sakr-feiern-ii

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„Mysterion“ im Neuen Testament
Sämtliche Texte nach der Einheitsübersetzung
Synoptiker:
Mk 4,11parr: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes anvertraut, denen aber, die draußen
sind, wird alles nur in Gleichnissen gesagt.
Paulus:
1 Kor 2,1.7: Als ich zu euch kam, Brüder, kam ich nicht, um glänzende Reden oder gelehrte
Weisheit vorzutragen, sondern um euch das Zeugnis (sic! µυστήριον) Gottes zu verkündigen.
2
Denn ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus, und zwar
als den Gekreuzigten. … 7 Vielmehr verkündigen wir das Geheimnis der verborgenen Weisheit Gottes, die Gott vor allen Zeiten vorausbestimmt hat zu unserer Verherrlichung.
1 Kor 4,1: Als Diener Christi soll man uns betrachten und als Verwalter von Geheimnissen
Gottes.
1 Kor 13,2: Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüßte und alle
Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte
aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.
1 Kor 14,2: Denn wer in Zungen redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; keiner versteht ihn: Im Geist redet er geheimnisvolle Dinge.
1 Kor 15,55: Seht, ich enthülle euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, aber
wir werden alle verwandelt werden.
Röm 11,25: Damit ihr euch nicht auf eigene Einsicht verlaßt, Brüder, sollt ihr dieses Geheimnis wissen: Verstockung liegt auf einem Teil Israels, bis die Heiden in voller Zahl das Heil
erlangt haben; 26 dann wird ganz Israel gerettet werden …
Röm 16,25: Ehre sei dem, der die Macht hat, euch Kraft zu geben - gemäß meinem Evangelium und der Botschaft von Jesus Christus, gemäß der Offenbarung jenes Geheimnisses, das
seit ewigen Zeiten unausgesprochen war, 26 jetzt aber nach dem Willen des ewigen Gottes
offenbart und durch prophetische Schriften kundgemacht wurde, um alle Heiden zum Gehorsam des Glaubens zu führen.
Deuteropaulinen
Eph 1,9: (Gott hat uns in seinem geliebten Sohn mit seiner Gnade mit aller Weisheit und Einsicht reich beschenkt …) und hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, wie er es gnädig im voraus bestimmt hat: 10 Er hat beschlossen, die Fülle der Zeiten heraufzuführen, in
Christus alles zu vereinen, alles, was im Himmel und auf Erden ist.
Eph 3,3f.9: Durch eine Offenbarung wurde mir das Geheimnis mitgeteilt, das ich soeben kurz
beschrieben habe. 4 Wenn ihr das lest, könnt ihr sehen, welche Einsicht in das Geheimnis
Christi mir gegeben ist. … 8 Mir, dem Geringsten unter allen Heiligen, wurde diese Gnade
geschenkt: Ich soll den Heiden als Evangelium den unergründlichen Reichtum Christi verkündigen 9 und enthüllen, wie jenes Geheimnis Wirklichkeit geworden ist, das von Ewigkeit
her in Gott, dem Schöpfer des Alls, verborgen war.
Eph 5,32: Dies ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche.
Eph 6,19: … bittet auch für mich: daß Gott mir das rechte Wort schenkt, wenn es darauf ankommt, mit Freimut das Geheimnis des Evangeliums zu verkünden …
Kol 1,26.27: 25 Ich diene der Kirche durch das Amt, das Gott mir übertragen hat, damit ich
euch das Wort Gottes in seiner Fülle verkündige, 26 jenes Geheimnis, das seit ewigen Zeiten
und Generationen verborgen war. Jetzt wurde es seinen Heiligen offenbart; 27 Gott wollte ihnen zeigen, wie reich und herrlich dieses Geheimnis unter den Völkern ist: Christus ist unter
euch, er ist die Hoffnung auf Herrlichkeit.
Kol 2,2: 1 Ihr sollt wissen, was für einen schweren Kampf ich für euch und für die Gläubigen
in Laodizea zu bestehen habe, auch für alle anderen, die mich persönlich nie gesehen haben.
Dadurch sollen sie getröstet werden; sie sollen in Liebe zusammenhalten, um die tiefe und
reiche Einsicht zu erlangen und das göttliche Geheimnis zu erkennen, das Christus ist.
Kol 4,2: Betet auch für uns, damit Gott uns eine Tür öffnet für das Wort und wir das Geheimnis Christi predigen können, für das ich im Gefängnis bin …
2 Thess 2,7: Denn die geheime Macht der Gesetzwidrigkeit ist schon am Werk …
Pastoralbriefe
1 Tim 3,9: (Die Diakone) sollen mit reinem Gewissen am Geheimnis des Glaubens festhalten.
1 Tim 3,16: Wahrhaftig, das Geheimnis unseres Glaubens ist groß: Er wurde offenbart im
Fleisch, gerechtfertigt durch den Geist, geschaut von den Engeln, verkündet unter den Heiden,
geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.
Johannes-Apokalypse
Offb 1,20: Der geheimnisvolle Sinn (τὸ µυστήριον) der sieben Sterne, die du auf meiner rechten Hand gesehen hast, und der sieben goldenen Leuchter ist: Die sieben Sterne sind die Engel
der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind die sieben Gemeinden.
Offb 10,7: denn in den Tagen, wenn der siebte Engel seine Stimme erhebt und seine Posaune
bläst, wird auch das Geheimnis Gottes vollendet sein; so hatte er es seinen Knechten, den
Propheten, verkündet.
Offb 17,5.7: Auf ihrer Stirn stand ein Name, ein geheimnisvoller Name (µυστήριον): Babylon, die Große, die Mutter der Huren und aller Abscheulichkeiten der Erde. … 7 Der Engel
aber sagte zu mir: Warum bist du erstaunt? Ich will dir das Geheimnis der Frau enthüllen und
das Geheimnis des Tieres mit den sieben Köpfen und zehn Hörnern, auf dem sie sitzt.
Der Inhalt des Rituale
Benediktinerkloster Lambach, Codex 73 (12. Jh.)
Benedictio cereorum in purificatione s. Marie
Benedictio cineris in capite ieiunii
Benedictiones florum et frondium in die palmarum
Benedictio ignis noui in cena domini
In paraseue (benedictio ignis)
Benedictio ignis in sabbato sancto
In pascha
In die sancto ad processionem
Ad sepulcrum
In die sancto pentecostes
In die sancto pentecostes ad processionem
Ordo baptismi
Ordo ad baptizandum infirmum
Ordo ad uisitandum infirmum (+ Obsequium mortuorum)
Benedictio domus – frugum – casei – agni in pascha – ouorum – lardi – noui panis
Benedictio super accipientem ensem – ensis – post datum ensem
Benedictio elemosine
Ad clericum faciendum
[Formula professionis]
Consecratio uidue que fuerit castitatem professa
Benedictio baculorum et capsellarum
Ordo ad faciendum iudicium in aqua frigida
Benedictio ferri in igne
Ad mulierem benedicendam post partum
Ad mulierem in ecclesiam inducendam
In parasceue ad adorandam crucem
Ad minutionem sanguinis
Ad balneum
Ad potionem sumendam
Benedictio aque super nouam campanam
Benedictio sponse
Pro excommunicatis ut absoluantur
Benedictio fabarum uel uuarum
Benedictio musti
Exorcismus minor salis in diebus
Benedictio pomorum
Ad partum mulieris
Clemens episcopus …
Ad benedicendum sepulcrum
Das Rituale von St. Florian aus dem zwölften Jahrhundert. (Hg. Adolph FRANZ), Freiburg: Herder, 1904, 25f.
Harald Buchinger
Sakramentliche Feiern im Überblick
Scholastische Texte zur Systematisierung der Sakramente
1
Petrus Lombardus († 1160), Sententiae
IV, dist. 1, 1 (PL 192, 839) Sacramentum est sacrae
rei signum. … Item sacramentum est invisibilis
gratiae visibilis forma. Signum vero est res praeter
speciem quam ingerit sensibus, aliquid aliud ex se
faciens in cogitationem venire. Signorum vero alia
sunt naturalia, ut fumus significans ignem, alia
data. Et eorum quae data sunt quaedam sunt
sacramenta, quaedam non. Omne enim
sacramentum est signum, sed non e converso.
Sacramentum ejus rei similitudinem gerit, cujus
signum est. Si enim sacramenta non haberent
similitudinem rerum quarum sacramenta sunt,
proprie sacramenta non dicerentur. Sacramentum
enim proprie dicitur quod ita signum est gratiae
Dei, et invisibilis gratiae forma, ut ipsius imaginem
gerat et causa existat. Non ergo significandi tantum
gratia sacramenta instituta sunt, sed etiam
sanctificandi. Quae enim significandi gratia tantum
instituta sunt, solum signa sunt, et non sacramenta;
sicut fuerunt sacrificia carnalia, et observantiae
caeremoniales veteris legis.
IV, dist. 2, 1 (PL 192, 841f) Jam ad sacramenta
novae legis accedamus; quae sunt Baptismus,
Confirmatio, panis benedictio, id est, [842]
Eucharistia, Poenitentia, Unctio extrema, Ordo,
Conjugium. Quorum alia remedium contra
peccatum praebent, et gratiam adjutricem
conferunt, ut Baptismus; alia in remedium tantum
sunt, ut Conjugium; alia gratia et virtute nos
fulciunt, ut Eucharistia et Ordo.
2
Ein Sakrament ist ein Zeichen einer heiligen Wirklichkeit. … Ebenso ist ein Sakrament die sichtbare Form der
unsichtbaren Gnade. Ein Zeichen aber ist etwas, das
außer der Gestalt, die es den Sinnen eindrückt, etwas
anderes von sich in den Gedanken kommen läßt. Von
den Zeichen aber sind einige natürlich, wie der Rauch,
der Feuer anzeigt, andere gegeben. Und von denen, die
gegeben sind, sind bestimmte Sakramente, bestimmte
nicht. Jedes Sakrament nämlich ist ein Zeichen, aber
nicht umgekehrt. Ein Sakrament trägt die Ähnlichkeit
jener Wirklichkeit, deren Zeichen es ist. Wenn nämlich
Sakramente keine Ähnlichkeit mit den Wirklichkeiten,
deren Zeichen sie sind, hätten, würden sie nicht im eigentlichen Sinne Sakramente genannt. Sakrament im
eigentlichen Sinn wird genannt, was so Zeichen der
Gnade Gottes und Form der unsichtbaren Gnade ist, daß
es deren Bild trägt und Ursache wird. Die Sakramente
sind nämlich nicht nur eingesetzt, um zu bezeichnen,
sondern auch um zu heiligen. Was eingesetzt wurde, um
nur zu bezeichnen, sind nur Zeichen, aber nicht Sakramente; so waren die fleischlichen Opfer und die zeremoniellen Beobachtungen des alten Gesetzes.
Kommen wir zu den Sakramenten des neuen Gesetzes:
Das sind Taufe, Firmung, die Segnung des Brotes, das
heißt die Eucharistie, Buße, Letzte Ölung, Ordo, Ehe.
Einige davon bieten ein Heilmittel gegen die Sünde und
übertragen die helfende Gnade, wie die Taufe; andere
dienen nur als Heilmittel, wie die Ehe; (wieder) andere
unterstützen uns mit Gnade und Kraft, wie die Eucharistie und der Ordo.
Hugo von St. Viktor († 1141), De sacramentis
1, 9, 7 (PL 327) Quod tria genera sunt
sacramentorum.
Tria genera sacramentorum in prima
consideratione discernenda occurrunt. Sunt enim
quaedam sacramenta in quibus principaliter salus
constat et percipitur, sicut aqua baptismatis, et
perceptio corporis et sanguinis Christi. Alia sunt
quae etsi necessaria non sunt ad salutem (quia sine
his salus haberi potest) proficiunt tamen ad
sanctificationem, quia his virtus exerceri et gratia
amplior acquiri potest, ut aqua aspersionis, et
susceptio cineris, et similia. Sunt rursum alia
sacramenta quae ad hoc solum instituta esse
videntur, ut per ipsa ea quae caeteris sacramentis
sanctificandis et instituendis necessaria sunt,
quodammodo praeparentur et sanctificentur, vel
circa personas in sacris ordinibus perficiendis, vel
in iis quae ad habitum sacrorum ordinum pertinent
initiandis et caeteris hujusmodi. Prima ergo ad
salutem, secunda ad exercitationem, tertia ad
praeparationem constituta sunt.
Daß es drei Arten von Sakramenten gibt.
Drei Arten von Sakramenten bieten sich bei der ersten
Betrachtung zur Unterscheidung an. Es gibt nämlich
bestimmte Sakramente, in denen das Heil vor allem
besteht und empfangen wird, wie das Wasser der Taufe
und der Empfang des Leibes und Blutes Christi. Es gibt
andere, die zwar nicht zum Heil notwendig sind (weil
man ohne sie das Heil haben kann), aber dennoch zur
Heiligung beitragen, da durch sie die Tugend geübt und
die Gnade reichlicher erworben werden kann, wie das
Wasser der Besprengung und das Nehmen der Asche
und ähnliches. Es gibt wiederum andere Sakramente die
nur dazu eingesetzt zu sein scheinen, daß durch sie das,
was zur Heiligung und Einsetzung der anderen Sakramente notwendig ist, gewissermaßen vorbereitet und
geheiligt wird, was sich entweder auf Personen bezieht,
wenn heilige Weihen vollbracht werden, oder wenn
jenes begonnen wird, was zum Gewand der heiligen
Weihe(grade) gehört oder bei anderem dieser Art. Die
ersten sind also zum Heil, die zweiten zur Ausübung, die
dritten zur Vorbereitung bestimmt.
Harald Buchinger
Sakramentliche Feiern im Überblick
2, 9, 1 (PL 176, 471f) De sacramentis quae ad
exercitationem instituta sunt, et quod omnia
sanctificantur per verbum Dei.
Sunt quaedam sacramenta in Ecclesia in quibus etsi
principaliter salus non constet, tamen salus ex eis
augetur, in quantum devotio exercetur. Haec licet in
praesenti omnia enumerari non possint, quaedam
tamen intermittere non oportet pro exemplo
universorum. Ex his igitur sacramentis alia constant
in rebus, qualia sunt aqua aspersionis, susceptio
cineris, benedictio ramorum et cereorum, et caetera
talia. Alia autem constant in factis qualia sunt
signaculum crucis, exsufflatio exorcizationis,
expansio manuum, incurvatio genuum, et alia
hujusmodi. Alia in dictis constant, sicut Trinitatis
invocatio, et quaecunque in hunc modum. Haec
autem omnia per verbum Dei sanctificantur sive per
prolationem verborum divina virtute invocata
sanctificentur …
3
Über die Sakramente, die zur Ausübung eingesetzt sind,
und daß alles durch das Wort Gottes geheiligt wird.
Es gibt bestimmte Sakramente in der Kirche, in denen
das Heil zwar nicht vor allem besteht, aus denen aber
dennoch das Heil vermehrt wird, insofern Frömmigkeit
ausgeübt wird. Diese können zwar hier nicht alle aufgezählt werden, bestimmte darf man aber als Beispiel für
alle nicht übergehen. Einige von diesen Sakramenten
also bestehen in Dingen; dergleichen sind das Wasser
der Besprengung, das Nehmen der Asche, die Segnung
von Palmen und Kerzen und weiteres dergleichen. Andere aber bestehen in Taten; dergleichen sind das Kreuzzeichen, die Anhauchung beim Exorzismus, die Ausbreitung der Hände, das Beugen der Knie und andere dieser
Art. (Wieder) andere bestehen in Aussprücen, wie die
Anrufung der Trinität, und was auch immer in dieser
Art. Das alles aber wird durch das Wort Gottes geheiligt
oder durch den Vortrag von Worten durch Anrufung der
göttlichen Kraft geheiligt …
Rufinus von Bologna († vor 1192), Summa decretorum
(Hg. Heinrich SINGER, Paderborn 1902, 537f: Tertia pars)
… sacramentorum species quadriformiter
Eine vierfache Gestalt der Sakramente wird vertreten.
propagatur. Alia enim sunt salutaria, alia
Einige sind nämlich auf das Heil bezogen, andere auf
ministratoria, alia veneratoria, alia preparatoria.
den (Gottes-) Dienst, andere auf die (Gottes-) VerehSalutaria sunt quibus salus acquiritur, ut baptismus, rung, andere auf die Vorbereitung. Auf das Heil bezogen
eucharistia et confirmatio. Ministratoria: que in
sind jene, durch welche das Heil erworben wird, wie die
officiorum ministeriis exercentur, ut missarum
Taufe, die Eucharistie und die Firmung. Auf den (Gotlaudes et cetera diurna vel nocturna officia
tes-) Dienst bezogen: welche beim Vollzug der Gottesclericorum vigiliis sedulo deputata. Veneratoria:
dienste ausgeübt werden, wie die Lob(gebete) der Messe
que per certa anni tempora in alicuius rei sacre
und die anderen täglichen odernächtlichen Gottesdienste
memoriam venerabiliter exercentur, ut sunt
der Kleriker, die eifrig für die Nachtwachen bestimmt
dominice festivitates, scil. conceptio Salvatoris,
sind. Auf die (Gottes-) Verehrung bezogen: welche zu
nativitas, theophania, ypapanti, passio, resurrectio, bestimmten Zeiten des Jahres zum Gedächtnis irgendeiascensio, pentecoste et sanctorum anniversarie
ner heiligen Sache mit Verehrung ausgeübt werden, wie
celebrationes. Preparatoria: que omnibus prefatis
es die Feste des Herrn sind, das heißt die Empfängnis
sacramentis celebrandis preparantur, ut clericorum, des Erlösers, die Geburt, Epiphanie, Darstellung, Leiecclesiarum, ecclesiasticorum vasorum et omnium
den, Auferstehung, Himmelfahrt, Pfingsten und die
ecclesie utensilium libaninumque consecratio. Et
Jahresfeiern der Heiligen. Auf die Vorbereitung bezoprima quidem et ultima proprie sunt sacramenta.
gen: was für die Feier aller zuvor genannten Sakramente
quando sanctificantur, sanctificant. Primis namque
vorbereitet wird, wie die Weihe von Klerikern, Kirchen,
persone, ultimis persone et res sanctificantur …
kirchlichen Gefäßen und allen Gegenständen und OpferDuo autem media singificantius dicuntur
gaben der Kirche. Und die ersten und letzten sind im
sacramentalia, sacramentis scil. adiuncta et de eis
eigentlichen Sinne Sakramente. Wenn sie geheiligt werpendentia.
den, heiligen sie. Durch die ersten werden nämich Personen, durch die letzten Personen und Gegenstände
geheiligt … Die beiden mittleren aber werden trefflicher
Sakramentalien genannt, das heißt den Sakramenten
verbunden und von ihnen abhängig.
Gelasianum Vetus/Gregorianum/MRom 1570
Dominus vobiscum / Et cum spiritu tuo.
Omnipotens sempiterne deus, adesto magnae
pietatis tuae mysteriis, adesto sacramentis et ad
creandos novos populos, quos tibi fons
baptismatis parturit, spiritum adoptionis emitte,
et quod humilitatis nostrae gerendum est
ministerio, tuae virtutis impleatur effectu: per
Dominus vobiscum / Et cum spiritu tuo.
Sursum Corda / Habemus ad dominum.
Gratias agamus domino deo nostro / Dignum et
iustum est..
Deus, qui invisibili potentia tua sacramentorum
tuorum mirabiliter operaris effectum,
et licet nos tantis mysteriis exequendis simus
indigni, tu tamen gratiae tuae dono non deserens
etiam ad nostras preces aures tuae pietatis
inclinas:
deus, cuius spiritus super aquas inter ipsa mundi
primordia ferebatur,
ut iam tunc virtutem sanctificandi aquarum
natura conciperet:
deus, qui nocentis mundi crimina per aquas
abluens
regenerationis speciem in ipsa diluivii effusione
signasti,
ut unius eiusdemque elementi mysterio et finis
esset viciis et origo virtutum:
<s. u.>
<s. u.>
Respice, domine, in faciem ecclesiae tuae
et multiplica in ea generationes tuas, quae gratiae
tuae affluentis impetum laetificas civitatem tuam,
fontemque aperis toto orbe terrarum gentibus
innovandis,
ut tuae maiestatis imperio sumat unigeniti tui
gratiam de spiritu sancto.
Qui hanc aquam regenerandis hominibus
praeparatum arcan sui luminis ammixtione
fecundet, ut sanctificatione concepta ab
immaculato divini fontis utero in novam renatam
creaturm progenies caelestis emergat,
et quos aut sexus in corpore aut aetas discernit in
tempore, omnis in una pareat gratia mater
infantia.
MRom 1970 = OICA 1972
Deus, qui invisibili potentia per sacramentorum
signa mirabilem operaris effectum
et creaturam aquae multis modis praeparasti, ut
Baptismi gratiam demonstraret;
Deus, cuius Spiritus super aquas inter ipsa mundi
primordia ferebatur,
ut iam tunc virtutem sanctificandi aquarum
natura conciperet;
Deus, qui
regenrationis speciem in ipsa diluvii effusione
signasti,
ut unius eiusdemque elementi mysterio et finis
esset vitiis et origo virtutum;
Deus, qui Abrahae filios per mare Rubrum sicco
vestigio transire fecisti,
ut plebs, a Pharaonis servitute liberata, populum
baptizatorum praefiguraret;
Deus, cuius Filius, in aqua Iordanis a Ioanne
baptizatus, Sancto Spiritu est inunctus,
et, in cruce pendens, una cum sanguine aquam de
latere suo produxit,
ac, post resurrectionem suam, discipulis iussit:
Ite, docete omnes gentes, baptizantes eos in
nomine Patris, et Filii, et Spiritus Sancti:
Respice in faciem Ecclesiae tuae,
eique dignare fontem Baptismatis aperire.
Sumat haec aqua Unigeniti tui gratiam de Spiritu
Sancto,
Procul ergo hinc iubente te, domine, omnis
spiritus inmundus abscedat,
procul tota nequitia diabolicae fraudis absistat,
nihil hic loci habeat contrariae virtutis ammixtio,
non insidiando circumvolet, non latendo
subripiat, non inficiendo corrumpat.
Sit haec sancta et innocens creatura libera ab
omni inpugnatoris incursu, et totius nequitiae
purgata discessu.
Sit fons vivus, aqua regenerans, unda purificans,
ut omnis hoc lavacro salutifero diluendi operanti
in eis spiritu sancto perfecti purgationis
indulgentiam consequantur.
Unde benedico te, creatura aquae, per deum
vivum, per deum sanctum, per deum
qui te in principio verbo separavit ab arida et in
quattuor fluminibus totam terram rigare
praecepit,
qui te in deserto amaram suavitatem inditam fecit
esse potabilem et sitienti populo de petra
produxit.
Benedico te et per Iesum Christum filium eius
unicum dominum nostrum,
qui te in Chana Galilaeae signo ammirabili sua
potentia convertit in vinum,
qui pedibus super te ambulavit et a Iohanne in
Iordane in te baptizatus est,
qui te una cum sanguine de latere suo produxit et
discipulis suis iussit, ut credentes baptizarentur in
te dicens: Ite, docete omnes gentes baptizantes
eos in nomine patris et filii et spiritus sancti.
Haec nobis praecepta servantibus tu, deus
omnipotens, clemens adesto, tu benignus aspira,
tu has simplices aquas tuo ore benedicito, ut
praeter naturalem emundationem, quam lavandis
possunt adhiberi corporibus, sint etiam
purificandis mentibus efficaces.
<s. u.>
Descendat in hanc plenitudinem fontis virtus
spiritus tui
et totam huius aqaue substantiam regenerandi(s)
fecundet effectu.
Hic natura ad imaginem tuam condita
et ad honorem sui reformata principiis cunctis
vetustatis squaloribus emundetur,
ut omnis homo hoc sacramentum regenerationis
ingressus in verae innocentiae novam infantiam
renascatur.
per dominum nostrum Iesum Christum filium
tuum, qui venturus est in spiritu sancto iudicare
vivos et mortuos et saeculum per ignem.
<s. o.>
<s. o.>
ut homo, ad imaginem tuam conditus,
sacramento Baptismatis a cunctis squaloribus
vetustatis ablutus, in novam infantiam ex aqua et
Spiritu Sancto resurgere mereatur.
Descendat, quaesumus, Domine, in hanc
plenitudinem fontis per Filium tuum virtus
Spiritus Sancti,
<s. o.>
ut omnes, cum Christo consepulti per Baptismum
in mortem, ad vitam cum ipso resurgant.
Per Christum Dominum nostrum.
Die Feier der Initiation in der erneuerten Liturgie
DIE FEIER DER
KINDERTAUFE
DIE FEIER DER
EINGLIEDERUNG
ERWACHSENER
IN DIE KIRCHE
DIE EINGLIEDERUNG
VON KINDERN IM
SCHULALTER
IN DIE KIRCHE
Die Feier der Aufnahme
in den Katechumenat
Die Feier der Aufnahme
in den Katechumenat
(ed. typ.: Ritus recipiendi parvulos)
(im Eingangsbereich der Kirche)
(beim Eingang in die Kirche)
(am Kircheneingang)
(ein einziger Gottesdienst)
Eröffnung der Feier
Eröffnung
Eröffnung
Begrüßung und Einführung
Gesang zur Eröffnung
(ggf. Prozession in die Kirche)
Vorstellung der Bewerber:
Vorstellung
Glaubenszeugnis
Gebet
(ggf. Prozession + Gesang)
Bezeichnung mit dem Kreuz
Begrüßung und Einführung
ggf. Gesang zur Eröffnung
Begrüßung
Aufnahme in den Katechumenat
Fragen an Eltern und Paten
Bitte um die Taufe
Befragung der Paten und der Gemeinde (Glaubenszeugnis)
Frage nach dem Namen
Was erbitten Sie von der Kirche …
Befragung von Eltern und Paten
Bezeichnung mit dem Kreuz
Bezeichnung mit Kreuz
ggf. Gebet
Einzug (ggf. + Gesang)
Wortgottesdienst
Wortgottesdienst
Lesung, Antwort, Homilie
Überreichung der Heiligen Schrift
Lob- bzw. Dankgesang
ggf. Entlassung der Katechumenen
Fürbitten
Lesungen, Antwortgesänge, Homilie
Überreichung einer Bibel
ggf. Gesang
zur Prozession ggf. Gesang
Fürbitten
Abschluß
Abschluß
Segen und Entlassung
Schlußgesang
ggf. Einladung zur Agape
Segen und Entlassung
Die Zeit der entfernteren Vorbereitung und ihre Feiern
Die Feier der Sonntagsmesse
Segensgebete für die Katechumenen
Die Übergabe des Glaubensbekenntnisses
Eröffnung
Eröffnungsruf, Einführung
Eröffnungsgesang
Gebet
Wortgottesdienst
Lesungen, Antwortgesänge, Homilie
Übergabe
Einladung
Übergabe des Glaubensbekenntnisses
(ggf. Überreichung eines Textes)
Effata-Ritus (ggf.)
Gebet über die Bewerber
Lob- bzw. Dankgesang
ggf. Entlassung der Taufbewerber
Abschluß
Segen und Entlassung
ggf. Einladung zur Agape
[s. u.]
Die Übergabe des Vaterunsers
Eröffnung
Eröffnungsruf, Einführung
Gesang
Gebet
Wortgottesdienst und Übergabe
Lesungen und Antwortgesänge
Einladung zur Übergabe
Übergabe des Vaterunsers durch die
Verkündigung des Evangeliums
Überreichung eines Textes
Gebet über die Bewerber
Lob- bzw. Dankgesang
Vater Unser mit Doxologie
ggf. Entlassung der Taufbewerber
Abschluß
Segen und Entlassung
ggf. Einladung zur Agape
Die Feier der Zulassung
zur Taufe
Die Feier der Zulassung
zur Taufe
(2 Formen: in der Pfarrkirche oder
durch den Bischof mit vorausgehender
„Statio“ in der Pfarrkirche)
Statio in der Pfarrkirche
Eröffnung
Einführung
Wortgottesdienst
Vorbereitung der Zulassung
Aufruf der Katechumenen & der Paten
Bericht über den Katechumenatsweg
Bereitschaftserklärung und Empfehlungsschreiben der Gemeinde
Befragung und Beauftragung der Paten
ggf. Entlassung der Katechumenen
Fürbitten
Eucharistiefeier
Abschluß
ggf. Einschreibung in das Katechumenenbuch
Die Feier der Zulassung
zur Taufe durch den Bischof
Eröffnung
Einzug und Eröffnungsgesang
Begrüßung und Einführung
Kyrie-Rufe
Eröffnungsgebet
Eröffnung
Eröffnungsgesang
Begrüßung und Einführung
Gebet
Wortgottesdienst
Wortgottesdienst
Schriftlesungen, Antwortgesang, Homilie
Schriftlesungen, Antwortgesang, Homilie, ggf. Gesang
Zulassung
Zulassung
Aufruf der Gemeinden
Vorstellung der Bewerber/-innen
Zeugnis der Verantwortlichen der
Gemeinden
Bitte um die Zulassung zur Taufe
Zulassung durch den Bischof
Segensgebet und Handauflegung
2
Befragung (Scrutinium)
(Eltern, Paten, Katechet, ggf. alle)
Zulassung (+ Einschreibung)
Kompilation: Harald Buchinger
Beauftragung der Pfarrer
Dankgesang
Abschluß
Fürbitten und Vater Unser
Bischöflicher Schlußsegen
Schlußlied
Anrufung der Heiligen und Fürbitten
(Fortsetzung: Exorzismus s. u.)
Die Zeit der näheren Vorbereitung und ihre Feierelemente
Die drei Stärkungsriten
(Skrutinien)
3 Formulare: 3., 4. und 5. So der XL
Eröffnung
Wortgottesdienst
Wortgottesdienst
(in der Kirche)
Lesungen, Antwortgesänge …
Lesungen
nach der Homilie: Einladung
Homilie
(eine od. mehrere, + Antwortgesänge)
Gebet um Befreiung vom Bösen:
Litanei
stilles Gebet
Gebet des Vorstehers
Gebet um Befreiung:
(Litanei
& Fürbitten s. o.)
Handauflegung & Gebet d. Vorstehers
Salbung mit Katechumenenöl (ggf.)
Salbung mit Katechumenenöl (ggf.)
(wenn nicht als Prozessionsgesang:
Anrufung der Heiligen und)
Fürbitten
Gebet um Schutz vor dem Bösen (Exorzismus-Gebet)
Salbung mit Katechumenenöl
oder schweigende Handauflegung
Abschluß
ggf. Gesang
ggf. Entlassung der Katechumenen
Fürbitten
ggf. Dankgesang
Segen und Entlassung
Eucharistiefeier
Abschluß
Die unmittelbare Vorbereitung
(Karsamstag)
Eröffnung
Einführung, Gesang, Gebet
Wortgottesdienst
Biblische Lesung, Homilie
Riten der unmittelbaren Vorbereitung
Effata-Ritus
Wiedergabe des Glaubensbekenntnisses
Namengebung
Anrufung der Heiligen und Gebet
Salbung mit Katechumenenöl
[s. u.]
Abschluß
Die Feier der Sakramente
des Christwerdens
(Osternacht)
Lichtfeier
Die Feier der Eingliederung
(nach Möglichkeit Osternacht)
Eröffnung
(vor der Kirche / beim Ambo)
Wortgottesdienst
Wortgottesdienst
(in der Kirche)
(in der Kirche)
Die Feier der Initiation in der erneuerten Liturgie
3
Die Feier der Taufe
Feier der Taufe
(am Taufbrunnen)
(am Taufbrunnen)
Tauffeier
(am Taufbrunnen)
zur Prozession ggf. Litanei od. Gesang
Lobpreis und Anrufung Gottes
über dem Wasser
Lobpreis und Anrufung Gottes
über dem Wasser
Lobpreis und Anrufung Gottes
über dem Wasser
Gebetseinladung
Litanei
Lobpr. & Anr. Gottes über d. Wasser
Gebetseinladung
Litanei
Lobpr. & Anr. Gottes über d. Wasser
Gebetseinladung
Absage & Glaubensbekenntnis
Absage & Glaubensbekenntnis
„Taufwasserweihe“, 3 Formulare
Absage & Glaubensbekenntnis
Anrede an Eltern und Paten
Absage: 3 od. 1 Frage + Antwort(en)
Zusage: 3 Fragen + Antworten
Zustimmung der Gemeinde:
Glaubensbekenntnis oder -lied
Absage: 1 od. 3 Fragen + Antwort(en)
Zusage: 3 Fragen + Antworten
Absage: 3 od. 1 Frage + Antwort(en)
Zusage: 3 Fragen + Antworten
Taufe
Taufe
Taufe
Taufformel
+ 3x Eintauchen oder Übergießen
ggf. Akklamation
Taufformel
+ 3x Eintauchen oder Übergießen
ggf. Akklamation
Taufformel
+ 3x Eintauchen oder Übergießen
ggf. Akklamation
Entfaltende Riten
Ausdeutende Riten
[nur wenn die Firmung nicht folgt:]
[wenn die Firmung nicht folgt:]
[Salbung mit Chrisam]
Überreichung und Anlegen des
weißen Gewandes
Übergabe der brennenden Kerze
[Salbung mit Chrisam]
Überreichung des weißen Gewandes
Übergabe der brennenden Kerze
[s. o.]
Salbung mit Chrisam
Bekleidung mit dem weißen
Taufgewand
Übergabe der brennenden Kerze
Effata-Ritus (ggf.)
Abschluß der Tauffeier
(beim Altar)
zur Prozession
„nach Möglichkeit“ Gesang
Gebet des Herrn
Segen und Entlassung
ggf. Gesang
ggf. Gesang
[später in einer getrennten Feier]
Die Feier der Firmung
Die Feier der Firmung
(im Altarraum oder am Taufbrunnen)
Die Feier der Firmung
nach der Homilie:
Taufbekenntnis
Einführung & Gebetseinladung Einführung & Gebetseinladung
Ausbreitung der Hände & Gebet Ausbreitung der Hände & Gebet
Salbung mit Chrisam
Salbung mit Chrisam
Gebetseinladung
Ausbreitung der Hände & Gebet
Chrisamsalbung
+ Begleitwort
+ Friedensgruß
[in der Osternachtfeier: Erneuerung
des Taufglaubens durch die Gemeinde]
Fürbitten {Meßbuch: erstmals Teilnahme der Neugetauften}
+ Begleitwort
+ Friedensgruß
[in der Osternachtfeier: Erneuerung
des Taufglaubens durch die Gemeinde]
Fürbitten
+ Begleitwort
+ Friedensgruß
Die Feier der Eucharistie
Die Feier der Eucharistie
Die Feier der Eucharistie
{MB: Beteiligung der Neugetauften an
der Gabenprozession}
ggf. vor der Kommunion Hinweis auf
die Größe des Mysteriums
ggf. vor der Kommunion Hinweis auf
die Größe des Mysteriums
[Erstkommunion in einer getrennten
Feier & in der Regel vor der Firmung]
4
Fürbitten
Kompilation: Harald Buchinger
Die Zeit der mystagogischen
Vertiefung
Die Zeit der Vertiefung
(Mystagogie)
Meßfeier mit dem Bischof
Eröffnung
Einführung und Vorstellung der Neugetauften
Taufgedächtnis (am Taufbrunnen)
Wortgottesdienst
Eucharistiefeier
Gabenprozession
Kommunion unter beiden Gestalten
Abschluß
ggf. Segnung und Übergabe eines
Glaubenszeichens
Einladung zur Agape
Die Feier der Initiation in der erneuerten Liturgie
5
Die Feier der Kindertaufe
Strukturübersicht über die Ordnung der Säuglingstaufe*
mit Äquivalenten in der Feier der Eingliederung Erwachsener
(Erstverkündigung)
Eröffnung der Feier
[beim Eingang in die Kirche]
Begrüßung
Fragen an Eltern und Paten
Bezeichnung mit dem Kreuz
ggf. Gebet
Aufnahme in den Katechumenat
[am Kircheneingang]
Begrüßung
Vorstellung und Glaubenszeugnis
Bezeichnung mit dem Kreuzzeichen
Zeit der entfernteren Vorbereitung (~1 Jahr)
währenddessen: Teilnahme am (Wort-) Gottesdienst
Katechese, Segnung der Katechumenen
Übergabe von Glaubensbekenntnis und Vater Unser
Feier der Zulassung zur Taufe
Wortgottesdienst
Die Zeit der näheren Vorbereitung
[in der Kirche]
(während der Quadragesima [3., 4., 5. So / XL]:)
Anrufung der Heiligen und Fürbitten
Gebet um Schutz vor dem Bösen (Exorzismus-Geb.)
Salbung mit Katechumenenöl
Stärkungsriten (Skrutinien)
Gebet um Befreiung vom Bösen [*Exorzismus]
Salbung mit Katechumenenöl
oder Handauflegung
[s. u.]
unmittelbare Vorbereitung (Karsamstag)
Effata-Ritus
Wiedergabe des Glaubensbekenntnisses
Salbung mit Katechumenenöl
(in der Osternacht:)
Tauffeier
Die Feier der Sakramente des Christwerdens
[am Taufbrunnen]
[am Taufbrunnen]
Lobpreis und Anrufung Gottes über dem Wasser
Absage und Glaubensbekenntnis
Taufe
Ausdeutende Riten
Salbung mit Chrisam
Bekleidung mit dem weißen Taufgewand
Übergabe der brennenden Kerze
Effata-Ritus (ggf.)
Lobpreis und Anrufung Gottes über dem Wasser
Absage und Glaubensbekenntnis
Taufe
[nur wenn die Firmung nicht unmittelbar folgt:]
[Salbung mit Chrisam]
Überreichung und Anlegen des weißen Gewandes
Übergabe der brennenden Kerze
[s. o.]
Die Feier der Firmung
Einführung und Gebetseinladung
Ausbreitung der Hände und Gebet
Salbung mit Chrisam
Die Feier der Eucharistie
Abschluß der Tauffeier
[beim Altar]
Gebet des Herrn
Segen und Entlassung
[Jahre später:]
Erstkommunion
Die Zeit der mystagogischen Vertiefung
(Osterzeit)
[meist nochmals Jahre später:]
Firmung
*
Nota bene: Für die Eingliederung von Kindern im Schulalter gibt es eine eigene Ordnung, die stärker der Erwachseneninitiation als dem Ritus der Säuglingstaufe entspricht.
Kompilation: Harald Buchinger
Spätantike Zeugnisse über die Feier der Initiation in Rom
• Hirt des Hermas (Mitte 2. Jh.; Hg. LINDEMANN/PAULSEN 384–386; 514)
Mandatum 4, 3, 1 § 31: „Es gibt keine andere Umkehr als jene, als wir ins Wasser hinabstiegen und die Vergebung unserer früheren Sünden empfingen.“
Similitudo 9, 16, 4 § 95: „Das Siegel (σφραγίς) nun ist das Wasser; in das Wasser steigen sie tot hinab und steigen lebendig herauf. … um in das Reich Gottes einzugehen.“
• Justin, Apologie 1, 61 (Mitte 2. Jh.; PTS 38, 118f MARCOVICH)
¾ Überzeugung, Glaube, Belehrung, Versprechen über den Lebenswandel
¾ Beten & Fasten
¾ Wo Wasser ist: Wiedergeburt = „Bad im Wasser … auf den Namen Gottes … und Jesu Christi und des Heiligen Geistes“
¾ Deutung: Umkehr, Vergebung der Sünden. „Genannt wird dieses Bad ,Erleuchtung‘ (φωτισµός) …“
¾ Hinführung „zu den sogenannten Brüdern, wo sie versammelt sind“; Taufeucharistie
• Canones ad Gallos 4, 10f (Damasus [† 384]? Siricius [† 399]? SVigChr 73, 38 DUVAL)
¾ Taufe am Pascha in den Pfarren durch Presbyter und Diakone (diese steigen in den Taufbrunnen, auch wenn
der Bischof anwesend ist), ansonsten (nämlich im Fall von Krankheit) nur durch Presbyter.
¾ Akzent auf Sündenvergebung (dare remissionem peccatorum; per salutaris aquae gratiam dare indulgentiam peccatorum)
¾ Erwähnung der Hauptsalbung mit Chrisma und einer mehrfachen Salbung mit exorzisiertem Öl; auf die Häufigkeit komme es nicht an, da man durch den Glauben gereinigt werde; in diesem Zusammenhang Erwähnung eines dritten Skrutiniums (also gab es mindestens 3 Skrutinien; eine einmalige Salbung genügte aber).
• Siricius († 399), Brief an Himerius von Tarragona 1f § 2f (PL 13, 1133–1135)
¾ Keine Wiedertaufe von Arianern, sondern Eingliederung in die Katholische Kirche „nur durch die Anrufung
des siebenfältigen Geistes (und) Handauflegung durch den Bischof“
¾ Betonung von Ostern und seiner Pentekoste als Tauftermin gegen abweichende Praxis anderer Amtskollegen
¾ Vorbereitung: nomendatio „40 oder mehr Tage“ vor der Taufe; Reinigung durch Exorzismen, tägliche Gebete und Fasten
¾ Ausnahmen im Fall von Schiffbruch, kriegerischen Ereignissen oder Krankheit sowie für Säuglinge
• Augustinus von Hippo und Rufinus von Aquileia (um 400)
bezeugen für Rom eine öffentliche redditio symboli vor der versammelten Gemeinde (Augustinus, Confessiones
8, 2, 5; Rufin, Expositio symboli 3)
• Innozenz I., Brief an Decentius von Gubbio (416; BRHE 58, 22–24 CABIÉ)
¾ Die Konsignation darf nur durch den Bischof geschehen; nur den pontifices steht es zu, „entweder zu konsignieren oder den Geist als Beistand zu geben.“
¾ Presbyter dürfen bei der Taufe in An- oder Abwesenheit die Neugetauften mit Chrisma salben, „wenn dieses
nur vom Bischof geweiht wurde“, aber nicht die Stirn signieren, „was nur den Bischöfen zusteht, wenn sie
den Geist als Beistand geben“.
• Leo I (440–461)
¾ Absage vom Teufel in der Taufe und Übergang zur neuen Schöpfung durch die göttliche Wiedergeburt (Sermo 3, 2 zur Quadragesima; vgl. auch Sermo 6, 5 zur Passion)
¾ Absage an den Teufel, Glaube an Gott, Übergang vom alten zum neuen Zustand, Ablegen des Bildes des
irdischen Menschen, Annahme der Gestalt des himmlischen, Angleichung an den gekreuzigten und auferstandenen Christus (Sermo 12, 6 zur Passion)
¾ Vergleich der Wiedergeburt aus dem Taufbrunnen mit der Geburt Christi aus der jungfräulichen Mutter
(Sermones 4, 3 und 5, 5 zu Weihnachten): „Für jeden Menschen, der wiedergeboren wird, ist das Taufwasser
gleich dem jungfräulichen Schoß, da derselbe Geist den (Tauf-) Brunnen erfüllt, der auch die Jungfrau erfüllte, damit hier die mystische Abwaschung die Sünde wegnehme, welche dort die heilige Empfängnis zunichte
gemacht hat.“ „Derselbe, welcher vom Heiligen Geist aus der jungfräulichen Mutter hervorgegangen ist, ist
es, der seine unbefleckte Kirche mit derselben Einhauchung befruchtet, damit durch die Geburt der Taufe eine unzählbare Menge von Kindern Gottes geboren werde …“ (Sermo 12, 6 zur Passion)
¾ Sterben und Auferstehen mit Christus (zahlreiche Belege)
¾ Taufe nur nach Vorbereitung (Belehrung, Exorzismen mit Handauflegung, Fasten) zu Ostern und Pfingsten,
außer in Ausnahmefällen (schwere Krankheit, Kriegseinfall, Schiffbruch) (Ep. 168, 1 [PL 54, 1210])
• Gelasius I (492–496)
Brief 14 an Bischöfe von Süditalien und Sizilien (Hg. THIEL 364f; 368):
§ 5: Taufe und Konsignation sind gratis zu erteilen.
§ 6: Presbyter dürfen sich weder die Herstellung des Chrismas noch die consignatio pontificalis anmaßen.
§ 10: Einschärfung von Pascha und Pentekoste als Tauftermin, außer im Fall von schwerer Krankheit
Brief 6, 5 (Hg. THIEL 329f):
Ohne Taufkommunion kein ewiges Leben; Exsufflation und „Katechese“ von Kindern
• Vigilius (537–555), Brief an Profuturus von Braga (PL 69, 17f)
§ 2: Dreifache Immersion „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“
§ 3: Rekonziliation von katholisch Getauften, die von Arianern wiedergetauft wurden, „nicht durch jene Handauflegung, die zur Anrufung des Heiligen Geistes geschieht, sondern durch jene, durch welche die Frucht der
Buße erworben wird.“
• Johannes Diaconus, Brief an Senarius (um 500; StT 59, 170–179 WILMART)
¾ Vor der Taufe verpflichtender Katechumenat (§ 2)
¾ 3 Skrutinien vor Ostern
¾ „Catechisis enim Graece instructio dicitur. Belehrt wird durch den kirchlichen Dienst durch den Segen dessen, der die Hand auflegt …“ (§ 3)
¾ „Er wird also angehaucht (und) exorzisiert …“
¾ „Der Katechumene erhält auch gesegnetes Salz …“
¾ „Das wirkt die häufige Handauflegung und der Segen des Schöpfers, der dreimal zu Ehren der Dreifaltigkeit
über sein Haupt angerufen wird.“
¾ Nach der Anhauchung Absage an Netze und Kult des Teufels (§ 4)
¾ Empfang der von den Aposteln überlieferten Worte des Symbolums
¾ „Wer vor kurzem Katechumene genannt wurde, wird jetzt auch competens und electus genannt. Empfangen
ist er nämlich im Mutterschoß der Kirche, und er hat schon angefangen zu leben, auch wenn er noch nicht die
Zeit der heiligen Geburt erfüllt hat.“
¾ Skrutinien: „Wir untersuchen (scrutamur) nämlich ihre Herzen …“
¾ Berührung von Ohren und Nase mit „Öl der Heiligung (oleum sanctificationis)“
¾ Salbung der Brust mit „Öl der Weihe (oleum consecrationis)“ (§ 6)
¾ Bloßfüßiges Einhergehen, Ablegen des Gewandes
¾ Dreifache Untertauchung: Bezug zur Trinität und zur Auferstehung am dritten Tag
¾ Anziehen von weißen Kleidern
¾ Salbung des Hauptes mit der Chrisma-Salbung (königlich & priesterlich); Bedeckung des Hauptes mit Leinen wie bei Priestern
¾ „All dies geschieht auch an Kleinkindern, die wegen ihres jungen Alters nichts verstehen. Daher müßt ihr
wissen, daß es nötig ist, daß, wenn sie von den Eltern oder irgendwelchen anderen gebracht werden, diejenigen durch das Bekenntnis anderer gerettet werden, welche durch das Irren anderer verurteilt worden waren.“
(§ 7)
¾ Die Weihe des heiligen Chrisams steht nur dem Pontifex zu und ist den Presbyter nicht gestattet.
¾ Keine (Wieder-) Taufe von Häretikern (§ 9)
¾ „In den allerheiligsten Kelch wird Milch und Honig gegeben und er wird am Samstag des Pascha mit den
Opfern dargebracht“.
¾ § 14 stellt die Frage: „ob ihm etwas schadet oder nicht, wenn ein Getaufter ohne die Chrisamsalbung und den
Segen des Pontifex aus diesem Leben auszieht“.
• Gregor I. (594–604)
Brief 4, 26 (CChr.SL 140, 245f NORBERG) an Januarius von Cagliari: Nach Aufregung über das Verbot „gemäß
altem Brauch unserer Kirche“, daß Presbyter die Taufkandidaten „an der Stirn mit Chrisma berühren“, erlaubt
Gregor diese Praxis bei Abwesenheit von Bischöfen.
Brief 1, 43 an Leander von Sevilla (ebd. 48): Deutung der dreifachen Immersion auf die dreitägige Grabesruhe
und die Auferstehung am dritten Tag; „aber wenn vielleicht jemand meint, daß es zur Verehrung der höchsten
Dreifaltigkeit geschehe, steht dem auch nichts entgegen.“
Brief 9, 167 an Chrysanthus von Spoleto (CChr.SL 140 A, 726 NORBERG): Mahnung zu Besuchen in Pfarren
u. a. pro consignandis infantibus. (vgl. auch Brief 13, 20 an sizilianische Bischöfe; ebd. 1021)
• Sacramentarium Veronense (redigiert Anfang 7. Jh.; RED.F 1, 25f MOHLBERG)
Zu Pfingsten (Ostern ist nicht erhalten): Collecta; Präfation, Einschub ins Hochgebet und Segnung von Wasser,
Honig und Milch; am Ende des Sakramentars: Segnung des (Tauf-) Brunnens
© Harald Buchinger
Die Feier der Initiation in der Alten Kirche (Strukturübersicht)
„mediterrane Tradition“
lateinischer Westen
?
Jerusalem
syrisch-mediterrane Mischform
N-Afrika, Anfang 3. Jh.
Mailand, Ende 4. Jh.
3./4. Jh.? (wo?)
Jerusalem, Ende 4. Jh.
Tertullian
Ambrosius / Mailand
,Traditio Apostolica‘ (nur SAE; +L)
Cyrill/Johannes /
Jerusalem; Egeria
Theodor / Mopsuestia
Antiochien, Ende 4. Jh.
Bezeichnung mit Kreuz
Befragung der Zeugen (Lehrer)
Katechumenat
Katechumenat: 3 Jahre
Katechumenat
Katechumenat
Katechumenat
letzter Tag vor XL:
Eintragung durch den
Bischof
Einschreibung
30 Tage vor Ostern
(Ende der Einschreibung)
Johannes Chrysostomus
Bürgen
zu Epiphanie: Einladung
während Quadragesima:
Eintragung (Aufnahme unter
competentes)
Katechese
Katechese
Skrutinien:
Prüfung
Gebet
Handauflegung (Lehrer)
Exorzismen
Exorzismus
Katechese (Bischof)
Katechese
Exorzismus (täglich):
bedecktes Haupt
Exorzismen:
ohne Obergewand, barfuß
Exorzismus (täglich):
ohne Obergewand, barfuß
Anhauchung und
Beschwörung
Bittgebet
Beschwörung und Epiklese
Bekenntnis
Sonntag vor Ostern:
traditio symboli
zwei Wochen vor Ostern:
traditio symboli
redditio symboli
eine Woche vor Ostern:
redditio symboli
redditio symboli
+ Vater Unser
Zusage der Erhörung
Do: Bad
Fr/Sa: Fasten
letzter Exorzismus
(Sa; Bischof)
Anhauchung
mysteria apertionis
(Samstag)
Ohren + Nase
„Effata“
Signation von Stirn, Ohren, Nase
(nur S)
s. o.
Mi der Karwoche:
redditio symboli?
„syrische Tradition“
ältere syrische Form
Syrien, 3. Jh.
ältere syrische Tradition
(Thomasakten, Didaskalie;
harmonisiert)
s. u.
s. u.
zum Hahnenschrei:
Gebet über dem Wasser
Ausziehen
Eucharistie über dem Öl der
Danksagung;
Exorzisierung des Öls des Exorzismus
s. u.
s. u.
im Baptisterium:
Salbung
(athletisch)
durch Presbyter + Diakon
invocatio dei über dem
Wasser
s. u.
s. o.
Apotaxis
Apotaxis
Apotaxis
im Wasser
nach W
nach W
Handausstreckung
gebeugte Knie; Hände zum
Himmel erhoben
interrogatorisch
deklaratorisch
deklaratorisch
Inhalt: Satan, Werke,
Pomp, Dienst
Inhalt: Satan, Pomp,
Dienst, Werke
in der Vorhalle:
Inhalt: Teufel + Pomp +
Engel
Inhalt: Teufel + Werke, Welt
+ Begierden
Inhalt: Satan, Dienst/Engel, Werke
Wendung nach O
Apotaxis
(Kar-) Fr, 9. Stunde:
Apotaxis
Apotaxis
Wendung nach O
Glaubensbekenntnis
Trinität + Taufe
Syntaxis
(trinitarisch)
Syntaxis
an Christus
im Baptisterium:
Ausziehen
Ausziehen,
ggf. Umschürzung
Stirnsalbung („Siegel“)
durch Presbyter
Stirnbesiegelung mit
Chrisma
durch Presbyter
Hauptsalbung
durch Bischof
s. o.
Epiklese über das Öl
(wann?)
+ passive trinitarische
Formel
+ passive trinitarische
Salbungsformel
+ Epiklese
Salbung
(exorzistisch)
Ganzkörpersalbung
(exorzistisch
+ Anteil an Christus)
Ganzkörpersalbung
+ passive trinitarische
Formel
Ganzkörpersalbung
(mit pneumatischem Öl)
Ganzkörpersalbung
(komplexe Deutung)
Priester beginnt;
andere setzen fort
Presbyter läßt salben
(durch wen?)
Frauen durch Frauen
(Diakoninnen)
durch Presbyter
Die Feier der Initiation in der Alten Kirche (Strukturübersicht) © Harald Buchinger
Nähertreten
Gang zum Taufbrunnen
Gang zum Taufbrunnen
s. o.
consecratio fontis (Bischof)
interrogatorisches
Taufbekenntnis
interrogatorisches
Taufbekenntnis (Trinität +
Kreuz) (Bischof)
interrogatorisches Taufbekenntnis
(2x?) (Trinität + Taufe, Kirche etc.)
(Diakon im Wasser;
Bischof/Presbyter)
interrogatorisches
Taufbekenntnis (Trinität)
+ 3x Immersion
+ 3x Immersion
+ 3x Immersion
+ 3x Immersion
Gang zum Taufbrunnen
Epiklese
3x Immersion
3x Immersion
Immersion
+ passive trinitarische
Formel
+ passive trinitarische
Formel
+ Anrufung der Trinität
Epiklese über das Myron
(wann?)
Salbung: „Chrisma“
Priestertum;
analog zur Salbung Christi
mit dem Geist
Myron-Salbung
Salbung
Myron-Salbung: „Siegel“
Haupt
(Öl der Danksagung)
Stirn, Ohren, Nase, Brust
s. o.
durch Bischof
durch Presbyter
+ Formel „… zum ewigen
Leben“
„im Namen Jesu Christi“
Abbild der Salbung Christi
= Geist (Jes 61,1)
Geistgabe
Anziehen
Gang zur Kirche
s. u.
Bekleidung mit
strahlendem Gewand
s. u.
s. o.
Stirnsignation
(insgesamt: „Siegel“)
Lesung Joh 13
Fußwaschung
(Bischof + Presbyter)
Bekleidung mit
weißen Kleidern
Handauflegung
durch Bischof
+ Gebet: u. a. Sendung der Gnade
Salbung
Haupt (Öl der Danksagung)
durch Bischof
+ Deutewort (trinitarisch)
Handauflegung /
Signation
mit Anrufung des Geistes
(Stirn-) Signation: „Siegel“
Stirnsignation / „Siegel“
durch Bischof
durch Bischof
„Vollendung“
(ohne weitere Deutung)
durch Presbyter
Geistgabe
s. o.
+ passive trinitarische
Formel
Friedenskuß (Bischof)
s. u.
s. o.
Bekleidung mit weißen
Kleidern
Zug zur Anastasis; Hymnus
Umarmung, Begrüßung,
Kuß (auf den Mund; alle)
s. o.
Bekleidung
Einzug in die
Gemeindekirche
Einzug in die
Gemeindekirche
gemeinsames Gebet mit den
Gläubigen
Taufeucharistie
Taufeucharistie
Taufeucharistie
Taufeucharistie
Taufeucharistie
Taufeucharistie
Händewaschung
des Klerus
Friedenskuß (auf den Mund)
Gabenbereitung
Gabenbereitung
Hochgebet
Eucharistiegebet(e)
Brot, Kelch (Wein), Milch + Honig,
Wasser [nur L]
Friedenskuß
s. o.
Hochgebet
Erklärung des Bischofs
Vater Unser (alle)
sancta sanctis + Antwort
Brechung
mit Milch und Honig
Kommunion
+ Spendeformel + Amen
Kommunion
+ Spendeformel + Amen
(mit Milch und Honig?)
Brot; Wasser, Milch, Wein
Kommunion
+ Ps 22 (23)
+ Ps 33 (34) 9
Phase der Mystagogie
(Osteroktav)
Phase der Mystagogie
(Osteroktav)
Schlußgebet
Predigten
(Osteroktav)
Die Feier der Initiation in der Alten Kirche (Strukturübersicht) © Harald Buchinger
Die Feier der Initiation in der römischen Liturgie
vom Beginn des Frühmittelalters bis zur Neuzeit
Ordo Romanus 11
Sakramentare:
Gelasianum Vetus, Gregorianum
(6./7. Jh.? Mss. ab 8. Jh.)
(2. Hfte. 6./7. Jh.? Mss. ab 9. Jh.)
Orationen etc. für Skrutinienmessen am 3., 4. und 5. XL-So
weiters: Mo der 3. XL-Woche
Einschreibung + Aufruf
7 Skrutinien vom Mi der 3. XLWoche bis zum Karsamstag
Mo/Mi 3. XL-Woche: Beginn mit
Einschreibung + Aufruf
[Signation]
Stirnsignation + DW
Oration
Exorzismus und Gabe von Salz
+ DW + Oration
Exorzismen
Handauflegung + Oration
Exorzismus und Gabe von Salz
+ DW, Entlassung
7 Skrutinien: Kniebeuge, Gebet,
Stirnsignation + DW, Handauflegung + Oration, Exorzismus
Lesung, Responsorium
Entlassung der Katechumenen
Eucharistie: Gaben der Paten;
recitatio nominum im Hochgebet
4. Woche: 3. Skrutinium mit
aurium apertio (4 Evv.), traditio
symboli & dominicae orationis
7. Skr. Am Hl. Samstag, 3. Stunde:
[s. u.]
recitatio nominum im Hochgebet
Texte für aurium apertio, traditio
symboli & dominicae orationis
Am Hl. Samstag in der Früh:
[Rubrik: redditio symboli]
zuvor:
Exorzismus (catacizas eos)
Effeta
Salbung (Brust) mit exorzis. Öl
interrogator. Abrenuntiation
Rezitation des symbolum + Gebet
benedictio cerei
<Lesevigil >
Prozession + Gesang (Litanei)
benedictio fontis
Befragung jedes/r einzelnen:
interrogator. Glaubensbekenntnis
Exorzismus
Effeta
Rezitation des symbolum + Gebet
benedictio cerei
<Lesevigil>
Prozession + Gesang (Litanei)
benedictio fontis + Besprengung
<Taufe>
Rituale Romanum 1614:
Ritus der Kindertaufe mit
[Zusätzen] der Erwachsenentaufe
[Fasten (Priester und Täufling)]
[Vorbereitungsoffizium des
Priesters & der Assistenz]
Am Eingang
Frage nach dem Taufwunsch
[Abrenuntiation und
Glaubensfragen]
Exsufflation (exorzistisch) + DW
Stirn- und Brustsignation + DW
+ Oration [Erw.: stark erweitert]
Handauflegung + Oration
Exorzismus und Gabe von Salz
+ DW, Friedensgruß, Oration
[Erw. 3x: Kniebeuge, Pater Noster,
Stirnsignation + DW, Handauflegung + Oration, Exorzismus]
Kinder nur 1x : Exorzismus +
Stirnsignation + DW
Handauflegung + Oration
Einzug in die Kirche + DW
+ Rezitation von Credo und
Pater Noster [Erw.: auch Täufling]
Vor dem Baptisterium
Exorzismus – Epheta –
interrogator. Abrenuntiation
Salbung (Brust) mit
Katechumenenöl + DW
[s. o.]
Wechsel der Stola
Am Taufort:
Befragung (Ki.: Paten): [Name]
interrogator. Glaubensbekenntnis
„Willst du getauft werden …“
+ dreimalige Immersion
dreimalige Infusion od. Immersion
+ Taufformel (Ego te baptizo …)
Stirnsignation mit Chrisma + DW Stirnsignation mit Chrisma + DW Stirnsignation mit Chrisma + DW;
Friedensgruß
in der Kirche, beim Bischof:
Übergabe v. stola, casula, crismale Übergabe des Taufkleides + DW
Übergabe der Taufkerze + DW
Entlassung
Konsignation (Bischof):
Konfirmation (Bischof):
[Erwachsene: ggf. Konfirmation]
Handauflegung + Gebet um Geist- mit Anrufung der Gnade des Hl. Kinder: Konfirmation unabhängig
sendung – Stirnsignation + DW
Geistes; Stirnsignation + DW
nach dem Pontificale Romanum
Friedensgruß (Bischof)
Prozession + Gesang (Litanei)
Einzug zur
Messe der Paschavigil
Messe der Paschavigil
„DW“ = Deutewort
Zusammenstellung: Harald Buchinger
Taufpraxis und Tauftheologie in neutestamentlicher Zeit
1 Berichte über Tauffeiern
•
Taufauftrag Jesu?
Mk 16,15f: Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!
Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.
Mt 28,18–20: Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde.
Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiß: Ich bin bei
euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
•
Pfingstgeschehen
Apg 1,4f; Beim gemeinsamen Mahl gebot er ihnen: Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung
des Vaters, die ihr von mir vernommen habt. Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen
mit dem Heiligen Geist getauft. …
Apg 2,38–41: Petrus antwortete ihnen: Kehrt um, und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur
Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch und euren Kindern
gilt die Verheißung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird. Mit noch vielen anderen
Worten beschwor und ermahnte er sie: Laßt euch retten aus dieser verdorbenen Generation! Die nun, die sein Wort
annahmen, ließen sich taufen. An diesem Tag wurden (ihrer Gemeinschaft) etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.
•
Taufe der Jünger des Simon Magus (Apg 8,12–17)
Als sie jedoch dem Philippus Glauben schenkten, der das Evangelium vom Reich Gottes und vom Namen Jesu Christi
verkündete, ließen sie sich taufen, Männer und Frauen. Auch Simon wurde gläubig, ließ sich taufen und schloß sich
dem Philippus an; und als er die großen Zeichen und Wunder sah, geriet er außer sich vor Staunen. Als die Apostel in
Jerusalem hörten, daß Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, schickten sie Petrus und Johannes dorthin. Diese
zogen hinab und beteten für sie, sie möchten den Heiligen Geist empfangen. Denn er war noch auf keinen von ihnen
herabgekommen; sie waren nur auf den Namen Jesu, des Herrn, getauft. Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie
empfingen den Heiligen Geist.
•
Taufe des Kämmerers der Kandake (Apg 8,26–38)
Ein Engel des Herrn sagte zu Philippus: Steh auf und zieh nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza
hinabführt. Sie führt durch eine einsame Gegend. Und er brach auf. Nun war da ein Äthiopier, ein Kämmerer, Hofbeamter der Kandake, der Königin der Äthiopier, der ihren ganzen Schatz verwaltete. Dieser war nach Jerusalem gekommen, um Gott anzubeten, und fuhr jetzt heimwärts. Er saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja. Und der
Geist sagte zu Philippus: Geh und folge diesem Wagen. Philippus lief hin und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen. Da
sagte er: Verstehst du auch, was du liest? Jener antwortete: Wie könnte ich es, wenn mich niemand anleitet? Und er bat
den Philippus, einzusteigen und neben ihm Platz zu nehmen. Der Abschnitt der Schrift, den er las, lautete: Wie ein
Schaf wurde er zum Schlachten geführt; und wie ein Lamm, das verstummt, wenn man es schert, so tat er seinen Mund
nicht auf. In der Erniedrigung wurde seine Verurteilung aufgehoben. Seine Nachkommen, wer kann sie zählen? Denn
sein Leben wurde von der Erde fortgenommen. Der Kämmerer wandte sich an Philippus und sagte: Ich bitte dich, von
wem sagt der Prophet das? Von sich selbst oder von einem anderen? Da begann Philippus zu reden, und ausgehend von
diesem Schriftwort verkündete er ihm das Evangelium von Jesus. Als sie nun weiterzogen, kamen sie zu einer Wasserstelle. Da sagte der Kämmerer: Hier ist Wasser. Was steht meiner Taufe noch im Weg? Er ließ den Wagen halten, und
beide, Philippus und der Kämmerer, stiegen in das Wasser hinab, und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser stiegen, entführte der Geist des Herrn den Philippus. Der Kämmerer sah ihn nicht mehr, und er zog voll Freude weiter.
•
Taufe des Paulus
Apg 9,17f: Da ging Hananias hin und trat in das Haus ein; er legte Saulus die Hände auf und sagte: Bruder Saul, der
Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist; du sollst wieder sehen und mit dem Heiligen
Geist erfüllt werden. Sofort fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er sah wieder; er stand auf und ließ sich taufen.
Vgl. Apg 22,16 (Er [Jesus] sagte) Was zögerst du noch? Steh auf, laß dich taufen und deine Sünden abwaschen, und
rufe seinen Namen an!
•
Taufe des Kornelius (Apg 10,44–48)
Noch während Petrus dies sagte, kam der Heilige Geist auf alle herab, die das Wort hörten. Die gläubig gewordenen
Juden, die mit Petrus gekommen waren, konnten es nicht fassen, daß auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes
ausgegossen wurde. Denn sie hörten sie in Zungen reden und Gott preisen. Petrus aber sagte: Kann jemand denen das
Wasser zur Taufe verweigern, die ebenso wie wir den Heiligen Geist empfangen haben? Und er ordnete an, sie im Namen Jesu Christi zu taufen. Danach baten sie ihn, einige Tage zu bleiben.
Vgl. den Bericht des Petrus Apg 11,13–18: Er (Kornelius) erzählte uns, wie er in seinem Haus den Engel stehen sah, der
zu ihm sagte: Schick jemand nach Joppe, und laß Simon, der Petrus genannt wird, holen. Er wird dir Worte sagen,
durch die du mit deinem ganzen Haus gerettet werden wirst. Während ich redete, kam der Heilige Geist auf sie herab,
wie am Anfang auf uns. Da erinnerte ich mich an das Wort des Herrn: Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet
mit dem Heiligen Geist getauft werden. Wenn nun Gott ihnen, nachdem sie zum Glauben an Jesus Christus, den Herrn,
gekommen sind, die gleiche Gabe verliehen hat wie uns: wer bin ich, daß ich Gott hindern könnte? Als sie das hörten,
beruhigten sie sich, priesen Gott und sagten: Gott hat also auch den Heiden die Umkehr zum Leben geschenkt.
•
Taufe der Lydia und ihres Hauses in Philippi (Apg 16,12–15)
Von dort gingen wir nach Philippi, in eine Stadt im ersten Bezirk von Mazedonien, eine Kolonie. In dieser Stadt hielten
wir uns einige Tage auf. Am Sabbat gingen wir durch das Stadttor hinaus an den Fluß, wo wir eine Gebetsstätte vermuteten. Wir setzten uns und sprachen zu den Frauen, die sich eingefunden hatten. Eine Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; sie war eine Gottesfürchtige, und der Herr öffnete ihr das Herz, so daß sie
den Worten des Paulus aufmerksam lauschte. Als sie und alle, die zu ihrem Haus gehörten, getauft waren, bat sie: Wenn
ihr überzeugt seid, daß ich fest an den Herrn glaube, kommt in mein Haus, und bleibt da. Und sie drängte uns.
•
Taufe des Gefängniswärters in Philippi (Apg 16,30–34)
Er (sc. der Gefängniswärter) führte sie (sc. Paulus und Silas) hinaus und sagte: Ihr Herren, was muß ich tun, um gerettet
zu werden? Sie antworteten: Glaube an Jesus, den Herrn, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus. Und sie verkündeten ihm und allen in seinem Haus das Wort Gottes. Er nahm sie in jener Nachtstunde bei sich auf, wusch ihre
Striemen und ließ sich sogleich mit allen seinen Angehörigen taufen. Dann führte er sie in seine Wohnung hinauf, ließ
ihnen den Tisch decken und war mit seinem ganzen Haus voll Freude, weil er zum Glauben an Gott gekommen war.
•
Taufe des Krispus in Korinth (Apg 18,8)
Krispus aber, der Synagogenvorsteher, kam mit seinem ganzen Haus zum Glauben an den Herrn; und viele Korinther,
die (Paulus) hörten, wurden gläubig und ließen sich taufen.
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Taufe des Apollos (Apg 18,24f)
Ein Jude namens Apollos kam nach Ephesus. Er stammte aus Alexandria, war redekundig und in der Schrift bewandert.
Er war unterwiesen im Weg des Herrn. Er sprach mit glühendem Geist und trug die Lehre von Jesus genau vor; doch
kannte er nur die Taufe des Johannes.
•
Taufe der Johannesjünger in Ephesus (Apg 19,1–7)
Während Apollos sich in Korinth aufhielt, durchwanderte Paulus das Hochland und kam nach Ephesus hinab. Er traf
einige Jünger und fragte sie: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie antworteten ihm: Wir
haben noch nicht einmal gehört, daß es einen Heiligen Geist gibt. Da fragte er: Mit welcher Taufe seid ihr denn getauft
worden? Sie antworteten: Mit der Taufe des Johannes. Paulus sagte: Johannes hat mit der Taufe der Umkehr getauft und
das Volk gelehrt, sie sollten an den glauben, der nach ihm komme: an Jesus. Als sie das hörten, ließen sie sich auf den
Namen Jesu, des Herrn, taufen. Paulus legte ihnen die Hände auf, und der Heilige Geist kam auf sie herab; sie redeten
in Zungen und weissagten. Es waren im ganzen ungefähr zwölf Männer.
•
Tauftätigkeit des Paulus (1 Kor 1,13–17)
Ist denn Christus zerteilt? Wurde etwa Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft
worden? Ich danke Gott, daß ich niemand von euch getauft habe, außer Krispus und Gaius, so daß keiner sagen kann,
ihr seiet auf meinen Namen getauft worden. Ich habe allerdings auch die Familie des Stephanas getauft. Ob ich sonst
noch jemand getauft habe, weiß ich nicht mehr. Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkünden, aber nicht mit gewandten und klugen Worten, damit das Kreuz Christi nicht um seine Kraft gebracht
wird.
2 Einige wichtige Motive
Explizite Erwähnung der Taufe:
• Taufe als Bild für das Martyrium
Mk 10,38f: Jesus erwiderte: Ihr wißt nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde? Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den
Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde.
Lk 12,50: Ich muß mit einer Taufe getauft werden, und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist.
2
Zusammenstellung: Harald Buchinger
•
Bekleidung mit Christus; Adoption durch Gott; Relativierung irdische Unterschiede (Gal 3,26f)
Ehe der Glaube kam, waren wir im Gefängnis des Gesetzes, festgehalten bis zu der Zeit, da der Glaube offenbart werden sollte. So hat das Gesetz uns in Zucht gehalten bis zum Kommen Christi, damit wir durch den Glauben gerecht
gemacht werden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter dieser Zucht. Ihr seid alle durch
den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (als Gewand)
angelegt. Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid
„einer“ in Christus Jesus. Wenn ihr aber zu Christus gehört, dann seid ihr Abrahams Nachkommen, Erben kraft der
Verheißung.
•
Eingliederung in den Leib Christi und Tränkung mit dem einen Geist
1 Kor 12,11–14: … Alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will.
Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen
einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen
Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt. Auch
der Leib besteht nicht nur aus einem Glied, sondern aus vielen Gliedern. …
(vgl. auch Röm 12,4–6)
Eph 4,3–7: Bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält. Ein Leib und
ein Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung gegeben ist; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe,
ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist. Aber jeder von uns empfing die Gnade in dem
Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat.
•
Sterben und Auferstehen mit Christus – Neuheit des Lebens
Röm 6,3–11: Wißt ihr denn nicht, daß wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben. Wenn wir nämlich ihm gleich geworden sind in seinem Tod, dann werden wir mit ihm auch in seiner Auferstehung vereinigt sein. Wir wissen doch:
Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir nicht
Sklaven der Sünde bleiben. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir nun mit Christus
gestorben, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden. Wir wissen, daß Christus, von den Toten auferweckt,
nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn. Denn durch sein Sterben ist er ein für allemal gestorben für
die Sünde, sein Leben aber lebt er für Gott. So sollt auch ihr euch als Menschen begreifen, die für die Sünde tot sind,
aber für Gott leben in Christus Jesus.
Kol 2,6–17: Ihr habt Christus Jesus als Herrn angenommen. Darum lebt auch in ihm! Bleibt in ihm verwurzelt und auf
ihn gegründet, und haltet an dem Glauben fest, in dem ihr unterrichtet wurdet. Hört nicht auf zu danken! Gebt acht, daß
euch niemand mit seiner Philosophie und falschen Lehre verführt, die sich nur auf menschliche Überlieferung stützen
und sich auf die Elementarmächte der Welt, nicht auf Christus berufen. Denn in ihm allein wohnt wirklich die ganze
Fülle Gottes. Durch ihn seid auch ihr davon erfüllt; denn er ist das Haupt aller Mächte und Gewalten. In ihm habt ihr
eine Beschneidung empfangen, die man nicht mit Händen vornimmt, nämlich die Beschneidung, die Christus gegeben
hat. Wer sie empfängt, sagt sich los von seinem vergänglichen Körper. Mit Christus wurdet ihr in der Taufe begraben,
mit ihm auch auferweckt, durch den Glauben an die Kraft Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat. Ihr wart tot
infolge eurer Sünden, und euer Leib war unbeschnitten; Gott aber hat euch mit Christus zusammen lebendig gemacht
und uns alle Sünden vergeben. Er hat den Schuldschein, der gegen uns sprach, durchgestrichen und seine Forderungen,
die uns anklagten, aufgehoben. Er hat ihn dadurch getilgt, daß er ihn an das Kreuz geheftet hat. Die Fürsten und Gewalten hat er entwaffnet und öffentlich zur Schau gestellt; durch Christus hat er über sie triumphiert. Darum soll euch niemand verurteilen wegen Speise und Trank oder wegen eines Festes, ob Neumond oder Sabbat. Das alles ist nur ein
Schatten von dem, was kommen wird, die Wirklichkeit aber ist Christus.
•
Neuer Exodus (1 Kor 10,1–13)
Ihr sollt wissen, Brüder, daß unsere Väter alle unter der Wolke waren, alle durch das Meer zogen und alle auf Mose
getauft wurden in der Wolke und im Meer. Alle aßen auch die gleiche gottgeschenkte Speise, und alle tranken den gleichen gottgeschenkten Trank; denn sie tranken aus dem lebensspendenden Felsen, der mit ihnen zog. Und dieser Fels
war Christus. Gott aber hatte an den meisten von ihnen kein Gefallen; denn er ließ sie in der Wüste umkommen. Das
aber geschah als warnendes Beispiel für uns: damit wir uns nicht von der Gier nach dem Bösen beherrschen lassen, wie
jene sich von der Gier beherrschen ließen. Werdet nicht Götzendiener wie einige von ihnen; denn es steht in der Schrift:
Das Volk setzte sich zum Essen und Trinken; dann standen sie auf, um sich zu vergnügen. Laßt uns nicht Unzucht treiben, wie einige von ihnen Unzucht trieben. Damals kamen an einem einzigen Tag dreiundzwanzigtausend Menschen
um. Wir wollen auch nicht den Herrn auf die Probe stellen, wie es einige von ihnen taten, die dann von Schlangen getötet wurden. Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten; sie wurden vom Verderber umgebracht. Das aber geschah
an ihnen, damit es uns als Beispiel dient; uns zur Warnung wurde es aufgeschrieben, uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat. Wer also zu stehen meint, der gebe acht, daß er nicht fällt. Noch ist keine Versuchung über euch gekommen,
die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, daß ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er
wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, so daß ihr sie bestehen könnt.
Tauftheologie und Taufpraxis in neutestamentlicher Zeit
3
•
Rettung wie bei der Sintflut (1 Petr 3,18–22)
Denn auch Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch
zu Gott hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht. So ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt. Diese waren einst ungehorsam, als Gott in den Tagen
Noachs geduldig wartete, während die Arche gebaut wurde; in ihr wurden nur wenige, nämlich acht Menschen, durch
das Wasser gerettet. Dem entspricht die Taufe, die jetzt euch rettet. Sie dient nicht dazu, den Körper von Schmutz zu
reinigen, sondern sie ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung Jesu Christi, der in den
Himmel gegangen ist; dort ist er zur Rechten Gottes, und Engel, Gewalten und Mächte sind ihm unterworfen.
Weitere Bezugnahmen auf das Taufgeschehen:
• Wiedergeburt aus Wasser und Heiligem Geist
Joh 3,3–7: Jesus antwortete ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das
Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus entgegnete ihm: Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden? Er
kann doch nicht in den Schoß seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden. Jesus antwortete:
Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes
kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; was aber aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere
dich nicht, daß ich dir sagte: Ihr müßt von neuem geboren werden.
Tit 3,3–7: Denn auch wir waren früher unverständig und ungehorsam; wir gingen in die Irre, waren Sklaven aller möglichen Begierden und Leidenschaften, lebten in Bosheit und Neid, waren verhaßt und haßten einander. Als aber die
Güte und Menschenliebe Gottes, unseres Retters, erschien, hat er uns gerettet - nicht weil wir Werke vollbracht hätten,
die uns gerecht machen können, sondern aufgrund seines Erbarmens - durch das Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im Heiligen Geist. Ihn hat er in reichem Maß über uns ausgegossen durch Jesus Christus, unseren Retter, damit wir
durch seine Gnade gerecht gemacht werden und das ewige Leben erben, das wir erhoffen.
•
Besiegelung
2 Kor 1,21f: Gott aber, der uns und euch in der Treue zu Christus festigt und der uns alle gesalbt hat, er ist es auch, der
uns sein Siegel aufgedrückt und als ersten Anteil (am verheißenen Heil) den Geist in unser Herz gegeben hat.
Eph 1,13: Wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt, die wir schon früher auf Christus gehofft haben. Durch ihn
habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört, das Evangelium von eurer Rettung; durch ihn habt ihr das Siegel des verheißenen Heiligen Geistes empfangen, als ihr den Glauben annahmt.
Eph 4,30: Beleidigt nicht den Heiligen Geist Gottes, dessen Siegel ihr tragt für den Tag der Erlösung.
Offb 7,2–8: Dann sah ich vom Osten her einen anderen Engel emporsteigen; er hatte das Siegel des lebendigen Gottes
und rief den vier Engeln, denen die Macht gegeben war, dem Land und dem Meer Schaden zuzufügen, mit lauter Stimme zu: Fügt dem Land, dem Meer und den Bäumen keinen Schaden zu, bis wir den Knechten unseres Gottes das Siegel
auf die Stirn gedrückt haben. Und ich erfuhr die Zahl derer, die mit dem Siegel gekennzeichnet waren. Es waren hundertvierundvierzigtausend aus allen Stämmen der Söhne Israels, die das Siegel trugen: Aus dem Stamm Juda trugen
zwölftausend das Siegel, aus dem Stamm Ruben zwölftausend, aus dem Stamm Gad zwölftausend, aus dem Stamm
Ascher zwölftausend, aus dem Stamm Naftali zwölftausend, aus dem Stamm Manasse zwölftausend, aus dem Stamm
Simeon zwölftausend, aus dem Stamm Levi zwölftausend, aus dem Stamm Issachar zwölftausend, aus dem Stamm
Sebulon zwölftausend, aus dem Stamm Josef zwölftausend, aus dem Stamm Benjamin trugen zwölftausend das Siegel.
Offb 9,4: Es wurde ihnen gesagt, sie sollten dem Gras auf der Erde, den grünen Pflanzen und den Bäumen keinen Schaden zufügen, sondern nur den Menschen, die das Siegel Gottes nicht auf der Stirn haben.
(vgl. Ez 9)
•
Erleuchtung? (Eph 5,8–15)
Denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr durch den Herrn Licht geworden. Lebt als Kinder des Lichts! Das
Licht bringt lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor. Prüft, was dem Herrn gefällt, und habt nichts gemein mit
den Werken der Finsternis, die keine Frucht bringen, sondern deckt sie auf! Denn man muß sich schämen, von dem,
was sie heimlich tun, auch nur zu reden. Alles, was aufgedeckt ist, wird vom Licht erleuchtet. Alles Erleuchtete aber ist
Licht. Deshalb heißt es: Wach auf, du Schläfer, und steh auf von den Toten, und Christus wird dein Licht sein. Achtet
also sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht töricht, sondern klug.
•
Neuschöpfung als Konsequenz des „Seins in Christus“
2 Kor 5,17: Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.
Gal 6, 14–16: Ich aber will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. Denn es kommt nicht darauf an, ob einer beschnitten oder unbeschnitten ist, sondern darauf, daß er neue Schöpfung ist. Friede und Erbarmen komme über alle, die sich von diesem Grundsatz leiten lassen, und
über das Israel Gottes.
4
Zusammenstellung: Harald Buchinger
Die Feier der Krankensakramente [incl. Sterbeliturgie]
Die Feier der Krankensakramente. Die Krankensalbung und die Ordnung der Krankenpastoral in den katholischen Bistümern des deutschen Sprachgebietes. Herausgegeben im Auftrag der Bischofskonferenzen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sowie der (Erz-) Bischöfe von Bozen-Brixen, Lüttich, Luxemburg und Straßburg, Freiburg: Herder / Freiburg/Schweiz: Paulus / Regensburg: Pustet / Wien: Herder / Salzburg: St. Peter /
Linz: Veritas, 3. Aufl. 2005 [2. Aufl. 1993].
Inhaltsübersicht
1
•
•
•
Krankenbesuch, Wortgottesdienst mit Krankensegen, Krankenkommunion
Krankenbesuch: verschiedene Gebete
Wortgottesdienst mit Krankensegen (Aufbau wie gewöhnlichter Wortgottesdienst)
Krankenkommunion
¾ Eröffnung: Gruß, Verehrung der Eucharistie, Reichen des Weihwassers,
Schuldbekenntnis und Vergebungsbitte (ggf. Beichte)
¾ Wortgottesdienst: Lesung, Fürbitten
¾ Kommunion: Gebet des Herrn, (Vorbereitungsgebet,) Einladung zur Kommunion,
(Stilles) Gebet nach der Kommunion, Schlußgebet
¾ Abschluß: Segen
2 Die Feier der Krankensalbung
s. Rückseite
3
Wegzehrung – Die Kommunion in der Sterbestunde
¾ Eröffnung:
ƒ
ƒ
prinzipiell wie sonst bei Krankenkommunion (s. o.)
ggf. nach Schuldbekenntnis und Vergebungsbitte: Ablaß in der Sterbestunde
¾ Wortgottesdienst: Lesung, Bekenntnis des Glaubens, Fürbitten
¾ Spendung der Wegzehrung:
ƒ
ƒ
prinzipiell wie Krankenkommunion (s. o.)
aber mit besonderen Spendeworten: „Christus bewahre dich und führe dich zum ewigen Leben.“
4
Bußsakrament, Krankensalbung und Wegzehrung in Todesgefahr – Versehgang /
Krankensalbung und Wegzehrung in unmittelbarer Todesgefahr
(1) Vollform
¾ Eröffnung
ƒ
ƒ
prinzipiell wie sonst bei Krankenkommunion (s. o.)
[n. b.: hier in abschließender „Einführung – Schriftwort“ einziges Element eines Wortgottesdienstes]
¾ Feier der Buße: (ggf. Beichte,) Ablaß in der Sterbestunde, Bekenntnis des Glaubens,
(Fürbitten)
¾ (Feier der Firmung: nach Möglichkeit nicht in einer Feier mit der Krankensalbung)
¾ Feier der Krankensalbung („wenn der/die Kranke sie zu empfangen wünscht“)
¾ Wegzehrung (wie sonst)
¾ Abschluß: Segen, ggf. ein Zeichen der Liebe und des Friedens
(2) Reduzierte Form in unmittelbarer Todesgefahr
¾ Ablaß, Bekenntnis des Glaubens, heilige Salbung
¾ Gebet des Herrn
¾ Wegzehrung
5
Firmung in Todesgefahr (Taufbekenntnis, Handauflegung und Gebet, Chrisamsalbung)
6 Die Begleitung Sterbender
Schriftworte, Kurzgebete, Lesungen, Evangelien, Psalmen, Kirchenlieder, Litaneien und
Rosenkranz, Gebete vor und nach dem Verscheiden
Zusammenstellung: Harald Buchinger
Die Feier der Krankensalbung
(Die Feier der Krankensakramente, Kap. 2)
Eröffnung
¾ Gruß
¾ Reichen des Weihwassers
¾ Eröffnungsgebet oder Einführung
¾ Schuldbekenntnis
¾ Vergebungsbitte
Wortgottesdienst
¾ Lesung
¾ Gesang und/oder kurze Auslegung
Feier der Salbung
¾ Anrufungen [3 Varianten]
¾ Handauflegung
¾ Lobpreis und Anrufung Gottes über dem Öl
¾ [ggf. Weihe des Krankenöls (Text wie in der Chrisammesse)]
¾ Heilige Salbung [„auf der Stirn und auf den Händen“ + Begleitworte]
¾ Gebet nach der Salbung [5 Varianten]
¾ Gebet des Herrn
Krankenkommunion
¾ Einladung zur Kommunion und Kommunion [„Seht, das Lamm Gottes …“]
¾ Gebet nach der Kommunion
Abschluß [Segen; 3 Varianten]
Zusammenstellung: Harald Buchinger
Die Feier der Trauung in der heutigen römisch-katholischen Liturgie
Verschiedene Feierformen:
• in der Messe
• in einem Wortgottesdienst
• weitere Formen: Trauung eines Katholiken
¾ mit einem nichtgetauften Partner, der an Gott glaubt
¾ mit einem Partner, der nicht an Gott glaubt
Aufbau der Feier (Die Feier der Trauung, 2. Aufl. 1992):
Eröffnung
Empfang des Brautpaares
ggf. Taufgedächtnis
Einzug
Begrüßung, Einführung, Kyrie, (Gloria), Tagesgebet wie sonst
Wortgottesdienst
Lesungen und Gesänge, Homilie wie sonst
Trauung
Befragung der Brautleute
Segnung der Ringe
Vermählung (Konsenserklärung: Vermählungsspruch oder Ja-Wort; Anstecken der Ringe)
Bestätigung der Vermählung (mit Verbindung der Hände)
Feierlicher Trauungssegen (4 Formulare; Gebetseinladung – stilles Gebet – Segensgebet)
Fürbitten
Eucharistiefeier
wie sonst; ggf. Wein, Brot und Salz in der Gabenprozession gebracht und nach der Kommunion gesegnet; Hinweis auf Brechung entsprechend großer Hostien und auf Kommunion unter
beiden Gestalten
Abschluß
wie sonst; ggf. Unterzeichnung der Trauungsdokumente und Überreichung von Brot, Wein,
Salz und Kerzen
Strukturunterschiede zum lateinischen Modellbuch:
• Stellung des Brautleutesegens in der Feier (lateinisch: wie in der älteren Tradition nach
dem Vater Unser) und im Buch (traditioneller Text lateinisch 1., deutsch 4. Variante)
• Dexterarum iunctio erst nach der Konsenserklärung zur Bestätigung des Konsenses (lateinisch: wie bereits in der antik-römischen Tradition zur Konsenserklärung)
• Ringwechsel beim Vermählungsspruch (lateinisch: anschließend)
• keine Rede vom entsprechend großen Brot
Praenotanda aus dem lateinischen Modellbuch, § 41, 5–7:
entfallen können die Verbindung der Hände sowie die Segnung und Übergabe der Ringe
nach örtlichen Bräuchen kann eine Krönung der Braut oder eine Verschleierung der Brautleute stattfinden
grundsätzliche Möglichkeit von Anpassungen (Inkulturation)
Harald Buchinger
Die Feier der Trauung nach den Tridentinischen Büchern
Rituale Romanum 1614, Ritus celebrandi Matrimonii Sacramentum
Konsenserfragung (Bräutigam, Braut; in Muttersprache)
Dexterarum iunctio + Ego coniungo vos in matrimonium. In nomine Patris … Amen.
Besprengung der Brautleute mit Weihwasser
Segnung des Ringes (Versikel, liturgischer Gruß, Oremus, Oration, Amen)
Anstecken des Ringes durch den Bräutigam, der ihn vom Priester empfängt; dazu Priester:
In nomine Patris
Schlußoffizium: Confirma hoc Deus …, Kyrie eleison …, Pater noster, Psalmverse;
liturgischer Gruß, Oration
ggf. anschließend Missa pro sponso & sponsa (nur bei Erstehe beider Partner) aus dem
Missale Romanum
nach dem Vaterunser: Brautsegen
nach der Entlassung: Oration Deus Abraham
grundsätzlich: löbliche Ortsbräuche können ausdrücklich beibehalten werden
Harald Buchinger
Feierlicher Trauungssegen I & III
aus „Die Feier der Trauung“, 2. Aufl.
Form I
Laßt uns beten, Brüder und Schwestern, zu Gott,
unserm Vater, dass er N. und N. mit der Fülle seines
Segens beschenke
Es folgt eine Gebetsstille. Dann breitet der Zelebrant die Hände aus und singt oder spricht:
Wir preisen dich, Gott, unser Schöpfer,
denn im Anfang hast du alles ins Dasein gerufen.
Den Menschen hast du erschaffen als Mann und
Frau und ihre Gemeinschaft gesegnet.
Einander sollen sie Partner sein und ihren Kindern
Vater und Mutter.
Wir preisen dich, Gott unser Herr,
denn du hast dir ein Volk erwählt und bist ihm in
Treue verbunden; du hast die Ehe zum Abbild deines Bundes erhoben. Dein Volk hat die Treue gebrochen, doch du hast es nicht verstoßen.
Den Bund hast du in Jesus Christus erneuert und in
seiner Hingabe am Kreuz für immer besiegelt. Die
Gemeinschaft von Mann und Frau hast du so zu
einer neuen Würde erhoben und die Ehe als Bund
der Liebe und als Quelle des Lebens vollendet. Wo
Mann und Frau zueinander stehen und füreinander
sorgen, einander ertragen und verzeihen, wird deine
Treue zu uns sichtbar.
Der Zelebrant streckt seine Arme über die Brautleute aus:
So bitten wir dich, menschenfreundlicher Gott,
schau gütig auf N. und N., die vor dir knien (stehen)
und deinen Segen erhoffen.
Dein Heiliger Geist schenke ihnen Einheit und heilige den Bund ihres Lebens. Er bewahre ihre Liebe
in aller Bedrohung; er lasse sie wachsen und reifen
und einander fördern in allem Guten.
Hilf ihnen, eine christliche Ehe zu führen und Verantwortung in der Welt zu übernehmen; verleihe
ihnen Offenheit für andere Menschen und die Bereitschaft, fremde Not zu lindern. (Schenke ihnen
das Glück, Vater und Mutter zu werden und hilf
ihnen, ihre Kinder christlich zu erziehen.)
Gewähre ihnen Gesundheit und Lebensfreude bis
ins hohe Alter, schenke ihnen Kraft und Zuversicht
in Not und in Krankheit. Am Ende ihres Lebens
führe sie in die Gemeinschaft der Heiligen, zu dem
Fest ohne Ende, das du denen bereitest, die dich
lieben
Darum bitten wir durch Jesus Christus deinen Sohn,
unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Amen.
Form III
Laßt uns beten, Brüder und Schwestern, zu Gott, unserm Vater, und ihn um seinen Segen bitten für dieses
Brautpaar. Er möge mit seiner Hilfe immer bei ihnen
sein, die er heute vereint im heiligen Ehebund.
Es folgt eine Gebetsstille. Dann breitet der Zelebrant
die Hände aus und singt oder spricht:
Heiliger Vater, Schöpfer der Welt,
du hast Mann und Frau nach deinem Bild geschaffen
und ihre Gemeinschaft gesegnet.
Wir bitten dich für N. und N., die sich hier im Sakrament der Ehe verbinden.
Der Zelebrant streckt seine Arme über die Brautleute
aus:
Dein reicher Segen, Herr, komme herab auf Bräutigam und Braut, und die Kraft des Heiligen Geistes
stärke ihre Liebe zueinander.
[Laß sie mit Kindern gesegnet sein zu ihrer Freude
und zur Freude deiner Kirche.]
Gib ihnen die Gnade, daß sie in frohen Tagen dich
loben, bei dir Trost finden in der Trauer, deine Hilfe
spüren in der Not und bei all ihrem Tun deine Nähe
erfahren.
Steh ihnen bei, damit sie dir in der Gemeinschaft der
Kirche danken und in der Welt Zeugnis für dich geben.
Gib ihnen ein erfülltes Leben mit ihren Verwandten
und Freunden und führe sie nach dieser Zeit zum ewigen Hochzeitsmahl.
Darum bitten wir durch Jesus Christus deinen Sohn,
unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit
Amen.
Harald Buchinger
Feierlicher Trauungssegen IV und sein traditionelles Vorbild
„Die Feier der Trauung“, 2. Aufl. / Missale Romanum 1570
Laßt uns den Herrn anrufen, Brüder und Schwestern, daß
er diesem Brautpaar, das sich in Christus im heiligen
Bund vermählt, reichen Segen schenke und [in der eucharistischen Begegnung mit Christus] wahre Eintracht
der Herzen.
Es folgt eine Gebetsstille. Dann breitet der Zelebrant die
Hände aus und singt oder spricht:
Allmächtiger Gott,du hast alles aus dem Nichts ins
Dasein gerufen und die Welt mit Weisheit geordnet. Du
hast den Menschen als dein Ebenbild erschaffen und
zwischen Mann und Frau eine untrennbare Gemeinschaft
gegründet. Du willst, daß sie nicht mehr zwei sind,
sondern ein Leib, um kundzutun, daß der Bund nicht
gelöst werden darf, den du selber gestiftet hast.
Ewiger Gott, du hast den Ehebund zu einer neuen Würde
erhoben und ihn zum Abbild des Bundes gemacht
zwischen Christus und seiner Kirche.
Heiliger Gott, auf deinen Willen gründet die Verbindung
von Mann und Frau. Auf dieser Gemeinschaft ruht dein
Segen, den du trotz Schuld und Sünde der Menschen
nicht widerrufen hast.
Der Zelebrant streckt seine Arme über die Brautleute
aus:
Blicke gütig auf diese Brautleute, die ihre Ehe deinem
Schutz unterstellen.
Sende ihnen deinen Heiligen Geist, daß er ihre Herzen
mit Liebe erfülle und sie stärke in der Treue zueinander
Schenke der Braut die Gabe der Liebe und des Friedens
und reihe sie ein in die Schar der heiligen Frauen, deren
Lob die Schriften verkünden.
Auf sie vertraue das Herz ihres Mannes.
Er achte sie als seine Gemahlin, die mit ihm erwählt ist,
das Leben in deiner Herrlichkeit zu erlangen.
Er schenke ihr seine ganze Liebe, wie Christus der
Kirche seine Liebe schenkt.
Für sie beide bitten wir dich, Herr:
Laß Braut und Bräutigam reifen in ihrer Liebe und
Treue. Hilf ihnen, deine Gebote zu erfüllen und in ihrer
Ehe untadelig zu leben. Stärke sie durch die Kraft des
Evangeliums zum Zeugnis für Christus.
[Den Kindern, denen sie das Leben schenken, seien sie
als Eltern ein Vorbild. In Freude mögen sie die Kinder
ihrer Kinder sehn.]
Gewähre ihnen ein gesegnetes Alter und nimm sie auf in
die Seligkeit der Heiligen in deinem Reiche.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn,
unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen
Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Amen.
Oremus. Propitiare domine supplicationibus nostris: et institutis tuis, quibus propagationem humani generis ordinasti, begnignus assiste: ut quod
te auctore iungitur, te auxiliante servetur. Per
dominum nostrum Jesum Christum.
Deus, qui potestate virtutis tuae de nihilo cuncta
fecisti: qui dispositis universitatis exordiis,
homini ad imaginem dei facto, ideo inseparabile
mulieris adiutorium condidisti, ut femineo
corpori de virili dares carne principium, docens
quod ex uno placuisset institui, nunquam liceret
disiungi.
Deus, qui tam excellenti mysterio coniugalem
copulam consecrasti: ut Christi et ecclesiae
sacramentum praesignares in foedere nuptiarum.
Deus, per quem mulier iungitur viro, et societas
principaliter ordinata, ea benedictione donatur,
quae sola nec per originalis peccati poenam, nec
per diluvii est ablata sententiam.
Respice propitius super hanc famulam tuam,
quae maritali iungenda consortio, tua se expetit
protectione muniri.
Sit in ea iugum dilectionis et pacis: fidelis et
casta nubat in Christo, imitatrixque sanctarum
permaneat feminarum. Sit amabilis, ut Rachel
viro suo. Sapiens, ut Rebecca. Longaeva et
fidelis, ut Sara. Nihil ea ex actibus suis ille auctor
praevaricationis usurpat.
Nexa fidei, mandatisque permaneat, uni thoro
iuncta. Contactus illicitos fugiat. Muniat
infirmitatem suam robore disciplinae. Sit
verecundia gravis, pudore venerabilis, doctrinis
coelestibus erudita.
Sit fecunda in sobole, sit probata et innocens.
Et ad beatorum requiem, atque ad coelestia regna
perveniat. Et videat ambo fiios filiorum suorum,
usque ad tertiam et quartam generationem: et ad
optatam perveniat senectutem.
Per dominum nostrum Jesum Christum filium
tuum.
Harald Buchinger
Feiern von Umkehr und Versöhnung: Die heutige Ordnung der römisch-katholischen Kirche
Feier der Versöhnung für Einzelne
Begrüßung
Gemeinschaftliche Feier der
Versöhnung mit Bekenntnis und
Lossprechung der Einzelnen
Gemeinschaftliche Feier der
Versöhnung mit allgemeinem
Bekenntnis und Generalabsolution
Versöhnungsgottesdienst
Strukturmodell nach den Leitlinien zur
Bußpastoral in der Diözese Innsbruck
ERÖFFNUNG
Gesang
Begrüßung
[Umkehr-] Gebet
ERÖFFNUNG
Gesang
Begrüßung
[Umkehr-] Gebet
ERÖFFNUNG
Eröffnungslied
Begrüßung und Einführung
Kyrierufe
Oration
WORTGOTTESDIENST
WORTGOTTESDIENST
WORT GOTTES UND
GEWISSENSERFORSCHUNG
(evtl.) Gesang vor dem Evangelium;
Evangelium; (evtl.) Homilie
Gewissenserforschung
(Lesung des Wortes Gottes [fakultativ]) Lesung(en) mit Zwischengesängen etc.; Lesung(en) mit Zwischengesängen etc.;
Homilie
Homilie
Gewissenserforschung
Gewissenserforschung
Hinweis auf Vorbereitung und Vorsatz
der Einzelbeichte; Vorschlag eines
allgemeinen Bußwerkes
Sündenbekenntnis und Genugtuung
[Reue-] Gebet und Lossprechung
Lobpreis Gottes (Psalmvers) und
Entlassung
VERSÖHNUNG
Allgemeines Sündenbekenntnis
[+ Wechselgebet, Vater Unser]
→ Ortswechsel
(Einzel-) Bekenntnis und
Lossprechung
→ Ortswechsel
Lobpreis der Barmherzigkeit Gottes
[Psalm, Hymnus oder Wechselgebet]
VERSÖHNUNG
Allgemeines Sündenbekenntnis
[+ Wechselgebet, Vater Unser]
Abschließendes Dankgebet
Abschließendes Dankgebet
SEGEN UND ENTLASSUNG
SEGEN UND ENTLASSUNG
Generalabsolution
Lobpreis der Barmherzigkeit Gottes
[Psalm, Hymnus oder Wechselgebet]
zu späterem Zeitpunkt: Einzelbekenntnis als Vorschrift bei schweren Sünden
Allgemeines Schuldbekenntnis
persönliches [allgem.] Bekenntniswort
Vergebungszuspruch [deprekativ]
Danklied
Friedensgruß
BITTEN: Fürbitten, Vater Unser
ABSCHLUSS
Segen
Entlassung
Schlußlied
im Notfall: nur Allgemeines Sündenbekenntnis und Generalabsolution;
nach Möglichkeit Schriftlesung
Zusammenstellung: Harald Buchinger
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