Helmut-Schmidt-Universität Institut für Automatisierungstechnik – Prozessdatenverarbeitung Olt Marcel Waßmer (2004) Die Drucktechnik „Drop-on-Demand“ bei Tintenstrahldruckern Univ.-Prof. Dr.-Ing Klaus Krüger Betreuer : Dipl.-Ing. Dominik Cibis In dieser Studienarbeit ist die Drucktechnik „Drop-on-Demand“ (DOD) anderen Drucktechniken gegenüber gestellt worden, und ihre verschiedenen Methodiken wurden analysiert und erklärt. Anhand des aktuellen Standes der Technik kann eine Möglichkeitenabschätzung für die Herstellung von passiven Elementen mit Tintenstrahldruckern gezogen werden. Die rasante Entwicklung von der Entdeckung der Grundlagen über die ersten Anwendungen bis hin zu den ersten DOD-Systemen ist aufgeführt. Die Weiterentwicklung seit Ende der 80er Jahre ist zu großen Teilen den kommerziellen Druckern für den wachsenden Computermassenmarkt zu verdanken. Auch heute werden neue Maßstäbe und Entwicklungsideen oft vom Nutzen zum grafischen Drucken abhängig gemacht. Die Untersuchung der einzelnen Methodiken der verschiedenen Tintenstrahltechnologien führt zu der Erkenntnis, dass die Continuous-Ink-Jet-Technik aufgrund ihrer Arbeitsweise und Eigenschaften als Verfahren zum Drucken von Dickschichtbausteinen ausgeschlossen werden kann. Hier zeigen sich die beiden DOD-Methoden Bubble-Jet und Piezo-Jet allen sonstigen Verfahren überlegen und als einzige für das Drucken von elektrischen Bauteilen geeignet. Der aktuelle Stand der Tintenstrahldrucker und Mikrodosiersysteme mit Bubble-Jet- und Piezo-JetTechnik ist anhand auf dem Markt verfügbarer Modelle untersucht worden. Ihre Leistungsdaten wie Auflösungsvermögen oder Möglichkeit, verschiedene Tinten zu verarbeiten wird untersucht und beurteilt. Es fällt auf, dass sich die Bubble-Jet-Technik nur im grafischen Bereich durchsetzen konnte. Ebenso wird in dieser Arbeit ein Blick auf zukünftige Entwicklungen geworfen und gezeigt, dass die Entwicklung neuer Methodiken noch nicht zum Stillstand gekommen ist, und die Grenzen der Miniaturisierung noch nicht erreicht sind. Der Stand der Technik hat sich gerade in einen Bereich vorgearbeitet, der es möglich machen kann, passive Elemente zu drucken. Neuentwicklungen oder die Weiterentwicklung vorhandener Technologien sind notwendig, um ein präzises und robustes Verfahren zu entwickeln, das sich für eine Massenfertigung eignet. Da ein DOD-Drucksystem nur dann funktioniert, wenn es mit der verwendeten Tinte kompatibel ist, stehen die Erkenntnisse über Tinten verschiedener, fertigender Anwendungen ebenfalls im Blickpunkt dieser Studienarbeit. Tinten müssen als fester Bestandteil eines Drucksystems betrachtet werden. Die unterschiedlichen geforderten Eigenschaften der Tinten sind oft schwer miteinander vereinbar oder sogar widersprüchlich. Eine Kompatibilität der Bubble-Jet-Technik mit einer höherviskosen kolloiden Suspension, die zu Dickschichtbausteinen verarbeitet werden kann, wird ausgeschlossen. Das Piezo-Jet-Verfahren ist somit nach aktuellem Stand die einzige DOD-Methode, die sich prinzipiell für diese Anwendung eignet. In Bild 1 sind der Aufbau und die Funktionsweise eines Piezodruckers dargestellt. Durch Anlegen einer Spannung an das Piezoelement dehnt es sich aus. Dadurch bilden sich in der Tintenkammer Druckwellen, die die Tinte in Tröpfchen aus der Düse drücken. Bild 1: Schema eines Piezo-DOD-Drucksystems [Fuller 02] In dieser Studienarbeit werden zwei mögliche Wege zur Konzeption eines Drucksystems hervorgehoben. Der erste hat eine Tinte zur Grundlage, die sich zweifelsfrei als Druckmaterial eignet. Danach muss das Drucksystem ausgelegt werden. Der zweite Weg ist der umgekehrte: Es liegt ein fertiges Drucksystem vor, und eine kolloide Suspension dazu wird entworfen. Welcher der beiden Wege schneller zum Ziel führt oder führen kann, ist anhand einiger Beispiele aus bisherigen Arbeiten im Bereich der industriellen Fertigung dargestellt worden. Die Entwicklung von Tintenstrahldruckern zu Mikrodosiersystemen für die unterschiedlichsten Anwendungen steht noch am Anfang. Neue Entwicklungen und weitere Miniaturisierung werden die Mikrodosiersysteme leistungsfähiger und robuster machen. Die Herausforderungen für die Zukunft bestehen darin, in Versuchen ein System Drucker - Tinte zu entwickeln, das zuverlässig kompatibel arbeitet. Diese Studienarbeit hat dafür die Hintergründe und Grundlagen der DOD-Technik beleuchtet.