Fragebogen zur Ermittlung des Risikos für familiären

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PPA Praxisteam professionell, Ausgabe 02/2016
Fragebogen zur Ermittlung des Risikos für
familiären und erblichen Darmkrebs
1. Wurde bei einem erstgradigen Verwandten Ihrer Patientin / Ihres Patienten
Darmkrebs festgestellt?
□ Nein
□ Ja
2. Wurde bei Ihrer Patientin / Ihrem Patienten oder bei einem Verwandten Darmkrebs
vor dem 60. Lebensjahr* festgestellt?
□ Nein
□ Ja
3. Wurden bei Ihrer Patientin / Ihrem Patienten oder einem Verwandten zwei der unten
genannten Krebserkrankungen** festgestellt (z. B. zweimal Darmkrebs, oder
Magenkrebs und Darmkrebs)?
□ Nein
□ Ja
4. Gibt es in der Familie Ihrer Patientin / Ihres Patienten zwei Personen, bei denen
eine der unten genannten Krebserkrankungen* festgestellt wurde, eine davon vor
dem 50. Lebensjahr?
□ Nein
□ Ja
5. Gibt es in der Familie Ihrer Patientin / Ihres Patienten mindestens drei Personen,
bei denen eine der unten genannten Krebserkrankungen festgestellt wurde?
□ Nein
□ Ja
6. Wurden bei Ihrer Patientin / Ihrem Patienten oder einem Verwandten eine
Krebserkrankung des Dünndarms festgestellt?***
□ Nein
□ Ja
*
Liegt zusätzlich eine MSI-typische Histologie vor (Tumor-infiltrierende Lymphozyten,
Crohn’s like Lesions, muzinöse oder siegelringzellige Differenzierung, medulläres Karzinom) ist
ein revidiertes Bethesda-Kriterium erfüllt.
**
Dickdarm,
Dünndarm,
Magen,
Endometrium
(nicht
Cervix),
Eierstöcke,
Bauchspeicheldrüse, Gallenwegen, ableitenden Harnwege, Gehirn, Talgdrüsen
***
Dünndarmkrebs ist nicht in den revidierten Bethesda-Kriterien enthalten, ist aber ein
guter Indikator für das Lynch-Syndrom
Wenn nur Frage 1 mit Ja beantwortet wurde, besteht bei Ihrer Patientin / Ihrem
Patienten ein familiäres Risiko für Darmkrebs. Entsprechend der aktuellen S3-Leitlinie
„Kolorektales
Karzinom“
sollten
deshalb
frühere
und
engmaschigere
Früherkennungsuntersuchungen empfohlen werden. Verwandte ersten Grades von
Patienten mit kolorektalem Karzinom sollten 10 Jahre vor dem Erkrankungsalter des
Verwandten, spätestens jedoch mit 40-45 Jahren, erstmals komplett koloskopiert
werden. Bei polypenfreiem Darm in der initialen Koloskopie sollte diese mindestens alle
10 Jahre wiederholt werden.
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Wenn mindestens eine der Fragen 2-6 mit Ja beantwortet wurde, ist es möglich,
dass in der Familie eine erbliche Form von Darmkrebs vorliegt. Zur Abklärung sollte
eine humangenetische Beratung empfohlen werden.
Wenn alle Fragen mit Nein beantwortet wurden, ist bei Ihrer Patientin / Ihrem
Patienten nicht von einem erhöhten Darmkrebsrisiko auszugehen. Die Patientin / der
Patient sollte die allgemein empfohlenen Früherkennungsuntersuchungen für
Darmkrebs wahrnehmen.
Sollten in der Familie Ihrer Patientin / Ihres Patienten mehrere Krebserkrankungen bei
engen Verwandten (Eltern, Geschwister oder Kinder) aufgetreten sein, die durch den
obigen Fragebogen nicht erfasst werden, sollte zur genaueren Einschätzung des
Risikos eine humangenetische Beratung empfohlen werden.
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt ist nach bestem Wissen und Kenntnisstand erstellt
worden. Er wird regelmäßig auf Aktualität überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Gleichwohl machen es die Komplexität und der ständige Wandel der behandelten
Materie erforderlich, Haftung und Gewähr auszuschließen.
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