Elektromagnetische Induktion Bemerkungen zur Physik Durch Recherche im Internet stößt man immer wieder auf gewisse Ungereimtheiten in den Naturwissenschaften, insbesondere der Physik. Im Wesentlichen spalten sich die Naturwissenschaften in zwei verschiedene Lager. Die einen sagen: „Was ich nicht messen kann und nicht in meinen Formeln steht, gibt es nicht.“ Die anderen halten dagegen: „Wir sehen, dass es funktioniert, also sollten wir das Prinzip nutzen und eine Erklärung dafür finden.“ Es geht also um Äther, Raumenergie, Tachyonen, Neutrinos, etc., die genutzt werden sollen, um „freie Energie“, von den Geräten abgesehen, kostenlos zu erhalten. Leider wird dabei versucht die bekannten Ergebnisse in Frage zu stellen. Dies stößt natürlich, aus welchen Gründen auch immer, auf wenig Gegenliebe. Zumal auch oft noch „Laien“ etwas zu dem Thema zu sagen haben. Es geht dabei um Energie für „Jedermann“. Unabhängig von irgendwelchen Geldgebern soll jeder, ob arm oder reich, diese Energie kostenlos nutzen können. Das darf natürlich nicht sein! Möglicherweise hätte sonst die „moderne Sklaverei“ ein Ende. Die Wenigsten bemerken, dass wir in einer modernen Diktatur (Oligarchien) leben. Niemand fragt, warum sehr gute junge Menschen (Wissenschaft) das Land verlassen. Mit Recht! Solange sich nichts an den inneren Strukturen ändert, dass Menschen, die das Land voranbringen, immer noch versklavt werden, und an ihren Früchten keinen Anteil haben, weder durch ein Patent, noch durch Anteile an den Gewinnen, wird sich nichts ändern. Wo soll ich denn bitte meinen Zähler anbringen! Auch in der Physik gibt es viele Probleme, die zum Teil aus der Mathematik kommen. Die Probleme ergeben sich daraus, dass Physiker die Mathematik nicht korrekt anwenden. Eingeführt und etabliert wurde z. B. die Vektorrechnung von Josiah Willard Gibbs und Oliver Heaviside Ende des 19. Jahrhunderts. Heaviside „vereinfachte“ die maxwellschen Gleichungen aus der Schreibweise in Quaternionen in die der Vektoren, obwohl dadurch die Struktur ärmer wird. Vektoren lassen sich nun mal nicht multiplizieren, so dass wieder ein Vektor entsteht, der zur selben Klasse angehört. Dadurch entstehen mehr Lösungen, die schwerer zu deuten sind. Gut ist, dass in 2009 magnetische Monopole entdeckt wurden und so (endlich) die maxwellschen Gleichungen überarbeitet werden müssen. Zu befürchten bleibt, dass dies über 20 Jahre dauert, da die Physiker sich auf die Lokalität zurückziehen werden. Es hat doch bisher alles geklappt! Schade nur, dass von den überlebenden Wissenschaftlern über die tatsächlichen Forschungen (1930 – 1945) nichts darüber hinaus zu erfahren ist, was nicht schon jeder weiß. Hier noch weitere Beispiele. Physiker unterscheiden zwischen gebundenen (längs einer Angriffslinie verschiebbar), linienflüchtige (die an einem starren Körper angreifende Kraft) und Ortsvektoren (von einen Punkt zu einem anderen Punkt zeigender Pfeil). Ich kann nur raten, sich wieder mehr an der Geometrie zu orientieren und nicht alles was mathematisch richtig ist, hat eine physikalische Bedeutung! Zur Verdeutlichung nur einige wichtige Beispiele. 1. Der Drehimpuls Hierbei geht es um Drehungen. Drehungen sind mathematisch wie folgt definiert. Es sei P ( x, y, z ) ein Punkt mit Abstandsvektor r = OP , der sich um einen Drehpunkt bewegt. Eine Drehachse kann senkrecht zu r und zum Geschwindigkeitsvektor v definiert werden. Bleibt der Drehpunkt fest, so kann die Drehachse noch eine Präzessionsbewegung ausführen. Dies wird in einigen Fällen durch einen äußeren Zwang unterbunden. Der Punkt P beschreibt also eine Kurve, deren Veränderung durch die Tangentialgerade, repräsentiert durch die 1. Ableitung, beschrieben wird. Die 1. Ableitung an einer bestimmten festen Stelle ist ein Vektor. Die genaue Beschreibung ist durch ein Vektorfeld s : R 3 → TR 3 , s ( x, y, z ) := (( x, y, z ); t ( x, y, z )) gegeben. ((a, b, c); t (a, b, c)) ∈ T( a ,b ,c ) R 3 = R 3 × V Für jeden festen Punkt ( a , b, c ) ∈ R 3 ist mit V als Vektorraum. Dies ist eine lineare Mannigfaltigkeit und von der beschreibenden Form unabhängig. An jeden Punkt der Kurve ist folglich ein Vektorraum definiert. ((a, b, c); t1 (a, b, c)) + ((a, b, c); t2 (a, b, c)) = ((a, b, c); (t1 + t2 ) (a, b, c)) γ ⋅ ((a, b, c); t1 (a, b, c)) = ((a, b, c); (γ ⋅ t1 ) (a, b, c)) PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 1 Elektromagnetische Induktion Der Punkt P sei nun durch eine feste Stange mit dem Drehpunkt (0,0,0) ∈ R 3 verbunden (sogenannte Zwangsbedingung) und beschreibt bei der Bewegung einen Teil eines Kreises bzw. bewegt sich auf einer Kreisbahn. Interpretieren wir den Vektor (z. B. Impuls), als den Tangentialvektor der Kreisbewegung des Kurvenpunktes, so ist die Kreisbewegung vollständig durch die Bewegung des Punktes gegeben, genauer durch seine Geschwindigkeit v , die in diesem Fall senkrecht auf dem Radius r steht. Greifen nun mehrere Vektoren (Geschwindigkeiten) vi über feste Stangen mit jeweiligen Radien ri an, so sind alle Kreisbewegungen, also Geschwindigkeiten vi zu berücksichtigen, wenn alle Stangen im Drehpunkt fest verbunden sind. Die Geschwindigkeit ist aber vom Abstand abhängig. Die Geschwindigkeit im Abstand r0 beträgt v0 = rr0 v (Transformation der Geschwindigkeit), denn r r0 = r0 r. Ein Drehimpuls kann folglich vollständig durch den Radius r und der Geschwindigkeit v des Punktes beschrieben werden. Wann ist der Drehimpuls null? Natürlich dann, wenn alle Geschwindigkeiten null sind. Sind nicht alle Geschwindigkeiten null, so stelle man sich Stangen als sehr dünne Scheiben vor, die ohne zu rutschen aneinander gekuppelt sind. Transformieren wir jetzt alle Geschwindigkeiten auf die Länge 1 in einen gemeinsamen Punkt, so ist die Summe aller Geschwindigkeiten null. Zur allgemeinen Beschreibung wähle man die ausgezeichnete Parameterdarstellung (Länge der Kurve). Dann ist das begleitende Koordinatensystem das begleitende n-Bein (Frenet) . Der Drehpunkt (0,0,0) ∈ R 3 ist also immer mit zu berücksichtigen. 1 Eine einfache mathematische Beschreibung von Drehungen bietet das Kreuzprodukt der Geometrie. Hier wird mathematisch der Inhalt einer Fläche durch eine alternierende Bilinearform beschrieben. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn man die Basisformen als Basis nimmt. Gegeben sei r = xe1 + ye2 + ze3 und p = p1e1 + p2 e2 + p3e3 , dann sei der Drehimpuls L durch r × p := ( xp2 − yp1 )e1 × e2 + ( yp3 − zp2 )e2 × e3 + ( zp1 − xp3 )e3 × e1 definiert. Natürlich ist e1 × e 2 , e2 × e3 , e3 × e1 die Basis eines Vektorraumes V× . Insbesondere gilt ei × e j = −(e j × ei ) . Benützt man diesen Vektorraum, so ist wieder (0,0,0) ∈ R 3 der Drehpunkt, der Radiusvektor ist eine Funktion des Ortes. Die Beschreibung ist wieder R 3 × V×. Der Vektorraum kann also nicht einfach gewechselt werden. Ein Vektor aus V und ein Vektor V× kann nicht addiert werden. Sie ‚leben‘ in verschiedenen Welten. Daran ändert sich auch nichts, wenn man ∗(e1 × e 2 ) = e3 , ∗ (e2 × e3 ) = e1 , ∗ (e3 × e1 ) = e 2 definiert, denn dies ist nur eine unter vielen Isomorphismen. Graßmann liefert ein Vorbild. Ein negatives Beispiel ist F = Q ( E + µ0 v × H ) . Auf der linken Seite steht ein 2 Vektor, die Kraft, während auf der rechten Seite ein Vektor, die elektrische Feldstärke, und ein Pseudovektor, v × H stehen. Diese dürfen eigentlich nicht addiert werden. Hier muss genau begründet werden, warum diese Transformation physikalisch sinnvoll und richtig ist. Ein positives Beispiel eine Flächendichte. Ohne Transformation kann jetzt der Drehimpuls ausgewertet werden. Dies kann wie folgt überlegt werden. Werden alle Geschwindigkeiten auf die Länge 1 transformiert, so ist der Flächeninhalt unabhängig von Drehungen und Translationen. Insbesondere gilt r0 × v0 = r0 × rr v = rr r0 × v = r × v . Das Kreuzprodukt kann demzufolge zur 0 0 Auswertung des Drehimpulses herangezogen werden. Definieren wir aber den Drehimpuls über das Kreuzprodukt, so lebt er auch in V× . Dies bleibt auch für das Drehmoment M = d L so. dt Eine andere Möglichkeit, die den Mannigfaltigkeiten angepasst ist, bieten Tensoren. 1 2 Cartan, Henri: Graßmann, H.: Differentialformen, Seite 211 Die Mechanik nach den Principien der Ausdehnungslehre, Mathematische Annalen, Bd. 12, Heft 2, S. 222 – 240 , 9.8.1877, Leipzig PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 2 Elektromagnetische Induktion Pseudovektoren Eine weitere Misere sind sogenannte Pseudovektoren, auch axiale Vektoren genannt. Sie ergeben sich, wenn aus Skalaren Vektoren kreiert werden. Dieses geschieht oft durch das Kreuzprodukt. Betrachten wir als Beispiel die zeitliche Änderung eines Winkels im Raum. Als Beispiel diene die Bewegung eines Punktes, Volumenmaß null, auf einer Kreisbahn in der Ebene. Es sei ɺ t ) = rϕɺ (t ) (−sin (ϕ (t )),cos (ϕ (t )),0) die Geschwindigkeit des r(t ) := r (cos (ϕ (t )),sin (ϕ (t )),0) , dann ist r( Punktes. Mit ϕ (t ) := ωt erhalten wir ϕɺ (t ) = ω . Nun wird allgemein definiert: ω (t ) := ϕɺ (t ). Es soll nun folgende Gleichung gelten: ɺ t ) := ω (t ) × r(t ). r( Dazu muss überlegt werden, welcher Vektor für ω (t ) gewählt werden soll. Nun ja, ω(t ) := (0,0, ϕɺ (t )) erfüllt diese Bedingung, wie leicht mit (iii) nachzurechnen ist. Diese Darstellung sollte aber nur als Merkregel angesehen werden. Natürlich kann der hier einfache Zusammenhang in jeder beliebigen Ebene des Raumes definiert werden. Auch wenn ω (t ) ein Pseudovektor genannt wird, das Präfix Pseudo geht bald verloren. Betrachten wir ein weiteres Beispiel: 1 w (t ) := (cos ( 10s t ),sin ( 5s1 t ),sin ( 2s1 t )) , t ∈ [0s;20π s ] . ( ) 1 1 Es ist wɺ (t ) := − 10s sin ( 10s t ), 5s1 cos ( 5s1 t ), 2s1 cos ( 2s1 t ) . Bestimme ω (t ) , so dass wɺ (t ) = ω (t ) × w (t ) ! 2. Tensoren Was sind Tensoren? Die historische Entwicklung zeigte, dass Vektoren nicht immer zur Beschreibung physikalischer Vorgänge ausreichen. Das einfachste Beispiel ist der Wechsel zwischen verschiedener Koordinatensysteme, ein „ruhendes“ und ein zum ruhenden bewegtes Koordinatensystem. Der Wechsel wird durch eine Matrix, ein Tensor 2. Stufe, beschrieben. Vektoren sind Tensoren 1. Stufe. Bei Drehung einer Masse muss das Massenträgheitsmoment oder die Drehmasse berechnet werden. Der Drehimpuls wird dann durch den Massenträgheitstensor und der Winkelgeschwindigkeit definiert L = Θ ⋅ ω . Hier ist Θ ein Tensor 2. Stufe und ω der in die „freie“ Drehachse transformierte Winkelgeschwindigkeitsvektor, also eine willkürliche Zuordnung R → V . Einem Skalar wird ein Vektor zugeordnet. Eine mathematische Unsinnigkeit! Der Drehimpuls L ist ein Pseudovektor. Wenn überhaupt, so sollte die innere Orientierung der 3 überstrichenen Fläche des vom Drehpunkt ausgehenden Strahls ω zugeordnet werden. Oder gleich so. 3. Magnetismus Als vorläufig letzte Bemerkung sei die magnetische Feldstärke (Vektor) H eines Permanentmagneten betrachtet. Über den Tensor µ wird die magnetische Flussdichte (Pseudovektor) B = µ H zugeordnet. Dies ist meines Erachtens aber nur für geschlossene Feldlinien zulässig, da B als geschlossene Feldlinien, also ohne Anfang und Ende angesehen werden, H aber von Nord- zum Südpol zeigt. µ wäre dann an den Polen (Stellen maximaler Feldstärke) unstetig und somit eine Distribution! Im Allgemeinen muss sogar B = f ( H ) angesehen werden, die magnetische Flussdichte ist eine Funktion der magnetischen Feldstärke. Es zeigt sich nun, dass es doch magnetische Monopole gibt. Veröffentlich wird es im September 2010 in der Zeitschrift Science als Online-Ausgabe. Demzufolge ist nicht mehr divB = ∇iB = 0 oder d x B = 0 , sondern d x B = ρ mag . Dies hat natürlich große Konsequenzen. 4. Physikalische Einheiten Besonders hier gilt es aufzupassen. Verschiedene Größen haben dieselbe Einheit, obwohl sie nichts miteinander zu tun haben. Drehmoment und Energie, Kraft und Zug-Druck-Tensor am Seil sind nur zwei Beispiele. 3 http://www.mpe.mpg.de/~bernhardt/tensoren.pdf PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 3 Elektromagnetische Induktion 5. Letzte Bemerkung Das dynamische Verhalten einiger physikalischer Größen wird durch Weyl-k-Dichten beschrieben. Ihr Transformationsverhalten beim Koordinatenwechsel ist aber nicht das eines Vektors bzw. Vektorfeldes, da hier noch der Faktor | ( aUV ) ′( p) |k , p ∈ R 3 auftritt. Ströme ( k = 1 ) sind Spezialfälle dieser Dichten. Leider muss noch gesagt werden, dass Forschungsergebnisse auch manchmal manipuliert werden, um an Forschungsgelder zu gelangen, denn nur was für die Industrie in Profit umgesetzt werden kann, ist interessant. Hier kann ein Zähler angebracht werden! Wichtig wäre auch zu jeder Formel (durch Messergebnisse gefunden) Fehlerschranken anzugeben, da alle Messergebnisse in allen Naturwissenschaften gerundet sind. In diesem Zusammenhang ist natürlich danach zu fragen, wie und welche physikalische Größen möglichst exakt gemessen werden können. 4,5 Auch hier sollte man sich der Differentialgeometrie auf Mannigfaltigkeiten bedienen. Aber Vorsicht, was mathematisch richtig ist, kann physikalisch überhaupt keinen Sinn haben! Beschreiben wir daher die Physik unter Berücksichtigung von Mannigfaltigkeiten ohne Isomorphismen, um zu einer einheitlichen Beschreibung zu kommen. Isomorphismen dienen dazu Rechnungen einfacher zu machen, aber nicht dazu verschiedene Räume in einen Topf zu werfen. Pseudovektoren gehören in den Mülleimer. Nach all diesen Vorbemerkungen kommen wir nun zum Induktionsgesetz. Dazu halte ich mich nicht an die hier gemachten Bemerkungen und zeige, dass dies zu Merkwürdigkeiten führt. Um eine „neue Physik“ zu kreieren, bedarf es sehr genauerer Messungen, eine neue geometrische Beschreibung und Nutzung der „freien Energie“. 2005 In den letzten Jahren hat mich doch überrascht, dass ich so kontrovers diskutiert werde. Deshalb möchte ich noch etwas Provokantes über Wahrheit und Messmethoden sagen. Erstens sollten ‚Menschen‘, die etwas auf Wiki… veröffentlichen nicht schreiben, es wäre die Wahrheit, denn schon das ist gelogen! Aus Büchern etwas abschreiben kann auch ein kleines Kind. Zweitens wissen manche junge Physiker offensichtlich nicht, wie Messgeräte hergestellt werden. Sie sollen das messen, was ich in der Theorie vorausgesagt habe. Dann wird Ihnen auffallen, dass Sie nichts anderes messen können. Es handelt sich hierbei um eine Tautologie! Sie können auch Zirkelschluss sagen, es ändert nichts an dieser Tatsache. Sie messen einen elektrischen Strom, sagen Sie! NEIN! Den messen sie nicht! Sie messen z.B. eine Magnetfeldstärke, eine Induktionsspannung, eine Verlängerung des Leiters, etc. und schließen daraus, weil Sie ja eine Formel haben, auf den elektrischen Strom, den Sie aber noch niemals im metallischen Leiter beobachtet haben. Hieraus endlich wieder mittels einer neuen Formel auf die Anzahl der Ladungsträger, sprich Elektronen im Metall. Was ein Elektron ist, und aus was es besteht, weiß leider auch kein Mensch. Daher ist die Betrachtung einer Lorentz-Kraft auf ein ‚freies‘ Elektrönchen im Leiter reine Fiktion, also Unsinn! http://www.alte-messtechnik.de/technik/technik.php und http://www.alte-messtechnik.de/technik/elektrostatisch.php Und kommen Sie mir jetzt nicht mit dem Quantenquatsch! Letzte Überarbeitung: März 2013 4 5 Frankel, Theodore: THE GEOMETRY OF PHYSICS, 3rd ed., 2012, Cambridge http://www.thp.uni-koeln.de/Documents/zirnbauer_eddy_ss1998.pdf PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 4 Elektromagnetische Induktion Untersuchungen zum Induktionsgesetz Versuchsanordnung N S Auf den oberen und unteren Block sind gleiche Spulen anzubringen und so zu beschalten, dass zwischen dem Nord- und Südpol ein homogenes konstantes Magnetfeld vorhanden ist. Die Abmessungen der Polschuhe sollten 30 cm mal 30 cm sein. In der Höhe genügen 5 mm. Der Abstand zwischen den Polschuhen sollte variabel sein. Für die ersten Versuche soll der Abstand 1 cm, für die Rotationen höchstens 10 cm betragen. Das homogene Magnetfeld ist mit einer Hallsonde zu prüfen. Für die Untersuchung der Induktionsspannung des sich zeitlich ändernden Magnetfeldes sind unterschiedliche Veränderungen der Spulenspannungen erforderlich. Dabei sollen die Versuchsleiter ruhen. Die sich ändernde Spulenspannung, die Induktionsspannung und die gleichzeitig zu messende Hallspannung müssen aufgezeichnet werden. Es ist darauf zu achten, dass sich nur die wirksame Leiterlänge im Magnetfeld befindet. Dies kann dadurch erreicht werden, dass eine abgeschirmte Leitung verwendet wird (Antennenkabel, deren innerer Leiter durch verschiedene Leiter ersetzt wird). Es sollte ca. 10 cm bis 20 cm frei gelegt werden. Ferner sind die äußeren Leitungen und das Messgerät magnetisch abzuschirmen. Als Leiter sind zuerst homogene (die Stoffeigenschaften sind in allen Punkten gleich), isotrope Stoffe (die Stoffeigenschaften sind richtungsunabhängig) zu verwenden. 10 – 20 cm Das Magnetfeld ist zuerst stationär gegenüber der Erdoberfläche zu betrachten (Magnetfeld ruht). Die Richtung des Magnetfeldes wird durch Feldlinien symbolisiert. Der Leiter bewegt sich im ruhenden Magnetfeld. In weiteren Versuchen sollten Kohle, Halbleiter und im Glasrohr eingeschlossene Ionen als Leiter verwendet werden. 1. Beobachtung: Wird ein parallel hin- und rücklaufender Leiter in einem homogenen konstanten Magnetfeld bewegt, so ist keine Induktionsspannung zu beobachten. Bewegungsrichtung m V 2. Beobachtung: Wird ein gerader Leiter in einem Magnetfeld bewegt, so ist eine Induktionsspannung zu beobachten. Bewegungsrichtung V PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 5 Elektromagnetische Induktion 3. Beobachtung: Werden N Leiter hintereinander (in Reihe) geschaltet, so ist die Induktionsspannung N-mal so groß wie die eines Leiters. Die Schleifenführung sollte magnetisch isoliert außerhalb des Magnetfeldes liegen. u ind V äquivalent Bewegungsrichtung u ind 2 ⋅ uind Es sollte folglich von Induktionsspannung pro wirksame Leiterlänge gesprochen werden. 4. Beobachtung: Wird die wirksame Leiterlänge um den Faktor k verlängert, so hat die zu beobachtende Induktionsspannung auch den Faktor k. 5. Beobachtung: Die Induktionsspannung ändert sich nicht, wenn der Leiter durch zwei parallele Bügel, die senkrecht zum Leiter stehen, verändert wird. y a V Bewegungsrichtung b x 6. Beobachtung: Wird eine symmetrische Leiterschleife (Parallelogramm, Kreis) in einem homogenen konstanten Magnetfeld geradlinig bewegt, so wird keine Induktionsspannung beobachtet. Bewegungsrichtung V 7. Beobachtung: Wird eine symmetrische Leiterschleife in einem inhomogenen Magnetfeld geradlinig bewegt, so wird eine Induktionsspannung beobachtet. Bewegungsrichtung V PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 6 Elektromagnetische Induktion 8. Beobachtung: Wird eine symmetrische Leiterschleife in einem inhomogenen Magnetfeld geradlinig und parallel zu der Richtung des Magnetfeldes bewegt, so wird eine Induktionsspannung beobachtet. V V Bewegungsrichtung Bewegungsrichtung 9. Beobachtung: Wird ein Leiter in seiner Länge in einem (homogenen) Magnetfeld deformiert, so wird eine Induktionsspannung induziert. Deformation 10. Beobachtung: Die Induktionsspannung hängt nicht vom Querschnitt des Leiters ab. 11. Beobachtung: Die Induktionsspannung hängt nicht vom Material ab (Metall, Kohle, Ionen und Halbleiter (?)). Metalle haben ungefähr 1022 − 1023 freie Elektronen. Halbleiter ungefähr 1013 − 1015 ! 12. Beobachtung: Wird ein Leiter um eine Achse im homogenen konstanten Magnetfeld gedreht, so ist eine Induktionsspannung zu beobachten. 13. Beobachtung: Wird ein Leiter zu einem Rechteck gewickelt (vergleiche 6. Beobachtung) und um eine Achse im homogenen konstanten Magnetfeld gedreht, so ist eine doppelte Induktionsspannung wie in 10. zu beobachten. 14. Beobachtung: An den Beobachtungen 1. bis 9. ändert sich nichts, wenn die Leiter ruhen, aber das homogene konstante Magnetfeld bewegt wird. 15. Beobachtung: Werden Magnetfeld und ein gerader Leiter relativ zueinander bewegt, so ist eine Induktionsspannung zu beobachten. PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 7 Elektromagnetische Induktion Fazit: Die induzierte Spannung hängt von folgenden Daten ab: 1. Der wirksamen Leiterlänge ℓ, 2. der Stärke der (homogenen konstanten) magnetischen Flussdichte B ( x, y , z ) , 3. der Bewegung der wirksamen Leiterlänge, 4. der Relativgeschwindigkeit vℓ ( x, y, z ) jedes einzelnen Punktes der wirksamen Leiterlänge bzgl. der magnetischen Flussdichte, 5. der zeitlichen Änderung der magnetischen Flussdichte Bɺ t ( x, y, z ) , 6. der Relativgeschwindigkeit v B ( x, y, z ) der magnetischen Flussdichte auf jeden einzelnen Punkt der wirksamen Leiterlänge, 7. nur vom senkrechten Anteil der Relativgeschwindigkeit zwischen wirksamen Leiter und magnetischen Flussdichte, 8. der zeitlichen Änderung der Vektorpotentialform ϕtm = Aɺ t + λtm , wobei (Raumquantelung) Et = −(ιgɺ t Bt + ϕtm ) und Bɺ t + ιgɺ t ρtm = d xϕtm , 9. 10. nicht vom Leiterquerschnitt, nicht vom metallischen Leiter! Eine sehr gute und ausführliche Analyse auf dem Stand 1970, auch für den realen Fall, wird in [3] behandelt. Zur Beschreibung des Allgemeinen Induktionsgesetzes gibt es einige Schwierigkeiten! I. Ein bewegtes Magnetfeld, Einheit der magnetischen Flussdichte [ Bt ] = 1 Vs m2 , entspricht einem elektriV (hat aber noch schen Feld: Et = −ιv ( Bt ) , (alt Et = v × Bt , Kreuzprodukt), mit der Einheit [ Et ] = 1 m niemand im Leiter gesehen). Diese Felder können außerdem noch von der Zeit t abhängen. Da sich das Differential d x nicht auf die Zeit auswirken soll, wird dies durch ein tiefgestelltes und Formen verdeutlicht. Ferner ist im Leiter Et = −d xϕt t an den Vektorfeldern (reine Mathematik) mit dem elektrischen Potential ϕt , Einheit [ϕt ] = 1V . Hierauf beruht der erste Teil des Induktionsgesetzes! Das Minuszeichen ist reine Willkür und hängt mit der willkürlichen Festlegung der Potentiale, der technischen Stromrichtung sowie der Richtung des Feldes zusammen, dient letztendlich zur Erfüllung des Energieerhaltungssatzes. II. Eigentlich muss zwischen beiden Bewegungen, Magnetfeld ruht, 1. Maxwell-Gleichung, alt: B ds = µ σ E dA und Leiter ruht, 2. Maxwell-Gleichung, alt: − E ds = Bɺ dA unterschieden ∫ 0 t ∂A ∫ ∫ t ∫ t ∂A A t A werden. Da es aber nur auf die Relativgeschwindigkeit ankommt, müssen beide durch eine GalileiTransformation ( r ' = r − ve ⋅ t , rɺ ' = rɺ − ve , t ' = t ) ineinander umgerechnet werden können, solange es um homogene und isotrope Materialien geht. Schon Maxwell schrieb Et = −(µ( H t × v ) + Aɺ t + grad (ϕ )) nachdem er Faradays Ergebnisse kannte und interpretierte die rechte Seite als elektrisches Feld (Formel). III. H t hat mit Bt nichts gemein! Definieren wir im einfachsten Fall µ = µ1 ∂∂x ⊗ dy ∧ dz + µ2 ∂∂y ⊗ dz ∧ dx + µ3 ∂∂z ⊗ dx ∧ dy, so ist Bt = ιµ ( H t ) oder ausgeschrieben Bt = B1dy ∧ dz + B2 dz ∧ dx + B3 dx ∧ dy mit Bi = µi H i ,1 ≤ i ≤ 3 . d x Bt = 0 ist nicht mehr gültig, da magnetische Monopole entdeckt und bestätigt sind. PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 8 Elektromagnetische Induktion Die unterschiedlichen Schreibweisen des Induktionsgesetzes 1. Das bewegte Magnetfeld oder der bewegte Leiter (Induktion der Bewegung) uind (t ) = ∫ ιv ( Bt ) wirksame Leiterlänge Eine Induktionsspannung ist angezeigt, wenn das Magnetfeld und der Leiter relativ zueinander bewegt werden. Hierbei kann sich die wirksame Leiterlänge während der Relativbewegung ändern. 2. Das zeitlich veränderliche Magnetfeld (Induktion der Ruhe) Eine Induktionsspannung erhalten wir auch, wenn keine Relativbewegung stattfindet, sich jedoch das Magnetfeld zeitlich verändert. Die Induktionsspannung wird nun durch den magnetischen Fluss beschrieben. ∫ d uind (t ) = − dt Bt wirksamen Flächeninhalt Auch hier ist der wirksame Flächeninhalt möglicherweise von der Zeit abhängig. Beide beschreiben folglich die induzierte Spannung. Sie sind im Wesentlichen äquivalent. Wir wollen nun für beide Situationen eine gemeinsame Formel finden. Dazu wird Alt und Neu gegenübergestellt. Zuerst die alte Beschreibung: Wir gehen von einer konstanten homogenen Flussdichte B aus, wobei B von der Zeit unabhängig ist. Der magnetische Induktionsfluss ist definiert durch Φ(t ) := ∫ B Flächeninhalt von A Im Koordinatensystem kann nun angenommen werden, dass B senkrecht auf die Ebene z = 0 auftrifft, also B = − B3 dx ∧ dy. Nun wird die überstrichene Fläche beschrieben. Dabei ist die wirksame Leiterlänge konstant und nur von der Geschwindigkeit des Leiters abhängig. Die einzig wirksame Fläche ist daher durch das Flächenelement dx ∧ dy, Determinantenform in der Ebene z = 0 , gegeben. Wird nun ein gerader Leiter durch das Magnetfeld bewegt, so ist nur der Anteil dx(t ) = vx (t )dt und (oder) dy (t ) = v y (t )dt zu berücksichtigen. Wir dürfen folglich annehmen, dass der Leiter in die positive x − Richtung bewegt wird (vergleiche 2.). Das orientierte Flächenelement ist nun dx(t ) ∧ dy = vx (t )dt ∧ dy . A ℓ 0s t Die Flächenbeschreibung ergibt sich daher aus der wirksamen Leiterlänge in y −Richtung und die in der Zeit überstrichene x − Länge. Es folgt a Φ(t ) = −∫ 0 t ∫ B v (τ ) d τ 3 x ∧ dy , (#) 0 wobei wir die Zeit von null Sekunden an zählen und die Länge des Leiters als {0}×[0cm; a cm] annehmen. Die Induktionsspannung ist somit a t uind (t ) = − ddt Φ = B3 ddt ∫ 0 ∫ vx (τ )d τ ∧ dy 0 a = B3vx (t ) ∫ dy = B3vx (t )a. 0 PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 9 Elektromagnetische Induktion Daran ändert sich auch nichts, wenn die untere und obere Grenze des Integrals als Funktionen auftreten (wirksame Leiterlänge). Die Längenänderung bei einer Geschwindigkeit null (keine Deformation!) induziert aber keine Spannung. Sei also die Leiterlänge ℓ = {0}×[ 0, a ]×{0}. Daher wird die Längenänderung durch eine Parametertransformation Ψ t ( x(t ), y,0) = ( x(t ), ψ (t ) y,0), Ψ 0 = id die Identität. Wir erhalten a t beschrieben. 3 x 0 ist ∗ ∫ ∫ B v (τ ) d τ ∧ Ψ τ (dy ) Φ(t ) = − Hier Ψt 0 a t ∫ ∫ B v (τ ) d τ ∧ d (ψ (τ ) y ) =− 3 x 0 A 0 ∫ ∫ B v (τ ) d τ ∧ ψ (τ ) dy =− Ψt (A ) ℓ a t ℓ 3 x 0 0 0s a t t 0s t ∫ ∫ B v (τ )ψ (τ ) d τ ∧ dy. =− 3 x 0 0 Folglich ist uind (t ) = − ddt Φ (t ) a = ∫ B3vx (t ) ψ (t ) dy 0 = B3vx (t ) ψ (t ) a. Betrachten wir noch eine weitere Möglichkeit der Beschreibung. Zu der Zeit t sei gt (ℓ ) die Lage des Leiters. g t ( x; y; z ) := ( x(t ); y;0) , wobei x(0) := 0 und 0 ≤ y ≤ a ist. Dazu schreiben wir B = −B3 dx ∧ dy. Mit gɺ t = vx (t ) ∂ ιgɺ t ( B ) = B3vx (t )dy . ist ∂x Folglich ∫ uind (t ) = Ψt ( gt (ℓ )) = ∫ ( B3 ιgɺ t B ( x; y; z ) = (Ψ t ∫ B3 ( x; y; z )vx (t )dy gt )(ℓ ) ( Ψ t gt )) ( x; y; z )vx (t ) ( Ψ t gt )∗ dy ℓ = ∫ ( B3 Ψ t g t )( x; y; z )vx (t ) g t ∗ Ψ t ∗dy ℓ a = ∫ ( B3 Ψ t ) ( x(t ); y; z )vx (t )ψ (t ) gt*dy 0 a = ∫ B3 ( x(t ); ψ (t ) y; z )vx (t )ψ (t ) dy 0 a = vx (t )ψ (t ) ∫ B3 ( x(t ); ψ (t ) y; z ) dy. 0 Da B homogen ist, folgt uind (t ) = B3 ( x(t ); ψ (t ) y; z )vx (t )ψ (t )a. Ist nun −v (t )× B = (−vx (t );0;0)T × (0;0; B3 )T = (0; vx (t ) B3 ;0)T , so folgt auch PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 10 Elektromagnetische Induktion a a uind (t ) = −∫ −( v (t )× B) Ψ * dy = B3vx (t )ψ (t ) ∫ dy = B3vx (t ) ψ (t ) a. (##) 0 0 Wenden wir uns den nächsten Fall zu, dass sich die Felddichte in der Zeit verändert, aber keine Bewegung stattfindet. Hier ist Bt = B3,t ( x, y, z ) dx ∧ dy . Auch in diesem Fall beobachten wir eine Induktionsspannung an den Enden des ruhenden Leiters. Der magnetische Fluss Φ ist folglich nur für a Φ(t ) = − x ∫ ∫ B3,t (u , y , z ) du ∧ dy y=0 u=− x zu betrachten. Über die Länge ± x kann hier nichts gesagt werden, da hier nur geschlossene Leiterschleifen in Betracht kommen. Möglicherweise kommt es auf den Wirkungsbereich an, über den dann gemittelt werden muss. Die Induktionsspannung ist folglich a uind = x d Φ(t ) = − ∫ ∫ Bɺ 3,t (u , y, z ) du ∧ dy dt y=0 u=− x Die moderne Beschreibung: In den modernen Beschreibungen werden nur alternierende Differentialformen verwendet. Statt eines Pseudovektorfeldes Bt# = B1,t ∂ + B2,t ∂ + B3,t ∂ ∂x ∂y ∂z verwenden wir Differentialformen, da sie bereits in der richtigen Orientierung zur Integration geschrieben sind; also Bt = B1,t dy ∧ dz + B2,t dz ∧ dx + B3,t dx ∧ dy. Streng genommen muss das Pseudovektorfeld von der 2-Form unterschieden werden. (Siehe Eingangs gemachte Bemerkungen) Die Bewegung des Leiters wird durch eine Abbildung beschrieben (Transformation der bewegten Leiterlänge). Beachte, dass g t nur die Bewegung des Leiters beschreibt. Die Leiterlänge wird nicht verändert. Also g t (ℓ ) , wobei ℓ der Leiter im Raum zu der Zeit t = 0 ist, also g t ( x; y;0) = ( x(t ); y;0) , wobei x(t ) unabhängig von der Leiterlänge ℓ und 0 ≤ y ≤ ℓ sind. Jetzt berechnen wir g*t Bt und erhalten in Übereinstimmung g*t B ( x, y, z ) = − B3 ( gt ( x, y, z )) g*t (dx) ∧ g*t ( dy ) = − B3 ( g t ( x, y, z )) vx (t )dt ∧ dy . Die moderne Beschreibung stimmt folglich mit der alten überein, vgl. (#) Seite 9. Für das bewegte Magnetfeld erhalten wir die zeitliche Ableitung gɺ t = vx (t ) ∂ . Das innere Produkt mit ∂x B = B3 dx ∧ dy liefert ιgɺ t ( B ) = B3vx (t )dy. Also a a uind (t ) = ∫ ιgɺ t B = B3vx (t ) ∫ dy = B3vx (t )a. 0 0 Auch hier stimmen wir mit (##) Seite 10 überein! Leiten wir das Allgemeine Induktionsgesetz ab. PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 11 Elektromagnetische Induktion Allgemeines Induktionsgesetz I (bisherige physikalische Schreibweise) Wird eine Leiterschleife bewegt, so wird durch die Bewegung ein Volumen im Raum beschrieben. Jeder feste Punkt auf dem Leiter beschreibt eine Kurve in dieser Fläche des Volumens, die folglich nur von der Zeit abhängt. Zu jedem Zeitpunkt ist also ein Geschwindigkeitsvektorfeld tangential an diese Kurve und damit tangential an die Fläche geheftet. Das Innere der Leiterschleife ℓ wird als Fläche A angesehen, so dass ∂A = ℓ. Ist U ⊂ R 3 offen und g t : U → R 3 die Relativbewegung der wirksamen Leiterlänge bzgl. der magnetischen Flussdichte, also g t ( x, y , z ) für einen Punkt ( x, y, z ) ∈ A , wobei g 0 ( A) die Ausgangslage des Leiters ist, so gilt mit d −uind (t ) = dt ( ∫ gt ( A) Bt = ∫ ∂ (g*t Bt ) ∂t A ) ∂ g* B = g* Bɺ + g*L ( B ) t t t gɺ t t ∂t t t = g*t ( Bɺ t + d xιgɺ t Bt + ιgɺ t d x Bt ). (*) Die Summe g*t ( Bɺ t + d xιgɺ t Bt + ιgɺ t d x Bt ) stellt das Differential (die Rotation) einer elektrischen Feldstärke, also g*t (d x Et ) dar. Wir erhalten die Gleichung −d x Et = Bɺ t + d xιgɺ t Bt + ιgɺ t d x Bt . Hierbei ist L gɺ t die Lie-Ableitung. Die elektrische Feldstärke Et setzt sich folglich aus zwei Anteilen zusammen: Et = EtR + EtB , wobei EtR das elektrische Feld der Ruhe und EtB das elektrische Feld der Bewegung (Faraday) darstellt. Nach Maxwell also d x EtR = −Bɺ t − ιv d x Bt und nach Faraday EtB = −ιv Bt . Interessanter Weise stimmt dies fast mit Maxwells Gleichung überein: E = −Aɺ − µH × v − d ϕ, ein elektrisches Feld kann verschiedene Ursachen haben. Schauen wir einmal genauer hin, so fällt auf, dass aus −d x Et = Bɺ t + d xιgɺ t Bt + ιgɺ t d x Bt wegen d x d x = 0 die Gleichung 0 = d x Bɺ t + d xιgɺ t d x Bt = d x ( Bɺ t + ιgɺ t d x Bt ) folgt. Folglich existiert auf einem einfach zusammenhängenden Gebiet eine 1-Form α t mit d x αt = Bɺ t + ιgɺ d x Bt . Wir erhalten schließlich t Et = −(ιgɺ t Bt + αt + d x τt ) , wobei τt eine Eichfunktion ist. Betrachten wir nun einen geraden Leiter, der sich in einem Magnetfeld eines anderen Leiters aufhält, so muss die Induktionsspannung mit steigender Entfernung abnehmen. Die Änderung der Leiterlänge geht nicht in die Relativbewegung ein. Beachten wir nun noch die Nichtexistenz des globalen magnetischen Vektorpotentials A t , so wird klar, dass die Gleichung neu zu interpretieren ist. Physiker werden natürlich versuchen alles nur Erdenkliche zu retten. Meine größten Bedenken beziehen sich auf das Magnetfeld innerhalb der Schleife. Warum zum Teufel soll die Schleife nur das Innere ‚sehen‘? Ich persönlich habe Magenschmerzen mit dieser Formel! In dieser Formel kommt das Innere der Leiterschleife als Fläche vor, egal wie deformiert dabei die Leiterschleife ist. Nun könnte argumentiert werden, dass es ja nur auf die Projektion parallel zur Magnetfelddichte ankommt. In einem inhomogenen Feld muss dann aber für jede Stelle der „Fläche“ den orthogonalen Anteil der Magnetfelddichte kennen, der durch diese „Fläche“ stößt. Eine solche „Fläche“ lässt sich aber im Allgemeinen gar nicht bestimmen. PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 12 Elektromagnetische Induktion Als Beispiel betrachte man eine Leiterschleife, die durch die Sinusfunktion geformt ist und dann zu einer Schleife zusammengeführt wird. Aber auch beliebige Schleifen sind denkbar. Eine Zwischenbemerkung Analog wäre d x H t = Dɺ t + ιgɺ t d x Dt + d xιgɺ t Dt und H t = ιgɺ t Dt + µt + d x ξ . ( ) Für die Induktionsspannung finden wir mit ηt = −Φ*t ( g t* ( Et )) = Φ*t g t* (ιgɺ t Bt + αt + d x τ ) folglich uind (t ) = −λ ∫ ηt , mit a < b, L wobei Φt :[ a, b] → g t ( x; y; z ) eine positive Parameter-Transformation auf die wirksame Leiterlänge, λ die Materialkonstante (für Metalle λ = 1 ), g*t die positive Transformation der Bewegung, gɺ t das Geschwindigkeitsvektorfeld, Bt die magnetische Flussdichte (2-form), Bɺ t die zeitliche Ableitung der 2-form, d x das räumliche Differential, und ιgɺ t die Verjüngung (inneres Produkt) des Geschwindigkeitsvektorfeldes mit der magnetischen Vektorform (Divergenz) d x Bt , sowie d x αt = Bɺ t + ιgɺ t d x Bt ist. Ist die Differentialform zeitunabhängig, so schreiben wir kurz B. Diese Beschreibung ist der modernen mathematischen Schreibweise der alternierenden Differentialformen angepasst. (siehe Bronstein, Teil II) Das Minuszeichen vor dem Integral hat überhaupt nichts mit der lenzschen Regel zu tun, wie in einigen Physikbüchern behauptet wird, sondern hängt nur von den Festlegungen der Potentiale und der technischen Stromrichtung ab. Es ändert sich auch nicht, wenn positive Ionen statt Elektronen strömen. Das Potentialgefälle bleibt hiervon unberührt. Die lenzsche Regel tritt erst in Erscheinung, wenn zwei Magnetfelder gegeneinander arbeiten. Erst dann, wenn ein Strom fließt, wird ein eigenes Magnetfeld aufgebaut, das der Ursache entgegenwirkt. Beobachtet und natürlich gemessen wird folgendes: Das Relativgeschwindigkeitsfeld gɺ t und die Formen B und E bilden ein Rechtssystem, d.h.: Ist µV die positive normierte Volumenform und sind B # = B1 ∂ + B2 ∂ + B3 ∂ ∂x ∂y ∂z sowie E # = E1 ∂ + E2 ∂ + E3 ∂ ∂x ∂y die ∂z zugeordneten (Pseudo)Vektorfelder, so ist µV (gɺ t , B # , E # ) ≥ 0. Dies wird auch durch die Hand-Regel zum Ausdruck gebracht. Besser ist die Drei-Finger-Regel. Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger repräsentieren das Koordinatensystem. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass sich nicht der gesamte Leiter im Magnetfeld befindet und trotzdem an den sehr langen Enden ohne Zeitverlust (Elektronengeschwindigkeit ca. 2 mm s ) ein Potentialgefälle gemessen wird. Findet hier eine Kommunikation der Elektronen statt? Sicher nicht! Die Erklärung Faradays mittels Kraft auf die Elektronen kann nur für den wirksamen Leiter im Bereich des Magnetfeldes gelten, aber nicht außerhalb. Trotzdem stimmen die Messergebnisse unter Beachtung der üblichen Fehlerabweichung mit der errechneten Induktionsspannung überein. Eine mögliche Deutung geht auf Heaviside zurück, der den Poynting-Vektor S = E × H bzw. S = E ∧ H als mögliche Erklärung heranzog. Eine elektromagnetische Welle, die ausgelöst wird, soll alle Elektronen in Bewegung setzen. Hieraus folgt das nächste Problem: Wie kann E gemessen werden? Die magnetische Feldstärke H kann mittels eines Hall-Generators gemessen werden. Nun kann auf die LECHER-Leitung zurückgegriffen werden. Hier zeigt sich der Zusammenhang E = Z 0 H für den Betrag der Feldstärken ( Z 0 = µ0 ε0 Wellenwiderstand des leeren Raumes). Sind Materialien vorhanden, wäre Z 0 durch den Wellenwiderstand Z = ist der µ ε zu ersetzen. Also wäre S = Z (e × H )× H, wobei e der Einheitsvektor in Richtung S oder S = E × Z −1 (E ×e) ist. PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 13 Elektromagnetische Induktion Allgemeines Induktionsgesetz II In diesem Teil wollen wir in Richtung Tesla arbeiten, um zu einer Skalarwelle zu kommen. Starten wir also gleich mit einer 1-Form Ct , statt mit Bt als 2-Form, so erhalten wir mit d dt ∫ gt ( ℓ ) C t = ∫ ∂ (g*t C t ) : ∂t ℓ ∂ (g*C ) = g*Cɺ + g*L (C ) t t t gɺ t t ∂t t t = g*t (Cɺ t + d xι gɺ t Ct + ι gɺ t d x C t ). Dann wäre hier Et = −(Cɺ t + d xι gɺ t Ct + ι gɺ t d x Ct + d xϕ ), wobei ϕt das Potential ist. Die 1-Form C t könnte die lokale Vektorpotentialform αt (I) sein, die A t , ersetzt. Hier wäre αɺ t + d xι gɺ t αt + ι gɺ t d x αt + d xϕt = αɺ t + d xι gɺ t αt + ι gɺ t ( Bɺ t + ι gɺ t d x Bt ) + d xϕt = αɺ t + d xι gɺ t αt + ι gɺ t Bɺ t + d xϕt = αɺ t + ι gɺ t Bɺ t + d x (ι gɺ t αt + ϕt ). Vergleiche hierzu das Monstein-Experiment. Der Anteil ι gɺ t αt + ϕt stellt eine Longitudinalwelle dar. αt kann aus der Gleichung d x αt = Bɺ t + ι gɺ t ρtm bestimmt werden. Hierbei ist d x Bt = ρ tm . Die „Raumquantelung“, also Zug- und Druckspannung des Raumes sind durch Experimente zu überprüfen, evtl. zu modifizieren. Wir finden eine DGL 1. Ordnung. ρɺ tm + d xι gɺ t ρtm = 0 In den folgenden Beispielen soll nun gezeigt werden, dass es im faradayschen Fall Et = −ιgɺ t Bt keine Probleme gibt. Das schließt natürlich weitere Beiträge zur Induktionsspannung nicht aus. Die folgenden Beispiele sollen die Zweckmäßigkeit des alternierenden Differentialformenkalküls deutlich machen. Beispiele 1. Es sei B = −0, 6Tdx ∧ dy Flussdichte „in negativer ℓ (0,1, 0)R die konstante homogene magnetische z–Richtung“. Es werde ein Kupferleiter der wirksamen Leiterlänge a = 15cm Bewegungsrichtung durch das A Magnetfeld mit konstanter Geschwindigkeit v = 10 cm s in positiver xRichtung bewegt. t Gesucht ist die induzierte Spannung, die bei dieser Bewegung im Leiter entsteht. Lösung: a Es gilt uind (t ) = −∫ ηt . Die 2-Form der Magnetfelddichte ist zeitunabhängig. Die Bewegung beschreibt 0 gt ( x, y, 0) = ( x + vt , y, 0). Wir erhalten damit das Vektorfeld gɺ t = v ∂∂x . Folglich ist ιgɺ t ( B ) = −0, 6T ⋅ v ⋅ dy. Eine Parametertransformation ist Φt ( w) := ( x0 + vt , w, 0). Die induzierte Spannung berechnet sich zu a a 0 0 uind (t ) = −∫ (−0, 6 T ⋅ v ) dw = 0, 6 T ⋅ v ∫ dw = 0, 6 T ⋅ v ⋅ a = 0, 6 T ⋅ 0,1 m s ⋅ 0,15 m = 0, 009 V . PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 14 Elektromagnetische Induktion 2. Ein Leiterbügel aus Kupfer der wirksamen Leiterlänge 30 cm rotiere im konstanten Magnetfeld der magnetischen Flussdichte B = − 0,1T dx ∧ dy mit der konstanten Winkelgeschwindigkeit ω . Der Abstand zum Rotationszentrum betrage 20 cm. Gesucht ist die im wirksamen Leiter induzierte Spannung. Lösung: Zuerst beschreiben wir die Kreisbewegung. Die Bewegung wird angegeben durch gt = (0, 2 m, y, 0) = (0, 2 m cos ω t , y, 0, 2 m sin ω t ) . ( ) Hieraus erhalten wir gɺ t = −0, 2 m⋅ ω ⋅ sin ω t ∂ − cos ω t ∂ . ∂x ∂z Wie unter 1. erhalten wir ιgɺ t ( B ) = 0,1T⋅ 0, 2 m⋅ ω ⋅ sin ω t ⋅ dy , Φ t ( w) = (0, 2 m⋅ cos ω t , w, 0, 2 m⋅ sin ω t ) , also ηt = 0, 02ω sin ω t Tm 0,3m uind = − ∫ ηt 0 Vs = − 0, 02 ω sin ω t m ⋅ 0,3m ∫ dw 0 = − 0, 006ω sin ω t Vs. Das Ergebnis sagt uns, dass ein Potentialgefälle in negativer y − Richtung vorhanden ist. Liegt ein weiterer Leiter gegenüber, so erhalten wir die doppelte Induktionsspannung, da in diesem Leiter die Induktionsspannung entgegengesetzt ist. Damit kann nun die Induktionsspannung auf die Innenfläche der Leiterschleife umgerechnet werden. Die von den theoretischen Physikern vorgenommene Interpretation, dass das Feld dieser Fläche maßgeblich ist, bleibt unzulässig. 3. y Ein hängender Kupferleiter habe die Funktion 0, 4 m⋅ cosh m . Er werde um seine Aufhängepunkte 0, 4 m⋅ cosh(−0, 2) und 0, 4 m⋅ cosh(0, 2) im homogenen konstanten Magnetfeld mit der magnetischen Flussdichte B = − 0,1T dx ∧ dy gedreht (vgl. Seilspringen). Berechne die im wirksamen Leiter induzierte Spannung. Lösung: y Wir beschreiben die Lage im Raum: x = 0, 4 m⋅ (cosh 0, 2 − cosh m ) mit y ∈ [− 0, 2 m;0, 2 m]. Die Ausgangslage sei y (0, 4 m⋅ cosh 0, 2 − 0, 4 m⋅ cosh m , y, 0) mit y ∈ [−0, 2 m; 0, 2 m]. Dann beschreibt sich die Kreisbewegung durch y gt (0, 4 m⋅ (cosh 0, 2 − cosh m ), y, 0) y y := (0, 4 m⋅ (cosh 0, 2 − cosh m ) ⋅ cos ωt , y, 0, 4 m⋅ (cosh 0, 2 − cosh m ) ⋅ sin ω t ). ( ) ( ) y y Folglich ist gɺ t = −0, 4 m⋅ ω ⋅ cosh 0, 2 − cosh m ⋅ sin ω t ∂ + 0, 4 m⋅ ω ⋅ cosh 0, 2 − cosh m ⋅ cos ω t ∂ . Wir berechnen ∂x ( y ∂z ) ιgɺ t ( B ) = 0, 4 ⋅ 0,1⋅ ω ⋅ cosh 0, 2 − cosh m ⋅ sin ω t dy Vs m . Um nun die Induktionsspannung berechnen zu y Φ ( w) = (0, 4 m⋅ cosh 0, 2 − 0, 4 m⋅ cosh m , w, 0) . Wir erhalten können, PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt wählen wir eine Parameterdarstellung 15 Elektromagnetische Induktion 0,2 m uind (t ) = − ∫ ηt −0,2 m 0,2 m =− ∫ −0,2 m w ⋅ sin ω t dw Vs 0, 04 ⋅ ω ⋅ (cosh 0, 2 − cosh m ) m = − 0, 08 ⋅ ω ⋅ (0, 2 ⋅ cosh 0, 2 − sinh 0, 2) ⋅ sin ω t Vs. Auch hier zeigt das Potentialgefälle in die negative y-Richtung. 4. In dieser Aufgabe soll das Magnetfeld begrenzt sein. Die Polschuhe haben die Form einer Raute, deren Diagonalen sich auf der z-Achse schneiden und folgende Abmessungen haben: −0, 25 m ≤ x ≤ 0, 25 m , −0,15 m ≤ y ≤ 0,15 m . Ein gerader Leiter ( ℓ y -Achse) beliebiger endlicher Länge werde mit konstanter Geschwindigkeit v = 2 m s in x-Richtung durch das Magnetfeld mit der magnetischen Flussdichte B = −0,1T dx ∧ dy bewegt. Berechne die im wirksamen Leiter induzierte Spannung. Lösung: Wir beschreiben die Bewegung des Leiters: g t ( x, y, 0) = ( x + vt , y, 0) . Da eine Raute vorliegt, muss für die wirksame Leiterlänge eine Fallunterscheidung getroffen werden. ( ) vt ;0 für t ∈ 0; 0,25m a) Φ1,t ( w) = −0, 25 m+ vt ; w ⋅ 0,25m v ( ) ) ( vt + 2 ;0 für t ∈ 0,25m ; 0,5m b) Φ 2,t ( w) = −0, 25 m+ vt ; w ⋅ − 0,25m v v V Wie unter 1. erhalten wir ι gɺ t (d x α ) = − 0,1T⋅ 2 m s dy = − 0, 2 m dy , also V 2 t ⋅ dw = − 1, 6 V t ⋅ dw für t ∈ [0;0,125s] a) η1,t = − 0, 2 m ms 0,25s ( ) V − 2 t + 2 ⋅ dw = − 0, 2 V −8 t + 2 ⋅ dw für t ∈ [ 0,125s; 0, 25s] . b) η 2,t = − 0, 2 m ) m( s 0,25s Damit kann die Induktionsspannung berechnet werden: 0,15m 0,15m uind (t ) = − ∫ uind (t ) = − η1,t V s = 1,6t ⋅ 0,3 = 0, 48t V s ∫ η2,t −0,15 m −0,15m , und = 0, 2 ⋅ (−8 st + 2)⋅ 0,3 V = 0, 06 ⋅ (−8 st + 2) V, t ∈ [0; 0,125s] t ∈ [0,125s;0, 25s] Die Induktionsspannung steigt in 0,125s linear auf 0,06V an, um dann wieder auf null V linear abzufallen. 5. Ein gerader Leiter der Länge − 20 cm ≤ y ≤ 20 cm rotiere mit konstanter Winkelgeschwindigkeit ω = 100π 1s im Magnetfeld der Raute aus 4. Die Ausgangslage sei (0, 25 m; y;0) , die Rotationsachse (0; y ; 0) . Berechne die Induktionsspannung. Lösung: Bewegung des Leiters: g t ( x; y; z ) = (0, 25 m⋅ cos ω t ; y;0, 25m⋅ sin ω t ) , Geschwindigkeit des Leiters: gɺ t = −0, 25m⋅ sin ω t ∂ + 0, 25 m⋅ cos ω t ∂ , ∂x ∂z wirksame Leiterlänge: y = w ⋅ (1− | cos ω t |) (Strahlensatz). PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 16 Elektromagnetische Induktion Induktionsspannung: 0,15m ∫ uind (t ) = − ηt −0,15m 0,15m = ∫ 0,025 ⋅ ω ⋅ sin ω t ⋅ (1− | cos ω t |) dw Vs m −0,15m = 0, 0075 ⋅ ω ⋅ sin ω t ⋅ (1− | cos ω t |) Vs = 0, 75π ⋅ sin ω t ⋅ (1− | cos ω t |) V Der Spannungsverlauf ist im folgenden Bild festgehalten. 6. Ein flexibler Leiter sei halbkreisförmig gebogen und in der Ausgangslage durch (r cos ϑ; r sin ϑ;0) beschrieben. Er werde im Magnetfeld mit der magnetischen Flussdichte B = −0,1T dx ∧ dy in die Endlage gerade gezogen, beschrieben durch (0; r ϑ;0) . Hierbei ist r ein Parameter und ϑ ∈ − π2 ; π2 . Der Leiter befinde sich immer im Magnetfeld. Berechne die Induktionsspannung für r = 0,1m , wenn die Bewegung 0, 05s dauert. Lösung: Die wirksame Leiterlänge ist in diesem Fall der halbe Kreisumfang, also r π . Da jeder Punkt des Leiters eine andere Bewegungsrichtung hat, wollen wir zuerst diese Richtung bestimmen. Wir gehen davon aus, dass sich jeder Punkt auf einer geraden Bahn in den Endpunkt bewegt. Dies könnte durch eine Hochgeschwindigkeitsaufnahme überprüft werden. Das Koordinatensystem wird der Beschreibung der Leiter angepasst. Für die genaue Analyse beschreiben wir die Situation in Parameterdarstellung bei festem r und ϑ . Die Bewegung hängt nur von ϑ ab. Ein Ausgangspunkt des Leiters wird durch (r cos ϑ; r sin ϑ;0) und der Endpunkt des Leiters durch (0; r ϑ;0) beschreiben. Die Richtung der Bewegung eines jeden Punktes ist folglich (−r cos ϑ; r (ϑ − sin ϑ);0) . Wir nehmen an (Überprüfen in der Hochgeschwindigkeitsaufnahme!), dass sich die Geschwindigkeit nicht ändert und die Gesamtzeit t0 beträgt. Dann ist v1t0 = −r cos ϑ und v2 t0 = r (ϑ − sin ϑ) , also v = − tr cos ϑ ∂ + tr ( ϑ − sin ϑ ) ∂ . Die Bewegungsgleichung lautet ∂x 0 ∂y 0 also ( ) gt (r cos ϑ ; r sin ϑ ; 0) = r cos ϑ 1− tt0 ; r sin ϑ 1− tt0 + r ϑ tt0 ; 0 . Also gɺ t = − tr cos ϑ ∂ + tr (ϑ − sin ϑ ) ∂ und damit ∂x ∂y 0 0 ( ) ( ) ιgɺ t B = 0,1T tr0 − cos ϑ dy + (sin ϑ − ϑ) dx . Berechnen wir nun g*t (dx), g*t (dy ) und beachten, dass r konstant ist, so haben wir αt bereits gefunden, wenn wir noch Φ ( ϑ) = (r cos ϑ; r sin ϑ;0) beachten. Φ* g*t (dx) = 1− tt d ( r cos ϑ) = −1− tt r sin ϑ d ϑ 0 0 ( ) ( ) Φ* g*t (dy ) = (1− tt0 ) d ( r sin ϑ) + tt0 d ( r ϑ) = (1− tt0 ) r cos ϑ d ϑ + tt0 rd ϑ PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 17 Elektromagnetische Induktion ηt = Φ* gt* (ιgɺ t B ) = 0,1T tr −1− tt r cos 2 ϑ d ϑ − tt r cos ϑd ϑ − (sin ϑ − ϑ)1− tt r sin ϑ d ϑ 0 0 0 0 = − 0,1T tr 1− tt r cos 2 ϑ + sin 2 ϑ + tt r cos ϑ − 1− tt r ϑ sin ϑ d ϑ 0 0 0 0 ( ) ( ) 2 = − 0,1T rt 1− tt + tt cos ϑ − 1− tt ϑ sin ϑ d ϑ 0 0 0 0 2 = − 0,1T rt (1− tt )(1− ϑ sin ϑ) + tt cos ϑ d ϑ 0 0 0 π 2 uind 2 = − ∫ ηt d ϑ = 0,1T r t0 π −2 r2 π 2 ( )∫ ( ) = 0,1T t 1− tt 0 0 π 2 1− tt (1− ϑ sin ϑ ) + tt cos ϑ d ϑ 0 0 π ∫ −2 r2 − π2 (1− ϑ sin ϑ) d ϑ + 0,1T t tt 0 0 π 2 ∫ cos ϑ d ϑ − π2 2 = 0,1T rt 1− tt (π −1) + 2 tt 0 0 0 2 = 0,1T rt (π −1) − tt (π + 3) 0 0 Für r = 0,1m und t0 = 0, 05s ergibt sich ein Potentialgefälle von 0, 02 π − 2 − (π − 4)20 st V = 0, 023 + 0, 086 st V , 0 ≤ t ≤ 0, 05s . Interpretation: Natürlich steigt das Potentialgefälle schlagartig von 0 V auf die maximale Spannung 0,0228V an, um dann weiter linear auf 0, 0237 V zu steigen. Dies könnte mit einem Oszilloskop überprüft werden. Eventuell sind die Zwischenstände des Leiters Ellipsen. Dann muss die Berechnung der Bewegung neu durchgeführt werden. Nun soll aber die Bewegung noch in den Koordinaten ( x; y; z ) beschrieben werden. Wegen x = r cos ϑ , y = r sin ϑ erhalten wir r = x2 + y2 und y ϑ = tan−1 x . Damit erhalten wir die Bewegungsgleichung ( ) y y gt ( x; y; z ) = x 1− tt ; y 1− tt + tt x 2 + y 2 tan−1 x ; 0 und gɺ t = − tx ∂ − t1 y − x 2 + y 2 tan−1 x ∂∂y . 0 ∂x 0 0 0 0 ( Das innere ) ( ) Produkt mit ( der magnetischen Flussdichte B = −0,1T dx ∧ dy ergibt ) y ιgɺ t B = 0,1T⋅ tx dy − t1 y − x 2 + y 2 tan−1 x dx . Zu guter Letzt ist g*t (ιgɺ t B) zu berechnen. 0 0 ( ) (( Dazu berechnen wir g*t (dx) = d g*t ( x) = d x 1− tt 0 )) = (1− tt ) dx 0 und PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 18 Elektromagnetische Induktion y g*t (dy ) = d g*t ( y ) = d y 1− t + t x 2 + y 2 tan−1 t0 t0 x y y dy −1 y 2 2 −1 y 2 2 x x2 1 1 t t t =t tan − x +y tan + x +y dx + 1− t + t 2 y 2 y 0 2 2 0 0 2 2 x x x 1 + ( x ) 1 + ( x ) x + y x + y ( ) ( = tt 0 1 x2 + y 2 x tan−1 y − y dx + 1− t + t x t0 t0 ) y tan−1 y + x dy. x x2 + y2 1 Folglich ist ( ) y g*t (ιgɺ t B ) = 0,1T⋅ tx g*t (dy ) − t1 y − x 2 + y 2 tan−1 x g*t (dx) 0 0 1 x tan−1 y − y dx + 1− t + t = 0,1T⋅ tx tt 0 0 2 2 x t0 t x +y 0 ( y )( ) y tan−1 y + x dy x x2 + y 2 1 −0,1T t1 y − x 2 + y 2 tan−1 x 1− tt dx. 0 0 y x x tan−1 y − y + y − x 2 + y 2 tan−1 xy dx g*t (ιgɺ t B ) = − 0,1T⋅ t1 y − x 2 + y 2 tan−1 x − tt 0 0 x2 + y 2 x 1 y tan−1 y + x dy. +0,1T⋅ tx 1− t + t 0 t0 t0 x 2 + y 2 x ( ) ( ) Bleibt nur noch die Parametertransformation der Leiterlänge zu berechnen. Mit Φ (ϑ) = (r cos ϑ; r sin ϑ;0) folgt ( ) ηt = Φt* g*t (ιgɺ t A) = − 0,1T⋅ t1 ( r sin ϑ − r ⋅ ϑ) − tt (cos ϑ ( r cos ϑ ⋅ ϑ − r sin ϑ) + (r sin ϑ − r ⋅ ϑ)) (−r sin ϑ) 0 0 + 0,1T⋅ t1 r cos ϑ (1− tt ) + tt cos ϑ (r sin ϑ ⋅ ϑ + r cos ϑ ) r cos ϑ d ϑ 0 0 0 ( ) 2 = 0,1T⋅ rt [1− sin ϑ ⋅ ϑ − tt (sin ϑ cos 2 ϑ ⋅ ϑ − cos ϑ sin 2 ϑ + sin 2 ϑ − sin ϑ ⋅ ϑ + cos 2 ϑ − cos 2 ϑ sin ϑ ⋅ ϑ − cos3 ϑ) d ϑ 0 0 2 = 0,1T⋅ rt 1− sin ϑ ⋅ ϑ − tt (1− sin ϑ ⋅ ϑ − cos ϑ) d ϑ. 0 0 2 Nach langer Rechnung haben wir auch ηt = 0,1T⋅ rt 1− sin ϑ ⋅ ϑ − tt (1− sin ϑ ⋅ ϑ − cos ϑ) d ϑ gefunden. 0 0 7. Ein sehr langer dünner Generatorleiter mit Radius r0 werde vom Strom i = I sin ωt durchflossen. Ein zweiter kurzer Leiter der Länge a liege parallel im Abstand x dazu. Berechne die im parallelen Leiter induzierte Spannung. Lösung: + { } Wir betrachten die Halbebene H = ( x,0, z ) x > r0 . Der Leiter liege rotationssymmetrisch in der z-Achse. Die magnetische Feldstärke ist bekanntlich auch um den Leiter rotationssymmetrisch, so dass auch Zylinderkoordinaten verwendet werden könnten. Nach (Biot-Savart und Ampère) gilt für den Betrag der magnetische Flussdichte Bt = I µ 0 r , wenn der Leiter ∞ lang 2π r 2 ist. Dieser Fall existiert nicht wirklich! Folglich ist die magnetische Flussdichte in der Ebene y = 0 zu beschreiben: Bt ( x, y, z ) = I Nun ist Bt (r0 , y, z ) = I µ0 sin ωt 1x dx ∧ dz . 2π µ0 sin ωt dx ∧ dz auf der Oberfläche des Leiters. Integrieren wir 2πr0 PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt ∫ Bt , so finden wir [ r0 , r ]×[ 0, a ] 19 Elektromagnetische Induktion uind ((r , 0, a), t ) = ∫ [r0 , r ]×[0, a ] Vs cos ω t ln( r ), Bt = 2 I ω ⋅ a ⋅10−7 Am r 0 r > 0. Sie nimmt mit dem Abstand r zu! Wird ein zweiter Leiter der Länge a parallel zum ersten im Abstand d zum ersten gelegt und mit Leitern zu einer Rechteckschleife verbunden, so verschwindet die Eichtransformation und wir erhalten die Induktionsspannung uind (t ) = uind ((r + d , 0, a ), t ) − uind ((r , 0, a ), t ) = −I ω a ( ) µ0 r+d µ ln r0 − ln rr0 cos ω t = I ω a 0 ln 1 + dr cos ω t , r > 0. 2π 2 π Dies stimmt mit der physikalischen Induktionsspannung überein, hat aber real keine Relevanz. Diskussion Dieser Fall des unendlich langen Leiters existiert nicht wirklich! Nur für theoretische Physiker. Jedoch kann an diesem einfachen Beispiel einiges gelernt werden. Dazu betrachten wir noch einmal die Gleichung d x αt = Bɺ t + ιgɺ t d x Bt = Bɺ t + ιgɺ t ρ mt . Wir lernen hier sofort, dass das BFeld angepasst ist, d.h. d x Bt = 0 . Damit muss αt = Aɺ t sein! Ein fataler Irrtum! Wird hier nicht nachgebessert, drehen wir uns im Kreis. Damit ist eine genaue Rechnung überflüssig. Der eigentliche Fehler liegt im Gesetz von Biot-Savart. Vergleiche hierzu „Kritische Gedanken zur Elektrodynamik“. http://www.dr-gert-hillebrandt.de/pdf/Universitaet/Physik/Kritische%20Gedanken%20zur%20Elektrophysik.pdf 8. Der parallele Leiter wird nun in x − Richtung mit der Geschwindigkeit v bewegt. Wie groß ist die induzierte Spannung? Lösung: a) Gehen wir von Bt = I µ0 µ 1 1 sin ω t x dx ∧ dz aus, so erhalten wir ιv ∂ Bt = I 0 sin ω t x+vt v dz und damit 2π 2π ∂x uind (t ) = I b) Gehen ι ∂ B v ∂r wir von B ( r , z , t ) = I sin ω t ⋅ (r , z, t ) = I sin ω t ⋅ v µ0 2π v a x+vt sin (ωt ) . ℓ G −z µ0 dr ∧ dz z + 2 2 4π r r 2 + (ℓ G − z ) 2 r + z aus, so erhalten wir ℓ G −z z dz und damit + 4π (r + vt ) (r + vt )2 + (ℓ G − z ) 2 (r + vt )2 + z 2 µ0 v uind (v, t ) = I sin (ω t )⋅10−7 Vs Am (r +vt ) ( (r + vt ) 2 + (ℓ G − z1 ) 2 − (r + vt )2 + (ℓ G − z0 ) 2 ) + (r + vt )2 + z02 − (r + vt ) 2 + z12 . a In beiden Fällen ist gt ( x, y, 0) = ( x + vt , y, 0) . Insbesondere ist wieder uind (t ) = ∫ ηt zu berechnen. 0 Fazit Alle Fälle, bis auf Beispiel 8 zeigen, dass es nur auf die wirksame Leiterlänge ankommt. Hier geht immer die Fläche zwischen Generator und Induktionsleiter ein. Das erscheint sehr zweifelhaft. Hier muss meines Erachtens durch eine hochpräzise Messreihe nachgebessert werden, selbst wenn über den Induktionsleiter gemittelt wird. Besondere Beachtung sollten hierbei „dicke“ Leiter ( r0 > 5mm ) mit einer hohen Stromstärke erhalten. Mit den neuen Ansätzen scheint im Induktionsgesetz die bisher unberücksichtigte Raumenergie zu erscheinen! PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 20 Elektromagnetische Induktion 9. Monstein-Experiment [6] Zwei gleiche Magnete werden parallel gegeneinander geschaltet. Beide Magnete haben an den Polen 0,05 T. Ein gerader Leiter der Länge 15 cm werde in die Symmetriemitte beider Magnete gelegt. Die magnetische Induktion ist dort null. Nun werden beide Magnete gleichzeitig gegeneinander mit gleicher Geschwindigkeit v = 2,64 mm s gefahren. In der Mitte eines Magneten wird eine magnetische Flussdichte von etwa 0, 001 T (gemittelt) gemessen. Berechne die im Leiter induzierte Spannung. Lösung: Wir gehen von zwei homogenen Magnetfeldern um den Leiter aus. Die Ausgangslage des Leiters ist ( x, y, z ) = (0, y, 0) . Wir erhalten B1 = 0, 001T dx ∧ dy und B2 = − 0, 001T dx ∧ dy . Die Bewegungen beschreiben gt ( x, y, 0) = (−x0 + vt , y, 0) und ht ( x, y, 0) = ( x0 − vt , y, 0) . Wir erhalten damit die ∂ ∂ Vs Vektorfelder gɺ t = v ∂x und hɺ t = −v ∂x . Folglich ist ιgɺ t B1 = 0, 002 ⋅ 2 ,64 mm s m2 dy = ιhɺ t B2 . Eine ParametertransVs formation ist Φ ( w) := (0, w, 0) . Zu integrieren ist folglich über ηt = 0,004 ⋅ 2,64 mm s m2 dw . Die induzierte Spannung berechnet sich zu 0,15m uind (t ) = ∫ ηt 0m 0,15m = ∫ 0m 0, 004 Vs2 ⋅ 0, 00264 m s dw m 0,15m V = 0, 00001056 m ∫ dw 0m −6 = 10,56 ⋅ 0,15 ⋅10 −6 = 1,584 ⋅10 V V. Die reale Induktionsspannung weicht von der gemessenen Induktionsspannung ab, da wir in der Mitte eines Magneten während der Bewegung auch eine Erhöhung der variablen magnetischen Flussdichte messen. Daher ist die zu erwartende Induktionsspannung auch größer als die berechnete Induktionsspannung. Genauer muss ( die Zunahme pro mm (Radialsymmetrie) berücksichtigt werden. Insbesondere ist in Et = − ιgɺ t Bt + αt + d x τ ) der reale Anteil von αt zu ergründen. Fazit: Die gemessene Induktionsspannung ist 0, 00317 mV = 3,17 ⋅10−6 V , also doppelt so hoch wie die berechnete. Da aus dem Protokoll nicht hervorgeht, ob bei 250 Windungen durch 250 oder durch 500 geteilt wurde, um auf einen Draht zu schließen, kann hier möglicherweise durch 250 und nicht wie es richtig wäre durch 500 (10. und 11. Beobachtung) geteilt worden sein. Das ist im Versuchsprotokoll nicht erwähnt, folglich auch nicht zu überprüfen. Die zeitliche Änderung ist null, da die magnetische Flussdichte und somit auch das Vektorpotential nicht von der Zeit abhängen. Deshalb ist die Ersetzung αɺ t durch ( v ⋅∇) αt in der Formel fatal. Zu prüfen wäre allerdings, ob ( v ⋅∇) αt , also die Richtungsableitung von αt in Richtung v eine (abgeleitete) physikalische Bedeutung hat. Zunächst sollte die Einsform αt in Et = −(ιgɺ Bt + αt + d x τ ) genauer untersucht werden, um evtl. t Rückschlüsse auf Bt zu bekommen. Hier scheint etwas zu fehlen, worauf auch die Fehlinterpretation des Inhalts der Fläche beruht. In alter Sprechweise muss die Rotation von αt gleich der zeitlichen Änderung von Bt plus v × ρtm , also rot (αt ) = Bɺ t + v × ρtm (Pseudovektoren) sein. PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 21 Elektromagnetische Induktion Literatur [1] Cartan, H.: Differentialrechnung, BI Wissenschaftsverlag, 1. Auflage, 236 Seiten, ISBN 3–411–01442–3 [2] Cartan, H.: Differentialformen, BI Wissenschaftsverlag, 1. Auflage, 250 Seiten, ISBN 3–411–01443–1 [3] Frohne, H. und Ueckert, E.: Elektrische und magnetische Felder, Teubner Studienskripten, 3. Auflage, Seiten 204 ff, ISBN 3–519–20002–3 [4] Graßmann, H.: Die Mechanik nach den Principien der Ausdehnungslehre, Mathematische Annalen, Bd. 12, Heft 2, S. 222 – 240 , 9.8.1877, Leipzig [5] Marinov, Stefan: Devine Electro-Magnetism, East-West, International Publishers, 1993, Seiten 261-264. [6] Monstein, Christian: Elektromagnetische Induktion ohne Magnetfeld, NET-Journal mit SAFE- News, Jg. Nr. 2, Heft 6/7 Juni/Juli 1997, Seiten 22 bis 26. [7] Monstein, Christian: Induktion durch Änderung des magnetischen Vektorpotentials, NET-Journal mit SAFE-News, Heft Nr. 6/7, 1997, Seiten 22-26. [8] Catt, Ivor: Energy Current, http://www.ivorcatt.com/6_4.htm PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 22