer Redaktion geprüft worden. Kennzeichnend für viele Blogs ist, dass die Texte die subjektive Sicht des Autors wiedergeben. Es gibt aber
auch Journalisten und Zeitungsredaktionen, die ein Blog betreiben.
t
h
c
i
s
n
Mikroblogging: Ähnlich wie ein Blog funktionieren Kurznachrichtendienste, bei denen die Nutzer
kurze Nachrichten ins Internet verschicken können. Da diese Texte sehr kurz sind, können sie wie
eine SMS auch von einem Handy aus gesendet werden. Der bekannteste Kurznachrichtendienst
ist „Twitter“. Bekannt wurde Twitter zum Beispiel, als „getwitterte“ Kurznachrichten bei der
Berichterstattung über Unruhen nach der Präsidentschaftswahl im Iran (2009) eine wichtige Rolle
spielten. Die Demonstranten konnten durch das Mikroblogging die offizielle Nachrichtensperre
der iranischen Regierung umgehen.
a
r
o
V
Bürgerjournalismus: Blogs und Kurznachrichtendienste bieten neue Möglichkeiten für einen
sogenannten „Bürgerjournalismus“. Er existiert in mehreren Varianten. Zum Beispiel können
Bürger sozusagen als „Hobbyjournalisten“ Zeitungsredaktionen zuarbeiten, indem sie – etwa wie
bei der Bildzeitung – Gerichtstermine besuchen und darüber berichten. Eine Form von Bürgerjournalismus ist es auch, wenn Autofahrer Staus bei diversen Radio-Redaktionen melden. Viele
ausgebildete Journalisten sehen den Bürgerjournalismus kritisch, denn häufig sind die Meldungen schlecht recherchiert und es fehlen genaue und überprüfbare Hinweise auf Quellen.
Aufgaben
1. Informieren Sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten des Journalismus im Internet.
2. Schauen Sie sich im Internet verschiedene Online-Zeitungen und Blogs für Jugendliche und
Auszubildende an wie zum Beispiel:
➜ fluter.de (Jugendmagazin der Süddeutschen Zeitung)
➜ http://blog.azubister.net/ (eine Plattform von Azubis für werdende Azubis)
Lesen Sie zwei bis drei Einträge, die Sie interessieren.
3. Untersuchen Sie die Texte aus den Online-Zeitungen und Blogs genauer. Was fällt Ihnen an den
Texten auf? Was gefällt Ihnen und was missfällt Ihnen? Notieren Sie Stichworte und tauschen Sie
sich in der Klasse aus.
4. Diskutieren Sie im Plenum, welche Vorzüge eine gedruckte Tageszeitung dem Journalismus im
Internet entgegensetzen kann. Beachten Sie dabei Aspekte wie Zuverlässigkeit, Seriosität, Informationen über lokale Ereignisse, Sachlichkeit und Objektivität.
12 RAAbits Deutsch • Berufliche Schulen • August 2011
t
h
c
i
s
n
a
r
o
V
Herunterladen