Presse - Information - Verbraucherzentrale Südtirol

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Verbraucherzentrale Südtirol
Medien-Information
Bz, 17.01.2012
Der Ausverkauf hilft sparen … wirklich?
Preise von 318 Haushalts- und Elektronik-Geräten
vor und nach den Feiertagen verglichen
“Skonto” oder “Ausverkauf”: diese Begriffe üben einen nicht zu leugnenden Reiz aus. Niemand ist gegen
die Verlockung eines Einkaufs zu Schnäppchenpreisen gewappnet – das beweisen auch die
Untersuchungen der letzten Jahre. Allein das Wort „Skonto“ verändert die Wahrnehmung in Bezug auf die
effektive Günstigkeit eines Angebots (daher ist auch dessen Verwendung dermaßen streng geregelt);
klarerweise ist dies ein Vorteil für die Händler. Wieviel kostet aber eine Ausverkaufs-Kampagne den
Händler? Um dies zu überprüfen, hat die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) die Preise von 166 Elektround 152 Elektronik-Artikeln beim selben Händler am 13. Dezember sowie am 11. Jänner erhoben und
verglichen.
Von den 318 am 13.12.2011 erhobenen Produkten waren am 11.01.2012 insgesamt 64 nicht mehr
erhältlich. Von den restlichen 254 Produkten waren 10 teurer und 67 billiger. Die durchschnittliche
Teuerung: 17,1% für Elektro- und 16,4% für Elektronik-Geräte; die durchschnittliche Verbilligung: 15,4%
für Elektro- und 9,5% für Elektronik-Geräte. Bei den Elektrogeräten waren die Tauchmixer um
durchschnittlich 2,5% billiger, die digitalen Küchenwagen um 13%; bei den Elektronik-Geräten sind die
Navigationsgeräte im Schnitt um 5,8% billiger geworden, während die tragbaren Audio- und
Video-Lesegeräte (unter denen das iPod ein „must“ ist) im Schnitt um 0,4% teurer geworden sind.
Um festzustellen, welchen Einfluss die Skonti insgesamt haben, haben wir auch die Gesamtpreise pro
Kategorie vor und nach Schlussverkaufsbeginn verglichen. Beispiel LCD/LED-Fernsehgeräte: die 42
Modelle, die am 13.12.2011 zum Verkauf standen, kosteten insgesamt 35.359,89 Euro – dieselben Geräte
kosteten am 11.01.2012 insgesamt 33.962,50 Euro, also eine Differenz von 1.397,39 Euro: 4 Artikel
wurden teurer, 23 wurden billiger, durchschnittlicher Skonto 4,0%. Hinzu kommt, dass die Skonti meist
Auslaufmodelle betrafen (keine LED-Technologie oder 50 Hertz-Frequenz), die in Kürze durch neuere
Modelle ersetzt werden, und deren Preis daher der Nachfrage angepasst wurde.
Bei den Elektrogeräten haben wir dieselbe Rechnung für die Waschmaschinen gemacht: die 50 im
Dezember zum Verkauf stehenden Modelle kosteten 37.400,00 Euro; im Jänner waren dies 36.293,14
Euro, ein Unterschied 1.106,86 Euro: 2 Artikel waren teurer, 14 waren billiger, durchschnittlicher Skonto
3,0%.
„Betrachtet man die Produkte einzeln“ kommentiert Walther Andreaus, VZS-Geschäftsführer „so können
die Angebote durchaus günstig sein. Betrachtet man jedoch das gesamte Sortiment, so ist der Verdienst
für den Händler insgesamt nur minimal geringer. Der Ausverkauf wird zum Verramschen der ungeliebten
Geräte genutzt – betrachtet man diese Zahlen, scheint dies der Fall zu sein. Um wirklich günstig zu sein,
müssten die Abschläge spürbarer sein, und vor allem mehrere Produkte umfassen.“
Der Tipp: das gewünschte Produkt sollte schon vor Beginn des Ausverkaufs gewählt werden, damit dann
der effektive Skonto ermittelt werden kann. Ist das gewünschte Produkt nicht mehr verfügbar und man
wählt ein anderes, sollte man sich stets fragen: würde ich dies auch kaufen, wenn es nicht reduziert wäre?
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