4.1 Superpositionsprinzip Bewegung in 3 Koordinatenrichtungen sind unabhängig voneinander ! Beispiel: Schiefer Wurf Anfangsbedingungen 0 v0 x 0 r r r r (t = 0) = 0 , v (t = 0) = 0 , a = 0 h v − g 0z Bewegung in der x-z-Ebene Elimination von t v0 x t r r (t ) = 0 1 − g t 2 + v0 z t + h 2 x (t ) = v0 x t ⇒ t = ⇒ z (x ) = − 1 x (t ) , z (t ) = − g t 2 + v0 z t + h 2 v0 x 1 g 2 v0 z x+h x + 2 v02x v0 x 4.1 Test des Superpositionsprinzip Affenschuss frei fallender „Affe“ Bahnkurve des „Pfeils“ Affe und Pfeil starten zum gleichen Zeitpunkt t=0 Wohin muss der Jäger zielen ? v0 x t ! rPfeil (t ) = g = v0 z t − t 2 2 xA rAffe (t ) = g h − t2 2 2 x x g x g x ⇒ t = A , v0 z A − A = h − A v0 x v0 x 2 v0 x 2 v0 x 2 ⇒ v0 z h = v0 x x A Auf den Affen ! 1 4.1 Nicht konstante Beschleunigung Als Funktion der Zeit ändert sich der Betrag und die Richtung der Geschwindigkeit Zerlegung der Beschleunigung Tangentialkomponente Normalkomponente r a (t ) in zwei Komponenten: r v r r at (t ) || v (t ) Änderung des Betrags von r r a n (t ) ⊥ v (t ) Änderung der Richtung von r v 4.1 Gleichförmige Kreisbeschleunigung Spezialfall der beschleunigten Bewegung r r v = konstant ⇒ a = 0 t ∆s ∆ϕ ds dϕ = R = = R v= ∆t ∆t dt dt Definition der Winkelgeschwindigkeit ω = dϕ dt [ω ] = r R cos ω t r r d r − Rω sin ω t = r (t ) = , v (t ) = dt Rω cos ω t R sin ω t r d v − Rω 2 cos ω t r r Beschleunigung = −ω 2 r (t ) a (t ) = = 2 zum Mittelpunkt dt − Rω sin ω t Umlaufperiode T= 2π ω Umlauffrequenz υ= rad s v2 a =ω R = R 2 1 ω = T 2π 2 4.2 Dynamik eines Massenpunktes Dynamik: Frage nach der Ursache der Bewegung Einführung der Begriffe Masse und Kraft zur Beschreibung der Bewegung Galileo Galilei (1564-1642) stellte fest: Eine geradlinig gleichförmige Bewegung einer Masse mit konstanter Geschwindigkeit bedarf keiner Ursache, sondern geht aus sich heraus immer weiter. → Trägheitsprinzip Ruhe ist nur ein Spezialfall der geradlinig gleichförmigen Bewegung Um die Geschwindigkeit einer Masse zu verändern, muss auf die Masse eine Kraft wirken. 4.2 Newtonsche Axiome Newton 1686 „Mathematische Prinzipien der Naturphilosophie“ I. Trägheitsprinzip Jeder Körper verharrt im Zustand der Ruhe oder der geradlinig gleichförmigen Bewegung, wenn er nicht durch äußere Kräfte gezwungen wird, diesen Zustand zu ändern. II. Aktionsprinzip Ein frei beweglicher Körper der Masse m erfährt durch eine Kraft eine Beschleunigung a, die der wirkenden Kraft proportional ist. F r r F =ma Isaac Newton (1643-1727) III. Reaktionsprinzip Wirken zwischen zwei Körpern Kräfte, so ist die Kraft F12, die der Körper 1 auf den Körper 2 ausübt, dem Betrag nach gleich, der Kraft F21, die vom Körper 2 auf den Körper 1 wirkt, aber entgegengesetzt groß 3 4.2 Trägheitsprinzip und Impuls Maß für den Bewegungszustand eines Körpers, der berücksichtigt, wie leicht sich die kinematischen Größen, Geschwindigkeit und Beschleunigung eines Körpers, ändern lassen Definition: Impuls r r p := m v Damit lautet das Trägheitsprinzip: Der Impuls eines Körpers auf den keine äußere resultierende Kraft wirkt ist zeitlich konstant Da es keine absolute Geschwindigkeit gibt ist auch der Impuls keine absolute Größe Der Wert hängt vom Bezugssystem ab 4.2 Aktionsprinzip – Definition der Kraft Die auf einen Massenpunkt wirkende Kraft ist identisch mit der Änderung seines Impulses r d pr F := dt r r d pr d mvr r d m dv F= = =v +m dt dt dt dt klassische Mechanik r v dm dv r =0 ⇒ F =m =ma dt dt 4 4.2 Reaktionsprinzip F12, die der Körper 1 auf den Körper 2 ausübt, dem Betrag nach gleich, der Kraft F21, die vom Wirken zwischen zwei Körpern Kräfte, so ist die Kraft Körper 2 auf den Körper 1 wirkt, aber entgegengesetzt groß r r F12 = − F21 m1 m2 dp1 dp =− 2 dt dt dp1 dp2 + =0 dt dt p = p1 + p2 = konstant Im einem abgeschlossenen System wirken keine äußeren Kräfte und somit gilt Erhaltung des Gesamtimpulses 4.2 Versuch: „Actio = Reactio“ Feder erzeugt abstoßende Kraft F -F m1 m2 F wirkt auf Masse m1 und hat ihren Ursprung an Masse m2 Masse m1 wird durch die Kraft F beschleunigt, Masse m2 wird durch die entgegengesetzte Kraft –F beschleunigt. Die Kraft 5 Zusammenfassung 29.10.2004 4. Punktmechanik 4.1 Kinematik eines Massenpunktes Koordinatensysteme Geschwindigkeit im Raum Beschleunigung im Raum Superpositionsprinzip Schiefer Wurf, Wurfweite Versuch: Schiefer Wurf Versuch: Affenschuss Nicht konstante Beschleunigung Gleichförmige Kreisbeschleunigung Versuch: Luftkissentisch Kreisbewegung 4.2 Dynamik eines Massenpunktes Newtonsche Axiome Trägheitsprinzip und Impuls, Versuch: Trägheit Aktionsprinzip – Definition der Kraft Versuch: Luftkissenschiene Versuch: Variation von F und m Reaktionsprinzip Versuch: „Actio = Reactio“ 6