Patienteninformationen Cranio-Sacrale Therapie Fußreflexzonen Therapie Wirbelsäulentherapie nach Dorn CranioSacrale Therapie Die CranioSacrale Therapie ist untrennbar mit dem Namen Upledger verbunden. In den 1970er-Jahren entwickelte Dr. John E. Upledger, osteopathischer Arzt und Chirurg, diese Therapieform. Ziel von Dr. Upledger war es, mit einem Behandlungskonzept der sanften Arbeit mit den Händen den Patienten in seinem eigenen Gesundungsprozess zu unterstützen. Das wird möglich, weil die Form des Berührens benutzt werden kann, um behindernde Einschränkungen und Verhärtungen im Körper aufzuspüren und zu beseitigen. Heute behandeln bereits viele Therapeuten (Ärzte, Physiotherapeuten, Heilpraktiker U. a.) mit Erfolg ihre Patienten, die an den verschiedensten Krankheitszuständen leiden, auf Grundlage der CranioSacralen Therapie. Die Geschichte der CranioSacralen Therapie beginnt 1971, als Dr. John Upledger einem befreundeten Neurochirurgen bei einer Operation assistierte. Der fast 40-jährige Upledger, offen für neue und unbekannte Entwicklungen in der Medizin, stellte mit eigenen Augen eine pulsierende Aktivität im Bereich des Rückenmarks fest. Niemand im Operationsraum hatte dies jemals zuvor beobachtet und keiner hatte eine Erklärung für das Phänomen. Dieses Bild ließ Upledger nicht mehr los, bis er Monate später in einer Annonce für eine Fortbildung die Chance sah, einen Erklärungsansatz zu finden: Die Schädelknochen könnten sich bewegen! Er sprach mit seinem befreundeten Neurochirurgen darüber und sie beschlossen, dass Upledger an der Fortbildung teilnehmen wird. Während der Fortbildung lernte Upledger, dass sich die Schädelknochen rhythmisch bewegen. Und er lernte, sich auf das, was er über die Hände wahrnahm, zu verlassen, auch wenn es möglicherweise nicht den konventionellen Auffassungen der Medizin entsprach. Er fühlte, wie sich die Schädelknochen in einem fast unmerklichen Rhythmus bewegten. Er kam zu dem Schluss, dass im Schädelbereich ein eigenes, bisher noch unbekanntes Flüssigkeitssystem existieren müsse, das diese Pulsation verursachte. Er beschloss gemeinsam mit dem Neurochirurgen, die gemachten Erfahrungen bei seinen eigenen Patienten anzuwenden. Die ersten Resultate waren erstaunlich gut und machten ihm Mut, weiterzuforschen. 1975 übernahm Upledger eine Stelle als klinischer Wissenschaftler in der Abteilung für Biomechanik der staatlichen Universität von Michigan. Die Universität hatte ein Projekt ins Leben gerufen, um die Schädelbeweglichkeit und deren Bedeutung in der Behandlung von Patienten zu untersuchen. Upledger blieb dort achteinhalb Jahre. In dieser Zeit entwickelte er seine neue Behandlungsmethode: CranioSacrale Therapie. Die klinische Forschung bestätigte auf bemerkenswerte Weise die ursprünglichen Beobachtungen von Upledger: Die CranioSacrale Therapie kann bei vielen Erkrankungen hilfreich angewandt werden. Die einfachste Erklärung für die Erfolge ist die, dass diese Art der sanften Handarbeit den im Körper vorhandenen natürlichen Heilungsmechanismen helfen, das funktionelle Vermögen des Nervensystems zu steigern, die negativen Auswirkungen von Stress verschwinden zu lassen, den Widerstand gegen Krankheiten zu stärken und die Gesundheit zu unterstützen. Upledger verließ die Universität 1983, um seine Ideen in einem Gesundheitszentrum für ganzheitliche Medizin umzusetzen. Obwohl er viele ver- schiedene Behandlungsmethoden anwandte, erkannte er, dass die CranioSacrale Therapie in das Zentrum seines Handelns gerückt war. 1985 gründete er das Upledger Institut mit dem Zentrum für Hirn- und Rückenmarksgeschädigte in Palm Beach, Florida, und 1987 die Upledger Stiftung. Letztere dient der profitlosen Unterstützung von Kranken mit Hilfe der CranioSacralen Therapie. Von Dr. Upledger ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer unterrichteten in immer größer werdenden Kreisen. Mittlerweile gibt es weltweit mehr als 50 000 Therapeutinnen und Therapeuten, die sich in der grundlegenden Philosophie und den Basistechniken der Methode haben ausbilden lassen. Mehr als die Hälfte von diesen hat zudem vertiefende Behandlungstechniken erlernt. Indikationen Angstzustände Asthma Bandscheibenvorfall Bluthochdruck Erschöpfungszustände Hormonstörungen Kopfschmerzen/Migräne Psychische Probleme Störungen des Immunsystems Muskuläre Verspannungen Suchtkrankheiten Das grundlegende System Dr. Upledger geht davon aus, dass das Flüssigkeitssystem, worin die Nerven eingebettet sind, beim Kranken in seiner Funktion eingeschränkt ist und deshalb optimiert werden soll. Findet dies statt, kann die Funktion des Nerven- und Hormonsystems sich bessern, was sich dann auf alle weiteren Funktionen des Körpers positiv auswirkt. In zwölf Jahren Entwicklung (von 1971 bis 1983) wurde ihm die klinische Bedeutung dieses Systems bewusst. Er betrachtet dieses als einen mit Flüssigkeit gefüllten Behälter, wobei die Flüssigkeit (Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit) dauernd erneuert wird. Die W ände des Systems bestehen aus Bindegewebe, der harten Hirn- und Rückenmarkshaut. Diese Häute befinden sich im Inneren des Schädels und im gesamten Wirbelkanal bis zum Steißbein. Mit Hilfe seiner sensiblen Fähigkeiten, auch kleinste Spannungen fühlen und behandeln zu können, fand Dr. Upledger heraus, dass die Flexibilität der Strukturen dieses S y s t e m s e i n e n w e s e n t l i c h e n F a k t o r f ü r d i e Gesundheit eines Menschen bedeuten. Und weil es sich zwischen Schädel (im Lateinischen »cranium«) und Kreuzbein (im Lateinischen »sacrum« befindet, benannte Dr. Upledger das System Cran io Sa cra le s S yst e m un d d ie Be ha nd lu n g lo gi scherweise CranioSacrale Therapie. Der Anfang: Einschränkungen im CranioSacralen System Am Anfang seiner Erfahrungen mit der Behandlung des CranioSacralen Systems richtete sich die Aufmerksamkeit Dr. Upledgers auf die direkte Verbesserung der Beweglichkeit der Hirn- und Rückenmarkshäute. Somit entwickelte er Techniken, die unmittelbar auf das System zugreifen können. Da die Häute von Hirn und Rückenmark mit dem Schädelinneren und Kreuzbein in Verbindung stehen, nutzte Dr. Upledger die verschiedenen Knochen als Angriffspunkte für seine Beh an d lu n gs t e ch n iken . Die se kön ne n so m it a m Schädel und Kreuzbein angewandt werden. Die weitere Entwicklung: Spannungen im Körper Die Erfahrungen, die Dr. Upledger bei der Durchführung der CranioSacralen Therapie machte, f üh rt en wie e in e K et t en re a kt io n zu n eu en E rkenntnissen. Bereits bei der Arbeit an der staatlichen Universität von Michigan fand er heraus, dass er - unbewusst - einen Patienten oft in eine für ihn schmerzbefreiende Körperposition führte, die zugleich eine Entspannung für das CranioSacrale System bedeutete. Bioelektrische Messungen, die parallel hierzu durchgeführt wurden, zeigten, dass in dieser Position deutlich messbare elektrische Veränderungen stattfanden. Es war so, als würde der Körper Energie abgeben. In der weiteren Beobachtung und Begleitung dieser Lösungsprozesse fand Dr. Upledger heraus, dass beim Lösen nicht nur körperliche Entspannungen, sondern auch emotionale Prozesse stattfanden. In gemeinsamen wissen schaftlichen Untersuchungen entdeckten Dr. John Upledger und der Biophysiker Dr. Zvi Karni, dass im Körper häufig Abdrücke physischer Kräfte von Unfällen, Verletzungen und emotionalem Schock zu finden sind. Ein solcher lokaler Abdruck kann abgekapselt und vom restlichen Körper isoliert werden. Sie entwickelten für diese abgekapselten Herde den Begriff »Energiezyste«. Den Lösungsprozess von Energie aus einer Energiezyste benann te er »Energiezysten-Ent span nung«, den Prozess der Befreiung von Energie aus dem gesamten Körper als »SomatoEmotionale Entspannung«. Diese Lösungsprozesse bewirkten ebenfalls eine Verbesserung der CranioSacralen Funktion und Dr. Upledger weitete somit sein Konzept der CranioSacralen Therapie aus. Die spannendsten Schritte: der »Innere Arzt« W ährend der Behandlung einer Patientin stellte Dr. Upledger fest, dass er mit einem getrennten Teil ihres Selbst sprechen konnte, welches die Fähigkeit hatte, den Prozess, den sie durchlebte, zu beobachten. Als er dies wiederholt auch bei anderen Patienten f and und in allen Fällen beobachtete, dass dieser Teil bemerkens- w e r t e Kenntnisse über die jeweiligen Gebrechen und Symptome hatte, nannte Upledger diesen Teil den »Inneren Arzt« und den Prozess der Konversation »Therapeutische Bilder und Therapeutisches Gespräch«. Auf dieser bedeutenden Grundlage entwickelte sich das Konzept sehr schnell. Im G runde genommen wurde ihm kla r, dass durch einen tiefen Kontakt mit dem Patienten während der Durchführung einer Behandlung es fast immer möglich war, in Kontakt mit dem »Inneren Arzt« zu kommen. Normalerweise war es für den »Inneren Arzt« möglich, die Fragen Dr. Upledgers über die Ursachen und Heilungsmöglichkeiten einer Erkrankung zu beantworten. Die intuitiven Fähigkeiten Dr. Upledgers ermöglichten es, in der Entwicklung dieses Aspekts seiner Arbeit, Kontakte zu Körperteilen, erkrankten Organen und sogar zu Zellen herzustellen. In jeder Behan dlun gssitu ation kann es dazu kommen, dass der »Innere Arzt« gebeten wird, Informationen z. B. über die Ursachen und Heilungsmöglichkeiten einer Erkrankung zu geben. Oftmals kommt es zu unerwarteten Lösungen. Eine Behandlung dauert im Allgemeinen zwischen 30 und 60 Minuten. Die Therapie ist besonders geeignet für Symptome und Erkrankungen, die über das Nerven- oder Hormonsystem oder durch einen Unfall bzw. eine Verletzung zu erklären sind. Eine direkte Anwendung der Therapie am CranioSacralen System sollte nicht erfolgen, wenn eine Druckerhöhung im System zu ernsthaften Erkrankungen oder Verschlechterungen führen kann, z. B. kurz nach einer Hirnblutung. ■ Viele verschiedene Patientenbeispiele, auch von den Gesprächen mit dem »Inneren Arzt«, sind in den Büchern »Auf den inneren Arzt hören« und »SomatoEmotionale Praxis der CranioSacralen Therapie« nachzulesen. Durchführung einer Behandlung Die Patientin oder der Patient liegt gewöhnlich bequem auf einer Behandlungsliege. Der Therapeut ertastet am Schädel und am Becken die Pulsation innerhalb des CranioSacralen Systems und macht sich ein Bild von eventuellen Einschränkungen. Mit gezielten sanften Handgriffen wird das eingeschränkte Gewebe gelöst, bis die Pulsation uneingeschränkt ertastet werden kann. Wenn der Therapeut das Gefühl hat, dass der Körper festgehaltene SomatoEmotionale Energie loslassen möchte, wird die Patientin oder der Patient behutsam in die dafür notwendige Position geführt. Wurde die Energie erfolgreich gelöst, ist es wieder möglich, die Pulsation im CranioSacralen System uneingeschränkt zu spüren. Weitere Informationen: U.C.D. e.V. Upledger Institut Deutschland Schwartauer Landstr. 114 Sarkwitzer Weg 3 23554 Lübeck 23617 Malkendorf Tel. +49 4 51 4 00 38 44 Tel. +49 45 04 63 36 Fax +49 4 51 4 07 98 68 Fax +49 45 04 6 73 98 E-Mail: [email protected] www.upledger.de Stefan ist ein fröhliches Krabbelkind… – mit einer ausgeprägt en Vor liebe f ür links: Stefan dreht sich nur über links, krabbelt nach links, hält den Kopf eher auf die linke Seite, schläft auf seiner linken Seite. Der Kinderarzt meinte: „Das wächst sich aus", aber seine Mutter gibt sich damit nicht zufrieden. Deshalb hat sie Stefan zu Birgit Beinborn gebracht, Osteopathin in Nürnberg. Birgit Beinborn befühlt den Jungen, tastet ihn ab. Die Osteopathin: „Bei Stefan ist die einseitige Körperhaltung auf seine komplizierte Geburt zurückzuführen, in der er in dieser Haltung im Geburtskanal starken Druck bekam. Das kann man fühlen, die Spannung sitzt noch im Gewebe.“ Mit speziellen Griffen und ganz sanftem Druck löst sie diese Spannung auf, dabei weint der elf Monate alte Junge plötzlich jämmerlich wie ein Neugeborenes. Beinborn: „Weh tut die Behandlung nicht, aber es scheint, als würde er sich an seine Geburt erinnern.“ Die Mutter nimmt Stefan mit nach Hause – und sagt eine Woche später den nächsten Termin ab. Kein Bedarf mehr, die einseitige Haltung ist verschwunden. Der Junge ist wieder im Lot. Luca ist ein fünf Monate altes Mädchen, ein Schreikind. Ihre Mutter, bei 14 Stunden Gebrüll am Tag mit den Nerven am Ende, bringt es zu Anne Mohr-Bartsch, Cranio-sacral-Therapeutin in Haar bei München. Es stellt sich heraus, dass Luca mit einer Saugglocke auf die Welt geholt wurde. Auch Anne Mohr-Bartsch befühlt das Kind. Zuerst strampelt Luca bei den Berührungen der Therapeutin, aber dann wird sie ganz ruhig unter den erfahrenen Händen. Anne Mohr-Bartsch kann die durch die Saugglocke verschobenen Scheitelbeine mit gezielten Griffen wieder vorsichtig gerade rücken. Noch zwei Sitzungen, und das Kind hat keine Schrei-Attacken mehr. Osteopathie, Cranio-sacral-Therapie – was ist das? Was machen die Therapeuten mit ihren Händen? Kann etwas wirken, das so unspektakulär aussieht? Und welchen Kindern können diese Therapieformen helfen. Viele Fragen. Doch der Reihe nach: Was ist di e G rundlage der Therapi e? Die Osteopathie vertritt seit knapp 150 Jahren einen ganzheitlichen Ansatz: Grundlage der Therapie ist die Überzeugung, dass im Körper alles mit allem zusammenhängt und dass der Körper nichts vergisst. Ein Beispiel: Ein Knöchel ist gebrochen. Um ihn zu entlasten, hinkt man eine Zeit lang. Dadurch steht das Becken schief. Die unnatürliche Drehung über die Hüfte durch das Hinken setzt sich fort bis in die Halswirbelsäule, die sich in die Gegenrichtung dreht, um das körperliche Gleichgewicht zu halten. Dabei kann ein Nerv beeinträchtigt werden – man bekommt Kopfschmerzen. Und die können anhalten, selbst wenn der Fuß längst ausgeheilt ist. Trotzdem bleibt er die Ursache der Kopfschmerzen. Deshalb untersucht ein Therapeut grundsätzlich den ganzen Körper. Auch bei Drei-Monats-Koliken oder Bronchitis, bei Schulterschmerzen oder Tinnitus – bei Beschwerden also, bei denen ein Laie die Ursache der Schmerzen am gleichen Ort vermutet, wo die Probleme auch auftauchen. Das Ziel der Osteopathie ist, die Ursache einer körperlichen Schwierigkeit zu finden und aufzulösen. Die Cranio-sacral-Therapie hat sich in den 20er-Jahren aus der Osteopathie herausentwickelt. Die Grundüberzeugung beider Therapierichtungen ist also identisch. Aber der Schwerpunkt der cranio-sacralen Arbeit liegt auf dem Bereich zwischen Schädel (Cranium) und Kreuzbein (Sacrum). Zwischen diesen beiden Polen fließt Liquor, eine Flüssigkeit in der Gehirn und Rückenmark gelagert sind. Diese Flüssigkeit pulsiert etwa acht- bis zwölfmal in der Minute. Und wenn irgendetwas im Körper in diesem Bereich nicht funktioniert, wenn Blockaden da sind, Verletzungen, Traumata oder Narben, ist der cranio-sacrale Rhythmus, den ein Therapeut mit seinen Händen erspüren kann, gestört. Ziel der Cranio-sacral-Therapie ist es, diesen Rhythmus wiederherzustellen. W ie finde ich einen guten Therapeuten? Der Begriff Osteopathie auf dem Praxisschild muss nicht für Qualität bürgen. Diese Bezeichnung darf auch verwenden, wer nur eine kurze Weiterbildung absolviert hat. Nur die folgenden Kriterien sind ein echtes Qualitätsmerkmal: Der Titel D.O. für Diplom-Osteopath verweist auf eine fünfjährige berufsbegleitende Ausbildung. Diese Ausbildung kann nur absolvieren, wer bereits Heilpraktiker, Arzt oder Physiotherapeut von Beruf ist. Die Bezeichnung M.R.O. belegt, dass der Osteopath Mitglied im Register der Osteopathen Deutschlands ist. Hier werden nur hauptberufliche Therapeuten mit anerkannter Ausbildung aufgenommen. Einen Osteopathen in der Nähe des Wohnortes kann man außerdem finden, indem man sich eine Liste schicken lässt vom Verband der Osteopathen Deutschland e. V. (VOD), Untere Albrechtstraße 5, 65185 Wiesbaden. (Tel. 06 1119 10 36 61, www.osteopathie.de). Die Liste wird gegen einen mit 56 Cent fran- kierten Rückumschlag verschickt oder kann im Internet eingesehen werden. In Österreich: Wiener Schule für Osteopathie, Frimbergergasse 6-8, 1130 Wien, Tot. 00 43 (0)1/87 93 82 60, www.wso.at. Literatur zum Weiterlesen: Birgit Beinborn und Christoph Newiger: „Osteopathie: So hilft sie Ihrem Kind", Trias Verlag, Stuttgart, 17,95 Euro. Die Ausbildung zum Cranio-sacral-Therapeuten ist nicht geregelt, auch die Berufsbezeichung „Cranio-sacral-Therapeut" ist nicht geschützt. Manche Therapeuten haben Ausbildungen bei anderen Therapeuten absolviert, andere nur einen Wochenendkurs belegt da hilft nur nachfragen. Cranio-sacral-Therapie wird manchmal auch im Wellnessbereich zur Entspannung angeboten - das sind dann oft Therapeuten ohne medizinische Vorbildung. Wenn die Cranio-sacral-Therapie aus gesundheitlichen Gründen eingesetzt werden soll, sollten Sie darauf achten, einen Cranio-sacral-Therapeuten zu finden, der auch einen Heilberuf (z.B. Heilpraktiker oder Krankengymnast) erlernt hat und über langjährige Erfahrung verfügt. Die Kosten für eine osteopathische Behandlung für Kinder liegen etwa zwischen 60 und 80 Euro, in Großstädten auch mehr. Eine Cranio-sacral-Therapie kostet etwa 40 bis 60 Euro. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen beide Behandlungsformen nicht, die privaten Versicherer übernehmen in der Regel die Kosten. Was macht der Therapeut? Osteopathen behandeln den ganzen Körper einschließlich der Organe. Cranio-sacral-Therapeuten konzentrieren sich auf den Bereich Kopf, Hals, Wirbelsäule. Die Art der Behand- lung selbst unterscheidet sich nicht. Welche Therapie hil ft bei Osteopathen und Cranio-sacral-Therapeuten arbeiten nur mit ihren Händen. Mehr ist nicht nötig, weder zur Diagnose, noch zur Behandlung. Durch das sorgfältige „Palpieren“ – so heißt das Fühlen, Tasten, In-den-Körper-Hineinhorchen – findet der Therapeut die Ursache einer Störung. Und er behandelt sie auf genau die gleiche Art und Weise – durch fühlen, tasten und in den Körper hineinhorchen. welchen Beschwerden? Diese Berührungen können so klein sein, dass ein Patient sie fast gar nicht bemerkt. Die Hand auf der Stirn bei Kopfschmerzen zum Beispiel, die mit einem Druck von nur 20 Gramm auf der Haut lastet – das Gewicht eines Briefes für 56 Cent. Hin und wieder sind die Griffe auch fester, die Finger schieben manchmal Haut und Gewebe mit Kraft um einen Zentimeter zur Seite, aber weh tut es nie. Diese Therapien verlangen Geduld vom behandelnden Fachmann wie vom Patienten. Der Therapeut sucht die betroffene Stelle, die verspannt, verkrampft, vernarbt, verletzt, verschoben, verhärtet oder auf andere Art beeinträchtigt ist, bringt seine Hände in Position und gibt dann dem Körper Impulse, seine Fehlhaltung aufzugeben und stattdessen eine neue, gesündere Haltung einzunehmen. Das ist alles. Der Körper bekommt auf diese Weise eine Anregung zur Selbstheilung. Die Therapeuten vertrauen auf die eigenen Kräfte des Körpers und wollen ihm auch die Ruhe lassen, sich selbst neu auszurichten. Deshalb liegen die Behandlungstermine oft im Abstand von einem Monat, meist reichen fünf bis zehn Sitzungen insgesamt aus. Bei einem erfahrenen Therapeuten muss man sich übrigens nicht ganz ausziehen - er spürt den Zustand des Körpers auch durch die Kleidung hindurch. Typische Beschwerden, mit denen Kinder in die Praxis von Osteopathen kommen, sind Drei-Monats-Koliken, Schwallerbrechen, Schiefhals, Atmungstraumata bei Frühchen, Hodenhochstand bei Jungen. Die Osteopathin Birgit Beinborn: „Bei Hodenhochstand zum Beispiel kann ein Osteopath mit speziellen Handgriffen das Bindegewebe um die Nieren so lösen, dass sich die Hoden von selbst senken. Eine Operation ist meist nicht mehr nötig." Kinder, die schielen, Säuglinge mit Schädeldeformationen, Kinder mit Konzentrationsstörungen, KISS-Kinder, Schreikinder, Kinder mit Hüftdysplasien sind bei einem Craniosacral-Therapeuten auch gut aufgehoben. Die Therapeutin Anne Mohr- Bart sc h: „Bei einem Schreibaby kann leichter Druck mit beiden Händen auf Bindegewebe und Schädelknochen Blockaden in den feinen Membranen lösen, in denen Liquor fließt. So kann sich der cranio-sacrale Rhythmus einpendeln - und das Kind wird ruhiger." Jeder Osteopath verfügt durch seine langjährige Ausbildung über cranio-sacrale Techniken. Umgekehrt kann reine Cranio-sacral-Therapie ein Einstieg in die Behandlung sein. Wenn die Ursache für Probleme wirklich im Bereich von Kopf und Wirbelsäule liegt, zum Beispiel bei ständigem Schreien nach einer Zangen- oder Saugglockengeburt, kann Cranio-sacral-Therapie ausreichen. Sollten allerdings auch Organe betroffen sein, wie bei Drei-Monats-Koliken, oder geht es bei Erwachsenen um Rückenschmerzen. die auf einen Meniskusschaden zurückzuführen sind, wird Osteopathie umfassender helfen können. Sind di ese Therapieformen für Ki nder geeignet? Ein klares Ja. Cranio-sacral-Therapie und auch Osteopathie sind wie für Kinder gemacht. Gerade wenn der Kopf des Kindes betroffen ist, können die sanften, heilenden Griffe viel bewirken. Denn erst im Alter von ein bis zwei Jahren schließen sich die Fontanellen, mit drei Jahren ist das Hinterhauptbein zu einer Knochenplatte fest verschlossen. Solange der Schädel noch nicht ganz verknöchert ist, lassen sich durch die Geburt entstandene Beeinträchtigungen unkompliziert lösen - das Kind hat einen leichteren Start ins Leben. Ein weiterer Grund, warum die Berührungen bei Kindern besonders gut wirken: Die Beschwerden von Kindern existieren noch nicht lange und können daher auch nicht chronisch sein. Deshalb lässt sich eine negative „Körpererinnerung" leichter lösen. Ein Kind, das drei Jahre lang Kopfschmerzen hatte, wird diese eher los als ein Erwachsener, der dieselben Beschwerden schon seit 30 Jahren mit sich herumschleppt. In Amerika ist es vielerorts üblich, ein Baby kurz einem Osteopathen beziehungsweise einem Cranio-sacral-Therapeuten vorzustellen. Anne Mohr-Bartsch: „Ich würde mir auch für Deutschland wünschen, dass Eltern ihre Kinder vorbeugend behandeln lassen. Das kann eine Menge Leid ersparen.“ Viele Mütter hören aber vom Kinderarzt, wenn es um kleine Beschwerden bei ihren Kindern geht: Das gibt sich. Birgit Beinborn: „Sicher, vieles wächst sich aus. Ein Schreikind hört spätestens mit zwei Jahren auf zu schreien, aber bis dahin sind die Nerven der Eltern zerrüttet, manchmal auch die Ehe. Und die Ursache für das Schreien ist nicht behoben, sondern bleibt im Körper, der sich nun nur anders ausdrückt. Warum nicht helfen? Gerade bei Kindern ist die Wirkung sehr groß.“ ■ Petra Schrand Fußreflexzonenmassage »Er steht mit beiden Füßen fest auf dem Boden«, sagt man, wenn jemand realistisch ist, oder »Er hat kalte Füße bekommen«, wenn jemand den Mut verliert. – Der Fuß ist in unserem Sprachgebrauch zu einem Sinnbild unseres Charakters geworden. In zahlreichen alten Kulturen spiegeln die Füße seit alters her den Menschen, seinen Körper und Geist wider. Bei nordamerikanischen Indianerstämmen sind sie Zentrum des Erd-Chakras, in dem nicht nur Entscheidungsfreude, Überlebenswille und Kreativität verankert sind, sondern durch das auch die Kraft zur Heilung in den Körper strömt. Dass die Füße mehr sind als nur ein menschliches Fortbewegungsmittel und dass sie viel mit der Gesundheit des Menschen zu tun haben, hat mittlerweile auch die westliche Welt erkannt. Sie setzt daher vermehrt auf die Fußreflexzonenmassage, einer Behandlungsmethode zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte des menschlicher, Körpers. Während in der westlichen Medizin bis ins 18. Jahrhundert hinein oftmals ein Schluck Rum das einzige Betäubungsmittel vor einer Operation war, wurde im alten China die Akupressur, bei der manueller Druck auf Akkupunkturpunkte ausgeübt wird, längst zur Schmerzlinderung und Anästhesie eingesetzt. Und so beginnt auch die Geschichte der modernen Fußreflexzonenmassage als Versuch, eine wirksame Methode der Narkose zu finden. Die Anfänge der modernen Reflexzonenmassage Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckte der amerikanische Arzt William Fitzgerald, dass die Ausübung von Druck auf bestimmte Körperregionen schmerzlindernd und betäubend wirkt. Der Schmerz konnte dabei nicht nur gestillt, sondern oftmals auch die Schmerzursache beseitigt werden. Fitzgerald sammelte Überlieferungen von Massage- und Drucktechniken aus dem alten China, Ägypten und Amerika, systematisierte sie und entwickelte daraus seine eigene Zonentherapie, die zur Anästhesie eingesetzt werden sollte. Demonstriert wurde die Theorie erstmals an einer Freiwilligen, auf deren Hand Druck ausgeübt wurde und der anschließend in die so betäubte Wange Nadeln gestochen wurden. Die Versuchsperson empfand dabei keinerlei Schmerz. Die Fitzgerald’sche Theorie beruht auf der Annahme, dass der menschliche Körper von Lebensenergie durchflossen wird. In der chinesischen Medizin wird diese Lebensenergie Qi, in Indien Prana und in Japan Ki genannt. Diese Energie zirkuliert im Körper und kann durch körperliche oder seelische Störungen blockiert werden. In der chinesischen Medizin fließt diese Energie auf den so genannten Meridianen, Bahnen, die den gesamten Körper durchziehen. Fitzgerald orientierte sich an den antiken Auffassungen und teilte daher den Körper in 10 Längszonen auf, die vom Kopf bis zu den Zehen verlaufen und sich an den Schultern zu den Fingerspitzen hin verzweigen. Je 5 Zonen liegen dabei links und rechts von einer senkrecht durch die Mitte des Körpers gezogenen, imaginären Linie. Jedes Organ des menschlichen Körpers liegt in einer oder mehrerer dieser Zonen und korrespondiert mit einer Reflexzone, die sich auf den Füßen, Händen, Ohren oder dem Gesicht befinden. In den 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts befasste sich dann die Physiotherapeutin Eunice Ingham mit Fitzgeralds Zonentherapie und erkannte bald, dass eine Konzentration auf die Reflexzonen der Füße am wirksamsten ist. Ihre beiden Bücher »Geschichten, die die Füße erzählen können« und »Geschichten, die die Füße erzählt haben« gelten noch heute als Standardwerke für Reflexologen. Ingham erkannte die Füße als eine Miniaturlandkarte des gesamten menschlichen Körpers. Dabei entspricht der rechte Fuß der rechten Körperhälfte, der linke Fuß der linken. Paarig angelegte Organe wie Nieren, Lunge und Eierstöcke haben auf beiden Füßen eine Reflexzone, einmalig angelegte Organe, wie die Leber, finden ihre jeweilige Reflexzone auf der anatomisch entsprechenden Seite - also entweder auf dem linken oder dem rechten Fuß. Die Wirbelsäule entspricht in ihren Reflexzonen den beiden Fußinnenseiten, Reflexzonen außen gelegener Körperteile (z.B. Hüften und Schultern) finden sich an den beiden Fußaußenseiten. Durch Massage der einzelnen Reflexzonen versuchte Ingham heilend und ausgleichend auf die mit ihnen in Verbindung stehenden Organe einzuwirken. Ihr Ziel ist es, den Fluss der Körperenergie zu fördern, sodass keinerlei Stauungen und Blockaden auftreten können. Durch die korrigierende Massage werden die Selbstheilungsprozesse des Körpers aktiviert. So soll Krankheiten durch die Fußreflexzonenmassage nicht nur vorgebeugt, sondern auch ihre Heilung gefördert werden. Indikationen Angina pectoris Arthritis Asthma Blasenentzündung Bluthochdruck Erkältungen Hautprobleme (z. B. Akne, Schuppenflechte) Heuschnupfen Kopfschmerzen, Migräne Kreislauf-/Durchblutungsbeschwerden Menstruationsbeschwerden Die Therapie Bereits Form und Aussehen der Füße, ihr Geruch und die Beschaffenheit ihrer Haut geben erfahrenen Fußreflexzonentherapeuten Aufschluss über mögliche Krankheiten und gesundheitliche Störungen des Patienten. So kann übermäßig viel Hornhaut beispielsweise des Darmbereiches auf eine Störung des Darms hinweisen. Da viele Störungen sich bereits in ihrem Anfangsstadium in schmerzhaften und empfindlichen Reflexzonen äußern, können sie bei rechtzeitigem Aufsuchen des Therapeuten sehr schnell behandelt werden. Eine Reflexzonenmassage sollte immer den ganzen Organismus behandeln, nicht nur das einzelne Symptom. Dadurch wird zum einen nicht nur das Symptom, sondern auch die Krankheitsursache behandelt, zum anderen kann kein Energiestau in einer anderen Körperregion auftreten. Der Patient kann dadurch mit einer Wiederherstellung des gesamten körperlichen Gleichgewichts rech- nen. Ein angenehmer Nebeneffekt einer kompletten Fußmassage ist darüber hinaus die Entspannung des Patienten. Durchgeführt wird die Therapie auf einer Massagebank oder einem Liegesessel. Der Therapeut sitzt dabei zu Füßen des Patienten und hat Blickkontakt mit diesem. Auf diese Weise kann er auch kleinste Reaktionen des Patienten wahrnehmen. Der Masseur beurteilt Füße und Körper zunächst durch Ansehen, danach durch ein systematisches Betasten der Fußsohle. Welche Organe belastet sind, erfährt der Therapeut an den Reaktionen des Patienten und am Tastbefund. Der Befund wird meist auf einer Karte eingezeichnet. Im Folgenden werden beide Fußsohlen behandelt, wobei den belasteten Zonen allerdings eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. In der Regel dauert eine Erstbehandlung 60 Minuten, die nachfolgenden Behandlungen sind etwas kürzer. Nach der Massage muss unbedingt eine 10- bis 20-minütige Ruhephase eingehalten werden, da sich die Pulsund Atemfrequenz stark erhöhen. Außerdem sollte nach jeder Sitzung reichlich Wasser getrunken werden. Denn durch die Massage werden die Durchblutung und der Lymphfluss angeregt, durch den auch Giftstoffe aus dem Körper abtransportiert werden. Durch die Zuführung von Wasser wird dieser Prozess deutlich gefördert. Während eines Therapiezyklus, der zwischen 6 und 12 Sitzungen umfasst, kann es zu einer vorübergehenden Verschlechterung der Symptome, zu verstärkter Müdigkeit und häufigen Träumen kommen. Sie sind Ausdruck einer Aktivierung des Körpers und seiner Selbstheilungskräfte und sind, da sie zum Heilungsprozess gehören, positiv zu bewerten. Die Fußreflexzonenmassage eignet sich auch zur Selbstbehandlung, hat dann aber hauptsächlich eine entspannende Wirkung – vor allem bei müden, geschwollenen Beinen. In Verbindung mit regelmäßigen Fußbädern und gymnastischen Übungen wirkt sie unterstützend zur professionellen Fußreflexzonentherapie. Die Grifftechniken Raupengriff mit Daumen oder Fingern: Die Technik wird mit der Außenseite des Daumens bzw. mit dem Zeigefinger ausgeführt. Das erste Glied des Daumens bzw. Zeigefingers wird gekrümmt und gleitet gleichzeitig nach vorn – ähnlich der Kriechbewegung einer Raupe. Dabei wird der Hautkontakt zwar ständig gewahrt, der Druck jedoch fortwährend verändert. Kreisen auf einem Punkt: An einer Stelle werden mit dem Daumen kreisförmige Bewegungen ausgeführt, wobei der Druck allmählich zunimmt, sodass der Punkt aktiviert wird. Die Technik empfiehlt sich vor allem bei empfindlichen Reflexzonen. Hakentechnik: Bei dieser Technik fungieren die vier Finger der Massagehand als Hebel, während mit der Daumenkuppe fest ein gleichmäßiger Druck auf einen Punkt ausgeübt wird. Der Griff sollte 5 Sekunden gehalten werden. Diese Technik eignet sich für einen sehr tief liegenden Reflexpunkt. Drehtechnik: Während mithilfe des Daumens Druck auf einen Punkt ausgeübt wird, wird der Fuß gleichzeitig kreisförmig um diesen gedreht. Die Stützhand muss dabei ganz ruhig gehalten werden. Kipptechnik: Die Technik funktioniert wie die Drehtechnik, nur dass der Fuß nun in Richtung des ruhig gehaltenen Daumens gekippt wird. Der Druck wird dadurch allmählich erhöht bzw. reduziert. Wirbelsäulentherapie nach Dorn Alles begann mit einem Hexenschuss, den sich der Allgäuer Sägewerksbetreiber Dieter Dorn bei der Arbeit zuzog. Statt einen Arzt oder Heilpraktiker aufzusuchen, zog er einen 79-jährigen »Einrichter« zu Rate, der ihn durch einen gezielten Druck auf die Wirbelsäule heilte. Hatte Dorn den alten Bauern zuvor immer belächelt, so war er nun so begeistert über seine neu gewonnene Bewegungsfreiheit, dass er dessen Wunsch folgte, sich näher mit der Methode auseinanderzusetzen und nach dem Tode des alten Mannes dessen Nachfolge anzutreten. Dorn erprobte seine neu erworbenen Kenntnisse zunächst an seiner Frau, die seit 20 Jahren aufgrund zweier zu langer Wirbelfortsätze fortwährend an Kopfschmerzen litt. Mit den Händen erfühlte er die Wirbel und schob sie durch sanften Druck an ihren natürlichen Platz. Binnen weniger Stunden verschwanden die Schmerzen. Nachdem Dorn schließlich eine Nachbarin von einem Ischiasleiden befreite, begann die Erfolgsgeschichte der Heilweise. Abends nach seiner Tätigkeit im Sägewerk behandelte er Nachbarn und Freunde ebenso wie Hilfesuchende aus der Umgebung oder Ärzte. Mehr als 20 000 Menschen hat Dorn mittlerweile geholfen, 1997 stellte er seine Methode erstmals auf einem Kongress vor. Die Wirbelsäulentherapie nach Dorn ist eine sanfte und zugleich kraftvolle Art, verschobene Wirbel und Gelenke an ihren natürlichen Platz zurückzuschieben. Sie basiert auf dem Wissen, dass die Wirbelsäule mehr als ein bloßes Stützorgan ist; sie schützt vor allem das zentrale Nervensystem und das Rückenmark. Bereits kleinste Verschiebungen oder Fehlstellungen der Wirbel und Bandscheiben können Reizungen des Nervensystems hervorrufen und es kann zu Funktionsstörungen und Blockaden der Nerven und Organe kommen. Schmerzen, nicht nur im Rücken, sondern im ganzen Körper, sind die Folge. Auftakt der Behandlung ist das Abmessen der Beine Bei jedem zweiten Menschen ist ein Bein länger als das andere. Nach Ansicht Dorns beruht dies jedoch nicht darauf, dass tatsächlich die Knochen unterschiedliche Längen haben, sondern auf einem ausgerenkten Hüftgelenk, welches mitverantwortlich für Wirbelsäulenverformungen ist. Ohne ein Einrenken des Beckens ist somit auch keine Korrektur von Wirbelfehlstellungen möglich. Jede Wirbelsäulentherapie beginnen Dorn und die Dorn-Therapeuten daher mit dem Ausmessen der Beinlänge und der Beseitigung des möglichen Beckenschiefstandes. Dies geschieht mithilfe eines Hebelgriffs, den der Patient später täglich selbst ausführen kann. Bei der eigentlichen Behandlung werden die Wirbelsäule und einzelnen Wirbel durch seitlichen Druck auf den Dornfortsatz oder durch Druck auf den entsprechenden Querfortsatz eingerichtet. Der Patient steht zunächst mit freiem Oberkörper auf eine Tisch- oder Stuhlkante aufgestützt, während der Therapeut durch Betrachtung des Körpers und durch das Abtasten der Wirbel mit beiden Daumen Wirbelfehlstellungen und Blockaden diagnostiziert. Neben dem eigenen Tastbefund spielt auch das Empfinden des Patienten beim Abtasten eine Rolle. Der Dorntherapeut wird sich zwischendurch immer wieder beim Patienten erkundigen, wie dieser Schmerzen empfindet und welcher Art diese Schmerzen sind. Dies gibt dem Behandler zusätzliche Hinweise auf die Art und Schwere der Fehlstellung. Die Korrektur der Wirbelstellung erfolgt entweder im Stehen oder Sitzen, abhängig davon, welche Bereiche betroffen sind. Sind Wirbel der Beckenwirbelsäule zu korrigieren, so erfolgt die Behandlung im Stehen, bei Korrekturen im Brustwirbelund Halswirbelbereich sitzt der Patient. Nachdem die Muskeln der betroffenen Region durch Massage gelöst wurden, werden die Wirbel durch seitlichen Druck der Daumen, die sehr sanften, massageartigen Bewegungen gleichen, in ihre natürliche Position geschoben. Dieser Prozess kann mitunter etwas schmerzhaft sein, der Schmerz lässt jedoch nach, sobald kein Druck mehr ausgeübt wird. Nach der Behandlung kann es zu muskelkaterartigen Beschwerden, in Einzelfällen aber auch schon mal zu blauen Flecken im Bereich der behandelten Muskulatur kommen. Dies lässt sich aber verhindern, indem man die besonders intensiv behandelten Stellen nach der Behandlung durch ein Kühlpad beruhigt. Dorn-Therapeuten empfehlen, an den Tagen nach der Therapiesitzung reichlich Wasser oder Tee zu trinken, da durch die Lösung von Blockaden ein Entgiftungsprozess einsetzt, bei dem aufgestaute Schlacken frei werden, die durch vermehrte Flüssigkeitszufuhr ausgeschwemmt werden müssen. Sowohl die blauen Flecken als auch der Muskelkater verschwinden nach spätestens 2 bis 3 Tagen. In manchen Fällen wird die Symptomatik des Patienten durch eine ausgesprochen verspannte oder gar verhärtete Rückenmuskulatur verkompliziert. In solchen Fällen sollte die Muskulatur des ganzen Rückens oder zumindest der zu korrigierenden Bereiche durch eine besonders gründliche Massage vorbereitet werden. Als besonders geeignete Massageöle haben sich hochwertiges kaltgepresstes Olivenöl, besser aber noch Johannisöl herausgestellt. Die Korrektur der fehlstehenden Wirbel selbst darf niemals im statischen Zustand durchgeführt werden, da hier der Widerstand des Muskel- und Halteapparates zu groß ist. Wollte man im Ruhezustand die Wirbelfehlstellungen korrigieren, könnte es zu Bänderdehnungen kommen. Je nach betroffenen Wirbeln pendelt der Patient mit einem Bein oder Arm, zuweilen auch mit beiden Armen, bei der Korrektur der Halswirbel wird der Kopf seitlich hin- und herbewegt. Nach einer abschließenden Kontrolle der Wirbelstellungen soll der Patienten 2 bis 3 Tage körperlich anstrengende Belastungen vermeiden. Indikationen Die Wirbelsäulentherapie nach Dieter Dorn ist wirksam bei: Erkältungen, Asthma, Husten Rippenfellentzündung, Lungenentzündung Bronchitis, Grippe Herzbeschwerden, Brustbeschwerden Gallenschmerzen, Nierenbeschwerden Gürtelrose, Gelbsucht Leberbeschwerden, niedrigem Blutdruck Kontraindikationen Magenbeschwerden, Verstopfung, Verdauungsstörungen, Durchfall, Blähungen In manchen Fällen darf die Dorn'sche Wirbelsäulentherapie unter keinen Umständen angewandt werden: Diabetes, Gastritis Schluckauf Allergien, Akne, Furunkel, Ekzeme Arterienverkalkung Neben der Behandlung bei einem Therapeuten bietet die Wirbelsäulentherapie nach Dorn viele Möglichkeiten zur Selbstbehandlung, um Fehlhaltungen in Beruf und Freizeit und damit verbundene Wirbelverschiebungen zu beheben. bei bereits geschädigten und zerstörten Bandscheiben bei Wirbelentzündungen Müdigkeit bei Krebs-Metastasen in der Wirbelsäule Rheumatismus im Fall frischer Verletzung, z. B. nach einen Unfall. Nur wenn eine Wirbelsäulenverletzung eindeutig durch Röntgenaufnahmen ausgeschlossen wird, darf eine Behandlung erfolgen. Übersäuerung Blinddarmschmerzen Krampfadern Hexenschuss Da die Methode nur in der Bewegung erfolgen darf, sind bewegungsunfähige und bettlägerige Menschen von der Behandlung ausgeschlossen. Ischiasbeschwerden Kreislaufbeschwerden Rückgratverkrümmung Der Dorn-Therapeut wird immer auch Fragen zu psychischen Problemen stellen, da sie sich auch in Wirbelsäulenproblemen und Gelenkschmerzen ausdrücken können. Wenn Probleme trotz der Therapie immer wieder auftreten, ist ein Bezug zu einem seelischen Problem sehr naheliegend. Hämorrhoiden Atembeschwerden Kopfschmerzen, Migräne Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates Die Wirbelsäulentherapie nach Dorn ist vor allem eine Methode der Vorbeugung. Rechtzeitig behandelt, kann das Ausbrechen einer Krankheit oftmals verhindert werden.