trott-war - die straßenzeitung im südwesten

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1,70 EUR | 3 Hoftaler
trott war
Die Straßenzeitung im Südwesten
und
Lust Leidenschaft
Lesenswerte Kolumne
von Josef-Otto Freudenreich
Leute aus dem Netz
Liebe und ihre Spielarten
davon 50 % für freie Verkäufer
Ausgabe 05/10, 17. Jahrgang
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Entwurf · Gestaltung · Satz · Reproduktion · Scannertechnik · Belichtungs-Service · Webdesign · Digitaldruck · Offsetdruck · Zeitungsdruck · Buchbinderei · Logistik
. . . und was können wir für Sie tun?
Senner-Druck GmbH & Co. KG · Carl-Benz-Straße 1 · 72622 Nürtingen · Tel. (07022) 9464-202 · Fax (07022) 9464-222 · [email protected] · www.senner-druck.de
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– und sparen Sie Steuern. Denn Trott-war ist als mildtätiger
Verein anerkannt.
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BW Stuttgart, Kontonummer: 110 23 23,
Bankleitzahl: 600 501 01
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Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Helmut H. Schmid
Geschäftsleiter
„Unser praktisches, reales Leben nämlich ist, wenn nicht die
Leidenschaften es bewegen, langweilig und fade, wenn sie
aber es bewegen, wird es bald schmerzlich“, wusste Arthur
Schopenhauer. Wie leidvoll es sein kann, einen Ein-Euro-Job
machen zu müssen, zeigt der Beitrag über die Konkurrenz für
die Wirtschaft durch diese Tätigkeiten.
Wesentlich humorvoller geht unser Kolumnist mit dem Thema
Lust und Leidenschaft um: Josef-Otto Freudenreich eröffnet
mit seiner Glosse diese neue Rubrik, in der sehr bekannte Journalisten und Autoren ab Mai jeden Monat unentgeltlich einen
Beitrag zum Schwerpunktthema schreiben. Der gemeinhin
bekannte Karikaturist Sepp Buchegger setzt die jeweilige
Glosse ergänzend zeichnerisch um.
Zudem bietet die Maiausgabe unterhaltende, aber auch spannende und kritische Beiträge zu Liebe, Lust und Leidenschaft
und zu anderen Themen.
Viel Vergnügen bei der Lektüre dieser Ausgabe wünscht
Titelbild:
Copyright: digitalstock.de/E. Raffaele
Bearbeitung: Christine Gerhardt
Trott-war ist eine Zeitung, die sozial
benachteiligten Menschen hilft. Alle
unsere Verkäufer waren in sozialen
Notlagen. Von den 1,70 Euro Verkaufspreis einer Zeitung behalten sie
85 Cents für sich.
Die nächste Ausgabe mit dem
Thema „Leistung“ erscheint
am 1. Juni
Ihr
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Kreuz & Quer
5
Kolumne „Glossenhauer“
6
Straßenzeitungsworkshop
7
Verkäuferporträt Heinz-Peter Lüttgens
8
Schwerpunkt: Lust Leidenschaft
20
Flop: Ein-Euro-Jobs
23
Rechte Szene in Baden-Württemberg, Teil 1
24
Geistesblitze
25 Skotts Seitenhieb
26
Rechte Szene in Baden-Württemberg, Teil 2
27
Literatour
14
Rotlicht auf dem Lande
28
Aufs Auge
16
Prostitution in Stuttgart
30 Trott-war dankt/Impressum
18
Waxing für Männer
19
Liebe und Trennung
8
Ringen nach dem Schönheitsideal
10
Identitätskrisen des
modernen Mannes
und
Alte Männlichkeitsideale wie
Ritterlichkeit haben ausgedient.
Schützen sind inzwischen auch
weiblich. Die Männer haben’s
schwer, damit klarzukommen.
Liebe aus dem Netz
Grafik:
Christine Gerhardt
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Vorlage:
www.BillerAntik.de
Inhalt
Immer mehr Menschen suchen ihre Partner im Netz
der digitalen Computerwelt. Süffisant wäre da die
Kreation einer neuen PC-Tastur allemal.
Kreuz & Quer
Auf diesen Seiten ist zu lesen, was bei Trott-war intern
passiert und was die Verkäuferinnen und Verkäufer bewegt.
Außerdem informieren wir über Neuigkeiten aus dem
Zeitungsverlag.
Zu Besuch bei der Jugendpresse
Baden-Württemberg
Allmählich wird sie konkret: die für den Oktober geplante Jugendausgabe von Trott-war. Sie wird in Zusammenarbeit mit der Jugendpresse Baden-Württemberg konzipiert, die Themen werden erarbeitet,
umgesetzt und dann die Seiten gestaltet – Business as usual eben? Nicht
ganz: Schließlich haben dieses Mal die „Jungjournalisten“ Gelegenheit,
ihre Sicht auf die Dinge und ihre ganz eigenen Vorgehensweisen zu
präsentieren. Sie sind zum Teil noch an der Schule, zum Teil bereits
beim Studium. Sie wollen den Weg zum Journalismus gehen. Und sich
über Armut und Ausgrenzung erfasst sowie „Erklärungsmuster über
das Zustandekommen dieser Berichterstattung in den Redaktionen erhoben.“ Kurz: die anfangs recht theoretisch daher kommende Studie hat den
Journalisten bei ihrer täglichen Arbeit auf die Finger schauen können, hat
sie bei ihrem Auswählen und „making of“ der insgesamt 75 Beiträge zu
Armut und sozialer Ausgrenzung beobachtet. Schließlich, so die Autorin,
sei der Umgang der Medien mit Armut und sozialer Ausgrenzung im
deutschsprachigen Raum bisher nicht systematisch untersucht worden.
Dabei zeige sich aber, so ist an anderer Stelle zu lesen, „dass die Medien
in dem recht kurzen Untersuchungszeitraum mit einer begrenzten Anzahl
von Beiträgen eine relativ große Bandbreite des weltweiten, vielschichtigen Phänomens Armut aufgreifen.“
Diese „Pilotstudie“ weist die grundlegenden Mechanismen auf, welche
bei den Medien dazu führt, sich der Themen „Armut und sozialer Ausgrenzung“ anzunehmen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Studie
auch „Handlungsempfehlungen“ ausspricht. Und zwar für diejenigen,
die solche Themen als Nachrichten vermitteln, sei es als Behörde
oder als Verband. Oder jene, die dieses Thema bei Pressekonferenzen
und anderen Presseveranstaltungen „in die Öffentlichkeit“ bringen
wollen. Wenn es ein Buch wäre: unbedingt kaufen. Da es eine Studie
ist: unter oben genannter Internetadresse herunterladen. Dabei kann
man sich nicht nur die Studie auf den Rechner holen – sondern erfährt
auch gleich viel Wissenswertes über dieses Europäische Jahr gegen
Armut und soziale Ausgrenzung.
Leserbrief
Foto: Joachim Hempel
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dabei als Teil der Redaktion mit den Erfahrungen und der Welt von
Trott-war und deren Themenspektrum auseinandersetzen. Sie können
bei Trott-war Erfahrungen sammeln im Bereich der Sozialberichterstattung und angrenzender Themen. Ein erstes Kennenlernen gab es
schon: Anlässlich einer Redaktionskonferenz von „NOIR“, dem Magazin
der Jugendpresse, wurden die Zeitschrift und das Sozialunternehmen
Trott-war vorgestellt.
Untersuchung zur Berichterstattung über Armut
und Ausgrenzung
Sie ist 104 Seiten „schwer“ und auch sonst überaus „gewichtig“: Der
Abschlussbericht zur Studie „Zum Umgang der Medien mit Armut
und sozialer Ausgrenzung“. Er wurde von Dr. Maja Malik (Institut für
Kommunikationswissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität
Münster) im Rahmen eines Forschungsauftrags des Bundesministeriums
für Arbeit und Soziales verfasst. Die deutschsprachigen Straßenzeitungen
dürfen die Studie vorab in ihren Blättern präsentieren.
Das Ministerium selbst wird sie ab dem Monat Mai in seinem Internetangebot www.ej2010.de veröffentlichen. Der Bericht beschreibt aufgrund
eines Forschungsprojekts mit einer umfangreichen Inhaltsanalyse von
17 „ausgewählten journalistischen Nachrichtenmedien“ detailliert, wie
und in welchen Zusammenhängen die modernen deutschsprachigen
Medien in einem Zeitraum von 14 Tagen „relevante Themen im
Zusammenhang mit Armut“ darstellen. Zudem wurden Interviews mit
13 Journalisten geführt. In ihnen wurden anhand eines Fragenkatalogs
die formalen und inhaltlichen Charakteristika der Berichterstattung
Seit Jahren lese ich Ihre Zeitung – ich kaufe sie auf dem Sindelfinger
Markt – und freue mich immer wieder auf die neue Ausgabe. Ich finde
interessante Artikel, die sonst nicht zu sehen sind.
Nun musste ich mich jedoch in der Ausgabe 04/10 über den Artikel
von Lucius Teidelbaum zum Rechtsradikalismus ärgern. Ich bin kein
„neuer Rechtsradikaler“. Mit meinen 82 Jahren und über 50-jähriger
politischer Tätigkeit trage ich immer noch einen Seitenscheitel und zum
Wandern, wenn es passt, Kniebundhosen. Ich lasse mich daher nicht
einfach so abstempeln. Herr Teidelbaum hat sich seine Meinung wohl
nach einem Schema gebildet, das es so nicht gibt. Und versucht, die
Leser von seiner Meinung zu überzeugen, beziehungsweise ihnen
dieses Schema auch noch einzureden. Bitte, Herr Teidelbaum, überdenken Sie Ihre Äußerungen. Vielleicht möchten Sie dann bei so manchem
treuen Leser Abbitte leisten. Außerdem: Haben Sie noch nie lange
Röcke an gepflegten jüngeren wie älteren Damen gesehen? Armer Herr
Teidelbaum! Extreme Ansichten, in welche Richtung auch immer, waren
und sind in keine Richtung gut!
Die treuen Leser von Trott-war, Hermann und Marion
Kraft für den nächsten Schritt
Ab Mai wird das Angebot von Trott-war
für sozial Benachteiligte erweitert. Myriel
Tomaschko und Bernd Gerber aus Reutlingen, beide als Kinesiologen tätig, führen
an jeweils zwei Samstagen im Monat Trainings zur Persönlichkeitsentwicklung und
zur Erkennung und Umsetzung des eigenen
Potenzials in den Räumen von Trott-war durch. Um dieses Projekt zu
ermöglichen, bieten alle Beteiligten ihre Leistungen auf Wohltätigkeitsbasis an. Dieses Angebot ist sowohl für die Verkäuferinnen und
Verkäufer von Trott-war, als auch für andere von Armut betroffene
Menschen kostenfrei. Termine: 8. und 22. Mai sowie 5. und 19. Juni,
15.30 – 16.30 Uhr Gruppenangebot für Kinder; 17 – 18 Uhr Gruppenangebot für Erwachsene. Gerne beantworten wir Ihre Fragen und
nehmen Ihre Anmeldung entgegen (Telefon 0711 / 601 87 43-14).
Liebe, Lust und
Leidenschaft
GLOSSENHAUER
Josef-Otto Freudenreich
Ein, zugegeben, schlichter Witz.
Die Französin liegt im Bett und
lobt: Du warst wunderbar, Cherie.
Die Italienerin fragt: noch einmal, carissimo? Und was will die
Schwäbin wissen? „Ghöret dia
Möbel alle dir?“
Daraus könnte man lernen, dass
der Genuss des Augenblicks nicht
die Stärke jenes Stammes ist, dem
schon immer eine gewisse Sachorientierung nachgesagt wurde.
Spätestens seit Thaddäus Troll („Wo
kommet denn dia kloine Kender
her?“) ist ja bekannt, dass sich
Schwabe und Schwäbin gerne hinter
den drei K‘s – Kehrwoche, Kittelschürze, Kirche – verstecken, wenn
sie von Lust und Leidenschaft gebeutelt werden. Nun lässt sich
Letzteres schwer vermeiden, auch
wenn die Wolluscht das größte
Hindernis für die Seligkeit ist. Was
also tun?
Wer diesen Eigenheiten von
Berufs wegen nachspürt, kommt zu
dem raschen Schluss: Man tut‘s
gern hählinga. Einer dieser Orte,
an dem die Lust am heimlichsten
ist, befindet sich im hintersten
Winkel von Zuffenhausen. Dort
ist das Studio Arachne, die führende
Heimstatt aller Sadomasochisten
im Land. Das Geschäft läuft prima,
Krise hin, Krise her, und es beweist,
dass schwäbischer Sex kein Widerspruch in sich sein muss. Wenn
auch in einer ganz eigenen Ausprägung, die eine Bestrafung mit
einschließt. Nicht ohne Grund
zählt die Chefin, die liebenswerte
Nicole, vor allem Manager, Zahnärzte und Staatsanwälte zu ihren
Gästen. Sie glaubt, es gehe ihnen
um das Fühlen von Unterdrückung
und sie behauptet, Stuttgart sei die
Hochburg der Sadomasos.
Die andere segensreiche Einrichtung residiert im Stuttgarter
Fasanenhof. Genauer gesagt im
dortigen Industriegebiet. Das ist
wichtig zu erwähnen, weil der Bürgerverein des traditionsbewussten
Stadtteils damit nichts zu tun
haben will. Es handelt sich um die
Firma „gesext.de“, die so eine Art
digitale Lustbörse ist. Zu Zehntausenden tummeln sich dort Männlein und Weiblein in der Anonymität des Netzes, und bieten viel
Geld für eine Stunde oder eine
Nacht. Die Schwaben rangieren
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dabei in der Spitzengruppe, was
den Geschäftsführer Herbert K.
natürlich freut, weil er so belegen
kann, dass sein Business aus dem
Herzen der Bewegung kommt.
Voll verschwiegen, versteht sich.
Die Losung muss also lauten:
raus aus den dunklen Ecken, rein
ins Helle der Bekenner. Wo so
viele Triebe sind, müssen die Blüten
blühen, um die Welt fröhlicher
und bunter zu machen. Für das
Auge, für die Nase, für die Seele.
Gefühle sind keine Steuererklärung,
die vor Gott, dem Finanzamt, der
Verwandtschaft und den Habenichtsen verborgen werden muss.
Warum sich mit dem Wenigen begnügen, hinter Mauern und Computern, um das Leben gut zu finden?
Der Schwabe mag bescheiden
sein oder auch nur verdruckst, aber
so führt das zu nichts. Es sei
denn, der Bausparvertrag wäre der
Maßstab. Die Schwäbin wiederum
täte gut daran, die Möbel zu zerhacken und dabei das Liedchen
zu trällern: „Frei zu sein bedarf es
wenig“. Sonst gibt es bald keine
Schwaben mehr.
Josef-Otto Freudenreich
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Gemeinsam statt einsam
Straßenzeitungen
vernetzen sich mit
etablierten Medien
Foto: Florian Lein
Anlässlich des Jahres gegen Armut und soziale Ausgrenzung
trafen sich vom 10. bis 11. April 52 Macher von 26 Straßenzeitungen aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich
und der Schweiz zu einem Wochenendkongress bei der
Berliner „taz“-Redaktion. Sie diskutierten in Gesprächsrunden
und Workshops mit Medienprofis über die Konzepte und
Zukunft ihrer Blätter mit erfolgreichen Ergebnissen. Eingeladen hatten das Bundesministerium für Arbeit und Soziales,
die taz und Trott-war.
etablierten Zeitungen geben müsse. Die Berichterstattung über Armut
und soziale Ausgrenzung sollte weithin mehr Beachtung finden. Mehr
authentische Stimmen würden außerdem helfen, bestehende Vorurteile
zu bekämpfen.
Die Straßenzeitungsmacher, die allein mit den beim Kongress vertretenen Blättern fast eine halbe Million Zeitungen monatlich produzieren, nahmen aus den Diskussionen Anregungen, Inspirationen und
neue Ideen mit. Auch wollen die verschiedenen Straßenmagazine künftig mehr untereinander kooperieren und ihre Zeitungen besser miteinander vernetzen. Die meisten waren vom Kongress positiv überrascht. So zitiert die taz etwa Stefan Malecki von „bodo“ aus Dortmund und Bochum stellvertretend für viele mit der abschließenden
Aussage: „Erst war ich skeptisch, ich dachte, das wird jetzt so ein ,Wir
zeigen euch, wie das geht’-Treffen. Aber es gab einen echten kritischen
Austausch auf Augenhöhe.“
Einige Workshops bewirkten anwendbare Ergebnisse für die „Lobbyblätter für sozial benachteiligte Menschen“. So wollen sich Christiane
Grefe von der Zeit und die Mitarbeiter vom Bundesministerium zusammen mit Gerst von Trott-war etwa für einen Journalistenpreis für die
beste Straßenzeitungsreportage stark machen. Lutz Meyer von Scholz
& Friends schlug vor, jedes Jahr einen Ideenpool mit Straßenzeitungsmachern und Journalisten von etablierten Printmedien zu veranstalten,
um Vorschläge und Ideen für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln und diese allen Straßenzeitungen zur Verfügung zu stellen. Der
Leiter der Berliner Journalistenschule Klara sagte zu, die journalistische
Fortbildung von Straßenzeitungsredakteuren mit Kursen zu unterstützen
und auch andere Schulen im gesamten deutschsprachigen Raum mit der
Aufforderung zu ähnlichen Angeboten zu kontaktieren.
Straßenzeitungsmacher bei der taz
Von Helmut H. Schmid
Kompetente Referenten und Gesprächspartner waren namhafte
Journalisten von der „Zeit“, der „Berliner Zeitung“ und der taz, Werbeprofis von „Scholz & Friends“, die Leiter der Journalistenschule „Klara“
und der Stadtmission Berlin, der Schriftsteller und Drehbuchautor Felix
Huby sowie Mitarbeiter des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.
Die Moderation der beiden Tage übernahmen Gaby Sohl und Felix Lee
von der taz sowie Beatrice Gerst von der Straßenzeitung Trott-war.
Trotz der teilweise völlig unterschiedlichen Konzeptionen und
Strukturen der deutschsprachigen Straßenzeitungen waren sich die
Kongressteilnehmer einig darüber, dass es mehr Zusammenarbeit mit
Redaktionstermine
Redaktionsschluss
Juni-Ausgabe
Montag, 3. Mai
Juli-Ausgabe
Dienstag, 1. Juni
Anzeigenschluss
Juni-Ausgabe
Freitag, 7. Mai
Juli-Ausgabe
Freitag, 4. Juni
Verkäuferportrait Heinz-Peter Lüttgens
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Trott-war
ist eine Art
Hobby
für mich
Foto: Joachim Hempel
Schlachter, Schlosser, Zeitarbeiter, Schweißer:
Der aus Beckum in Nordrhein-Westfalen stammende Trott-war Mitarbeiter Heinz-Peter Lüttgens
hatte bislang ein abwechslungsreiches Leben. Bei
Trott-war ist er seit Dezember 2009. Den Zeitungsverkauf sieht er mehr als Hobby und Freizeitbeschäftigung denn als Maloche: „Hartes Arbeiten
ist was anderes.“
Straßenzeitungsverkäufer Heinz-Peter Lüttgens versucht stets das Leben leicht zu nehmen
Von Charlotte Brunner
Aufgewachsen ist der zweifache Vater als
viertes von fünf Kindern auf einem Bauernhof im Landkreis Warendorf. Dort lebte er bis zu
seinem 21. Lebensjahr zusammen mit seinen
Eltern und Schwestern, ein paar Kühen, Schweinen und Pferden. „Und ich hatte immer einen
Hund, der mir meine drei älteren Schwestern
vom Hals hielt, wenn die mich geärgert haben.“
Nachdem er zuvor eine Lehre als Metzger aus
gesundheitlichen Gründen abgebrochen hatte,
wurde er mit 17 als jüngster Mitarbeiter bei
einem Schlachthof angestellt. Dort arbeitete er
als selbstständiger Schlachter auf Akkordbasis,
pro totem Tier hat er so zwischen 70 und 90
Pfennige verdient. Vier Jahre später zog Lüttgens nach Bonn und absolvierte eine Lehre als
Betriebsschlosser, an die er ein Jahr Weiterbildung in Steuerungstechnik anschloss.
Im Lauf der 1980er Jahre arbeitete der lebensfrohe Westfale in verschiedenen Städten
Deutschlands. Für etwa fünf Jahre war er Chef
des „Kumpeltreffs“, eines Gasthofs, den er
gepachtet hatte und ausschließlich zu privaten
Zwecken nutzte. „Meine Freunde konnten umsonst in den Zimmern des Hauses wohnen, für
Getränke zahlte jeder, was er für angemessen
hielt. Am Ende mussten die Einnahmen
eben für den nächsten Einkauf reichen“,
erklärt Lüttgens gut gelaunt.
1988 machte er sich selbstständig undgründete eine Schweißerfirma, die er nach ungefähr
acht Jahren an einen Freund verkaufte. Seine
Arbeit hat ihm immer Spaß gemacht. Erzählenswert sind vor allem die Geschichten, die
sich mehr oder weniger zufällig ergaben, wie
zum Beispiel ein Erlebnis in Franken. „Ich
wollte mit einem Kollegen und dessen Freundin von Bamberg nach Stuttgart fahren, doch
leider haben wir den
letzten Zug verpasst. Der
Bahnhofswärter erlaubte
uns, die Zeit bis zum
nächsten Zug in der
Wartehalle zu verbringen. Irgendwann wurde
uns das Rumsitzen lang wei l ig und wir
gingen nach draußen, wo wir uns auf eine
Bank setzten und ein paar Bier tranken. Nach
einer Weile kam es zu einem Streit zwischen
meinem Freund und seiner Freundin, weil sie
ihn beschuldigte, ihr Feuerzeug geklaut zu
haben. Sie glaubte ihm nicht, dass er es nicht
habe. Er fing an sich auszuziehen, um seine
Unschuld in Sachen Feuerzeug zu beweisen.
Es dauerte nicht lange und wir bekamen Besuch
von zwei Polizeibeamten, die das ganze im
Vom „Kumpeltreff“ zum einjährigen
„Bayernverbot“
Bevor er den elterlichen Hof in Richtung
Bonn verließ, hatte er mit 18 Jahren zwischenzeitlich seine eigenen vier Wände. Für 14 Tage
lebte er in der Wohnung eines Bekannten. „Ich
hab’ das dann natürlich schon ausgenutzt und mit
meinen Freunden dort Partys gefeiert. Irgendwann fiel mir auf, dass ich so langsam keine saubere Wäsche mehr hatte und sagte meiner Mutter Bescheid. Als die das Chaos in der Wohnung
gesehen hat, war der Spaß vorbei. Ich hab’ meine
Sachen gepackt und bin wieder nach Hause
gezogen, Mama hat die Wohnung geputzt.“
Unterschied zu mir überhaupt nicht lustig
fanden.
Das Feuerzeug blieb zwar auch weiterhin
verschwunden. Wir dagegen konnten uns leider
nicht verdünnisieren und auch die Polizisten
waren nicht so schnell wieder weg, wie sie gekommen waren. Das Ende vom Lied war, dass
sowohl mein halbnackter Kollege als auch seine
Als AC/DC-Fan „on the road“
Freundin und ich für ein Jahr Bayernverbot bekamen, also weder nackt noch angezogen einen
Fuß in den Freistaat setzten durften.“
Heute noch muss der Trott-war Mitarbeiter
lachen, wenn er die Geschichte erzählt. Auch
seine Zeitungen verkauft er stets mit Humor
und viel Freude, weil es ihm nicht darum
geht, „dem blöden Geld hinterher zu rennen“,
sondern draußen zu sein und mit Menschen in
Kontakt zu kommen.
Demnächst will und wird er von Trott-war
eine Festanstellung bekommen, da er 500 Zeitungen im Monat locker unters Volk bringt.
„Trotzdem werde ich das Verkaufen weiterhin
mehr als eine Art Freizeitbeschäftigung sehen,
die mir Spaß macht und bei der ich mein eigener
Chef sein kann.“
Im Sommer ist der „AC/DC“-Fan meist auf
Festivals und Konzerten in ganz Deutschland
anzutreffen, auf denen er als ehrenamtlicher
Mitarbeiter viel erlebt. Im Juni will er versuchen,
beim AC/DC-Konzert in Stuttgart dabei zu
sein. Ansonsten hat er wenige konkrete Pläne.
„Ich seh’ das alles nicht so eng, mein Leben ist
gut und ich freue mich immer wieder Menschen
kennen zu lernen und Neues zu erleben.“
Sex als neue, urbane Kultur
Die Last mit der
Sexualität und Attribute der Lust sind in der westlichen Welt im heutigen Alltag
allgegenwärtig. Keine Zeitschrift, keine Werbung, keine Medien ohne verheißungsvolle Bilder. Wie steht es aber tatsächlich um das allgemeine Liebesleben?
Von Karin Engel-Hüppe
Schöne, lustvolle, ewig junge Welt! Attraktive,
sonnengebräunte, junge Menschen, die Frauen
langmähnig, schlank, vollbusig und mit endlos
langen Beinen, die Männer durchtrainiert und
mit Waschbrettbauch, lächeln uns aufreizend
mit gebleichten Zähnen von überall entgegen. Klischeehaft verkörpern sie das aktuelle
„Idealbild“ von Schönheit und Sexappeal. Die
Werbung setzt auf erotische und sexuelle Reize,
die der Phantasie freien Lauf lassen und dadurch
das Begehren des Betrachters auf die Ware lenken. Die Botschaft suggeriert dem potenziellen
Käufer, er würde durch den Kauf des Produkts
selbst Teil dieser glamourösen Welt und damit
auch an erotischer Ausstrahlung gewinnen. In
der Marketingbranche lautet der Slogan: „Sex
sells.“ Nach diesem Muster wird alles verkauft,
ob Musik oder Kleidung, von der Fußcreme bis
zum Auto. Kaum jemand ist immun gegenüber
diesem Mechanismus, weil die Wirkung der
Lust
Signale auf einem dem Menschen innewohnenden biologischen Reaktionsmuster beruht.
Es ist schon einiges an kritischer, vernunftmäßiger Distanz notwendig, um dieser Anziehungskraft mehr oder weniger zu entkommen.
Sexappeal um jeden Preis
Frauenzeitschriften und Männermagazine
tragen dazu bei, ein „Schönheitsideal“ zu erschaffen, das für sexuelle Attraktivität als unabdingbar erscheint, für viele Zeitgenossen aber
unerreichbar ist. Solche Ideale, nur in anderer
Ausprägung, hat es schon zu allen Zeiten gegeben. Der aktuelle hohe Stellenwert von Sexualität in der Gesellschaft bewirkt aber bei vielen
Sexuelles Begehren und begehrt zu werden spielen eine gewichtige Rolle in der Pubertät
Foto: Stock.xchng
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– Erfüllung oder Frust?
einen starken Leistungsdruck, dieses Ideal zu
erreichen oder zumindest sich ihm so weit wie
möglich anzunähern. Dafür wird viel in Kauf
genommen, sowohl körperlich als auch finanziell. Unsere Konsumgesellschaft lebt davon.
Da die Realität vom Wunschbild oft erheblich
abweicht, ist der Frust vorprogrammiert.
Die „sexuelle Revolution“
Die Forderung nach „freier Liebe“, sowohl
durch die Hippie- als auch die Studentenbewegung in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts, hat unaufhaltsam zu einem
Aufbrechen der bis dahin zumindest offiziell
geltenden Moralvorstellungen und Konventionen geführt. Sexualität war kein Tabu mehr
und wurde zum Thema im öffentlichen Leben.
Bis dahin war die Ehe Jahrhunderte lang die
einzige Einrichtung, in der das Ausleben von
Lust und Leidenschaft von der Kirche und der
Gesellschaft erlaubt war. Auch in bürgerlichen
Kreisen entstanden durch die Infragestellung und Überwindung dieses allgemein geforderten und akzeptierten Verhaltenskodex’ zunehmend freizügigere Verhaltensweisen. Ermöglicht und verstärkt wurde
diese Entwicklung unter anderem durch die
Anti-Baby-Pille, die erstmals in der Geschichte
der Menschheit die Erfüllung sexuellen Begehrens mit ziemlicher Sicherheit von der Fortpflanzung trennte. Diese „Freiheit“ wurde als Befreiung erlebt, die in vielen Bereichen zu einem neuen
Rollenverständnis von Mann und Frau führte.
One-Night-Stands, sind dabei die eine Seite.
Die andere ist ein ständig steigender Konsum
von Pornografie, nicht nur bei Erwachsenen
sondern schon bei Jugendlichen, im Extremfall
auch bei Kindern. Zwar bezeichnet der Sexualwissenschaftler Ulrich Clement Casual Sex als
„neue urbane Kultur“, tatsächlich aber erfolgen
in Deutschland nach Aussage des Sexualforschers Gunter Schmidt 95 Prozent aller Sexualkontakte innerhalb fester Partnerschaften.
Eine Umfrage per Internet in nordischen
Ländern brachte hervor, dass 99 Prozent der
Jungen und 86 Prozent der Mädchen im Alter
von 14 bis 18 schon mal Pornos geschaut hatten.
Werden sie mit diesem Konsum alleingelassen,
führt die Konfrontation mit jeglicher Spielart
von Sex, oft geprägt von Gewalt, häufig zum
Vorbild für die eigene Sexualität. Sozialarbeiter
beklagen gerade in sozialen Brennpunkten eine
sexuelle Verrohung von Jugendlichen.
Aber trotz dieses freizügigen Umgangs und
der scheinbar grenzenlosen und schnellen Be-
Abkehr von der „Befreiung“?
friedigung sexuellen Verlangens sind tatsächlich
immer weniger Menschen sexuell aktiv bis
hin zur Asexualität. Die „sexuelle Befreiung“
überfordert viele Zeitgenossen und wird teils
als Zwang zur Freiheit erlebt, dem man wieder
entkommen möchte. Die unkontrollierbaren
und gewaltsamen Anteile von Leidenschaft und
Ekstase können ängstigen. „40 Jahre nach der
sexuellen Revolution dürfen wir zwar der Lust
freien Lauf lassen, aber leider hat uns die
Lust verlassen“, beschreibt Guillebaud
dieses Phänomen.
Andererseits spielt der Wunsch nach geschützter Intimität und emotionaler Geborgenheit eine große Rolle. Für viele ist eine solche
Atmosphäre Voraussetzung für das Ausleben
von Sexualität, wodurch Erotik in Verbindung
mit Zärtlichkeit und Partnerschaft erst möglich
wird. Auch gibt es immer noch Frauen und
Männer, für die Sex durch ihre religiöse Bindung nur in der Ehe möglich ist. Das Ergebnis
von Umfragen zeigt, dass gerade Jugendlichen
eine feste Partnerschaft wieder wichtiger ist
als „schneller Sex“. Laut der österreichischen
Sexualtherapeutin Rotraut Berner gibt es sogar
immer mehr junge Männer, die lieber kuscheln
wollen.
Erstaunlich viele, auch junge Menschen bekennen sich in jüngster Zeit zur Asexualität.
Ihre enthaltsame Lebensweise ist keine neue
Form des Zölibats, sondern Ausdruck eines
mangelnden Antriebs. Sie haben entweder
keinen Sexualtrieb oder keine romantischen
Gefühle oder nichts von beidem.
Es gibt in unserer heutigen Gesellschaft
eine große Vielfalt an Formen der Sexualität.
Entscheidend für unser Leben ist, dass wir uns
selbst so annehmen, wie wir sind, und unserem
Gefühl sowie unserem Glauben folgen können
und dürfen.
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Klar bin ich im
Mieterverein !
Das „sexualisierte Zeitalter“
Experten gebrauchen diesen Begriff zur
Charakterisierung der aktuellen Entwicklung.
Die weit verbreitete Sexualisierung der Gesellschaft zeigt sich in vielen Facetten. Der Alltag
ist durchdrungen von erotisch aufgeladenen
Bildern und Szenen, die anscheinend grenzenloses Begehren und begehrt zu werden versprechen. Alles scheint möglich! Jedes noch so
intime Detail wird öffentlich dargestellt.
„Sex ist zu einem Hintergrundrauschen unseres Alltags geworden“, schreibt der französische
Publizist Jean-Claude Guillebaud in seinem
Buch „Die Tyrannei der Lust“. Erotik und
tatsächliche Erfüllung haben dabei oft keine
Chance.
Unverbindlicher Sex, auch als „Casual Sex“
bezeichnet, zum Beispiel in Form sogenannter
Matthias Hahn
Bürgermeister
Der Mieterverein hilft Ihnen
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setzt Ihr Recht durch.
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10
Krise der Männlichkeit
und
Jäger Gammler
Die Evolution hat es gewusst, das Christentum hat es gewusst
und sogar der Kapitalismus konnte sich nicht gegen die
Erkenntnis sträuben: Männer sind stärker, klüger und damit
naturgemäß besser. Von dieser einfachen Wahrheit scheinen nur die Frauen im 21. Jahrhundert nichts mehr wissen
zu wollen. Viele Männer bringt das in die Bredouille – und
auch die Frauen, so heißt es, haben daran zu knabbern. Eine
Geschichte von männlichen Mauerblümchen, weiblichen
Matheassen und handfester Machtpolitik.
Von Philipp Hubmann
Seit einigen Jahren hat die Bewegung nun endlich einen Namen, die
sich vorher noch verschämt in die Hinterzimmer von Kongress- und
Tagungsgebäuden zurückzog, um eine Zielgruppe zu bedienen, die
bisher eigentlich zur Stammklientel von Tanzkursen zählte – die „Pickup“-Industrie. Der Name ist missverständlich: Es handelt sich dabei
nicht um die Präsentation der neuesten amerikanischen Geländewagen
mit extra großer Ladefläche, sondern um eine andere Art von Technik,
nämlich um Verführungstechnik. Die Kundschaft: Männer, denen das
Know-how und vielleicht auch das Selbstbewusstsein fehlt, sich dem
anderen Geschlecht erfolgreich zu nähern (engl. „to pick-up“, abschleppen,
anbaggern). Die Kursgebühren scheinen genauso hoch zu sein wie die
Verzweiflung der Teilnehmer. Ein Wochenendseminar, bestehend aus
drei Theoriemodulen und einem Praxistest, kostet rund 500 Euro.
Foto: www.BillerAntik.de
Maskuline Verunsicherung
Glaubt man der Lifestyle-Branche, dann sind diese Hilfestellungen in Sachen zwischengeschlechtlicher Beziehungen kein Einzelfall. Das Verhältnis zwischen
Mann und Frau scheint aus den Fugen geraten.
Laut aktuellen Filmen, Büchern und FernsehTalkshows ist das einst starke Geschlecht
durch den sozialen und wirtschaftlichen
Aufstieg vieler Frauen in eine Identitätskrise geschlittert. Frank Plasberg widmete
der Frage „50 Jahre Gleichberechtigung – wann kommt der Männerbeauftragte?“ eigens eine Sendung,
die Brigitte-Redakteure Andreas und
Stephan Lebert verordnen ihren
Leidensgenossen per Ratgeber eine
„Anleitung zum Männlichsein“.
Den Grund allen Übels sehen beide
in der Emanzipation: Während
die Frauen vor 40 Jahren offensiv
begonnen haben, sich politisch,
wissenschaftlichen und ökonomisch
ihr Territorium zu erkämpfen, hat
sich der Mann aus dem Machtspiel
ausgeklinkt. Eine neue Generation
von schlagfertigen, ehrgeizigen Frauen
hat sich ihren Weg gebahnt, indem
sie sich als moderne Multi-Taskerinnen
profilierten. Karriere, Fitness und Partnerschaft unter einen Hut zu kriegen? – Für die
Frau von heute kein Problem. Die Männer
dagegen können laut den Brüdern Lebert nur
noch auf die verstaubten Idole längst vergangener
Alte Rollenbilder der Männlichkeit wie hier auf einer Schützenscheibe
aus dem Jahr 1712 haben ersatzlos ausgedient
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Zeiten zurückgreifen: „Die alten Bilder – Jäger, Cowboy, Ritter – hat der
Mann der Lächerlichkeit preisgegeben, neue hat er nicht entworfen.“
Gegenmittel Testosteron
Ein Patentrezept hält die Medienbranche parat. 2009 wartete das
Verlagshaus „Gruner + Jahr“ mit einem neuen Männermagazin, dem
„Business Punk“, auf. Zielgruppe ist der unkonventionelle Querdenker,
der Rockertum und Karrierestreben miteinander vereint. „Während sie
Millionen machen, tobt eine Bestie in ihnen. Ihre Attitüde ist immer ein
Whatever und mitunter ein dröhnendes, breit grinsendes Fuck You“,
so die Charakterisierung des „Business Punks“. Etwas moderater und
demonstrativ unideologisch gibt sich der 2004 gegründete Männerfernsehsender dmax. „Die Männer, die wir ansprechen wollen, sind
zwischen 20 und 39 Jahre alt. Sie waren schon mit vielen Erwartungen
konfrontiert und mussten einige Klischees durchlaufen. Sie waren harte
Machos, weiche Frauenversteher und sind durch die MetrosexuellenWelle geschwommen. Diese ganzen Rollenzwänge haben sie gründlich
satt“, erklärte Senderchef Patrick Hörl unlängst in einem FAZ-Interview.
Ob allerdings dmax-Sendungen wie „Die Ludolfs – Brüder auf dem
Schrottplatz“ und „Der Checker – viel Auto, wenig Geld“ tatsächlich
mehr leisten, als alte Kamellen aufzuwärmen, sei dahingestellt. Verrät
der Griff in die Klischee-Mottenkiste vielleicht wirklich das Identitätsproblem des modernen Mannes?
Frauen werden wählerischer
Die gewachsene Unabhängigkeit der Frauen schlägt sich in einem
höheren Anspruchsdenken nieder. Ihr Wille, sich mit einem Partner
abzufinden, der ihren Wünschen nicht entspricht, sinkt. Das betrifft
nicht nur die weiblichen Don Juans in „Sex and the City“ und „Desperate
Housewives“. Der Anteil an Frauen, die nach Ehekrisen die Scheidung
einreichen, liegt klar über dem Vergleichswert von Männern. 2008 zogen
knapp 104.000 Frauen in Deutschland endgültig die Reißleine, umgerechnet knapp 60 Prozent der Scheidungsfälle.
Die Gründe für das Scheitern von Partnerschaften sind vielfältig. Ein
Faktor, der statistisch immer wieder zu Buche schlägt, ist das Abweichen
vom traditionellen Rollengefüge. Eine 2004 von der Universität Pennsylvania durchgeführte Studie belegt, dass Beziehungen dann ein erhöhtes
Gefährdungspotenzial haben, wenn die Frau genausoviel oder mehr als
ihr Mann verdient. Besonders für Karrierefrauen hat ihr eigenes hohes
Einkommen und ihr Bildungsgrad oft einen Haken. Wie die Befunde
des Wiener Evolutionsbiologen Karl Grammer nahelegen, suchen sie
einen Partner, der ihnen finanziell und intellektuell überlegen ist. Die
Begegnung mit Mr. Perfect lässt jedoch mitunter auf sich warten.
Schule: Jungen haben schweren Stand
Sorgen bereiten nicht nur die Männer von heute. Auch der männliche
Nachwuchs stimmt manchen Wissenschaftler nachdenklich. Jungen, dies
weisen fast alle Bildungsstudien der letzten Jahre aus, haben wesentlich
häufiger mit schulischem Misserfolg zu kämpfen als Mädchen. 62 Prozent
der Schulabgänger ohne Abschluss sind männlich. Der Aktionsrat Bildung überprüfte im vergangenen Jahr, ob das deutsche Schulsystem ein
bestimmtes Geschlecht diskriminiert. Das eindeutige Ergebnis: „Jungen
sind die Verlierer im deutschen Schulsystem“ – und das hat strukturelle
wie psychologische Ursachen.
Die Pädagogik ist eine Frauendomäne. Bundesweit liegt der Anteil
an Erzieherinnen und Lehrerinnen bei weit über 90 Prozent. Wie eine
Studie des Bundesbildungsministeriums aus dem Jahr 2008 zeigt, werden
Jungen von ihren Lehrerinnen häufig benachteiligt. Neben den schlechteren Zensuren beschreiben staatliche Institutionen aber auch entwicklungspsychologische Nachteile für Jungen. Viele Schüler, so der Tenor
der Experten, haben in der Pubertät oft keine Möglichkeit, männliche
Lehrkräfte als Rollenvorbilder zu erleben, die ihnen bei der eigenen
Identitätsfindung helfen.
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12
Vom ersten Click zum großen Glück
Von Mimi Duttenhofer
Ich habe mich damals auf dieser Seite angemeldet, weil eine Freundin dort schon seit
längerem war und ich es ganz lustig fand, mit
ihr zu schreiben, erzählt sie mir, während sie in
ihrem Kaffee rührt. Das war eine von diesen
normalen Chatcommunitys, um neue Leute
kennen zu lernen, also keine Partnerbörse in
dem Sinne.
Bis dahin habe ich mir noch nie Gedanken
über Partnersuche im Web gemacht, das war für
mich völlig abwegig. Die Leute, die ich aus
meinem Bekanntenkreis mit solchen Erfahrungen kenne, habe ich immer ein bisschen schräg
angesehen.
Ich fand die Vorstellung irgendwie komisch,
jemanden erst zu lesen und dann zu sehen. Für
mich hatten die Leute, die ihre Zeit in Chatrooms verbrachten und sich da Freundschaften
aufbauten, eher „einen an der Klatsche“. Für
mich ist Internet noch heute ein Medium zum
Arbeiten oder um sich Informationen zu besorgen, aber doch nicht den nächsten Partner.
Und so beginnt sie mit der eigentlichen Geschichte: Eines Tages sah ich sein Profilbild in
meiner „Ereignisspalte“. Er hatte sich also mein
Profil angesehen. Aus Langeweile hab ich dann sein
Bild angeklickt, das weiß ich noch, denn eigentlich war er vom Aussehen her nicht so mein Typ.
Ein „Angebertyp“ wie ich fand, weißt du, so
einer, der in seinem Profil stehen hat, dass er
jeden Tag ins Fitnessstudio rennt und dazu
Fotos von sich mit halb nacktem Oberkörper,
damit man seine trainierten Muskeln sieht. Alles
klar, hab’ ich da gedacht, so einen Typen kann
man doch gleich in der Pfeife rauchen. Der kann
ja nichts im Kopf haben.
Doch dann kam die erste Message.
Erst lesen – dann sehen
Der erste Zeilenwechsel verlief noch relativ
kurz, er musste noch weg, versprach mir aber,
sich wieder zu melden. Geglaubt hab’ ich ihm
nicht wirklich, doch schon am nächsten Abend
habe ich ihn wieder online gelesen – und den
Abend darauf und von da an jeden Abend.
Wir verabredeten uns zu bestimmten Zeiten
und zumindest ich fieberte diesen Chatdates
entgegen. Denn gegen alle meine Erwartungen
war mir dieser Typ, der mir da jeden Abend
schrieb, durch seine Texte näher als bisher
irgendein Mann, den ich so in der Kneipe um
die Ecke kennengelernt habe. Wir haben uns
über alles unterhalten, er hat sich für so vieles
von mir interessiert. Wir haben stundenlang
über Musik und das Leben diskutiert – und
darüber, was wir glauben, meinen, denken und
fühlen. Nach drei Wochen Schreiben kam dann
endlich das erste Telefonat … mit einer Stimme,
die Lust auf mehr machte.
Sie sieht zum ersten Mal während des Interviews von ihrem Kaffe hoch, lächelt schon wieder,
wohl in Gedanken an das Cyber-Happyend der
Geschichte, das sich schon jetzt erahnen lässt.
Dann kam der für mich alles entscheidende
Tag, denn immer nur schreiben und telefonieren
fand ich, geht nicht. Ich wollte diesen Mann
kennenlernen, sehen, ob er echt ist und ob die
Stunden vor dem PC nur eine Illusion produziert haben, oder ob da was Echtes ist.
Wie aus Pics und Bytes
Schmetterlinge
im Bauch werden
Mir gegenüber sitzt Katharina Bauer*, eine junge Frau Mitte 20, die mir ihre Geschichte
erzählt. Es ist das Märchen vom gefundenen Traumprinzen. Nur, dass der Prinz nicht wie
gewohnt auf dem Apfelschimmel angeritten kam, sondern sich über Worte und flotte Textzeilen bemerkbar gemacht hat. Denn Katharinas Prinz war erst mal nur ein Cyberprinz,
bevor er Realität wurde.
13
Kurz vor dem Blind Date, denn was anderes
war das für mich nicht, bin ich schier durchgedreht. Ich bin auf dem Parkplatz vor dem
Lokal rumgerannt, auf dem wir uns verabredet hatten, hab’ Panik geschoben und
mir überlegt, dass ich ja wohl nicht mehr alle
Tassen im Schrank habe, so etwas zu machen.
Doch dann fuhr ein Auto auf den Parkplatz,
ein junger gut aussehender Mann stieg aus und
ich war erst mal sprachlos. Da stand kein Freak
vor mir, kein Nerd (engl. Langweiler/Sonderling) sondern die Perfektion dessen, was ich mir
bis dato erhofft hatte. Es ist ein langer Abend
geworden, nachdem ich endlich irgendwelche
dümmlichen Begrüßungsworte gestammelt hatte
und sich der Schock über die erste Begegnung
auf beiden Seiten gelegt hat. Wir hatten uns
beide nicht getäuscht. Die Gefühle, die sich da
während des Schreibens aufgebaut haben, ließen
sich problemlos in die Realität übertragen.
Heute sind wir drei Jahre zusammen und
leben auch in einer gemeinsamen Wohnung.
Katharinas Geschichte ist kein Einzelfall,
sondern nur eines von vielen Beispielen, wie aus
anfänglich ausgetauschten Pics, Bits und Bytes
Gefühle entstehen können.
Nette Kontakte übers Netz
*Name von der Autorin geändert
Grafik: Christine Gerhardt
Vielleicht ist dies ja gerade das Geheimnis glücklicher Paare, die sich im Internet gefunden haben. Sie verlieben sich zuerst in Worte,
in Texte, in die Gedanken eines Anderen.
Sie verlieben sich in den Charakter, das pure
„Sein“. Erst danach folgen Äußerlichkeiten
und Stimme.
Vor ein paar Jahren wurde man vielleicht
noch leicht von der Seite angesehen, wenn man
zugab, den Großteil seiner Freizeit im Netz zu
verbringen, aber heute? Heutzutage hat man
doch fast immer und überall rund um den
Erdball Zugang zum world wide web.
Das heißt: Kontakte pflegen, arbeiten, Bankgeschäfte tätigen, einkaufen oder eben auf
Partnersuche gehen, alles geschieht immer
mehr online. Das Leben findet nicht mehr nur
ausschließlich vor der Haustür statt, sondern
zu einem großen Teil virtuell. Und das nicht
nur bei den Jungen. Auch ältere Menschen
haben die Vorzüge und Annehmlichkeiten des
Internet längst erkannt. Sie nutzen es wie die
Jungen, um ihr Leben abwechslungsreicher
und angenehmer zu gestalten. Dies belegen
unter anderem auch Partnerbörsen im Internet,
speziell für ältere Semester.
Als Fazit bleibt: Die Partnersuche im Internet liegt mehr als nur im Trend – und der
Erfolg scheint dem Trend Recht zu geben.
Vielleicht macht die anfängliche Selektion die
Partnerauswahl ein bisschen einfacher, sicher
ermöglicht einem das Netz auch völlig neue
Kontakte zu Menschen, die man auf der Straße
so nicht unbedingt ansprechen würde. Beruhigend dürfte hierbei jedoch für die Altmodischeren unter uns sein, dass man bei aller virtueller
Aktivität immer noch ein Herz braucht, um sich
zu verlieben. Denn ansonsten bleiben Bits und
Bytes einfach nur Teile einer virtuellen Welt
und werden nicht zu realen Schmetterlingen
im Bauch.
Anfangs ist es die Tastatur, über die man sich zuerst in Worte, in Texte, in die Gedanken eines Anderen, dessen Charakter, dessen pures „Sein“ verliebt
14
„Wir sind einzig, aber nicht artig“
Man(n)
geht nur „mal zum Aldi“
Von Rafael Binkowski
Wände sind frisch gestrichen, die Hausnummer
43 blinkt, alles sieht ordentlich und neu aus. Die
Damen Linda, Alexa und Jenny, alle zwischen
18 und 30 Jahre alt, werben auch auf der
Homepage, sie sind selbstständig in den
großzügigen Zimmern mit Duschen. Im
Haus gibt es eine Tabledancebar, die ab 21 Uhr
geöffnet ist. Ansonsten herrscht jeden Tag ab elf
Uhr Betrieb, die Inhaber sind gutbürgerliche,
schwäbische Aalener, das Eros-Center ist selbstständig und gehört zu keiner Kette.
Gleich nebenan das zweite Haus, das Triple
XXX. „Wir sind einzig, aber nicht artig“, wirbt
Diskretion und Anonymität
Neonröhre weist auf das „Eros Center“ hin, das
es seit gut 15 Jahren in Aalen gibt. Etwa zehn bis
15 Mädchen arbeiten in dem Bordell, alle Nationalitäten bunt gemischt, die Preise schwanken
zwischen 80 und 120 Euro, je nachdem, wie
viel der Freier „bucht“. Das Haus wirbt mit
„diskreten Parkplätzen direkt vor der Tür“, die
Fotos: Rafael Binkowski
Denn etwa 200 Meter neben dem Aldimarkt
im Aalener Gewerbegebiet Neukochen liegen
beide Bordelle der Kocherstadt – und die Discothek „Bottich“ ist direkt neben der Nackttanzbar „Can Can“. Ja, es gibt einiges an Rotlichtmilieu in Aalen, wenn man weiß, wo es liegt. In
schwäbischer Toleranz wird darüber aber nicht
allzu viel gesprochen.
Ein genauerer Blick. Erste Station ist die Kochertalstraße in Aalen. Etwas abseits der Straßen zwischen der Kernstadt und dem Stadtteil
Unterkochen gelegen, zwischen Industriebauten
und einer Außenstelle der Stadtwerke. An
der Straße hängen Schilder, eine dezente rote
Das Eros-Center ist eines von zwei Bordellen in Aalen, gut geführt und schwä-
Die Sahara-Bar ist im ehemaligen, altehrwürdigen Hotel Reichspost unter-
bisch ordentlich
gebracht
15
Das Rotlichtmilieu im ländlichen Raum
am Beispiel Aalen (Ostalbkreis): Es gibt
eine Erotikszene, jeder kennt sie, aber
man redet nicht darüber. Wenn ein
Aalener Ehemann behauptet, er gehe
„noch schnell zum Aldi“, sollte die
Gattin hellhörig werden. Genauso, wenn
er meint, noch mit ein paar Kumpels „in
den Bottich“ zu gehen.
Die Tabledancebar Can Can hat entgegen anders lautender Gerüchte keinen Bordellbetrieb
die Einrichtung, die sogar Rabatte für HartzIV-Empfänger und Studenten anbietet: „Das
gibt es nur bei uns.“ Auch hier sieht das Ambiente gepflegt aus, an der Bar kann man die
Dame der Wahl ungezwungen kennenlernen.
Die Zimmer haben schöne Doppelbetten mit
Baldachinen und roten Vorhängen. Von außen
sieht das Bordell wie ein Wohnhaus aus, im selben Gebäude schließt sich noch eine Lagerhalle
für Lastwagen an. „Wir schreiben Diskretion
und Anonymität ganz groß“, sagt der Hausleiter,
„unsere Girls gehen regelmäßig zu ärztlichen
Untersuchungen, und wir prüfen das auch.“
Hier arbeiten 20 bis 30 Mädchen, daher kontrolliert hier das Hauptzollamt Ulm häufig, um
Illegale zu finden.
Beide Aalener Einrichtungen gelten als ordentlich. Das bestätigt Joschi Moser, der für die
Aidshilfe Schwäbisch Gmünd die Aalener Einrichtungen betreut. „Die Bordelle sind sehr gut
geführt“, sagt er, „die Frauen wissen, wie sie sich
stituierten. Brauer: „Es ist aber nicht besonders
auffällig.“
Es gibt also eine kleine, in einen Sperrbezirk
verbannte Rotlichtszene in Aalen, die relativ
ordentlich und unauffällig ist. Im benachbarten Schwäbisch Gmünd konzentriert sich die
Prostitution hingegen auf so genannte „Terminwohnungen“, die über einen Hausmeisterservice verwaltet würden. Und dann gibt es in
Aalen noch die Tabledancebars. Zum Beispiel
mitten in der Innenstadt in der Nähe des teuer
sanierten Omnibusbahnhofes. In der Kanalstraße residierte einst das angesehene „Hotel
Reichspost“, das in der ehemals freien Reichsstadt eine gute Adresse war. Der alte Schriftzug
prangt noch an dem Gebäude, doch darunter
sind Bilder von leichtbekleideten Damen. Die
„Sahara-Bar“ lockt mit Nackttänzerinnen. Das
gleiche Bild in der Weststadt bei dem schon
genannten „Bottich“. Hier prangt noch das
Emblem der angesehenen Aalener „GrünbaumBrauerei“ oben, darunter leuchten die Schilder der Can-CanBar. Auch wenn sich hartnäckig
Gerüchte halten, hier würde auch
Prostitution betrieben, gibt es
dafür keine Anhaltspunkte.
Doch neben diesen offenen Einrichtungen
existiert noch vieles, was im Verborgenen läuft.
Das berichtet Joschi Moser von der Aidshilfe.
„Es gibt auch und gerade im ländlichen Raum
immer wieder Partys mit 20 bis 30 Leuten“,
erzählt er. Sie würden sich meist über das
Internet verabreden und in Privaträumen treffen, um gemeinsam Sex zu haben. Aus Sicht
der Aidshilfe sind diese Gruppen schwer zu
erreichen. „Wir wollen das ja nicht moralisch
werten, sondern Hilfe anbieten“, sagt er.
Weit verbreitet sei auch die so genannte
„Hausfrauenprostitution“. Dabei handele es
sich nicht nur um Osteuropäerinnen, sondern
durchaus um die schwäbische Hausfrau, die sich
mit drei bis vier Freiern im Monat etwas dazu-
Aalener Bordelle sind ordentlich
und sauber
schützen können.“ Zudem würden sie regelmäßig ärztlich untersucht. Die Etablissements
seien sauber. Auch das Ulmer Zollamt, das oft
Kontrollen wegen Schwarzarbeit durchführt,
sieht das so. „Es gibt immer einzelne Fälle
von illegaler Beschäftigung“, sagt der Sprecher
Hagen Kohlmann, „aber das gibt es in jedem
Betrieb.“ Meistens sei das Problem, dass die
formell selbstständigen Prostituierten (alles
andere wäre Zuhälterei) nebenher Hartz IV
oder andere Sozialleistungen bezögen.
Und der Polizeisprecher John Brauer mei nt:
„Wir sind oft wegen Kleinigkeiten da, es gibt
aber keine Anhaltspunkte für Menschenhandel.“
Meistens gehe es um nicht gezahlte Löhne für
die Dienstleistung oder illegalen Aufenthalt der
oft aus Rumänien oder Polen stammenden Pro-
verdiene. Auch hier laufe die Anbahnung über
das Internet. Moser: „Man erkennt das meistens
daran, dass von Hotel- und Hausbesuchen die
Rede ist.“ Der Geschlechtsverkehr finde dann
nicht in einem festen Studio statt, sondern in
den Privaträumen des Freiers oder im Hotel.
„Oft verzichten sie auf Schutz“, kritisiert Moser,
„teils auch aus Unwissen.“ Häufig seien dies
auch Frauen, die in ordentlich geführten Bordellen nicht genommen würden. „Das macht
uns am meisten Kummer, weil wir es nicht
mitbekommen“, meint er.
Einen offenen Straßenstrich, wie man ihn
in Großstädten wie Stuttgart und Ulm findet,
gibt es im Ostalbkreis nicht. Allerdings kennt
Joschi Moser bestimmte Treffpunkte, etwa beim
St. Johann-Friedhof unweit des landesweit bekannten Limesmuseums in Aalen, oder auf der
Straße zu den ebenfalls überregional frequentierten Limesthermen, einem Thermalbad.
„Vor allem in den Sommermonaten stehen dort
vereinzelt Frauen“, meint er.
Fazit: Es gibt auch im ländlichen Ostalbkreis
mehr, als auf den ersten Blick sichtbar ist. Doch
in schwäbisch liberaler Toleranz wird das meiste
in ziemlich geordnete Bahnen gelenkt.
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Monatsspruch Mai
„Meine Seele ist stille zu Gott,
der mir hilft. Denn der Herr ist
mein Fels, meine Hilfe, mein
Schutz, dass ich gewiss nicht
fallen werde.“
(Psalm 62, 2.3)
16
Prostitution gilt vielen bis heute als verrucht und
wird nicht selten mit Kriminalität in Verbindung
gebracht. Besonders häufig sind die Assoziationen
zu Drogen, Menschenhandel und Unterdrückungsverhältnissen (Zwangsprostitution).
Sexsteuern: ja
Foto: Titus Lenk
Von Titus Lenk
Doch zumindest heute ist Prostitution für
viele männliche und weibliche Prostituierte
etwas „relativ Normales“. Der Staat hatte vor
einiger Zeit mit dem Angebot der Sozialversicherung Prostitution de facto als einen Beruf
unter anderen anerkannt. Allerdings wird dieses
Angebot bisher kaum wahrgenommen. Nach
Angaben des Stuttgarter Gesundheitsamts
habe sich das „Modell der Anstellung, bei der
die Prostituierten sozialversichert sind“, bisher
„nicht durchgesetzt“, in Stuttgart sei „nahezu
niemand angestellt und sozialversichert.“
Die Forderung nach Normalität kommt auch
von den Prostituierten selbst. In der Bundesrepublik entstanden in den 1980er Jahren im
Gefolge der allgemeinen Frauenbewegung so
genannte Huren-Selbstorganisationen. Frauen,
die der Prostitution nachgingen, begannen sich
zu organisieren und selbstbewusst Rechte für
sich einzufordern.
Um die Normalität der Prostitution als Beruf
zu verdeutlichen, wird auch seit einiger Zeit
vermehrt von Verbänden und zuständigen
Stellen der Begriff „Sexarbeiter“ oder „Sexarbeiterinnen“ verwendet.
Prostitution in Stuttgart
Stuttgarts „Rotlichtviertel“, in dem die
Anlaufstellen wie das Prostituiertencafé
La Strada und das Café Strich-Punkt
jüngst eröffnet wurden
Bis heute gibt es in einigen Städten Selbstorganisationen von weiblichen oder männlichen
Prostituierten. In Stuttgart gibt es keine. Dafür
bestand bereits seit Ende der 90er-Jahre in
Stuttgart eine Anlaufstelle für Prostituierte.
Seit neuestem sind nun mit dem Café La Strada
und dem Café Strich-Punkt neue Anlaufstellen
geschaffen worden. Café La Strada richtet sich
an weibliche Prostituierte und wird in Kooperation von Gesundheitsamt und Caritas betrieben. Das Café Strich-Punkt hingegen wird
betrieben von der Stuttgarter Aidshilfe und dem
„Verein zur Förderung von Jugendlichen mit
besonderen sozialen Schwierigkeiten e.V.“ Mit
beiden Anlaufstellen soll Menschen, die der
Prostitution nachgehen, rechtliche, ärztliche
und psychosoziale Hilfe angeboten werden.
Prostitution – ein ganz normaler Beruf
soziale Sicherung: kaum
Untergebracht sind beide Cafés in der Jakobstraße 3, einer Seitengasse der Leonhardstraße.
Hier haben in direkter Umgebung mehrere
Bordelle ihren Sitz. Das Leonhard-Viertel ist
unzweifelhaft Stuttgarts Rotlichtbezirk. Wer
die Straße entlang geht, sieht hier den ganzen
Tag über Frauen auf der Suche nach Freiern
herumgehen und die rot blinkende Leuchtreklame der Bars und Bordelle wird schon früh
am Tag eingeschaltet.
Nach Angaben des Gesundheitsamtes gab
es in der Stadt Stuttgart im letzten Jahr etwa
4.000 weibliche Prostituierte, wovon wiederum
500 als Straßenprostituierte tätig waren. Die
anderen gingen ihrer Tätigkeit in Wohnungen,
Clubs und Laufhäusern nach oder machten
Hausbesuche. Von diesen 4.000 Frauen sind
fast 75 Prozent Ausländerinnen. Sie kommen
vor allem aus osteuropäischen Ländern wie
Ungarn, Polen, Rumänien, Bulgarien, Slowakei
und Tschechien. Hierfür dürften vor allem die
Reise-Erleichterungen im Rahmen der EUOsterweiterung verantwortlich sein.
Die Anzahl an männlichen Prostituierten in
Stuttgart wird je nach Quelle auf 200 bis 300
sind oft sehr stark, was dazu führt, dass sich
Frauen und Männer dort für nur geringe Beträge verkaufen. Das Finanzamt geht im Übrigen von cirka 2.000 Euro monatlichem Nettoeinkommen aus und besteuert entsprechend.
Was das Alter angeht, so kann bei den Frauen
davon ausgegangen werden, dass sie mehrheitlich 18 bis 40 Jahre alt sind. Es gibt jedoch, vor
allem in der Altstadt, bedeutend ältere Frauen,
die noch als Prostituierte arbeiten. Das liegt an
den speziellen Wünschen und Geschmäckern
einiger Kunden. Bei den Männern hingegen
gilt: je jünger desto besser. Bis zum Alter von
25 Jahren laufen die Geschäfte, danach wird es
schlechter.
Über Prostitution wird gesprochen, aber nur
wenig mit Prostituierten selbst. Ein Beispiel
hierfür war die Debatte um die so genannten
„Flatrate-Bordelle“. Statt zu fragen, wie die
betroffenen Frauen in dieser Art von Bordell
ihre Situation empfinden, wurde die alleinige
Existenz von „Flatrate-Bordellen“ heftig skandalisiert.
Ebenso verhält es sich mit Polizei-Aktionen
gegen Prostituierte. Häufig werden PolizeiRazzien auch damit
begründet, Frauen zu
helfen, die zur Arbeit
als Prostituierte gezwungen würden. Dem
spricht aber Hohn, dass Frauen ohne gesicherten Aufenthaltsstatus in ihr Herkunftsland
abgeschoben werden. Es wird den Frauen in
keiner Weise geholfen, wenn sie in die Armut
zurückgeschickt werden, aus der sie geflüchtet
sind. Oder wenn sie Zwangsprostituierte waren
Männer im ältesten Gewerbe der Welt
(Gesundheitsamt) oder 500 („Verein zur Förderung von Jugendlichen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten e.V.“) Männer geschätzt.
Nach Angaben des Gesundheitsamts scheint
eine große Gruppe aus der Balkanregion zu
kommen.
„Abgesehen vom Straßenstrich spielt sich bei
der mann-männlichen Prostitution auch vieles
über einschlägige Internet-Portale ab, z. B. Gay
Romeo Onlinedating“, so Gudrun Christ vom
Stuttgarter Gesundheitsamt.
Das Einkommen von Prostituierten in Stuttgart variiert sehr. Es ist abhängig davon, ob eine
Frau dort auch wohnt, wo sie arbeitet, oder ob
sie Tagesmiete bezahlen muss. Dies können in
Stuttgart 100 bis 140 Euro pro Tag sein. Den
Einnahmen stehen also sehr hohe Ausgaben
gegenüber. Konkurrenz und Preisdruck im
Bereich der Altstadt und auf dem Straßenstrich
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und nun wieder in die Nähe der Männer geschickt werden, die sie mit Gewalt oder Lügen
nach Deutschland brachten. Die Frankfurter
Prostituierten-Organisation Doña Carmen
fordert folgerichtig „Rechte statt Razzien“ und
ein Ende der Diskriminierung einer ganzen
Berufsgruppe. Einer (unvollständigen) Aufstellung von Doña Carmen nach, in der die Razzien
gegen Prostituierte bis zum Jahr 2008 erfasst
sind, stehen die Einsätze von oft mehreren
hundert Beamten in keinem Verhältnis zum
Ergebnis. Zwangsprostituierte wurden dabei
kaum aufgespürt. Offenbar handelt es sich bei
Zwangsprostitution heutzutage um ein zahlenmäßig relativ kleines Phänomen.
Jenseits von Pretty Woman
Prostitution sollte trotzdem nicht romantisiert werden. Zwangsprostitution scheint zwar
eher selten, aber viele Prostituierte stehen unter
einer anderen Art von Zwang. Es ist die finanzielle Armut, die Menschen dazu bringt einen
Beruf auszuüben, der über ein derart geringes
Ansehen verfügt. Das bestätigt auch das Stuttgarter Gesundheitsamt: „Die schwierige wirtschaftliche, persönliche und gesundheitliche
Situation der vielen Armutsprostituierten in
Stuttgart hat letztlich zur Einrichtung von Anlaufstellen wie dem Prostituiertencafé La Strada
und dem Café Strich-Punkt geführt.“ Dass fast
nur (hetero- und homosexuelle) Männer Kunden von Prostituierten sind, zeigt zudem, wie
sich in der Prostitution die Männerdominanz
der Gesellschaft abbildet.
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18
Der Schmerz ist kurz und schnell wieder vorbei
Haare
an der richtigen Stelle
Immer mehr Männer lassen sich Körperbehaarung „wachsen“:
Wir haben ein Waxing-Studio in Stuttgart besucht.
„Ja, beim ersten Mal hatte ich ein wenig
Vorbehalte.“ Andreas Z., 34 Jahre und aus
Stuttgart, kommt gerade aus einer der Kabinen
von „Wax in the City“ in der Stuttgarter Innenstadt. Er gehört zu den 20 Prozent männlichen
Kunden des seit Herbst eröffneten Studios.
Die Inhaberin Vera Ilas lächelt freundlich.
Sie kennt das gut: „Die Männer schauen beim
ersten Mal noch etwas vorsichtig, lassen sich
erst mal den Rücken oder den Bauch wachsen.
Doch inzwischen gehört Andreas Z. zu den
Stammkunden, und er hat sich nicht nur die
Bauchhaare wegmachen lassen. „Das ist für
mich inzwischen so, als würde ich zum Friseur gehen“, sagt der 34-Jährige, „und meine
Lebensgefährtin findet eine glatte Brust sehr
attraktiv.“
Gut, beim ersten Besuch habe er sich das
Schild mit den Angeboten erst einmal ganz
genau durchgelesen – und sich etwas irritiert
gefühlt, räumt er ein. „Ganz kurz hat man
darüber nachgedacht, sich vor einer fremden
Frau auszuziehen, aber letztlich ist das wie beim
Arzt“, meint er, „die sehen das ganz sachlich
und entspannt.“ Zumal die Depiladoras, wie
die freundlichen Wachserinnen genannt werden, immer ein nettes Wort fänden, so dass die
Atmosphäre absolut ungezwungen sei.
Ilas freut sich über jeden männlichen Kunden
ganz besonders. „Sie schauen am Anfang erst
einmal, wie sie hier behandelt werden“, sagt
die 42-Jährige, „und wenn sie merken, dass
es auch nicht anders ist als bei Frauen, lösen
sich die Vorbehalte auf.“ Männer aller Altersklassen kämen zu ihr, von Teenagern bis zu
gestandenen Mittfünfzigern. Manche kämen
zusammen mit ihrer Partnerin, andere allein.
Ältere Herrschaften würden sich auch einfach
nur die Nasenhaare entfernen lassen. „Einmal
habe ich es sogar erlebt, dass ein junger Herr
seine Freundin beim zweiten Mal mitgebracht
hat“, meint Ilas freudestrahlend, „es ist also
nicht immer nur umgekehrt.“
Als sie im November 2009 das neben „Senzera“ am Marktplatz zweite Waxing-Studio in
der Landeshauptstadt aufgemacht hat, ging es
Ilas auch darum, dass das Wachsen (in diesem
Studio mit einer speziellen Honigwachsrezeptur) als etwas ganz Normales angesehen wird.
Foto: Rafael Binkowski
Von Rafael Binkowski
Vera Ilas, die Inhaberin des Studios, freut sich auch über männliche Besucher, die sich ihrer Körper-Behaarung durch „Waxing“ entledigen wollen
Auch und gerade bei Männern. „Früher konnte
man nur bei der Kosmetikerin die Körperbehaarung entfernen lassen“, sagt Ilas, „das
haben die meisten Männer nicht gemacht.“ Im
Waxing-Studio werde dies als Dienstleistung
für alle angeboten.
Dazu lockt eine entspannte Atmosphäre. Wer
das Studio in der Langen Straße betritt, steht
erst mal vor einer weißen Wand mit einem
Ständer mit Flyern. „Haare sind Schmuck, aber
an der richtigen Stelle“, steht dort. Nach der
Begrüßung an der Theke sitzt man auf roten
Sofas und rotgeblümten Tapeten und wartet,
bis man hinter den Vorhang mit den Kabinen
treten kann. Dort wartet dann die meist noch
recht junge Depiladora.
Ja, aber wie ist das mit den Schmerzen?
Wehleidiger sollen Männer ja sein, schmerzempfindlicher als Frauen. „Man hört keine Schmerzensschreie“, lacht Ilas. Vielleicht mal ein kurzes
„Humpf“. Andreas Z. schmunzelt: „Gut, es tut
schon weh, da wollen wir nicht drum herumreden. Aber der Schmerz ist kurz und schnell
wieder vorbei.“ Die Haut werde vorher gut
eingepudert und anschließend mit einer kühlenden Lotion behandelt. Je nachdem, ob man
sich für Intimwaxing und Hollywood (alles
blank) oder Brazilian (ohne Hoden) entschieden
hat, wird der Schmerz teilweise stärker. „Aber
auch da gilt: kurz und vorbei“, meint Andreas Z.,
„meistens bin ich so ins Gespräch mit der
Depiladora vertieft, dass ich überrascht bin.“
Bis man das Ziepen bemerke, sei es dann auch
schon wieder vorbei. Andreas Z.: „Und dann hat
man für zwei bis drei Wochen Ruhe, muss nichts
rasieren oder gar epilieren.“ Vielleicht könne
man die Haut mit einer Luffa-Gurke peelen
und so eingewachsene Haare verhindern, sonst
brauche man nichts mehr tun.
Und was sagt die Chefin? Ilas meint zwar:
„Die Frauen sind tapferer.“ Wer jedoch den
Weg ins Studio gefunden habe, halte es dann
aber auch gut aus. Wichtig sei, dass sich schnell
wieder das Wohlfühl-Empfinden einstelle. Und
wer ein paar Mal da sei, komme ziemlich häufig wieder. „Das Suchtpotenzial ist groß“, meint
die Inhaberin. Andreas Z. jedenfalls füllt seine
Kundenkarte aus. Ob er im Bekanntenkreis
komisch angeschaut wird? „Gut, mancher
würde das nie machen“, schmunzelt er, „muss
er ja auch nicht. Aber neugierig sind alle, und
so mancher wurde schon bekehrt.“
Vom Zwist zum Rosenkrieg
Wenn zwei sich
streiten
… ist der Anlass oft ganz alltäglicher Natur: Laut einer aktuellen Studie lösen die Aufgabenverteilung im Haushalt und zu
wenig gemeinsam verbrachte Zeit besonders häufig Konflikte in einer Partnerschaft aus. Dahinter können allerdings tiefere
Gründe stecken, wie die Paartherapeutin Nora Nägele erklärt.
Von Monika Kewes
„Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit den
Problemen fertig zu werden, die man alleine nie
gehabt hätte“, soll der Regisseur Woody Allen
einmal gesagt haben. Dieser Ausspruch zeigt,
dass das Zusammenleben – ob mit Trauschein
oder ohne – jede Menge Konfliktstoff bergen
kann. Gemäß einer aktuellen Studie gibt es
bei 94 Prozent der deutschen Paare regelmäßig
Zwist. Die Gründe sind vielfältig: „Streit entzündet sich meist an den unerfüllten Bedürfnissen“, sagt die Stuttgarter Paartherapeutin
Nägele. „Ursache können die alltäglichen Kleinigkeiten sein oder ein großes Thema, das für
den einen entscheidend wichtig ist, für den
anderen aber nicht.“
Einem Disput könne man durchaus auch
positive Seiten abgewinnen, erklärt die Therapeutin: „Streit ist wichtig. Paare, die nicht streiten, laufen Gefahr, die Nähe zueinander zu
verlieren. Insbesondere dann, wenn die eigenen
Bedürfnisse nicht mehr artikuliert werden aus
Angst vor Konflikten“. Die Expertin erläutert,
welchen Effekt ein Disput haben kann. Denn
„wenn wir streiten, zeigen wir auch: Der andere
ist uns wichtig. Nach dem Streit kommt die
Versöhnung und vertieft die Beziehung.“ Dann
könnten die Partner nämlich feststellen, dass
sie sich noch genauer kennen gelernt haben
und künftig „ein bisschen besser mit den Eigenheiten des anderen umgehen“.
Worüber sich deutsche Paare besonders oft
streiten, hat das Marktforschungsinstitut Innofact AG in Zusammenarbeit mit Parship.de
untersucht. Befragt wurden rund 2000 Erwachsene (Mehrfachnennungen waren möglich).
Streitgrund Nummer eins ist demnach für
Frauen die Aufgabenverteilung im Haushalt:
Fast jede dritte Frau (30 Prozent) gab an, mit
dem Partner am häufigsten über Bügelwäsche,
Abwasch und Co. zu zanken. Regelmäßig
streiten Frauen auch über finanzielle Angelegenheiten (24 Prozent, Platz 3).
Bei den Männern steht auf Platz 1 dieser
Rangliste zu wenig gemeinsame Zeit (29 Prozent). Die Verteilung der Hausarbeit ist laut
24 Prozent der Männer häufigstes Streitthema
(Platz 2). Ähnlich empfindlich sind Männer
und Frauen übrigens, wenn sie denken, dass
Foto: Stock.xchng
Streiten unter Partnern – das gehört bei den meisten Paaren zum Alltag
der Partner ihnen nicht mehr richtig zuhört.
Jede vierte Frau (25 Prozent, Platz 2) und fast
jeder vierte Mann (22 Prozent, Platz 3) hat
sein Gegenüber schon gefragt: „Hörst du mir
eigentlich zu?“ Des Weiteren wird in Partnerschaften vielfach über folgende Themen
gezankt: die (Schwieger-)Familie, die Kindererziehung, die Freizeitgestaltung und das Liebesleben.
Hinter diesen Auslösern verbergen sich jedoch in vielen Fällen andere Motive, wie Nora
Nägele erklärt: „Oft sind es gar nicht die Inhalte
des Streits, also diese Alltäglichkeiten, sondern
es zeigen sich hier die unerfüllten Bedürfnisse,
für die man bewusst oder unbewusst den
anderen verantwortlich macht.“
Wenn mal „dicke Luft“ ist, hat die Therapeutin
einen Tipp: Wer dies zuerst bemerkt, sollte auf
den Partner zugehen und mit ihm sprechen;
allerdings „nicht über den Anlass des Streits,
sondern darüber, warum jedem von beiden sein
Anliegen so wichtig ist“. Dann zeigt sich laut
Nägele vielfach, „dass beide sogar das gleiche
erreichen wollen, wenn auch auf einem anderen
Weg“.
19
…
20
Wirtschaftskonkurrenz durch Ein-Euro-Jobs
Ein-Euro-Jobs
Zumutung
sind eher
eine
als ein Zubrot
Von Helmut H. Schmid
Bei Trott-war versuchte sich ein Verkäufer das Leben zu nehmen. Ihm
war zwei Jahre lang immer wieder von seinem Betreuer bei der „Neue
Arbeit gGmbH“ erklärt worden, dass er, wenn er sich anstrenge und
bewähre, in der Altenpflege hinterher eventuell eine feste Anstellung
erhalten könne. Emanuel Baranowski machte der Dienst an älteren
Mitmenschen großen Spaß. Daher war die Enttäuschung riesig, als er
am Ende erfuhr, es sei kein Geld da und er daher wieder arbeitslos. Der
inzwischen trockene Alkoholiker griff nach diesem desillusionierenden
Dämpfer wieder zur Schnapsflasche. Er gab sich völlig auf und hegte
Suizidgedanken. Allein das Angebot einer festen Anstellung bei Trottwar gab ihm wieder Auftrieb und bot ihm eine Perspektive.
Sanktionen statt Hilfen
Fotos: Joachim Hempel
Ähnliches erlebte sein Kollege Roland Schneider. Vor zwei Jahren
erhielt er vom Jobcenter in Esslingen die Aufforderung, einen Ein-EuroJob anzunehmen und dabei einen Gabelstapler-Führerschein zu machen.
Als er darauf hinwies, dass er nahezu blind sei und auch ärztliche Atteste
vorlegen könne, drohte ihm seine behördliche Sachbearbeiterin mit Leistungskürzungen. Nur auf Intervention eines Trott-war-Mitarbeiters und
der Androhung, dass im Falle eines Unfalls der Verursacher zur Verantwortung gezogen werde, konnte das Schlimmste verhindert werden.
Hier ist gut Golfspielen – mit der entsprechenden Auswahl an Arbeitskräften erst recht …
Bei diesen grotesken Geschichten kann man sich des Eindrucks nicht
erwehren, dass die Sachbearbeiter bei den Jobcentern völlig ungeschult
mit desillusionierten arbeitslosen Menschen konfrontiert werden, für
die sie keine Zeit haben. Zudem sollen sie aus der Vielzahl an „Fällen“
möglichst viele Sanktionen erwirken, damit sich ihre eigene Stelle lohnt.
Diesen Druck geben sie nach unten weiter und so kommt es zu solch
fatalen Ereignissen, dass ein Blinder einen Führerschein machen soll,
wenn er keine Leistungskürzung hinnehmen will.
Ein anderer Verkaufsmitarbeiter der Straßenzeitung arbeitete auf
Basis eines Ein-Euro-Jobs bei einem Golfclub im Großraum Stuttgart.
Dort wurden von 15 angestellten Gärtnern zwölf entlassen und durch
30 Ein-Euro-Jobber ersetzt. So hatte der Trott-war-Verkäufer zwar für
ein Jahr eine Beschäftigung. Aber niemand fragte jemals nach, was aus
den zwölf entlassenen Fachhandwerkern wurde und ob sie jemals wieder
eine ihrer Qualifikation entsprechende Anstellung fanden. Im schlimmsten Fall landeten sie nach einiger Zeit in einem Ein-Euro-Job, der ihnen
keinerlei Zukunftsperspektive bot.
Ein-Euro-Jobber müssten eigentlich für gemeinnützige Arbeiten eingesetzt werden, die ohne diese Arbeitskräfte nicht möglich wären. Dies
soll verhindern, dass die gering entlohnten Arbeitslosen mit regulären
Arbeitsplätzen konkurrieren. Die Behörden schufen bundesweit mehrere Hunderttausende Ein-Euro-Jobs unter dem Motto „Fördern und
Fordern“.
Neben der Erledigung von Arbeiten für das öffentliche Wohl sollen
sich arbeitslose Menschen wieder an den Arbeitsalltag gewöhnen. Dadurch wären sie wieder attraktiver für den Arbeitsmarkt und fänden
leichter eine Stelle. Auch ihr psychisches Leiden unter der unfreiwilligen
Beschäftigungslosigkeit und das Gefühl, nicht gebraucht zu werden,
Zumutung statt zumutbar
sollen ein Ende haben. Und ein wenig Geld verdienen sie sich so außerdem zum knappen Satz des Arbeitslosengelds II hinzu.
Träger der Tätigkeiten sind hauptsächlich Kommunen, Stiftungen
und Wohlfahrtsverbände, die von der Bundesagentur für Arbeit einen
Zuschuss erhalten. Dort sollen Ein-Euro-Jobber für Dienstleistungen im
Garten- und Landschaftsbau, in Kindergärten sowie in der Alten- und
Krankenpflege oder als Einkaufshelfer für Ältere und bei der Stadtreinigung ihren Einsatz finden. Als zumutbar für die Betroffenen gilt dabei
jede legale Arbeit, die nicht sittenwidrig ist. Generell sind die Arbeitsagenturen aber angewiesen, Arbeitslose in Tätigkeitsbereiche gemäß ihren
Qualifikationen zu vermitteln.
Jeder Arbeitslose, der das neue Arbeitslosengeld II bezieht, kann zu
einem Ein-Euro-Job verpflichtet werden. Lehnt er diese Tätigkeit ab,
kann die Arbeitsagentur das Arbeitslosengeld II kürzen oder sogar
21
Ein-Euro-Jobs – offiziell Abeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung genannt – wurden mit den Hartz-Reformen
2005 eingeführt. Empfänger von Arbeitslosengeld II sollen sich mit diesen Tätigkeiten etwas zu ihrer geringen Unterstützung
hinzuverdienen. Kritiker dieser Jobs sagen, dass diese nicht zusätzlich sind und mit der freien Wirtschaft konkurrieren, ja
dort sogar Arbeitsplätze vernichten. Außerdem böten sie keinerlei Perspektiven, da fast alle Teilnehmer hinterher wieder
arbeitslos seien und keine Arbeit fänden.
Der Eingangsbereich zur Neuen Arbeit in der Stuttgarter Gottfried-Keller-Straße 18C
22
Wirtschaftskonkurrenz durch Ein-Euro-Jobs
Das Foto zeigt den (fast) blinden Verkäufer Roland Schneider, der auf Geheiß
des Jobcenters einen Gabelstapler-Führerschein machen sollte
ganz streichen. In diesem Fall erhält er nur noch die Mieterstattung und
Sachleistungen.
Der Stundenlohn liegt nicht zwingend bei einem Euro. Die Höhe des
Entgelts ist nicht gesetzlich geregelt, das Bundesministerium für Arbeit
empfiehlt jedoch ein bis maximal zwei Euro Stundenlohn. In der Praxis
liegen diese Werte laut Expertenschätzungen derzeit zwischen 0,80 und
1,60 Euro pro Stunde. Die maximale Arbeitszeit pro Woche darf 30
Stunden nicht überschreiten, damit dem Arbeitslosen noch ausreichend
Zeit für seine Bewerbungen auf einen „regulären“ Arbeitsplatz bleibt.
Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass er maximal 48 Euro in der
Woche hinzuverdienen kann. Die Erstattung von Aufwendungen wie
Fahrtkosten oder Arbeitskleidung hängt von den individuellen Gegebenheiten ab. Die Laufzeit für einen Ein-Euro-Job beträgt inzwischen
ein Jahr mit der Möglichkeit, um ein weiteres Jahr zu verlängern. EinEuro-Jobs sind wie das Arbeitslosengeld II steuerfrei. Allerdings sind
die Aufwendungen für die Tätigkeit, wie etwa Fahrtkosten, nicht als
Werbungskosten absetzbar.
Viel Kritik an Ein-Euro-Jobs
Anders als bei den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) erhält ein
Ein-Euro-Jobber keine Sozialversicherungsleistungen, da er laut Gesetz
weder einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgeht, noch ein
reguläres Arbeitsverhältnis besteht. Es werden also auch keine Rentenansprüche erworben. Der Ein-Euro-Jobber ist lediglich unfallversichert.
Bereits nach einigen Monaten in der Praxis gab es viele Stimmen, die
den Ein-Euro-Jobs äußerst kritisch gegenüberstanden. So mehrten sich
seitens der Kommunen und anderer Träger Aussagen, dass der erhoffte
Anschlusseffekt an den ersten Arbeitsmarkt ausbleibe. Trotz des hohen
Verwaltungsaufwands fänden nur sehr wenige Ein-Euro-Jobber nach
Ablauf ihrer Tätigkeit einen regulären Job. Von den von unseren Verkäufern zu Ein-Euro-Jobs verurteilten Menschen erhielt hinterher nicht
ein einziger eine feste Anstellung oder eine andere Arbeitsstelle. Unternehmen und Wirtschaftsverbände kritisieren zudem den zunehmenden
Missbrauch von Ein-Euro-Jobs. So sollen immer mehr Betroffene in
Tätigkeiten eingesetzt werden, für die ansonsten regulär Beschäftigte
zuständig sind. Einige Kritiker sehen hier einen deutlichen Verdrängungswettbewerb zu Lasten regulärer Arbeitsplätze.
Inzwischen haben die Ein-Euro-Jobs grotesk anmutende Formen
angenommen, wie die bereits 2009 vom Westdeutschen Rundfunk
ausgestrahlte Fernsehreportage „Die Armutsindustrie“ von Eva Müller
belegt. Sie stellt einen Trampolinhersteller vor, der seine Produktion nach
China ausgliederte, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Nun produziert
er wieder in Deutschland noch kostengünstiger über den Dienstleister
Neue Arbeit. Diese diakonische gemeinnützige Beschäftigungsgesellschaft mit beschränkter Haftung erhält mehrere hundert Euro für
jeden beschäftigten Ein-Euro-Jobber und kann mit diesen noch billiger
als in China produzieren.
Die Neue Arbeit ist die größte deutsche Beschäftigungsgesellschaft,
Ulrich Rabeneick ihr stellvertretender Geschäftsführer. Er erklärt, mit
den Arbeitslosen mache das Unternehmen in einer Schreinerei Holzhäuser, Fußböden und Möbel, in der Metallfertigung Trampoline und
sogar eine Besandungsmaschine, man betreibe einen PC-Shop, eine Fahrschule für Arbeitslose, eine Pension, haushaltsnahe Dienstleistungen wie
Kehrwochen, Einkäufe, Hol- und Bringdienste, Reparaturen, Waschen
und Bügeln. Dies trage auch dazu bei, dass niemand zur Schwarzarbeit
greifen müsse.
Müller wirft Rabeneick vor, durch die Hintertür einen Weg zur
Wirtschaftssubvention gefunden zu haben – und dies als christlich
mildtätiges Unternehmen. Sie fragte, was denn an der Produktion von
Trampolinen gemeinnützig sei. Rabeneick antwortete unsicher: „Die
Gemeinnützigkeit an solch einem Trampolin liegt ja nicht nur an dem
Subventionierte parallele Arbeitswelt
Produkt selber, das hergestellt wird oder an einer bestimmten Tätigkeit.
Sondern die Gemeinnützigkeit kommt ja auch in erster Linie daher,
dass das Arbeitslose, die ansonsten keine Arbeit finden, die keine Hilfe
bekommen, dass die dann dort auch tätig werden können.“
„Heißt gemeinnützig also nur noch die Arbeitslosen überhaupt zu
beschäftigen. Putzen, sägen, schweißen, vom Staat bezahlt“ schlussfolgert die engagierte Reporterin zielsicher. Bei der „Neue Arbeit“ arbeiten
rund 1600 Arbeitslose. Allesamt bezahlt vom Staat. Im Bereich Holz,
Metall oder Elektro. So wächst sie Schritt für Schritt: die vom Staat
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„Rechtes im Südwesten“, 2. Teil
23
Frauen und Musik im „neuen“
Rechtsextremismus
Die „neue Szene“ ist zum Teil auch die alte. Dazu kommen aber immer mehr Jüngere – viele werden von der florierenden Musikszene
und ihren dumpf-eingängigen Texten angezogen. Ins Blickfeld geraten zudem immer mehr jene, die sonst eher im Hintergrund
blieben: die Frauen. Ihnen traue man eher „Sozialkompetenz, Friedfertigkeit und Familienidylle zu“, so eine Kennerin der Szene.
Grundsätzlich ist die rechte Szene nicht nur
überwiegend männlich, sondern wird auch fast
nur von Männern dominiert. Doch nimmt seit
einigen Jahren der Anteil an Frauen, „Kameradinnen“ erkennbar zu. Das dürfte auf die allgemeine Emanzipation der Frau in der Gesellschaft, aber auch auf die Modernisierung der
extremen Rechten zurückzuführen sein.
Einzelne Frauen spielen als wichtige Funktionärinnen seit jeher in der rechten Szene in
Baden-Württemberg eine wichtige Rolle.
Als älterer Jahrgang wäre hier Edda Schmidt1
(*1949) aus Bisingen bei Balingen vom NPD-
Landesvorstand zu nennen oder Heilwig Holland (*1941) aus Ochsenhausen, ehemaliges
Republikaner-Vorstandsmitglied in Baden-Württemberg und seit 2002 Bundesvorsitzende des
ultrarassistischen „Schutzbundes für das deutsche Volk“2 .
Eine sehr wichtige Stellung nahm auch die
JN-Aktivistin Anne-Marie Doberenz ein3. Sie
lebt inzwischen nicht mehr in Baden-Württemberg. Allerdings ist sie nicht ganz verschwunden. Jüngst war Doberenz bei der Demonstration in Friedrichshafen am 3. Oktober 2009
wieder zu sehen.
Frauen verfügen sogar über eigene Organisationen. In Süddeutschland ist die 2004 ge-
gründete „Aktive Frauen Front“ 4 (AFF) präsent,
die unter anderem bereits mehrere Konzerte
organisierte. Auch die NPD-Frauenorganisation „Ring Nationaler Frauen“ (RNF) verfügt
in Baden-Württemberg über einen Landesverband und soll in Villingen-Schwenningen
eine Regionalgruppe unterhalten. Nicht ohne
Grund bemüht sich die NPD seit 2006 mit
einer eigenen Organisation um weiblichen Zuspruch. Immerhin hat die NPD einen FrauenAnteil von 27 Prozent (Stand: 2008)5.
Baden-Württemberg ist Standort für bundesweit bedeutende rechtsextreme Verlage. In
Tübingen hat seit über 50 Jahren der „GrabertVerlag“ seinen Sitz, in dem auch das braune
Fortsetzung auf Seite 26
Grafik: Christine Gerhardt
Von Lucius Teidelbaum
Geistesblitze
Waagrecht
1) Schulartikel, Kladde 11) Sprache, Volk und „-land“ in Südostasien
12) Die Mehrzahl davon macht Leute 14) Kfz-Kennzeichen für Aalen
15) Kaltes, wird beliebt, wenn’s warm wird 16) Dies muss man manchmal mit Leidenschaften 17) Vokal 18) Abkürzung für Teelöffel 19) Italienisches „Ja“ 20) Teddy und Pu gehören dazu 21) Englisch für „Fledermaus“
oder abgekürztes Tarifsystem 22) Italienisch für „Fräulein“ 25) Zeichen
für „Titan“ 26) Lösungswort 30) Wo Liebe nur im Sterben möglich
ist: Wagners „Tristan und Isolde“ endet mit diesem 31) Abkürzung für
„Sparkasse“ 32) Abkürzung für „Erstaufführung“ 34) Geschirrteil
oder Physiker 37) Hierhin geht auch der Kaiser allein 38) Korn-zuMehl-Verarbeiter 40) Abkürzung für „Oberinspektor“ 41) Lässiger englischer Gruß 42) Lateinisch für „Leidenschaft“, aber auch für „Leiden“
43) Eisbärname
Von Friedrich Kern
1
2
3
4
11
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5
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6
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36
Senkrecht
1) Immer 2) Meist „con carne“ 3) Noch viel mehr als leidenschaftliche
Abneigung 4) Giftiges Protein 5) Abkürzung für Eberhard-KarlsUniversität 6) Wer mit seiner Leidenschaft andere ansteckt, macht dies
7) Nicht dort 8) Abkürzung für „Energiedienstleistung“ 9) Extrem
leidenschaftlich, rücksichtslos 10) Aktivität, Beschäftigung 13) Figur bei
Shakespeare 20) Erfolgreicher italienischer Tenor: Andrea … 21) Familienname in den USA, z. B. des Schauspielers Alec … 23) Nachsicht,
liebevolle Haltung 24) Vorsilbe für „Neu“ 26) Ehemaliger Erzbischof
von Warschau: Józef … 27) Zeichen für Lithium 28) Hier fällt mir
nichts ein, schreiben Sie „EBE“ rein 29) Kfz-Kennzeichen für Kassel
33) Wehlaut 35) Papstname 36) Kfz-Kennzeichen von Südkorea
39) Abkürzung für „Lehrstuhl“
37
40
41
43
ä = ae , ö = oe , ü = ue , ß = ss
Sudoku
von Dr. Bertran Steinsky
4 3
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4
Lösung auf Seite 31
24
Einfach Nr. 1
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25
Wenn Sie das Lösungswort gefunden haben, schicken Sie
es bis zum 31. Mai auf einer Postkarte an die Redaktion:
Trott-war
Kreuzworträtsel
Hauptstätter Straße 138a
70178 Stuttgart
Zu gewinnen sind:
Preis Theaterhaus
Zwei Eintrittskarten für das Theaterhaus, Stuttgart
Hier die Gewinner unseres März-Rätsels:
Preis Theaterhaus:
Preis Scala:
Preis Lab:
Preis Rotebühlplatz:
Preis Staatstheater:
Preis Lab
Zwei Eintrittskarten für das Laboratorium, Stuttgart
Preis Scala
Zwei Eintrittskarten für die Scala, Ludwigsburg
Preis Rotebühlplatz
Dreimal zwei Eintrittskarten für den Treffpunkt
Rotebühlplatz in Stuttgart
Preis Staatstheater
Zwei Eintrittskarten für das Staatstheater, Stuttgart
Wer auf seiner Postkarte neben der richtigen Lösung
das Stichwort „Degerloch“ vermerkt, nimmt an der
Verlosung der Fußballkarten für die Heimspiele der
Stuttgarter Kickers teil.
www.bernd-a-skott.de
Bitte beachten Sie, dass während der Sommerpausen
der einzelnen Veranstaltungshäuser das Buch „Strassen
Leben – Strassenleben“ als Ersatzgewinn verlost wird.
Gernot Binder, Ditzingen
Margret Wein, Bietigheim-Bissingen
Christina Blumenröder, Stuttgart
R. Sutor, Stuttgart
Werner Maier, Sillenbuch
Heike Schrempp, Korntal-Münchingen
Hans-Georg Beutel, Köngen
Lösung des Preisrätsels aus
Heft 4/2010: Selbsthilfe
1
2
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10
11
G E R M E R S H E I M
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15
E I A W A U U U L S I
16
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W N D E G E N M F O T
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21 22
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I S B I E C S A E U L
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S T A T I K C N N F A
29
30
S E L B S T H I L F E
31
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E I L L B R U T A L U
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N G O I A I L A I E F
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F E U C H T D E L L E
42
43
44
E R I K N T A T A R R
26
„Rechtes im Südwesten“, 2. Teil
Fortsetzung von Seite 23
Die braune Infrastruktur
im Hintergrund
Blatt „Deutschland in Geschichte und Gegenwart“ erscheint. Bis etwa 2009 in Hohenberg
angesiedelt war der Verlag „Volk in Bewegung“,
der ein gleichnamiges Heft herausbringt, in
dem bundesweit einflussreiche Neonazi-Kader
schreiben.
Der Südwesten ist unzweifelhaft eine Hochburg des Rechtsrock. Je nach Zählweise gibt
es hier wohl über 20 Bands in diesem MusikGenre. Wo es so viele Rechtsrockbands gibt
wie in Baden-Württemberg, da finden auch
viele Konzerte statt. Aus taktischen Gründen
werden sie aber oft „hinter die Grenze“ verlegt.
Sie werden im französischen Elsass veranstaltet,
wo die Gesetzeslage nicht so streng ist. Es sind
gruselige Szenen, wenn ein Mob von deutschen
Jungmännern irgendwo in Frankreich begeistert Hasslieder singt und Hitlergrüße entbietet.
Doch auch in Baden-Württemberg werden
Konzerte durchgeführt. Oftmals als Geburtstagsfeier getarnt, werden so die notwendigen
Räumlichkeiten angemietet. Per Telefon wird
das Publikum dann über mehrere Stationen
zum geheimen Konzert-Ort gelotst.
Am 7. Januar 2009 gab’s beispielsweise in
Baden-Württemberg eine Konzert-Veranstaltung mit den Bands „Propaganda“ aus Horb/
Balingen, „12 Golden Years“ (deutsch: Zwölf
goldene Jahre), „Deaths Head“ (deutsch: Totenkopf) aus Österreich und „Radikahl“6.
Rechtes in der Region Stuttgart:
zum Beispiel RACords
Eine wichtige Stellung in Baden-Württemberg nimmt Stuttgart im Bereich rechte Musik,
besonders im Rechtsrock, ein. Im Raum Stuttgart waren und sind mehrere Bands „heimisch“:
„Odem“ (Nachfolger von Carpe Diem), „Donner des Nordens“ (Stuttgart), „White Anger“
(deutsch: Weißer Zorn), „Ultima Ratio“, „Sturmpropheten“ oder „Noie Werte“. Die Musik
dieser Gruppen wird über eigene rechte Label
Links
Vgl.: Renate Bitzan (Hg.): Rechte Frauen, Berlin, 1997, Seite 269-70; Renate Bitzan (Hg.):
Selbstbilder rechter Frauen, Tübingen, 2000, Seite 509-511; Bettina Gnaiser: Frauen in
der NPD, in: Der Rechte Rand Nr. 93 März/April 2005, Seite 14
2
mm: „Erhaltung der ethnischen Eigenart“, Blick nach Rechts, 17.07.2009, http://www.bnr.de/content/ae-erhaltung-der-ethnischen-eigenart-ae
3
Der 7.7.07, Gewaltaufruf mit Molli und Anne-Marie Doberenz, http://antinazi.word press.com/2007/09/01/der-7707-gewaltaufruf-mit-molli-und-anne-marie-doberenz/
4
Rena Kenzo: Mädels mit Kampfgeist, in: Der Rechte Rand Nr. 93 März/April 05, Seite 15
5
Vgl. http://wahlen.aida-archiv.de/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=801
6
Vgl. http://aryanmusic.net/e107_plugins/content/content.php?content.753
7
RACords, http://www.turnitdown.de/689.html
8
Vgl. Thomas Grumke/Bernd Wagner (Hg.): Handbuch Rechtsradikalismus, 2002,
Seite 474-75
9
recherche-nord: Stuttgart: Ausgespielt? – Bundesweite Razzia gegen Nazirock-strukturen,
04.03.2009, http://recherche-nord.com/cms/index.php?option=com_content&task=view
&id=196&Itemid=152
10
Angabe auf Homepage
1
Anzeige
vertrieben. Das größte Nazimusik-Label in
Stuttgart und Umgebung war „RACords“ 7,
wobei RAC für „Rock against Communism“
(deutsch: „Rock gegen Kommunismus“) steht.
RAC ist die alte englische Szene-Bezeichnung
des Rechtsrocks, also für die Begleitmusik zu
Mord und Totschlag. Denn inhaltlich geht
es oft um die Hetze gegen Linke, Migranten,
Behinderte, die USA oder Juden. Zu dem
Stuttgarter Label „RACords“ darf auch ein
Online-Auktionshaus („Unser Auktionshaus“),
ein Versandhandel und ein Tonstudio gezählt werden. Betrieben
wurde dieses rechte Geschäft von
Sascha Deuerling aus Cannstatt.
Deuerling war ab 2006 Schlagzeuger von „Noie Werte“, der dienstältesten
Rechtsrock-Band Baden-Württembergs8. Doch
derzeit kann Deuerling schlecht die Schlagzeugstöcke schwingen, denn er befindet sich
auf der Flucht.
Bei einer polizeilichen Durchsuchung von
Deuerlings Wohnung am 3. März 2009 waren
1.000 CDs beschlagnahmt worden9. Anfang
August letzten Jahres folgten dann weitere tausende CDs in einem Keller in Waiblingen, woher
Deuerling ursprünglich stammt. Bei einer früheren Razzia im Herbst 2007, die sich gegen das
Online-Auktionshaus richtete, wurden 20.000
Kunden- und Auktionsdaten konfisziert. Nach
Eigenangabe hatte „Unser Auktionshaus“ 2.500
Kunden10.
Diese Zahlen lassen den Schluss zu, dass
Deuerling und seine Geschäfte zu den größeren
ihrer Art im braunen Business zählten. Nicht
nur, dass Jugendliche lange mit Hassmusik
versorgt wurden. Die Gewinne dürften zumindest teilweise wieder in die Nazi-Szene
zurückfließen und dort zur Finanzierung von
politischen Projekten verwendet werden.
Seit Oktober 2009 ist „RACords“ im Internet nun wieder erreichbar. Die Domain (Internetadresse) ist diesmal eine „.net“-Adresse und
die Postadresse eine Firmenadresse in Sofia
(Bulgarien). Damit ist „RACords“ derzeit juristisch so gut wie unangreifbar. Die deutschen
Kameraden müssen nun nur etwas länger warten, bevor die bestellte Ware eintrifft.
Fortsetzung folgt
Literatour
27
Klaus Werle: Die Perfektionierer. Warum der Optimierungswahn uns schadet – und wer wirklich davon
profitiert, Campus Verlag, 255 Seiten, 19,90 E
Lieber perfekt als besonders?
Die Täter waren unter uns
Als am 30. März diesen Jahres Martin Sandberger in einer NobelSeniorenresidenz in Stuttgart verstarb, hatte ihn kurz vorher noch
seine NS-Vergangenheit eingeholt. Ein Bericht im Magazin Spiegel
wies darauf hin, dass der Chefexekutor der „Endlösung“ in Estland
noch am Leben sei. Unzweifelhaft war Sandberger ein NS-Täter.
Nach der Lektüre des Buchs „Stuttgarter NS-Täter“ wird klar, es
gab große und kleine Täter. „Vom Mitläufer bis zum Massenmörder“,
so der Buch-Untertitel, ermöglichte allen zusammen das reibungslose
Funktionieren des Terrors gegen die Minderheit, die vom Regime zum
Feind erklärt worden war. In 38 Kapiteln widmen sich 30 Autorinnen und Autoren 45 Täter-Biografien, die vor allem in Stuttgart im
„Dritten Reich“ ihr Wirkungsfeld hatten.
„Täter-Forschung ist eine Aufgabe der Gegenwart“, schreibt der
Herausgeber Hermann G. Abmayr im Vorwort. Die Beschäftigung mit
deren Biografien kann Licht in das Dunkel der Motive bringen, ohne
dabei zu entschuldigen. Anerkennenswert ist, dass die Täter-Biografien
nicht beim 8. Mai 1945 aufhören, sondern sich einige der Kapitel deren
Nachkriegsleben widmen. Vielen gelang in der Bundesrepublik ohne
Probleme die zweite Karriere. Wie beispielsweise Dr. Karl Mailänder
(1883 – 1960). Der Jurist leitete ab 1938 den „Württembergischen
Landesfürsorgeverband“ und damit die Wohlfahrtsanstalten. Er war
verantwortlich für die Erfassung der Opfer der „Euthanasie“-Vernichtungsanstalt Grafeneck und für Aktionen gegen Wohnungslose und
„Asoziale“. Im Jahr 1952 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.
Jedem Beitrag ist mindestens ein Foto beigegeben, so dass kein
Täter ohne Gesicht bleibt. Das Buch „Stuttgarter NS-Täter“ ist nicht
nur eine Leseempfehlung für Historiker. Ein Buch in dieser Form
auch für andere Städte wäre wünschenswert. Leider fehlen die Frauen
als Täterinnen in diesem Buch vollkommen. Deren Biografien darzustellen hätte das Buch abgerundet. So könnte nämlich der falsche
Eindruck entstehen, es hätte im „Dritten Reich“ keine Täterinnen
gegeben. /Titus Lenk
Hermann G. Abmayr: Stuttgarter NS-Täter. Vom Mitläufer
bis zum Massenmörder. Schmetterling Verlag Stuttgart
2009, 384 Seiten, kartoniert, 19,80 E
„Bessere Jobs, mehr Gehalt, attraktivere Körper, schlauere Kinder“
– diese Ziele treiben viele Menschen in unserer Leistungsgesellschaft an. Und Ratgeber stacheln sie weiter an: „Du bist nicht
so glücklich, wie du sein könntest. Und dass du es nicht bist, ist
deine eigene Schuld. Denn das perfekte Leben ist machbar, jeder
ist seines Glückes Schmied.“ Woher dieses Phänomen kommt und
welche Folgen es hat, beschreibt Klaus Werle anschaulich in seinem
Buch „Die Perfektionierer. Warum der Optimierungswahn uns
schadet – und wer wirklich davon profitiert“.
Ein starker Individualisierungsdrang und der Traum vom gesellschaftlichen Aufstieg prägen demnach unsere leistungsorientierte
Gesellschaft. Dabei ist das Abstiegsrisiko laut Werle größer als die
Aufstiegschance. Und diese Situation macht die Optimierung des
„Projekts Ich“ zum Imperativ, wie der Autor feststellt.
Deshalb überlassen die „Perfektionierer“ nichts dem Zufall: Bereits Kleinkinder lernen Fremdsprachen, der Lebenslauf wird straff
durchgeplant und verwirklicht. Selbst bei der Partnerwahl gehen viele
„Perfektionierer“ gerne strategisch vor. Mit diesem Trend lässt sich
natürlich viel Geld verdienen, ob bei privaten Bildungseinrichtungen,
in der Lifestyle-Industrie oder bei Partnervermittlungen.
Bei all dem Optimierungsstreben bleiben allerdings viele Dinge auf
der Strecke, Kreativität und Individualität zum Beispiel. Denn „wenn
alle perfekt sind, wer ist dann noch einzigartig?“, fragt Werle. Und er
legt dar, warum gut und einzigartig besser ist als perfekt und austauschbar – für die Menschen und sogar für die Wirtschaft. /Monika Kewes
Bis 19. Juni, Dienstag bis Samstag 20 Uhr, Sonntag 18 Uhr
Friedrichsbau-Variété Stuttgart
20 – 35 E, Freitag 25 – 40 E, Dienstag Einheitspreis 24 E
Foto: Presse
Aufs Auge
Foto: Presse
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Exentrique – das geheime Leben der Edith Piaf
Edith Piaf – der Name löst gleich eine ganze Reihe von Assoziation
aus: Chanson, „Spatz von Paris“, tragisches Leben. Vielleicht fängt
auch die Stimme oder ein Lied im Kopf zu klingen an. „Das ist nicht
mehr Madame Edith Piaf, die da singt. Das ist der Regen, der fällt,
der Wind, der weht, das ist der Mond, der aufgeht“, meinte einst Jean
Cocteau. Verehrt wurde sie wie kaum eine zweite. Piaf und Chanson,
das ist beinahe eins.
Nun ist im Friedrichsbau eine Show über die Sängerin zu sehen.
„Excentrique – das geheime Leben der Edith Piaf“ ist der Titel. Stoff
gibt es genug. Piaf begann als Straßensängerin und trat bereits mit
sieben auf, ihr Vater war beim Zirkus. Sie hatte einige „Affären“,
litt ein Leben lang unter Krankheiten und starb mit nur 47 Jahren.
Regisseur Ralph Sun beleuchtet Edith Piafs Innerstes jenseits des
großen Ruhms.
Evi Niessner wird dem „Spatz von Paris“ neues Leben einhauchen.
Niessner ist eine ausgebildete Opernsängerin, die alles singt – außer
Opern. Erfolge hatte sie unter anderem mit Jazz und Blues. Mit
einer Stimme von gewaltig bis sanftmütig, von lupenrein bis verrucht
gibt sie sich der Musik hin. Begleitet wird sie von Mr. Leu mit seinen
dadaistisch-expressiven Performances und dem Friedrichsbau Variété
Orchester. Außerdem sind, dem Lebensweg der Sängerin gemäß, viele
Akrobaten beteiligt: Zu ihnen gehören die Diabolo-Jonglage „Benno
& Johannes“, Erna Sommer am Trapez, sowie Jérôme Murat, die
lebende Statue aus Frankreich mit einer Kombination aus Pantomime,
Illusion und Poesie, schließlich der Joungleur Matthais Romir und die
Hand auf Hand Akrobaten Yann et Greg aus Frankreich.
Foto: Trickfilm-Festival Stuttgart
Trickfilmfestival
Das nun 17. Trickfilmfestival gibt es Anfang Mai in Stuttgart.
500 Animationsfilme aus aller Welt werden zu sehen sein, darunter
Oscarnominierungen wie die globalisierungskritische Animation
„Logorama“ (Foto) oder „Granny O‘Grimms Sleeping Beauty“, ein
skurriler Märchenfilm.
Die Baden-Württemberger können beim Festival einen Geburtstag
feiern: „Äffle und Pferdle“ werden 50. Die beiden können sich über
eine große Fangemeinde freuen, auf facebook gibt es bereits über
23.000 bekennende Fans. Vom Kunstmaler und Trickfilmer Armin
Lang als Trenner der Werbespots für den SDR entwickelt, hoppelte
das Pferdle anfangs noch vierhufig, einsam, stumm und in schwarzweiß über den Bildschirm, bald gesellte sich das Äffle dazu. Am 6. Mai
um 20 Uhr gibt es eine Geburtstagsgala im Metropol. Dabei wird eine
Auswahl der Spots präsentiert. Auch ein weiterer Fernsehklassiker
kommt: Der „Sandmännchen“-Film wird beim Festival uraufgeführt.
(8. Mai, 17 Uhr im Metropol). Im Rahmen von „Tricks für Kids“ wird
es auch wieder Workshops und eine eigene Jury geben.
Eine spannende Themengruppe wird „Animation und Propaganda“
sein. In fünf Teilen kann man erfahren wie im Animationsfilm agitiert, mobilisiert und karikiert wurde. Seit dem ersten Weltkrieg wird
der Zeichentrick für politische Zwecke eingesetzt. Das hatte Erfolg,
weil die Realfilm-Propaganda oft als erzieherisch und langweilig
empfunden wurde. Weiterer Schwerpunkt: Singapur, das sich zu
einer produktiven Schnittstelle zwischen Ost und West entwickelt
hat. Neben einem Kurzfilmprogramm und einer Ausstellung wird
sich auch die School of Art, Design and Media der renommierten
Nanyang Technological University (Singapur) präsentieren. Ein ausführliches Programm findet sich unter www.ifts.de
4. – 9. Mai, verschiedene Orte in Stuttgart
Einzelkarte 8 E, Tageskarte 20 E (ermäßigt 16 E),
Abendkarte 15 E; Festivalpass 77 E (ermäßigt 47 E);
Kinderfilmfestival 4 E, ab 14 Jahre 6 E
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Foto: Presse
Freitag, 7. Mai; Samstag, 15. Mai; Samstag,
29. Mai / Podium Theater Ulm
11 E (ermäßigt 6 E)
„Nordost“ in Ulm und Terror in Moskau
Bühnennebel kriecht über den Boden. Das ist aber schon alles,
was sich das Theater Ulm in Torsten Buchsteiners Stück „Nordost“
als Kulisse genehmigt. 75 Minuten Nebel in einem dunklen Raum.
Und sonst nichts. Der Nebel erinnert an das Gas, das der russische
Geheimdienst am 26. Oktober 2002 durch Lüftungsschächte in das
Moskauer Musicaltheater an der Dubrovka einleitete. Dort erlitten
die Zuschauer des Musicals „Nordost“ 57 Stunden lang Angst und
Schrecken. 42 Tschetschenen hatten 850 Geiseln genommen.
Mit dem neuerlichen Anschlag in der Moskauer U-Bahn vor
kurzem wird die Erinnerung an das Geschehen wieder wach. Weitere
Anschläge sind angekündigt. So wird ein 2006 uraufgeführtes Stück
unfreiwillig aktuell.
In „Nordost“ geraten drei Frauen ins Blickfeld. Sie sitzen im
Zuschauerraum verteilt. Im Rückblick erzählen sie sachlich berichtend die dramatischen Ereignisse. Jede aus ihrer Perspektive. Zura,
eine „schwarze Witwe“, die als Selbstmordattentäterin bereit ist,
zu sterben. Olga, die mit ihrer Familie das Musical besucht. Und
Tamara, die lettische Ärztin, die sich freiwillig meldet, in das besetzte
Theater zu gehen. Denn ihre Mutter und ihre Tochter sind unter den
Gefangenen.
Olga (Sibylle Schleicher) berichtet von den Zuständen während
der Geiselnahme. Wie es stinkt, wenn alle in den Orchestergraben
pinkeln müssen, wie die Kinder von den Eltern getrennt werden,
wie die schwarzen Witwen die Bomben bewachen und wie sie im
Getümmel angeschossen wird. Das alles scheint sie wie von außen
zu betrachten.
Als sich die Geiselnahme zuspitzt, versucht Zuras Ausbilder seine
eigene Haut zu retten. Aber die Frauen, die „bloß Frauen“ sind, sollen
in den Tod gehen. Da erwacht in Zura der Überlebenswillen.
Die Attentäterin wandelt sich. Letzten Endes hängt sie mehr an
ihrem Leben als an ihrer Ideologie. Mit Sachlichkeit wird ein entsetzlich realitätsnahes Stück erzählt: Wie nahe liegen Bühne und Wirklichkeit manchmal beieinander.
Wendrsonn
Freitag, 7. Mai, 20 Uhr, s‘Dudelsäckle,
Stuttgart-Bad Cannstatt, 10 E
Sonntag, 9. Mai, 16 Uhr / Marktplatz Schorndorf
Freitag, 14. Mai, 20 Uhr / Kultur im Bahnhof, Heubach
VVK 8 E, AK 10 E
Foto: Presse
„Mir können fei auch Hochdeutsch. Wellad aber net!!!“ ist das
Motto von Wendrsonn. Die vier Musiker und zwei Musikerinnen
haben sich in den letzten Jahren zu einer der erfolgreichsten Mundartbands entwickelt. Egal ob im Vorprogramm von Joe Cocker und
Roger Hodgson, auf der Landesgartenschau oder den Open Airs des
SWR: Wendrsonn (zu hochdeutsch: „Wintersonne“) kommt bei den
Baden-Württembergern an. Eigentlich war an ein Projekt auf Zeit
gedacht, Wolle Kriwanek hatte den Sänger und Keyboarder Markus
Stricker gefragt: „Warum schreibst Du nicht einmal einen Song auf
Deutsch?“ Inzwischen wird die Band vom Erfolg überrollt. Alle Bandmitglieder haben schon reichlich Erfahrung hinter sich, in anderen
Bands, als DJ oder als Musiklehrer. So unternimmt die Gruppe auch
Nachwuchsförderung und macht mit Kindern Musik.
Die sechs zelebrieren eine abwechslungsreiche Mischung aus erdiger
Sinnlichkeit, poetischer Melancholie und virtuosem Können. A bissle
Rock, a bissle Blues, a bissle Reggae, a bissle Funk ond Folk – wobei
der „Folk“-Ton schon heraussticht. Außerdem werden alte Volkslieder
neu interpretiert.
Die Texte, mal melancholisch, mal sozialkritisch, mal grob und mal
poetisch, werden im breitesten Dialekt dargeboten, was für NichtSchwaben nicht ganz einfach ist. „Das sind Geschichten, die von
Schwaben für Schwaben gesungen wurden, und Reigschmeckten mehr
über die Eingeborenen erzählen, als so manches schlaue Buch“, meinte
die Ludwigsburger Kreiszeitung. Immerhin: Mit „da ben i dâhoim“
wurde Anfang 2007 ein Wendrsonn-Lied sogar zur offiziellen Hymne
aller sieben Baden-Württembergischen Naturparks auserkoren.
Trott-war dankt!
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Wir bedanken uns bei …
den ehrenamtlichen Mitarbeitern der Außenvertriebsstellen: Aalen, Backnang, Esslingen, Heidelberg, Heidenheim, Heilbronn, Ludwigsburg,
Nürtingen, Reutlingen, Schwäbisch Gmünd, Tübingen und Ulm, Paola Arcione; Maria und Martin Bass (Gerbrunn); Dorothee Beck (Fellbach);
Joachim Bee (Ludwigsburg); Dietlinde Benzenhöfer (Stuttgart); Hildegard Besserer (Stuttgart); Willy Bitzer (Balingen); Ursula und Walter Bizer
(Kirchheim/Teck); Gerrit Borheier (Stuttgart); Ulrike Bradler; Edda und Walter Buck (Aichtal); Rosemarie Buohler; dem Bürgerverein StuttgartZuffenhausen; Gisela Cajar (Weinstadt); Barbara Carle (Bietigheim-Bissingen); Regina Dangerfield (Filderstadt); Mechthild Diemer (Stuttgart);
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Fetzer; Barbara und Götz Fiessler (Esslingen); Herbert Fischer (Grunbach); Wolfgang Flaig (Esslingen); Hedwig Fleck (Stuttgart); Dr. Gerhard
Fränkle; Robert Franz (Ludwigsburg); Carola und Malte Frey (Ditzingen); Gudrun Frey (Göppingen); Barbara Gabele; Roman Gänssle; Joachim
Gass (Ammerbuch); Hilde Gassmann; Susanne und Ulrich Geißel (Stuttgart); K. Friedrich und M. Gotthardt; Frau oder Herr Göuner (Grafenau);
Herbert Grünheid; Maria Hahn (Stuttgart); Rosemarie Haupt (Heimsheim); Erika und M. Hempel; Christa und Ernst Hoffmann (Vaihingen);
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(Stuttgart); dem Förderverein Lions-Club Stuttgart-Neckar; Hertha Löffler (Waldenbuch); Kornelia Lösch (Stuttgart); Helga Lüpke (Stuttgart);
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Christian Merten; Siegfried Metzger (Bad Schussenried); Hiltrud Meyer-Neumann (Gerlingen); Helga Michel (Waiblingen); Ursula Miksch
(Göppingen); Christa und Ulrich Müller (Brackenheim); Gerhard Müller; Karin Natterer (Stuttgart); Ursula Neumann (Heilbronn); Sabine
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Sponsoren, Gönnern, anonymen und unbekannten Spendern! Trott-war dankt auch für die Freiabonnements von Flohmarkt, den Stuttgarter
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Herausgeber
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