SS 16 1. Übung zu Physik4 Kern- und Teilchenphysik Präsenzaufgabe - Musterlösung 4. Bewegungsgleichung relativistisch (anknüpfend an Aufgabe 3[kinetische Energie]) In der klassischen Mechanik zeigt die Beschleunigung immer in Richtung der Kraft: bzw. a F / m F ma Beobachtet bzw. gemessen wird eine Beschleunigung, als Ursache wird eine Kraft angenommen und die Proportionalitätskonstante wird als träge Masse definiert. Wie ist das in der relativistischen Physik? Antwort: F dp d (m v ) d m a mv dt dt dt (in Intertialsystemen, also a dv ) dt Falls der Betrag der Geschwindigkeit sich ändert gibt es also einen Zusatzterm! Bei einer Kreisbahn, die mit konstanter Geschwindigkeit durchlaufen wird, ist das also nicht der Fall. Beispiel: LHC im Kollisionsmodus (nach dem Beschleunigungsvorgang). Im nächsten Schritt sollte man d/dt berechnen: Zuerst: d (v v ) / dt 2v dv / dt 2v a 2 v a// , wobei a/ / die Tangentialbeschleunigung ist. Damit: 1 2 3 2 va d d v 1 v 2 d v 2 1 2 1 2 2 3 2 // dt dt c 2 c c dt c und d 3 v a/ / 3 F m a v v m a a , m a 2 dt c mit = v/c. Nun könnte man nun noch versuchen, a freizustellen. Hierzu würde man obige Gleichung mit multiplizieren. Eine Referenz dazu ist Bettini, Introduction to Elementary Particle Physics, Kap. 1.2. 2 2 Der wesentlichen Punkte sind hier also: Kraft und Beschleunigung sind nicht mehr parallel. Die Masse nicht mehr Proportionalitätskonstante zwischen Kraft und Beschleunigung. Die Beschleunigung ist nun eine Funktion von Kraft und Geschwindigkeit. Für eine lineare Bewegung erhält man: 1 2 2 F m a 3 2a m a 1 2 2 m a m 3a , also nicht F m a ! 2 1 Die Regel, in der relativistischen Physik überall m durch m zu ersetzen, ist also nicht sinnvoll!