Grundlagen der Genetik - Vorlesung WS 2002

Werbung
Grundlagen der Genetik - Vorlesung WS 2009/2010
Vorlesung Grundlagen der Genetik
Zeit: Montags und Dienstags 10:15-12:00 Uhr
Ort: Gebäude B2.1 - Hörsaal 0.02
Prof. Dr. Jörn Walter
Dr. Martina Paulsen
<[email protected]>
<[email protected]>
Die in der Übersicht dargestellten Themenbereiche sind Grundlage für die Klausur.
Die Folien der Vorlesungen werden nach den Vorlesungen ins Netz gestellt und sind
passwordgeschützt als PDF herunterzuladen. Im Anhang der Folien werden zu jeder Vorlesung
mehrere Fragen zur Selbstarbeit angeführt, die eine Orientierung für die Abschlussklausur bieten.
Die Fragen können im Rahmen eines freiwilligen Tutoriums (Termin wird noch vereinbart) mit
den Tutoriumsleitern diskutiert werden.
30.11.09
VL1 Einführung in Genetik: DNA als vererbendes Makromolekül
Defintion des Begriffs und der Bedeutung von Genetik und der DNA als vererbende
Substanz. Kurzer historischer Abriss zur Entdeckung der DNA, (Miescher, Griffith,
Avery, Hershey-Chase, Watson/Crick, Sanger, Mullis) Purin und Pyrimidin-Struktur,
Zucker-Phosphat-Rückgrat, glykosidische Bindung, Nucleosiden und Nukleotiden,
Polarität der Basenabfolge und Richtung der Basenverknüpfung.
VL2 Aufbau und Struktur der DNA
Prinzipien der Basen-Paarung und Komplementarität, Wasserstoff-Brückenbindung,
Prinizipien der DNA-Struktur: Aufbau und Kennzahlen der Doppelhelix, Antiparallelität
des Aufbaus der Stränge, große und kleine Furchung der DNA, Strukturen und
Geometrien verscheidener Helix-Formen (A-, B- und Z-DNA). Bedeutung der
Basenpaarung, Basenabfolge und Basenzusammensetzung für die Stabilität der DNA.
01.12.09
VL3 Struktur der DNA II
Molekulare Prinzipien der Helixstruktur: Basenpaarung, Base-Stacking etc.. Stabilität der
Helix-Strukturen, Denaturier- und Renaturierbarkeit der DNA-Dopplestränge, Lokale
DNA-Strukturen (Telomere, Bends). Organisation in größeren Molekülen: Chromosomen
(Bakterien, Eukaryoten). Linear und Ringförmige DNA, Spiralisierung ringförmiger DNA
(Supercoiling), Enzyme und Mechanismen.
Grundprinzipien der DNA-Analyse: Isolation von DNA, DNA-Spaltung durch DNAEndonukleasen (Restriktionsenzyme), Verknüpfung durch DNA-Ligasen, Trennung von
DNA-Fragmenten in Gelelektrophorese, Grundprinzipien der gentechnologischen
Veränderung: Plasmide als Vektoren zur Klonierung (Vermehrung in Bakterien).
VL4 Formen und Funktionen von RNAs
Vergleich der Unterschiede von RNA und DNA (Uracil vs. Thymin, Desoxyribose vs.
Ribose, Stabilität der RNA, Faltung von einzelsträngiger DNA: RNA:RNA-Hybride,
Funktion von dreidimensionalen Strukturen).Vielfalt von RNA-Formen und Funktionen:
virale RNAs, t-RNA, r-RNA, mRNA, small RNAs. Funktionen nur kurz
RNA-Formen und Funktion: RNAs als wesentliche Bestandteile von Ribosomen,
Spliceosomen, Compensasomen. RNA als Katalysator.
07.12.09
VL5 Replikation der genetischen Information in Bakterien
Allgemeine Prinzipien der Replikation: Prinzip der semikoservativen Vermehrung,
Meselson/Stahl Experiment, Initiation der Replikation in Bakterien (origin of replication),
Unterschiedliche Replikationsmechanismen rolling circle vs. theta-sigma Replication.
Organisation der Replikationsgabel, Unterschiede der leading-lagging strand Synthese,
Okazaki-Fragmente Initiation der Replikation, beteiligte Enzyme: DNA-Polymerasen
(Funktionen), Topoisomerasen, Helicase, Primasen, SSBs. Initiation der Replikation am
Ori-C in E.coli (Organisation am ori und der Replikationsgabel), Replikation und
Fehleinbau (Reparatur), Steuerung der Replikationshäufigkeit und Timing.
VL6 Replikation der genetischen Information in Eukaryoten
Vergleich von pro- und eukaryotischer Replikation: Unterschiede: Replikation von
linearen vs zirkulüären Chromosomen; Bedeutung der Telomer-Replikation
Struktur der Replikations-Maschinerie, Regulation und Koordination der Replikation in
Eukaryoten, Synchronisation multipler Origins, Trennung von früh und spätreplizierenden Origins/Regionen; Auswirkungen fehlerhafter Replikation auf Mutationen.
08.12.09
VL7 Transkription: Expression der genetischen Information in Prokaryoten
Zentrales Dogma - DNA-RNA-Protein. Genetischer Code (Definition, Universalität),
Definition des Gen-Begriffs: Strukturgen + Regulationsbereiche (Promoter, Terminator,
ORF=offener Leserahmen,). Unterschiede bakterieller/eukaryotischer Gene: Introns in
Eukaryoten / Kolinearität von ORF und Gen in Bakterien, Anordnung von Genen,
polycistronische messenger RNA in Bakterien.
VL8 Transkription: Expression der genetischen Information in Eukaryoten
Gen-Struktur, Intron-Exon, kodierende und nicht kodierende Bereiche, Größe von Genen,
Transkriptionsstart und Ende, Hinweis auf die Schwierigkeiten Gene (in silico) zu
identifizieren. Verhältnis der genomischen Gengröße zur reifen mRNA,
mRNA Prozessierung: Polyadenylierung, Splicing und Capping, Mechanismen des
Spleißen, alternatives Spleißen und Genvariabilität,
RNA-Editing als postgenomische Veränderung der genetischen Information
Unterschiede der Genfunktion und Genstruktur: RNA-codierende Gene (rRNA, tRNA),
Spezifität und Unterschiede der (eukaryotischen) RNA-Polymerasen
14.12.09
VL9 Translation: Die Übersetzung der genetischen Information in Proteine
Der genetische Code, Nirenberg-Experiment, Transport der m-RNA ins Cytoplasma und
an die Ribosomen, Aufbau pro- und eukaryotischer Ribosomen (Bedeutung von rRNA),
Prinzipien der Proteinsynthese: Initiation, Elongation und Termination der Translation,
tRNA Funktion, Beladung von tRNA, Wobble-Position, Mechanismen des
Peptidyltransfers. Besonderheiten der Translation in Eukaryoten: Besonderheiten der
Initiation und Synthese, sowie kurz IRES und nonsense mediated decay.
VL10 Einführung in die Prinzipien der Vererbung I
Chromosomentheorie der Vererbung (Correns, Tschermak, de Vriess), Uniformitätsregel
(Reziprozitätsregel),
Dominanz,
Rezessivität,
Spaltungsregel,
Homozygotie,
Heterozygotie, Genotyp, Phänotyp, mono-, di-hybride Kreuzungen,
Unabhängige Segregation von Merkmalen (Begriffe: Zygote, Haploidie, Diploidie)
15.12.09
VL11 Prinzipien der Vererbung II
Unvollständige Dominanz, Codominanz, Allel-Begriff, Penetranz und Expressivität,
Polygenie, Heterosiseffekte, Pleiotropie, Epistasie, Wechselwirkung Genetik-Umwelt,
Statistische Methoden in der Genetik: Zufallsschwankungen, Normalverteilung,
Wahrscheinlichkeitsberechnungen, x2-Analyse, Freiheitsgrade.
VL 12 Chromosomale Basis der Vererbung I (Zytogenetik):
Zellzyklus (kurz). Mechanismen der Mitose. Prinzipien der Chromosomenkondensation.
und Meiose Stadien der Reduktionsteilung, Aufteilung der genetischen Information
(Chromosomen/Chromatiden), Rekombination elterlicher Chromosomen, Chiasma
(Crossing Over), Rekombinations-knoten, Schwesterchromatiden, Homologe Paarungen,
Synaptonemaler Komplex mit Proteinen, Meiotic drive.
04.01.10
VL 13 Chromosomale Basis der Vererbung (Zytogenetik II)
Aufbau der Chromosomen, Zentromer, Telomer Centromer-, Kinetochor-Funktionen,
Formen der Kondensation (Interphase, Metaphase). Feinstruktur der Chromosomen:
Histone, Nukleosomen, Rolle von Nicht-Histon-Proteinen und Modifikationen für die
Chromatinstruktur. Eu- und Heterochromatin, konstitutives und fakultatives
Heterochromatin, Darstellung in Zellstrukturen, Barr-Körper (X-Chromosome) als
Beispiel von fakultativem Heterochromatin. Bedeutung der Kompartimentalisierung
durch den Zellkern, Aufbau des Zellkerns, Kernstrukturen/Kerngerüste,
VL 14 Zusammensetzung und Variabilität des menschlichen Chromosoms
Zusammensetzung menschlicher Chromosomen: Anteil und Verteilung einzigartiger und
wiederholter Sequenzen. Ursprung und Vorkommen transposabler Elemente in unserem
Genom: Retroviren, Retroposons, Retrotransposons, simple repeats (HERVs, LINEs,
ALUs,......
Genomveränderungen im Menschen: Aneuploidien im Menschen: Trisomien (Chrom.21),
Klinefelter-Syndrom, Monosomien: Turner Syndrom beim Menschen. Prinzipien
zytogenetischer Diagnostik durch Chromosomenbänderung (Giemsa, R-Banden,
Chromosomen-paints),
05.01.10
VL 15 Genom und Chromosomen-Veränderungen I
Generelle Prinzipien der Genomveränderungen: Effekte in Mitose und Meiose.
Gen und Genomduplikationen als Prinzip der Evolution. Polyploidien (Unterscheidung
Allo- und Autopolyploidie) und deren Bedeutung für Kulturpflanzen. Kombination von
unterschiedlichen Chromosomen in Hybriden und Sterilität.
Chromosomenveränderungen: Generelle Definition von Aneuploidien, Auswirkungen auf
die Meiose und Fertilität.
VL 16 Genom und Chromosomen-Veränderungen II
Strukturellen Abberationen an Chromosomen: Insertionen, Deletionen, Duplikationen,
Inversionen, Translokationen (balancierte/unbalancierte). Auswirkungen chromosomaler
Veränderungen: Gen-Funktionsverlust/veränderung (Translokationen, Insertionen), GenDosis-Effekte (Duplikationen/Deletionen), Positionseffekte (Translokationen), FunktionsVerlust (Telomer/Centromer-Deletionen).
Chromosomale Veränderungen durch bewegliche genetische Elemente: Transposition
(bakterielle IS und TN’s, Struktur, Funktionen, Intergration und Excision). Eukaryotische
Transposons und Retroviren. Transposons und genetische Veränderungen: Virale
Onkogene, Transposons als gentechnische Hilfsmittel (P-Elemente, Retrovirale Vektoren)
11.01.10
VL17 Punkt-Mutationen und Reparatur
Grundbegriffe der Veränderungen im Basenbereich: Basenaustausche (Transition,
Transversion), Strukturelle Veränderungen in der Basensequenz (Inversionen,
Deletionen), Auswirkungen von Basenveränderungen auf die genetische Information:
Stille Mutationen, Missense-,Nonsense- und Frameshift- Mutationen.
Genetische und molekulare Methoden zur Identifizierung von Mutationen: Kreuzung und
Selektion, Stammbaumanalysen, Dominanz, Rezessivität, konditionale Mutationen zur
Untersuchung von lethalen Phänotypen.
VL18
Ursachen
und
Reparatur
von
Punkt-Mutationen
(Tautomere Formen, Depurinierung und Desaminierung, Basenanaloge, 5-MethylCytosin) Induzierte Mutationen: Mutagene Substanzen wie z.B. Strahlen (UV-,
Radioaktive-), DNA schädigende Chemikalien.
Reparaturantworten auf Mutationsereignisse: Unterscheidung von replikativen und
postreplikative
Reparaturprozessen.
Basen-Excisionsreparatur,Nukleotidexcisionsreparatur, Photo- Excision-Repair, Doppelstrangbruchreparatur (nonhomologous-endjoining). Beispiele aus Bakterien für SOS-Reparatur, Short patch
mismatch Reparatur (Mut H,L,S),
12.01.10
VL19 Prinzipien der Rekombination
Molekulare Prinzipien der DNA-Rekombination: Strangbruch, Paarung und Invasion,
Strangwanderung (Holliday-Struktur). Enzyme der Rekombination.
Einteilung der Rekombinationsereignisse: Allgemeine, homologe, sequenzspezifische und
illegitime Rekombinationsereignisse mit kurzen Beipielen
VL20 Auswirkungen von Rekombinationsereignissen
Experimente zur Detektion von Rekombinationsereignissen, Konsequenzen der
Rekombination: Genkonversion; Illegitime Rekombination und Genomstabilität,
Rekombinationsreparatur
und
Doppelstrangbrüche;
Meiose
und
homologe
Rekombination; Induzierte Rekombination in modernen genetische Manipulationen:
Erzeugung von genetischen Veränderungen durch homologe Rekombination (Knock-out),
18.01.10
VL20 Mechanismen der Genregulation in Prokaryoten:
Kontrolle der Genexpression in Bakterien: Definitionen von Genstruktur.
Transkriptionsstart/ende, Translationsstart/ende, Promotor, Operator, Repressor.
Regulation durch Transkriptionskontrolle am Beispiel des Lac-Operons.
VL22 Genetische Regulation des Lebenszyklus des Bakteriophagen Lambda
Steuerung von Genkaskaden der Lysogenie und des lytischen Zyklus.
19.01.10
VL21Allgemeine Prinzipien der Genregulation in Eukaryoten:
Eukaryotische Gen-Regulation: generelle Prinzipien und Unterschiede zu Bakterien.
Rolle und Definition der verschiedenen RNA-Polymerasen und Promoterstrukturen.
Rolle von allgemeinen und speziellen Transkriptionsfaktoren. Prinzip der Kombinatorik
von Transkriptionsfaktoren, Aktivatoren, Mediatoren etc.. Genstruktur und
Kontrollelemente differentieller Genexpression: Enhancer, Silencer, Boundary Elemente.
VL 22 Grundlegende Mechanismen der differentiellen Genregulation in Eukaryoten
Epigenetische Mechanismen und Chromatinstruktur (kurz Histon-Modifikationen und
DNA Methylierung). Steuerung von Gen-Aktivität im Verlauf der Entwicklung über
genetische und epigenetische Mechanismen am Beispiel des Globin Lokus.
25.01.10
VL23 Mechanismen genetischer Veränderung in Bakterien
Prinzipien der Konjugation, Transformation, Transduktion. Ausfühlicher: Transformation
(natürlich/induziert),
Unterschiede
natürlicher
und
induzierter
Kompetenz,
Transformation von chromosomaler vs Plasmid DNA, Grenzen genetischen Austausches:
Abwehr fremder DNA durch Restriktion/Modifikations-Systeme. Mechanismen sexueller
und nicht sexueller Vermehrung in Eukaryoten: Wechsel zwischen haploiden und
diploiden Lebenszyklen. Wechsel zwischen geschlechtlicher und ungeschlechtlicher
Vermehrung. Fakultätiv geschlechtlich: Pilze (Hefe, Clamydomonas, Neurospora,
(Pflanze). Obligat geschlechtlich: Mensch, Säuger. Eingriff in die Mechanismen der
Vererbung: Prinzipien des “Klonens“. Aspekte der Nutzung von Stammzellen für
genetische Manipulationen.
VL24 Bedeutung extranukleärer Vererbung
Generelle Aspekte der Plastidenvererbung, Mitochondriale und Chloroplasten-Genome,
Gen-Anzahl und Funktion, Verschiedenheit des genetischen Codes, EndosymbiontenHypothese, RNA-Editing, Replikationsunterschiede zum Nukleären Genom,
Mitochondriale Erkrankungen.
26.01.10
VL25 Populationsgenetik
Erbkrankheiten und Stammbaumanalysen, Zufallsschwankungen, Normalverteilung
Hardy-Weinberg-Regel, Genetic drift, Selektionsfaktoren, Heterozygtie: Vorteil und
Dominanz, Fitness, Genetic load, Eugenik.
VL26 Die Evolutiongeschichte des Menschen
Einführung in die grundlegenden Modelle der Primaten-Evolution. Genetische
Grundlagen der menschlichen Evolution. Die Bedeutung der Primaten-Genomprojekte
für das Verständnis der menschlichen Evolution. Die Interaktion zwischen genetischer
Ausstattung und natürlicher Selektion am Beispiel des menschlichen Genoms
04.02.2010
Klausur: 8:15 - 9:45 Uhr
Herunterladen