„Mysterion“ im Neuen Testament Sämtliche Texte nach der Einheitsübersetzung Synoptiker: Mk 4,11parr: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes anvertraut, denen aber, die draußen sind, wird alles nur in Gleichnissen gesagt. Paulus: 1 Kor 2,1.7: Als ich zu euch kam, Brüder, kam ich nicht, um glänzende Reden oder gelehrte Weisheit vorzutragen, sondern um euch das Zeugnis (sic! µυστήριον) Gottes zu verkündigen. 2 Denn ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten. … 7 Vielmehr verkündigen wir das Geheimnis der verborgenen Weisheit Gottes, die Gott vor allen Zeiten vorausbestimmt hat zu unserer Verherrlichung. 1 Kor 4,1: Als Diener Christi soll man uns betrachten und als Verwalter von Geheimnissen Gottes. 1 Kor 13,2: Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüßte und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. 1 Kor 14,2: Denn wer in Zungen redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; keiner versteht ihn: Im Geist redet er geheimnisvolle Dinge. 1 Kor 15,55: Seht, ich enthülle euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, aber wir werden alle verwandelt werden. Röm 11,25: Damit ihr euch nicht auf eigene Einsicht verlaßt, Brüder, sollt ihr dieses Geheimnis wissen: Verstockung liegt auf einem Teil Israels, bis die Heiden in voller Zahl das Heil erlangt haben; 26 dann wird ganz Israel gerettet werden … Röm 16,25: Ehre sei dem, der die Macht hat, euch Kraft zu geben - gemäß meinem Evangelium und der Botschaft von Jesus Christus, gemäß der Offenbarung jenes Geheimnisses, das seit ewigen Zeiten unausgesprochen war, 26 jetzt aber nach dem Willen des ewigen Gottes offenbart und durch prophetische Schriften kundgemacht wurde, um alle Heiden zum Gehorsam des Glaubens zu führen. Deuteropaulinen Eph 1,9: (Gott hat uns in seinem geliebten Sohn mit seiner Gnade mit aller Weisheit und Einsicht reich beschenkt …) und hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, wie er es gnädig im voraus bestimmt hat: 10 Er hat beschlossen, die Fülle der Zeiten heraufzuführen, in Christus alles zu vereinen, alles, was im Himmel und auf Erden ist. Eph 3,3f.9: Durch eine Offenbarung wurde mir das Geheimnis mitgeteilt, das ich soeben kurz beschrieben habe. 4 Wenn ihr das lest, könnt ihr sehen, welche Einsicht in das Geheimnis Christi mir gegeben ist. … 8 Mir, dem Geringsten unter allen Heiligen, wurde diese Gnade geschenkt: Ich soll den Heiden als Evangelium den unergründlichen Reichtum Christi verkündigen 9 und enthüllen, wie jenes Geheimnis Wirklichkeit geworden ist, das von Ewigkeit her in Gott, dem Schöpfer des Alls, verborgen war. Eph 5,32: Dies ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche. Eph 6,19: … bittet auch für mich: daß Gott mir das rechte Wort schenkt, wenn es darauf ankommt, mit Freimut das Geheimnis des Evangeliums zu verkünden … Kol 1,26.27: 25 Ich diene der Kirche durch das Amt, das Gott mir übertragen hat, damit ich euch das Wort Gottes in seiner Fülle verkündige, 26 jenes Geheimnis, das seit ewigen Zeiten und Generationen verborgen war. Jetzt wurde es seinen Heiligen offenbart; 27 Gott wollte ihnen zeigen, wie reich und herrlich dieses Geheimnis unter den Völkern ist: Christus ist unter euch, er ist die Hoffnung auf Herrlichkeit. Kol 2,2: 1 Ihr sollt wissen, was für einen schweren Kampf ich für euch und für die Gläubigen in Laodizea zu bestehen habe, auch für alle anderen, die mich persönlich nie gesehen haben. Dadurch sollen sie getröstet werden; sie sollen in Liebe zusammenhalten, um die tiefe und reiche Einsicht zu erlangen und das göttliche Geheimnis zu erkennen, das Christus ist. Kol 4,2: Betet auch für uns, damit Gott uns eine Tür öffnet für das Wort und wir das Geheimnis Christi predigen können, für das ich im Gefängnis bin … 2 Thess 2,7: Denn die geheime Macht der Gesetzwidrigkeit ist schon am Werk … Pastoralbriefe 1 Tim 3,9: (Die Diakone) sollen mit reinem Gewissen am Geheimnis des Glaubens festhalten. 1 Tim 3,16: Wahrhaftig, das Geheimnis unseres Glaubens ist groß: Er wurde offenbart im Fleisch, gerechtfertigt durch den Geist, geschaut von den Engeln, verkündet unter den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit. Johannes-Apokalypse Offb 1,20: Der geheimnisvolle Sinn (τὸ µυστήριον) der sieben Sterne, die du auf meiner rechten Hand gesehen hast, und der sieben goldenen Leuchter ist: Die sieben Sterne sind die Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind die sieben Gemeinden. Offb 10,7: denn in den Tagen, wenn der siebte Engel seine Stimme erhebt und seine Posaune bläst, wird auch das Geheimnis Gottes vollendet sein; so hatte er es seinen Knechten, den Propheten, verkündet. Offb 17,5.7: Auf ihrer Stirn stand ein Name, ein geheimnisvoller Name (µυστήριον): Babylon, die Große, die Mutter der Huren und aller Abscheulichkeiten der Erde. … 7 Der Engel aber sagte zu mir: Warum bist du erstaunt? Ich will dir das Geheimnis der Frau enthüllen und das Geheimnis des Tieres mit den sieben Köpfen und zehn Hörnern, auf dem sie sitzt. Der Inhalt des Rituale Benediktinerkloster Lambach, Codex 73 (12. Jh.) Benedictio cereorum in purificatione s. Marie Benedictio cineris in capite ieiunii Benedictiones florum et frondium in die palmarum Benedictio ignis noui in cena domini In paraseue (benedictio ignis) Benedictio ignis in sabbato sancto In pascha In die sancto ad processionem Ad sepulcrum In die sancto pentecostes In die sancto pentecostes ad processionem Ordo baptismi Ordo ad baptizandum infirmum Ordo ad uisitandum infirmum (+ Obsequium mortuorum) Benedictio domus – frugum – casei – agni in pascha – ouorum – lardi – noui panis Benedictio super accipientem ensem – ensis – post datum ensem Benedictio elemosine Ad clericum faciendum [Formula professionis] Consecratio uidue que fuerit castitatem professa Benedictio baculorum et capsellarum Ordo ad faciendum iudicium in aqua frigida Benedictio ferri in igne Ad mulierem benedicendam post partum Ad mulierem in ecclesiam inducendam In parasceue ad adorandam crucem Ad minutionem sanguinis Ad balneum Ad potionem sumendam Benedictio aque super nouam campanam Benedictio sponse Pro excommunicatis ut absoluantur Benedictio fabarum uel uuarum Benedictio musti Exorcismus minor salis in diebus Benedictio pomorum Ad partum mulieris Clemens episcopus … Ad benedicendum sepulcrum Das Rituale von St. Florian aus dem zwölften Jahrhundert. (Hg. Adolph FRANZ), Freiburg: Herder, 1904, 25f. Harald Buchinger Sakramentliche Feiern im Überblick Scholastische Texte zur Systematisierung der Sakramente 1 Petrus Lombardus († 1160), Sententiae IV, dist. 1, 1 (PL 192, 839) Sacramentum est sacrae rei signum. … Item sacramentum est invisibilis gratiae visibilis forma. Signum vero est res praeter speciem quam ingerit sensibus, aliquid aliud ex se faciens in cogitationem venire. Signorum vero alia sunt naturalia, ut fumus significans ignem, alia data. Et eorum quae data sunt quaedam sunt sacramenta, quaedam non. Omne enim sacramentum est signum, sed non e converso. Sacramentum ejus rei similitudinem gerit, cujus signum est. Si enim sacramenta non haberent similitudinem rerum quarum sacramenta sunt, proprie sacramenta non dicerentur. Sacramentum enim proprie dicitur quod ita signum est gratiae Dei, et invisibilis gratiae forma, ut ipsius imaginem gerat et causa existat. Non ergo significandi tantum gratia sacramenta instituta sunt, sed etiam sanctificandi. Quae enim significandi gratia tantum instituta sunt, solum signa sunt, et non sacramenta; sicut fuerunt sacrificia carnalia, et observantiae caeremoniales veteris legis. IV, dist. 2, 1 (PL 192, 841f) Jam ad sacramenta novae legis accedamus; quae sunt Baptismus, Confirmatio, panis benedictio, id est, [842] Eucharistia, Poenitentia, Unctio extrema, Ordo, Conjugium. Quorum alia remedium contra peccatum praebent, et gratiam adjutricem conferunt, ut Baptismus; alia in remedium tantum sunt, ut Conjugium; alia gratia et virtute nos fulciunt, ut Eucharistia et Ordo. 2 Ein Sakrament ist ein Zeichen einer heiligen Wirklichkeit. … Ebenso ist ein Sakrament die sichtbare Form der unsichtbaren Gnade. Ein Zeichen aber ist etwas, das außer der Gestalt, die es den Sinnen eindrückt, etwas anderes von sich in den Gedanken kommen läßt. Von den Zeichen aber sind einige natürlich, wie der Rauch, der Feuer anzeigt, andere gegeben. Und von denen, die gegeben sind, sind bestimmte Sakramente, bestimmte nicht. Jedes Sakrament nämlich ist ein Zeichen, aber nicht umgekehrt. Ein Sakrament trägt die Ähnlichkeit jener Wirklichkeit, deren Zeichen es ist. Wenn nämlich Sakramente keine Ähnlichkeit mit den Wirklichkeiten, deren Zeichen sie sind, hätten, würden sie nicht im eigentlichen Sinne Sakramente genannt. Sakrament im eigentlichen Sinn wird genannt, was so Zeichen der Gnade Gottes und Form der unsichtbaren Gnade ist, daß es deren Bild trägt und Ursache wird. Die Sakramente sind nämlich nicht nur eingesetzt, um zu bezeichnen, sondern auch um zu heiligen. Was eingesetzt wurde, um nur zu bezeichnen, sind nur Zeichen, aber nicht Sakramente; so waren die fleischlichen Opfer und die zeremoniellen Beobachtungen des alten Gesetzes. Kommen wir zu den Sakramenten des neuen Gesetzes: Das sind Taufe, Firmung, die Segnung des Brotes, das heißt die Eucharistie, Buße, Letzte Ölung, Ordo, Ehe. Einige davon bieten ein Heilmittel gegen die Sünde und übertragen die helfende Gnade, wie die Taufe; andere dienen nur als Heilmittel, wie die Ehe; (wieder) andere unterstützen uns mit Gnade und Kraft, wie die Eucharistie und der Ordo. Hugo von St. Viktor († 1141), De sacramentis 1, 9, 7 (PL 327) Quod tria genera sunt sacramentorum. Tria genera sacramentorum in prima consideratione discernenda occurrunt. Sunt enim quaedam sacramenta in quibus principaliter salus constat et percipitur, sicut aqua baptismatis, et perceptio corporis et sanguinis Christi. Alia sunt quae etsi necessaria non sunt ad salutem (quia sine his salus haberi potest) proficiunt tamen ad sanctificationem, quia his virtus exerceri et gratia amplior acquiri potest, ut aqua aspersionis, et susceptio cineris, et similia. Sunt rursum alia sacramenta quae ad hoc solum instituta esse videntur, ut per ipsa ea quae caeteris sacramentis sanctificandis et instituendis necessaria sunt, quodammodo praeparentur et sanctificentur, vel circa personas in sacris ordinibus perficiendis, vel in iis quae ad habitum sacrorum ordinum pertinent initiandis et caeteris hujusmodi. Prima ergo ad salutem, secunda ad exercitationem, tertia ad praeparationem constituta sunt. Daß es drei Arten von Sakramenten gibt. Drei Arten von Sakramenten bieten sich bei der ersten Betrachtung zur Unterscheidung an. Es gibt nämlich bestimmte Sakramente, in denen das Heil vor allem besteht und empfangen wird, wie das Wasser der Taufe und der Empfang des Leibes und Blutes Christi. Es gibt andere, die zwar nicht zum Heil notwendig sind (weil man ohne sie das Heil haben kann), aber dennoch zur Heiligung beitragen, da durch sie die Tugend geübt und die Gnade reichlicher erworben werden kann, wie das Wasser der Besprengung und das Nehmen der Asche und ähnliches. Es gibt wiederum andere Sakramente die nur dazu eingesetzt zu sein scheinen, daß durch sie das, was zur Heiligung und Einsetzung der anderen Sakramente notwendig ist, gewissermaßen vorbereitet und geheiligt wird, was sich entweder auf Personen bezieht, wenn heilige Weihen vollbracht werden, oder wenn jenes begonnen wird, was zum Gewand der heiligen Weihe(grade) gehört oder bei anderem dieser Art. Die ersten sind also zum Heil, die zweiten zur Ausübung, die dritten zur Vorbereitung bestimmt. Harald Buchinger Sakramentliche Feiern im Überblick 2, 9, 1 (PL 176, 471f) De sacramentis quae ad exercitationem instituta sunt, et quod omnia sanctificantur per verbum Dei. Sunt quaedam sacramenta in Ecclesia in quibus etsi principaliter salus non constet, tamen salus ex eis augetur, in quantum devotio exercetur. Haec licet in praesenti omnia enumerari non possint, quaedam tamen intermittere non oportet pro exemplo universorum. Ex his igitur sacramentis alia constant in rebus, qualia sunt aqua aspersionis, susceptio cineris, benedictio ramorum et cereorum, et caetera talia. Alia autem constant in factis qualia sunt signaculum crucis, exsufflatio exorcizationis, expansio manuum, incurvatio genuum, et alia hujusmodi. Alia in dictis constant, sicut Trinitatis invocatio, et quaecunque in hunc modum. Haec autem omnia per verbum Dei sanctificantur sive per prolationem verborum divina virtute invocata sanctificentur … 3 Über die Sakramente, die zur Ausübung eingesetzt sind, und daß alles durch das Wort Gottes geheiligt wird. Es gibt bestimmte Sakramente in der Kirche, in denen das Heil zwar nicht vor allem besteht, aus denen aber dennoch das Heil vermehrt wird, insofern Frömmigkeit ausgeübt wird. Diese können zwar hier nicht alle aufgezählt werden, bestimmte darf man aber als Beispiel für alle nicht übergehen. Einige von diesen Sakramenten also bestehen in Dingen; dergleichen sind das Wasser der Besprengung, das Nehmen der Asche, die Segnung von Palmen und Kerzen und weiteres dergleichen. Andere aber bestehen in Taten; dergleichen sind das Kreuzzeichen, die Anhauchung beim Exorzismus, die Ausbreitung der Hände, das Beugen der Knie und andere dieser Art. (Wieder) andere bestehen in Aussprücen, wie die Anrufung der Trinität, und was auch immer in dieser Art. Das alles aber wird durch das Wort Gottes geheiligt oder durch den Vortrag von Worten durch Anrufung der göttlichen Kraft geheiligt … Rufinus von Bologna († vor 1192), Summa decretorum (Hg. Heinrich SINGER, Paderborn 1902, 537f: Tertia pars) … sacramentorum species quadriformiter Eine vierfache Gestalt der Sakramente wird vertreten. propagatur. Alia enim sunt salutaria, alia Einige sind nämlich auf das Heil bezogen, andere auf ministratoria, alia veneratoria, alia preparatoria. den (Gottes-) Dienst, andere auf die (Gottes-) VerehSalutaria sunt quibus salus acquiritur, ut baptismus, rung, andere auf die Vorbereitung. Auf das Heil bezogen eucharistia et confirmatio. Ministratoria: que in sind jene, durch welche das Heil erworben wird, wie die officiorum ministeriis exercentur, ut missarum Taufe, die Eucharistie und die Firmung. Auf den (Gotlaudes et cetera diurna vel nocturna officia tes-) Dienst bezogen: welche beim Vollzug der Gottesclericorum vigiliis sedulo deputata. Veneratoria: dienste ausgeübt werden, wie die Lob(gebete) der Messe que per certa anni tempora in alicuius rei sacre und die anderen täglichen odernächtlichen Gottesdienste memoriam venerabiliter exercentur, ut sunt der Kleriker, die eifrig für die Nachtwachen bestimmt dominice festivitates, scil. conceptio Salvatoris, sind. Auf die (Gottes-) Verehrung bezogen: welche zu nativitas, theophania, ypapanti, passio, resurrectio, bestimmten Zeiten des Jahres zum Gedächtnis irgendeiascensio, pentecoste et sanctorum anniversarie ner heiligen Sache mit Verehrung ausgeübt werden, wie celebrationes. Preparatoria: que omnibus prefatis es die Feste des Herrn sind, das heißt die Empfängnis sacramentis celebrandis preparantur, ut clericorum, des Erlösers, die Geburt, Epiphanie, Darstellung, Leiecclesiarum, ecclesiasticorum vasorum et omnium den, Auferstehung, Himmelfahrt, Pfingsten und die ecclesie utensilium libaninumque consecratio. Et Jahresfeiern der Heiligen. Auf die Vorbereitung bezoprima quidem et ultima proprie sunt sacramenta. gen: was für die Feier aller zuvor genannten Sakramente quando sanctificantur, sanctificant. Primis namque vorbereitet wird, wie die Weihe von Klerikern, Kirchen, persone, ultimis persone et res sanctificantur … kirchlichen Gefäßen und allen Gegenständen und OpferDuo autem media singificantius dicuntur gaben der Kirche. Und die ersten und letzten sind im sacramentalia, sacramentis scil. adiuncta et de eis eigentlichen Sinne Sakramente. Wenn sie geheiligt werpendentia. den, heiligen sie. Durch die ersten werden nämich Personen, durch die letzten Personen und Gegenstände geheiligt … Die beiden mittleren aber werden trefflicher Sakramentalien genannt, das heißt den Sakramenten verbunden und von ihnen abhängig. Gelasianum Vetus/Gregorianum/MRom 1570 Dominus vobiscum / Et cum spiritu tuo. Omnipotens sempiterne deus, adesto magnae pietatis tuae mysteriis, adesto sacramentis et ad creandos novos populos, quos tibi fons baptismatis parturit, spiritum adoptionis emitte, et quod humilitatis nostrae gerendum est ministerio, tuae virtutis impleatur effectu: per Dominus vobiscum / Et cum spiritu tuo. Sursum Corda / Habemus ad dominum. Gratias agamus domino deo nostro / Dignum et iustum est.. Deus, qui invisibili potentia tua sacramentorum tuorum mirabiliter operaris effectum, et licet nos tantis mysteriis exequendis simus indigni, tu tamen gratiae tuae dono non deserens etiam ad nostras preces aures tuae pietatis inclinas: deus, cuius spiritus super aquas inter ipsa mundi primordia ferebatur, ut iam tunc virtutem sanctificandi aquarum natura conciperet: deus, qui nocentis mundi crimina per aquas abluens regenerationis speciem in ipsa diluivii effusione signasti, ut unius eiusdemque elementi mysterio et finis esset viciis et origo virtutum: <s. u.> <s. u.> Respice, domine, in faciem ecclesiae tuae et multiplica in ea generationes tuas, quae gratiae tuae affluentis impetum laetificas civitatem tuam, fontemque aperis toto orbe terrarum gentibus innovandis, ut tuae maiestatis imperio sumat unigeniti tui gratiam de spiritu sancto. Qui hanc aquam regenerandis hominibus praeparatum arcan sui luminis ammixtione fecundet, ut sanctificatione concepta ab immaculato divini fontis utero in novam renatam creaturm progenies caelestis emergat, et quos aut sexus in corpore aut aetas discernit in tempore, omnis in una pareat gratia mater infantia. MRom 1970 = OICA 1972 Deus, qui invisibili potentia per sacramentorum signa mirabilem operaris effectum et creaturam aquae multis modis praeparasti, ut Baptismi gratiam demonstraret; Deus, cuius Spiritus super aquas inter ipsa mundi primordia ferebatur, ut iam tunc virtutem sanctificandi aquarum natura conciperet; Deus, qui regenrationis speciem in ipsa diluvii effusione signasti, ut unius eiusdemque elementi mysterio et finis esset vitiis et origo virtutum; Deus, qui Abrahae filios per mare Rubrum sicco vestigio transire fecisti, ut plebs, a Pharaonis servitute liberata, populum baptizatorum praefiguraret; Deus, cuius Filius, in aqua Iordanis a Ioanne baptizatus, Sancto Spiritu est inunctus, et, in cruce pendens, una cum sanguine aquam de latere suo produxit, ac, post resurrectionem suam, discipulis iussit: Ite, docete omnes gentes, baptizantes eos in nomine Patris, et Filii, et Spiritus Sancti: Respice in faciem Ecclesiae tuae, eique dignare fontem Baptismatis aperire. Sumat haec aqua Unigeniti tui gratiam de Spiritu Sancto, Procul ergo hinc iubente te, domine, omnis spiritus inmundus abscedat, procul tota nequitia diabolicae fraudis absistat, nihil hic loci habeat contrariae virtutis ammixtio, non insidiando circumvolet, non latendo subripiat, non inficiendo corrumpat. Sit haec sancta et innocens creatura libera ab omni inpugnatoris incursu, et totius nequitiae purgata discessu. Sit fons vivus, aqua regenerans, unda purificans, ut omnis hoc lavacro salutifero diluendi operanti in eis spiritu sancto perfecti purgationis indulgentiam consequantur. Unde benedico te, creatura aquae, per deum vivum, per deum sanctum, per deum qui te in principio verbo separavit ab arida et in quattuor fluminibus totam terram rigare praecepit, qui te in deserto amaram suavitatem inditam fecit esse potabilem et sitienti populo de petra produxit. Benedico te et per Iesum Christum filium eius unicum dominum nostrum, qui te in Chana Galilaeae signo ammirabili sua potentia convertit in vinum, qui pedibus super te ambulavit et a Iohanne in Iordane in te baptizatus est, qui te una cum sanguine de latere suo produxit et discipulis suis iussit, ut credentes baptizarentur in te dicens: Ite, docete omnes gentes baptizantes eos in nomine patris et filii et spiritus sancti. Haec nobis praecepta servantibus tu, deus omnipotens, clemens adesto, tu benignus aspira, tu has simplices aquas tuo ore benedicito, ut praeter naturalem emundationem, quam lavandis possunt adhiberi corporibus, sint etiam purificandis mentibus efficaces. <s. u.> Descendat in hanc plenitudinem fontis virtus spiritus tui et totam huius aqaue substantiam regenerandi(s) fecundet effectu. Hic natura ad imaginem tuam condita et ad honorem sui reformata principiis cunctis vetustatis squaloribus emundetur, ut omnis homo hoc sacramentum regenerationis ingressus in verae innocentiae novam infantiam renascatur. per dominum nostrum Iesum Christum filium tuum, qui venturus est in spiritu sancto iudicare vivos et mortuos et saeculum per ignem. <s. o.> <s. o.> ut homo, ad imaginem tuam conditus, sacramento Baptismatis a cunctis squaloribus vetustatis ablutus, in novam infantiam ex aqua et Spiritu Sancto resurgere mereatur. Descendat, quaesumus, Domine, in hanc plenitudinem fontis per Filium tuum virtus Spiritus Sancti, <s. o.> ut omnes, cum Christo consepulti per Baptismum in mortem, ad vitam cum ipso resurgant. Per Christum Dominum nostrum. Die Feier der Initiation in der erneuerten Liturgie DIE FEIER DER KINDERTAUFE DIE FEIER DER EINGLIEDERUNG ERWACHSENER IN DIE KIRCHE DIE EINGLIEDERUNG VON KINDERN IM SCHULALTER IN DIE KIRCHE Die Feier der Aufnahme in den Katechumenat Die Feier der Aufnahme in den Katechumenat (ed. typ.: Ritus recipiendi parvulos) (im Eingangsbereich der Kirche) (beim Eingang in die Kirche) (am Kircheneingang) (ein einziger Gottesdienst) Eröffnung der Feier Eröffnung Eröffnung Begrüßung und Einführung Gesang zur Eröffnung (ggf. Prozession in die Kirche) Vorstellung der Bewerber: Vorstellung Glaubenszeugnis Gebet (ggf. Prozession + Gesang) Bezeichnung mit dem Kreuz Begrüßung und Einführung ggf. Gesang zur Eröffnung Begrüßung Aufnahme in den Katechumenat Fragen an Eltern und Paten Bitte um die Taufe Befragung der Paten und der Gemeinde (Glaubenszeugnis) Frage nach dem Namen Was erbitten Sie von der Kirche … Befragung von Eltern und Paten Bezeichnung mit dem Kreuz Bezeichnung mit Kreuz ggf. Gebet Einzug (ggf. + Gesang) Wortgottesdienst Wortgottesdienst Lesung, Antwort, Homilie Überreichung der Heiligen Schrift Lob- bzw. Dankgesang ggf. Entlassung der Katechumenen Fürbitten Lesungen, Antwortgesänge, Homilie Überreichung einer Bibel ggf. Gesang zur Prozession ggf. Gesang Fürbitten Abschluß Abschluß Segen und Entlassung Schlußgesang ggf. Einladung zur Agape Segen und Entlassung Die Zeit der entfernteren Vorbereitung und ihre Feiern Die Feier der Sonntagsmesse Segensgebete für die Katechumenen Die Übergabe des Glaubensbekenntnisses Eröffnung Eröffnungsruf, Einführung Eröffnungsgesang Gebet Wortgottesdienst Lesungen, Antwortgesänge, Homilie Übergabe Einladung Übergabe des Glaubensbekenntnisses (ggf. Überreichung eines Textes) Effata-Ritus (ggf.) Gebet über die Bewerber Lob- bzw. Dankgesang ggf. Entlassung der Taufbewerber Abschluß Segen und Entlassung ggf. Einladung zur Agape [s. u.] Die Übergabe des Vaterunsers Eröffnung Eröffnungsruf, Einführung Gesang Gebet Wortgottesdienst und Übergabe Lesungen und Antwortgesänge Einladung zur Übergabe Übergabe des Vaterunsers durch die Verkündigung des Evangeliums Überreichung eines Textes Gebet über die Bewerber Lob- bzw. Dankgesang Vater Unser mit Doxologie ggf. Entlassung der Taufbewerber Abschluß Segen und Entlassung ggf. Einladung zur Agape Die Feier der Zulassung zur Taufe Die Feier der Zulassung zur Taufe (2 Formen: in der Pfarrkirche oder durch den Bischof mit vorausgehender „Statio“ in der Pfarrkirche) Statio in der Pfarrkirche Eröffnung Einführung Wortgottesdienst Vorbereitung der Zulassung Aufruf der Katechumenen & der Paten Bericht über den Katechumenatsweg Bereitschaftserklärung und Empfehlungsschreiben der Gemeinde Befragung und Beauftragung der Paten ggf. Entlassung der Katechumenen Fürbitten Eucharistiefeier Abschluß ggf. Einschreibung in das Katechumenenbuch Die Feier der Zulassung zur Taufe durch den Bischof Eröffnung Einzug und Eröffnungsgesang Begrüßung und Einführung Kyrie-Rufe Eröffnungsgebet Eröffnung Eröffnungsgesang Begrüßung und Einführung Gebet Wortgottesdienst Wortgottesdienst Schriftlesungen, Antwortgesang, Homilie Schriftlesungen, Antwortgesang, Homilie, ggf. Gesang Zulassung Zulassung Aufruf der Gemeinden Vorstellung der Bewerber/-innen Zeugnis der Verantwortlichen der Gemeinden Bitte um die Zulassung zur Taufe Zulassung durch den Bischof Segensgebet und Handauflegung 2 Befragung (Scrutinium) (Eltern, Paten, Katechet, ggf. alle) Zulassung (+ Einschreibung) Kompilation: Harald Buchinger Beauftragung der Pfarrer Dankgesang Abschluß Fürbitten und Vater Unser Bischöflicher Schlußsegen Schlußlied Anrufung der Heiligen und Fürbitten (Fortsetzung: Exorzismus s. u.) Die Zeit der näheren Vorbereitung und ihre Feierelemente Die drei Stärkungsriten (Skrutinien) 3 Formulare: 3., 4. und 5. So der XL Eröffnung Wortgottesdienst Wortgottesdienst (in der Kirche) Lesungen, Antwortgesänge … Lesungen nach der Homilie: Einladung Homilie (eine od. mehrere, + Antwortgesänge) Gebet um Befreiung vom Bösen: Litanei stilles Gebet Gebet des Vorstehers Gebet um Befreiung: (Litanei & Fürbitten s. o.) Handauflegung & Gebet d. Vorstehers Salbung mit Katechumenenöl (ggf.) Salbung mit Katechumenenöl (ggf.) (wenn nicht als Prozessionsgesang: Anrufung der Heiligen und) Fürbitten Gebet um Schutz vor dem Bösen (Exorzismus-Gebet) Salbung mit Katechumenenöl oder schweigende Handauflegung Abschluß ggf. Gesang ggf. Entlassung der Katechumenen Fürbitten ggf. Dankgesang Segen und Entlassung Eucharistiefeier Abschluß Die unmittelbare Vorbereitung (Karsamstag) Eröffnung Einführung, Gesang, Gebet Wortgottesdienst Biblische Lesung, Homilie Riten der unmittelbaren Vorbereitung Effata-Ritus Wiedergabe des Glaubensbekenntnisses Namengebung Anrufung der Heiligen und Gebet Salbung mit Katechumenenöl [s. u.] Abschluß Die Feier der Sakramente des Christwerdens (Osternacht) Lichtfeier Die Feier der Eingliederung (nach Möglichkeit Osternacht) Eröffnung (vor der Kirche / beim Ambo) Wortgottesdienst Wortgottesdienst (in der Kirche) (in der Kirche) Die Feier der Initiation in der erneuerten Liturgie 3 Die Feier der Taufe Feier der Taufe (am Taufbrunnen) (am Taufbrunnen) Tauffeier (am Taufbrunnen) zur Prozession ggf. Litanei od. Gesang Lobpreis und Anrufung Gottes über dem Wasser Lobpreis und Anrufung Gottes über dem Wasser Lobpreis und Anrufung Gottes über dem Wasser Gebetseinladung Litanei Lobpr. & Anr. Gottes über d. Wasser Gebetseinladung Litanei Lobpr. & Anr. Gottes über d. Wasser Gebetseinladung Absage & Glaubensbekenntnis Absage & Glaubensbekenntnis „Taufwasserweihe“, 3 Formulare Absage & Glaubensbekenntnis Anrede an Eltern und Paten Absage: 3 od. 1 Frage + Antwort(en) Zusage: 3 Fragen + Antworten Zustimmung der Gemeinde: Glaubensbekenntnis oder -lied Absage: 1 od. 3 Fragen + Antwort(en) Zusage: 3 Fragen + Antworten Absage: 3 od. 1 Frage + Antwort(en) Zusage: 3 Fragen + Antworten Taufe Taufe Taufe Taufformel + 3x Eintauchen oder Übergießen ggf. Akklamation Taufformel + 3x Eintauchen oder Übergießen ggf. Akklamation Taufformel + 3x Eintauchen oder Übergießen ggf. Akklamation Entfaltende Riten Ausdeutende Riten [nur wenn die Firmung nicht folgt:] [wenn die Firmung nicht folgt:] [Salbung mit Chrisam] Überreichung und Anlegen des weißen Gewandes Übergabe der brennenden Kerze [Salbung mit Chrisam] Überreichung des weißen Gewandes Übergabe der brennenden Kerze [s. o.] Salbung mit Chrisam Bekleidung mit dem weißen Taufgewand Übergabe der brennenden Kerze Effata-Ritus (ggf.) Abschluß der Tauffeier (beim Altar) zur Prozession „nach Möglichkeit“ Gesang Gebet des Herrn Segen und Entlassung ggf. Gesang ggf. Gesang [später in einer getrennten Feier] Die Feier der Firmung Die Feier der Firmung (im Altarraum oder am Taufbrunnen) Die Feier der Firmung nach der Homilie: Taufbekenntnis Einführung & Gebetseinladung Einführung & Gebetseinladung Ausbreitung der Hände & Gebet Ausbreitung der Hände & Gebet Salbung mit Chrisam Salbung mit Chrisam Gebetseinladung Ausbreitung der Hände & Gebet Chrisamsalbung + Begleitwort + Friedensgruß [in der Osternachtfeier: Erneuerung des Taufglaubens durch die Gemeinde] Fürbitten {Meßbuch: erstmals Teilnahme der Neugetauften} + Begleitwort + Friedensgruß [in der Osternachtfeier: Erneuerung des Taufglaubens durch die Gemeinde] Fürbitten + Begleitwort + Friedensgruß Die Feier der Eucharistie Die Feier der Eucharistie Die Feier der Eucharistie {MB: Beteiligung der Neugetauften an der Gabenprozession} ggf. vor der Kommunion Hinweis auf die Größe des Mysteriums ggf. vor der Kommunion Hinweis auf die Größe des Mysteriums [Erstkommunion in einer getrennten Feier & in der Regel vor der Firmung] 4 Fürbitten Kompilation: Harald Buchinger Die Zeit der mystagogischen Vertiefung Die Zeit der Vertiefung (Mystagogie) Meßfeier mit dem Bischof Eröffnung Einführung und Vorstellung der Neugetauften Taufgedächtnis (am Taufbrunnen) Wortgottesdienst Eucharistiefeier Gabenprozession Kommunion unter beiden Gestalten Abschluß ggf. Segnung und Übergabe eines Glaubenszeichens Einladung zur Agape Die Feier der Initiation in der erneuerten Liturgie 5 Die Feier der Kindertaufe Strukturübersicht über die Ordnung der Säuglingstaufe* mit Äquivalenten in der Feier der Eingliederung Erwachsener (Erstverkündigung) Eröffnung der Feier [beim Eingang in die Kirche] Begrüßung Fragen an Eltern und Paten Bezeichnung mit dem Kreuz ggf. Gebet Aufnahme in den Katechumenat [am Kircheneingang] Begrüßung Vorstellung und Glaubenszeugnis Bezeichnung mit dem Kreuzzeichen Zeit der entfernteren Vorbereitung (~1 Jahr) währenddessen: Teilnahme am (Wort-) Gottesdienst Katechese, Segnung der Katechumenen Übergabe von Glaubensbekenntnis und Vater Unser Feier der Zulassung zur Taufe Wortgottesdienst Die Zeit der näheren Vorbereitung [in der Kirche] (während der Quadragesima [3., 4., 5. So / XL]:) Anrufung der Heiligen und Fürbitten Gebet um Schutz vor dem Bösen (Exorzismus-Geb.) Salbung mit Katechumenenöl Stärkungsriten (Skrutinien) Gebet um Befreiung vom Bösen [*Exorzismus] Salbung mit Katechumenenöl oder Handauflegung [s. u.] unmittelbare Vorbereitung (Karsamstag) Effata-Ritus Wiedergabe des Glaubensbekenntnisses Salbung mit Katechumenenöl (in der Osternacht:) Tauffeier Die Feier der Sakramente des Christwerdens [am Taufbrunnen] [am Taufbrunnen] Lobpreis und Anrufung Gottes über dem Wasser Absage und Glaubensbekenntnis Taufe Ausdeutende Riten Salbung mit Chrisam Bekleidung mit dem weißen Taufgewand Übergabe der brennenden Kerze Effata-Ritus (ggf.) Lobpreis und Anrufung Gottes über dem Wasser Absage und Glaubensbekenntnis Taufe [nur wenn die Firmung nicht unmittelbar folgt:] [Salbung mit Chrisam] Überreichung und Anlegen des weißen Gewandes Übergabe der brennenden Kerze [s. o.] Die Feier der Firmung Einführung und Gebetseinladung Ausbreitung der Hände und Gebet Salbung mit Chrisam Die Feier der Eucharistie Abschluß der Tauffeier [beim Altar] Gebet des Herrn Segen und Entlassung [Jahre später:] Erstkommunion Die Zeit der mystagogischen Vertiefung (Osterzeit) [meist nochmals Jahre später:] Firmung * Nota bene: Für die Eingliederung von Kindern im Schulalter gibt es eine eigene Ordnung, die stärker der Erwachseneninitiation als dem Ritus der Säuglingstaufe entspricht. Kompilation: Harald Buchinger Spätantike Zeugnisse über die Feier der Initiation in Rom • Hirt des Hermas (Mitte 2. Jh.; Hg. LINDEMANN/PAULSEN 384–386; 514) Mandatum 4, 3, 1 § 31: „Es gibt keine andere Umkehr als jene, als wir ins Wasser hinabstiegen und die Vergebung unserer früheren Sünden empfingen.“ Similitudo 9, 16, 4 § 95: „Das Siegel (σφραγίς) nun ist das Wasser; in das Wasser steigen sie tot hinab und steigen lebendig herauf. … um in das Reich Gottes einzugehen.“ • Justin, Apologie 1, 61 (Mitte 2. Jh.; PTS 38, 118f MARCOVICH) ¾ Überzeugung, Glaube, Belehrung, Versprechen über den Lebenswandel ¾ Beten & Fasten ¾ Wo Wasser ist: Wiedergeburt = „Bad im Wasser … auf den Namen Gottes … und Jesu Christi und des Heiligen Geistes“ ¾ Deutung: Umkehr, Vergebung der Sünden. „Genannt wird dieses Bad ,Erleuchtung‘ (φωτισµός) …“ ¾ Hinführung „zu den sogenannten Brüdern, wo sie versammelt sind“; Taufeucharistie • Canones ad Gallos 4, 10f (Damasus [† 384]? Siricius [† 399]? SVigChr 73, 38 DUVAL) ¾ Taufe am Pascha in den Pfarren durch Presbyter und Diakone (diese steigen in den Taufbrunnen, auch wenn der Bischof anwesend ist), ansonsten (nämlich im Fall von Krankheit) nur durch Presbyter. ¾ Akzent auf Sündenvergebung (dare remissionem peccatorum; per salutaris aquae gratiam dare indulgentiam peccatorum) ¾ Erwähnung der Hauptsalbung mit Chrisma und einer mehrfachen Salbung mit exorzisiertem Öl; auf die Häufigkeit komme es nicht an, da man durch den Glauben gereinigt werde; in diesem Zusammenhang Erwähnung eines dritten Skrutiniums (also gab es mindestens 3 Skrutinien; eine einmalige Salbung genügte aber). • Siricius († 399), Brief an Himerius von Tarragona 1f § 2f (PL 13, 1133–1135) ¾ Keine Wiedertaufe von Arianern, sondern Eingliederung in die Katholische Kirche „nur durch die Anrufung des siebenfältigen Geistes (und) Handauflegung durch den Bischof“ ¾ Betonung von Ostern und seiner Pentekoste als Tauftermin gegen abweichende Praxis anderer Amtskollegen ¾ Vorbereitung: nomendatio „40 oder mehr Tage“ vor der Taufe; Reinigung durch Exorzismen, tägliche Gebete und Fasten ¾ Ausnahmen im Fall von Schiffbruch, kriegerischen Ereignissen oder Krankheit sowie für Säuglinge • Augustinus von Hippo und Rufinus von Aquileia (um 400) bezeugen für Rom eine öffentliche redditio symboli vor der versammelten Gemeinde (Augustinus, Confessiones 8, 2, 5; Rufin, Expositio symboli 3) • Innozenz I., Brief an Decentius von Gubbio (416; BRHE 58, 22–24 CABIÉ) ¾ Die Konsignation darf nur durch den Bischof geschehen; nur den pontifices steht es zu, „entweder zu konsignieren oder den Geist als Beistand zu geben.“ ¾ Presbyter dürfen bei der Taufe in An- oder Abwesenheit die Neugetauften mit Chrisma salben, „wenn dieses nur vom Bischof geweiht wurde“, aber nicht die Stirn signieren, „was nur den Bischöfen zusteht, wenn sie den Geist als Beistand geben“. • Leo I (440–461) ¾ Absage vom Teufel in der Taufe und Übergang zur neuen Schöpfung durch die göttliche Wiedergeburt (Sermo 3, 2 zur Quadragesima; vgl. auch Sermo 6, 5 zur Passion) ¾ Absage an den Teufel, Glaube an Gott, Übergang vom alten zum neuen Zustand, Ablegen des Bildes des irdischen Menschen, Annahme der Gestalt des himmlischen, Angleichung an den gekreuzigten und auferstandenen Christus (Sermo 12, 6 zur Passion) ¾ Vergleich der Wiedergeburt aus dem Taufbrunnen mit der Geburt Christi aus der jungfräulichen Mutter (Sermones 4, 3 und 5, 5 zu Weihnachten): „Für jeden Menschen, der wiedergeboren wird, ist das Taufwasser gleich dem jungfräulichen Schoß, da derselbe Geist den (Tauf-) Brunnen erfüllt, der auch die Jungfrau erfüllte, damit hier die mystische Abwaschung die Sünde wegnehme, welche dort die heilige Empfängnis zunichte gemacht hat.“ „Derselbe, welcher vom Heiligen Geist aus der jungfräulichen Mutter hervorgegangen ist, ist es, der seine unbefleckte Kirche mit derselben Einhauchung befruchtet, damit durch die Geburt der Taufe eine unzählbare Menge von Kindern Gottes geboren werde …“ (Sermo 12, 6 zur Passion) ¾ Sterben und Auferstehen mit Christus (zahlreiche Belege) ¾ Taufe nur nach Vorbereitung (Belehrung, Exorzismen mit Handauflegung, Fasten) zu Ostern und Pfingsten, außer in Ausnahmefällen (schwere Krankheit, Kriegseinfall, Schiffbruch) (Ep. 168, 1 [PL 54, 1210]) • Gelasius I (492–496) Brief 14 an Bischöfe von Süditalien und Sizilien (Hg. THIEL 364f; 368): § 5: Taufe und Konsignation sind gratis zu erteilen. § 6: Presbyter dürfen sich weder die Herstellung des Chrismas noch die consignatio pontificalis anmaßen. § 10: Einschärfung von Pascha und Pentekoste als Tauftermin, außer im Fall von schwerer Krankheit Brief 6, 5 (Hg. THIEL 329f): Ohne Taufkommunion kein ewiges Leben; Exsufflation und „Katechese“ von Kindern • Vigilius (537–555), Brief an Profuturus von Braga (PL 69, 17f) § 2: Dreifache Immersion „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ § 3: Rekonziliation von katholisch Getauften, die von Arianern wiedergetauft wurden, „nicht durch jene Handauflegung, die zur Anrufung des Heiligen Geistes geschieht, sondern durch jene, durch welche die Frucht der Buße erworben wird.“ • Johannes Diaconus, Brief an Senarius (um 500; StT 59, 170–179 WILMART) ¾ Vor der Taufe verpflichtender Katechumenat (§ 2) ¾ 3 Skrutinien vor Ostern ¾ „Catechisis enim Graece instructio dicitur. Belehrt wird durch den kirchlichen Dienst durch den Segen dessen, der die Hand auflegt …“ (§ 3) ¾ „Er wird also angehaucht (und) exorzisiert …“ ¾ „Der Katechumene erhält auch gesegnetes Salz …“ ¾ „Das wirkt die häufige Handauflegung und der Segen des Schöpfers, der dreimal zu Ehren der Dreifaltigkeit über sein Haupt angerufen wird.“ ¾ Nach der Anhauchung Absage an Netze und Kult des Teufels (§ 4) ¾ Empfang der von den Aposteln überlieferten Worte des Symbolums ¾ „Wer vor kurzem Katechumene genannt wurde, wird jetzt auch competens und electus genannt. Empfangen ist er nämlich im Mutterschoß der Kirche, und er hat schon angefangen zu leben, auch wenn er noch nicht die Zeit der heiligen Geburt erfüllt hat.“ ¾ Skrutinien: „Wir untersuchen (scrutamur) nämlich ihre Herzen …“ ¾ Berührung von Ohren und Nase mit „Öl der Heiligung (oleum sanctificationis)“ ¾ Salbung der Brust mit „Öl der Weihe (oleum consecrationis)“ (§ 6) ¾ Bloßfüßiges Einhergehen, Ablegen des Gewandes ¾ Dreifache Untertauchung: Bezug zur Trinität und zur Auferstehung am dritten Tag ¾ Anziehen von weißen Kleidern ¾ Salbung des Hauptes mit der Chrisma-Salbung (königlich & priesterlich); Bedeckung des Hauptes mit Leinen wie bei Priestern ¾ „All dies geschieht auch an Kleinkindern, die wegen ihres jungen Alters nichts verstehen. Daher müßt ihr wissen, daß es nötig ist, daß, wenn sie von den Eltern oder irgendwelchen anderen gebracht werden, diejenigen durch das Bekenntnis anderer gerettet werden, welche durch das Irren anderer verurteilt worden waren.“ (§ 7) ¾ Die Weihe des heiligen Chrisams steht nur dem Pontifex zu und ist den Presbyter nicht gestattet. ¾ Keine (Wieder-) Taufe von Häretikern (§ 9) ¾ „In den allerheiligsten Kelch wird Milch und Honig gegeben und er wird am Samstag des Pascha mit den Opfern dargebracht“. ¾ § 14 stellt die Frage: „ob ihm etwas schadet oder nicht, wenn ein Getaufter ohne die Chrisamsalbung und den Segen des Pontifex aus diesem Leben auszieht“. • Gregor I. (594–604) Brief 4, 26 (CChr.SL 140, 245f NORBERG) an Januarius von Cagliari: Nach Aufregung über das Verbot „gemäß altem Brauch unserer Kirche“, daß Presbyter die Taufkandidaten „an der Stirn mit Chrisma berühren“, erlaubt Gregor diese Praxis bei Abwesenheit von Bischöfen. Brief 1, 43 an Leander von Sevilla (ebd. 48): Deutung der dreifachen Immersion auf die dreitägige Grabesruhe und die Auferstehung am dritten Tag; „aber wenn vielleicht jemand meint, daß es zur Verehrung der höchsten Dreifaltigkeit geschehe, steht dem auch nichts entgegen.“ Brief 9, 167 an Chrysanthus von Spoleto (CChr.SL 140 A, 726 NORBERG): Mahnung zu Besuchen in Pfarren u. a. pro consignandis infantibus. (vgl. auch Brief 13, 20 an sizilianische Bischöfe; ebd. 1021) • Sacramentarium Veronense (redigiert Anfang 7. Jh.; RED.F 1, 25f MOHLBERG) Zu Pfingsten (Ostern ist nicht erhalten): Collecta; Präfation, Einschub ins Hochgebet und Segnung von Wasser, Honig und Milch; am Ende des Sakramentars: Segnung des (Tauf-) Brunnens © Harald Buchinger Die Feier der Initiation in der Alten Kirche (Strukturübersicht) „mediterrane Tradition“ lateinischer Westen ? Jerusalem syrisch-mediterrane Mischform N-Afrika, Anfang 3. Jh. Mailand, Ende 4. Jh. 3./4. Jh.? (wo?) Jerusalem, Ende 4. Jh. Tertullian Ambrosius / Mailand ,Traditio Apostolica‘ (nur SAE; +L) Cyrill/Johannes / Jerusalem; Egeria Theodor / Mopsuestia Antiochien, Ende 4. Jh. Bezeichnung mit Kreuz Befragung der Zeugen (Lehrer) Katechumenat Katechumenat: 3 Jahre Katechumenat Katechumenat Katechumenat letzter Tag vor XL: Eintragung durch den Bischof Einschreibung 30 Tage vor Ostern (Ende der Einschreibung) Johannes Chrysostomus Bürgen zu Epiphanie: Einladung während Quadragesima: Eintragung (Aufnahme unter competentes) Katechese Katechese Skrutinien: Prüfung Gebet Handauflegung (Lehrer) Exorzismen Exorzismus Katechese (Bischof) Katechese Exorzismus (täglich): bedecktes Haupt Exorzismen: ohne Obergewand, barfuß Exorzismus (täglich): ohne Obergewand, barfuß Anhauchung und Beschwörung Bittgebet Beschwörung und Epiklese Bekenntnis Sonntag vor Ostern: traditio symboli zwei Wochen vor Ostern: traditio symboli redditio symboli eine Woche vor Ostern: redditio symboli redditio symboli + Vater Unser Zusage der Erhörung Do: Bad Fr/Sa: Fasten letzter Exorzismus (Sa; Bischof) Anhauchung mysteria apertionis (Samstag) Ohren + Nase „Effata“ Signation von Stirn, Ohren, Nase (nur S) s. o. Mi der Karwoche: redditio symboli? „syrische Tradition“ ältere syrische Form Syrien, 3. Jh. ältere syrische Tradition (Thomasakten, Didaskalie; harmonisiert) s. u. s. u. zum Hahnenschrei: Gebet über dem Wasser Ausziehen Eucharistie über dem Öl der Danksagung; Exorzisierung des Öls des Exorzismus s. u. s. u. im Baptisterium: Salbung (athletisch) durch Presbyter + Diakon invocatio dei über dem Wasser s. u. s. o. Apotaxis Apotaxis Apotaxis im Wasser nach W nach W Handausstreckung gebeugte Knie; Hände zum Himmel erhoben interrogatorisch deklaratorisch deklaratorisch Inhalt: Satan, Werke, Pomp, Dienst Inhalt: Satan, Pomp, Dienst, Werke in der Vorhalle: Inhalt: Teufel + Pomp + Engel Inhalt: Teufel + Werke, Welt + Begierden Inhalt: Satan, Dienst/Engel, Werke Wendung nach O Apotaxis (Kar-) Fr, 9. Stunde: Apotaxis Apotaxis Wendung nach O Glaubensbekenntnis Trinität + Taufe Syntaxis (trinitarisch) Syntaxis an Christus im Baptisterium: Ausziehen Ausziehen, ggf. Umschürzung Stirnsalbung („Siegel“) durch Presbyter Stirnbesiegelung mit Chrisma durch Presbyter Hauptsalbung durch Bischof s. o. Epiklese über das Öl (wann?) + passive trinitarische Formel + passive trinitarische Salbungsformel + Epiklese Salbung (exorzistisch) Ganzkörpersalbung (exorzistisch + Anteil an Christus) Ganzkörpersalbung + passive trinitarische Formel Ganzkörpersalbung (mit pneumatischem Öl) Ganzkörpersalbung (komplexe Deutung) Priester beginnt; andere setzen fort Presbyter läßt salben (durch wen?) Frauen durch Frauen (Diakoninnen) durch Presbyter Die Feier der Initiation in der Alten Kirche (Strukturübersicht) © Harald Buchinger Nähertreten Gang zum Taufbrunnen Gang zum Taufbrunnen s. o. consecratio fontis (Bischof) interrogatorisches Taufbekenntnis interrogatorisches Taufbekenntnis (Trinität + Kreuz) (Bischof) interrogatorisches Taufbekenntnis (2x?) (Trinität + Taufe, Kirche etc.) (Diakon im Wasser; Bischof/Presbyter) interrogatorisches Taufbekenntnis (Trinität) + 3x Immersion + 3x Immersion + 3x Immersion + 3x Immersion Gang zum Taufbrunnen Epiklese 3x Immersion 3x Immersion Immersion + passive trinitarische Formel + passive trinitarische Formel + Anrufung der Trinität Epiklese über das Myron (wann?) Salbung: „Chrisma“ Priestertum; analog zur Salbung Christi mit dem Geist Myron-Salbung Salbung Myron-Salbung: „Siegel“ Haupt (Öl der Danksagung) Stirn, Ohren, Nase, Brust s. o. durch Bischof durch Presbyter + Formel „… zum ewigen Leben“ „im Namen Jesu Christi“ Abbild der Salbung Christi = Geist (Jes 61,1) Geistgabe Anziehen Gang zur Kirche s. u. Bekleidung mit strahlendem Gewand s. u. s. o. Stirnsignation (insgesamt: „Siegel“) Lesung Joh 13 Fußwaschung (Bischof + Presbyter) Bekleidung mit weißen Kleidern Handauflegung durch Bischof + Gebet: u. a. Sendung der Gnade Salbung Haupt (Öl der Danksagung) durch Bischof + Deutewort (trinitarisch) Handauflegung / Signation mit Anrufung des Geistes (Stirn-) Signation: „Siegel“ Stirnsignation / „Siegel“ durch Bischof durch Bischof „Vollendung“ (ohne weitere Deutung) durch Presbyter Geistgabe s. o. + passive trinitarische Formel Friedenskuß (Bischof) s. u. s. o. Bekleidung mit weißen Kleidern Zug zur Anastasis; Hymnus Umarmung, Begrüßung, Kuß (auf den Mund; alle) s. o. Bekleidung Einzug in die Gemeindekirche Einzug in die Gemeindekirche gemeinsames Gebet mit den Gläubigen Taufeucharistie Taufeucharistie Taufeucharistie Taufeucharistie Taufeucharistie Taufeucharistie Händewaschung des Klerus Friedenskuß (auf den Mund) Gabenbereitung Gabenbereitung Hochgebet Eucharistiegebet(e) Brot, Kelch (Wein), Milch + Honig, Wasser [nur L] Friedenskuß s. o. Hochgebet Erklärung des Bischofs Vater Unser (alle) sancta sanctis + Antwort Brechung mit Milch und Honig Kommunion + Spendeformel + Amen Kommunion + Spendeformel + Amen (mit Milch und Honig?) Brot; Wasser, Milch, Wein Kommunion + Ps 22 (23) + Ps 33 (34) 9 Phase der Mystagogie (Osteroktav) Phase der Mystagogie (Osteroktav) Schlußgebet Predigten (Osteroktav) Die Feier der Initiation in der Alten Kirche (Strukturübersicht) © Harald Buchinger Die Feier der Initiation in der römischen Liturgie vom Beginn des Frühmittelalters bis zur Neuzeit Ordo Romanus 11 Sakramentare: Gelasianum Vetus, Gregorianum (6./7. Jh.? Mss. ab 8. Jh.) (2. Hfte. 6./7. Jh.? Mss. ab 9. Jh.) Orationen etc. für Skrutinienmessen am 3., 4. und 5. XL-So weiters: Mo der 3. XL-Woche Einschreibung + Aufruf 7 Skrutinien vom Mi der 3. XLWoche bis zum Karsamstag Mo/Mi 3. XL-Woche: Beginn mit Einschreibung + Aufruf [Signation] Stirnsignation + DW Oration Exorzismus und Gabe von Salz + DW + Oration Exorzismen Handauflegung + Oration Exorzismus und Gabe von Salz + DW, Entlassung 7 Skrutinien: Kniebeuge, Gebet, Stirnsignation + DW, Handauflegung + Oration, Exorzismus Lesung, Responsorium Entlassung der Katechumenen Eucharistie: Gaben der Paten; recitatio nominum im Hochgebet 4. Woche: 3. Skrutinium mit aurium apertio (4 Evv.), traditio symboli & dominicae orationis 7. Skr. Am Hl. Samstag, 3. Stunde: [s. u.] recitatio nominum im Hochgebet Texte für aurium apertio, traditio symboli & dominicae orationis Am Hl. Samstag in der Früh: [Rubrik: redditio symboli] zuvor: Exorzismus (catacizas eos) Effeta Salbung (Brust) mit exorzis. Öl interrogator. Abrenuntiation Rezitation des symbolum + Gebet benedictio cerei <Lesevigil > Prozession + Gesang (Litanei) benedictio fontis Befragung jedes/r einzelnen: interrogator. Glaubensbekenntnis Exorzismus Effeta Rezitation des symbolum + Gebet benedictio cerei <Lesevigil> Prozession + Gesang (Litanei) benedictio fontis + Besprengung <Taufe> Rituale Romanum 1614: Ritus der Kindertaufe mit [Zusätzen] der Erwachsenentaufe [Fasten (Priester und Täufling)] [Vorbereitungsoffizium des Priesters & der Assistenz] Am Eingang Frage nach dem Taufwunsch [Abrenuntiation und Glaubensfragen] Exsufflation (exorzistisch) + DW Stirn- und Brustsignation + DW + Oration [Erw.: stark erweitert] Handauflegung + Oration Exorzismus und Gabe von Salz + DW, Friedensgruß, Oration [Erw. 3x: Kniebeuge, Pater Noster, Stirnsignation + DW, Handauflegung + Oration, Exorzismus] Kinder nur 1x : Exorzismus + Stirnsignation + DW Handauflegung + Oration Einzug in die Kirche + DW + Rezitation von Credo und Pater Noster [Erw.: auch Täufling] Vor dem Baptisterium Exorzismus – Epheta – interrogator. Abrenuntiation Salbung (Brust) mit Katechumenenöl + DW [s. o.] Wechsel der Stola Am Taufort: Befragung (Ki.: Paten): [Name] interrogator. Glaubensbekenntnis „Willst du getauft werden …“ + dreimalige Immersion dreimalige Infusion od. Immersion + Taufformel (Ego te baptizo …) Stirnsignation mit Chrisma + DW Stirnsignation mit Chrisma + DW Stirnsignation mit Chrisma + DW; Friedensgruß in der Kirche, beim Bischof: Übergabe v. stola, casula, crismale Übergabe des Taufkleides + DW Übergabe der Taufkerze + DW Entlassung Konsignation (Bischof): Konfirmation (Bischof): [Erwachsene: ggf. Konfirmation] Handauflegung + Gebet um Geist- mit Anrufung der Gnade des Hl. Kinder: Konfirmation unabhängig sendung – Stirnsignation + DW Geistes; Stirnsignation + DW nach dem Pontificale Romanum Friedensgruß (Bischof) Prozession + Gesang (Litanei) Einzug zur Messe der Paschavigil Messe der Paschavigil „DW“ = Deutewort Zusammenstellung: Harald Buchinger Taufpraxis und Tauftheologie in neutestamentlicher Zeit 1 Berichte über Tauffeiern • Taufauftrag Jesu? Mk 16,15f: Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Mt 28,18–20: Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiß: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt. • Pfingstgeschehen Apg 1,4f; Beim gemeinsamen Mahl gebot er ihnen: Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt. Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft. … Apg 2,38–41: Petrus antwortete ihnen: Kehrt um, und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird. Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie: Laßt euch retten aus dieser verdorbenen Generation! Die nun, die sein Wort annahmen, ließen sich taufen. An diesem Tag wurden (ihrer Gemeinschaft) etwa dreitausend Menschen hinzugefügt. • Taufe der Jünger des Simon Magus (Apg 8,12–17) Als sie jedoch dem Philippus Glauben schenkten, der das Evangelium vom Reich Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündete, ließen sie sich taufen, Männer und Frauen. Auch Simon wurde gläubig, ließ sich taufen und schloß sich dem Philippus an; und als er die großen Zeichen und Wunder sah, geriet er außer sich vor Staunen. Als die Apostel in Jerusalem hörten, daß Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, schickten sie Petrus und Johannes dorthin. Diese zogen hinab und beteten für sie, sie möchten den Heiligen Geist empfangen. Denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur auf den Namen Jesu, des Herrn, getauft. Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist. • Taufe des Kämmerers der Kandake (Apg 8,26–38) Ein Engel des Herrn sagte zu Philippus: Steh auf und zieh nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt. Sie führt durch eine einsame Gegend. Und er brach auf. Nun war da ein Äthiopier, ein Kämmerer, Hofbeamter der Kandake, der Königin der Äthiopier, der ihren ganzen Schatz verwaltete. Dieser war nach Jerusalem gekommen, um Gott anzubeten, und fuhr jetzt heimwärts. Er saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja. Und der Geist sagte zu Philippus: Geh und folge diesem Wagen. Philippus lief hin und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen. Da sagte er: Verstehst du auch, was du liest? Jener antwortete: Wie könnte ich es, wenn mich niemand anleitet? Und er bat den Philippus, einzusteigen und neben ihm Platz zu nehmen. Der Abschnitt der Schrift, den er las, lautete: Wie ein Schaf wurde er zum Schlachten geführt; und wie ein Lamm, das verstummt, wenn man es schert, so tat er seinen Mund nicht auf. In der Erniedrigung wurde seine Verurteilung aufgehoben. Seine Nachkommen, wer kann sie zählen? Denn sein Leben wurde von der Erde fortgenommen. Der Kämmerer wandte sich an Philippus und sagte: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet das? Von sich selbst oder von einem anderen? Da begann Philippus zu reden, und ausgehend von diesem Schriftwort verkündete er ihm das Evangelium von Jesus. Als sie nun weiterzogen, kamen sie zu einer Wasserstelle. Da sagte der Kämmerer: Hier ist Wasser. Was steht meiner Taufe noch im Weg? Er ließ den Wagen halten, und beide, Philippus und der Kämmerer, stiegen in das Wasser hinab, und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser stiegen, entführte der Geist des Herrn den Philippus. Der Kämmerer sah ihn nicht mehr, und er zog voll Freude weiter. • Taufe des Paulus Apg 9,17f: Da ging Hananias hin und trat in das Haus ein; er legte Saulus die Hände auf und sagte: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist; du sollst wieder sehen und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. Sofort fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er sah wieder; er stand auf und ließ sich taufen. Vgl. Apg 22,16 (Er [Jesus] sagte) Was zögerst du noch? Steh auf, laß dich taufen und deine Sünden abwaschen, und rufe seinen Namen an! • Taufe des Kornelius (Apg 10,44–48) Noch während Petrus dies sagte, kam der Heilige Geist auf alle herab, die das Wort hörten. Die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, konnten es nicht fassen, daß auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde. Denn sie hörten sie in Zungen reden und Gott preisen. Petrus aber sagte: Kann jemand denen das Wasser zur Taufe verweigern, die ebenso wie wir den Heiligen Geist empfangen haben? Und er ordnete an, sie im Namen Jesu Christi zu taufen. Danach baten sie ihn, einige Tage zu bleiben. Vgl. den Bericht des Petrus Apg 11,13–18: Er (Kornelius) erzählte uns, wie er in seinem Haus den Engel stehen sah, der zu ihm sagte: Schick jemand nach Joppe, und laß Simon, der Petrus genannt wird, holen. Er wird dir Worte sagen, durch die du mit deinem ganzen Haus gerettet werden wirst. Während ich redete, kam der Heilige Geist auf sie herab, wie am Anfang auf uns. Da erinnerte ich mich an das Wort des Herrn: Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit dem Heiligen Geist getauft werden. Wenn nun Gott ihnen, nachdem sie zum Glauben an Jesus Christus, den Herrn, gekommen sind, die gleiche Gabe verliehen hat wie uns: wer bin ich, daß ich Gott hindern könnte? Als sie das hörten, beruhigten sie sich, priesen Gott und sagten: Gott hat also auch den Heiden die Umkehr zum Leben geschenkt. • Taufe der Lydia und ihres Hauses in Philippi (Apg 16,12–15) Von dort gingen wir nach Philippi, in eine Stadt im ersten Bezirk von Mazedonien, eine Kolonie. In dieser Stadt hielten wir uns einige Tage auf. Am Sabbat gingen wir durch das Stadttor hinaus an den Fluß, wo wir eine Gebetsstätte vermuteten. Wir setzten uns und sprachen zu den Frauen, die sich eingefunden hatten. Eine Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; sie war eine Gottesfürchtige, und der Herr öffnete ihr das Herz, so daß sie den Worten des Paulus aufmerksam lauschte. Als sie und alle, die zu ihrem Haus gehörten, getauft waren, bat sie: Wenn ihr überzeugt seid, daß ich fest an den Herrn glaube, kommt in mein Haus, und bleibt da. Und sie drängte uns. • Taufe des Gefängniswärters in Philippi (Apg 16,30–34) Er (sc. der Gefängniswärter) führte sie (sc. Paulus und Silas) hinaus und sagte: Ihr Herren, was muß ich tun, um gerettet zu werden? Sie antworteten: Glaube an Jesus, den Herrn, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus. Und sie verkündeten ihm und allen in seinem Haus das Wort Gottes. Er nahm sie in jener Nachtstunde bei sich auf, wusch ihre Striemen und ließ sich sogleich mit allen seinen Angehörigen taufen. Dann führte er sie in seine Wohnung hinauf, ließ ihnen den Tisch decken und war mit seinem ganzen Haus voll Freude, weil er zum Glauben an Gott gekommen war. • Taufe des Krispus in Korinth (Apg 18,8) Krispus aber, der Synagogenvorsteher, kam mit seinem ganzen Haus zum Glauben an den Herrn; und viele Korinther, die (Paulus) hörten, wurden gläubig und ließen sich taufen. • Taufe des Apollos (Apg 18,24f) Ein Jude namens Apollos kam nach Ephesus. Er stammte aus Alexandria, war redekundig und in der Schrift bewandert. Er war unterwiesen im Weg des Herrn. Er sprach mit glühendem Geist und trug die Lehre von Jesus genau vor; doch kannte er nur die Taufe des Johannes. • Taufe der Johannesjünger in Ephesus (Apg 19,1–7) Während Apollos sich in Korinth aufhielt, durchwanderte Paulus das Hochland und kam nach Ephesus hinab. Er traf einige Jünger und fragte sie: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie antworteten ihm: Wir haben noch nicht einmal gehört, daß es einen Heiligen Geist gibt. Da fragte er: Mit welcher Taufe seid ihr denn getauft worden? Sie antworteten: Mit der Taufe des Johannes. Paulus sagte: Johannes hat mit der Taufe der Umkehr getauft und das Volk gelehrt, sie sollten an den glauben, der nach ihm komme: an Jesus. Als sie das hörten, ließen sie sich auf den Namen Jesu, des Herrn, taufen. Paulus legte ihnen die Hände auf, und der Heilige Geist kam auf sie herab; sie redeten in Zungen und weissagten. Es waren im ganzen ungefähr zwölf Männer. • Tauftätigkeit des Paulus (1 Kor 1,13–17) Ist denn Christus zerteilt? Wurde etwa Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden? Ich danke Gott, daß ich niemand von euch getauft habe, außer Krispus und Gaius, so daß keiner sagen kann, ihr seiet auf meinen Namen getauft worden. Ich habe allerdings auch die Familie des Stephanas getauft. Ob ich sonst noch jemand getauft habe, weiß ich nicht mehr. Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkünden, aber nicht mit gewandten und klugen Worten, damit das Kreuz Christi nicht um seine Kraft gebracht wird. 2 Einige wichtige Motive Explizite Erwähnung der Taufe: • Taufe als Bild für das Martyrium Mk 10,38f: Jesus erwiderte: Ihr wißt nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde? Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde. Lk 12,50: Ich muß mit einer Taufe getauft werden, und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist. 2 Zusammenstellung: Harald Buchinger • Bekleidung mit Christus; Adoption durch Gott; Relativierung irdische Unterschiede (Gal 3,26f) Ehe der Glaube kam, waren wir im Gefängnis des Gesetzes, festgehalten bis zu der Zeit, da der Glaube offenbart werden sollte. So hat das Gesetz uns in Zucht gehalten bis zum Kommen Christi, damit wir durch den Glauben gerecht gemacht werden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter dieser Zucht. Ihr seid alle durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (als Gewand) angelegt. Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid „einer“ in Christus Jesus. Wenn ihr aber zu Christus gehört, dann seid ihr Abrahams Nachkommen, Erben kraft der Verheißung. • Eingliederung in den Leib Christi und Tränkung mit dem einen Geist 1 Kor 12,11–14: … Alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will. Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt. Auch der Leib besteht nicht nur aus einem Glied, sondern aus vielen Gliedern. … (vgl. auch Röm 12,4–6) Eph 4,3–7: Bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält. Ein Leib und ein Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung gegeben ist; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist. Aber jeder von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat. • Sterben und Auferstehen mit Christus – Neuheit des Lebens Röm 6,3–11: Wißt ihr denn nicht, daß wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben. Wenn wir nämlich ihm gleich geworden sind in seinem Tod, dann werden wir mit ihm auch in seiner Auferstehung vereinigt sein. Wir wissen doch: Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir nicht Sklaven der Sünde bleiben. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden. Wir wissen, daß Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn. Denn durch sein Sterben ist er ein für allemal gestorben für die Sünde, sein Leben aber lebt er für Gott. So sollt auch ihr euch als Menschen begreifen, die für die Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus. Kol 2,6–17: Ihr habt Christus Jesus als Herrn angenommen. Darum lebt auch in ihm! Bleibt in ihm verwurzelt und auf ihn gegründet, und haltet an dem Glauben fest, in dem ihr unterrichtet wurdet. Hört nicht auf zu danken! Gebt acht, daß euch niemand mit seiner Philosophie und falschen Lehre verführt, die sich nur auf menschliche Überlieferung stützen und sich auf die Elementarmächte der Welt, nicht auf Christus berufen. Denn in ihm allein wohnt wirklich die ganze Fülle Gottes. Durch ihn seid auch ihr davon erfüllt; denn er ist das Haupt aller Mächte und Gewalten. In ihm habt ihr eine Beschneidung empfangen, die man nicht mit Händen vornimmt, nämlich die Beschneidung, die Christus gegeben hat. Wer sie empfängt, sagt sich los von seinem vergänglichen Körper. Mit Christus wurdet ihr in der Taufe begraben, mit ihm auch auferweckt, durch den Glauben an die Kraft Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat. Ihr wart tot infolge eurer Sünden, und euer Leib war unbeschnitten; Gott aber hat euch mit Christus zusammen lebendig gemacht und uns alle Sünden vergeben. Er hat den Schuldschein, der gegen uns sprach, durchgestrichen und seine Forderungen, die uns anklagten, aufgehoben. Er hat ihn dadurch getilgt, daß er ihn an das Kreuz geheftet hat. Die Fürsten und Gewalten hat er entwaffnet und öffentlich zur Schau gestellt; durch Christus hat er über sie triumphiert. Darum soll euch niemand verurteilen wegen Speise und Trank oder wegen eines Festes, ob Neumond oder Sabbat. Das alles ist nur ein Schatten von dem, was kommen wird, die Wirklichkeit aber ist Christus. • Neuer Exodus (1 Kor 10,1–13) Ihr sollt wissen, Brüder, daß unsere Väter alle unter der Wolke waren, alle durch das Meer zogen und alle auf Mose getauft wurden in der Wolke und im Meer. Alle aßen auch die gleiche gottgeschenkte Speise, und alle tranken den gleichen gottgeschenkten Trank; denn sie tranken aus dem lebensspendenden Felsen, der mit ihnen zog. Und dieser Fels war Christus. Gott aber hatte an den meisten von ihnen kein Gefallen; denn er ließ sie in der Wüste umkommen. Das aber geschah als warnendes Beispiel für uns: damit wir uns nicht von der Gier nach dem Bösen beherrschen lassen, wie jene sich von der Gier beherrschen ließen. Werdet nicht Götzendiener wie einige von ihnen; denn es steht in der Schrift: Das Volk setzte sich zum Essen und Trinken; dann standen sie auf, um sich zu vergnügen. Laßt uns nicht Unzucht treiben, wie einige von ihnen Unzucht trieben. Damals kamen an einem einzigen Tag dreiundzwanzigtausend Menschen um. Wir wollen auch nicht den Herrn auf die Probe stellen, wie es einige von ihnen taten, die dann von Schlangen getötet wurden. Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten; sie wurden vom Verderber umgebracht. Das aber geschah an ihnen, damit es uns als Beispiel dient; uns zur Warnung wurde es aufgeschrieben, uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat. Wer also zu stehen meint, der gebe acht, daß er nicht fällt. Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, daß ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, so daß ihr sie bestehen könnt. Tauftheologie und Taufpraxis in neutestamentlicher Zeit 3 • Rettung wie bei der Sintflut (1 Petr 3,18–22) Denn auch Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht. So ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt. Diese waren einst ungehorsam, als Gott in den Tagen Noachs geduldig wartete, während die Arche gebaut wurde; in ihr wurden nur wenige, nämlich acht Menschen, durch das Wasser gerettet. Dem entspricht die Taufe, die jetzt euch rettet. Sie dient nicht dazu, den Körper von Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung Jesu Christi, der in den Himmel gegangen ist; dort ist er zur Rechten Gottes, und Engel, Gewalten und Mächte sind ihm unterworfen. Weitere Bezugnahmen auf das Taufgeschehen: • Wiedergeburt aus Wasser und Heiligem Geist Joh 3,3–7: Jesus antwortete ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus entgegnete ihm: Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden? Er kann doch nicht in den Schoß seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden. Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; was aber aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, daß ich dir sagte: Ihr müßt von neuem geboren werden. Tit 3,3–7: Denn auch wir waren früher unverständig und ungehorsam; wir gingen in die Irre, waren Sklaven aller möglichen Begierden und Leidenschaften, lebten in Bosheit und Neid, waren verhaßt und haßten einander. Als aber die Güte und Menschenliebe Gottes, unseres Retters, erschien, hat er uns gerettet - nicht weil wir Werke vollbracht hätten, die uns gerecht machen können, sondern aufgrund seines Erbarmens - durch das Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im Heiligen Geist. Ihn hat er in reichem Maß über uns ausgegossen durch Jesus Christus, unseren Retter, damit wir durch seine Gnade gerecht gemacht werden und das ewige Leben erben, das wir erhoffen. • Besiegelung 2 Kor 1,21f: Gott aber, der uns und euch in der Treue zu Christus festigt und der uns alle gesalbt hat, er ist es auch, der uns sein Siegel aufgedrückt und als ersten Anteil (am verheißenen Heil) den Geist in unser Herz gegeben hat. Eph 1,13: Wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt, die wir schon früher auf Christus gehofft haben. Durch ihn habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört, das Evangelium von eurer Rettung; durch ihn habt ihr das Siegel des verheißenen Heiligen Geistes empfangen, als ihr den Glauben annahmt. Eph 4,30: Beleidigt nicht den Heiligen Geist Gottes, dessen Siegel ihr tragt für den Tag der Erlösung. Offb 7,2–8: Dann sah ich vom Osten her einen anderen Engel emporsteigen; er hatte das Siegel des lebendigen Gottes und rief den vier Engeln, denen die Macht gegeben war, dem Land und dem Meer Schaden zuzufügen, mit lauter Stimme zu: Fügt dem Land, dem Meer und den Bäumen keinen Schaden zu, bis wir den Knechten unseres Gottes das Siegel auf die Stirn gedrückt haben. Und ich erfuhr die Zahl derer, die mit dem Siegel gekennzeichnet waren. Es waren hundertvierundvierzigtausend aus allen Stämmen der Söhne Israels, die das Siegel trugen: Aus dem Stamm Juda trugen zwölftausend das Siegel, aus dem Stamm Ruben zwölftausend, aus dem Stamm Gad zwölftausend, aus dem Stamm Ascher zwölftausend, aus dem Stamm Naftali zwölftausend, aus dem Stamm Manasse zwölftausend, aus dem Stamm Simeon zwölftausend, aus dem Stamm Levi zwölftausend, aus dem Stamm Issachar zwölftausend, aus dem Stamm Sebulon zwölftausend, aus dem Stamm Josef zwölftausend, aus dem Stamm Benjamin trugen zwölftausend das Siegel. Offb 9,4: Es wurde ihnen gesagt, sie sollten dem Gras auf der Erde, den grünen Pflanzen und den Bäumen keinen Schaden zufügen, sondern nur den Menschen, die das Siegel Gottes nicht auf der Stirn haben. (vgl. Ez 9) • Erleuchtung? (Eph 5,8–15) Denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr durch den Herrn Licht geworden. Lebt als Kinder des Lichts! Das Licht bringt lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor. Prüft, was dem Herrn gefällt, und habt nichts gemein mit den Werken der Finsternis, die keine Frucht bringen, sondern deckt sie auf! Denn man muß sich schämen, von dem, was sie heimlich tun, auch nur zu reden. Alles, was aufgedeckt ist, wird vom Licht erleuchtet. Alles Erleuchtete aber ist Licht. Deshalb heißt es: Wach auf, du Schläfer, und steh auf von den Toten, und Christus wird dein Licht sein. Achtet also sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht töricht, sondern klug. • Neuschöpfung als Konsequenz des „Seins in Christus“ 2 Kor 5,17: Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden. Gal 6, 14–16: Ich aber will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. Denn es kommt nicht darauf an, ob einer beschnitten oder unbeschnitten ist, sondern darauf, daß er neue Schöpfung ist. Friede und Erbarmen komme über alle, die sich von diesem Grundsatz leiten lassen, und über das Israel Gottes. 4 Zusammenstellung: Harald Buchinger Die Feier der Krankensakramente [incl. Sterbeliturgie] Die Feier der Krankensakramente. Die Krankensalbung und die Ordnung der Krankenpastoral in den katholischen Bistümern des deutschen Sprachgebietes. Herausgegeben im Auftrag der Bischofskonferenzen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sowie der (Erz-) Bischöfe von Bozen-Brixen, Lüttich, Luxemburg und Straßburg, Freiburg: Herder / Freiburg/Schweiz: Paulus / Regensburg: Pustet / Wien: Herder / Salzburg: St. Peter / Linz: Veritas, 3. Aufl. 2005 [2. Aufl. 1993]. Inhaltsübersicht 1 • • • Krankenbesuch, Wortgottesdienst mit Krankensegen, Krankenkommunion Krankenbesuch: verschiedene Gebete Wortgottesdienst mit Krankensegen (Aufbau wie gewöhnlichter Wortgottesdienst) Krankenkommunion ¾ Eröffnung: Gruß, Verehrung der Eucharistie, Reichen des Weihwassers, Schuldbekenntnis und Vergebungsbitte (ggf. Beichte) ¾ Wortgottesdienst: Lesung, Fürbitten ¾ Kommunion: Gebet des Herrn, (Vorbereitungsgebet,) Einladung zur Kommunion, (Stilles) Gebet nach der Kommunion, Schlußgebet ¾ Abschluß: Segen 2 Die Feier der Krankensalbung s. Rückseite 3 Wegzehrung – Die Kommunion in der Sterbestunde ¾ Eröffnung: prinzipiell wie sonst bei Krankenkommunion (s. o.) ggf. nach Schuldbekenntnis und Vergebungsbitte: Ablaß in der Sterbestunde ¾ Wortgottesdienst: Lesung, Bekenntnis des Glaubens, Fürbitten ¾ Spendung der Wegzehrung: prinzipiell wie Krankenkommunion (s. o.) aber mit besonderen Spendeworten: „Christus bewahre dich und führe dich zum ewigen Leben.“ 4 Bußsakrament, Krankensalbung und Wegzehrung in Todesgefahr – Versehgang / Krankensalbung und Wegzehrung in unmittelbarer Todesgefahr (1) Vollform ¾ Eröffnung prinzipiell wie sonst bei Krankenkommunion (s. o.) [n. b.: hier in abschließender „Einführung – Schriftwort“ einziges Element eines Wortgottesdienstes] ¾ Feier der Buße: (ggf. Beichte,) Ablaß in der Sterbestunde, Bekenntnis des Glaubens, (Fürbitten) ¾ (Feier der Firmung: nach Möglichkeit nicht in einer Feier mit der Krankensalbung) ¾ Feier der Krankensalbung („wenn der/die Kranke sie zu empfangen wünscht“) ¾ Wegzehrung (wie sonst) ¾ Abschluß: Segen, ggf. ein Zeichen der Liebe und des Friedens (2) Reduzierte Form in unmittelbarer Todesgefahr ¾ Ablaß, Bekenntnis des Glaubens, heilige Salbung ¾ Gebet des Herrn ¾ Wegzehrung 5 Firmung in Todesgefahr (Taufbekenntnis, Handauflegung und Gebet, Chrisamsalbung) 6 Die Begleitung Sterbender Schriftworte, Kurzgebete, Lesungen, Evangelien, Psalmen, Kirchenlieder, Litaneien und Rosenkranz, Gebete vor und nach dem Verscheiden Zusammenstellung: Harald Buchinger Die Feier der Krankensalbung (Die Feier der Krankensakramente, Kap. 2) Eröffnung ¾ Gruß ¾ Reichen des Weihwassers ¾ Eröffnungsgebet oder Einführung ¾ Schuldbekenntnis ¾ Vergebungsbitte Wortgottesdienst ¾ Lesung ¾ Gesang und/oder kurze Auslegung Feier der Salbung ¾ Anrufungen [3 Varianten] ¾ Handauflegung ¾ Lobpreis und Anrufung Gottes über dem Öl ¾ [ggf. Weihe des Krankenöls (Text wie in der Chrisammesse)] ¾ Heilige Salbung [„auf der Stirn und auf den Händen“ + Begleitworte] ¾ Gebet nach der Salbung [5 Varianten] ¾ Gebet des Herrn Krankenkommunion ¾ Einladung zur Kommunion und Kommunion [„Seht, das Lamm Gottes …“] ¾ Gebet nach der Kommunion Abschluß [Segen; 3 Varianten] Zusammenstellung: Harald Buchinger Die Feier der Trauung in der heutigen römisch-katholischen Liturgie Verschiedene Feierformen: • in der Messe • in einem Wortgottesdienst • weitere Formen: Trauung eines Katholiken ¾ mit einem nichtgetauften Partner, der an Gott glaubt ¾ mit einem Partner, der nicht an Gott glaubt Aufbau der Feier (Die Feier der Trauung, 2. Aufl. 1992): Eröffnung Empfang des Brautpaares ggf. Taufgedächtnis Einzug Begrüßung, Einführung, Kyrie, (Gloria), Tagesgebet wie sonst Wortgottesdienst Lesungen und Gesänge, Homilie wie sonst Trauung Befragung der Brautleute Segnung der Ringe Vermählung (Konsenserklärung: Vermählungsspruch oder Ja-Wort; Anstecken der Ringe) Bestätigung der Vermählung (mit Verbindung der Hände) Feierlicher Trauungssegen (4 Formulare; Gebetseinladung – stilles Gebet – Segensgebet) Fürbitten Eucharistiefeier wie sonst; ggf. Wein, Brot und Salz in der Gabenprozession gebracht und nach der Kommunion gesegnet; Hinweis auf Brechung entsprechend großer Hostien und auf Kommunion unter beiden Gestalten Abschluß wie sonst; ggf. Unterzeichnung der Trauungsdokumente und Überreichung von Brot, Wein, Salz und Kerzen Strukturunterschiede zum lateinischen Modellbuch: • Stellung des Brautleutesegens in der Feier (lateinisch: wie in der älteren Tradition nach dem Vater Unser) und im Buch (traditioneller Text lateinisch 1., deutsch 4. Variante) • Dexterarum iunctio erst nach der Konsenserklärung zur Bestätigung des Konsenses (lateinisch: wie bereits in der antik-römischen Tradition zur Konsenserklärung) • Ringwechsel beim Vermählungsspruch (lateinisch: anschließend) • keine Rede vom entsprechend großen Brot Praenotanda aus dem lateinischen Modellbuch, § 41, 5–7: entfallen können die Verbindung der Hände sowie die Segnung und Übergabe der Ringe nach örtlichen Bräuchen kann eine Krönung der Braut oder eine Verschleierung der Brautleute stattfinden grundsätzliche Möglichkeit von Anpassungen (Inkulturation) Harald Buchinger Die Feier der Trauung nach den Tridentinischen Büchern Rituale Romanum 1614, Ritus celebrandi Matrimonii Sacramentum Konsenserfragung (Bräutigam, Braut; in Muttersprache) Dexterarum iunctio + Ego coniungo vos in matrimonium. In nomine Patris … Amen. Besprengung der Brautleute mit Weihwasser Segnung des Ringes (Versikel, liturgischer Gruß, Oremus, Oration, Amen) Anstecken des Ringes durch den Bräutigam, der ihn vom Priester empfängt; dazu Priester: In nomine Patris Schlußoffizium: Confirma hoc Deus …, Kyrie eleison …, Pater noster, Psalmverse; liturgischer Gruß, Oration ggf. anschließend Missa pro sponso & sponsa (nur bei Erstehe beider Partner) aus dem Missale Romanum nach dem Vaterunser: Brautsegen nach der Entlassung: Oration Deus Abraham grundsätzlich: löbliche Ortsbräuche können ausdrücklich beibehalten werden Harald Buchinger Feierlicher Trauungssegen I & III aus „Die Feier der Trauung“, 2. Aufl. Form I Laßt uns beten, Brüder und Schwestern, zu Gott, unserm Vater, dass er N. und N. mit der Fülle seines Segens beschenke Es folgt eine Gebetsstille. Dann breitet der Zelebrant die Hände aus und singt oder spricht: Wir preisen dich, Gott, unser Schöpfer, denn im Anfang hast du alles ins Dasein gerufen. Den Menschen hast du erschaffen als Mann und Frau und ihre Gemeinschaft gesegnet. Einander sollen sie Partner sein und ihren Kindern Vater und Mutter. Wir preisen dich, Gott unser Herr, denn du hast dir ein Volk erwählt und bist ihm in Treue verbunden; du hast die Ehe zum Abbild deines Bundes erhoben. Dein Volk hat die Treue gebrochen, doch du hast es nicht verstoßen. Den Bund hast du in Jesus Christus erneuert und in seiner Hingabe am Kreuz für immer besiegelt. Die Gemeinschaft von Mann und Frau hast du so zu einer neuen Würde erhoben und die Ehe als Bund der Liebe und als Quelle des Lebens vollendet. Wo Mann und Frau zueinander stehen und füreinander sorgen, einander ertragen und verzeihen, wird deine Treue zu uns sichtbar. Der Zelebrant streckt seine Arme über die Brautleute aus: So bitten wir dich, menschenfreundlicher Gott, schau gütig auf N. und N., die vor dir knien (stehen) und deinen Segen erhoffen. Dein Heiliger Geist schenke ihnen Einheit und heilige den Bund ihres Lebens. Er bewahre ihre Liebe in aller Bedrohung; er lasse sie wachsen und reifen und einander fördern in allem Guten. Hilf ihnen, eine christliche Ehe zu führen und Verantwortung in der Welt zu übernehmen; verleihe ihnen Offenheit für andere Menschen und die Bereitschaft, fremde Not zu lindern. (Schenke ihnen das Glück, Vater und Mutter zu werden und hilf ihnen, ihre Kinder christlich zu erziehen.) Gewähre ihnen Gesundheit und Lebensfreude bis ins hohe Alter, schenke ihnen Kraft und Zuversicht in Not und in Krankheit. Am Ende ihres Lebens führe sie in die Gemeinschaft der Heiligen, zu dem Fest ohne Ende, das du denen bereitest, die dich lieben Darum bitten wir durch Jesus Christus deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen. Form III Laßt uns beten, Brüder und Schwestern, zu Gott, unserm Vater, und ihn um seinen Segen bitten für dieses Brautpaar. Er möge mit seiner Hilfe immer bei ihnen sein, die er heute vereint im heiligen Ehebund. Es folgt eine Gebetsstille. Dann breitet der Zelebrant die Hände aus und singt oder spricht: Heiliger Vater, Schöpfer der Welt, du hast Mann und Frau nach deinem Bild geschaffen und ihre Gemeinschaft gesegnet. Wir bitten dich für N. und N., die sich hier im Sakrament der Ehe verbinden. Der Zelebrant streckt seine Arme über die Brautleute aus: Dein reicher Segen, Herr, komme herab auf Bräutigam und Braut, und die Kraft des Heiligen Geistes stärke ihre Liebe zueinander. [Laß sie mit Kindern gesegnet sein zu ihrer Freude und zur Freude deiner Kirche.] Gib ihnen die Gnade, daß sie in frohen Tagen dich loben, bei dir Trost finden in der Trauer, deine Hilfe spüren in der Not und bei all ihrem Tun deine Nähe erfahren. Steh ihnen bei, damit sie dir in der Gemeinschaft der Kirche danken und in der Welt Zeugnis für dich geben. Gib ihnen ein erfülltes Leben mit ihren Verwandten und Freunden und führe sie nach dieser Zeit zum ewigen Hochzeitsmahl. Darum bitten wir durch Jesus Christus deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit Amen. Harald Buchinger Feierlicher Trauungssegen IV und sein traditionelles Vorbild „Die Feier der Trauung“, 2. Aufl. / Missale Romanum 1570 Laßt uns den Herrn anrufen, Brüder und Schwestern, daß er diesem Brautpaar, das sich in Christus im heiligen Bund vermählt, reichen Segen schenke und [in der eucharistischen Begegnung mit Christus] wahre Eintracht der Herzen. Es folgt eine Gebetsstille. Dann breitet der Zelebrant die Hände aus und singt oder spricht: Allmächtiger Gott,du hast alles aus dem Nichts ins Dasein gerufen und die Welt mit Weisheit geordnet. Du hast den Menschen als dein Ebenbild erschaffen und zwischen Mann und Frau eine untrennbare Gemeinschaft gegründet. Du willst, daß sie nicht mehr zwei sind, sondern ein Leib, um kundzutun, daß der Bund nicht gelöst werden darf, den du selber gestiftet hast. Ewiger Gott, du hast den Ehebund zu einer neuen Würde erhoben und ihn zum Abbild des Bundes gemacht zwischen Christus und seiner Kirche. Heiliger Gott, auf deinen Willen gründet die Verbindung von Mann und Frau. Auf dieser Gemeinschaft ruht dein Segen, den du trotz Schuld und Sünde der Menschen nicht widerrufen hast. Der Zelebrant streckt seine Arme über die Brautleute aus: Blicke gütig auf diese Brautleute, die ihre Ehe deinem Schutz unterstellen. Sende ihnen deinen Heiligen Geist, daß er ihre Herzen mit Liebe erfülle und sie stärke in der Treue zueinander Schenke der Braut die Gabe der Liebe und des Friedens und reihe sie ein in die Schar der heiligen Frauen, deren Lob die Schriften verkünden. Auf sie vertraue das Herz ihres Mannes. Er achte sie als seine Gemahlin, die mit ihm erwählt ist, das Leben in deiner Herrlichkeit zu erlangen. Er schenke ihr seine ganze Liebe, wie Christus der Kirche seine Liebe schenkt. Für sie beide bitten wir dich, Herr: Laß Braut und Bräutigam reifen in ihrer Liebe und Treue. Hilf ihnen, deine Gebote zu erfüllen und in ihrer Ehe untadelig zu leben. Stärke sie durch die Kraft des Evangeliums zum Zeugnis für Christus. [Den Kindern, denen sie das Leben schenken, seien sie als Eltern ein Vorbild. In Freude mögen sie die Kinder ihrer Kinder sehn.] Gewähre ihnen ein gesegnetes Alter und nimm sie auf in die Seligkeit der Heiligen in deinem Reiche. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen. Oremus. Propitiare domine supplicationibus nostris: et institutis tuis, quibus propagationem humani generis ordinasti, begnignus assiste: ut quod te auctore iungitur, te auxiliante servetur. Per dominum nostrum Jesum Christum. Deus, qui potestate virtutis tuae de nihilo cuncta fecisti: qui dispositis universitatis exordiis, homini ad imaginem dei facto, ideo inseparabile mulieris adiutorium condidisti, ut femineo corpori de virili dares carne principium, docens quod ex uno placuisset institui, nunquam liceret disiungi. Deus, qui tam excellenti mysterio coniugalem copulam consecrasti: ut Christi et ecclesiae sacramentum praesignares in foedere nuptiarum. Deus, per quem mulier iungitur viro, et societas principaliter ordinata, ea benedictione donatur, quae sola nec per originalis peccati poenam, nec per diluvii est ablata sententiam. Respice propitius super hanc famulam tuam, quae maritali iungenda consortio, tua se expetit protectione muniri. Sit in ea iugum dilectionis et pacis: fidelis et casta nubat in Christo, imitatrixque sanctarum permaneat feminarum. Sit amabilis, ut Rachel viro suo. Sapiens, ut Rebecca. Longaeva et fidelis, ut Sara. Nihil ea ex actibus suis ille auctor praevaricationis usurpat. Nexa fidei, mandatisque permaneat, uni thoro iuncta. Contactus illicitos fugiat. Muniat infirmitatem suam robore disciplinae. Sit verecundia gravis, pudore venerabilis, doctrinis coelestibus erudita. Sit fecunda in sobole, sit probata et innocens. Et ad beatorum requiem, atque ad coelestia regna perveniat. Et videat ambo fiios filiorum suorum, usque ad tertiam et quartam generationem: et ad optatam perveniat senectutem. Per dominum nostrum Jesum Christum filium tuum. Harald Buchinger Feiern von Umkehr und Versöhnung: Die heutige Ordnung der römisch-katholischen Kirche Feier der Versöhnung für Einzelne Begrüßung Gemeinschaftliche Feier der Versöhnung mit Bekenntnis und Lossprechung der Einzelnen Gemeinschaftliche Feier der Versöhnung mit allgemeinem Bekenntnis und Generalabsolution Versöhnungsgottesdienst Strukturmodell nach den Leitlinien zur Bußpastoral in der Diözese Innsbruck ERÖFFNUNG Gesang Begrüßung [Umkehr-] Gebet ERÖFFNUNG Gesang Begrüßung [Umkehr-] Gebet ERÖFFNUNG Eröffnungslied Begrüßung und Einführung Kyrierufe Oration WORTGOTTESDIENST WORTGOTTESDIENST WORT GOTTES UND GEWISSENSERFORSCHUNG (evtl.) Gesang vor dem Evangelium; Evangelium; (evtl.) Homilie Gewissenserforschung (Lesung des Wortes Gottes [fakultativ]) Lesung(en) mit Zwischengesängen etc.; Lesung(en) mit Zwischengesängen etc.; Homilie Homilie Gewissenserforschung Gewissenserforschung Hinweis auf Vorbereitung und Vorsatz der Einzelbeichte; Vorschlag eines allgemeinen Bußwerkes Sündenbekenntnis und Genugtuung [Reue-] Gebet und Lossprechung Lobpreis Gottes (Psalmvers) und Entlassung VERSÖHNUNG Allgemeines Sündenbekenntnis [+ Wechselgebet, Vater Unser] → Ortswechsel (Einzel-) Bekenntnis und Lossprechung → Ortswechsel Lobpreis der Barmherzigkeit Gottes [Psalm, Hymnus oder Wechselgebet] VERSÖHNUNG Allgemeines Sündenbekenntnis [+ Wechselgebet, Vater Unser] Abschließendes Dankgebet Abschließendes Dankgebet SEGEN UND ENTLASSUNG SEGEN UND ENTLASSUNG Generalabsolution Lobpreis der Barmherzigkeit Gottes [Psalm, Hymnus oder Wechselgebet] zu späterem Zeitpunkt: Einzelbekenntnis als Vorschrift bei schweren Sünden Allgemeines Schuldbekenntnis persönliches [allgem.] Bekenntniswort Vergebungszuspruch [deprekativ] Danklied Friedensgruß BITTEN: Fürbitten, Vater Unser ABSCHLUSS Segen Entlassung Schlußlied im Notfall: nur Allgemeines Sündenbekenntnis und Generalabsolution; nach Möglichkeit Schriftlesung Zusammenstellung: Harald Buchinger