haerte_presseheft

Werbung
Pressemappe
HÄRTE
Deutschland 2015 – 89 min – Farbe – digital
Regie: Rosa von Praunheim
Buch: Nico Woche, Jürgen Lemke, Rosa von Praunheim
nach dem Buch:
HÄRTE: Mein Weg aus dem Teufelkreis der Gewalt
von Andreas Marquardt und Jürgen Lemke
mit:
Andreas Marquardt
Marion Erdmann
Hanno Koffler
Luise Heyer
Katy Karrenbauer
eine Rosa von Praunheim Filmproduktion
Uraufführung: Berlinale 2015 – Panorama Special
Kinostart: 23. April 2015
im Verleih von:
missingFILMs – Acrivulis & Severin GbR, Proskauer Str. 34, 10247 Berlin
Fon +49 (0)30 283 65 30, Mobil +49 (0)177 79 410 79
[email protected] - www.missingfilms.de
Presse:
rische & co pr, Claudia Rische, Kottbusser Damm 73, 10967 Berlin
tel +49 (0)30 679 282 69, [email protected], www.rische-pr.de
Inhalt
HÄRTE ist die wahre Geschichte des Spitzensportlers Andreas Marquardt, der zum brutalen Zuhälter wurde und acht Jahre im Knast verbüßte. Durch eine Therapie arbeitete er seinen jahrelangen Missbrauch
als Kind durch seine Mutter auf und veranstaltet jetzt Charities für missbrauchte Kinder.
Erzählt wird auch die Geschichte von Andreas Freundin Marion, die
jahrelang als eine von vielen für ihn auf den Strich ging und als einzige bis
heute zu ihm hält.
Gespielt werden sie von Luise Heyer und Hanno Koffler. In der Rolle der
missbrauchenden Mutter ist Katy Karrenbauer zu sehen.
Statement Rosa von Praunheim
Als ich Andreas Marquardt, dem Karateweltmeister, brutalen Zuhälter
und Missbrauchsopfer zum ersten Mal begegnen sollte, war ich sehr nervös. Wird er mich akzeptieren oder mir gleich in die Fresse hauen, fragte
ich mich.
Als ich ihn dann in Neukölln in seinem Sportstudio traf, inmitten von
seinen Sporttrophäen, war ich sehr überrascht, wie charmant er war, wie
offen meinem Projekt gegenüber. Anders seine Freundin Marion, die mit
ihm durch dick und dünn gegangen ist, für ihn anschaffen ging und zu
ihm hielt während und nach seiner langen Knastzeit. Sie war eher ängstlich
und verschlossen und es brauchte sehr lange Zeit, bis sie Vertrauen fasste
und merkte, dass ich sie nicht verarschen würde, sondern sie als Menschen
achte und mag.
Zuerst drehte ich mehrere Interviews mit beiden, zur Vorbereitung für
einen späteren großen Film, für den ich erst einmal ein Drehbuch brauchte
und TV und Förderungen. Mit Hilfe des Psychologen Jürgen Lemke, der
das Buch HÄRTE geschrieben hatte, arbeiteten wir an einer Drehbuchfassung. Dazu kam der großartige Autor Nico Woche, den ich als Filmstudent
von der HFF in Babelsberg kannte, und der eine geniale Struktur in das bewegte Leben von Marquardt brachte. Mit diesem Drehbuch erfreuten wir
das Herz des WDR Redakteurs Götz Schmedes, der mir am Telefon sagte:
„Das ist eines der besten Drehbücher, die ich bisher gelesen habe.“ Was für
eine Freude! Wir bekamen das Interesse der ARTE Redakteurin Baraba
Häbe, eine Förderung der FFA und der Filmstiftung NRW.
Trotzdem war das Geld knapp und wir konnten Cooky Ziesche und Jens
Stubenrauch vom RBB gewinnen, die uns das Studio des RBB mit vielen
Mitarbeitern zur Verfügung stellten. Ich plante mit Rückprojektionen im
Studio zu drehen, davor agieren die Schauspieler mit realen Requisiten und
das in Schwarz-Weiß. Ich gewann an der Kamera Nico Zörn und die großartige Elfi Mikesch dafür, die Bildgestaltung zu übernehmen. Die Außenszenen wurden aber auch außen gedreht und die dokumentarischen Teile
mit Andreas Marquardt und Marion Erdmann in Farbe.
Ich hatte schon länger zwei Hauptdarsteller im Auge, mit denen ich schon
geprobt hatte. Der eine wurde für eine Serie nach Hollywood engagiert,
die andere sagte eine Woche vor dem Dreh, dass sie sich nicht ausziehen
will. Ich musste schnell umbesetzen und das Wunder geschah, dass Hanno
Koffler und Luise Heyer die Idealbesetzung wurden. Noch nie hatte ich
so intensiv mit professionellen Schauspielern gedreht und ich hatte auch
Angst davor, denn ich war gewohnt, mit fantasievollen Laien zu arbeiten.
Ich habe in meinem hohen Alter viel gelernt von beiden und habe es
Ihnen zu verdanken, dass mein emotionalster Film herausgekommen ist.
Katy Karrenbauer hatte den Mut, die gewagte Rolle der missbrauchenden
Mutter zu spielen, eine unsympathische Rolle und ich glaube, es ist eine
ihrer besten Rollen.
Ich bin dankbar, dass ich diesen wichtigen Stoff umsetzen konnte. Missbrauch durch Mütter ist für viele nicht vorstellbar und deswegen ist die
Dunkelziffer ziemlich hoch. Durch die fachliche Mitarbeit des Psychologen
Jürgen Lemke, der in der Organisation „Kind im Zentrum“ arbeitet, wurde
die Arbeit an HÄRTE sehr authentisch und wir hoffen, dass wir mit dem
Film Diskussionen auslösen können.“
Credits
Regie
Rosa von Praunheim
mit
Andreas Marquardt
Marion Erdmann
Andy Marion
Mutter
Opa
Oma
Hanno Koffler
Luise Heyer
Katy Karrenbauer
Rüdiger Götze
Ilse Amberger Bendin
Drehbuch
Nico Woche - Jürgen Lemke - Rosa von Praunheim
nach dem Buch
“HÄRTE: Mein Weg aus dem Teufelskreis der Gewalt”
von Andreas Marquardt und Jürgen Lemke
Kamera Nicolai Zörn, Elfi Mikesch
Ton Thomas Schrader, Timo Kahlenberg
Kostüm Ingrid Buhrmann
Szenenbild Marcus Lachmann, Dragan Denda
Kim Scharnitzky, Ivana Vukovic
Maske Beatrice Mendelin
Licht
Frank Helzel, Werner Bielicke,
Sabine Lehmann-Dorn
Musik Andreas Wolter
Schnitt/Postproduktion Mike Shephard
Redaktion
Götz Schmedes, WDR
Cooky Ziesche und Jens Stubenrauch, rbb
Barbara Häbe, arte
hergestellt von
Rosa von Praunheim Filmproduktion
in Koproduktion mit WDR, rbb, arte
gefördert von
FFA, Film- und Medienstiftung NRW
Das Buch
Härte – Mein Weg aus dem Teufelskreis der Gewalt
Ullstein Verlag
Taschenbuch / Broschur / 272 Seiten
ISBN-13 9783548375724
Erscheint: 06.03.2015
Bis zu seiner Verhaftung Mitte der neunziger Jahre galt Andreas Marquardt als einer der brutalsten und gefährlichsten Zuhälter in der Berliner
Halbwelt. Im Gefängnis vertraut er sich einem Therapeuten an und spricht
erstmals offen über das, was er in seiner Kindheit durchleiden musste:
Der Vater war ein sadistischer Schläger, der die Familie früh im Stich ließ,
und von der Mutter wurde er jahrelang systematisch sexuell missbraucht.
Obwohl diese seelischen Wunden sicher nie ganz verheilen werden, hat
Andreas Marquardt es geschafft. Er brachte die Kraft auf, sich dem Einfluss
der Mutter zu entziehen und mit Hilfe einer Therapie die extrem traumatischen Erfahrungen seiner Kindheit zu verarbeiten und so den Weg zurück
ins Leben zu finden.
Seine Geschichte ist der erschütternde Bericht über eine gestohlene Kindheit, ein extremes Leben im Berliner Rotlichtmilieu und eine schwierige,
allmähliche Läuterung. Heute unterrichtet Andreas Marquardt in einem
Sportstudio in Neukölln voller Enthusiasmus Kinder in Karate und engagiert sich für zahlreiche soziale Projekte.
Andreas Marquardt, geboren 1956, war ein international anerkannter
Kampfsport-Champion und über zwei Jahrzehnte lang Zuhälter in Berlin. 2003 wurde er nach insgesamt acht Jahren aus der Haft entlassen und
ist bis heute zusammen mit seiner langjährigen Lebensgefährtin in einer
Sportschule in Berlin-Neukölln tätig.
Jürgen Lemke, geboren 1943, Diplom-Sozialpädagoge und Psychotherapeut, arbeitet seit 16 Jahren bei der Berliner Beratungsstelle »Kind im Zentrum« (KiZ), Er hat Andreas Marquardt während der Haft als Therapeut
begleitet und seine Geschichte aufgeschrieben. Jürgen Lemke ist Autor
von mehreren Büchern (Ganz normal anders, 1988; Hochzeit auf Dänisch,
1992 und Verloren am anderen Ufer, l994) sowie Texten fürs Theater.
Rosa von Praunheim
Seit über vierzig Jahren dreht Rosa von Praunheim Spiel- und Dokumentarfilme. Er zählt weltweit zu den produktivsten schwulen Filmemachern.
Mit seinem Dokumentarwerk Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern
die Situation, in der er lebt (1970) wurde Rosa von Praunheim zum öffentlichen Wegbereiter der modernen Schwulenbewegung.
Anfang 2012 wurde sein Film Die Jungs vom Bahnhof Zoo mit dem
Grimme-Preis ausgezeichnet, ein Dokumentarfilm über die Stricherszene
in Berlin. Zu seinem 70. Geburtstag überraschte er seine Fans mit 70 neuen
Kurzfilmen mit einer Gesamtlänge von über 700 Minuten.
Filmographie (Auswahl)
1970 Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt
1973 Die Bettwurst
1976 Ich bin ein Antistar. Das skandalöse Leben der Evelyn Künneke
1981 Unsere Leichen leben noch
1984 Horror Vacui
1985 Ein Virus kennt keine Moral
1987 Anita - Tänze des Lasters
1989 Überleben in New York
1996 Neurosia - 50 Jahre pervers
2002 Tunten lügen nicht
2005 Dein Herz in meinem Hirn
2007 Meine Mütter
2011 Die Jungs vom Bahnhof Zoo
2015Härte
Hanno Koffler
Hanno Koffler (Berlin, 1980) gründete 1994 mit seinem Bruder Max
Koffler die Band Kerosin, in der er Schlagzeug spielte. Das Kinodebüt ist
2003 in Anatomie 2. Es folgten weitere Kinofilme unter der Regie von
Marco Kreuzpaintner: Ganz und gar und Sommersturm. Während seines
Schauspielstudiums am Wiener Max-Reinhardt-Seminar übernahm er u.a.
Rollen in Shakespeares Hamlet und in Ein Sommernachtstraum unter der
Regie von Klaus Maria Brandauer. 2013 spielte er die Hauptrolle in dem
vielbeachteten Film Freier Fall.
Auszeichnungen (Auswahl):
- Franz Hofer Preis 2009 Bester Schauspieler für Nacht vor Augen
- Filmfestival Durban 2008 Bester männlicher Schauspieler für Nacht vor Augen
- FIRST STEPS Award 2008 für den Film Nacht vor Augen
- Preis der deutschen Filmkritik 2008 Bestes Spielfilmdebüt für Nacht vor Augen
Filmografie (Auswahl):
2003: Ganz und gar
2003: Anatomie 2
2004: Sommersturm
2005: Rabenbrüder
2008: Der Rote Baron
2008: Krabat
2008: Nacht vor Augen
2009: Unter Strom
2011: Wer wenn nicht wir
2013: Freier Fall
2014: Coming In
2015: Härte
Luise Heyer
Luise Heyer (Berlin 1985) trat 2001 in dem dänischsprachigen Musical
Linie 1 unter der Regie von Sidsel Wagner Davidsen auf. Von 2006 bis 2010
studierte sie Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Rostock.
2007 spielte sie am Volkstheater Rostock in Thomas Freyers Amoklauf mein
Kinderspiel mit. 2010 wurde sie Ensemblemitglied am Schauspiel Dortmund, was sie zwei Jahre lang blieb.
2011 spielte sie in dem Spielfilm Westwind ihre erste Hauptrolle auf der
großen Leinwand.
Auszeichnung:
- Beste Schauspielerin der Spielzeit 2012 am Schauspielhaus Dortmund
Filmografie (Auswahl):
2010: Westwind
2012: Willkommen bei Habib
2013: Ein Geschenk der Götter
2013: Jack
2014: Auf Einmal
2015: Härte
Katy Karrenbauer
Katy Karrenbauer (Duisburg 1962) begann mit 15 in Kiel eine klassische
Gesangsausbildung zur Mezzosopranistin. 1995 veröffentlichte Katy Karrenbauer ihre erste CD mit dem Titel Vorhang auf mit Coverversionen bekannter Lieder. Auf der Serien-­CD zu Hinter Gittern – Der Frauenknast aus
dem Jahr 2002 singt Karrenbauer, die die CD mitproduzierte, acht Lieder.
2002 erschien ihr zweites Solo-­Album mit dem Titel Trau dich.
Ihre schauspielerische Laufbahn vor der Kamera begann 1994 mit der
13teiligen RTL-­Serie Notaufnahme. Es folgten verschiedene Gastauftritte in
Fernsehserien wie Verbotene Liebe (1995) und Balko (1995). 1997 war sie
in Das erste Semester in ihrer ersten Kinorolle zu sehen. Der Durchbruch
gelang 1997 mit der Rolle der Gefängnisinsassin Christine Walter in der
RTL‐Serie Hinter Gittern – Der Frauenknast.
Auszeichnungen (Auswahl):
- 1999 Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste
Schauspielerin in einer Serie für Hinter Gittern – Der Frauenknast
- 2002 Goldene Schallplatte für das Album Hinter Gittern
- 2003 „ProSieben First Cut“-Nachwuchsförderung für den Film Traumtänzer
Filmografie (Auswahl):
1997: Das erste Semester
1999: Late Show
2001: Westend
2002: Wie die Karnickel
2005: Max und Moritz Reloaded
2006: 7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug
2007: Was am Ende zählt
2012: Cloud Atlas
2015: Härte
Herunterladen