Blick in die Forschung: Nachrichten Plattentektonik auf Saturnmond Enceladus entdeckt? D er nur etwa 500 Kilometer Einschlagkrater auftreten, ein große Saturnmond Ence­ Hinweis auf ein geringes geo­ ladus gehört zu den geologisch logisches Alter dieser Regio­ interessantesten Himmelskör­ nen. Das Teammitglied Paul pern in unserem Sonnensys­ Helfenstein stieß auf Encela­ tem. Schon seit dem Jahr 2005 dus auf eine Art von Platten­ ist bekannt, dass an seinem tektonik. Wie auf der Erde gibt Südpol ständig Wasserdampf es Spreizungszonen, an denen und Eispartikel ins All strömen neue Kruste entsteht, und und dabei den am weitesten Gebirgsgürtel, an denen alte von Saturn entfernten Ring, Kruste zusammengeschoben den E-Ring, aufbauen. Das Cassini-Kamerateam und dabei gestaucht wird. um Carolyn Porco an der das Gebiet des Südpols be­ University of Boulder schränkt und erfasst nicht den (Colorado) stellte fest, dass offenbar Abscheidungen von gesamten Himmelskörper. Anhand der scharfen Bilder Wassereis die Ausbruchstellen von Cassini gelang es Helfen­ gelegentlich verstopfen. Dann stein, die Krustenbewegungen kann kein Wasserdampf mehr auf Enceladus zu kartieren austreten und der Druck unter und in der Zeit zurückzuex­ der Kruste steigt ständig an. trapolieren. Er schnitt auf Der Saturnmond Enceladus zeigt am Südpol (unten) geologische Irgendwann ist die Festigkeit Mosaikkarten ältere Gebiete Aktivität wie Geysire und Plattentektonik. der Kruste überschritten an ihren Rändern aus, und und der Wasserdampf bricht stellte fest, dass die Ränder an sich an anderer Stelle Bahn. den Seiten praktisch nahtlos Wahrscheinlich wandern die aneinanderpassen, ähnlich Ausbruchsstellen entlang von wie die Ostküste Südamerikas Zu diesem Verwerfungen in der Encela­ in die Westküste Afrikas. Beitrag stehen duskruste auf und ab. Dabei Dieses Ausschneiden führte Ihnen didak­ bilden die aus den Geysiren Helfenstein für mehrere tische Materia­ ausgeworfenen Eispartikel Bereiche der Karte erfolgreich nach und nach eine dicke durch. Er vermutet, dass sich Internet­seite www.wissenschaft-schulen.de zur Verfügung. Schneeschicht entlang der unterhalb der Kruste von Das Projekt Wissenschaft in die Schulen! führen wir in enger Verwerfungen, die den Spitz­ Enceladus eine wärmere Zone Zusammenarbeit mit der Landes­akademie für Lehrerbildung namen »Tigerstreifen« tragen. verbirgt, in der Konvektions­ in Bad Wildbad durch. Es wird von der Klaus Tschira Stiftung Auffällig ist, dass in der vorgänge die feste Eiskruste gGmbH großzügig unterstützt. Nähe der Geysire keinerlei 100 km lien auf unserer auseinanderzerren. Lockheed Martin 2013 mit MAVEN zum Mars Der Orbiter Maven 14 Juni 2009 F neuen Mission Erkenntnisse nicht nur den Start der Raumsonde MAVEN (Mars zung der Marsatmosphäre inklusive aller Atmosphere and Volatile EvolutioN). Sie Spurengase, sondern auch Rückschlüsse ist ein Orbiter, der den Planeten umkrei­ auf deren Entwicklung in der Vergangen­ sen und dabei seine Lufthülle eingehend heit. Hierbei interessiert besonders die untersuchen soll. Aus 20 bei der NASA Frage, weshalb sich die früher offenbar eingereichten Vorschlägen ausgewählt, wesentlich dichtere Atmosphäre (die flüs­ erhoffen sich die Wissenschaftler von der siges Wasser auf dem Planeten erlaubte) ür das Jahr 2013 plant die amerika­ nische Weltraumbehörde NASA nun über die genaue aktuelle Zusammenset­ Sterne und Weltraum NASA / JPL /ISS Allerdings ist die Tektonik auf Sternentstehung in Messier 33 it dem japanischen Acht-Meter-Teleskop Subaru auf M langes Leben beschieden, schon nach wenigen Millionen dem Mauna Kea, Hawaii, gelang diese farbenprächtige Jahren haben sie ihren Vorrat an Wasserstoff in ihren Kern­ Aufnahme der Spiralgalaxie Messier 33 im Sternbild Dreieck. regionen verbraucht und blähen sich dann zu Roten Riesen Sehr schön lässt sich die räumliche Verteilung von Sternen, auf, bevor sie in heftigen Supernova-Explosionen vergehen. Sternbildungsregionen und Sternhaufen in der gesamten Das Vorkommen massereicher Sterne belegt also immer ein Galaxie erkennen. geringes Alter eines Sternhaufens. Die rosafarbenen Regionen sind große Gas- und Staub­ Untersucht man die Verteilung der jungen Sternhaufen wolken, in denen sich neue Sterne bilden. Junge massereiche in M 33 genauer, so stellt man fest, dass in dieser Galaxie Ster­­ne regen mit ihrer intensiven Ultraviolettstrahlung das mehrere Episoden intensiver Sternentstehung abliefen. Dabei Wasserstoffgas zum Aussenden von sichtbarem Licht an. breitete sich die Sternentstehungsaktivität von der Kernzone Besonders hell leuchtet das Wasserstoffgas im Bereich der nach außen in die Scheibe aus, im Kernbereich bildeten sich H-alpha-Linie bei 565 Nanometern, also im roten Bereich des die neuen Sterne vor etwa zehn Millionen Jahren. sichtbaren Lichts. M 33 ist rund 2,7 Millionen Lichtjahre von uns entfernt In der Nachbarschaft dieser so genannten H-alpha-Regio­ und erstreckt sich über rund 55 000 Lichtjahre. Damit ist sie nen sind zahlreiche blau leuchtende Zonen zu sehen. Es sind deutlich kleiner als unser Milchstraßensystem mit einem junge Sternhaufen, die große Anzahlen an massereichen Durchmesser von 100 000 Licht­jahren. Nach dem Androme­ Sternen enthalten. Diese sind sehr heiß und leuchten daher danebel M 31 ist M 33 die uns am nächsten gelegene größere bevorzugt im blauen sichtbaren Licht. Ihnen ist jedoch kein Spiralgalaxie. 34 Bogenminuten National Astronomy Observatory of Japan / Subaru 25 000 Lichtjahre Mit einer Entfernung von 2,7 Millionen Lichtjahren ist M 33 im Sternbild Dreieck nach dem Andromedanebel M 31 die uns am nächsten stehende Spiralgalaxie. in den heutigen Zustand umwandeln aber auch der kosmischen Strahlung fern­erkundliche Instrumente ergänzen konnte. Die Forscher möchten erfahren, beim Aufprall auf die Marsatmosphäre die Ausrüstung: Das Imaging Ultraviolet welche klimatischen Prozesse und geolo­ untersuchen. Spectrometer untersucht die Struktur gischen Ereignisse hierfür verantwortlich Für die Untersuchung der an der der Atmosphäre und der Ionosphäre waren. Dazu ist MAVEN mit insgesamt Marsatmosphäre abprallenden Teilchen des Planeten, und das Neutral Gas and acht verschiedenen Instrumenten ausge­ wird auch das Langmuir Probe and Waves Ion Mass Spectrometer analysiert die rüstet. Der Solar Wind Electron Analyzer Experiment eingesetzt. Zusammen mit chemische Zusammensetzung der Gase soll, ähnlich wie die Instrumente Solar dem Magnetometer zur Messung des auf der Umlaufbahn der Sonde. MAVEN Wind Ion Analyzer, Subthermal and Ther­ äußerst schwachen Marsmagnetfelds soll 2014 den Mars erreichen und in eine mal Ion Composition und Solar Energetic gehören alle vorgenannten Experimente elliptische Umlaufbahn um den Roten Particle das Verhalten des Sonnenwinds, zur Particles and Field Package. Zwei Planeten eintreten. www.astronomie-heute.de Manfred Holl Juni 2009 15 Planetensucher Kepler nimmt die Arbeit auf Ein seltsames Paar as am 7. März 2009 D von zwölf Grad, das entspricht Stern kann die Abschwächung erfolgreich gestartete dem 24-fachen Durchmesser bis zu zwei Prozent betragen, Weltraumteleskop Kepler der des Vollmonds. Kepler blickt bei einem Planeten von Erd­ US-Raumfahrtbehörde NASA stets in die gleiche Region im größe sinkt die Sternhelligkeit begann am 8. April mit den Sternbild Schwan und soll mit nur um etwa ein Promille. J1808.4-3658. Es handelt ersten Beobachtungen. Schon seinem Teleskop Ausschau Kepler kann derart kleine sich um eine variable Rönt­ die ersten Testaufnahmen nach Exoplaneten halten. Helligkeitsschwankungen genquelle, die rund 11 500 waren klar und kontrastreich. Dabei werden die Helligkeiten ausmachen. Die Forscher hof­ Lichtjahre von uns entfernt von rund 100 000 ausgewähl­ fen, während der auf 3,5 Jahre ist. Schon seit längerem ist ten Sternen genau verfolgt. angelegten Missionsdauer bis bekannt, dass diese Quelle zu 50 Planeten von Erdgröße einen Millisekunden-Pulsar Kepler besteht nur aus einem einzigen Instrument, einem Schmidt-Teleskop mit Kepler sucht nach gering­ E in eigenartiger Doppel­ stern verbirgt sich hin­ ter der Bezeichnung SAX 1,4 Meter Hauptspiegeldurch­ fügigen periodischen Hellig­ entdecken zu können. Dazu enthält. Dieser ist von einer messer und einer Öffnung keitsschwankungen, die auf dürfte Kepler bis zu Tausend flachen Scheibe aus Gas von 95 Zentimetern. Als De­ Exoplaneten im Transit vor weiterer Exoplaneten im und Staub umgeben, einer tektoren dienen 42 CCD-Chips ihrem Mutterstern hinweisen Größenbereich von doppeltem so genannten Akkretions­ mit insgesamt 95 Megapixeln, können. Diese passieren ihre Erddurchmesser bis hin zu die im sichtbaren Licht und im Sonne von uns aus gesehen Jupitergröße aufspüren. scheibe. Untersuchungen mit nahen Infraroten empfindlich vor der Sternscheibe und dem Acht-Meter-Teleskop sind. Die CCDs liefern ein reduzieren die Sternhelligkeit Gemini South in Chile und Mosaikbild, das wegen der kurzzeitig um einen geringen dem Spektrografen GMOS-S Lücken zwischen den Chips Betrag. enthüllten eine starke pe­ an einen Fliesenboden erin­ Bei einem Planeten von riodische Schwankung der nert (siehe Bild unten). Das etwa der Größe unseres Jupiter optischen Ruhestrahlung Teleskop hat ein Gesichtsfeld und einem sonnenähnlichen von SAX J1808.4-3658. Aus den Beobachtungen ergibt sich eine praktisch perfekte NGC 6791 Sinuskurve mit einer Amplitude von 0,4 Größen­ klassen. Eine Forschergruppe um Zhongxiang Wang an Spirit hat Computerprobleme D er seit mehr als fünf Jahren auf der Marsober­ fläche aktive Marsrover Spirit zeigt möglicherweise Spuren seines Alters. Im April 2009 führte der Bordcomputer ohne ersichtlichen Grund mehrere Neustarts durch und erlitt dabei auch einen teil­ weisen »Gedächtnisverlust«. Die Missionskontrolleure am NASA / Ames / JPL-Caltech Jet Propulsion Laboratory der NASA kamen den Vorgängen Vollmond zum Vergleich auf die Spur, als Spirit wäh­ rend einer Datenübermittlung plötzlich nur noch Datensalat übertrug. Während nachfolgender Ein Bildmosaik von Keplers 42 CCDs, oben im Ausschnitt ist der Sternhaufen NGC 6791 zu sehen. 16 Juni 2009 Datenübertragungen zur Erde Sterne und Weltraum 10 Bogensekunden Brauner Zwerg. Er muss die gewaltige Supernova-Explosion des Vorgänger­ Gemini Observatory / Zhongxiang Wang et al. sterns überlebt haben, bei der sich der Neutronenstern bildete. Der Braune Zwerg umkreist den Neutronenstern in etwa 630 000 Kilometer Abstand, etwas weniger als der doppelte Abstand von Erde und Mond, und benötigt für einen Umlauf nur rund zwei Stunden. Wegen seiner großen Nähe zum Neutronenstern wird der Begleiter durch dessen Schwerkraft stark de­ formiert, so dass von ihm Materie auf Der Doppelstern SAX J1808.4-3658 liegt an den Neutronenstern überströmt. Sie der mit dem Pfeil bezeichneten Stelle. sammelt sich in der schon erwähnten Akkretionsscheibe und wird dabei so stark aufgeheizt, dass sie Röntgenstrah­ der McGill University in Kanada zeigte lung aussendet. Diese wiederum trifft nun, dass die periodischen Schwan­ auf den Begleiter und heizt dabei die der kungen nicht auf die Akkretionsscheibe Akkretionsscheibe zugewandte Seite so zurückgehen, sondern aufgrund der stark auf, dass sie sichtbares Licht aus­ Beleuchtung des Begleitsterns durch sendet. Da der Begleiter dem Neutronen­ den Pulsar entstehen. stern stets die gleiche Seite zuwendet, Das System besteht aus einem rund hängt seine Helligkeit im Sichtbaren 20 Kilometer großen Neutronenstern von der Ausrichtung der bestrahlten mit der 1,4-fachen Masse unserer Son­ Seite zur Erde ab. Durch die Umlaufbe­ ne, dem Pulsar, und einem Begleiter wegung des Begleiters variiert der von von der Größe des Jupiter. Dieser weist der Erde sichtbare Anteil der bestrahlten eine Masse von nur fünf Prozent der Hemisphäre periodisch, woraus sich die sinusförmige Lichtkurve ergibt. Sonnenmasse auf und ist damit ein VMC200L mit Aluminiumtubus Vixen ED-Refraktoren ED81S /ED103S /ED115S zeigte sich, dass sich Spirit beiden Marsrover ihre kontrolleure sind guter ungewöhnlich verhielt Daten mit Hilfe eines Hoffnung, die Computer­ und zwar immer dann, UHF-Funkgeräts auch zu probleme in den Griff zu wenn er die schwenkbare den in Umlaufbahnen bekommen, aber es könnte Hochgewinnantenne für befindlichen Marsorbi­ sich auch um Probleme die Direktübertragung zur tern von NASA und ESA mit der Hardware handeln. Erde benutzte. Dabei kam senden, welche die Daten Ursprünglich sollten die es zu mindestens zwei zwischenspeichern und beiden Marsrover nur 90 Neustarts des Bordcom­ danach zur Erde funken. Tage auf dem Mars aktiv puters. Möglicherweise ist der Neu NLV 50 mm, 45° haben beide Sonden Gesichtsfeld, 2 Zoll Okularanschluß stehen aber noch zwei puter auf Softwarepro­ bereits um mehr als das weitere Datenkanäle zur bleme zurückzuführen, da 20-Fache übertroffen. Neu NLVW 30 mm, 65° Erde zur Verfügung. Spirit im März 2009 ein neues und sein identischer Bru­ Betriebsprogramm auf der Opportunity können den Bordrechner hochge­ Daten auch mit einer funkt wurde. Allerdings Rundstrahlantenne zur wurde auch die Zwil­ Erde funken, allerdings lingssonde Opportunity mit stark reduzierter entsprechend ausgestattet Datenrate. Zudem besteht und zeigt bisher keinerlei die Möglichkeit, dass die Probleme. Die Missions­ www.astronomie-heute.de NASA / JPL-Caltech sein, diese Betriebsdauer Ärger mit Spirits Bordcom­ Glücklicherweise Gesichtsfeld, 2 Zoll Okularanschluß Kleinhülsen 16/18 D-40721 Hilden, Germany Telefon 02103-89787-0 Fax 02103-89787-29 Juni 2009 17 kurz & bündig Theta 1 Orionis C in zwei Einzelsterne aufgelöst NASA / ESA /Erich Karkoschka (University of Arizona) Ein Forscherteam um Stefan Kraus und Gerd Weigelt vom MPI für Radioastro­ nomie in Bonn, löste den spektrosko­ pischen Doppelstern im Orionnebel durch Interferometrie bildlich auf. Die beiden Sterne stehen nur zwei Millibo­ gensekunden auseinander. Entlarven Lichtschwankun­ gen Exoplaneten-Ozeane? Ein Forscherteam um Stuart Wyithe von der University of Melbourne möchte Meere und Kontinente auf Exoplaneten durch fotometrische Beobachtungen erkennen. Ozeane spiegeln das Licht ihrer Sonnen in messbar anderen Wellenlängen als Landmassen wieder und lassen sich so identifizieren. 24 000 km Der Mond Ganymed wird von Jupiter bedeckt Der kälteste Braune Zwerg Der Begleiter des Zwergsterns Wolf 940 im Sternbild Wassermann weist eine Oberflächentemperatur von nur 300 Grad Celsius auf. Damit ist er der der­ zeit kühlste bekannte Braune Zwerg. Simulierte Marsmission gestartet Am 31. März 2009 begann in Moskau im Institut für biomedizinische Pro­ bleme eine simulierte Marsmission als gemeinsames Projekt der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA und Russlands. Dafür wurden sechs Personen, darunter der Deutsche Oliver Knickel, für 105 Tage in einen hermetisch abgeschot­ teten Simulator eingeschlossen. Elf neue Meteorströme entdeckt Der japanische Astronom T. Kanamori stieß bei der Auswertung von Video­ daten von Meteorbeobachtungen von 25 japanischen Amateurastronomen auf elf bislang nicht identifizierte Meteorströme. Weitere aktuelle Meldungen aus Astronomie und Raumfahrt finden Sie auf www.astronomie-heute.de 18 Juni 2009 Bislang masseärmster Exoplanet entdeckt E ine Forschergruppe um den Astro­ nomen Michel Mayor am Genfer Nur 1,5 Millionen Kilometer weiter außen, bei 0,04 AE, zieht Gliese 581b Observatorium, einen der Entdecker des seine Bahn. Er war der erste Begleiter, ersten Exoplaneten 51 Pegasi, stieß auf der bei diesem Stern im Jahre 2005 den bislang masseärmsten Exoplaneten: entdeckt wurde. Er besitzt eine Mindest­ Gliese 581e umrundet seinen rund 20 masse von rund 16 Erdmassen und liegt Lichtjahre von uns entfernten Stern damit zwischen Uranus (14,5 Erdmas­ Gliese 581 im Sternbild Waage einmal sen) und Neptun (17,1 Erdmassen). Wie innerhalb von nur 3,2 Tagen. Aus den bei Uranus und Neptun dürfte es sich Daten folgt eine minimale Masse von bei Gliese 581b um einen Gasplaneten 1,9 Erdmassen. Der Exoplanet umkreist seinen Mutterstern in einem Abstand handeln. 10,5 Millionen Kilometer oder 0,07 von nur 4,5 Millionen Kilometern (0,03 AE ist der nächste Begleiter Gliese 581c Astronomischen Einheiten, AE). Wegen von seinem Mutterstern entfernt. Seine dieser großen Nähe zum Zentralstern Mindestmasse beträgt 5,4 Erdmassen beträgt seine Oberflächentemperatur und er könnte damit zur Kategorie der mehrere Hundert Grad Celsius. Wahr­ »Super-Erden« gehören. Gliese 581c scheinlich besitzt Gliese 581e wegen der dürfte einen Kern aus metallischem hohen Temperaturen keine Atmosphäre Eisen und Nickel enthalten, der von und ist ein kahler Felsplanet. Auch wenn der Stern Gliese 581 ein einem Mantel aus Silikatgesteinen Roter Zwerg ist und nur 1,3 Prozent der Atmosphäre mit einem hohen Anteil Sonnenleuchtkraft erreicht, ist sein an Wasserdampf denkbar, allerdings innerster Begleiter für Leben, wie wir es ist auch dieser Planet für erdähnliches kennen, ungeeignet. Aber Gliese 581e ist Leben noch zu heiß. nur der innerste von insgesamt vier be­ umgeben ist. Darüber ist eine mächtige Interessant für Exobiologen könnte kannten Planeten, die den Roten Zwerg dagegen das äußerste bislang bekannte umrunden und ihre Bezeichnungen Mitglied der Planetenfamilie von Gliese nach der zeitlichen Reihenfolge ihrer 581 sein: Der Begleiter Gliese 581d Entdeckung erhielten. umkreist sein Zentralgestirn in einem Sterne und Weltraum Sternwartensysteme Sternwartensysteme Jupiter bedeckt Ganymed V on Zeit zu Zeit wird spektrale Charakteristika Wassereis verbergen. Seine das Weltraumteleskop sehr gut bekannt sind, als Oberfläche ist ebenfalls Hubble auf den Riesenpla­ Sonde, um die Struktur überwiegend aus Wassereis neten Jupiter gerichtet, um der Dunstschichten in der zusammengesetzt, das seine dynamische Atmo­ hohen Jupiteratmosphäre unterschiedliche Gehalte sphäre zu dokumentieren zu erkunden. Das Bild an mineralischem und und mehr über ihre che­ wurde erst kürzlich veröf­ organischem Staub enthält. mische Zusammensetzung fentlicht. Daher erscheint seine Ganymed ist mit 5270 Im April 2007 war es Oberfläche gesprenkelt. Kilometer Durchmesser Sehr schön sind auf die­ wieder einmal so weit, die der größte Mond des Son­ ser Echtfarbenaufnahme Forschergruppe um Erich nensystems und umrundet auch die Wolkenbänder des Karkoschka an der Univer­ Jupiter einmal in rund Jupiter zu sehen. Nahe der sity of Arizona beobachte­ sieben Tagen. Er besteht Bildmitte sticht der Große te Jupiter, als gerade sein aus einer Mischung von Rote Fleck heraus, ein seit größter Mond Ganymed Wassereis und silikatischen etwa 300 Jahren auf Jupiter hinter der Krümmung des Gesteinen, die sich in beobachteter Wirbelsturm, Planeten verschwand. Die einem Kern von etwa der etwa den doppelten Forscher nutzten das Licht der Größe des Erdmonds Durchmesser der Erde von Ganymed, dessen unter einem Mantel aus erreicht. Abstand von 33 Millio­nen Kilometern »Super-Erde«. Besitzt der Trabant eine (0,22 AE) und befindet sich damit in der Atmosphäre, so könnte er aus einem habitablen Zone des Roten Zwergs. Es mehrere Hundert Kilometer mäch­ könnte daher auf der Oberfläche von tigen Mantel aus flüssigem Wasser und Gliese 581d flüssiges Wasser geben. Hochdruckvarianten von Eis bestehen, Allerdings weist Gliese 581d eine an den sich nach innen ein Kern aus Masse von mindestens 7,1 Erdmassen Silikatmineralen und metallischem auf und ist damit ebenfalls eine Eisen anschließt. Jupiter c d ble Zo n e e b Aufbau ha b Gliese 581 Merkur Venus Erde Mars ita Sonne Sternmasse in Sonnenmassen 1 0,1 1,0 Abstand zum Stern in Astronomischen Einheiten Das Planetensystem von Gliese 581 ist im Vergleich zum Sonnensystem sehr kompakt. Gliese 581d liegt in der habitablen Zone seines Sterns. Die Planeten sind nicht maßstabsgetreu dargestellt. www.astronomie-heute.de 10 ESO 0,1 MEADE und das M-Logo sind eingetragene Warenzeichen der Meade Instruments Corporation. ® USA und ausgewählte Länder. © 2008 Meade Instruments Corp. Alle Rechte vorbehalten. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Hergestellt unter den US-Patenten Nr. 6.304.376 und 6.392.799; weitere Patente in den USA und anderen Ländern angemeldet. zu erfahren. Sternwartensysteme von Meade Die Sternwartensysteme der Marke SkyShed Pod aus Kanada bilden einen vorgefertigten Schutzbau aus Polyethylen (UV-resistent, doppelwandig und hitze- bzw. kältebeständig). Die Kuppel lässt sich in Form einer Halbschale öffnen und schließen, welches die Teleskopnachführung bei Langzeitbelichtung ohne aufwendige motorische Steuerung des Kuppelkranzes vereinfacht. Desweiteren kann diese Form der Sternwarte vom Endkunden leicht selbst aufgebaut werden. Bis zum 12“ LX200 kann jedes Teleskop innerhalb dieser Kuppel platziert werden. Bay Jedes XL3 System besteht aus drei sogenannten Stauräumen (bays) zwecks Aufnahme von Regalen oder Computerzubehör. Die neuen Sternwartensysteme sind kinderleicht vom Kunden selbst aufzubauen. Aufbau SkyShed Pod (Basisversion mit einer Tür) ist ab 2890 Euro* inkl. MwSt. erhältlich. MEADE ADVANCED PRODUCTS DIVISION MEADE Instruments Europe GmbH & Co. KG 46414 Rhede • Gutenbergstraße 2 Tel.: (0 28 72) 80 74 - 300 FAX: (0 28 72) 80 74 - 333 E-Mail: [email protected] Internet: www.meade.de *Unverbindliche Preisempfehlung in Euro (D). Juni 2009 19