Plattentektonik auf saturnmond enceladus entdeckt?

Werbung
Blick in die Forschung: Nachrichten
Plattentektonik auf Saturnmond Enceladus entdeckt?
D
er nur etwa 500 Kilometer
Einschlagkrater auftreten, ein
große Saturnmond Ence­
Hinweis auf ein geringes geo­
ladus gehört zu den geologisch
logisches Alter dieser Regio­
interessantesten Himmelskör­
nen. Das Teammitglied Paul
pern in unserem Sonnensys­
Helfenstein stieß auf Encela­
tem. Schon seit dem Jahr 2005
dus auf eine Art von Platten­
ist bekannt, dass an seinem
tektonik. Wie auf der Erde gibt
Südpol ständig Wasserdampf
es Spreizungszonen, an denen
und Eispartikel ins All strömen
neue Kruste entsteht, und
und dabei den am weitesten
Gebirgsgürtel, an denen alte
von Saturn entfernten Ring,
Kruste zusammengeschoben
den E-Ring, aufbauen.
Das Cassini-Kamerateam
und dabei gestaucht wird.
um Carolyn Porco an der
das Gebiet des Südpols be­
University of Boulder
schränkt und erfasst nicht den
(Colorado) stellte fest, dass
offenbar Abscheidungen von
gesamten Himmelskörper.
Anhand der scharfen Bilder
Wassereis die Ausbruchstellen
von Cassini gelang es Helfen­
gelegentlich verstopfen. Dann
stein, die Krustenbewegungen
kann kein Wasserdampf mehr
auf Enceladus zu kartieren
austreten und der Druck unter
und in der Zeit zurückzuex­
der Kruste steigt ständig an.
trapolieren. Er schnitt auf
Der Saturnmond Enceladus zeigt am Südpol (unten) geologische
Irgendwann ist die Festigkeit
Mosaikkarten ältere Gebiete
Aktivität wie Geysire und Plattentektonik.
der Kruste überschritten
an ihren Rändern aus, und
und der Wasserdampf bricht
stellte fest, dass die Ränder an
sich an anderer Stelle Bahn.
den Seiten praktisch nahtlos
Wahrscheinlich wandern die
aneinanderpassen, ähnlich
Ausbruchsstellen entlang von
wie die Ostküste Südamerikas
Zu diesem
Verwerfungen in der Encela­
in die Westküste Afrikas.
Beitrag stehen
duskruste auf und ab. Dabei
Dieses Ausschneiden führte
Ihnen didak­
bilden die aus den Geysiren
Helfenstein für mehrere
tische Materia­
ausgeworfenen Eispartikel
Bereiche der Karte erfolgreich
nach und nach eine dicke
durch. Er vermutet, dass sich
Internet­seite www.wissenschaft-schulen.de zur Verfügung.
Schneeschicht entlang der
unterhalb der Kruste von
Das Projekt Wissenschaft in die Schulen! führen wir in enger
Verwerfungen, die den Spitz­
Enceladus eine wärmere Zone
Zusammenarbeit mit der Landes­akademie für Lehrerbildung
namen »Tigerstreifen« tragen.
verbirgt, in der Konvektions­
in Bad Wildbad durch. Es wird von der Klaus Tschira Stiftung
Auffällig ist, dass in der
vorgänge die feste Eiskruste
gGmbH großzügig unterstützt.
Nähe der Geysire keinerlei
100 km
lien auf unserer
auseinanderzerren.
Lockheed Martin
2013 mit MAVEN zum Mars
Der Orbiter Maven
14
Juni 2009
F
neuen Mission Erkenntnisse nicht nur
den Start der Raumsonde MAVEN (Mars
zung der Marsatmosphäre inklusive aller
Atmosphere and Volatile EvolutioN). Sie
Spurengase, sondern auch Rückschlüsse
ist ein Orbiter, der den Planeten umkrei­
auf deren Entwicklung in der Vergangen­
sen und dabei seine Lufthülle eingehend
heit. Hierbei interessiert besonders die
untersuchen soll. Aus 20 bei der NASA
Frage, weshalb sich die früher offenbar
eingereichten Vorschlägen ausgewählt,
wesentlich dichtere Atmosphäre (die flüs­
erhoffen sich die Wissenschaftler von der
siges Wasser auf dem Planeten erlaubte)
ür das Jahr 2013 plant die amerika­
nische Weltraumbehörde NASA nun
über die genaue aktuelle Zusammenset­
Sterne und Weltraum
NASA / JPL /ISS
Allerdings ist die Tektonik auf
Sternentstehung in Messier 33
it dem japanischen Acht-Meter-Teleskop Subaru auf
M
langes Leben beschieden, schon nach wenigen Millionen
dem Mauna Kea, Hawaii, gelang diese farbenprächtige
Jahren haben sie ihren Vorrat an Wasserstoff in ihren Kern­
Aufnahme der Spiralgalaxie Messier 33 im Sternbild Dreieck.
regionen verbraucht und blähen sich dann zu Roten Riesen
Sehr schön lässt sich die räumliche Verteilung von Sternen,
auf, bevor sie in heftigen Supernova-Explosionen vergehen.
Sternbildungsregionen und Sternhaufen in der gesamten
Das Vorkommen massereicher Sterne belegt also immer ein
Galaxie erkennen.
geringes Alter eines Sternhaufens.
Die rosafarbenen Regionen sind große Gas- und Staub­
Untersucht man die Verteilung der jungen Sternhaufen
wolken, in denen sich neue Sterne bilden. Junge massereiche
in M 33 genauer, so stellt man fest, dass in dieser Galaxie
Ster­­ne regen mit ihrer intensiven Ultraviolettstrahlung das
mehrere Episoden intensiver Sternentstehung abliefen. Dabei
Wasserstoffgas zum Aussenden von sichtbarem Licht an.
breitete sich die Sternentstehungsaktivität von der Kernzone
Besonders hell leuchtet das Wasserstoffgas im Bereich der
nach außen in die Scheibe aus, im Kernbereich bildeten sich
H-alpha-Linie bei 565 Nanometern, also im roten Bereich des
die neuen Sterne vor etwa zehn Millionen Jahren.
sichtbaren Lichts.
M 33 ist rund 2,7 Millionen Lichtjahre von uns entfernt
In der Nachbarschaft dieser so genannten H-alpha-Regio­
und erstreckt sich über rund 55 000 Lichtjahre. Damit ist sie
nen sind zahlreiche blau leuchtende Zonen zu sehen. Es sind
deutlich kleiner als unser Milchstraßensystem mit einem
junge Sternhaufen, die große Anzahlen an massereichen
Durchmesser von 100 000 Licht­jahren. Nach dem Androme­
Sternen enthalten. Diese sind sehr heiß und leuchten daher
danebel M 31 ist M 33 die uns am nächsten gelegene größere
bevorzugt im blauen sichtbaren Licht. Ihnen ist jedoch kein
Spiralgalaxie.
34 Bogenminuten
National Astronomy Observatory of Japan / Subaru
25 000 Lichtjahre
Mit einer Entfernung von 2,7 Millionen Lichtjahren ist M 33 im Sternbild Dreieck
nach dem Andromedanebel M 31 die uns am nächsten stehende Spiralgalaxie.
in den heutigen Zustand umwandeln
aber auch der kosmischen Strahlung
fern­erkundliche Instrumente ergänzen
konnte. Die Forscher möchten erfahren,
beim Aufprall auf die Marsatmosphäre
die Ausrüstung: Das Imaging Ultraviolet
welche klimatischen Prozesse und geolo­
untersuchen.
Spectrometer untersucht die Struktur
gischen Ereignisse hierfür verantwortlich
Für die Untersuchung der an der
der Atmosphäre und der Ionosphäre
waren. Dazu ist MAVEN mit insgesamt
Marsatmosphäre abprallenden Teilchen
des Planeten, und das Neutral Gas and
acht verschiedenen Instrumenten ausge­
wird auch das Langmuir Probe and Waves
Ion Mass Spectrometer analysiert die
rüstet. Der Solar Wind Electron Analyzer
Experiment eingesetzt. Zusammen mit
chemische Zusammensetzung der Gase
soll, ähnlich wie die Instrumente Solar
dem Magnetometer zur Messung des
auf der Umlaufbahn der Sonde. MAVEN
Wind Ion Analyzer, Subthermal and Ther­
äußerst schwachen Marsmagnetfelds
soll 2014 den Mars erreichen und in eine
mal Ion Composition und Solar Energetic
gehören alle vorgenannten Experimente
elliptische Umlaufbahn um den Roten
Particle das Verhalten des Sonnenwinds,
zur Particles and Field Package. Zwei
Planeten eintreten.
www.astronomie-heute.de
Manfred Holl
Juni 2009
15
Planetensucher Kepler nimmt die Arbeit auf
Ein seltsames Paar
as am 7. März 2009
D
von zwölf Grad, das entspricht
Stern kann die Abschwächung
erfolgreich gestartete
dem 24-fachen Durchmesser
bis zu zwei Prozent betragen,
Weltraumteleskop Kepler der
des Vollmonds. Kepler blickt
bei einem Planeten von Erd­
US-Raumfahrtbehörde NASA
stets in die gleiche Region im
größe sinkt die Sternhelligkeit
begann am 8. April mit den
Sternbild Schwan und soll mit
nur um etwa ein Promille.
J1808.4-3658. Es handelt
ersten Beobachtungen. Schon
seinem Teleskop Ausschau
Kepler kann derart kleine
sich um eine variable Rönt­
die ersten Testaufnahmen
nach Exoplaneten halten.
Helligkeitsschwankungen
genquelle, die rund 11 500
waren klar und kontrastreich.
Dabei werden die Helligkeiten
ausmachen. Die Forscher hof­
Lichtjahre von uns entfernt
von rund 100 000 ausgewähl­
fen, während der auf 3,5 Jahre
ist. Schon seit längerem ist
ten Sternen genau verfolgt.
angelegten Missionsdauer bis
bekannt, dass diese Quelle
zu 50 Planeten von Erdgröße
einen Millisekunden-Pulsar
Kepler besteht nur aus
einem einzigen Instrument,
einem Schmidt-Teleskop mit
Kepler sucht nach gering­
E
in eigenartiger Doppel­
stern verbirgt sich hin­
ter der Bezeichnung SAX
1,4 Meter Hauptspiegeldurch­
fügigen periodischen Hellig­
entdecken zu können. Dazu
enthält. Dieser ist von einer
messer und einer Öffnung
keitsschwankungen, die auf
dürfte Kepler bis zu Tausend
flachen Scheibe aus Gas
von 95 Zentimetern. Als De­
Exoplaneten im Transit vor
weiterer Exoplaneten im
und Staub umgeben, einer
tektoren dienen 42 CCD-Chips
ihrem Mutterstern hinweisen
Größenbereich von doppeltem
so genannten Akkretions­
mit insgesamt 95 Megapixeln,
können. Diese passieren ihre
Erddurchmesser bis hin zu
die im sichtbaren Licht und im
Sonne von uns aus gesehen
Jupitergröße aufspüren.
scheibe.
Untersuchungen mit
nahen Infraroten empfindlich
vor der Sternscheibe und
dem Acht-Meter-Teleskop
sind. Die CCDs liefern ein
reduzieren die Sternhelligkeit
Gemini South in Chile und
Mosaikbild, das wegen der
kurzzeitig um einen geringen
dem Spektrografen GMOS-S
Lücken zwischen den Chips
Betrag.
enthüllten eine starke pe­
an einen Fliesenboden erin­
Bei einem Planeten von
riodische Schwankung der
nert (siehe Bild unten). Das
etwa der Größe unseres Jupiter
optischen Ruhestrahlung
Teleskop hat ein Gesichtsfeld
und einem sonnenähnlichen
von SAX J1808.4-3658. Aus
den Beobachtungen ergibt
sich eine praktisch perfekte
NGC 6791
Sinuskurve mit einer
Amplitude von 0,4 Größen­
klassen.
Eine Forschergruppe
um Zhongxiang Wang an
Spirit hat Computerprobleme
D
er seit mehr als fünf
Jahren auf der Marsober­
fläche aktive Marsrover Spirit
zeigt möglicherweise Spuren
seines Alters. Im April 2009
führte der Bordcomputer
ohne ersichtlichen Grund
mehrere Neustarts durch und
erlitt dabei auch einen teil­
weisen »Gedächtnisverlust«.
Die Missionskontrolleure am
NASA / Ames / JPL-Caltech
Jet Propulsion Laboratory der
NASA kamen den Vorgängen
Vollmond zum
Vergleich
auf die Spur, als Spirit wäh­
rend einer Datenübermittlung
plötzlich nur noch Datensalat
übertrug.
Während nachfolgender
Ein Bildmosaik von Keplers 42 CCDs, oben im Ausschnitt ist der Sternhaufen NGC 6791 zu sehen.
16
Juni 2009
Datenübertragungen zur Erde
Sterne und Weltraum
10 Bogensekunden
Brauner Zwerg. Er muss die gewaltige
Supernova-Explosion des Vorgänger­
Gemini Observatory / Zhongxiang Wang et al.
sterns überlebt haben, bei der sich der
Neutronenstern bildete. Der Braune
Zwerg umkreist den Neutronenstern in
etwa 630 000 Kilometer Abstand, etwas
weniger als der doppelte Abstand von
Erde und Mond, und benötigt für einen
Umlauf nur rund zwei Stunden.
Wegen seiner großen Nähe zum
Neutronenstern wird der Begleiter
durch dessen Schwerkraft stark de­
formiert, so dass von ihm Materie auf
Der Doppelstern SAX J1808.4-3658 liegt an
den Neutronenstern überströmt. Sie
der mit dem Pfeil bezeichneten Stelle.
sammelt sich in der schon erwähnten
Akkretionsscheibe und wird dabei so
stark aufgeheizt, dass sie Röntgenstrah­
der McGill University in Kanada zeigte
lung aussendet. Diese wiederum trifft
nun, dass die periodischen Schwan­
auf den Begleiter und heizt dabei die der
kungen nicht auf die Akkretionsscheibe
Akkretionsscheibe zugewandte Seite so
zurückgehen, sondern aufgrund der
stark auf, dass sie sichtbares Licht aus­
Beleuchtung des Begleitsterns durch
sendet. Da der Begleiter dem Neutronen­
den Pulsar entstehen.
stern stets die gleiche Seite zuwendet,
Das System besteht aus einem rund
hängt seine Helligkeit im Sichtbaren
20 Kilometer großen Neutronenstern
von der Ausrichtung der bestrahlten
mit der 1,4-fachen Masse unserer Son­
Seite zur Erde ab. Durch die Umlaufbe­
ne, dem Pulsar, und einem Begleiter
wegung des Begleiters variiert der von
von der Größe des Jupiter. Dieser weist
der Erde sichtbare Anteil der bestrahlten
eine Masse von nur fünf Prozent der
Hemisphäre periodisch, woraus sich die
sinusförmige Lichtkurve ergibt.
Sonnenmasse auf und ist damit ein
VMC200L
mit Aluminiumtubus
Vixen ED-Refraktoren
ED81S /ED103S /ED115S
zeigte sich, dass sich Spirit
beiden Marsrover ihre
kontrolleure sind guter
ungewöhnlich verhielt
Daten mit Hilfe eines
Hoffnung, die Computer­
und zwar immer dann,
UHF-Funkgeräts auch zu
probleme in den Griff zu
wenn er die schwenkbare
den in Umlaufbahnen
bekommen, aber es könnte
Hochgewinnantenne für
befindlichen Marsorbi­
sich auch um Probleme
die Direktübertragung zur
tern von NASA und ESA
mit der Hardware handeln.
Erde benutzte. Dabei kam
senden, welche die Daten
Ursprünglich sollten die
es zu mindestens zwei
zwischenspeichern und
beiden Marsrover nur 90
Neustarts des Bordcom­
danach zur Erde funken.
Tage auf dem Mars aktiv
puters.
Möglicherweise ist der
Neu NLV 50 mm, 45°
haben beide Sonden
Gesichtsfeld, 2 Zoll Okularanschluß
stehen aber noch zwei
puter auf Softwarepro­
bereits um mehr als das
weitere Datenkanäle zur
bleme zurückzuführen, da
20-Fache übertroffen.
Neu NLVW 30 mm, 65°
Erde zur Verfügung. Spirit
im März 2009 ein neues
und sein identischer Bru­
Betriebsprogramm auf
der Opportunity können
den Bordrechner hochge­
Daten auch mit einer
funkt wurde. Allerdings
Rundstrahlantenne zur
wurde auch die Zwil­
Erde funken, allerdings
lingssonde Opportunity
mit stark reduzierter
entsprechend ausgestattet
Datenrate. Zudem besteht
und zeigt bisher keinerlei
die Möglichkeit, dass die
Probleme. Die Missions­
www.astronomie-heute.de
NASA / JPL-Caltech
sein, diese Betriebsdauer
Ärger mit Spirits Bordcom­
Glücklicherweise
Gesichtsfeld, 2 Zoll Okularanschluß
Kleinhülsen 16/18
D-40721 Hilden, Germany
Telefon 02103-89787-0
Fax
02103-89787-29
Juni 2009
17
kurz & bündig
Theta 1 Orionis C in zwei
Einzelsterne aufgelöst
NASA / ESA /Erich Karkoschka (University of Arizona)
Ein Forscherteam um Stefan Kraus und
Gerd Weigelt vom MPI für Radioastro­
nomie in Bonn, löste den spektrosko­
pischen Doppelstern im Orionnebel
durch Interferometrie bildlich auf. Die
beiden Sterne stehen nur zwei Millibo­
gensekunden auseinander.
Entlarven Lichtschwankun­
gen Exoplaneten-Ozeane?
Ein Forscherteam um Stuart Wyithe
von der University of Melbourne
möchte Meere und Kontinente auf
Exoplaneten durch fotometrische
Beobachtungen erkennen. Ozeane
spiegeln das Licht ihrer Sonnen in
messbar anderen Wellenlängen als
Landmassen wieder und lassen sich so
identifizieren.
24 000 km
Der Mond Ganymed wird von Jupiter bedeckt
Der kälteste Braune Zwerg
Der Begleiter des Zwergsterns Wolf 940
im Sternbild Wassermann weist eine
Oberflächentemperatur von nur 300
Grad Celsius auf. Damit ist er der der­
zeit kühlste bekannte Braune Zwerg.
Simulierte Marsmission
gestartet
Am 31. März 2009 begann in Moskau
im Institut für biomedizinische Pro­
bleme eine simulierte Marsmission als
gemeinsames Projekt der Europäischen
Raumfahrtbehörde ESA und Russlands.
Dafür wurden sechs Personen, darunter
der Deutsche Oliver Knickel, für 105
Tage in einen hermetisch abgeschot­
teten Simulator eingeschlossen.
Elf neue Meteorströme
entdeckt
Der japanische Astronom T. Kanamori
stieß bei der Auswertung von Video­
daten von Meteorbeobachtungen von
25 japanischen Amateurastronomen
auf elf bislang nicht identifizierte
Meteorströme.
Weitere aktuelle Meldungen
aus Astronomie und Raumfahrt
finden Sie auf
www.astronomie-heute.de
18
Juni 2009
Bislang masseärmster Exoplanet entdeckt
E
ine Forschergruppe um den Astro­
nomen Michel Mayor am Genfer
Nur 1,5 Millionen Kilometer weiter
außen, bei 0,04 AE, zieht Gliese 581b
Observatorium, einen der Entdecker des
seine Bahn. Er war der erste Begleiter,
ersten Exoplaneten 51 Pegasi, stieß auf
der bei diesem Stern im Jahre 2005
den bislang masseärmsten Exoplaneten:
entdeckt wurde. Er besitzt eine Mindest­
Gliese 581e umrundet seinen rund 20
masse von rund 16 Erdmassen und liegt
Lichtjahre von uns entfernten Stern
damit zwischen Uranus (14,5 Erdmas­
Gliese 581 im Sternbild Waage einmal
sen) und Neptun (17,1 Erdmassen). Wie
innerhalb von nur 3,2 Tagen. Aus den
bei Uranus und Neptun dürfte es sich
Daten folgt eine minimale Masse von
bei Gliese 581b um einen Gasplaneten
1,9 Erdmassen. Der Exoplanet umkreist
seinen Mutterstern in einem Abstand
handeln.
10,5 Millionen Kilometer oder 0,07
von nur 4,5 Millionen Kilometern (0,03
AE ist der nächste Begleiter Gliese 581c
Astronomischen Einheiten, AE). Wegen
von seinem Mutterstern entfernt. Seine
dieser großen Nähe zum Zentralstern
Mindestmasse beträgt 5,4 Erdmassen
beträgt seine Oberflächentemperatur
und er könnte damit zur Kategorie der
mehrere Hundert Grad Celsius. Wahr­
»Super-Erden« gehören. Gliese 581c
scheinlich besitzt Gliese 581e wegen der
dürfte einen Kern aus metallischem
hohen Temperaturen keine Atmosphäre
Eisen und Nickel enthalten, der von
und ist ein kahler Felsplanet.
Auch wenn der Stern Gliese 581 ein
einem Mantel aus Silikatgesteinen
Roter Zwerg ist und nur 1,3 Prozent der
Atmosphäre mit einem hohen Anteil
Sonnenleuchtkraft erreicht, ist sein
an Wasserdampf denkbar, allerdings
innerster Begleiter für Leben, wie wir es
ist auch dieser Planet für erdähnliches
kennen, ungeeignet. Aber Gliese 581e ist
Leben noch zu heiß.
nur der innerste von insgesamt vier be­
umgeben ist. Darüber ist eine mächtige
Interessant für Exobiologen könnte
kannten Planeten, die den Roten Zwerg
dagegen das äußerste bislang bekannte
umrunden und ihre Bezeichnungen
Mitglied der Planetenfamilie von Gliese
nach der zeitlichen Reihenfolge ihrer
581 sein: Der Begleiter Gliese 581d
Entdeckung erhielten.
umkreist sein Zentralgestirn in einem
Sterne und Weltraum
Sternwartensysteme
Sternwartensysteme
Jupiter bedeckt Ganymed
V
on Zeit zu Zeit wird
spektrale Charakteristika
Wassereis verbergen. Seine
das Weltraumteleskop
sehr gut bekannt sind, als
Oberfläche ist ebenfalls
Hubble auf den Riesenpla­
Sonde, um die Struktur
überwiegend aus Wassereis
neten Jupiter gerichtet, um
der Dunstschichten in der
zusammengesetzt, das
seine dynamische Atmo­
hohen Jupiteratmosphäre
unterschiedliche Gehalte
sphäre zu dokumentieren
zu erkunden. Das Bild
an mineralischem und
und mehr über ihre che­
wurde erst kürzlich veröf­
organischem Staub enthält.
mische Zusammensetzung
fentlicht.
Daher erscheint seine
Ganymed ist mit 5270
Im April 2007 war es
Oberfläche gesprenkelt.
Kilometer Durchmesser
Sehr schön sind auf die­
wieder einmal so weit, die
der größte Mond des Son­
ser Echtfarbenaufnahme
Forschergruppe um Erich
nensystems und umrundet
auch die Wolkenbänder des
Karkoschka an der Univer­
Jupiter einmal in rund
Jupiter zu sehen. Nahe der
sity of Arizona beobachte­
sieben Tagen. Er besteht
Bildmitte sticht der Große
te Jupiter, als gerade sein
aus einer Mischung von
Rote Fleck heraus, ein seit
größter Mond Ganymed
Wassereis und silikatischen
etwa 300 Jahren auf Jupiter
hinter der Krümmung des
Gesteinen, die sich in
beobachteter Wirbelsturm,
Planeten verschwand. Die
einem Kern von etwa
der etwa den doppelten
Forscher nutzten das Licht
der Größe des Erdmonds
Durchmesser der Erde
von Ganymed, dessen
unter einem Mantel aus
erreicht.
Abstand von 33 Millio­nen Kilometern
»Super-Erde«. Besitzt der Trabant eine
(0,22 AE) und befindet sich damit in der
Atmosphäre, so könnte er aus einem
habitablen Zone des Roten Zwergs. Es
mehrere Hundert Kilometer mäch­
könnte daher auf der Oberfläche von
tigen Mantel aus flüssigem Wasser und
Gliese 581d flüssiges Wasser geben.
Hochdruckvarianten von Eis bestehen,
Allerdings weist Gliese 581d eine
an den sich nach innen ein Kern aus
Masse von mindestens 7,1 Erdmassen
Silikatmineralen und metallischem
auf und ist damit ebenfalls eine
Eisen anschließt.
Jupiter
c
d
ble
Zo
n
e
e b
Aufbau
ha
b
Gliese 581
Merkur Venus Erde Mars
ita
Sonne
Sternmasse in Sonnenmassen
1
0,1
1,0
Abstand zum Stern in Astronomischen Einheiten
Das Planetensystem von Gliese 581 ist im Vergleich zum Sonnensystem sehr
kompakt. Gliese 581d liegt in der habitablen Zone seines Sterns. Die Planeten
sind nicht maßstabsgetreu dargestellt.
www.astronomie-heute.de
10
ESO
0,1
MEADE und das M-Logo sind eingetragene Warenzeichen der Meade Instruments Corporation. ® USA und ausgewählte Länder. © 2008 Meade Instruments Corp. Alle Rechte vorbehalten. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Hergestellt unter den US-Patenten Nr. 6.304.376 und 6.392.799; weitere Patente in den USA und anderen Ländern angemeldet.
zu erfahren.
Sternwartensysteme von Meade
Die Sternwartensysteme der Marke SkyShed Pod
aus Kanada bilden einen vorgefertigten
Schutzbau aus Polyethylen (UV-resistent, doppelwandig und hitze- bzw. kältebeständig). Die
Kuppel lässt sich in Form einer Halbschale öffnen
und schließen, welches die Teleskopnachführung
bei Langzeitbelichtung ohne aufwendige motorische Steuerung des Kuppelkranzes vereinfacht.
Desweiteren kann diese Form der Sternwarte vom
Endkunden leicht selbst aufgebaut werden.
Bis zum 12“ LX200 kann jedes Teleskop innerhalb
dieser Kuppel platziert werden.
Bay
Jedes XL3 System besteht aus drei sogenannten
Stauräumen (bays) zwecks Aufnahme von
Regalen oder Computerzubehör.
Die neuen Sternwartensysteme sind kinderleicht
vom Kunden selbst aufzubauen.
Aufbau
SkyShed Pod (Basisversion mit einer Tür) ist ab
2890 Euro* inkl. MwSt. erhältlich.
MEADE
ADVANCED PRODUCTS DIVISION
MEADE Instruments Europe GmbH & Co. KG
46414 Rhede • Gutenbergstraße 2
Tel.: (0 28 72) 80 74 - 300
FAX: (0 28 72) 80 74 - 333
E-Mail: [email protected]
Internet: www.meade.de
*Unverbindliche Preisempfehlung in Euro (D).
Juni 2009
19
Herunterladen