45 XXII, 5. Die männliche Pflanze (Femmel, Fimmel, tauber Hanf

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Urticaoeae.
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XXII, 5. Die männliche Pflanze (Femmel, Fimmel, tauber Hanf) wird
früher reif als die weibliche (Grüner und Später Hanf, Mutterhanf u. s. w.).
Der Hanf stammt aus dem Orient, er wird seiner Gespinstfasern halber
vielfach kultiviert.
Die weiblichen Pflanzen der ostindischen Varietät
Cannabis i n d i c a Lamarck sondern ein gelblichgrünes Harz ab, das im
Oriente als Berauschungsmittel „Haschisch" dient. Die Varietät Cannabis
chinensis wird vielfach als Zierpflanze kultiviert, da sie im Laufe eines
Jahres eine Höhe von 5 und mehr Metern erreicht.*) Die Blätter, Heriba
Cannabis indicae, sind offizineil, desgleichen die ein fettes Öl enthaltenden
Hanfsamen, Frnctus Cannabis.
Gattung 215: Humulus L., Hopfen.
Hierher nur H. Lupnlus L., Hopfen. Aus dem ausdauernden Wurzel­
stocke entwickeln sich 7 und mehr Meter lange, dünne, rechtswindende
Stengel, welche wie die Blattstiele und die Unterseite der drei- bis fünf­
lappigen Blätter rauhhaarig bis stachelig sind. Männliche Blütenstände
straussig, nachstäubend, weibliche kätzchenförmig. Die Fruchtzapfen sind
eiförmig mit trockenhäutigen Schuppen. Blütezeit Juli, August; XXII, 5.
Er stammt aus dem Orient, findet sich in feuchten Gebüschen, an Ufern
und Waldrändern durch das ganze Gebiet häufig vor und wird in Süd­
deutschland vielfach angebaut. Auf den Zapfenschuppen und den jungen
Früchten finden sich in grosser Menge eigentümliche Haargebilde, gelb­
liche, Lupulin oder Hopfenmehl genannte Körperchen, denen der Zapfen
den ihm eigenen Geruch und Geschmack und damit seine Verwendung in
der Bierbrauerei verdankt. Das Lupulin, Glandulae Lupuli, ist offizinell.
Die jungen Stengelsprossen werden vielfach gegessen.**)
39. Familie: Urticaceae, Brennesselgewächse.
Die einheimischen sind Kräuter mit zweihäusigen, nicht selten mit
Zwitterblüten untermischten Blüten. Die männlichen Blüten bestehen aus
*) Tafel 183. Cannabis sativa L. A männlicher, B weiblicher Blütenzweig;
1 männliche Blüten; 2 Staubblätter; 3 weibliche Blüte ohne Deckblatt, aber mit
ihrer Blütenscheide; 4 dieselbe ohne Deckblatt und ohne Blütenscheide; 5 Frucht in
der Scheide; 6 Frucht ohne dieselbe. 1 bis 6 vergrössert.
**) Tafel 184. Humulus L u p u l u s L. A Zweig mit männlichen, B mit weib­
lichen Blüten; C Fruchtzweig; 1 und 2 männliche Blüte; 3 Staubbeutel, 4 deren
Querschnitt; 5 weiblicher Blütenstand, vergrössert; 6 zwei weibliche Blüten in der
Zapfenschuppe; 7 einzelne weibliche Blüte mit ihren Deckblättchen; 8 ausgewachsenes
Deckblättchen mit der kleinen (unten rechts sitzenden) Frucht; 9 Nüsschen; 10 ge­
öffnete Frucht mit dem spiralig gewundenen Keim.
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