UNIVOX Umwelt 2014

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gfs-zürich
MARKT- & SOZIALFORSCHUNG
UNIVOX Umwelt 2014
gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
Dr. Andreas Schaub
Dezember 2014
Riedtlistrasse 9
Tel. +41 44 361 51 00
E-mail: [email protected]
CH 8006 Zürich
Fax. +41 44 350 35 33
Internet: www.gfs-zh.ch
UNIVOX Umwelt 2014
1
1 Inhaltsverzeichnis
1 INHALTSVERZEICHNIS
1
2 PRÄAMBEL
2
3 HAUPTRESULTATE IN KÜRZE
3
4 EINLEITUNG
6
5 UMWELTBEZOGENE EINSTELLUNGEN UND VERHALTENSWEISEN
7
5.1 Umweltbewusstsein, Umweltverhalten, Umweltwissen – Selbsteinschätzung
7
5.2 Technik- und industrieskeptische Einstellungen
9
5.3 Gefahren- und Problemwahrnehmung
12
5.4 Fokus: Klimawandel
18
6 EINSTELLUNG DER SCHWEIZER BEVÖLKERUNG ZUR UMWELTPOLITIK
30
6.1 Umweltschutz im Vergleich zu anderen öffentlichen Aufgaben
30
6.2 Bereiche umweltpolitischen Handelns
31
6.3 Fokus: Lärmschutz
34
7 FAZIT
36
8 ANHANG
37
8.1 Methodischer Steckbrief Forschungsprogramm UNIVOX
37
8.2 Studiendesign UNIVOX Umwelt 2014 in Kürze
37
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
2
2 Präambel
UNIVOX ist eine umfassende Langzeitbeobachtung unserer Gesellschaft, die das Forschungsinstitut gfszürich in Zusammenarbeit mit rund 20 spezialisierten, zumeist universitären Instituten seit 1986 realisiert.
Die Kurzfristigkeit in unserem Denken macht die Finanzierung solcher Langzeitstudien immer schwieriger.
Das UNIVOX Umweltmodul erfreut sich seit Jahren einer hohen Beliebtheit und wurde auch 2014 wieder
durchgeführt.
Die Studie behandelt einerseits unsere Standardfragen, welche seit Jahren immer wieder gestellt werden
und so einen Langzeitvergleich zur Einstellung der Schweizer Bevölkerung zum Umweltschutz ermöglichen. Das Schwerpunktthema im Jahr 2014 war das Thema Klima und Klimawandel. Ein Teil dieser Fragen
wurden vom WWF Schweiz finanziert. Besten Dank dafür!
gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung, Zürich Dezember 2014
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
3
3 Hauptresultate in Kürze
Die Schweiz ist umweltbewusster geworden
Das Umweltbewusstsein der Schweizer Bevölkerung ist deutlich gewachsen. Dies zeigt die heute publizierte Studie Univox Umwelt 2014. Vor allem dem Klimawandel wird der Kampf angesagt, und zwar von
Anhängern sämtlicher Parteien. Das zeigt die repräsentative Univox Umwelt 2014 Umfrage des Marktund Sozialforschungsinstitut gfs-zürich in Zusammenarbeit mit dem WWF Schweiz.
Selbsteinschätzung von Umweltbewusstsein und Umweltverhalten
Im Vergleich zum Jahr 2013, das als sehr „ruhiges“ Jahr in Bezug auf Naturkatastrophen eingehen wird,
schätzt sich die Bevölkerung 2014 wieder etwas umweltbewusster ein.
Die Zahl der Naturkatastrophen war 2013 so niedrig gewesen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Das geht
aus dem "Weltkatastrophenbericht 2014" hervor, den die Föderation der Rotkreuz- und Roter-HalbmondGesellschaften (IFRC) in Genf veröffentlichte. 2014 sind Umweltthemen aber wieder stärker ins Bewusstsein der Schweizer Bevölkerung getreten. So ist der Anteil der Schweizer Bevölkerung, der sich als überdurchschnittlich umweltbewusst einschätzt ist im Vergleich zu 2013, wieder deutlich angestiegen (+8
Prozentpunkte auf 57%; 2013: 49%). Auch der Anteil derjenigen, welche ihr Umweltverhalten (+3 Prozentpunkte auf 48%, 2013: 45%; 2012: 51%) bzw. ihr Verständnis der Umweltzusammenhänge (+3
Prozentpunkte auf 52%, 2013: 49%; 2013: 2012: 54%) als überdurchschnittlich beurteilen ist wieder auf
das Niveau von 2012 gestiegen.
Unterschiede zwischen in der Einschätzung des eigenen Umweltbewusstseins, -verhaltens und –wissen
verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen haben gegenüber dem Vorjahr abgenommen.
Dieses Jahr unterscheidet sich die Einschätzung des Umweltverhaltens gar nicht zwischen gesellschaftlichen Gruppen. Auch beim Umweltbewusstsein haben sich die Unterschiede zwischen den soziodemographischen Gruppen gegenüber dem Jahr 2013 verringert: Männer schätzen sich im Jahr 2014 deutlich
umweltbewusster ein als im Vorjahr (+12%), ebenso 18-39-Jährige (+19%) und Personen mit mittleren
Bildungsniveau (+11%). Auch beim Umweltwissen scheint eine Annäherung der verschiedenen Gruppen
stattzufinden. Lediglich Personen mit mittlerer und hoher Bildung geben signifikant häufiger als Niedriggebildete an, ihr Verständnis für Umweltprobleme sei überdurchschnittlich.
Technik als Lösung von Umweltproblemen praktisch unverändert tief
Der Glaube an technische Lösungen der Umweltproblematik ist 2014 (60% Skepsis-Index; 2013: 62%;
2012 59%) im Vergleich zu den Vorjahren insgesamt praktisch unverändert. Bei den einzelnen Aspekten
gab es bei „Umweltbelastung durch moderne Industriegesellschaft“, „zukünftige Einschränkungen aufgrund Verknappung der Rohstoffe“ und „Tragbarkeit der Kernenergie“ im Vergleich zum Vorjahr gar
keine Veränderung zu beobachten (+/- 0%-Punkte). Lediglich der Glaube an eine „Lösung der Umweltprobleme durch Technik“ ist im zweiten Jahr in Folge minimal angestiegen (+2%-Punkte).
Frauen sind auch in diesem Jahr technikkritischer als Männer. Zwischen den Landesteilen gibt es keine
signifikanten Unterschiede.
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
4
Die dringlichsten Umweltprobleme der Schweiz
Im Univox 2014 wurde die Bevölkerung erstmals offen danach gefragt, welche Umweltprobleme in der
Schweiz am dringlichsten gelöst werden sollten. Die Luftverschmutzung/Verschmutzung durch Abgase
(11%) sowie der zu hohe Energieverbrauch der Schweizer Bevölkerung (ebenfalls 11%) wurden am häufigsten genannt. Ebenfalls häufig angeführt wurde der motorisierte Verkehr (10%), die Überbauung von
Grünflächen (9%) und die Entsorgung radioaktiver Abfälle/die Kernenergie allgemein (9%).
Ein anderes Bild ergibt die Auswertung der Frage nach der Gefahr vorgegebener Umweltprobleme bzw.
Technologien. Von den erfragten Problemen bzw. Technologien werden Kernkraftwerke, der Klimawandel und der Verbrauch von natürlichen Ressourcen als die grössten Gefahren eingestuft – je 69% finden,
diese seien eine hohe oder sehr hohe Gefahr. Es folgt die Gentechnik in der Lebensmittelherstellung mit
66%, der Verlust der Biodiversität und der motorisierte Verkehr werden jeweils von 64% der Bevölkerung
als Gefahr wahrgenommen. Die Ausbreitung der Siedlungsflächen, ein Thema, das durch die EcopopInitiative hoch aktuell ist, wird immerhin von mehr als der Hälfte Befragten (58%) als Gefahr wahrgenommen. Am wenigsten häufig als gefährlich eingestuft werden Mobilfunkantennen (44%) und die Gentechnik in Medizin in Forschung (46%).
Fokus: Klimawandel
Klimawandel gefährdet den Lebensraum von Millionen von Menschen und wird heute allgemein als grosses Umweltproblem anerkannt. Deshalb stand Klimawandel bei UNIVOX Umwelt 2014 im Fokus.
Etwa zwei Drittel der Bevölkerung sehen die Gefahr die vom Klimawandel ausgeht (69%). In etwa gleich
viele (71%) sind der Meinung, dass mehr für den Klimaschutz getan werden muss. Wenn es nach der
Mehrheit der Schweizer geht (51%), sollte die Schweiz sogar den Anspruch haben das klimafreundlichste
Land Europas zu werden und das obwohl sich nur 36% der Befragten eher oder sehr stark vom Klimawandel betroffen fühlen. Letzteres erklärt aber die relativ hohe Anzahl an Menschen, die angeben ihr
Verhalten gar nicht an den Klimawandel angepasst zu haben (25%) und das obwohl die klare Mehrheit
die Menschen (53%) und nicht den Staat (32%) oder die Wirtschaft (13%) in der Verantwortung sieht.
Das theoretische Wissen darum, was man selbst tun kann, um einen positiven Beitrag zum Klimaschutz zu
leisten scheint für viele schwer umsetzbar zu sein, was den Ruf nach mehr staatlichen Klimaschutzmassnahmen erklärt (56%).
Von den Personen, die angegeben haben ihr Verhalten mindestens „ein wenig“ aufgrund des Klimawandels verändert zu haben gab rund ein Drittel an, das Auto weniger oder gar nicht mehr zu benutzen, 21%
sparen Strom ein, 17% Heizöl und 14% geben an vermehrt den öffentlichen Verkehr zu nutzen. Darüber
hinaus werden Abfalltrennung und saisongerechte Einkäufe zu je 11% genannt. Wird nicht nach den
eigenen Verhalten gefragt, sondern ganz allgemein nach Massnahmen, um das Klima zu schützen, werden ähnliche Punkte genannt. Der Begriff Anpassung an den Klimawandel scheint in der Bevölkerung
jedoch weitgehend unbekannt zu sein. Anders sieht es mit der CO2 Abgabe aus. Drei von vier Schweizer
Bürgern ist die CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe (Heizöl, Erdgas, Kohle) ein Begriff. Einen Einfluss auf
das Verhalten hat dies jedoch bei nur rund einem Drittel der Bevölkerung (35%). Die beliebtesten Wege
um CO2 einzusparen sind für je ein Viertel der Befragten weniger Auto fahren (27%) und weniger heizen
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
5
(24%). Der Begriff der Energiewende ist in der Schweizer Bevölkerung klar positiv konnotiert (4.2). Für die
Mehrheit der Schweizer ist die Energiewende nicht nur eine noble Idee, sondern ein umsetzbares Ziel
(55%), welches auch klar mehr Vor- als Nachteile für die Schweizer Wirtschaft hätte (44% zu 15%).
Massnahmen des Staates zugunsten des Umweltschutzes werden weiterhin gefordert
Über die Hälfte der Schweizer Bevölkerung (59%) sind 2014 der Meinung, dass zu Gunsten des Umweltschutzes an anderen Orten gespart werden soll. Damit ist der Anteil erstmals seit 2010 wieder gestiegen,
liegt aber immer noch unter den Werten von 2012 (63%), 2011 (65%) sowie 2010 (67%).
Die Bevölkerung unterstützt 2014 weiterhin alle behördlichen Massnahmen zugunsten des Umweltschutzes. Es gibt in allen Bereichen deutlich mehr Personen, die finden, man sollte mehr tun, als solche, die
denken, man sollte weniger tun. Nach dem mehrheitlichen Rückgang der Forderungen nach behördlichen
Interventionen von 2013 gegenüber 2012 halten sich 2014 die Themen, denen in den Augen der Schweizer Bevölkerung im Vergleich zum Vorjahr mehr bzw. weniger Aufmerksamkeit zukommen sollte, in etwa
die Waage. Den grössten Handlungsbedarf sieht die Schweizer Bevölkerung, wie bereits in den letzten
Jahren, beim Energiesparen (72%, +4%-Punkte). Die Forderung nach mehr Lärmbekämpfungsmassnahmen von Seiten der Behörden verliert 2014 hingegen stark an Zustimmung (42%, -6%-Punkte) und liegt
neu an letzter Stelle, obwohl Verkehrslärm bei offenem Fenster als störendster Umwelteinfluss gilt (nichtstörend 70%, störend 29%, 1% w/n). An zweiter Stelle steht die Luftverschmutzung rund ums Haus
(nichtstörend 73%, störend 26%, 1% w/n), gefolgt vom Licht der Strassenbeleuchtungen (nichtstörend
77%, störend 22%, 1% w/n) sowie den Starkstromleitungen und Mobilfunkantennen (nichtstörend 79%,
störend 20%, 1% w/n).
Fokus: Lärmschutz
Die behördlichen Massnahmen zur Lärmbekämpfung scheinen der Schweizer Bevölkerung aufgefallen zu
sein und rund die Hälfte (47%) ist mit deren Umfang auch zufrieden. Für einen wachsenden Anteil der
Bevölkerung fallen die Bemühungen der Behörden heute jedoch fast schon zu stark aus (8%, +3%Punkte). Die Zahl derer, die fordern, dass mehr für den Lärmschutz getan werden muss, ist hingegen um 6
Prozentpunkte auf 42% gefallen.
Studiendesign
Für die Befragung 2014 der UNIVOX Umwelt Studie wurden vom Forschungsinstitut gfs-zürich vom 20.
Oktober bis 8. November 2014 insgesamt 1009 telefonische Interviews in der deutschen und der französischen Schweiz im Auftrag von gfs-zürich und der WWF realisiert.
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
6
4 Einleitung
Der vorliegende Bericht UNIVOX Umwelt 2014 analysiert im Vergleich zu den Vorjahren, wie die Umweltproblematik von der Schweizer Bevölkerung wahrgenommen wird und wie bzw. wo gehandelt werden
soll. Auf folgende Fragen versucht der Bericht Antworten zu geben:
• Wo soll der Staat aus der Sicht der Bevölkerung Umweltmassnahmen ergreifen?
• Welche Instrumente sollen zur Förderung von umweltgerechtem Verhalten eingesetzt werden?
• Wie stark technik- und industrieskeptisch zeigt sich die Schweizer Bevölkerung?
• Wo ist die Schweizer Bevölkerung gewillt, selber etwas zum Umweltschutz beizutragen und somit der
eigenen Einstellung auch Handlungen folgen zu lassen?
• Was motiviert die Bevölkerung, etwas für die Umwelt zu tun? Was hindert sie daran?
• Besteht ein Zusammenhang zwischen der Umwelteinstellung bzw. dem -verhalten und der Lebenszufriedenheit?
Das Schwerpunktthema „Klimawandel“ hat sich folgenden Themen gewidmet:
• Wahrnehmung des Klimawandels in der Schweizer Bevölkerung
• Persönliche Betroffenheit zum Klimawandel
• Handlungsbedarf
• Klimaschutzmassnahmen
• Anpassungen an den Klimawandel
• Beurteilung klimapolititscher Forderungen
UNIVOX Umwelt erfasst seit 1986 die Einstellung der Schweizer Bevölkerung zur Umweltproblematik und
ihre Bereitschaft zu umweltgerechtem Verhalten. Für die Befragung 2014 des UNIVOX Umweltmonitors
wurden vom Forschungsinstitut gfs-zürich vom 20. Oktober bis 8. November 2014 insgesamt 1009 computergestützte telefonische Interviews in der deutschen und der französischen Schweiz realisiert. Das Vertrauensintervall für 50% liegt bei +/- 3.1% (Details zur Methode vgl. Kap. 8.1).
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
7
5 Umweltbezogene Einstellungen und
Verhaltensweisen
5.1 Umweltbewusstsein, Umweltverhalten, Umweltwissen –
Selbsteinschätzung
Umweltbewusstsein, Umweltverhalten und Umweltwissen sind in sozialwissenschaftlichen Umfragen nur
schwer messbar. Sowohl bei Fragen nach dem tatsächlichen Verhalten (z.B. „Verwenden Sie in Ihrem
Haushalt Energiesparlampen?“) als auch bei der Einschätzung des eigenen Umweltbewusstseins (z.B.
„Wie schätzen Sie ihr Umweltbewusstsein selber im Vergleich mit dem Durchschnitt der Bevölkerung
ein?“), stammt die Information von der befragten Person selbst und ist damit subjektiv. Das selbstberichtete Verhalten muss nicht zwingend mit tatsächlichen Verhaltensweisen übereinstimmen; ebenso ist der
Energie- und Ressourcenverbrauch von Personen, die sich selbst als überdurchschnittlich umweltbewusst
einstufen, nicht notwendigerweise unterdurchschnittlich tief. In der Regel schätzen sich die befragten
Personen selbst zu positiv ein.
Dennoch geben Selbsteinschätzungen des Umweltbewusstseins, des Umweltverhaltens und des Umweltwissens einen Anhaltspunkt über den Stellenwert des Umweltschutzes in der Gesellschaft. Insbesondere
im Zeitvergleich sind sie aufschlussreich. In der Univox Umwelt Befragung wird seit 2008 nach dem selbsteingeschätzten Umweltbewusstsein, -verhalten und -verständnis gefragt.
Wie schätzen Sie sich selber im Vergleich mit dem Durchschnitt der
Bevölkerung ein?
2010 bis 2014: N = ca. 1000, Skala: von 1=deutlich unter dem Bevölkerungsdurchschnitt bis 5=deutlich über dem
Bevölkerungsdurchschnitt, Anteile „unter“ bzw. „über“ dem Bevölkerungsschnitt in %
Umweltbewusstsein
2011
2012
8
Umweltverhalten
Umweltverständnis
2014
49
9
20%
1
49
40
10%
2
54
42
unterduchschnittlich
2
39
50
5
0
1
48
40
8
1
45
43
5
0%
38
51
45
6
2013
2
44
9
2011
1
57
12
2013
2012
49
36
5
2014
1
42
4
2
58
8
2011
2012
43
38
2013
2014
47
3
1
52
30%
40%
durchschnittlich
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
50%
60%
70%
überdurchschnittlich
Frage II33n
3
80%
90%
100%
weiss nicht
3
Mehr als die Hälfte der Befragten (57%) schätzt das eigene Umweltbewusstsein als überdurchschnittlich hoch ein, weitere 36% geben an, ihr Umweltbewusstsein sei „durchschnittlich“. Nur gerade 4% beurteilen ihr Umweltbewusstsein als unterdurchschnittlich. Im Vergleich zum Jahr 2013 schätzt sich die
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
8
Bevölkerung etwas umweltbewusster ein: damals stufen sich 49% als überdurchschnittlich umweltbewusst ein. Ein Jahr zuvor im 2012 lag der Wert jedoch noch bei 58%.
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Umweltverhalten: 48% der Befragten finden, ihr Umweltverhalten
liege über dem Durchschnitt der Schweizer Bevölkerung, 43% stufen sich als durchschnittlich ein, 6% als
unterdurchschnittlich. Im Zeitvergleich wird das Umweltverhalten leicht positiver eingeschätzt als im Vorjahr (2013: 45%), aber etwas negativer als im Jahr 2012 (51%).
Auch die Selbsteinschätzung des Verständnisses von Umweltproblemen ist hoch: 52% schätzen ihr
Verständnis der Umweltprobleme als überdurchschnittlich ein, 40% als durchschnittlich und nur gerade
5% gibt an, ihr Verständnis für Umweltprobleme liege unter dem Durchschnitt der Schweizer Bevölkerung. Der Zeitvergleich zeigt: Der Anteil der Befragten, die ihr Umweltwissen als überdurchschnittlich einstufen, lag 2013 etwas tiefer (49%), 2012 jedoch noch höher (54%).
Soziodemografische Subgruppen
Unterschiede zwischen der Einschätzung des eigenen Umweltbewusstseins, -verhaltens und –wissens der
verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen haben gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Damals unterschieden sich Männer von Frauen, Ältere von Jüngeren, Deutsch- von Westschweizern/innen und Hochgebildete von mittel oder tief Gebildeteren. Dieses Jahr unterscheidet sich die Einschätzung des Umweltverhaltens gar nicht zwischen gesellschaftlichen Gruppen: Männer schätzen ihr Umweltverhalten ebenso
hoch ein wie Frauen, ebenso Deutsch- wie Westschweizer/innen. Auch zwischen Personen mit unterschiedlichem Bildungsniveau gibt es keine Unterschiede. Vor allem für Männer, Junge (18-39-jährige) und
Personen mit mittlerem und tiefen Bildungsniveau scheint der Umweltschutz an Bedeutung gewonnen zu
haben: Sie geben signifikant häufiger an als 2013, ihr Verhalten sei überdurchschnittlich umweltfreundlich
(Männer: +17%, 18-35-jährige: +16%, Personen mit tiefem bzw. mittlerem Bildungsniveau: +6% bzw.
+8%).
Auch beim Umweltbewusstsein haben sich die Unterschiede zwischen den soziodemographischen
Gruppen gegenüber dem Jahr 2013 verringert: Männer schätzen sich im Jahr 2014 deutlich umweltbewusster ein als im Vorjahr (+12%), ebenso 18-39-Jährige (+19%) und Personen mit mittleren Bildungsniveau (+11%).
Schliesslich scheint auch beim Umweltwissen eine Annäherung der verschiedenen Gruppen stattzufinden: Wurden 2013 noch signifikante Unterschiede zwischen den Sprachregionen, den Geschlechtern, den
Alters- und Bildungsgruppen konstatiert, geben im Jahr 2014 nur noch Personen mit mittlerer und hoher
Bildung signifikant häufiger als Niedriggebildete an, ihr Verständnis für Umweltprobleme sei überdurchschnittlich.
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
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Wie schätzen Sie sich selber im Vergleich mit dem Durchschnitt der
Bevölkerung ein? Umweltbewusstsein und Umweltverhalten
N (2014) = 1009, N (2013) = 1004, Anteile „über“ dem Bevölkerungsschnitt in %
Umweltverhalten
Umweltbewusststein
Männer
43%
Männer
53%
34%
40-64
62%
56%
65+
56%
61%
mittel
46%
66%
69%
0%
20%
40%
56%
51%
65+
57%
53%
48%
50%
42%
mittel
62%
63%
hoch*
60%
80%
*kein signifikanter Unterschied zwischen den Jahren
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
62%
33%
27%
tief
hoch*
2013
48%
32%
40-64
29%
31%
tief*
44%
Frauen
2014
55%
38%
18-39
Alter
Alter
2013
60%
56%
18-39
52%
45%
Total
2014
55%
Frauen
Bildung
57%
Geschlecht
49%
Bildung
Geschlecht
Total
0%
20%
40%
60%
80%
Frage II33n
4
5.2 Technik- und industrieskeptische Einstellungen
60% der Schweizer Bevölkerung zeigen 2014 eine technik- und industrieskeptische Einstellung. Damit hat
sich der Wert gegenüber dem Vorjahr nicht signifikant verändert. Einen signifikanten Anstieg auf 67%
gab es 2011 nach der Katastrophe von Fukushima – seither sinkt der Wert aber wieder.
Index der technik- und industrieskeptischen Einstellungen 1989-2014
1989-2005: N = ca. 700, 2008-2013: N = ca. 1000, Kritische Haltung in Prozent
100
80
65 64
59
56
60
63
62
60
60
63
70
67
66
67
63
59
56 54
54
62
60
49
40
20
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
1989
0
Frage II13
Der Index zur technik- und industrieskeptischen Einstellung wird anhand der Antworten zu vier Aussagepaaren, deren zwei Aussagen jeweils gegensätzlich formuliert sind, bestimmt (vgl. Tabelle 1). Die Befragten werden gebeten, bei jedem Aussagepaar auf einer 7-stufigen Skala eine Bewertung abzugeben (von
1= stimme der ersten Aussage völlig zu bis 7 =stimme zweiter Aussage völlig zu).
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
10
Tabelle 1: Aussagen zur technik- und industrieskeptischen Einstellung
Aussage 1
A)
Aussage 2
Die moderne Industriegesellschaft missbraucht
die Natur in gefährlicher Weise.
knapp werden und gewisse Einschränkungen
unserer Lebensstandards bedingen.
schaft sind wichtiger für die Lösung der Umweltprobleme als neue Techniken und Erfindungen.
D)
Wirtschaft und technischer Fortschritt werden
das Problem begrenzter Rohstoffe so lösen können, dass keine Einschränkungen zu befürchten
sind.
Grundsätzliche Änderungen in unserer GesellC)
lierbarer und vertretbarer Preis unserer Industriegesellschaft.
Wichtige Rohstoffe werden in absehbarer Zeit
B)
Die heutigen Umweltbelastungen sind ein kalku-
Die Risiken der Kernenergie sind nicht tragbar.
Umweltprobleme können im Wesentlichen durch
neue Techniken und Erfindungen gelöst werden.
Die Risiken der Kernenergie sind tragbar.
Von den vier Aussagepaaren den höchsten Zustimmungsanteil zur technikkritischen Aussage a hat das
erste Item: „Die moderne Industriegesellschaft missbraucht die Natur in gefährlicher Weise“. Über zwei
Drittel der Befragten (69%) stimmen dieser Aussage zu (Werte 1 bis 3) und nur gerade einer von fünf
(19%) findet, die heutigen Umweltbelastungen seien ein kalkulierbarer und vertretbarer Preis unserer
Industriegesellschaft (Werte 5 bis 7). An zweiter Stelle steht mit 64% die Zustimmung zur Aussage, dass
wichtige Rohstoffe in absehbarer Zeit knapp werden und gewisse Einschränkungen des Lebensstandards
bedingen, an dritter Stelle mit 62% jene zur Aussage, die Risiken der Kernenergie seien nicht tragbar.
Zur Aussage schliesslich, dass grundsätzliche Änderungen in der Gesellschaft wichtiger sind für die Lösung
der Umweltprobleme als neue Techniken und Erfindungen, stimmt weniger als die Hälfte (44%) der Befragten zu. 38% finden hingegen es stimme eher, dass Umweltprobleme im Wesentlichen durch neue
Techniken und Erfindungen gelöst werden können.
Welcher der folgenden Äusserungen stimmen Sie eher zu?
N) = 1009, Anteile in %
a) Die moderneIndustriegesellschaft
missbraucht die NaturIn gefährlicher
Weise
69
a) Wichtige Rohstoffe werdenIn
absehbarer Zeit knapp werden und
gewisse Einschränkungen unseres
Lebensstandards bedingen
10
64
a) Grundsätzliche ÄnderungenIn
unserer Gesellschaft sind wichtiger für
die Lösung der Umweltprobleme als
neue Techniken und Erfindungen
10
44
a) Die Risiken der Kernenergie sind
nicht tragbar
15
20%
Aussage a
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
11
40%
Neutral
24
38
62
0%
19
60%
Aussage b
Frage II33n
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
2
b) Die Umweltbelastungen sind ein
kalkulierbarer und vertretbarer Preis
unserer Industriegesellschaft
2
b) Wirtschaft u. technischer Fortschritt
werden das Problem lösen können,
dass keine Einschränkungen zu
befürchten sind
3
25
80%
2
b) Umweltprobleme können im
Wesentlichen durch neue Techniken
und Erfindungen gelöst werden
b) Die Risiken der Kernenergie sind
tragbar
100%
w.n./k.A.
5
UNIVOX Umwelt 2014
11
Die folgenden Abbildungen zeigen die Technik- und industrieskeptische Einstellungen im Zeitvergleich.
Gezeigt wird jeweils der Mittelwert der 7-stufigen Skala; tiefe Werte deuten dabei auf die Zustimmung
zur Aussage a, hohe hingegen auf die Zustimmung zur Aussage b.
Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Mittelwert bei keinem Item wesentlich verändert. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren hingegen zeigen sich Trends: Seit 2008 finden zunehmend mehr Menschen,
dass die moderne Industriegesellschaft die Natur in gefährlicher Weise missbrauche und ebenso, dass
wichtige Rohstoffe in absehbarer Zeit knapp werden und gewisse Einschränkungen des Lebensstandards
bedingen. Im gleichen Zeitraum ist aber auch die Zustimmung zur Aussage, dass Umweltprobleme im
Wesentlichen durch neue Techniken und Erfindungen gelöst werden können, gestiegen.
Die Bewertung der Risiken der Kernenergie ist von der Katastrophe in Fukushima geprägt: Sie lag in den
drei Jahren vor der Katastrophe bei 3.4-3.7, ist dann im Jahr 2011 auf 2.6 gesunken und steigt seither
wieder etwas an. Mit 3.0 in den Jahren 2013 und 2014 liegt der Wert aber noch immer deutlich unter
denjenigen vor der Katastrophe.
Welcher der folgenden Äusserungen stimmen Sie eher zu?
Welcher der folgenden Äusserungen stimmen Sie eher zu?
1986-2005: N = ca. 700, 2008-2014: N = ca. 1000, Mittelwerte: Skala 1=a), 7=b)
a) Die moderne
Industriegesellschaft
missbraucht die Natur
in gefährlicher Weise.
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
2,8
2,8
2,9
2,4
2,9
3,0
3,3
3,2
b) Die heutigen
Umweltbelastungen sind ein
kalkulierbarer und
vertretbarer Preis unserer
Industriegesellschaft.
3,1
2,9
1
2
2,8
3,0
3,1
2,9
3,3
3,0
3,0
3,3
3,3
3
4
5
6
1986-2005: N = ca. 700, 2008-2014: N = ca. 1000, Mittelwerte: Skala 1=a), 7=b)
a) Wichtige Rohstoffe
werden in absehbarer
Zeit knapp werden und
gewisse
Einschränkungen unseres
Lebens-standards
bedingen.
7
3.0
3.0
3.1
3.0
3.1
3.2
3.3
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
3.1
2.9
2.8
3.0
3.1
2.9
3.3
3.0
3.0
3.3
3.3
1
2
3
Frage II13_1
3.9
3.7
3.7
3.5
4.1
3.9
3.9
b) Umweltprobleme können
im Wesentlichen durch neue
Techniken und Erfindungen
gelöst werden.
3.2
3.1
2.9
3.0
3.1
3.2
3.1
3.2
3.1
3.2
3.4
3.3
1
2
3
4
5
5
6
7
Welcher der folgenden Äusserungen stimmen Sie eher zu?
1986-2005: N = ca. 700, 2008-2014: N = ca. 1000, Mittelwerte: Skala 1=a), 7=b)
1986-2005: N = ca. 700, 2008-2014: N = ca. 1000, Mittelwerte: Skala 1=a), 7=b)
a) Grundsätzliche
Änderungen in unserer
Gesellschaft sind wichtiger
für die Lösung der
Umweltprobleme als neue
Techniken und
Erfindungen.
4
Frage II13_2
Welcher der folgenden Äusserungen stimmen Sie eher zu?
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
b) Wirtschaft und
technischer Fortschritt
werden das Problem
begrenzter Rohstoffe so
lösen können, dass keine
Einschränkungen zu
befürchten sind.
3.2
6
7
Frage II13_3
a) Die Risiken der
Kernenergie sind
nicht tragbar.
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
3.0
3.0
2.8
2.6
3.4
3.5
3.7
b) Die Risiken der
Kernenergie sind
tragbar.
2.9
2.7
2.6
2.8
3.1
2.8
2.9
3.0
3.0
3.3
3.5
3.4
1
2
3
4
5
6
7
Frage II13_4
Soziodemografische Subgruppen
Frauen sind auch im Jahr 2014 technikkritischer als Männer: Mit Ausnahme der Aussage, dass Umweltprobleme im Wesentlichen durch neue Techniken und Erfindungen gelöst werden können, stimmen sie
jeweils signifikant häufiger als Männer der technikkritischen Aussage a zu. So liegt etwa die Zustimmung
zur Meinung, die moderne Industriegesellschaft missbrauche die Natur in gefährlicher Weise, bei den
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
12
Frauen bei 72%, bei den Männern bei 65%. Noch deutlicher ist der Unterschied bei der Aussage, wichtige Rohstoffe würden in absehbarer Zeit knapp und bedingten Einschränkungen des Lebensstandards, zu
der 71% der Frauen zustimmen aber nur 57% der befragten Männer. Die Risiken der Kernenergie
schliesslich finden 65% der Frauen und 58% der Männer nicht tragbar.
Regionale Unterschiede zwischen der Deutsch- und Westschweiz gibt es im Jahr 2014 keine: Alle Aussagen werden von den Romands ähnlich technikkritisch beantwortet wie von den Deutschschweizer/innen.
Auch zwischen anderen gesellschaftlichen Gruppen (Alter, Bildung, Einkommen) gibt es keine signifikanten Unterschiede.
5.3 Gefahren- und Problemwahrnehmung
Offene Frage nach Umweltproblemen
Im Univox 2014 wurde die Bevölkerung erstmals offen danach gefragt, welche Umweltprobleme in der
Schweiz am dringlichsten gelöst werden sollten. Solche offenen Fragen sind sehr aufschlussreich: Weil den
Befragten keine Antwortkategorien vorgegeben werden, müssen sie eigene Ideen und Überlegungen
entwickeln, die zeigen, ob und wie die Person über das Thema Umweltschutz denkt. Von den 1009 Befragten beantworten 163 bzw. 16% die Frage mit „weiss nicht“ – ein Anzeichen dafür, dass sich diese
Personen gedanklich kaum mit Umweltproblemen beschäftigen. Der Anteil der „weiss-nicht“-Antworten
variiert mit soziostrukturellen Merkmalen: Er liegt bei Personen mit tiefer Bildung besonders hoch (32%),
ebenso bei Niedrigverdiener/innen (Haushaltseinkommen bis 4‘000 CHF, 23%), Frauen (19%) sowie 1839-jährigen (20%) und über 65-jährigen (21%).
Welches Problem im Bereich Umwelt sollte in der Schweiz am
dringlichsten gelöst werden? Anteil «weiss nicht»-Antworten
(3/3)
offene Frage, nachträglich codiert, Mehrfachnennungen möglich, Angaben in Prozent, N=1009
GeSprachschlecht region
Total
16
D-CH
15
W-CH
20
Mann
14
Frau
19
Alter
40-64
HHEinkommen
18-39
bis 4000
20
11
Bildung
65+
21
23
4001 bis 7000
14
über 7000
14
tief
32
mittel
16
hoch
13
0%
5%
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
10%
15%
20%
Frage1
25%
30%
35%
5
Die grosse Mehrheit der Befragten hat jedoch eine Antwort gegeben. Diese wurde nachträglich codiert
und kategorisiert. Am häufigsten als Problem genannt wurde die Luftverschmutzung/Verschmutzung
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
13
durch Abgase (11%) sowie der zu hohe Energieverbrauch der Schweizer Bevölkerung (ebenfalls 11%).
Ebenfalls häufig angeführt wurde der motorisierte Verkehr (10%), die Überbauung von Grünflächen (9%)
und die Entsorgung radioaktiver Abfälle/die Kernenergie allgemein (9%):
Welches Problem im Bereich Umwelt sollte in der Schweiz am
dringlichsten gelöst werden? (1/3)
offene Frage, nachträglich codiert, Mehrfachnennungen möglich, Angaben in Prozent, N=1009
Luftverschmutzung, Verschmutzung durch
Abgase, Elektrosmog
11
Hoher Energieverbrauch, übermässiges Heizen
11
Verschmutzung durch Verkehr, zu viel Verkehr
10
Überbauung, Zersiedelung, Erhaltung von
Grünflächen
9
Atomenergie / Entsorgung radioaktiver Abfälle
9
Umweltverschmutzung / Verschmutzung der
Natur allgemein
7
Förderung erneuerbarer Energien
7
Hoher Co2-Ausstoss
4
Bodenverschmutzung, Einsatz von Pestiziden u.
Chemikalien
4
Abfallentsorgung, zu viel Abfall, Littering
4
weiss nicht
16
0%
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
5%
10%
15%
20%
Frage1
3
Die Wahrnehmung von Umweltproblemen unterscheidet sich zwischen der Deutsch- und Westschweiz.
Die nachfolgende Graphik zeigt jene Probleme, deren Häufigkeit der Nennung sich signifikant zwischen
den Sprachregionen unterscheidet. In der Deutschschweiz deutlich öfter aufgeführt wurden die Luftverschmutzung, die Verschmutzung durch den motorisierten Verkehr und die Überbauung. In der Westschweiz hingegen wurden häufiger die Verschmutzung der Umwelt im Allgemeinen sowie jene des Bodens genannt.
Welches Problem im Bereich Umwelt sollte in der Schweiz am
dringlichsten gelöst werden? nach Sprachregion (2/3)
offene Frage, nachträglich codiert, Mehrfachnennungen möglich, Angaben in Prozent, N=1009
5
W-CH
12
Verschmutzung durch Verkehr, zu viel Verkehr
7
11
Überbauung, Zersiedelung, Erhaltung von
Grünflächen
6
5
Umweltverschmutzung / Verschmutzung der
Natur allgemein
10
3
Bodenverschmutzung, Einsatz von Pestiziden u.
Chemikalien
6
15
weiss nicht
20
0%
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
D-CH
14
Luftverschmutzung, Verschmutzung durch
Abgase, Elektrosmog
5%
Frage1
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
10%
15%
20%
4
UNIVOX Umwelt 2014
14
Einschätzung von Umweltproblemen mit vorgegebenen Antwortkategorien
Ein anderes Bild ergibt die Auswertung der Frage nach der Gefahr vorgegebener Umweltprobleme bzw.
Technologien. Von den erfragten Problemen bzw. Technologien werden Kernkraftwerke, der Klimawandel allgemein und der Verbrauch von natürlichen Ressourcen als grösste Gefahren eingestuft – 69% finden, diese seien eine hohe oder sehr hohe Gefahr. Aber auch die Gentechnik in der Lebensmittelherstellung wird von 66% der Bevölkerung als gefährliche oder sehr gefährliche Technolgie eingestuft. Der Verlust der Biodiversität und der motorisierte Verkehr werden jeweils von 64% der Bevölkerung als Gefahr
wahrgenommen. Die Ausbreitung der Siedlungsflächen beurteilt mit 58% immer noch mehr als die Hälfte
der Befragten als Gefahr. Am wenigsten häufig als gefährlich eingestuft werden die Gentechnik in Medizin und Forschung (46%) sowie Mobilfunkantennen (44%). Im Folgenden werden detaillierte Ergebnisse
einzelner Umweltprobleme bzw. Technologien beschrieben.
Wie hoch schätzen Sie die Gefahr von den folgenden Technologien
und Problemen für Mensch und Umwelt ein? Überblick
Angaben in Prozent, N=1009
Kernkraftwerke
8
22
Gentechnik in der
Lebensmittelherstellung
7
22
26
29
43
32
Klimawandel
7
21
Verbrauch von
natürlichen Ressourcen
7
22
37
Verlust der Biodiversität
6
24
34
Motorisierter Verkehr
7
Ausbreitung der
Siedlungsflächen
29
9
Mobilfunkantennen
37
20%
2
3
30
6
29
32
25
29
40%
3
1
26
34
0%
3
32
34
14
1 keine Gefahr
4
35
30
16
Gentechnik in Medizin
und Forschung
2
37
60%
4 sehr hohe Gefahr
80%
3
19
6
17
6
100%
weiss nicht / keine Antwort
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
6
Kernenergie
Mit 69% stufen über zwei Drittel der Befragten die Kernenergie als Gefahr ein. Dieser Anteil ist in der
Westschweiz mit 74% deutlich höher als in der Deutschschweiz (66%); ebenso bei den Frauen (78%) als
bei den Männern (59%). Unterschiede gibt es auch zwischen den Einkommensgruppen: Personen mit
einem tiefen (bis 4000 CHF) oder mittleren Einkommen (4001 bis 7000 CHF) nehmen die Kernenergie
häufiger als Gefahr wahr (je 74%) als solche mit hohen Einkommen (über 7000 CHF, 64%). Keine Unterschiede sind in den verschiedenen Altersgruppen auszumachen. Werden die Antworten nach Parteipräferenz aufgeschlüsselt verlaufen die (signifikanten) Unterschiede entlang dem bekannten links-rechts Schema: Am häufigsten als Gefahr wahrgenommen wird die Kernenergie von Sympathisantinnen und Sympathisanten der Grünen Partei (83%), gefolgt von jenen der SP (82%), GLP (76%), CVP (60%), FDP und SVP
(je 49%). Selbst unter den Befragten, die sich der SVP am nächsten fühlen, stufen Personen die Kernenergie eher als Gefahr ein (49%) als als „keine Gefahr“ (47%).
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
15
Wie hoch schätzen Sie die Gefahr […] für Mensch und Umwelt ein?
Kernkraftwerke
Sprachregion
Angaben in Prozent, N=1009
Total
8
D-CH
9
Geschlecht
Mann
HH-Einkommen
W-CH
bis 4000
22
26
24
6
17
7
4001 bis 7000
5
über 7000
20
0%
35
10%
2
54
27
2
47
26
1
28
20%
1 keine Gefahr
30%
2
1
50
20
9
3
24
28
16
1
50
29
15
2
39
24
10
5
Frau
43
27
40%
3
36
50%
60%
70%
4 sehr hohe Gefahr
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
80%
1
90%
100%
weiss nicht / keine Antwort
Frage 2.3
12
Wie hoch schätzen Sie die Gefahr […] für Mensch und Umwelt ein?
Kernkraftwerke
Total
Angaben in Prozent, N=1009
8
Total
SVP
FDP
Parteisympathie
22
26
15
CVP
8
SP
3
14
Grüne
3
14
10%
1 keine Gefahr
41
33
28
54
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
1
60
30%
2
3
43
23
20%
1
35
28
22
4
32
25
20
2
2
28
17
33
GLP
0%
21
35
7
keine
43
29
18
3
40%
50%
60%
4 sehr hohe Gefahr
70%
80%
90%
100%
weiss nicht / keine Antwort
Frage 2.3
13
Gentechnik in der Lebensmittelherstellung
Zwei Drittel (66%) der Befragten nimmt die Gentechnik in der Lebensmittelherstellung als Gefahr wahr.
Diese Wahrnehmung unterscheidet sich signifikant zwischen den Sprachregionen, Geschlechtern, Altersund Einkommensgruppen: Westschweizer/innen (68%), Frauen (72%) und Personen zwischen 40 und 64
Jahren (71%) und solche mit mittlerem Einkommen (4001 bis 7000 CHF, 72%) nehmen die Gentechnik in
der Lebensmittelherstellung besonders häufig als Gefahr wahr. Interessant ist auch der Vergleich nach
Parteisympathie, der zeigt, dass Sympathisanten/innen der SVP die Gentechnik ebenso häufig als grosse
Gefahr betrachten wie jene der GLP. Die Gefahrenwahrnehmung ist nur bei Personen, die sich der grünen
Partei nahe fühlen, noch grösser.
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
16
Ausbreitung der Siedlungsflächen
Wie hoch schätzen Sie die Gefahr […] für Mensch und Umwelt ein?
Ausbreitung der Siedlungsflächen
Angaben in Prozent, N=1009
9
HH-Einkommen
Alter
Sprachregion
Total
30
5
D-CH
32
30
16
W-CH
18-39
11
40-64
9
26
34
bis 4000
6
25
34
4001 bis 7000
7
21
40
19
0%
1 keine Gefahr
20%
2
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
30%
3
6
31
5
31
31
40%
2
37
36
10%
50%
3
29
32
9
6
14
28
6
2
21
38
33
3
28
30
65+
über 7000
26
35
60%
4 sehr hohe Gefahr
1
21
70%
80%
90%
3
100%
weiss nicht / keine Antwort
Frage 2.5
16
Auf der aktuellen politischen Agenda wird aufgrund verschiedener Volksinitiativen (Ecopop, Zweitwohnungsinitiative, Kulturlandinitiative) die Ausbreitung der Siedlungsflächen viel diskutiert. Von welchen
Bevölkerungsgruppen wird sie besonders stark als Problem wahrgenommen? Die Auswertungen nach
Alter zeigen, dass Personen über 65 Jahren die grösste Gefahr in der Ausbreitung der Siedlungsflächen
sehen (69%), gefolgt von 40-64-jährigen (57%). Von den 18-39-jährigen findet „nur“ etwas über die
Hälfte (52%) die Ausbreitung der Siedlungsflächen ein Problem. Ein Grund hierfür ist sicher die Tatsache,
dass ältere Menschen die Veränderung der Landschaft viele Jahre mitverfolgen konnten.
Ein weiterer Unterschied besteht zwischen den Einkommensschichten: Personen mit mehr als 7000 CHF
Haushaltseinkommen stufen die Ausbreitung von Siedlungsflächen signifikant seltener als Gefahr (52%)
ein als solche mit mittlerem (4001 bis 7000 CHF, 71%) oder tiefem Einkommen (bis 4000 CHF, 65%);
dies gilt auch unter Kontrolle des Alters. Keine Unterschiede gibt es zwischen den Geschlechtern und
Bildungsgruppen. Auch die Parteisympathie wirkt sich nicht darauf aus, wie stark die Ausbreitung von
Siedlungsflächen als Gefahr wahrgenommen wird.
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
17
Klimawandel
Der Klimawandel wird von 37% der befragten Bevölkerung als sehr grosses und von weiteren 32% als
grosse Gefahr wahrgenommen (insgesamt: 69%).
Wie hoch schätzen Sie die Gefahr […] für Mensch und Umwelt ein?
Klimawandel
Alter
Geschlecht
Total
Angaben in Prozent, N=1009
7
Mann
21
32
10
Frau
5
18-39
4
40-64
24
30
18
65+
4
35
19
20%
1 keine Gefahr
4
37
20
10%
35
24
30%
2
3
40
33
11
0%
3
34
34
22
8
37
39
40%
3
1
50%
60%
4 sehr hohe Gefahr
70%
7
80%
90%
100%
weiss nicht / keine Antwort
Frage 2.7
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
19
Frauen stufen den Klimawandel signifikant häufiger als Gefahr ein (74%) als Männer (64%). Daneben
gibt es nur kleine Unterschiede zwischen soziodemographischen Gruppen. Der Vergleich nach Parteisympathie zeigt, dass Sympathisantinnen und Sympathisanten der Grünen sowie der SP den Klimawandel
signifikant häufiger als Gefahr wahrnehmen als jene der SVP.
Wie hoch schätzen Sie die Gefahr […] für Mensch und Umwelt ein?
Klimawandel
Angaben in Prozent, N=1009
Total
7
FDP
7
Parteisympathie
28
33
6
6
17
0%
10%
1 keine Gefahr
36
36
30%
2
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
3
3
38
4
39
27
20%
1
31
31
16
4
31
44
21
4
28
38
11
8
GLP
3
20
27
SP
37
33
4
keine
Grüne
32
15
SVP
CVP
21
51
40%
50%
60%
4 sehr hohe Gefahr
Frage 2.7
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
70%
2
80%
90%
100%
weiss nicht / keine Antwort
21
UNIVOX Umwelt 2014
18
5.4 Fokus: Klimawandel
Der Klimawandel gefährdet den Lebensraum von Millionen von Menschen und wird heute allgemein als
grosses Umweltproblem anerkannt. Im Folgenden wird der Klimawandel deshalb genauer unter die Lupe
genommen.
Fühlen Sie sich persönlich vom Klimawandel sehr stark, eher stark,
eher wenig oder gar nicht betroffen?
Alter
Geschlecht
Sprachregion
Total
Angaben in Prozent, N=1009
Total
21
D-CH
41
26
24
W-CH
48
13
26
Mann
40
25
Frau
18
40-64
19
gar nicht
10%
20%
30%
eher wenig
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
40%
9
27
40
50%
eher stark
sehr stark
Frage 3
70%
80%
1
8
90%
2
4
13
21
60%
2
9
27
41
2
1
12
30
42
30
0%
22
44
65+
2
6
21
38
16
18-39
10
20
1
100%
weiss nicht / keine Antwort
27
Obwohl zwei Drittel der Bevölkerung (69%, siehe oben) den Klimawandel als Gefahr wahrnimmt, fühlen
sich nur 36% der Befragten eher oder sehr stark vom Klimawandel betroffen. Der Anteil ist in der Westschweiz mit 61% doppelt so hoch wie in der Deutschschweiz (26%). Frauen fühlen sich häufiger stark
vom Klimawandel betroffen (39%) als Männer (34%), ebenso unter 65-jährige (18-39-jährige: 36%; 4064-jähigre: 40%) als über 65-jährige (29%). Personen mit mittlerer Bildung fühlen sich hingegen seltener
vom Klimawandel betroffen (32%) als Personen mit tiefer und hoher Bildung (je 43%, nur bei hoher Bildung signifikant).
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
19
Fühlen Sie sich persönlich vom Klimawandel sehr stark, eher stark,
eher wenig oder gar nicht betroffen?
HH-Einkommen
Total
Angaben in Prozent, N=1009
Total
21
bis 4000
22
4001 bis 7000
18
über 7000
19
gar nicht
25
20%
30%
eher wenig
5
12
32
27
40%
50%
eher stark
60%
sehr stark
1
11
25
37
10%
2
6 1
10
45
19
0%
26
44
21
hoch
10
30
28
26
mittel
26
42
41
tief
Bildung
41
3
7
3
16
70%
80%
1
90%
100%
weiss nicht / keine Antwort
Frage 3
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
28
Grundsätzlich gibt die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung an der Meinung zu sein, dass etwas (36%)
oder sogar viel mehr (35%) für den Klimaschutz getan werden muss (zusammen 71%).
Lediglich jeder Fünfte ist mit dem Umfang der Klimaschutzmassnahmen zufrieden.
Dabei fällt die Zustimmung für mehr Klimaschutz bei Frauen, Hochgebildeten und Westschweizern signifikant höher aus als bei Männern, niedriger Gebildeten und Deutschschweizern (Geschlecht: 74% zu 67%;
Bildung: 80% zu 59% (tief) resp. 66% (mittel); Sprachregion: 77% zu 68%).
Müsste in dieser Hinsicht viel mehr, etwas mehr, genau so viel wie
jetzt, etwas weniger oder viel weniger getan werden?
Geschlecht
Sprachregion
Total
Angaben in Prozent, N=1009
2 3
D-CH
W-CH 12
Mann
0%
viel weniger
28
28
10%
30%
5
48
40%
50%
genau so viel wie jetzt
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
8
27
32
20%
6
31
39
11
4
36
24
etwas weniger
5
33
38
6
5
47
34
17
5
30
30
23
mittel 2 3
3 2
35
38
16
Frau 1 2
hoch
36
21
2 4
tief
Bildung
20
2 3
60%
etwas mehr
Frage 7
70%
viel mehr
5
80%
90%
100%
weiss nicht / keine Antwort
37
Die Mehrheit der Befragten sieht sich und ihre Mitmenschen, ganz im Sinne des Begriffs „Eine Welt“, der
daran erinnert, dass es nur eine Erde gibt, die es zu bewahren gilt, in der Verantwortung und nicht die
Politik (32%) oder die Wirtschaft (13%). Indem jeder etwas dazu beiträgt kann in den Köpfen der Menschen also etwas bewirkt werden und das stimmt mit den Aussagen des Bundesamtes für Umwelt überein. Durch Verhaltensänderungen kann die Emission von CO2 reduziert und der Klimawandel damit ver-
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
20
langsamt werden. „Die grössten Potenziale liegen beim Verkehr sowie beim Heizen und beim Warmwasserverbrauch“ schreibt das BAFU.
Die Befragten wurden deshalb gefragt, ob sie ihr Verhalten aufgrund des Klimawandels geändert haben.
Ein Viertel (25%) gibt an, ihr Verhalten gar nicht geändert zu haben, weitere 36% antworten mit „eher
wenig“. 31% gibt an, das Verhalten „eher stark“ geändert zu haben, 7% „sehr stark“. Personen aus der
Romandie (48%), Frauen (41%), 40-64-jährige (42%) und hoch Gebildete (47%) geben signifikant häufiger an, ihr Verhalten eher stark oder sehr stark geändert zu haben.
Angaben in Prozent, N=1009
Angaben in Prozent, N=1009
25
36
31
7
Total
Haben Sie ihr Verhalten aufgrund des Klimawandels stark, eher
stark, eher wenig oder gar nicht geändert?
Total
Haben Sie ihr Verhalten aufgrund des Klimawandels stark, eher
stark, eher wenig oder gar nicht geändert?
1
25
24
41
27
W-CH
28
25
6 1
38
10
Alter
Sprachregion
D-CH
1
36
27
18-39
21
40-64
20
0%
gar nicht
10%
26
37
20%
30%
eher wenig
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
40%
8
35
50%
eher stark
60%
sehr stark
70%
6
80%
90%
Bildung
Geschlecht
Frau
36
39
2
0%
weiss nicht / keine Antwort
Frage 4
gar nicht
29
29
18
hoch
100%
10%
25
19
38
30%
eher wenig
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
1
2
8
4
6 1
39
40%
9
8
28
34
20%
50%
eher stark
60%
sehr stark
70%
8
80%
1
4 1
33
34
27
mittel
7
30
36
31
65+
tief
29
Mann
31
38
90%
1
100%
weiss nicht / keine Antwort
Frage 4
30
Wie wurde das Verhalten aufgrund des Klimawandels geändert?
Im Anschluss an die Frage nach der Verhaltensänderung wurden diejenigen, die angegeben haben, ihr
Verhalten mindestens „eher wenig“ geändert zu haben, gefragt, inwiefern das Verhalten geändert worden sei. Ein Drittel der Befragten (32%) gibt ab, das Auto weniger oder gar nicht mehr zu benutzen – dies
ist die häufigste Nennung. An zweiter Stelle folgen Nennungen zum Stromsparen im Allgemeinen, die von
21% der Antwortenden geäussert werden. Ebenfalls häufig genannt wird das Sparen beim Heizen (17%),
die vermehrte Benutzung des öffentlichen Verkehrs (14%), Abfalltrennung und saisongerechte Einkäufe
(je 11%).
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
21
Inwiefern haben Sie ihr Verhalten aufgrund des Klimawandels
verändert?
offene Frage, nachträglich codiert, Mehrfachnennungen möglich, Angaben in Prozent, N=1009
Filter: Nur Personen, die ihr Verhalten mindestens «eher wenig» geändert haben (Frage 4)
weniger Autofahren
32
21
Strom sparen, Energie sparen allgemein
17
Sparen beim Heizen, ohne fossile Brennstoffe…
14
vermehrt mit dem ÖV unterwegs
Abfallentsorgung / Trennung
11
11
Saisongerecht / regional Einkaufen, Bio-Produkte…
10
vermehrt zu Fuss / mit dem Velo unterwegs
6
Wasservervrauch einschränken
allgemein Sparsamkeit, Einschränkung, Verbrauch…
6
5
anderes
LED Lichter, Geräte mit tiefem Energieverbrauch,…
bauliche Massnahmen am Haus / Minergiehaus /…
Allgemein mehr überlegen, verfünftiger sein
5
5
4
8
weiss nicht
0%
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
5%
10%
15%
Frage 5
20%
25%
30%
35%
31
Die Verhaltensänderungen unterscheiden sich zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. In der
Deutschschweiz wird häufiger als in der Westschweiz angeben, dass Autofahrten reduziert würden, dass
beim Heizen gespart werde, dass allgemein sparsamer mit Ressourcen umgegangen werde und dass mehr
Überlegungen zum Thema Umweltschutz angestellt werden. Befragte aus der Westschweiz hingegen
geben häufiger an, Abfälle zu trennen. Zudem antworten sie häufiger mit „weiss nicht“.
In den Antworten von Männern und Frauen spiegelt sich die in der Schweiz noch immer verbreitete traditionelle geschlechtsspezifische Arbeitsteilung wieder: Frauen geben deutlich häufiger an, Ihr Verhalten in
den Bereichen Abfalltrennung, Einkäufe, Velofahrten und Wasserverbrauch geändert zu haben, Männer
hingegen nennen signifikant häufiger allgemein Änderungen im Mobilitätsverhalten (ohne konkrete Angabe was genau geändert wurde) sowie den Kauf von Hybrid- und Elektroautos.
Auch zwischen den Altersgruppen gibt es Unterschiede: 18-39-jährige berichten signifikant häufiger als
über 65-jährige, ihr Verhalten in den Bereichen Abfallentsorgung, saisongerechte Einkäufe, Wasserverbrauch und Velofahrten / Fusswege verändert zu haben. Über 65-jährige antworten hingegen deutlich
häufiger mit weiss nicht (18% gegenüber je 6% in den anderen Altersgruppen).
Personen mit unterschiedlichem Bildungsniveau unterscheiden sich schliesslich nur bei vereinzelten Punkten. So geben etwa Hochgebildete signifikant häufiger an, auf Flugreisen zu verzichten (7%), ihr Mobilitätsverhalten allgemein geändert zu haben (6%) sowie Sonnenkollektoren installiert zu haben (5%).
Unterschiede gibt es aber je nach Einschätzung, ob das eigene Verhalten „eher wenig“, „eher stark“ oder
„sehr stark“ geändert wurde (vorangehende Frage, siehe oben). So geben zum Beispiel Personen, die
angegeben haben, ihr Verhalten aufgrund des Klimawandels „sehr stark“ verändert zu haben, deutlich
häufiger an, auf Flugreisen zu verzichten (13%) sowie ihren Konsum allgemein einzuschränken (8%).
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
22
Inwiefern haben Sie ihr Verhalten aufgrund des Klimawandels
verändert? nach selbstberichteter Verhaltensänderung
offene Frage, nachträglich codiert, Mehrfachnennungen möglich, Angaben in Prozent, N=1009
Filter: Nur Personen, die ihr Verhalten mindestens «eher wenig» geändert haben (Frage 4)
18
17
Strom sparen, Energie sparen allgemein
10
vermehrt mit dem ÖV unterwegs
13
7
Saisongerecht / regional Einkaufen, BioProdukte einkaufen
13
7
vermehrt zu Fuss / mit dem Velo unterwegs
10
weiss nicht
0
2
werfe weniger Dinge weg, Recycling,
produziere weniger Abfall
eher wenig
eher stark
sehr stark
16
13
9
5
6
6
2
4
Verzicht auf Flugreisen
27
20
13
6
Nichts
1
Reduktion des Konsums allgemein
2
selber Gemüse anpflanzen / eigener Garten
3
3
8
0%
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
10%
20%
30%
40%
Frage 5
33
Massnahmen, um das Klima zu schützen
Wird nicht nach den eigenen Verhalten gefragt, sondern ganz allgemein nach Massnahmen, um das Klima zu schützen, werden ähnliche Punkte genannt: Die Reduktion des motorisierten Verkehrs (19%), die
Reduktion des Energieverbrauches allgemein (17%), die Reduktion von Abgasen bzw. Treibhausgaben
(16%) und von CO2 (14%). Genannt wird zudem die Förderung und/oder Verwendung erneuerbarer
Energien (12%). Häufig antworten die Befragten zudem, es müsse allgemein Sorge zur Natur getragen
werden (10%), man müsse allgemein sparsamer leben und den (eigenen) Verbrauch einschränken (13%)
sowie die Eigenverantwortung erhöhen (8%). Zu den häufigsten Antworten zählt zudem die Reduktion es
Verbrauches fossiler Brennstoffe (7%) sowie die Äusserung, die Industrie müsse ihre Emissionen reduzieren (6%). Politische Massnahmen werden nur vereinzelt genannt: 4% antworten allgemein, die Politik,
der Staat bzw. die Behörden müssten etwas unternehmen, weitere 3% sind konkreter und schlagen Lenkungssteuern oder Strafen vor.
Welches sind die drei wichtigsten Massnahmen,
um das Klima zu schützen?
offene Frage, nachträglich codiert, 3 Nennungen möglich, nur häufigste Nennungen, Angaben in Prozent, N=1009
motorisierter Verkehr reduzieren
19
Energiesparen allgemein, Reduktion des
Enegergieverbrauches
Reduktion von Abgasen / Treibhausgasen
allgemein
17
16
Reduktion Co2-Ausstoss
14
allgemein Sparsamkeit, Einschränkung,
Verbrauch reduzieren, schonender Umgang…
13
Förderung erneuerbarerer Energien
12
Umweltschutz allgemein, Sorge zur Natur
10
anderes
8
Eigenverantwortung erhöhen / mehr überlegen,
vernünftiger sein
8
Weniger fossile Brennstoffe verbrauchen
7
Industrie soll Abgase / Emissionen reduzieren
6
weiss nicht
12
0%
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
5%
Frage 9
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
10%
15%
20%
40
UNIVOX Umwelt 2014
23
Die Nennungen unterscheiden sich deutlich nach soziodemographischen Merkmalen: So finden etwa
Frauen häufiger, der Einkauf von regionalen bzw. saisongerechten Produkten, die Abfalltrennung und die
Reduktion des Flugverkehrs zählten zu den wichtigsten Massnahmen, um das Klima zu schützen, während
Männer sind vermehrt dafür aussprechen, weniger mit fossilen Brennstoffen zu heizen und den Ausstoss
von Emissionen zu besteuern.
Welches sind die drei wichtigsten Massnahmen,
um das Klima zu schützen? nach Sprachregion und Altersgruppen
offene Frage, nachträglich codiert, 3 Nennungen möglich, nur Antworten, die sich signifikant
zwischen den Gruppen unterscheiden, Angaben in Prozent, N=1009
18
motorisierter Verkehr reduzieren
Energiesparen allgemein,
Reduktion des
Enegergieverbrauches
19
12
Reduktion von Abgasen /
Treibhausgasen allgemein
11
allgemein Sparsamkeit,
Einschränkung, Verbrauch
reduzieren, Ressourcen schonen
Förderung erneuerbarerer
Energien (Sonnenenergie,
Windenergie, Wasserkraft)
10
Förderung erneuerbarerer
Energien
15
10%
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
9
22
20
18-39
40-64
65+
19
11
4
17
Abfälle
7
trennen/reduzieren, 4
Recycling, weniger… 2
15
Politik muss etwas
machen
regionale / Bio-Produkte
kaufen
10
11
0%
10
17
12
11
Umweltschutz allgemein, Sorge
zur Natur
14
motorisierter Verkehr
reduzieren
D-CH
W-CH
Reduktion Co2-Ausstoss
14
Reduktion Co2-Ausstoss
22
20%
30%
4
1
4
0%
6
6
10%
20%
30%
Frage 9
41
Gross Unterschiede zeigen sich auch zwischen den Altersgruppen. 18-39-jährige zählen folgende Punkte
überdurchschnittlich häufig zu den wichtigsten Klimaschutzmassnahmen: Die Förderung erneuerbarer
Energien, Abfalltrennung, den Einkauf regionaler bzw. saisongerechter Produkte und die Entwicklung
neuer Technologien. Über 65-jährige schlagen dagegen häufiger vor, weniger zu Heizen. Zudem antworten sie signifikant häufiger als jüngere Menschen mit „weiss nicht“, was darauf hindeutet, dass jüngere
Menschen besser über das Thema Umweltschutz informiert sind.
Massnahmen zum Klimaschutz in der Schweiz
Die Forderung der Schweizer Bevölkerung nach mehr Klimaschutzmassnahmen, sowie stärkere Zustimmung in bestimmten Bevölkerungsgruppen – besonders Westschweizer und Frauen - wird auch aus der
Zustimmung zu weiteren Aussagen zum Klimaschutz ersichtlich (Skala 1= stimme überhaupt nicht zu; 5 =
stimme voll und ganz zu, Anteile 4 und 5 werden als Zustimmung zusammengenommen; Anteile 1 und 2
als Ablehnung).
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
24
Überblick Fragen zum Klimaschutz
Mittelwerte, N=1009
Die Schweiz soll Klimaschutzmassnahmen umsetzen, um
Arbeitsplätze zu schaffen und vom Erdöl unabhängiger zu
werden.
3.9
Die Politik soll mehr gegen die Klimaerwärmung tun
3.6
Die Schweiz soll sich zum Ziel setzen, das
klimafreundlichste Land Europas zu werden.
3.5
Der Betrieb von Öl- und Gasheizungen mit hohem CO2Ausstoss ist nicht mehr zeitgemäss und sollt daher
verboten werden.
3.4
Die Schweiz hat ihre Möglichkeiten, den Ausstoss von CO2
und anderen Treibhausgasen zu reduzieren bereits
ausgeschöpft.
2.4
0
1
2
3
4
5
Frage 1.1-1.5, 1.7
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
3
Die These, dass durch Klimaschutzmassnahmen die Abhängigkeit der Schweiz vom Erdöl abgebaut und
neue Arbeitsplätze geschaffen werden können und sollen, findet in der Schweizer Bevölkerung grossen
Anklang (3.9). Etwa zwei Drittel der Bevölkerung (63%) sind der Meinung, dass ein solcher ökonomischer
Grund für mehr Klimaschutzmassnahmen spricht. Die Zustimmung bei den Westschweizern ist hier erneut
signifikant höher als bei den Deutschschweizern (4.2 zu 3.7).
Die Schweiz soll Klimaschutzmassnahmen umsetzen, um
Arbeitsplätze zu schaffen und vom Erdöl unabhängiger zu werden
Die Politik soll mehr gegen die Klimaerwärmung tun
Angaben in Prozent, N=1009
Angaben in Prozent, N=1009
5
8
5
8
26
24
37
30
3
30
2
Total
3.7
W-CH
4
0%
6
14
10%
20%
18
53
30%
stimme überhaupt nicht zu = 1
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
2
40%
3
4
50%
60%
70%
stimme voll und ganz zu = 5
6
80%
90%
Geschlecht
Sprachregion
D-CH
21
MW:
3.9
Sprachregion
Total
MW:
4.2
8
9
D-CH
8
10
W-CH
9
8
Mann
10
0%
11
45
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
2
40%
3
4
50%
70%
stimme voll und ganz zu = 5
Frage 1.3
3.5
3.9
2
33
60%
2
31
25
30%
3.6
5
23
22
20%
3
26
17
26
9
32
27
16
9
10%
24
27
stimme überhaupt nicht zu = 1
weiss nicht / keine Antwort
Frage 1.4
6
Frau
100%
24
80%
5
90%
3.5
3.7
100%
weiss nicht / keine Antwort
9
Am zweitstärksten stimmen die Befragten der Aussage zu, dass die Politik mehr gegen die Klimaerwärmung tun sollte (3.6). Etwas über die Hälfte der Befragten (56%) fordern mehr politische Massnahmen.
Jeder vierte Schweizer (24%) findet die politischen Massnahmen zum Klimaschutz genau richtig und nur
etwa jeder Sechste (17%) gibt an, dass die Politik (eher) weniger gegen die Klimaerwärmung tun müsse.
Auch hier ist die Zustimmung bei der westschweizer und der weiblichen Bevölkerung (3.9 und 3.7) stärker
als bei den Deutschschweizern oder bei Männern (je 3.5).
Bei den nächsten beiden Aussagen zeigt sich eine ähnliche Verteilung. Die Schweiz – das klimafreundlicheste Land Europas – dieses opportunistische Ziel sollte die Schweiz nach Meinung der knappen Mehrheit der Befragten (51%) verfolgen (3.5). Ein Viertel der Befragten ist neutral (24%), in etwa genauso viele
sprechen sich dagegen aus (23%). Frauen (3.7) stimmen der Aussage wieder signifikant stärker zu als
Männer (3.4).
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
25
Die Schweiz soll sich zum Ziel setzen, das klimafreundlichste Land
Europas zu werden
Angaben in Prozent, N=1009
Total
MW:
11
12
12
18
15
25
33
18
2
3.5
1
3.4
28
Geschlecht
Mann
24
9
Frau
10
0%
10%
23
20%
17
30%
stimme überhaupt nicht zu = 1
2
40%
3
4
38
50%
60%
70%
stimme voll und ganz zu = 5
3
80%
90%
3.7
100%
weiss nicht / keine Antwort
Frage 1.5
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
12
Auch die Klimaschutzmassnahme eines Verbots für Öl- und Gasheizungen mit hohem CO2-Ausstoss findet insgesamt mehr Zustimmung als Ablehnung in der Bevölkerung (3.4). Allerdings gibt es nur in der
Westschweiz (57%) und unter den Mietern (52%), die nicht für neue Heizungsanlagen aufkommen müssten, eine klare Mehrheit für einen solchen Vorstoss. Insgesamt liegt die Zustimmung bei 47%, ein Viertel
der Bevölkerung ist unentschlossen (24%), genauso viele wie sich dagegen aussprechen (24%).
Mieter, Westschweizer (je 3.6) und Personen mit tiefer (3.8) oder hoher Bildung (3.6) stimmen einem solchen Vorschlag signifikant stärker zu als Eigentümer (3.2), Deutschschweizer oder Personen mit mittlerer
Bildung (je 3.3).
Der Betrieb von Öl- und Gasheizungen mit hohem CO2-Ausstoss ist
nicht mehr zeitgemäss und sollt daher verboten werden
Angaben in Prozent, N=1009
Angaben in Prozent, N=1009
MW:
MW:
Sprachregion
12
12
12
13
24
20
27
4
3.4
3
3.3
4
3.6
Total
Total
Der Betrieb von Öl- und Gasheizungen mit hohem CO2-Ausstoss ist
nicht mehr zeitgemäss und sollt daher verboten werden
D-CH
13
W-CH
28
10
21
17
23
19
38
12
15
Bildung
4
mittel
13
hoch
12
22
21
14
38
26
3.8
7
20
23
4
3.3
10
Miete
0%
10
10%
20%
21
30%
stimme überhaupt nicht zu = 1
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
2
21
40%
3
4
50%
34
60%
70%
stimme voll und ganz zu = 5
80%
2
90%
15
20
24
27
21
24
4
3.4
2
3.2
9
26
20
32
4
3.6
3.6
100%
0%
weiss nicht / keine Antwort
Frage 1.7
24
Wohnung/Haus
Eigentum
8
tief
12
10%
20%
30%
stimme überhaupt nicht zu = 1
13
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
2
40%
3
4
50%
60%
70%
stimme voll und ganz zu = 5
80%
90%
100%
weiss nicht / keine Antwort
Frage 1.7
14
Die Formulierung der letzten Aussage ist der der anderen entgegengesetzt. Eine Zustimmung zu der Aussage: „die Schweiz hat ihre Möglichkeiten, den Ausstoss von CO2 und anderen Treibhausgassen zu reduzieren bereits ausgeschöpft“ bedeutet eine skeptische Einstellung zu mehr Klimaschutzmassnahmen. Wird
die Aussage abgelehnt, so steht der Befragte mehr Klimaschutz positiv gegenüber.
Die Tatsache, dass die Aussage insgesamt die geringste Zustimmung bekommen hat (2.4) spricht für die
Offenheit der Schweizer Bevölkerung für mehr Klimaschutz.
Die Mehrheit der Schweizer ist sich einig, die Schweiz hat ihre Möglichkeiten zur Senkung des CO2Ausstosses noch nicht ausgeschöpft (53%). Besonders hoch ist dieser Anteil bei den Hochgebildeten
(hoch: 64%, mittel: 49%, tief: 41%) und den Städtern (Stadt: 56%, Agglo: 54%, Land: 49%, signifikant).
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
26
Bildung scheint also ein klares Indiz dafür zu sein, ob Menschen über Klimaschutzmöglichkeiten informiert
sind. Hier sind es nun die Deutschschweizer (55%), welche mehrheitlich das Potential von zusätzlichen
Klimaschutzmassnahmen in der Schweiz sehen. Westschweizer sind hier skeptischer (48%).
Die Schweiz hat ihre Möglichkeiten, den Ausstoss von CO2 und
anderen Treibhausgasen zu reduzieren bereits ausgeschöpft
Die Schweiz hat ihre Möglichkeiten, den Ausstoss von CO2 und
anderen Treibhausgasen zu reduzieren bereits ausgeschöpft
Angaben in Prozent, N=1009
Angaben in Prozent, N=1009
28
D-CH
28
W-CH
hoch
10%
30%
stimme überhaupt nicht zu = 1
2
40%
3
4
50%
5
70%
stimme voll und ganz zu = 5
80%
Stadt
2.5
9
2.8
6
6
2.5
7
6
25
23
2.1
35
Agglo
21
25
Land
10
7
7
2.4
9
6
7
2.2
8
2.4
7
21
23
10%
20%
30%
stimme überhaupt nicht zu = 1
weiss nicht / keine Antwort
22
29
26
0%
100%
Frage 1.2
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
28
2.3
6
90%
MW:
Total
13
12
18
60%
5
15
22
20%
7
12
14
26
42
0%
10
18
27
7
11
22
17
22
10
23
20
24
mittel
23
27
28
tief
Bildung
25
2.4
Siedlungsart
Sprachregion
MW:
Total
2
25
40%
3
10
4
50%
60%
70%
stimme voll und ganz zu = 5
7
12
8
80%
90%
6
2.5
100%
weiss nicht / keine Antwort
Frage 1.2
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
8
Energiewende
Das Schlagwort Energiewende steht für die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien
sowie Energiesparen. Die Befragten wurden gefragt, ob sie dies als etwas Positives oder Negatives bewerten. Die Antwort fällt klar aus. Die Energiewende ist klar positiv konnotiert (4.2). Nur 5% der Schweizer
verbinden mit dem Begriff Energiewende etwas Negatives. Mehr als drei Viertel der Schweizer Bevölkerung (77%) bewertet die Energiewende hingegen positiv. Etwa jeder Fünfte hat oder äussert keine Einschätzung zur Energiewende (19%; 3 = 17% + weiss nicht /k. A. = 2%).
Wieder sind es Westschweizer, Frauen und Hochgebildete (je 4.3), die besonders positiv eingestellt sind.
Deutschweizer, Männer und Personen mit niedrigerer Bildung sind zwar auch positiv eingestellt, sind in
ihrer Bewertung aber etwas verhaltener (je 4.1).
Unter Energiewende versteht man die Umstellung der
Energieversorgung auf erneuerbare Energien sowie Energiesparen. Ist
die Energiewende für Sie eher etwas Positives oder Negatives?
Unter Energiewende versteht man die Umstellung der
Energieversorgung auf erneuerbare Energien sowie Energiesparen. Ist
die Energiewende für Sie eher etwas Positives oder Negatives?
Angaben in Prozent, N=1009
Angaben in Prozent, N=1009
Geschlecht
D-CH
3 2
W-CH
31
17
30
17
47
34
43
2
4.2
1
4.1
MW:
Total
3 2
3 2
tief
Mann
14
4 3
Frau 11
0%
20
57
17
32
16
10%
1 sehr negativ
43
28
20%
30%
2
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
3
51
40%
4
50%
60%
5 sehr positiv
70%
80%
90%
1
4.1
2
4.3
mittel
hoch
3 3
32
3 2
0%
100%
weiss nicht / keine Antwort
Frage 2
17
30
22
47
19
2
49
4
4.2
4.1
4.3
5
Bildung
Sprachregion
Total
MW:
18
12
10%
1 sehr negativ
15
35
41
22
20%
58
30%
2
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
3
40%
4
50%
60%
5 sehr positiv
Frage 2
70%
80%
90%
1
4.1
2
4.3
100%
weiss nicht / keine Antwort
16
Die Auswirkungen der Energiewende auf die Wirschaft sind jedoch nicht jedem klar. Etwa jeder Zehnte
enthält sich bei dieser Frage (9%), besonders hoch ist der Anteil bei Personen mit tiefer Bildung (21%).
Grundsätzlich zeigt sich aber, dass mehr Personen Vorteile für die Wirtschaft sehen als Nachteile (44% zu
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
27
15%). Für jeden Dritten (31%) halten sich Vor- und Nachteile die Waage. Mieter (3.6), Westschweizer
(3.9) und Personen mit hoher oder tiefer Bildung (3.6 und 3.7) sehen signifikant häufiger Vorteile der
Engergiewende für die Wirtschaft als Eigentümer (3.4) Deutschschweizer (3.3) oder Personen mit einem
mittleren Bildungsabschluss (3.4).
Wie beurteilen sie persönlich die Energiewende? Die Energiewende
bringt für die Wirtschaft…
Wie beurteilen sie persönlich die Energiewende? Die Energiewende
bringt für die Wirtschaft…
Angaben in Prozent, N=1009
Angaben in Prozent, N=1009
D-CH
2
31
25
mittel
hoch
15
5
W-CH
tief
Bildung
12
19
9
MW:
Total
3
3.5
36
6
21
3 4
19
31
3
10%
20%
30%
40%
50%
3.7
15
24
26
60%
70%
80%
31
25
19
9
3.5
3.9
21
27
29
12
3.3
7
12
24
33
10
12
37
18
15
4
0%
28
3
8
3.4
7
3.6
90%
Eigentum
3
Miete
3
16
31
24
19
7
100%
0%
8
32
10%
20%
28
30%
40%
50%
60%
19
70%
80%
3.6
10
90%
100%
grosse Nachteile
eher Nachteile
gleich viele Nachteile wie Vorteile
grosse Nachteile
eher Nachteile
gleich viele Nachteile wie Vorteile
eher Vorteile
grosse Vorteile
weiss nicht / keine Antwort
eher Vorteile
grosse Vorteile
weiss nicht / keine Antwort
Frage 4
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
3.4
Wohnung/Haus
Sprachregion
Total
MW:
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
18
Frage 4
19
Ist die Energiewende eine noble Idee oder kann sie auch gelingen? Die Mehrheit der Schweizer ist davon
überzeugt (55%), dass die Energiewende gelingen kann. Nur 13% stehen der Umsetzbarkeit der Energiewende pessimistisch gegenüber. Jeder Dritte kann oder will dazu keine Meinung äussern (32%, 3=
26% + weiss nicht / k. A. = 6%). Die Westschweizer sind wesentlich (4.2) optimistischer als die Deutschschweizer (3.5).
Glauben Sie, dass die Energiewende gelingen kann?
Angaben in Prozent, N=1009
Total
MW:
4
5
26
27
11
28
31
31
6
18
4
3.7
3.5
Sprachregion
D-CH
9
W-CH
3 4
0%
15
10%
1 sicher nicht
18
20%
30%
2
3
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
50
40%
4
50%
60%
5 sicher schon
4.2
10
70%
80%
90%
100%
weiss nicht / keine Antwort
Frage 3
17
Anpassung an den Klimawandel
Unter Anpassung an den Klimawandel wird die Anpassung an die aufgrund des Klimawandels veränderten Umwelt- und Lebensbedingungen verstanden. Kann sich die Schweizer Bevölkerung etwas unter diesen Stichwort vorstellen?
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
28
Was verbinden Sie mit Anpassung an den Klimawandel?
offene Frage, nachträglich codiert, Mehrfachnennungen möglich, Angaben in Prozent, N=1009
Verwantwortung übernehmen /Verhalten verändern
allgemein
Veränderungen im Wetter / in den Jahreszeiten, mehr
Wärme
15
6
6
nichts, keine Ahnung
5
anderes
Erderwärmung, Treibhauseffekt
4
Reduktion Co2-Ausstoss/Schadstoffe
4
weniger Autofahren
4
Einschränkung Engergieverbrauch
4
Mehr Umweltkatastrophen, Unwetter,
Überschwemmungen, Hochwasser etc.
3
Veränderungen in der Vegetation / in der Natur allgemein
3
Schmelzen der Gletscher
3
Sparen beim Heizen, ohne fossile Brennstoffe heizen, mit
erneuerbaren Stoffen Heizen
3
weniger Ressourcen verbrauchen, Ressourcenknappheit
3
34
weiss nicht
0%
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
10%
Frage 6
20%
30%
40%
34
Die offene Frage danach, was mit der Anpassung an den Klimawandel verbunden wird, gibt Aufschluss:
Ein Drittel der Befragten (34%) antwortet mit „weiss nicht“, weitere 6% mit „nichts“. Die häufigste Antwort ist sehr allgemein: „Mehr Verantwortung übernehmen / das Verhalten ändern“. Alle anderen genannten Antworten beziehen sich eher auf den Klimawandel selbst („Erderwärmung“ (4%), „mehr Umweltkatastrophen“ (3%) oder auf Verhaltensweisen, die den Klimawandel verlangsamen, etwa die Reduktion von CO2 (4%) oder die Einschränkung des Energieverbrauchs (4%). Der Begriff Anpassung an den
Klimawandel scheint in der Bevölkerung somit weitgehend unbekannt.
CO2-Abgabe
Drei von vier Schweizer Bürgern ist die CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe (Heizöl, Erdgas, Kohle) ein
Begriff. Bei Frauen (64%) und Personen mit niedriger Bildung (47%) ist dies jedoch signifikant seltener der
Fall als bei Männern (82%) oder Personen mit mittlerer (75%) oder hoher Bildung (76%). Auch zwischen
den Landesteilen gibt es Unterschiede. Die Deutschschweizer sind besser informiert als die Westschweizer
(75% zu 67%). Einen Einfluss auf das Verhalten hat dies jedoch bei nur rund einem Drittel der Bevölkerung (35%). Besonders hoch ist der Anteil an Personen, die aufgrund der CO2-Abgabe ihr Verhalten ändern, unter den Westschweizern, veglichen zu den Deutschschweizern (48% zu 30%). Noch extremer fällt
der Unterschied zwischen Personen mit niedriger Bildung (56%) und Mittel- und Hochgebildeten aus
(34% resp. 35%). Erstgenannte geben signifikant häufiger an ihr Verhalten aufgrund des Wissens um die
CO2-Abgabe geändert zu haben. Das Einkommen, das an dieser Stelle als Erklärung nahe liegt hat jedoch
keinen signifikanten Einfluss.
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
29
Haben Sie Ihr Verhalten aufgrund der CO2-Abgabe geändert?
Ja-Anteile
Sprachregion
Total
Angaben in Prozent, N=1009
35
D-CH
30
W-CH
48
Alter
18-39
26
40-64
40
65+
40
Wohnung/
Haus
Bildung
tief
56
mittel
34
hoch
35
Eigentum
38
Miete
31
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Frage 11
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
43
Um CO2 einzusparen lässt ein Viertel der Befragten, die angegeben haben ihr Verhalten geändert zu haben, schon mal das Auto stehen (27%). Etwa gleich viele heizen weniger (24%) oder haben sogar eine
neue Heizung installiert oder die Heizung (20%) oder die Wohnung umgebaut und besser isoliert (17%).
Allgemeine Sparsamkeit (10%) oder Umstieg auf den öffentlichen Verkehr (8%) wird immerhin noch von
etwa jedem Zehnten genannt. Weniger Flugreisen, mehr Velofahren, der Kauf eines sparsameren Autos
oder einer Solaranlage wurde hingegen seltener als Massnahme aufgeführt (je 3%).
Inwiefern haben Sie Ihr Verhalten aufgrund der CO2-Abgabe
geändert?
offene Frage, nachträglich codiert, Mehrfachnennungen möglich, nur häufigste Nennungen, Angaben in Prozent, N=1009
27
weniger Autofahrten
weniger Heizen
24
neue /andere Heizung (Solar, Wärmepumpe,
Pellets, Gas etc.) oder Heizung umgebaut
bauliche Massnahmen am Haus / der Wohnung,
Isolation
20
17
10
allgemeine Einschränkung, Sparsamkeit
Umstieg auf öffentlichen Verkehr
8
anderes
6
weniger Flugreisen
3
mehr Velofahren
3
Kauf von Auto, dass weniger verbraucht
3
Solarenergie installiert (Heizung oder
Warmwasser, oder ohne Angabe)
3
0%
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
5%
10%
Frage 12
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
15%
20%
25%
30%
44
UNIVOX Umwelt 2014
30
6 Einstellung der Schweizer
Bevölkerung zur Umweltpolitik
6.1 Umweltschutz im Vergleich zu anderen öffentlichen
Aufgaben
59% der Schweizer Bevölkerung sind 2014 der Meinung, dass zu Gunsten des Umweltschutzes an anderen Orten gespart werden soll. Damit ist der Anteil erstmals seit 2010 wieder gestiegen, liegt aber immer
noch unter den Werten von 2012 (63%), 2011 (65%) sowie 2010 (67%).
Diese Forderung, dass zu Gunsten des Umweltschutzes an anderen Orten gespart werden soll, wird in der
Romandie mit 74% deutlich häufiger vertreten als in der Deutschschweiz (52%). Unterschiede gibt es
auch zwischen Männern (56%) und Frauen (61%) und Mieter/innen (62%) gegenüber Wohneigentümer/innen (55%). Keine Unterschiede gibt es zwischen den Einkommens- und Bildungsgruppen.
Es gibt Leute, welche die Meinung vertreten, dass zu Gunsten des
Umweltschutzes bei anderen Staatsausgaben gespart werden sollte. Stimmen
Sie dem zu?
1986-2005: N = ca. 700, 2008-2014: N = ca. 1000, Nennungen: Ja, Angaben in Prozent
100
80
79 81
75
79
76
70 71
69
63
60
66
69
62
61
55
49
51
67 65
63
56
59
40
20
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
0
Frage II8A
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
31
6.2 Bereiche umweltpolitischen Handelns
In welchen Bereichen müssten die Behörden Ihrer Meinung nach künftig
mehr tun, wo handeln sie gerade richtig und wo sollten sie weniger tun?
2014: N = 1009, Angaben in Prozent
sparsame Verwendung des Bodens
6
31
59
4
weniger tun
in der Verringerung schädlicher Abgase
4
32
61
3
gerade richtig
im Energiesparen 4
Natur- und Landschaftsschutz
23
5
41
Schutz des Bodens vor Schadstoffen 2
Schutz vor Risiken der Gentechnologie
im Schutz vor Klimaänderungen
4
in der Lärmbekämpfung
30
0%
61
47
51
40%
60%
4
5
42
38
20%
7
46
30
mehr tun
weiss nicht/keine
Antwort
6
51
45
8
4
1
63
12
6
2
52
29
Lebensmittelschutz / Lebensmittelkontrolle
Schutz vor radioaktiver Strahlung
72
3
7
80%
100%
Frage II16
Die Bevölkerung unterstützt 2014 weiterhin alle behördlichen Massnahmen zugunsten des Umweltschutzes. Es gibt in allen Bereichen deutlich mehr Personen, die finden, man sollte mehr tun, als solche, die
denken, man sollte weniger tun (vgl. Abb. oben).
Vergleicht man die Differenzen zwischen diesen beiden Polen, erfährt das Energiesparen mit Abstand
wieder am meisten Unterstützung (68%, +5%-Punkte). Massnahmen zum Schutz des Bodens vor Schadstoffen (61%, +3%-Punkt), genauso wie zum Schutz vor Klimaänderungen (57%, + 1%-Punkt) werden
2014 wieder verstärkt gefordert.
Die Verringerung schädlicher Abgase erfährt zwar wieder hohen Zuspruch. Dieser fällt jedoch im zweiten
Jahr in Folge leicht schwächer aus (57%, -3%-Punkte). Keine Veränderungen gibt es bei der sparsamen
Verwendung des Bodens (53%, +/-0), dem Natur- und Landschaftsschutz (47%; +/-0%-Punkte), sowie
beim Schutz vor radioaktiver Strahlung (47%, +/-0%-Punkte). Geringe Unterstützungswerte ergeben sich
in diesem Jahr für die Bereiche Lebensmittelschutz/ Lebensmittelkontrolle (40%, -3%-Punkte) und Schutz
vor Risiken der Gentechnologie (39%, +/-0%-Punkte). Besonders schwach fällt die Zustimmung für mehr
Massnahmen im Bereich der Lärmbekämpfung aus. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Differenz um -10%Punkte auf nur mehr 34% gefallen. Dies bedeutet im Rückschluss aber auch, dass Rund die Hälfte der
Schweizer Bevölkerung mit den vorhandenen Massnahmen zur Lärmbekämpfung zufrieden ist (47%).
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
32
In welchen Bereichen müssten die Behörden Ihrer Meinung nach künftig
mehr tun, wo handeln sie gerade richtig und wo sollten sie weniger tun?
2011-2014: N = ca. 1000, Anteil „Mehr tun“ in Prozent
Schutz vor Klimaveränderungen
sparsame Verwendung des Bodens
53
61
61
62
61
59
57
60
2014
2013
2012
2011
61
6364
Verringerung schädlicher Abgase
Schutz vor Risiken der Gentechnologie
42
72
51
4848
68
Energiesparen
72
72
82
63
61
61
60
Schutz des Bodens vor Schadstoffen
51
51
52
53
Schutz vor radioaktiver Strahlung
42
48
45
45
Lärmbekämpfung
Natur- und Landschaftsschutz
Lebensmittelschutz / Lebensmittelkontrolle
39
0
10
20
30
40
52
51
48
48
46
48
45
50
60
70
80
90
100
Frage II16
Nach dem mehrheitlichen Rückgang der Forderungen nach behördlichen Interventionen von 2013 gegenüber 2012 halten sich 2014 die Themen, denen in den Augen der Schweizer Bevölkerung im Vergleich
zum Vorjahr mehr bzw. weniger Aufmerksamkeit zukommen sollte, in etwa die Waage.
Den grössten Handlungsbedarf sieht die Schweizer Bevölkerung, wie bereits in den letzten Jahren, bei
Energiesparmassnahmen (72%, +4%-Punkte). Das Thema Energiesparen hatte 2011 den höchsten Wert
(Fukushima) und verlor seither stetig an Brisanz (2013: 68%, 2012: 72%, 2011: 82%, 2010: 75%, 2009:
70%, 2008: 69%). 2014 werden von der Schweizer Bevölkerung erstmals wieder häufiger mehr Energiesparmassnahamen gefordert als im Vorjahr.
An zweiter Stelle steht der Schutz des Bodens vor Schadstoffen (63%, +2%-Punkte). Dicht gefolgt von
Massnahmen zum Schutz vor Klimaveränderungen (61%, +/-0%-Punkte), so wie zur Verringerung schädlicher Abgase (61%, -2%-Punkte). Auch in den Bereichen sparsame Verwendung des Bodens (59%,
+2%-Punkte), Natur- und Landschaftschutz (52%, +1%-Punkt), Schutz vor radioaktiver Strahlung (51%,
+/-0%-Punkte) und Schutz vor Risiken der Gentechnologie (51%, +3%-Punkte) sollte in den Augen der
Mehrheit der Schweizer Bevölkerung mehr von den Behörden getan werden.
Lärmbekämpfungsmassnahmen von Seiten der Behörden verlieren 2014 am stärksten an Zustimmung
(42%, -6%-Punkte) und liegen neu hinter Massnahmen zum Lebensmittelschutz/Lebensmittelkontrolle
(46%, -2%-Punkte).
Störende Umwelteinflüsse
Vergleicht man den Anteil der Personen, die sich überhaupt nicht oder eher nicht an den verschiedenen
Umwelteinflüssen stören mit denen, die sich eher oder sehr daran stören so ergibt sich folgende Rangfolge der Umwelteinflüsse. Verkehrslärm bei offenem Fenster wird am störendsten empfunden (nichtstörend
70%, störend 29%, 1% weiss nicht). Die wahrgenommene Belastung durch Verkehrslärm ist in der Stadt
nicht überraschend signifikant höher als in der Agglomeration oder auf dem Land. Strassenlärm stellt für
die Befragten dabei die störendste Lärmquelle dar (83%), gefolgt von Flugverkehr und Schienenverkehr (je
14%). An zweiter Stelle steht die Luftverschmutzung rund ums Haus (nichtstörend 73%, störend 26%,
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
33
1% weiss nicht), gefolgt vom Licht der Strassenbeleuchtungen (nichtstörend 77%, störend 22%, 1%
weiss nicht) sowie den Starkstromleitungen und Mobilfunkantennen (nichtstörend 79%, störend 20%,
1% weiss nicht).
Denken Sie jetzt an Ihr Zuhause:
Wie stark stören Sie dort die folgenden Umwelteinflüsse?
Angaben in Prozent, N=1009
Verkehrslärm bei offenem Fenster
47
Luftverschmutzung rund ums Haus,
d.h. Feinstaub, Ozon oder andere
Luftschadstoffe
47
23
17
26
15
Starkstromleitungen oder
Mobilfunkanten
58
21
Licht von Strassenbeleuchtungen,
beleuchteten Nachbarhäusern oder
Gärten, Sportplätzen, Leuchtreklamen
etc.
58
19
0%
stört mich überhaupt nicht
20%
stört mich eher nicht
Univox Umwelt / 14558 / November 2014
40%
stört mich eher
60%
stört mich sehr
Frage 13
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
12
13
80%
12
1
11
1
8 1
9
1
100%
weiss nicht / keine Antwort
45
UNIVOX Umwelt 2014
34
6.3 Fokus: Lärmschutz
Die behördlichen Massnahmen zur Lärmbekämpfung scheinen der Schweizer Bevölkerung aufgefallen zu
sein und rund die Hälfte (47%) ist mit deren Umfang auch zufrieden. Für einen wachsenden Anteil der
Bevölkerung fallen die Bemühungen der Behörden heute jedoch fast schon zu stark aus (8%, +3%Punkte). Die Zahl derer, die fordern, dass mehr für den Lärmschutz getan werden muss, ist hingegen um 6
Prozentpunkte auf 42% gefallen.
Betrachtet man die Daten im Zeitverlauf so zeigt sich, dass die Nachfrage nach Lärmschutzmassnahmen
ein zyklisches Phänomen zu sein scheint. 1999 lag der Ruf nach mehr Massnahmen noch bei 40%. In den
nächsten vier Jahren scheinen Bemühungen in diese Richtung gefruchtet zu haben, denn der Anteil der
Bevölkerung, die dafür stimmte mehr für den Lärmschutz zu tun hatte stark abgenommen (29%).
2010 stieg die Relevanz des Themas Lärmschutz in den Köpfen der Menschen jedoch wieder an, sogar
über den Wert von 1999 (2010: 49%). Seither verliert das Thema wieder langsam an Bedeutung bzw. die
behördlichen Massnahmen erzielen ihre gewünschte Wirkung.
In welchen Bereichen müssten die Behörden Ihrer Meinung nach künftig
mehr tun, wo handeln sie gerade richtig und wo sollten sie weniger tun?
In der Lärmbekämpfung
1999: N = 703, 2003: N = 680, 2010-2014: N = ca. 1000, Angaben in Prozent
8
2014
2013
47
42
45
5
48
3
2
weniger tun
gerade richtig
2012
47
4
45
3
mehr tun
weiss nicht/keine Antwort
2011 2
2010
50
43
4
0%
45
20%
3
49
40%
60%
4
80%
100%
Frage II16_9
Soziodemografische Subgruppen
Die Differenz zwischen den Personen, die mehr Massnahmen zur Lärmbekämpfung fordern und denen,
die weniger fordern hat insgesamt betrachtet deutlich abgenommen. Auch über die soziodemografischen
Subgruppen hinweg ist dieser Rückgang zu beobachten.
Vergleicht man die Entwicklung in den beiden untersuchten Landesteilen so fällt auf, dass dieser Rückgang in der Deutschschweiz stärker ausgefallen ist als in der Romandie (D-CH: 33%, -10%-Punkte; WCH: 36%, -7%-Punkte). In den Augen der Westschweizer besteht weiterhin mehr Handlungsbedarf als
von Seiten der Deutschschweizer. Diese sind signifikant häufiger mit den aktuellen Massnahmen zufrieden
als die Westschweizer (51% zu 38%).
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
35
Der Rückgang fiel bei den Männern stärker aus als bei den Frauen, nachdem im letzten Jahr keine Unterschiede in der Verteilung nach Geschlecht vorlagen (Männer: 31%, -12%-Punkte, Frauen 37%, -6%Punkte). Die Unterschiede sind jedoch nicht signifikant.
Wie schon in den Jahren zuvor sind es die älteren Menschen, die Lärmschutzmassnahmen am stärksten
unterstützen (47%), gefolgt von den 40-64-jährigen (35%) und den 18-39-jährigen (26%).
Die beiden älteren Gruppen geben signifikant häufiger als die Jungen an mehr Lärmschutz zu fordern.
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
36
7 Fazit
Das Umweltbewusstsein der Schweizer Bevölkerung ist deutlich gewachsen. Dies zeigt die heute publizierte Studie Univox Umwelt 2014. Vor allem dem Klimawandel wird der Kampf angesagt, und zwar von
Anhängern sämtlicher Parteien.
Eine klare Mehrheit von 57% der Bevölkerung sieht sich Ende 2014 als überdurchschnittlich umweltbewusst, im Vorjahr waren es mit 49% noch weniger als die Hälfte. Auch der Anteil derjenigen, die ihr tatsächliches Umweltverhalten als überdurchschnittlich beurteilen, ist um 3% auf 48% gestiegen. Dabei
verschwinden die Unterschiede zwischen Geschlecht, Alter und Einkommensklassen mehr und mehr. Das
zeigt die repräsentative Univox Umwelt 2014 Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstitut gfs-zürich
in Zusammenarbeit mit dem WWF Schweiz.
Von den 1009 Teilnehmern der Studie sehen über zwei Drittel (69%) den Klimawandel als eines der grössten Umweltprobleme, auch wenn sich erst gut ein Drittel persönlich betroffen fühlt. 71% finden, dass
mehr für den Klimaschutz getan werden muss. Für eine Mehrheit (51% dafür, 23% dagegen) sollte die
Schweiz gar den Anspruch haben, das klimafreundlichste Land Europas zu werden. Theoretisch wird dem
Klimawandel also der Kampf angesagt, und die meisten sehen jeden Einzelnen in der Verantwortung
dafür. Doch fällt die Umsetzung im Alltag mit freiwilligen Massnahmen alleine nicht allen leicht: Immerhin
rund ein Drittel fährt weniger Auto und gerade mal rund ein Fünftel spart zu Hause Strom und Heizöl.
Gross ist dafür die Unterstützung für mehr staatliche Klimaschutzmassnahmen (56%). So wird auch die
Energiewende klar positiv eingeschätzt: Für die Mehrheit der Schweizer ist die Energiewende nicht nur
eine gute Idee (77%), sondern ein umsetzbares Ziel (55%). 15% erwarten Nachteile für die Wirtschaft,
während 44% die Energiewende als wirtschaftlich vorteilhaft einschätzen. „Für eine Mehrheit sind Umweltschutz und wirtschaftliches Wohlergehen offenbar kein Gegensatz“, sagt Andreas Schaub, Geschäftsführer von gfs-zürich. „Die Energiewende wird gar als wirtschaftliche Chance wahrgenommen.“
Ganz generell unterstützt die Bevölkerung sämtliche abgefragten staatlichen Massnahmen für den Umweltschutz, insbesondere fürs Energiesparen und zum Schutz des Bodens. Als Grund nennen die Menschen die Sorge um grosse Umweltbelastungen, die Liebe zur Natur und die Verantwortung für künftige
Generationen. Als wichtigste Probleme neben dem Klimawandel werden der hohe Ressourcenverbrauch
generell sowie die Kernkraft wahrgenommen. Selbst bei Sympathisantinnen und Wählern der SVP überwiegen die Bedenken gegenüber der Atomkraft und die Angst vor dem Klimawandel. „Die Univox Studie
macht Mut“, sagt Thomas Vellacott, CEO WWF Schweiz. „Denn die Studie zeigt, dass die Bevölkerung oft
umweltfreundlicher denkt als die politischen Entscheidungsträger.“ Umweltschutz – Last oder Chance?
Diese Frage steht schwarz auf weiss auch im Zentrum der neue WWF Klimaschutz Kampagne, die heute
startet. Mit ihr fordert der WWF alle auf, Position zu beziehen.
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
UNIVOX Umwelt 2014
37
8 Anhang
8.1 Methodischer Steckbrief Forschungsprogramm UNIVOX
Das UNIVOX Forschungsprogramm – eine umfassende Langzeitbeobachtung unserer Gesellschaft – wurde vom Forschungsinstitut gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung in Zusammenarbeit mit rund 20 spezialisierten, zumeist universitären Instituten zwischen 1986 und 1999 jährlich, ab 2000 bis 2008 alle zwei
Jahre realisiert.
Bis 2006 wurden alle UNIVOX Befragungen in Form von Face to Face-Interviews realisiert. Ein Interview
dauerte im Schnitt 45 Minuten (2 bis 3 Themen). Befragt wurden jeweils 700 Stimmberechtigte, die mit
Hilfe eines kombinierten Random-/ Quotaverfahrens ausgewählt wurden: Dabei wurden 70 Gemeindensamplingpoints zufällig (Random) ausgewählt und die Personen wurden von den InterviewerInnen
nach Alters- und Geschlechtsquoten ausgesucht.
Seit 2008 wird der UNIVOX Umweltmonitor mittels einer repräsentativen telefonischen Umfrage bei 1000
Erwachsenen der Deutsch- (70%) und Westschweizer Bevölkerung (30%) durchgeführt. Das Alter und das
Geschlecht werden gemäss den Zahlen des Bundesamtes für Statistik BfS quotiert.
8.2 Studiendesign UNIVOX Umwelt 2014 in Kürze
Grundgesamtheit:
Stichprobe:
Stichprobenziehung:
Interviewlänge:
Methode:
Quoten:
Befragungszeitraum:
Auftraggeber/ Finanzierung:
Studienverantwortung:
Ansprechpartner:
 by gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
Erwachsene Bevölkerung der Schweiz
1009 (Vertrauensintervall für 50%: +/- 3.1%)
zufällige Ziehung aus dem offiziellen Telefonbuch der Swisscom AG
15 Minuten
Computer Aided Telephone Interview CATI
Regionen (Deutschschweiz, Westschweiz), Alter, Geschlecht
20. Oktober 2014 bis 8. November 2014
gfs-zürich und WWF
gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung
gfs-zürich, Dr. Andreas Schaub
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