K2 MATHEMATIK KLAUSUR 1 11.10.2012 Lösungen (1) Bilden Sie die erste Ableitung der Funktion f mit 2 f (x) = (1 − x)e3x . Nach der Produktregel ist 2 2 2 f 0 (x) = −e3x + 6x(1 − x)e3x = e3x (−1 + 6x − 6x2 ). (2) Bestimmen Sie die Stammfunktion F der Funktion π x f (x) = 2 sin 2 mit F (1) = 0. π 2 π 4 x · + c = − cos x + c. 2 π π 2 Aus F (1) = 0 folgt wegen cos π2 = 0, dass c = 0 sein muss. Es ist F (x) = −2 cos (3) Lösen Sie die Gleichung e2x − 2 = 3 . e2x Substitution e2x = z liefert z − 2 = z3 ; Wegschaffen des Nenners ergibt z 2 − 2z − 3 = 0. MNF zeigt z1 = 3 und z2 = −1. Resubstitution ergibt e2x = 3 und e2x = −1. Die erste Gleichung führt auf 2x ln e = ln 3, also x = 21 ln 3, die zweite hat keine Lösung, da ex > 0 ist. (4) Bestimmen Sie die Gleichung der Tangente an das Schaubild von f (x) = x · ex in P (1|f (1)). f (1) = 1 · e1 = e, f 0 (x) = ex + xex , also f 0 (1) = e + e = 2e. Einsetzen von P (1|e) in y = mx + b liefert e = 2e · 1 + b, also b = e − 2e = −e und damit t : y = 2exc − e. 1 2 11. 10. 2012 (5) Die vier Abbildungen zeigen Schaubilder von Funktionen. Eines dieser Schaubilder gehört zur Funktion f (x) = a · x · e−x für ein gewisses a. (a) Begründen Sie, dass die Abb. 1 zu f gehört. Bestimmen Sie den Wert für a. (b) Von den andern drei Abbildungen gehört eine zur Ableitungsfunktion f 0 , und eine zu einerRStammfunktion (nämlich x zur Integralfunktion I mit I(x) = 0 f (t) dt). Welche Schaubilder gehören zu diesen Funktionen? Begründen Sie jeweils Ihre Entscheidung. 11. 10. 2012 3 a) Es ist f (0) = a · 0 · e0 = 0, also kommen nur Abb. 1 und Abb. 3 in Frage. Wegen f 0 (x) = aex + axex ist f 0 (0) = a; damit kann man Abb. 3 ausschließen, denn wenn a = 0 wäre, msste f (x) = 0 sein. Alternativ: f (x) = axe−x hat die rechtsseitige Asymptote y = 0, was auf Abb. 1 hinweist. Den Wert von a erhält man durch Einsetzen von (−1|e): aus e = f (−1) = −ae folgt a = −1. b) Die Ableitung f 0 muss in x = 1 eine Nullstelle haben, da f dort einen Tiefpunkt hat. Also gehört f 0 zu Abb. 4. Die Integralfunktion hat in x = 0 eine Nullstelle, also gehört sie zu Abb. 3. Alternativ: da f in x = 0 eine Nullstelle mit Vorzeichenwechsel von − nach + besitzt, muss F in x = 0 einen Hochpunkt haben. Also gehört I(x) zu Abb. 3. (6) Gegeben sind zwei Ebenen E : 2x1 + 2x2 + 4x3 = 8 und F : 2x2 = 6. Skizzieren Sie diese Ebenen in einem gemeinsamen Koordinatensystem, und zeichnen Sie die Schnittgerade ein. Die Spurpunkte von E sind S1 (4|0|0), S2 (0|4|0) und S3 (0|0|2). Die Ebene F hat nur den Spurpunkt T2 (0|3|0), ist also parallel zur x1 x3 -Ebene. x3 3 2 1 q q 1 x1 2 q 3 S2 x2 4 11. 10. 2012 (7) Bestimmen Sie den Abstand zwischen der Geraden g und der Ebene E: 1 −1 2 −1 3 g : ~x = −3 + t −4 , E : ~x = 0 + r −1 + s −4 . 6 2 2 2 2 Da Gerade und Ebene einen Richtungsvektor gemein haben, sind sie parallel. Jeder Punkt der Geraden hat also denselben Abstand von E. Die Hesse-Normalform von E lautet (Kreuzprodukt der Richtungsvektoren, durch 3 teilen; Punkt einsetzen) E : 2x√1 − 2x2 − 3x3 =√0. Dessen Normalenvektor hat Länge |~n | = 22 + 22 + 32 = 17, also ist die HNF von E gleich 2x1 − 2x2 − 3x3 √ = 0. 17 Einsetzen von P (1| − 3|6) ergibt 2 + 6 − 18 10 d= √ = √ . 17 17 (8) In einer Urne befinden sich 12 Kugeln mit der Zahl 1 und 8 Kugeln mit der Zahl 2. Es werden drei Kugeln mit Zurücklegen gezogen. (a) Mit welcher Wahrscheinlichkeit ist mindestens eine Kugel mit 1 beschriftet? (b) Mit welcher Wahrscheinlichkeit ist die Summe der Zahlen auf den drei Kugeln gerade? 8 8 8 64 Gegenereignis: alle Kugeln 2. es ist p(2, 2, 2) = 20 · 20 · 20 = 1000 = 0,064, also die Wahrscheinlichkeit für mindestens eine 1 gleich 0,936. Die Summe der Zahlen ist gerade, wenn (2,2,2), (1,1,2), (1,2,1) oder (2,1,1) gezogen wird. Es ist p(2, 2, 2) = 0,064, und die 4 12 12 · 10 · 10 = andern drei Pfade haben dieselbe Wahrscheinlichkeit 10 576 = 0,576. Also ist die gesuchte Wahrscheinlichkeit gleich 1000 0,64. 11. 10. 2012 5 (9) Erläutern Sie (in Stichworten) die Schritte in folgender Rechnung: 2 f (x) = + 1 f (1) = 3 x 2 f 0 (x) = − 2 m = f 0 (1) = −2 x 1 0 m · m = −1 (bzw. mt · mn = −1) m0 = 2 1 1 y = x+b 3= ·1+b 2 2 5 1 5 b= n:y = x+ 2 2 2 Man berechnet den Funktionswert mit f (1) = 3, die Ableitung f 0 (x), die Tangentensteigung f 0 (1) = −2, und mit m · m0 = −1 die Steigung m0 = 12 der Normalen. Einsetzen des Punkts ergibt den y-Achsenabschnitt b = 52 , und dann erhält man die Gleichung der Normalen y = 21 x + 52 . (10) Die beliebte letzte Aufgabe: Lösen Sie die Gleichung √ x = 4. Quadrieren ergibt x = 16.