Klimawandel - focus

Werbung
Klimawandel
- und was wir tun können
focus
c
2008
V I D E O
multimedia
Klimawandel - und was wir tun können
Inhaltsverzeichnis
2
A Lehrplanbezug
S.
3
B Einleitende Informationen
S.
4
C Auflistung aller Medien mit Inhaltsbeschreibung
S.
6
D Grafische Darstellung der Programmierung
S.
20
E ROM-Teil
S.
22
F Informationen zur Benutzung dieser DVD
S.
24
G Impressum
S.
26
Klimawandel - und was wir tun können
Lehrplanbezug
A
• Aufbau und Zusammensetzung der Atmosphäre, Auswirkungen des
Strahlungshaushalts, Zusammenspiel der einzelnen klimarelevanten
Faktoren, Bedrohung und Schutz unserer Atmosphäre
•
Zusammenhang Naturkatastrophen und menschliches Handeln /
Klimabeeinflussung durch anthropogenes Wirken
• Einsatz alternativer / erneuerbarer Energien;
ressourcenschonendes Verhalten
• Eigenschaften und Wirkungen der Weltmeere /
Beeinflussung des Klimas durch Meeresströmungen
• Vernetztes und problemorientiertes Denken hinsichtlich globaler
Umweltfragen
• Fächerübergreifendes Arbeiten bspw. mit Biologie, Geografie,
Gemeinschaftskunde, Wirtschaft
• Schulung der sozialen Verantwortung und der Handlungsmöglichkeiten
im persönlichen und gesellschaftlichen Bereich
• Geographische Methodenarbeit (z. B. Auswertung von Diagrammen,
Erstellen von Wirkungsgefügen)
• Klimapolitische, gesellschaftspolitische Diskussion zum Klimaschutz
• Zusammenhang zwischen Klimawandel und nachhaltigem
Wirtschaften
3
Klimawandel - und was wir tun können
B Einleitende Informationen
Klimaforschung, Klimahaushalt, Klimawandel, Klimagipfel... So könnte man
fortfahren, Begriffe eines Themenkomplexes aufzuzählen, der inzwischen
täglich Gegenstand in den Medien ist. Die Berichterstattung reicht von den
immer häufiger auftretenden Naturkatastrophen wie Überschwemmungen,
Wirbelstürmen und Bränden über Erklärungsmodelle der Klimaforscher bis
hin zu politischen Maßnahmen zur Ursachenbekämpfung.
Das Thema scheint in der Öffentlichkeit angekommen zu sein. Bei Befragungen innerhalb der EU meinten sogar ca. 70 % der Bevölkerung, dass ein
Klimawandel schlimme Folgen haben würde. Aber im alltäglichen Verhalten
der meisten von uns spürt man von einer veränderten Lebensweise, die den
Erkenntnissen der Klimaforschung Rechnung tragen würde, recht wenig.
Der eigene PKW ist noch immer das beliebteste Fortbewegungsmittel,
Blumen, Obst und Gemüse lassen wir aus Südafrika und Neuseeland einfliegen, und eine Modernisierung der Heizungsanlage scheitert spätestens an
den Kosten. Warum aber spürt man keinen „Ruck durch die Gesellschaft“
gehen? Liegt es an einer Art Überfütterung mit Hiobsbotschaften, die uns
zu Lethargikern macht? Ist das Problem zu groß, so dass wir es verdrängen
müssen?
Lehrer können sich vor dem Stoff nicht drücken, sie müssen das Thema
Klimawandel laut Lehrplan mit Schülern/innen in unterschiedlichen Klassenstufen durcharbeiten. In den Lehrplänen wird diese Thematik mehreren
Fächern zugeordnet, angefangen bei Biologie über Ethik und Physik bis hin
zu Geografie und Religion. Das zeigt die Komplexität des Inhalts. Die Lehrkräfte stehen vor der Herausforderung, sowohl fach- und sachangemessenes
Wissen zu vermitteln als auch zum verantwortungsvollen Handeln zu motivieren.
Diese DVD stellt den Lehrkräften dazu eine breite Palette von Filmen, Grafiken und Bildern zur Verfügung.
In einem ersten Modul wird das in den öffentlichen Medien immer wieder verwendete Wort Treibhauseffekt filmisch erklärt. Das Modul unterscheidet dabei zwischen dem natürlichen und dem von Menschen gemachten Treibhauseffekt und dem jeweiligen Grad der Erwärmung der erdnahen Luftschicht.
In einem etwas längeren Film, Klimaforschung mit Klimamodellen, wird
ein Ausschnitt aus der Arbeit des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in
Hamburg gezeigt. Dabei geht es um die Erstellung von Klimamodellen, um
Aussagen zur Klimaentwicklung und zu möglichen Auswirkungen für die
Menschheit. Der Zuschauer erfährt, dass das Institut Aussagen zur Klimaent-
4
Klimawandel - und was wir tun können
B
wicklung auf der Grundlage von Messdaten aus über 10.000 Messstationen
auf der ganzen Welt macht, die in Großrechnern zur Erstellung ihrer Modelle
verwendet werden.
In dem Modul Eisbohrkerne als Klimaarchiv wird dann die Forschungsarbeit
von Glaziologen in Grönland gezeigt. Sie arbeiten nicht in wohltemperierten
Bürozimmern, sondern einige Meter tief unter dem Eis.
Ihre Arbeit besteht darin, Eiskerne durch Bohrungen aus den Tiefen der Gletscher zu bergen, um sie dann wissenschaftlich zu untersuchen. Durch diese
Arbeit gewinnt man Aufschlüsse über Tausende von Jahren zurückliegende
Klimabedingungen – und über relativ kurz zurückliegende. Dass nämlich laut
ihrer Messergebnisse z.B. der Kohlenstoffdioxid-Gehalt in der Atmosphäre in
den letzten 200 Jahren im Vergleich zu Tausenden von Jahren zuvor um 30%
gestiegen ist.
Ein weiteres Modul, Bedeutung der Meeresströme, geht auf einen weniger
bekannten Sachverhalt beim Thema Klimawandel ein. Es zeigt den Zusammenhang zwischen einer stärkeren Erwärmung der Erdoberfläche und dem
Anstieg des Meeresspiegels. Gezeigt wird es am Golf-Nordatlantikstrom.
Beim Thema Handlungsmöglichkeiten stehen dem Lehrer drei Module zur
Verfügung: Ein Dorf ohne CO2-Emissionen?; Ein spanischer Bauer muss umdenken und Das Zukunftsauto ohne CO2-Ausstoß?
Beim Thema Ein Dorf ohne CO2-Emissionen? wird der kleine Ort Mauenheim
in Baden-Württemberg porträtiert. Bewohner dieser Ortschaft haben sich zusammengetan, um sich unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen.
Viele Bewohner haben z.B. Sonnenkollektoren auf den Dächern, um ihr
Warmwasser und ihre Heizung damit aufzuheizen. Wenn das nicht ausreicht,
erhalten sie den Rest über eine Biogasanlage, die ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben wird.
In dem Modul Ein spanischer Bauer muss umdenken wird die Auswirkung der
Erderwärmung auf den Süden Spaniens und die dortige Landwirtschaft gezeigt. Die Sierra Nevada – auf Spanisch: „Schneebedecktes Gebirge“ – muss
sich wohl einen anderen Namen suchen. Ihre Schneekuppe ist bald Schnee
von gestern. Sie war in den letzten Jahren schon im Juni abgeschmolzen, Tendenz: immer früher. Und in dem Modul Das Zukunftsauto ohne CO2-Ausstoß?
wird ein Prototyp von Mercedes-Benz vorgeführt, der auf der Grundlage von
Brennstoffzellen fährt. Wasserstoff und Sauerstoff erzeugen in der Brennstoffzelle elektrische Energie, die einen Elektromotor antreibt. Der Wagen
stößt lediglich Wasserdampf aus dem Auspuff aus. Ein Wunder, oder doch
nicht?
5
Klimawandel - und was wir tun können
C Auflistung aller Medien mit Inhaltsbeschreibungen
Film
1.1.01 Der Treibhauseffekt und seine Folgen (6 min.)
Der Film beginnt mit Sequenzen verschiedener TV-Nachrichten zu Waldbränden, Überschwemmungen und Stürmen, deren häufiges und starkes Auftreten in der jüngsten Zeit mit größter Wahrscheinlichkeit auf den globalen
Klimawandel zurückzuführen ist. Er zeigt anhand eines Erdmodells mit der
Erdatmosphäre , wie sich die Sonneneinstrahlung auf die Temperatur auf der
Erde und in der Atmosphäre auswirkt. Doch seit Beginn der Industrialisierung kommt es zu einer ständig zunehmenden Emission von Kohlen(stoff)
dioxid und - z.B. durch die steigende Zahl von Rinderherden – auch von Methangas. Diese beiden auch Treibhausgase genannten Gase sammeln sich in
der Atmosphäre an. Dort verhindern sie, dass die von der Erde reflektierten
langwelligen Lichtstrahlen wie zuvor im ausreichenden Maß ins Weltall entweichen können. Stattdessen werden sie von der verdichteten Atmosphäre
immer wieder auf die Erde reflektiert. Das führt zum sogenannten anthropogenen, d.h. vom Menschen verursachten Treibhauseffekt: Die Atmosphäre
heizt sich immer mehr auf, in den letzten 100 Jahren schon um 1°C, mit
steigender Tendenz in der Zukunft.
Grafik
1.2.01 Treibhauseffekt (natürlich)
Zu dieser Grafik gibt es im ROM-Teil ein Arbeitsblatt mit Lösung. (Aufgabe
und Lösung sind ausdruckbar. Das Blatt enthält noch zwei weitere Aufgaben
zu ähnlichen Themen, die nach Belieben gelöscht oder verschoben werden
können, beim Schließen der schreibgeschützten Datei bleiben sie erhalten.)
Von den kurzwelligen Strahlen, die die Sonne zur Erde sendet, dringt der größte Teil ungehindert durch die Atmosphäre zur Erdoberfläche. Nur ein kleiner
Teil wird ins Weltall reflektiert, ein anderer Teil von der Atmosphäre absorbiert. Die Sonnenstrahlen erwärmen die Erdoberfläche. Gleichzeitig strahlt
die Wärme in Form von Infrarotlicht bestimmter Wellenlänge zurück in die
Atmosphäre. Ein Teil entweicht ins Weltall, ein Teil wird absorbiert, der größte
Teil wird reflektiert – man spricht von der atmosphärischen Gegenstrahlung.
Dieser Strahlungsmechanismus ermöglicht die bodennahe globale mittlere
Temperatur von 15° Celsius.
6
Klimawandel - und was wir tun können
1.2.02 CO2-Gehalt in der Atmosphäre
C
Die Grafik zeigt die kontinuierliche Zunahme von CO2 in der Atmosphäre in
den Jahren 1960 bis 2000. Der Anteil von CO2 wird in ppm angegeben: parts
per million. Die Auswertung der Grafik ergibt, dass in diesen 40 Jahren der
CO2-Gehalt bei einer Luftmenge von einer Million Liter anteilig um 55 Liter gestiegen ist. Die Zacken der Kurve deuten die Jahreszeiten Sommer und Winter an: Im Sommer nehmen die Wälder mehr Kohlendioxid auf als im Winter,
entsprechend sinkt oder steigt der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre.
1.2.03 Meeresspiegelanstieg
Die Grafik zeigt, dass der Meeresspiegel kontinuierlich ansteigt, im dargestellten Zeitraum um mehr als 3 cm. Man führt den Anstieg z.T. auf die stärkere
Erwärmung der Erdoberfläche zurück, die das Meerwasser aufheizt und dabei ausdehnt. Ein Teil wird auch auf die Schnee- und Gletscherschmelze von
Grönland und der weltweiten Inlandgletscher zurückgeführt.
1.2.04 Ozonloch
Die Größe des Ozonlochs steigt langsam an, um 2002 wird das Loch deutlich kleiner, um dann wieder zu wachsen. Das Ozonloch lässt vermehrt die
UV-Strahlung der Sonne durch, die für den Menschen gefährlich ist, es ist
mit einer Zunahme von Hautkrebs zu rechnen. Die Zerstörung von Teilen der
sehr hohen Ozonschicht ist auf die industriell produzierten FluorChlorKohlenWasserstoffe (FCKW) zurückzuführen. Seit es für die Industrie verschärfte
Auflagen zum Abbau der Produktion von Gütern mit FCKW gibt, hält sich die
Lochfläche in ähnlicher Größe. Während die Gefahr für die Ozonschicht allmählich sinken wird, dadurch dass die FCKW-Vorräte über die nächsten Jahre
abgebaut werden, bleibt die Problematik der Treibhauswirkung erhalten. Die
Ersatzstoffe haben immer noch ein großes Erderwärmungspotential und die
Nachfrage nach Klimaanlagen in Autos und in Häusern sowie nach Kühlgeräten wird tendenziell eher steigen.
1.2.05 Kosten bei Unwetterschäden
Die durch Unwetter – Überflutungen, Erdrutsche, Dürre und Stürme – angerichteten volkswirtschaftlichen Schäden haben seit 1960 deutlich zugenommen, Tendenz ansteigend. Allein die Hurrikane Katrina, Gustav, Rita und Ike
haben Schäden von 240 Milliarden Dollar verursacht. Viele Experten führen
diese extremen Wettererscheinungen auf den einsetzenden Klimawandel zurück. Auf Dauer gesehen und bei steigender Tendenz der extremen Wetterbedingungen können die Schäden die Finanzhaushalte der betroffenen Staaten
mehr belasten als so manche Bankenkrise.
7
Klimawandel - und was wir tun können
C 1.2.06 Natürlicher und künstlicher Treibhauseffekt
Auf dieser Grafik werden die beiden Phänomene dargestellt. Aufgabe und
Lösung sind auch aus dem ROM-Teil ausdruckbar.
Der natürliche Treibhauseffekt: Die Sonnenstrahlen können die Atmosphäre
zum größten Teil durchdringen und erwärmen so die Erdoberfläche. Gleichzeitig strahlt die Wärme als langwellige Strahlung zurück in die Atmosphäre.
Ein Teil entweicht ins Weltall, ein Teil wird absorbiert und ein Teil wird auf die
Erde reflektiert. Durch diesen Strahlenmechanismus wird eine bodennahe
Durchschnittstemperatur von 15° Celsius möglich.
Der künstliche Treibhauseffekt: Verursacher des künstlichen Treibhauseffekts
ist der Mensch. Daher spricht man auch vom anthropogenen Treibhauseffekt. Den größten Teil dieses Effekts verursachen die Kohlenstoffdioxidgase
(Energieerzeugung/-umwandlung, Industrie, Kfz-Verkehr, Privathaushalte,...).
Den viel kleineren, aber wesentlich gefährlicheren Teil dieses Effekts verursacht das Methan (Wiederkäuer, Reisanbau, Grubengas beim Kohlebergbau...).
Klimakiller Nr. 1 ist aber im Augenblick das Kohlenstoffdioxid. Seit Millionen
von Jahren ist die Konzentration dieses Treibhausgases nicht so hoch gewesen wie heute. Durch diese Konzentration kann das langwellige Licht nur
noch vermindert aus der Atmosphäre entweichen und wärmt dadurch besonders die bodennahe Luft immer mehr auf.
1.2.07 Hauptverursacher der Treibhausgase
Die Grafik zeigt vier CO2-Verursacher (Kfz, Energieerzeuger/Industrie, Privathaushalte und Vulkanausbrüche) und zwei Verursacher von Methan (Kuhherden, Reisfelder).Vulkanausbrüche setzen sowohl Kohlendioxid als auch
Methan frei.
1.2.08 Wichtige Treibhausgase
Die Grafik zeigt die atomare Zusammensetzung wichtiger Treibhausgase wie
CO2 (Kohlendioxid), CH4 (Methan) und H2O (Wasserdampf).
1.2.09 Reflexion von Sonnenstrahlen an Treibhausgasen
Mit Hilfe der Grafik kann man sehr vereinfacht die Reflexion von Sonnenstrahlen an Treibhausgasen in der Atmosphäre erklären. Man sieht, wie der
Strahl in verschiedene Richtungen reflektiert wird, also ein Teil ins Weltall, ein
Teil zur Erdoberfläche.
8
Klimawandel - und was wir tun können
C
1.2.10 Korrelation zwischen Temperatur und CO2-Gehalt
Die Grafik zeigt eine sehr eindeutige Relation: Im Verlauf der letzten gut
400 000 Jahren schwankte die Erdtemperatur in zeitlicher Korrelation mit
dem Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre. Und die Kohlendioxidkonzentration war noch nie so hoch wie heute.
1.2.11 CO2-Konzentration und Temperaturverlauf 1860-2004
Diese Grafik hat dasselbe Thema wie die Grafik 1.2.10. Nur werden in diesem
Beispiel CO2-Konzentration und Temperatur in den Jahren 1860 bis 2004 in
Relation zueinander gesetzt. Hier dasselbe Ergebnis: Steigt der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre, steigt auch die bodennahe Temperatur. Und in den
letzten Jahren immer mehr.
Bild
1.3.01 Dürre
Das Bild zeigt einen Acker im Süden Spaniens, aufgenommen wurde es im
Sommer 2008. Wegen des in den letzten Jahren in dieser Region immer krasser werdenden Wassermangels konnte der Acker nicht mehr bewässert werden. Dadurch kann es in der Folge zur Bodenerosion kommen: Durch heftige
Regenfälle, wie sie durch den Klimawandel in letzter Zeit häufiger auftreten,
und durch Wind wird der Boden z.T. weggeschwemmt oder verweht..
1.3.02 Überschwemmung
Im August 2002 standen in Dresden der Zwinger und die Semperoper unter
Wasser. Laut Sachsens damaligem Ministerpräsidenten Georg Milbradt war
es der höchste Stand seit tausend Jahren, den das Elbwasser in Dresden erreicht hatte. 30.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Mit solchen
Hochwasserfluten ist laut Klimaforschern in Zukunft auch in unseren gemäßigten Klimazonen häufiger zu rechnen.
1.3.03 Gletscher: Früher / heute
Die beiden Bilder wurden vom Gipfel der Zugspitze aufgenommen und zeigen das Zugspitzplatt. Durch Vergleich der beiden Bilder kann der rasante
Schwund der Alpengletscher, verursacht durch die Erwärmung der Erdatmosphäre, veranschaulicht werden.
Auf dem ersten Bild ist das Zugspitzplatt fast vollständig von einem Gletscher,
dem Schneeferner bedeckt. Die im Sommer 1890 angefertigte Vermessungs-
9
Klimawandel - und was wir tun können
C aufnahme wurde nachträglich zur Verbesserung der Kontraste koloriert. 1890
bedeckte der Gletscher eine Fläche von 3 km².
Das zweite Foto stammt aus dem Jahr 2006. Von dem ehemaligen Gletscher
sind nur noch kärgliche Reste übrig. Das Gletschereis ist wegen der zunehmenden Ansammlung von Schmutzpartikeln sehr viel dunkler als 1890 und
schmilzt wegen der fehlenden Reflexionsmöglichkeiten noch schneller.
1.3.04 Brandrodung
Die beiden Bilder zeigen Brandrodungen im tropischen Regenwald.
Der massive und flächige Einsatz der Brandrodung ohne nachfolgende ausreichende Brache, wie zur Gewinnung von Weideflächen, verursacht bleibende
Schäden an Natur und Umwelt. Das Feuer setzt den zuvor gebundenen Kohlenstoff frei und trägt so zum Treibhauseffekt bei.
Wo der Wald den Viehweiden von Großgrundbesitzern weichen muss, wird
der Boden durch die Viehherden verwundet und schwerer Erosion ausgesetzt. Eine Rückkehr des Waldes wird dadurch unmöglich.
Kritisch wird die Brandrodung auch, wenn sie Platz schaffen soll für Äcker.
Durch die rasche Erschöpfung der ausgelaugten Böden und die anschließende Abwanderung von Kleinbauern kommt es zur Brandrodung neuer,
unverbrauchter Flächen. Es werden immer mehr bislang unberührte Waldflächen zerstört, die ökologisch wichtige Funktionen erfüllen: Die Wälder bieten
vielen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum, und sie binden das Treibhausgas
Kohlendioxid.
Die traditionelle Brandrodung, wie sie bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts
vorgenommen wurde, richtete kaum Schäden an Wäldern an. Das regelmäßige Feuer verringerte sogar die Waldbrandgefahr in betroffenen Gebieten.
1.3.05 Kohlekraftwerk
Kohlekraftwerke stellen eine spezielle Form des Elektrizitätswerkes dar. Sie
haben ihren Namen von der Kohle als hauptsächlichem Brennstoff. In einem
Kohlekraftwerk wird durch die Verbrennung von Kohle Wärme erzeugt, die
wiederum über einen Wärmetauscher heißen Dampf aus Wasser produziert.
Dieser Wasserdampf treibt eine Dampfturbine an, die über einen Generator elektrischen Strom erzeugt. Als Brennstoff kann sowohl Braun- als auch
Steinkohle verwendet werden. Kohlekraftwerke produzieren große Mengen
Kohlenstoffdioxid. Die technologische Weiterentwicklung der Kohlekraftwerke wird sich deshalb in den nächsten Jahrzehnten an der Menge ihres
Ausstoßes dieses Treibhausgases orientieren. Gegenwärtig beträgt der CO2Ausstoß pro kWh Strom bei Steinkohle ca. 950 g CO2/kWh und bei Braunkohle ca. 1150 g/KWh.
10
Klimawandel - und was wir tun können
C
1.3.06 Kühe
„Die Kuh als Klimakiller“ titelte im Jahr 2007 ein deutsches Nachrichten-Magazin. Der Aufmacher war reißerisch, doch von der Sache wohl berechtigt.
Die Erkenntnis, dass es für die globale Erwärmung viele Verantwortliche gibt,
setzt sich langsam durch. Neben Kraftwerken, Verkehr, Industrie und Haushalten tragen auch Kühe durch Methan, das bei der Verdauung entsteht, zum
Klimawandel bei.
Während die Kühe auf frischem Gras kauen, entsteht in ihrem Magen das
Treibhausgas Methan. Durch Rülpsen entweicht es in die Atmosphäre. Das
Gas wird zwar langsamer angereichert, aber auch genauso langsam wieder
abgebaut. Es ist ca. 25-mal wirkungsvoller als Kohlendioxid. Bei 1,4 Milliarden Rindern weltweit sollen vier Prozent der Treibhausgase auf Kühe zurückgehen.
Durch veränderte Fütterung, z.B. mit gekeimtem Getreide, könnte der Methan-Ausstoß der Kühe reduziert werden. Das geht allerdings nur, wenn die
Tiere ausschließlich im Stall gehalten werden. Die wachsende Nachfrage in
reichen Ländern nach Rinderfleisch hat aber z.B. dazu geführt, dass in einigen Ländern Südamerikas riesige Rinderherden gezüchtet werden, für deren
Weideflächen auch in großem Maß Regenwald gerodet wird.
1.3.07 Mistauftrag
Mistauftrag, also das Düngen von Feldern mit Viehmist, ist eine weitere Quelle von Methangas in der Umwelt. Mist besteht aus Einstreu der Ställe, also
Stroh, und der stark methanhaltigen Gülle, den tierischen Exkrementen Urin
und Kot.
1.3.08 Kfz-Verkehr
Kraftfahrzeuge sind – auf jeden Fall in „motorisierten“ Ländern wie Deutschland - erhebliche Verursacher von Kohlendioxid-Emissionen und damit des
vom Menschen verursachten Treibhauseffekts. Öfter mal das Auto stehen zu
lassen, und umweltfreundlichere Fortbewegungsmittel zu wählen, ist also effektiver Klimaschutz.
Zahlen zum Anteil der CO2-Emissionen in Deutschland im Jahr 2007 kann
man dem Bericht „Leitfaden zu Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen aller
neuen Personenkraftwagenmodelle, die in Deutschland zum Verkauf angeboten werden“ entnehmen. (www.dat.de/leitfaden/LeitfadenCO2.pdf) Der Leitfaden wurde erstellt im Auftrage des Verbandes der Automobilindustrie und
des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller, beide e.V.
In der Ausgabe des 4. Quartals 2008 werden folgende Zahlen für 2007
11
Klimawandel - und was wir tun können
C genannt: Der Anteil der CO2-Emissionen in Deutschland durch Verkehr lag bei
19%: 12% wurden durch PKW, 7% durch übrigen Verkehr verursacht.
(Die übrigen Verursacher: Haushalte: 13%, Energieerzeugung/-umwandlung:
41%, Industrie: 21%, Gewerbe/Handel/Dienstleistungen: 6%)
Die europäischen Automobilhersteller haben sich verpflichtet, die durchschnittlichen
CO2-Emissionen der Neufahrzeuge bis 2008 auf 140 Gramm pro Kilometer
zu senken, die japanischen und koreanischen Hersteller wollen das Ziel 2009
erreichen. Der Porsche Cayenne liegt mit 358 Gramm CO2-Emission pro Kilometer da noch ein bisschen drüber...
1.3.09 Reisfelder
Für etwa 10 bis 25 Prozent der weltweiten Methan-Emissionen sind Mikroorganismen in den Böden gefluteter Reisfelder verantwortlich. Der Kohlenstoff
für das Methan stammt hauptsächlich aus Wurzeln und Pflanzenresten. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie in Marburg haben eine spezielle Gruppe von Bakterien als Hauptlieferanten des Methans aus Reisfeldern identifiziert. Der Stoffwechsel dieser Bakterien-Gruppe
ist offenbar von globaler Bedeutung für das Klima auf der Erde.
Film
2.1.01 Klimaforschung mit Klimamodellen (9 min.)
Dieser Film wurde im Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg gedreht, einem der im Bereich Klimaforschung weltweit bekanntesten Institute.
Dort werden Daten von Wetterstationen auf der ganzen Welt gesammelt, ausgewertet und in Klimamodellen verarbeitet. Die mit Hilfe einiger der größten
Rechner der Welt erstellten Klimamodelle ermöglichen Wahrscheinlichkeitsaussagen über die zukünftige Klimaentwicklung.
Der Leiter des Instituts, Herr Professor Marotzke, und ein Mitarbeiter stellen
ihre Arbeit vor. Anhand von eingeblendeten Kurvengrafiken, animierten Computermodellen etc. erläutern sie, wie Klimamodelle im Allgemeinen funktionieren. Sie schildern darüber hinaus, welche speziellen Aussagen sich unter
gewissen Bedingungen heute schon treffen lassen. So sagt ein Klimamodell,
dass in der Mitte des 21. Jahrhunderts das arktische Meereis im Sommer
verschwunden sein wird. Ein anderes Klimamodell prognostiziert, dass wenn
die globale Mitteltemperatur um mehr als 3°C ansteigen wird, in einem geschätzten Zeitraum von 500 Jahren bis einigen Tausend Jahren die Gletschermassen von Grönland komplett abgeschmolzen sein werden, mit der Konsequenz, dass der Meeresspiegel global um 7 m ansteigen würde.
12
Klimawandel - und was wir tun können
C
2.1.02 Eisbohrkerne als Klimaarchiv (4 min.)
Zu Beginn des Films wird erklärt, warum und welche Informationen über die
Erdatmosphäre und damit über das Erdklima früherer Zeiten im ca. 3000m
dicken grönländischen Inlandeis zu finden sind: Schneepartikel nehmen,
wenn sie zu Boden fallen, kleinste Luftpartikel auf. Jedes Jahr lagert sich eine
Schneeschicht ab. Durch kurzes Antauen im Sommer und erneutes Gefrieren
im Winter sind somit Eisschichten entstanden, in deren Luftbläschen Informationen über die jeweilige Beschaffenheit der Atmosphäre archiviert sind.
Ein Forschungsteam entnimmt dem Eis Bohrkerne in Form länger Eissäulen.
Die Untersuchung auf elektrische Leitfähigkeit gibt Aufschluss über FremdIonen in den eingeschlossenen Luftbläschen. So werden z.B. Schwefelrückstände gefunden, die auf einen Vulkanausbruch schließen lassen. Ein für die
Klimaentwicklung in erdgeschichtlicher jüngster Zeit aufrüttelndes Ergebnis
fanden die Forscher in den Kohlendioxid-Werten: Die sind in den letzten 200
Jahren im Vergleich zu Tausenden von Jahren zuvor um 30% gestiegen. Die
daraus resultierenden Folgen für die Erwärmung der Erdatmosphäre sind
heute als der vom Menschen verursachte Treibhauseffekt bekannt.
2.1.03 Bedeutung der Meeresströme (4 min.)
Der Film veranschaulicht zunächst mit Hilfe von zwei Animationen, wie und
warum der Golf-Nordatlantikstrom – bisher, muss man sagen - in seinen gewohnten „Bahnen“ verlaufen ist. Am Äquator wird das Wasser durch starke
Sonneneinstrahlung erwärmt, im Golf von Mexiko z.B. auf ca. 30 °C. Winde
treiben das Wasser in Richtung Norden bis zur Arktis. Auf dem Weg dorthin
sorgt der Golf-Nordatlantikstrom u.a. durch Abgabe von Wärme für ein mildes
Klima in Westeuropa. Durch anhaltende Verdunstung gibt der Meeresstrom
Feuchtigkeit ab und sein Salzgehalt steigt. Je näher der Strom der Arktis
kommt, desto mehr sinkt die Wassertemperatur. Durch Gefrieren zu Meereis steigt der Salzgehalt weiter an. Durch die somit entstandene hohe Dichte sinkt das Wasser in tiefe Schichten ab. Es entsteht eine Sogwirkung, die
große Wassermassen mit sich zieht. Dieses auch thermohaline Konvektion
genannte Phänomen ist die zweite wesentliche Ursache von großen Meeresströmungen.
Professor Marotzke vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg
erläutert im Folgenden, warum vermutlich die zunehmende Erwärmung der
Atmosphäre und das damit verbundene Abschmelzen des arktischen Eises
das Absinken der Wassermassen abschwächen wird und welche Folgen das
wiederum für das globale Klima haben kann.
13
Klimawandel - und was wir tun können
C Grafik
2.2.01 Temperaturanstieg 1850 -2000
Vor der Industrialisierung lag die globale Jahresdurchschnittstemperatur bei
13.7° Celsius, nach Beginn der Industrialisierung stieg die Temperatur - um
1910 - langsam an, und seit ca. 1975 beschleunigt sich der Temperaturanstieg gewaltig. Heute haben wir eine Durchschnittstemperatur von 14.5 ° Celsius, das ist ein Anstieg von 0.8° Celsius.
2.2.02 Meerwasser „verschwindet“
Die Grafik zeigt vereinfacht am Beispiel des Golfstroms das Prinzip des globalen Bandes der Meeresströme. Das Wasser wird im Äquatorbereich aufgewärmt und von Winden in den Norden getrieben. Dabei kühlt der Golfstrom
langsam ab und sorgt dadurch für ein angenehmes Klima im Norden. Auf
der Höhe von Grönland ist das Wasser sehr kalt und weist gleichzeitig einen
hohen Salzgehalt auf, d.h. es besitzt eine sehr hohe Dichte. Es ist schwer und
stürzt in die Tiefen, es „verschwindet“ in den Tiefen. Dieser Sog und der Wind
sorgen für die immerwährenden Wasserbewegungen der Ozeane.
2.2.03 Klimamodell
Die Grafik zeigt einige Aspekte eines Klimamodells. Die Erdkugel ist mit
einem Gitternetz überzogen, das die Erdoberfläche in kleine Einheiten von
100-200 Quadratkilometern aufteilt. Messstationen, die sich in diesen Segmenten befinden, senden ihre Messdaten wie Luftfeuchtigkeit, Temperatur,
Niederschlag etc. an das MPI in Hamburg. Diese Daten und die physikalischen Zusammenhänge zwischen Sonneneinstrahlung, Winden und Ozeanströmungen werden in Computerprogrammen zusammengefasst und in
Großrechnern ausgewertet.
2.2.04 Meeresströme (Schnittbild)
Diese Grafik veranschaulicht noch einmal das Strömungsgeschehen, diesmal
von der Seite. Die kleinen Sternchen bedeuten den Salzgehalt, der sich durch
Verdunstung und bei Gefrieren des Wassers zu Meereis noch verdichtet.. Der
Farbverlauf verdeutlicht den Temperaturabfall und die Pfeile den Wind, der
die Oberflächenwasser in die kalten Regionen drückt, bis sie in die Tiefen des
Atlantik abstürzen.
14
Klimawandel - und was wir tun können
C
2.2.05 Antarktis-Schelfeis
Die Grafik macht deutlich, dass auch die Antarktis durch die ansteigende
Erderwärmung betroffen ist. Der Kontinent ist mit einer etwa 4 km dicken
Eisschicht bedeckt. Am Rand schieben sich vom Inland riesige Eisschichten
ins Meer, das sog. Schelfeis. Wärmeres Wasser unterspült dieses Schelfeis
und bringt es dann zum Abbrechen. Als riesig große Eisplatten und Eisberge
treiben sie im Meer und lösen sich langsam in Wasser auf.
Film
3.1.01
Ein Dorf ohne CO2-Emissionen? (8 min.)
Der Film zeigt, mit welchen regenerativen Energien die Bewohner des Dorfes
Mauenheim in Baden-Württemberg ihre Warmwasser- und Stromversorgung
sicherstellen.
Es handelt sich dabei um drei verschiedene Methoden. Die beiden ersten
arbeiten mit Solartechnik: Photovoltaik-Module, also Solarzellen auf den Dächern der Häuser wandeln die Strahlungsenergie, also die Energie des Lichts,
in elektrische Energie um. Sonnenkollektoren, die sich auch auf den Dächern
befinden, sammeln die im Sonnenlicht enthaltene Energie und dienen der
Erzeugung von warmem Wasser.
Die dritte Energiequelle des Dorfes ist eine Biogasanlage, die wegen möglicher Geruchsentwicklung am Rande des Dorfes gebaut wurde. Dort werden
Stallmist und von Mauenheimer Bauern angebaute sogenannte Energiepflanzen wie Mais zur Warmwasser- und Energiegewinnung verarbeitet. Die vermengten Rohstoffe vergären in Behältern bei über 50°C. Die am Gärprozess
beteiligten Bakterien produzieren ein Fäulnisgas, das Methan. Mit diesem
Gas werden Generatoren zur Stromerzeugung angetrieben und es wird das
Wasser erhitzt, das über ein Nahwärmenetz Heizungen und die Warmwasserversorgung in Mauenheim versorgt.
Die Strom- und Wärmeversorgung des Dorfes bringt so gut wie keinen Kohlenstoffdioxid-Ausstoß mit sich, bis auf den der LKW, die die Rohstoffe zur
Biogasanlage transportieren.
3.1.02 Ein spanischer Bauer muss umdenken (5 min.)
Der Film beginnt mit Landschaftsbildern von Südspanien, einer Gegend in
Europa, die seit den letzten Jahren sehr deutlich die Folgen der Klimaerwärmung zu spüren bekommt. Zu Zeiten der Mauren und noch bis vor einigen
Jahren war der Anbau diverser Nutzpflanzen hier kein Problem. Die Schneeschmelze der Sierra Nevada, dem „Verschneiten Gebirge“, ließ die Bäche
15
Klimawandel - und was wir tun können
C und Flüsse anschwellen und versorgte die Felder das ganze Jahr über mit
ausreichend Wasser. Doch heute fällt weniger Schnee, die Schmelze beginnt
früher und der Speichersee Canales wird seit Jahren nur noch zu 30% gefüllt.
An seinen Rändern ist deutlich zu erkennen, bis auf welche Höhe früher der
Füllstand reichte.
Ein Mann, der für das Bewässerungssystem bzw. die Verteilung der Wasserrationen an die Bauern zuständig ist, spricht über die Probleme der jüngsten
Zeit. Als Wasser noch reichlich vorhanden war, wurden die Felder regelrecht
geflutet. Ein Teil versickerte „ungenutzt“, ein Teil verdunstete, und nur eine
kleine Menge erreichte das Wurzelwerk. Heute werden die trockenen Sommer immer länger, die Winter bringen weniger Schnee und Regen. Deshalb
muss die Wasserverteilung an die Bauern rationiert werden, mit der Folge,
dass viele Pflanzen absterben. Auf dem Feld von Rodrigo, einem Bauern, der
bisher Erbsen angebaut hat, gewinnt man einen Eindruck von den zerstörerischen Folgen des Wassermangels. Rodrigo wird jetzt umstellen: Er hat
sich entschieden, Olivenbäume zu pflanzen, die auch mit sehr wenig Wasser
gedeihen. Und auch mit der verschwenderischen Flächenbewässerung will er
aufhören. Dank der Tropfenbewässerung erreicht das kostbare Nass direkt
die Wurzel der Pflanzen, ohne dass es zu einem hohen Verdunstungsverlust
kommen kann.
3.1.03 Das Zukunftsauto ohne CO2 Ausstoß? (3 min.)
In diesem Filmmodul wird ein Auto mit einem Elektromotor vorgestellt, das
Mercedes-Benz entwickelt hat. Dieser Hersteller spürt wie andere auch wachsenden politischen und gesellschaftlichen Druck, schadstoffarme Autos herzustellen.
Ein Techniker nimmt den Zuschauer mit auf eine kleine Probefahrt. Wir sehen, dass aus dem Auspuff nur Wasser kommt, keine Abgase. An einer speziellen Tankanlage wird das Auto mit Wasserstoff betankt. Der – im Betrieb
recht leise – Elektromotor benötigt als Antriebmittel Strom, der von einer
Brennstoffzelle erzeugt wird. Bei einem Blick unter die Motorhaube sieht
man die Wasserstofftanks, aus denen der Wasserstoff in eine Brennstoffzelle fließt. Dort findet eine Reaktion statt: Aus Wasserstoff und Sauerstoff entsteht Strom, der den Elektromotor antreibt. So scheint dieses Auto mit seiner
Null-Emission auf den ersten Blick wirklich das Auto der Zukunft zu sein, auch
wenn es noch nicht so zuverlässig wie herkömmliche PKW funktioniert. Nur –
und das verschweigt der Kommentar nicht - hat diese Technik einen wesentlichen Haken: Denn zur Herstellung von Wasserstoff in großem Maß wird sehr
viel Energie benötigt, und es entstehen dabei so große Treibhausgasmengen,
dass das Problem nicht gelöst, sondern nur verlagert wird. Dennoch plant
Mercedes-Benz für 2010 den Start einer ersten Kleinserie.
16
Klimawandel - und was wir tun können
C
Grafik
3.2.01 Emissionshandel
Diese Arbeitsgrafik (Aufgabe, Grafik und Lösung aus dem ROM-Teil ausdruckbar) veranschaulicht den Emissionshandel. Die Schüler sollen, nachdem das
Prinzip dieser Maßnahme vom Lehrer erläutert wurde, mit Hilfe der Grafik mit
eigenen Worten zusammenfassen, wie Emissionshandel funktioniert. Dabei
sollen sie auch benennen, welcher Teil des Handels, nämlich die Emissionszertifikate, die Unternehmen A an das Unternehmen B verkauft, auf dieser
Grafik fehlt. Die Schüler können dann auf dem aus dem ROM-Teil ausgedruckten Arbeitsblatt das Wort „Zertifikate“ an der richtigen Stelle ergänzen.
Die Kühltürme stehen für die unter den Emissionshandel fallenden Industriezweige (z.B. Stromerzeuger, Zementhersteller, Stahlindustrie), die große
Mengen Kohlendioxid erzeugen. Die beiden Türme links (A) stehen für ein Unternehmen, das weniger Emissionen erzeugt als ihm nach seinem Emissionszertifikaten zusteht. Das veranschaulicht auch die Messlatte mit dem blauen
Bereich auf der Skala. Die vier Türme rechts (B) stehen für ein Unternehmen,
das die ihm zugeteilte Obergrenze an Emissionen überschreitet, auch erkennbar am roten Bereich auf der Messskala. Das Unternehmen , das seine Emissionsvorgaben überschreitet, zahlt dem Unternehmen, das die ihm zugeteilte
Emissionsmenge unterschreitet, einen bestimmten Geldbetrag. Die Frage ist,
wofür wird das Geld gezahlt?
Hintergrund dieses Instruments, das Umweltpolitik mit marktwirtschaftlichen
Mitteln durchsetzen will: Der Handel mit Emissionsrechten basiert auf einer EU-Richtlinie von 2003 und hat im Januar 2005 begonnen. In den EUMitgliedstaaten müssen Unternehmen bei ihren nationalen Behörden – in
Deutschland ist es die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) Anträge auf
die Zuteilung von Emissionsberechtigungen zur Emission von Treibhausgasen
stellen. Bei einer Überschreitung der verfügbaren Emissionsberechtigungen
muss ein Ausgleich geschaffen und die zusätzlich erforderlichen Emissionszertifikate auf dem Markt erworben werden. Bei einer Unterschreitung können die Restmengen entweder verkauft oder ins nächste Jahr übertragen
werden.
Ziel des EU-Emissionshandels ist es, den Ausstoß des klimaschädlichen
Gases Kohlendioxid dort zu vermeiden, wo es am wirtschaftlichsten ist. Heute mehren sich jedoch auch kritische Stimmen, nach denen durch die derzeitige Ausgestaltung des EU-Emissionsrechtehandels die großen Einsparungen
an CO2, zu denen sich die EU verpflichtet hat, nicht zu erreichen sein werden,
da die EU-Mitgliedsländer sich bei der Zuteilung der Emissionszertifikate äußerst großzügig zeigen, und bis dato weder der private Bereich noch der Verkehr einbezogen sind.
17
Klimawandel - und was wir tun können
C 3.2.02 Strom- und Warmwasserversorgung
Bei dieser Grafik (Aufgabe und Lösung aus dem ROM-Teil ausdruckbar) handelt es sich um eine Arbeitsgrafik. Sie kann nur bearbeitet werden, wenn der
Film „Ein Dorf ohne CO2 Emissionen?“ bekannt ist.
Bild
3.3.01 Fotovoltaikanlage
Aus Solarzellen bestehende Fotovoltaik-Solarmodule auf einem Dach in Mauenheim, einem Ort in Baden-Württemberg. Seine Bewohner sichern ihren Energiebedarf weitestgehend mit Hilfe regenerativer Energien. Fotovoltaik-Solarmodule empfangen und wandeln die Lichtenergie der Sonne in elektrische
Energie in Form von Gleichstrom um.
3.3.02 Fotovoltaik- / Sonnenkollektorenanlage
Auch dieses Bild zeigt wie 3.3.01 das Dach eines Hauses in Mauenheim.
Zwischen den Fotovoltaik-Solarmodulen sind Sonnen- (Solar-)kollektoren zu
erkennen.
Sie sind Vorrichtungen zur Sammlung der im Sonnenlicht enthaltenen Energie. Diese thermischen Solarkollektoren heizen mit der „eingefangenen“
Sonnenenergie ein Übertragungsmedium, z.B. Heizwasser, auf. Dabei wird
nahezu das gesamte Strahlungsspektrum des Sonnenlichtes mit relativ hohem Wirkungsgrad ausgenutzt.
3.3.03 Wasserstände im Speichersee
Das Foto zeigt einen Wasserspeichersee in der Sierra Nevada im Sommer
2008. Der niedrige Füllstand ist Folge der geringen Niederschläge in den vorangegangenen Wintern und der immer früher einsetzenden und heißeren
Sommer der letzten Jahre. An den waagerecht verlaufenden Spuren im Bergufer kann man erkennen, bis wohin in anderen Jahren der Wasserstand
reichte.
3.3.04 PKW-Zero-Emissionen
Das Bild zeigt ein Testauto der Firma Mercedes-Benz. Das Auto mit Elektromotor stößt kein Kohlendioxid, sondern nur Wasserdampf aus. Es wird mit
Wasserstoff betankt: Der Elektromotor benötigt als Antriebmittel Strom, der
von einer Brennstoffzelle erzeugt wird. Aus den Wasserstofftanks fließt der
Wasserstoff in eine Brennstoffzelle. Aus einer Reaktion von Wasserstoff und
18
Klimawandel - und was wir tun können
Sauerstoff entsteht dort Strom, der den Elektromotor antreibt. Für 2010 plant C
Mercedes-Benz den Start einer Kleinserie.
3.3.05 Punktbewässerung
Punktbewässerung führt das Wasser gezielt zu einer Pflanze, wo es ins Erdreich einsickert und gezielt die Wurzeln versorgt. Anders als bei der früher
üblichen Bewässerungsmethode, die ganze Felder unter Wasser setzte,
verdunstet bei der Punktbewässerung so gut wie kein Wasser mehr. Der zunehmende Wassermangel zwingt die Agrarwirtschaft zu dieser Methode, für
die zwar eine neue Bewässerungsanlage gebaut werden muss, die aber das
knappe Wasser deutlich effektiver nutzt.
19
Klimawandel - und was wir tun können
C-Grafische Darstellung der Programmierung
D Grafische Darstellung der Programmierung
Klimawandel
1. Treibhauseffekt: Ursache und Wirkung
2. Klimaforschung/Klimavoraussage
3. Handlungsmöglichkeiten
Lexikon
Druckersymbol
www.focus-multimedia.de
3. Handlungsmöglichkeiten
Film
3.1.01 Ein Dorf ohne CO2 - Emissionen?(8 Min.)
3.1.02 Ein spanischer Bauer
(5 Min.)
muss umdenken
3.1.03 Das Zukunftsauto ohne
CO 2 - Ausstoß?
(3 Min.)
Grafik
3.2.01 Emissionshandel
3.2.02 Strom- und Warmwasserversorgung
Bild
3.3.01
3.3.02
3.3.03
3.3.04
3.3.05
20
Fotovoltaikanlage
Fotovoltaik- / Sonnenkollektorenanlage
Wasserstände im Speichersee
PKW-Zero-Emissionen
Punktbewässerung
Klimawandel - und was wir tun können
D
1. Treibhauseffekt:
Ursache und Wirkung
Film
1.1.01 Der Treibhauseffekt und
seine Folgen
(6 Min.)
Grafik
Treibhauseffekt
CO2 - Gehalt in der Atmosphäre
Meeresspiegelanstieg
Ozonloch
Kosten der Unwetterschäden
Natürlicher und künstlicher
Treibhauseffekt
1.2.07 Hauptverursacher der
Treibhausgase
1.2.01
1.2.02
1.2.03
1.2.04
1.2.05
1.2.06
2. Klimaforschung/
Klimavoraussage
Film
2.1.01 Klimaforschung mit
Klimamodellen
(9 Min.)
2.1.02 Eisbohrkerne als
Klimaarchiv
(4 Min.)
2.1.03 Bedeutung der
Meeresströme
(4 Min.)
Grafik
2.2.01
2.2.02
2.2.03
2.2.04
2.2.05
Temperaturanstieg 1850-2000
Meerwasser „verschwindet“
Klimamodell
Meeresströme (Schnittbild)
Antarktis-Schelfeis
Bild
1.2.08 Wichtige Treibhausgase
1.2.09 Reflexion von Sonnenstrahlen
an Treibhausgasen
1.2.10 Korrelation zwischen Temperatur
und CO2 - Gehalt
1.2.11 CO2-Konzentration
und
2
Temperaturverlauf 1860-2004.
Bild
1.3.01
1.3.02
1.3.03
1.3.04
1.3.05
1.3.06
1.3.07
Dürre
Überschwemmung
Gletscher: Früher / heute
Brandrodung
Kohlekraftwerk
Kühe
Mistauftrag
1.3.08
1.3.09
Kfz-Verkehr
Reisfelder
21
Klimawandel - und was wir tun können
E ROM-Teil
Arbeitsblätter, Lösungen und die Grafiken mit dem Druckersymbol sind als
doc-Dateien im ROM-Teil der DVD abgelegt. Ein Ausdruck dieser Dokumente
ist nur am PC möglich:
Mit einem Doppelklick auf „Arbeitsplatz“ (beim Betriebssystem VISTA „Computer“) auf dem Desktop erscheint u.a. das Symbol für das DVD – Laufwerk.
Durch ein Anklicken des DVD–Laufwerk-Symbols mit der rechten Maustaste erscheint ein Fenster mit mehreren Befehlen. Klicken Sie mit der linken
Maustaste einmal auf den Befehl „Öffnen“. Es erscheint u.a. der Ordner
„ROM“, der wiederum durch Doppelklick geöffnet wird. Es erscheinen nun die
Symbole für die ausdruckbaren doc- Dateien, die wieder durch Doppelklick
geöffnet werd en können.
Änderungen, die in doc-Dateien vorgenommen werden, können ausgedruckt,
aber beim Schließen der Datei nicht gespeichert werden, da die Dateien
schreibgeschützt sind. So kann zum Ausdrucken der Aufgabe die Lösung in
einer doc-Datei vorübergehend gelöscht werden, beim Schließen der Datei/
Grafik bleibt die Lösung erhalten.
Folgende Dateien sind im ROM-Teil vorhanden:
- 2 Arbeitsblätter mit Lösungen zum Thema „Treibhauseffekt“
- 1 Arbeitsblatt mit Lösung zu einem Interview mit dem Klimaforscher Herrn
Prof. Marotzke und einem Mitarbeiter am Max-Planck-Institut in Hamburg
- 1 Arbeitsblatt mit Lösung und separater Grafik zum Thema „Emissionshandel“
- 1 Arbeitsblatt mit Lösung zum Thema „Strom- und Warmwasserversorgung
in Mauenheim“
- 1 Informationsblatt zum Klimawandel mit Behauptungen und Gegenargumenten bei einer Diskussion über das Thema
22
Klimawandel - und was wir tun können
Grafik_Emissionshandel.pdf E
23
Klimawandel - und was wir tun können
F Informationen zur Benutzung dieser DVD
Die vorliegende DVD ist ein multimediales Medium. Auf ihr sind ganz unterschiedliche Medien wie Filme, Bilder, Grafiken und Arbeitsblätter gespeichert.
Die DVD startet automatisch mit einem Menü mit folgendem Thema:
- Treibhauseffekt: Ursache und Wirkung
- Klimaforschung / Klimavoraussage
- Handlungsmöglichkeiten
Lexikon
Druckersymbol
www.focus-multimedia.de
Was ist neu für die Nutzer der bisher erschienenen DVDs von focus-multimedia? Wir haben die Menüführung vereinfacht: Auf den Menüseiten der Themen befinden sich nicht mehr unten die Symbol-Buttons für Film, Grafik und
Bild und die Links- und Rechtspfeile für „zurück“ und „weiter“. Der Nutzer
gelangt jetzt über „Menü“ sofort wieder zur Startseite und über die Reiter
„Film“, „Grafik“, „Bild“ sofort zu den entsprechenden Auflistungen der drei
unterschiedlichen Medien zum ausgewählten Thema. Wenn es mehr Grafiken
oder Bilder gibt, als in die Auflistung einer Menüseite passen, kann man mit
dem Rechtspfeil zur nächsten Auflistungsseite gelangen.
Der Benutzer entscheidet sich nach wie vor für eines der Themen, z.B. „Handlungsmöglichkeiten“. Er aktiviert das Thema mit der Entertaste der Fernbedienung des DVD – Gerätes oder durch einfaches Anklicken mit der linken
Maustaste. Er sieht nun vier Reiter: „Film“, „Grafik“, „Bild“, und etwas weiter
rechts, „Menü“. Der Reiter „Film“ ist weiß hinterlegt, also aktiv. Deshalb werden dem Benutzer auf dieser Menüseite auch gleich die drei Filme zu dem
Thema „Handlungsmöglichkeiten“ angeboten:
- Ein Dorf ohne CO2 Emissionen?
- Ein spanischer Bauer muss umdenken
- Das Zukunftsauto ohne CO2 Ausstoß?
Der Nutzer kann sich nun für einen dieser Filme entscheiden, also anklicken
und anschauen. Am Ende des Films wechselt die Programmierung automatisch wieder zur Filmliste. Will man den Film nicht bis zum Ende ansehen, gelangt man über „Menü“ (auf der DVD-Player-Fernbedienung) zum Hauptmenü
zurück oder – bei DVD-Abspielprogrammen - mit einfachem Klick der rechten
24
Klimawandel - und was wir tun können
Maustaste zu der Option „Menü auswählen“. Dort kann man sich zwischen F
Titel- und Hauptmenü entscheiden. Das Titelmenü bedeutet die Startseite
der DVD, das Hauptmenü zeigt wieder die Filmliste. Beim Windows Media
Player erscheint nach dem Einfachklick der rechten Maustaste statt der Option „Menü auswählen“ die Wahlmöglichkeit“ „DVD-Features“, und dann die
Wahlmöglichkeit zwischen Haupt- oder Titelmenü.
Der Nutzer kann aber auch - statt einen der Filme anzusehen - durch Anklicken einer der beiden Reiter die Funktionen „Grafik“ oder „Bild“ aktivieren, und sieht dann jeweils die Auflistung der zu dem gewählten Thema zur
Auswahl stehenden Grafiken oder Bilder. (Siehe dazu auch die grafische Darstellung der Programmierung in diesem Booklet.) Innerhalb der Grafiken und
Bilder bewegt sich der Benutzer wie gewohnt mit Links- und Rechtspfeilen für
„zurück“ und „weiter“.
Geblieben sind dort im unteren Bilddrittel auch die vertrauten unterschiedlichen Symbole Glühbirne und Drucker: Die Glühbirne bedeutet, dass es zu
diesem Arbeitsauftrag, zu dieser Grafik eine Lösung gibt. Wird die Glühbirne
durch die Entertaste aktiviert, findet der Benutzer die Lösung. Das Druckersymbol weist ihn darauf hin, dass er dieses Medium als Datei im ROM-Teil findet und über einen an den PC angeschlossenen Drucker ausdrucken kann.
(Siehe dazu auch den Informationstext E-ROM-Teil in diesem Booklet).
Der/die BenutzerIn kann sich die Medien zusammenstellen und zwischen
ihnen frei wählen. In dem Begleitmaterial findet er/sie alle Medien inhaltlich
beschrieben, so dass er/sie sich über den Inhalt informieren kann.
25
Klimawandel - und was wir tun können
G Impressum
focus
c
2008
multimedia
Redaktion: Reinold Schnatmann
Buch: Kai Lehmann, Barney Rübe, Reinold Schnatmann
Regie: Kai Lehmann, Barney Rübe
Kamera: Barney Rübe, Otmar Schmid, Michael Arnieri
Ton: Gregor Kuschel
Schnitt: Stefan Frank
Fachberatung: Timo Eichenlaub
Booklet: Ute Berger
Produktion: focus-multimedia
© focus-multimedia 2008, Buchhierlstr. 15, 81479 München
26
Klimawandel - und was wir tun können
27
focus
c
2008
multimedia
Herunterladen