Modellbauten für die Energiewende am Oberrhein - TRION

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Netzwerk für Energie und Klima Oberrhein
Modell­
bau ten fü r d i e
Energiewende am oberrhein
Basel, Freiburg, Karlsruhe, StraSSburg – 5. November 2014
Europäische Union
Europäischer Fonds für
Regionale Entwicklung (EFRE).
Der Oberrhein wächst zusammen,
mit jedem Projekt.
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Hintergrund
TRION-climate ist Partner des Energivie Summit „Energiewende am Bau“ der vom
3. bis 5. November 2014 in Straßburg stattfindet.
In diesem Rahmen organisiert TRION-climate grenzüberschreitende Besichtigungen von
Modellbauten und -quartieren in Basel, Freiburg und Karlsruhe. Eine vierte Besichtigung
wird von EDF und der Groupe ÉS in Straßburg angeboten.
Dieser Katalog wurde mit Unterstützung unserer Partner erarbeitet, dem Kanton
Basel-Stadt, der Fachhochschule Nordwestschweiz, der Handwerkskammer Freiburg,
dem Energieforum Karlsruhe, der Région Alsace, dem Pôle Alsace Energivie und den
Bauträgern, Architektur- und Planungsbüros, die in der Broschüre benannt werden.
TRION-climate dankt allen, die bei der Organisation und Umsetzung der Besichtigungen
mitgewirkt haben!
KOORDINATION, REDAKTION
Vulla Parasote - TRION-climate, Netzwerk für Energie und Klima Oberrhein
ENERGIETOUR BASEL
Nicole Schwarz - Kanton Basel-Stadt, Amt Umwelt/Energie (Organisation)
Franco Fregnan - Fachhochschule Nordwestschweiz (Führung)
Walter Stammbach - Implenia Schweiz AG (Führung)
Vulla Parasote - TRION-climate (Organisation)
ENERGIETOUR FREIBURG
Katharina Steinborn - Handwerkskammer Freiburg (Organisation)
Thierry Casetou, Luciano Ibarra - Innovation Academy (Führung)
Florian Mehling, Björn Nienborg - Fraunhofer ISE (Führung)
Miriam Hagmann - TRION-climate (Organisation)
ENERGIETOUR KARLSRUHE
Andrea Bühler - Energieforum Karlsruhe (Organisation)
Karl Teizer - Vollack BauInvest GmbH (Führung)
Marie Feller - TRION-climate (Organisation)
ENERGIETOUR STRASSBURG
Sabine Mirtain - EDF Alsace (Organisation)
Bernard Kempf - Groupe ÉS (Führung)
Maryline Sire - Europe & Environnement (Führung)
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Modellbauten für die Energiewende am OBERRHEIN
Basel, Freiburg, Karlsruhe, Straßburg – 5. November 2014
Inhaltsverzeichnis
1. ENERGIETOUR BASEL
1.1 Die „2000-Watt-Gesellschaft“ in Basel
1.2 Das neue nachhaltige Wohnquartier Schorenstadt
1.3 Das Erlenmattareal: Wohnsiedlung und Stadtpark
1.4 Modernisierung Mehrfamilienhaus in den Neumatten
2. ENERGIETOUR FREIBURG
2.1 Das Modellquartier Vauban in Freiburg
2.2 Das mit der Sonne drehende Haus Heliotrop
2.3 Die Solarsiedlung und ihre Energieplus-Gebäude
2.4 Das Baugruppenprojekt „Kleehäuser“ im Vauban
2.5 Das Green Therm Cool Center der Gewerbeakademie
3. ENERGIETOUR KARLSRUHE
3.1 Die Initiative „SmarterCity“ in Karlsruhe
3.2 Die Sonnensegel der Stadtwerke Karlsruhe
3.3 Das zertifizierte Büro-Passivhaus im Kreativpark
3.4 Die Hauptverwaltung der Volksbank Karlsruhe
3.5 CityPark, ParkOffice und das Areal der LBBW
4. ENERGIETOUR STRASSBURG
4.1 Das Programm „Energivie“ und die „RénoBBC-Tour“
4.2 Das Niedrigenergie-Bürogebäude Espace Vauban
5. mITWIRKENDE oRganisationen
Kontaktadressen
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1. ENERGIETOUR BASEL
1.1. Die „2000-Watt-Gesellschaft“ in Basel
Seit 2001 setzt sich Basel-Stadt
für die Vision einer 2000-WattGesellschaft ein, mit dem Ziel,
den konstanten Energiebedarf
der Bevölkerung von rund 6000
auf 2000 Watt zu senken.
Die 2000-Watt-Gesellschaft
sieht neben der Reduzierung
des Energieverbrauchs in den
Industrieländern um den Faktor
3 bis 4 auch die Substitution der fossilen Energieträger durch erneuerbare Energien
vor. Die CO²-Emissionen sollen auf jährlich 1 Tonne CO² pro Person gesenkt werden.
Basel-Stadt ist Pilotregion der 2000-Watt-Gesellschaft mit dem Fokus Gebäude
und Mobilität. In Zusammenarbeit mit Novatlantis und dem Kanton Basel-Stadt, der
Fachhochschule Nordwestschweiz und der Universität Basel entstand die Pilotregion
Basel. Sie betreibt ein Praxislabor der Nachhaltigkeitsforschung, um das, was in der
Theorie entwickelt wird, in der Praxis zu testen. Umgekehrt soll auch die Forschung
die Erfahrungsgewinne aus der Praxis nutzen.
Im Rahmen der Pilotregion Basel der 2000-Watt-Gesellschaft werden innovative
Bauvorhaben gefördert und so Anreize für Bauherren geschaffen, das Neueste aus
der Forschung in der Praxis zu erproben. Dabei sollen nicht nur energetische, sondern auch wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden.
Seit 2005 wurden 30 energetisch vorbildliche Neubauten und Sanierungen gefördert. Dazu gehören tertiäre Gebäude wie der Credit Suisse am Claraplatz oder das
Kundenzentrum der Industiellen Werke Basel. Im Wohnungsbau wurden ganze
Wohnquartiere gefördert oder Baugemeinschaften, die Mehrfamilienhäuser vorbildhaft
gebaut oder saniert haben. Alle geförderten Gebäude erfüllen mindestens MinergieP-Standard, einige gehen darüber hinaus und erreichen Minergie-A, teilweise mit
dem Zusatz Eco, was auch die Umweltverträglichkeit der Materialien berücksichtigt.
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1.2 Das neue nachhaltige Wohnquartier Schorenstadt
Schorenstadtareal
Hirzbrunnenquartier
CH-4000 Basel
Fertigstellung: 2014
Bauträger: Implenia Schweiz AG
Planung: Burckhardt+Partner AG
www.implenia.com
www.burckhardtpartner.ch
Für die Neunutzung des Schoren-Areals im Norden Basels luden der Grundstücksbesitzer
Novartis und das Hochbau- und Planungsamt des Kantons im Januar 2007 sechs
Architekturbüros zu einem städtebaulichen Studienauftrag ein. Das Projekt der
Burckhardt+Partner AG wurde mit dem 1. Preis ausgezeichnet.
Es umfasst eine Wohnsiedlung, bestehend aus 43 Reiheneinfamilienhäusern und zwei
Mehrfamilienhäusern mit 22 Wohnungen, die jeweils das Gelände im Norden und
Süden abschließen. Sämtliche Einfamilienhäuser bestehen aus einem Untergeschoss,
einem Erd- und Obergeschoss sowie einem Attikageschoss mit großer Dachterrasse.
Der Bauträger Implenia Schweiz AG entwickelt die Schorenstadt als 2000-WattGesellschaftskompatible Siedlung nach den jüngsten Vorgaben des SIA-Effizienzpfades
(Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein). Diese berücksichtigen im Speziellen
die graue Energie bei der Gebäudeerstellung, die Betriebsenergie und die durch
den Gebäudestandort verursachte Mobilität. Die Schorenstadt ist 2000-WattGesellschaftskompatibel, erstens, weil die graue Energie der Gebäudeerstellung
durch innovative Bauweise mit ressourcenarmen Baustoffen konsequent tief gehalten wird. Zweitens ist die Energieversorgung mit Holzwärme und Ökostrom der
IWB und der eigenen Photovoltaikanlage gewährleistet. Drittens ist der motorisierte
Individualverkehr wegen der guten ÖV-Erschließung und des Tiefgaragenkonzepts
ökologisch optimiert, sodass die ganze Siedlung autofrei ist. Die Gebäude wurden nach
dem Minergie-P-Label konzipiert. Neben der effizienten Dämmung der Außenwände
wurden spezielle Wärmedämmgläser eingebaut.
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1.3 Das Erlenmattareal: Wohnsiedlung und Stadtpark
Erlenmattareal
Güterbahnhof DB
CH-4000 Basel
Mehrfamilienhaus
In den Neumatten 38-40
CH-4125 Basel-Riehen
Fertigstellung: 2016
Fertigstellung: 2013
Bauträger: Vivico Real Estate GmbH
Architekten: Ernst Niklaus Fausch www.vivico.de
www.enf.ch
Bauträger: Ernst Frey AG
Planung: WGG Schnetzer Puskas
Mit der Reorganisation der betrieblichen Abläufe der Deutschen Bahn AG wurde ab
1998 ein Areal für neue, vielfältige Nutzungen frei.
Im Jahre 2002 wurde auf der Basis des Siegerprojektes eines internationalen städtebaulichen Wettbewerbs von Ernst Niklaus Fausch Architekten mit Raymond
Vogel Landschaften und den Verkehrsplanern Stadtraumverkehr Birchler+Wicki ein
Bebauungsplan für das Erlenmattareal erarbeitet.
Seit 2007 werden auf den privaten Baufeldern auf der Grundlage von architektonischen Studienaufträgen bzw. Wettbewerben Hochbauten erstellt, wobei die Bautätigkeit ab 2013 markant zugenommen hat. Der westliche Teil des
Erlenmatt-Areals wird ab 2016 mit über 700 Wohnungen fertiggestellt sein.
Im Anschluss daran werden die beiden großen öffentlichen Plätze durch den
Kanton Basel-Stadt realisiert werden. Der Erlenmatt-Park ist bereits seit 2011 zu
zwei Drittel fertiggestellt und für die Öffentlichkeit nutzbar. Im Zentrum der
Parkanlage ist seit Herbst 2012 das Parkrestaurant und -café Bahnkantine geöffnet.
Im Rahmen der 2000-Watt-Gesellschaft sollen im Erlenmattareal vielfältige
Nachhaltigkeitskriterien erfüllt werden. So gibt es zum Beispiel einen Bonus, wenn
der durchschnittliche Wohnflächenverbrauch pro Person unter 40 m² liegt. Die
künftigen Bewohner werden regelmäßig über nachhaltigen Konsum informiert
und die Gebäudetechnik ermöglicht die systematische Wärmerückgewinnung und
Grauwassernutzung. Kurze Wege und Langsamverkehr werden gefördert und die
Bauvorhaben sehen nur einen Parkplatz für 10 Haushalte vor.
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1.4 Modernisierung Mehrfamilienhaus in den Neumatten
www.ernstfreyag.ch
www.schnetzerpuskas.com
Das Doppelmehrfamilienhaus in den Neumatten in Riehen bei Basel aus dem Jahr
1952 wurde gesamthaft modernisiert und, soweit es die Zonenvorschriften erlaubten,
aufgestockt und erweitert. Angestrebt wurde eine Modernisierung entsprechend
dem Label Minergie-A-ECO.
Alle Materialien wurden nach ECO-Richtlinien gewählt und von der bestehenden,
tragenden Bausubstanz sollte möglichst viel beibehalten werden. Weitere Ziele waren
die erdbebentechnische Ertüchtigung und eine barrierefreie Erschließung sämtlicher
Wohnungen mit zwei neu zu bauenden Aufzügen.
Das nach einem sehr sorgfältigen Gesamtkonzept modernisierte Mehrfamilienhaus
stellt ein wichtiges Modellprojekt für Basel dar.
Eine Untersuchung mit Erfolgskontrolle ist vorgesehen, die die getroffenen Maßnahmen,
Materialien, Bauabläufe und Kosten dokumentieren soll. Auch soll aufgezeigt werden,
wie viel graue Energie durch die weiter verwendete Bausubstanz eingespart werden
konnte und wie die modernen, erschwinglichen Wohnungen mit guten Qualitäten
am Markt nachgefragt werden. Die so aufbereiteten Daten sind für Bauträger von
Interesse, die vor vergleichbaren Aufgaben stehen und Investitionsentscheide bezüglich der Eingriffstiefe unter Berücksichtigung der Ökoeffizienz treffen müssen.
Die Modernisierung des Mehrfamilienhauses in den Neumatten ist somit ein interessantes und innovatives Sanierungsvorhaben im Sinne der Zielsetzung der
2000 Watt-Gesellschaft und wurde in diesem Rahmen vom Kanton gefördert.
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Foto: © Innovation Academy
Freiburg will bis 2030 die klimaschädlichen Emissionen um 40 %
senken. Bezogen auf das Jahr 1992
sind die Emissionen klimarelevanter
Gase bis 2009 um über 18 % zurückgegangen. Damit hat die Stadt
Freiburg heute ihr Ziel zur Hälfte
erreicht. Diese Bilanz konnte trotz
deutlich steigender Einwohnerzahl
erreicht werden. Denn pro Kopf
sind die Emissionen sogar um
25,6 % geschrumpft.
Das Wohnquartier Vauban im Süden der Stadt hat auch seinen Beitrag zur Erreichung der
Klimaschutzziele geleistet. Auf einem ehemaligen, 38 Hektar großen Kasernengelände
der französischen Streitkräfte entstand auf einer Fläche von insgesamt ca. 41 Hektar
das innenstadtnahe Viertel „Vauban“. Ein attraktiver, familienfreundlicher Stadtteil für
inzwischen 5.500 Einwohner, in dem Bürgerengagement, Bauen in der Gemeinschaft
und umweltbewusstes Leben groß geschrieben werden. Niedrigenergiebauweise ist
verpflichtend, Passivbauweise, Plusenergiebauweise und der Einsatz von Solartechnik
sind für die meisten Standard.
Der alte Baumbestand wurde weitestgehend erhalten. Grünflächen zwischen den
Häuserreihen sorgen für gutes Klima und bieten Spielflächen für Kinder. Parallel
mit der privaten Erschließung ist die Infrastruktur mit einer Schule, Kindergärten,
Jugendeinrichtungen, einer bürgerlichen Begegnungsstätte, einem Marktplatz sowie
Freizeit- und Spielflächen entstanden. Begrünte Flachdächer speichern einen Teil des
Regenwassers, das gesammelt und zurückgehalten wird.
Das Wohngebiet ist verkehrsberuhigt. Ein großer Teil der Haushalte ist autofrei, private Fahrzeuge werden in einer der beiden Quartiersgaragen abgestellt. Seit 2006 ist
das Wohngebiet durch die Stadtbahn erschlossen. Viele Menschen verzichten daher
auf das Auto und nutzen den öffentlichen Personennahverkehr sowie das Fahrrad.
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2.2 Das mit der Sonne drehende Haus Heliotrop
Heliotrop® Freiburg
Am Ziegelweg
D-79100 Freiburg
Fertigstellung: 1994
Foto: © Innovation Academy
2. ENERGIETOUR Freiburg
2.1 Das Modellquartier Vauban in Freiburg
Architekt: Rolf Disch Solar Architektur
Planung: Rolf Disch Solar Architektur
www.rolfdisch.de
Das Heliotrop® ist ein Haus, das sich mit der Sonne dreht und so mehr Energie produziert, als in seinem Innern verbraucht wird. Zu 100% regenerativ, emissionsfrei
und CO²-neutral wird ein Vielfaches des Eigenverbrauchs generiert.
Das Gebäude ist auf der einen Seite dreifach wärmeschutzverglast (U-Wert 0,5), zur
anderen Seite hochwärmegedämmt (U-Wert 0,12). Exponiert sich die offene Front
mit ihrer Spezialverglasung hin zur Sonne, wird ein Maximum an Energie und Licht
ins Haus gelassen. Kehrt an heißen Sommertagen das Haus der Sonne seine isolierte
Rückseite zu, bleibt es angenehm kühl. Auf dem Dach des Heliotrops befindet sich
eine Photovoltaik-Anlage, das „Sonnensegel“ von 54 m² Fläche, bestehend aus 60
Modulen aus monokristallinem Silizium. Zusätzlich sind an den Balkonbrüstungen
34,5 m² an Vakuum-Röhrenkollektoren angebracht, welche hohe Energiegewinne
für Warmwasser und Heizung erbringen.
Das Heliotrop® wurde in Modulbauweise vorgefertigt. Als nachwachsender und umweltverträglicher Rohstoff ist Holz das wichtigste Baumaterial des Solarhauses. Um die
14 m hohe, tragende Zentralsäule, welche Elektroinstallationen und die Wendeltreppe
enthält, windet sich eine Skelettkonstruktion aus Fichtenholz.
Und auch sonst kommt ökologische Technologie zum Einsatz, mit Solarthermie,
Erdwärmetauscher, Pelletofen, Lüftung mit Wärmerückgewinnung, Fußboden- und
Niedertemperatur Deckenstrahlungsheizung, sowie eine Trockenkompostanlage für
die Abfälle aus Küche und Toilette. Auf diese Weise ist das Gebäude nicht nur äußerst
energieeffizient, sondern auch ressourcensparend.
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Solarsiedlung am Schlierberg
Merzhauserstr. 177
D-79100 Freiburg
Wohngebäude Kleehäuser
Paul-Klee-Straße
D-79100 Freiburg
Fertigstellung: 2006
Fertigstellung: 2007
Architekt: Rolf Disch Solar Architektur
Planung: Stahl + Weiss Ingenieurbüro
www.rolfdisch.de
www.stahl-weiss.de
Die Solarsiedlung ist ein Ensemble von heiter gestalteten Reihenhäusern und einem
Gewerbebau, dem Sonnenschiff. Auf 11.000 m² verteilen sich 59 Wohnhäuser von
75 bis 167 m², mit einer Gesamtwohnfläche von über 7.850 m².
Sämtlich als Plusenergiehäuser ausgelegt, produzieren sie mehr Energie, als sie verbrauchen. Alle Dächer der Solarsiedlung sind mit Photovoltaikmodulen gedeckt und
erzeugen mit einer Gesamtleistung von ca. 445 kWp etwa 420.000 kWh Solarstrom
pro Jahr. Rechnet man die Einsparungen durch Energieeffizienz hinzu, so werden
hier jährlich umgerechnet 200.000 Liter Öl und 500 t CO ² eingespart. Erstmalig
und bis heute einmalig wurde in Freiburg eine zusammenhängende Siedlung aus
Plusenergiehäusern realisiert, unter großer weltweiter Resonanz und bedacht mit einer Vielzahl von Preisen (Utopia Award 2009, Deutscher Lokaler Nachhaltigkeitspreis
2008, Creative Award 2007, etc.). Alle Häuser sind in Holzbauweise und mit durchweg
wohngesunden Baustoffen erstellt. Das Gelände bleibt autofrei, dank einer Tiefgarage
unter dem Sonnenschiff und einem Car-Sharing-System.
Das Sonnenschiff ist das Dienstleistungszentrum der Solarsiedlung und der erste Gewerbebau in Plusenergiebauweise. Es erstreckt sich über 125 m entlang einer Durchgangsstraße und fungiert als Schallschutzriegel für die dahinterliegenden
Siedlungshäuser. Neben der Dreifachverglasung, den Vakuumisolierpaneelen und den
großflächigen PV-Modulen sind verschiedene bauliche Maßnahmen zur Steigerung
der Energieeffizienz entscheidend. Somit wird eine jährliche Primärenergie-Einsparung
von ca. 1 Mio. kWh erzielt.
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2.4 Das Baugruppenprojekt „Kleehäuser“ im Vauban
Foto: © Innovation Academy
Foto: © Innovation Academy
2.3 Die Solarsiedlung und ihre Energieplus-Gebäude
Architekten: Common & Gies
Planung: Solares Bauen, Freiburg
www.giesarchitekten.de
www.solares-bauen.de
Im Projekt Kleehäuser im Stadtteil Vauban in Freiburg i. Br. haben 24 Parteien in zwei
Häusern 25 Wohneinheiten mit insgesamt 2.520 m² Wohnfläche gebaut, darunter eine
Ferienwohnung, vierzehn Eigentumswohnungen und zehn Mietwohnungen. Die beiden
Wohngebäude wurden von einer Bauherrengemeinschaft finanziert, die das Projekt
vom Entwurf über den Bau bis zur Verwaltung begleiten. Das einfache Tragsystem der
Kleehäuser mit tragenden Querwänden in unterschiedlich großen Abständen ergibt
eine modulare Gebäudestruktur, die durch nahezu beliebige Kombinationen benachbarter Etagenfelder eine große Vielfalt von Wohnungsgrößen möglich machte. Der
Innenausbau der einzelnen Wohnungen und die Wahl der Fensterformate folgten
individuellen Wünschen.
Bei den Kleehäusern handelt es sich um ein „zerohaus“, d. h. über das Jahr gesehen ist der
Energiebedarf für Heizung, Warmwasser und Strom negativ. Dies wird möglich durch eine
sehr gute Dämmung, energieeffiziente Haustechnik sowie den Einsatz einer thermischen
Solaranlage in Verbindung mit einem Gas-Blockheizkraftwerk. Darüber hinaus verfügen
die Kleehäuser über eine Lüftungsanlage mit einem Wärmerückgewinnungssystem,
welches die Lüftungswärmeverluste um etwa 85 % reduziert.
Um den elektrischen Energiebedarf zu reduzieren, wurden energieeffiziente
Haushaltsgeräte (A++), ein Gasablufttrockner zum Wäschetrocknen, Waschmaschinen
mit Warmwasseranschluss, Gasherde statt Elektroherden sowie LED-Beleuchtung
eingesetzt. Der verbleibende Energiebedarf für Wärme und Strom wird durch eine
Photovoltaikanlage (22 kWp) sowie eine Beteiligung an einer Windkraftanlage gedeckt.
Das Projekt Kleehäuser wurde 2008 mit dem Preis der Energiesparmeister ausgezeichnet.
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2.5 Das Green Therm Cool Center der Gewerbe akademie
Foto: © Handwerkskammer Freiburg
Gewerbe Akademie
Handwerkskammer Freiburg
Wirthstraße 22
D-79110 Freiburg
Inbetriebnahme: 2011
www.green-therm-cool-center.de
Mit dem Green Therm Cool Center präsentieren die Handwerkskammer Freiburg
und ihre Partner aus Industrie und Region innovative und moderne Techniken im
Zukunftsfeld der solaren, thermischen Kühlung.
Vor der Erstellung des Green Therm Cool Centers gab es in der Gewerbe Akademie,
dem Bildungszentrum der Handwerkskammer Freiburg, keine übergeordnete Strategie,
wie mit dem Thema Kühlung und den vorhandenen Stromleistungsspitzen im Sommer
umgegangen werden soll.
Mit dem Green Therm Cool Center kühlen und klimatisieren die neuesten Systeme
der grünen Kühltechnik aus regenerativer Energie Räume mit einer Fläche von rund
1.000 m². Im Gegensatz zur konventionellen Technik verwenden thermisch angetriebene Kälteanlagen Wärme als Antriebsenergie. Bei der „grünen Kühlung“ wird
diese Antriebswärme überwiegend aus regenerativen Energiequellen gewonnen.
Diese Wärme kann aus vielfachen Quellen geschöpft werden, z. B. Solarthermie,
Biomasse oder Prozessabwärme.
Das Green Therm Cool Center zeigt fünf Systeme zur solaren Kälteerzeugung und
15 Kälteverteilungssysteme an einem Ort und ist damit ein Zentrum für die neue grüne
Kältetechnik. Das Green Therm Cool Center macht die innovative Technologie für
Besucher und Lernende direkt erfahrbar. Das Zentrum bietet umfassende Informationen
rund um das Thema „Kälte aus regenerativen Energiequellen“. Es verbindet somit
Theorie und Praxis in eindrucksvoller Weise.
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3. ENERGIETOUR Karlsruhe
3.1 Die Initiative „SmarterCity“ in Karlsruhe
SmarterCity Karlsruhe ist eine
Initiative der Stadt Karlsruhe und
ihren Partnern aus Forschung und
Wirtschaft mit dem Ziel, durch
den effizienten Einsatz neuester
Technologien die Lebensqualität
für die Menschen und die Innovationsfähigkeit der Unternehmen in der Stadt zu
steigern. Koordiniert wird die Initiative durch die Wirtschaftsförderung Karlsruhe.
Zu den Handlungsfeldern gehören die Themen Energie, Mobilität und Gebäude.
SmartHouse ist das Programm zur Förderung von Modellprojekten für Energieeffizienz,
intelligenten Lösungen der Steuerungstechnik oder der Kommunikation in Gebäuden.
SmartMobility hat die intelligente Nutzung vorhandener Verkehrsinfrastruktur und die
Schaffung neuer zukunftsweisender Strukturen zum Ziel. Die Initiative SmarterCity
verfolgt im Energiebereich das ambitiöse Ziel einer energieautarken Stadt und fördert Modellprojekte zur effizienten Energieerzeugung, Energiespeicherung und
Energieverwaltung.
So entstand im Rahmen der Initiative SmarterCity ein e-Mobilitätszentrum und das
Rheinmobil, das Elektrofahrzeuge für den grenzüberschreitenden Pendlerverkehr einsetzt.
Auch im Bereich der erneuerbaren Energien hat Karlsruhe viel vorzuweisen.
Beispielsweise wurde die alte Mülldeponie zu einem Energieberg umgewandelt, auf
dem 3 Windkraftanlagen mit einer Leistung von insgesamt 3000 kWp, ein Solarpark
von 432 kWp und ein Blockheizkraftwerk stehen. Dort werden jährlich bis zu
10 Millionen kWh Strom erzeugt und der Umwelt ca. 7000 t CO² pro Jahr erspart.
Im Gebäudebereich sind nachhaltige Wohnquartiere wie Smiley West und äußerst
energieeffiziente Wohngebäude wie die Passivhausreihe in der Vokkenstraße besonders nennenswert. Viele Karlsruher Büro- und Bankgebäude sind für ihre markante
und energieeffiziente Architektur bekannt. Drei davon, darunter das größte zertifizierte Büropassivhaus Baden-Württemberg, werden in diesem Katalog vorgestellt.
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Stadtwerke Karlsruhe
Am Hegwald 26
D-76227 Karlsruhe
Büro-Passivhaus Kreativpark
Alter Schlachthof 51-53
D-76131 Karlsruhe
Inbetriebnahme: 2011
Fertigstellung: 2015
www.stadtwerke-karlsruhe.de
Segel von Schiffen oder Mühlen kann man in die gewünschte Position manövrieren,
um den Wind optimal auszunutzen. Auch Windkraftanlagen sind so konzipiert, dass
man die Rotoren in den Wind drehen kann. Photovoltaikanlagen, die dem Sonnenstand
folgen, sind in Mitteleuropa selten. Zu diesen seltenen Ausnahmen zählen die aufgrund ihrer Gestaltung einzigartigen Sonnensegel in Karlsruhe.
Die dreieckigen,13 Meter hohen und 46 Tonnen schweren Solarsegel wenden sich
immer genau der Sonne zu und sollen somit die Effizienz steigern. Das Fraunhofer
Institut für Solare Energiesystem (ISE) in Freiburg unterstützt das Projekt mit fachlicher
Begleitung und Funktionsüberwachung. Die Solarsegel brachten im Vergleichszeitraum
einen Ertrag von fast 1.400 Kilowattstunden pro installiertes Kilowatt und damit
über 25 % mehr als die besten vermessenen Dachanlagen in Karlsruhe mit gut 1.100
Kilowattstunden pro Kilowatt. Im zweiten Betriebsjahr haben die Photovoltaikanlagen
mit fast 22.000 Kilowattstunden Strom das Vorjahresergebnis noch übertroffen.
Realisiert werden konnte das bundesweit bislang einzigartige Projekt dank der rund
1.000 „NatuR plus“-Kunden der Stadtwerke: Mit diesem Strom-Tarifangebot beteiligen sich ökologisch engagierte Kunden schon seit über 10 Jahren aktiv mit einem
eigenen finanziellen Beitrag am Ausbau regenerativer Energien in Karlsruhe, indem
sie freiwillig 4 Cent pro Kilowattstunde mehr bezahlen. Die Stadtwerke finanzieren
mit diesen Beiträgen technisch herausragende und besonders innovative Projekte,
wie die drei Solarsegel.
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3.3 Das zertifizierte Büro-Passivhaus im Kreativpark
Foto: © Vollack BauInvest GmbH
Foto: © Stadtwerke Karlsruhe
3.2 Die Sonnensegel der Stadtwerke Karlsruhe
Architektur, Planung, Bau und
Vermietung: Vollack Gruppe
www.vollack.de
Auf dem Gelände des Alten Schlachthofs im Kreativpark Karlsruhe entsteht bis Sommer
2015 Baden-Württembergs größtes zertifiziertes Bürogebäude in Passivhausstandard.
Das zweiflüglige, viergeschossige Bürogebäude hat rund 8.500 m² und bietet Raum für
300 Arbeitsplätze. Im Erdgeschoss sind Gewerbeflächen und ein Gastronomiebereich
mit ca. 60 Sitzplätzen geplant. Eine Tiefgarage bietet 35 Stellplätze. Innerhalb
des Gebäudes entstehen individuell nach Mieterwünschen flexibel anpassbare
Büroarbeitswelten. Im 3. Obergeschoss ist zusätzlich ein Konferenzraum vorgesehen.
Die Fassaden sind durch eingerückte, begrünte Nischen und Pfosten-Riegel-Systeme
gegliedert, eine Mittelfuge dient als zentrales Erschließungselement. Alle geschlossenen Bereiche werden mit einer vorgehängten und hinterlüfteten Streckmetall-Fassade
verkleidet und sind mit 18 cm dicker Mineralfaser gedämmt. Die verglasten Flächen
bestehen aus Wärmeschutzglas und außenliegendem Sonnenschutz mit einem U-Wert
von 0,54 W/(m²K). Der U-Wert der Wände liegt bei 0,197 W/(m²K).
Die Dachflächen sind extensiv begrünt. Die haustechnischen Anlagen sind in einer
Technikzentrale auf dem Dach vorgesehen. Die Lüftungsgeräte für den Büro- und
den Gastronomiebereich sind getrennt. Die Zuluftverteilung ist in der Geschossdecke
integriert, die Abluftabsaugung läuft über den Hohlraumboden sowie über die Küchen
und Sanitärbereiche. Der Heizwärmebedarf, der über Fernwärme gedeckt wird, beläuft
sich nach Passivhausstandard auf 14 kWh/m²a und der Kühlbedarf auf 6 kWh/m²a.
Für die Gebäudetechnik werden stromsparende Komponenten (LED-Beleuchtung,
etc.) eingesetzt.
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Volksbank Hauptverwaltung
Ludwig-Erhard-Allee 1
D-76131 Karlsruhe
Foto: © Vollack BauInvest GmbH
Fertigstellung: 2008
Generalplanung: Vollack archiTec
Architektur: Herrmann + Bosch
www.vollack.de
www.herrmann-bosch.de
Die neue Hauptverwaltung der Volksbank Karlsruhe ist nicht nur architektonisch,
sondern auch energetisch ein Leuchtturmprojekt. Auf 7.400 m² Arbeitsfläche bietet das Gebäude ein ideales Arbeitsklima für ca. 250 Mitarbeiter. Die Südfassade
mit den Photovoltaikelementen schützt vor Lärm und Hitze. Die Arbeitswelten sind
entlang der wie gefaltet wirkenden Nordfassade angesiedelt. Drei Lichthöfe dienen
nicht nur für die Lüftung, sondern sie erwärmen die Luft, deren Wärme über eine
hochwirksame Anlage zurückgewonnen wird.
Das Gebäude kann seinen kompletten Grundbedarf an Wärme und Kälte über oberflächennahe Geothermie decken. Es müssen lediglich Lastspitzen mit konventionellen
Anlagen abgedeckt werden. Unterhalb der Tiefgarage, 35 m unter der Erdoberfläche,
sind 75 Doppelrohrsonden verlegt. Dort wird ein Trägermedium erwärmt. Über
ein Leitungssystem, das in Wänden und Decken der Verwaltung verlegt ist, wird
die Flüssigkeit durch das Gebäude geleitet und erhöht beziehungsweise senkt die
Raumtemperaturen. Im Winter benötigt man zusätzlich Wärmepumpen.
Ergänzt wird das Ganze durch 120 großformatige Photovoltaikelemente mit einer
Gesamtfläche von 415 m². Die Leistung dieser Anlage beläuft sich auf 58 kWp und
sie erzeugt ca. 60.000 kWh Strom pro Jahr. Der von der Sonnenenergie produzierte
Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. In der Heiz- und Kühlperiode wird in etwa
die gleiche Menge an elektrischer Energie für den Betrieb der Wärmepumpe benötigt. Bei Betrachtung der Ganzjahresbilanz kann man von einem Nullenergiegebäude
sprechen. Somit werden jährlich ca. 34 t CO² gespart.
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3.5 CityPark, ParkOffice und das Areal der LBBW
Foto: © Monika Müller-Gmelin, Stadtplanungsamt Karlsruhe
3.4 Die Hauptverwaltung der Volksbank Karlsruhe
Landesbank Baden-Württemberg
Ludwig-Erhard-Allee 4
D-76131 Karlsruhe
Fertigstellung: 2008
Architekt: Wilford Schupp
www.wilfordschupp.de
Auf insgesamt 280.000 m² Grundstücksfläche wurden bis 2012 auf dem Gebiet
des ehemaligen Güterbahnhofs und des Bahnausbesserungswerkes rund 2.800
Wohneinheiten sowie ein Büro- und Dienstleistungsareal mit insgesamt etwa
414.000 m² Geschossfläche erstellt. In dem Quartier wird auf 86.800 m² ein großzügiger neuer Stadtpark angelegt.
Zuerst wurde das daran anschließende ParkOffice, ein acht- bzw. zwölf-geschossiger,
umweltfreundlicher Bürokomplex mit insgesamt 10.000 m² Nutzfläche gebaut.
Der ParkTower, der an das ParkOffice angrenzt, wird seit 2014 gebaut. Alle diese
Gebäude an der Ludwig-Erhard-Allee haben eine ununterbrochene Esplanade in
sechs Metern Höhe.
Dort befindet sich auch die Landesbank Baden-Württemberg. Das rund 140 Meter
lange Gebäude mit einer Grundfläche von 22.600 m² beeindruckt nicht nur durch
seinen skulpturalen Entwurf und den farbenfrohen Baustil, sondern zeichnet sich
auch durch hohe Energieeffizienz aus. Im Sommer wird zur Kühlung des Gebäudes
Kaltwasser durch die Betondecke geleitet. Im Winter wird der Wärmebedarf über das
Karlsruher Fernwärmenetz gedeckt. Aufgrund einer effektiven Wärmedämmung, einer mit besonderen Lamellen optimierten Fassade zur besseren Tageslichtausnutzung
und moderner Leuchten liegt der durchschnittliche Energiebedarf unter dem
von der Energieeinsparverordnung geforderten Wert. Der zunächst erwartete
Primärenergiebedarf von jährlich rund 140 kWh/m² konnte in den letzten Jahren
deutlich unterboten werden und liegt heute bei ca. 60 kWh/m².
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4. ENERGIETOUR stRASSBURG
4.1 Das programm „Energivie“ und die „RénoBBC-Tour“
Der regionale Leitplan Klima-LuftEnergie der Region Elsass sieht vor,
die Treibhausgasemissionen der
Region bis 2050 durch vier zu teilen.
Die ehrgeizige energetische Sanierung
von Gebäuden leistet einen erheblichen Beitrag zur Energieeinsparung
und zur Verringerung der Treibhaus­
gasemissionen, und unterstützt
gleichzeitig die Hauseigentümer ihr
Energiebudget zu beschränken insbesondere im Hinblick auf eine künftige
Steigerung der Energiepreise.
Der Sanierung von Wohngebäuden, die 43 % des französischen Energieverbrauchs
ausmachen, gehört zu den wichtigsten Aktionsbereichen. Die Region Elsass hat mit
dem Programm energivie.info in Zusammenarbeit mit der staatlichen Energieagentur
ADEME seit Beginn der 2000er Jahre eine gezielte Energiepolitik entwickelt. Seit 2010
hat sie die Sanierung auf Niedrigenergiestandard von mehr als 3.500 Wohnungen
und 104 Dienstleistungsgebäuden mit einer Gesamtfläche von 90.000 m² ermöglicht. So hat beispielsweise der soziale Bauträger CUS Habitat mit Unterstützung
der Region und der ÉS (Electricité de Strasbourg) im Viertel Musau in Straßburg
536 Wohnungen in 11 Gebäuden, Baujahr 1977, vorbildhaft sanieren können.
35 000 m2 Wohnfläche wurden renoviert, mit dem Ziel, Niedrigenergiestandard (BBC) zu
erreichen und die Mietnebenkosten um etwa 30 % zu senken. Die Bilanz ist sehr positiv, da
der jährliche Energieverbrauch durch 3,3 und die CO²-Emissionen durch 2,3 geteilt wurden.
Zugleich ermöglichte das Programm „Je rénove BBC“ (Ich saniere nach Niedrigenergie–
standard) in Partnerschaft mit der Région Alsace, der EDF (Electricité de France) und
der Groupe ÉS, die Sanierung von nahezu 400 Privathäusern im Elsass. In dieser Region
betrifft die thermische Sanierung ungefähr 400.000 Häuser. In dieser Art von Gebäuden
steckt das größte Energiesparpotenzial der Region, die durch oft große Einfamilienhäuser
geprägt ist. Um die Zuschüsse des Programms „Je rénove BBC“ in Anspruch nehmen zu
können, müssen die Sanierungsarbeiten von einem Bauleiter übernommen werden, der
im Rahmen des Programms genehmigt wurde, und der die geforderte Energieeffizienz,
d. h. mindestens Niedrigenergiestandard, garantiert.
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4.2 Das Niedrigenergie-büroGebäude Espace Vauban
Espace Vauban
Rue Gustave A. Hirn
F-67000 Strasbourg
Fertigstellung: 2014
Architekt: Urbanetic
Energieplanung: Ecotral
www.urbanetic.fr
www.ecotral.fr
Der Espace Vauban ist eines der ersten Bürogebäude im Osten Frankreichs, das das
Label für sanierte Niedrigenergiegebäude RénoBBC (rénovation bâtiment basse consommation) erhalten hat.
Ziel des Bauträgers Electricité de Strasbourg war es, im Zuge seiner Politik zur
Aufwertung seiner Liegenschaften, diesem alten Gebäude eine neue Attraktivität
zu verleihen. Das Gebäude sollte ein modernes Erscheinungsbild erhalten, modulare
Büroflächen anbieten und hohe energetische Effizienz mit optimalem Nutzungskomfort
aufweisen. Auf 4.400 m² zu vermietender Grundfläche bietet der Espace Vauban
Arbeitsräume, die verschiedenen Nutzungsarten, die das Gebäude im Laufe der Jahre
anbieten kann, angepasst werden.
Das Energielabel RénoBBC wurde für den bestehenden Teil des Gebäudes verliehen, wobei der angestrebte Energieverbrauch mindestens 10 % unter den geforderten Werten liegen soll. Die zertifizierende Organisation war die CERTIVEA. Die
neu angebauten Teile des Projektes, d. h. die Erweiterung und Erhöhung des alten
Gebäudes, richten sich nach den Energiewerten der RT2012 (Règlementation thermique, Energieeinsparverordnung).
Die Gebäudehülle wurde vollständig von Außen mit natürlichen Materialien gedämmt und die Fenster und Türen wurden durch effizientere Modelle ersetzt. Eine
geothermische Wärmepumpe und Lüftung mit Wärmerückgewinnung erlauben es,
möglichst erneuerbare Energie einzusetzen. Die Gebäudeausrüstung wird durch
ein zentral gesteuertes Energienutzungssystem und effiziente energieeinsparende
Leuchten vervollständigt.
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www.trion-climate.net
fhnw
Gründenstr. 40
CH-4132 Muttenz
www.fhnw.ch
Kanton basel-stadt
Amt für Umwelt und Energie
Hochbergerstr. 158
CH-4019 Basel
www.basel.ch
handwerkskammer freiburg
Bismarckallee 6
D-79098 Freiburg im Breisgau
www.hwk-freiburg.de
Klimapartner oberrhein e. v.
Kaiser-Joseph-Str. 186
D-79098 Freiburg im Breisgau
www.klimaschutz-oberrhein.de
energieforum Karlsruhe
c/o Wirtschaftsförderung Karlsruhe
Zähringerstr. 65a
D-76133 Karlsruhe
www.energieforum-karlsruhe.de
groupe és
26 Bld du Président Wilson
F-67932 Strasbourg Cedex 9
www.es-groupe.fr
délégation régionale alsace
32 Allée de la Robertsau
F-67083 Strasbourg Cedex
www.france.edf.com
Pôle alsace energivie
6 Rue Oberlin
F-67000 Strasbourg
www.pole.energivie.eu
trion-climate
Fabrikstr. 12
D-77694 Kehl
www.trion-climate.net
MitwirKende organisationen • organisations Partenaires
www.trion-climate.net
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