Media Relations Schweizer Fernsehen Fernsehstrasse 1-4 8052 Zürich Telefon direkt: +41 44 305 50 87 Telefax direkt: +41 44 305 50 88 [email protected] www.medienportal.sf.tv China-Schwerpunkt und «Chinesisches Neujahrskonzert 2006» Sonntag, 22. Januar 2006, SF 1 Bilder erhältlich bei: Fotoagentur SF Eva Nussbaumer Telefon 01 305 50 80 E-Mail [email protected] Medienmappe «China-Schwerpunkt» und Chinesisches Neujahrskonzert 2006 1 Inhalt Schwerpunkt China – Die Sendungen Programm-Übersicht S. 03 «Sternstunde Philosophie»: Westen entdeckt Osten – Faszination China S. 04 «Sternstunde Kunst»: «Frau Maos Held» S. 04 Chinesisches Neujahrskonzert 2006 S. 05 «Horizonte»: Schwerpunkt China S. 05 «Klanghotel Musik»: Tan Dun – Taoism in a Bowl of Water S. 07 Chinesisches Neujahrskonzert 2006: Hintergrund zum Konzert im KKL Luzern Orchester S. 08 Dirigent S. 08 Erhu-Solistin und Suona-Solistin S. 09 Flöten-Solist S. 10 Konzertprogramm S. 11 Chinesische Musik S. 14 Chinesische Instrumente S. 15 Veranstalter S. 16 Credit Suisse: Sponsor des Chinesischen Neujahrskonzerts 2006 S. 16 Medienmappe «China-Schwerpunkt» und Chinesisches Neujahrskonzert 2006 2 Schwerpunkt China – Die Sendungen Das Programm vom Sonntag, 22. Januar 2006, SF 1 11.00 Uhr «Sternstunde Philosophie»: Westen entdeckt Osten – Faszination China. Mit der Sinologin Andrea Riemenschnitter und Urs Schoettli, China-Korrespondent der NZZ 12.00 Uhr «Sternstunde Kunst»: «Frau Maos Held – Aufstieg und Fall eines chinesischen Opernstars» Ein Film von Chen Shizheng 13.05 Uhr Chinesisches Neujahrskonzert 2006 Mit dem China Traditional Orchestra Zhejiang 14.50 Uhr «Horizonte» mit dem Schwerpunkt China 14.50 Uhr «China jetzt: Die chinesische Gegenwartskunst und ihr Schweizer Sammler» Ein Film von Beat Häner 15.20 Uhr «Good Bye Mao» Ein Film von Barbara Necek 16.05 Uhr «Wilde Pferde – Zurück nach China» Ein Film von Clive Copeman 23.15 Uhr «Klanghotel Musik»: «Tan Dun – Taoism in a Bowl of Water» Ein Film von Andreas Morell Medienmappe «China-Schwerpunkt» und Chinesisches Neujahrskonzert 2006 3 Sonntag, 22. Januar 2006, 11.00 Uhr, SF 1 «Sternstunde Philosophie»: Westen entdeckt Osten – Faszination China Zum Auftakt des China-Schwerpunktes diskutieren Arabelle Frey und Michael Pfister mit der Sinologin Andrea Riemenschnitter und Urs Schoettli, China-Korrespondent der NZZ, über die Faszination an China im Westen. Die Volksrepublik China hat sich auf der Weltbühne zurückgemeldet. Seit der wirtschaftlichen Öffnung unter Deng Xiaoping boomt das Reich der Mitte in seit den 90er-Jahren in gigantischem Ausmass. Dieser Gigantismus zieht sich überall durch: China ist nicht nur der grösste Staat Ostasiens, sondern auch das bevölkerungsreichste Land der Erde. Das enorme Wachstum schafft aber auch politisch-gesellschaftliche und nicht zuletzt ökologische Probleme. In welche Richtung wird sich die Volksrepublik China entwickeln? Welche Auswirkungen wird dies für den Westen haben und an welchen Werten wird sich die chinesische Gesellschaft künftig orientieren? Sonntag, 22. Januar 2006, 12.00 Uhr, SF 1 «Sternstunde Kunst»: «Frau Maos Held – Aufstieg und Fall eines chinesischen Opernstars» «Sternstunde Kunst» zeigt die gebrochene Geschichte des chinesischen Volkshelden Song Yuking und seiner Mithelden: «Frau Maos Held – Aufstieg und Fall eines chinesischen Opern-Stars», einen Dokumentarfilm des im Westen lebenden chinesischen Filmemachers Chen Shizheng. Sie waren die vergötterten Helden des chinesischen Volkes und standen unter dem Schutz und der Kontrolle von Maos Ehefrau Jiang Qing höchstpersönlich: die Stars der revolutionären Oper der staatlichen Kulturrevolution von 1966 bis 1976. Sie wurden von der Partei propagandistisch gefördert und genutzt, vom Volk verehrt und geliebt. Am Ende wurden viele von ihnen verhaftet, gefoltert und in den Wahnsinn getrieben. Einer von ihnen war Song Yuking, einer der grössten Opern- und Volkshelden im China der 60er-Jahre und «Hauptheld» der politischen Oper «Überfall auf das Regiment Weisser Tiger». Der begnadete Sänger, Schauspieler und agile Akrobat Song Yuking wurde noch als Opernstar Mitglied der Parteispitze der KP und avancierte später unter Maos Frau auch zum Kulturminister einer chinesischen Provinz. Heute lebt er still in einem Vorort New Yorks, wo er als Flachmaler arbeitet. Neben dem damaligen so genannten «Haupthelden» Song Yuking, der vor den Verhaftungen in die USA geflüchtet ist, besuchte und interviewte der Filmemacher Chen Shizheng auch viele noch in China lebende ehemalige Opernstars, die mit für chinesische Verhältnisse erstaunlicher Offenheit über die grosse Zeit der revolutionären Oper unter Maos Frau und auch von den folgenden Verhaftungen und Folterungen erzählen. Die revolutionäre Pekingoper der 60er-Jahre ist formell eine Weiterführung der traditionellen Pekingoper, die seit dem 18. Jahrhundert Gesang, Schauspiel und Akrobatik auf hohem Niveau verbindet. Vor und während der Kulturrevolution von 1966 bis 1976 wurde sie mit politischen Inhalten versetzt und formell «modernisiert». Schliesslich waren während der Kulturrevolution nur noch eine Hand voll solcher revolutionärer Modellopern zugelassen, unter ihnen «Überfall auf das Regiment Weisser Tiger». Mit der Kulturrevolution liess Mao Zedong seine innerparteilichen Gegner ausschalten, den Partei- und Staatsapparat zerschlagen und inszenierte einen Führerkult um seine Person, den seine Frau Jiang Qing mit Hilfe der Kultur und insbesondere der Pekingoper im Volk verankerte. Trotz ihrer kontroversen politischen Hintergründe gehören die Modellopern bis heute zum musikalischen Kulturgut des chinesischen Volkes und erfreuen sich wieder grosser Popularität. In diesem Film erzählt der im Westen lebende chinesische Filmemacher Chen Shizheng mit grosser persönlicher Nähe und inhaltlich kritischer Distanz die gebrochene Geschichte des chinesischen Volkshelden Son Yuking und seiner Mithelden. Sein Film gibt einen beeindruckenden Einblick in den künstlerisch hochstehenden, politisch heute fragwürdigen Abschnitt in Chinas langer Operntradition. Medienmappe «China-Schwerpunkt» und Chinesisches Neujahrskonzert 2006 4 Sonntag, 22. Januar 2006, 13.05 Uhr, SF 1 Chinesisches Neujahrskonzert 2006 Zum Chinesischen Neujahr 2006 gastiert das China Traditional Orchestra Zhejiang zum ersten Mal in der Schweiz. Mit dem Konzert vom Sonntag, 22. Januar 2006, im KKL Luzern beginnt eine ausgedehnte Tournee. Das Schweizer Fernsehen überträgt das «Chinesische Neujahrskonzert» ab 13.05 Uhr auf SF 1 zeitverschoben. Der Auftakt in Luzern wird auch vom chinesischen Musikkanal und vom Informationskanal der Provinz Zhejiang ausgetrahlt. Das «Grosse chinesische Neujahrskonzert» wird jeweils von einem der führenden traditionellen Orchester Chinas dargeboten. Die Musiker tragen traditionelle Kostüme, wodurch die akustische Vielfalt der im Westen weitgehend unbekannten chinesischen Musikinstrumente und Klänge in eine bunte Pracht gehüllt wird. Die Kompositionen und traditionellen Volksstücke entstammen alle der grossen chinesischen Musiktradition. Berühmte zeitgenössische chinesische Komponisten wie Tan Dun oder Zhao Jiping, die auch viele Filmmusiken geschrieben haben, bereichern das Repertoire zusätzlich mit Werken für traditionelle Orchester. Hierbei kommen sowohl kleine Ensembles, die den Klang einzelner Instrumente in den Vordergrund stellen, als auch grosse Orchesterbesetzungen zum Einsatz. Aufbauend auf dem Mondkalender feiern die Chinesen ihr Neujahrsfest Ende Januar oder Anfang Februar, einige Wochen nach dem westlichen Silvesterabend. Für ungefähr zwei Wochen kommt das Geschäftsleben im ganzen Land zum Stillstand und Millionen Menschen reisen zu ihren Familien. Das «Grosse chinesische Neujahrskonzert» hat sich zu einem herausragenden gesellschaftlichen Ereignis sowohl in China als auch in Europa entwickelt. Wu Promotion aus Beijing organisierte 1998 zum ersten Mal ein «Chinesisches Neujahrskonzert» im Wiener Musikverein. Der Erfolg übertraf alle Erwartungen. Der chinesische Staatspräsident Jiang Zemin wie auch die Staatspräsidenten und andere Regierungsmitglieder der gastgebenden Länder sandten Gruss-Botschaften. Im Hauptabendprogramm des Chinesischen Fernsehens (CCTV, China Central Television) konnten ungefähr 700 Millionen Menschen das Programm mitverfolgen. Seither ist das «Grosse Chinesische Neujahrskonzert» ein fester Bestandteil der internationalen Konzertkalender. Die diesjährige Tournee führt nach dem Auftakt im KKL Luzern in fünf deutsche Städte sowie nach Wien, Amsterdam, Alexandria und Kairo. Sonntag, 22. Januar 2006, 14.50 Uhr, SF 1 «Horizonte» mit dem Schwerpunkt China «Horizonte» strahlt drei aktuelle Dokumentarfilme zum Themenschwerpunkt China aus. China jetzt: «Die chinesische Gegenwartskunst und ihr Schweizer Sammler» Ein Film von Beat Häner Er ist Unternehmer, Diplomat und Kunstförderer. Ende der 70er-Jahre ging der Schweizer Uli Sigg geschäftlich nach Peking und merkte, dass niemand die Werke der chinesischen Gegenwartskunst sammelt. Also entschloss er sich, diese Lücke zu schliessen. Heute besitzt er die grösste und bedeutendste Sammlung chinesischer Gegenwartskunst. Vor kurzem wurde ein Teil der rund 1’200 Werke mit grossem Erfolg im Kunstmuseum Bern ausgestellt. Es ist die Geschichte einer aussergewöhnlichen Karriere. Ende der 70er-Jahre ging Uli Sigg nach Peking – zuerst einmal als Geschäftsmann. Bereits damals leistete er Pionierarbeit: 1980 hatte Sigg für eine Schweizer Industriefirma das erste Joint-Venture-Abkommen zwischen einem westlichen und einem chinesischen Unternehmen abgeschlossen. Mehrere Jahre später - von 1995 bis 1998 – war er Schweizer Botschafter in China. Heute pendelt er zwischen der Schweiz und China als Berater und unabhängiger Unternehmer. Als Uli Sigg vor rund 20 Jahren klar wurde, dass die aufkeimende chinesische Gegenwartskunst von niemandem systematisch gesammelt wird, entschloss er sich, diese Lücke zu schliessen. Bis heute hat Sigg über 1’200 Werke von mehr als 100 Künstlern zusammengetragen. Seine Sammlung ist ein Kulturgut ersten Ranges: Es ist die einzige existierende umfassende Sammlung chinesischer Gegenwartskunst. Und es ist eine eindrückliche Medienmappe «China-Schwerpunkt» und Chinesisches Neujahrskonzert 2006 5 Dokumentation der dramatischen Umwälzungen in China nach Maos Tod bis heute. Erstmals hat Uli Sigg seine Sammlung vergangenen Sommer in einer Ausstellung im Kunstmuseum Bern gezeigt. Im Film «China jetzt» begleitete Beat Häner mit einem Filmteam Uli Sigg auf einem Rundgang durch die Ateliers von führenden Künstlern Pekings. Es sind Künstler verschiedenster Generationen, die alle auf ihre Art versuchen, den rasanten Wandel in China zu hinterfragen. «Good Bye Mao» Ein Film von Barbara Necek Es ist das neue Land der unbegrenzten Möglichkeiten: China ist schon lange nicht mehr die Werkbank für die westliche Welt, die es einmal war. Unter dem Deckmantel des Kommunismus sind hier in den vergangenen Jahren eine hoch professionelle Industrie und ein turboschneller Markt entstanden. Ende des Kommunismus also? Im Gegenteil: Die Kommunistische Partei Chinas ist nach wie vor stark und handelt nach der Devise: Der Kommunismus ist nur mit Hilfe des Kapitalismus zu retten. Die eindrückliche Dokumentation zeigt, wie sich der Kommunismus und die boomende Marktwirtschaft in China vertragen. Ergänzt durch Gespräche mit Partei-Kritikern, mit Historikern, Politikern aber auch mit Studenten entsteht so ein Bild des heutigen China. Wolkenkratzer, Leuchtreklame für ausländische Marken, Fast-Food-Ketten und Cyber-Cafés: China ist in der Moderne angelangt. In den 25 Reformjahren, die seit dem Machtantritt von Deng Xiaoping vergangen sind, hat das Reich der Mitte einen gewaltigen Sprung nach vorn getan. Mao-Uniformen, Militärparaden und politische Parolen auf roten Bannern sind Vergangenheit. Heute bestimmt in China das Geld den Lauf der Dinge. Die Kommunistische Partei Chinas hat dennoch das Sagen. Ihre Reformen beziehen sich einzig auf wirtschaftliche Reformen, nicht auf die Führung des Landes. Der Kapitalismus ist Mittel zum Zweck und dient dazu, den Kommunismus zu retten. Doch wie sieht dieser Kommunismus aus? Wie verträgt er sich mit der Marktwirtschaft? Wie ist es möglich, dass ein Regime das Recht auf Privateigentum ebenso in der Verfassung verankert wie das Endziel der kommunistischen Gesellschaft? Was uns im Westen als krasses Paradox erscheint, ist für die Chinesen von zwingender Logik. Die Dokumentation beleuchtet das grosse Paradox des chinesischen Kommunismus. In Peking, dem Zentrum der Macht, sagen Funktionäre der Parteischule, Mitglieder von Stadtbezirksausschüssen, Gymnasiasten und Studenten, aber auch Privatunternehmer und Politiker, was sie heute noch mit dem Kommunismus verbindet. Geschichtliche Zusammenhänge werden anhand von Archivbildern hergestellt, und - wo notwendig - von Experten erläutert. Die Dokumentation baut eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart und zeigt die unbekannten, überraschenden und mitunter komischen Seiten des Systems. «Wilde Pferde – Zurück nach China» Ein Film von Clive Copeman Der zehn Jahre alte Przewalski-Hengst Windjäger hat es nicht leicht. Neun Stuten, elf Jungpferde und sechs Fohlen führt er in der westchinesischen Wildnis an. Es ist eine raue Welt - besonders jetzt, wo der Winter anbricht. Nachts sinken die Temperaturen auf minus 38 Grad, und das Futter wird knapp. Zudem muss Windjäger das Territorium gegen die Arbeitspferde der kasachischen Nomaden verteidigen, und auch in der Herde selber gibt es Zwist. Der Tierfilmer Clive Copeman hat die Auswilderung der Przewalski-Pferde in der einmalig schönen Landschaft Westchinas gefilmt. Es ist ein riskanter Versuch: Wissenschafter des Kala-Maili-Reservats in Westchina wollen eine Herde Przewalski-Pferde auswildern. Noch im 19. Jahrhundert waren die kleinen Cousins der Arbeitspferde häufige Bewohner der chinesischen Steppe. Im 20. Jahrhundert wurden sie beinahe ausgerottet. Dies soll sich nun ändern. Doch einfach ist es nicht, denn die Pferde waren bis dahin auf die Pflege der Menschen angewiesen. Im Winter, wenn die Temperaturen auf fast minus 40 Grad sinken und das Grasland vom Schnee bedeckt ist, leiden sie an Hunger und Frostbeulen. Sie sind so erschöpft, dass sich die Wissenschafter dazu entschliessen, die Herde in einer Station zu überwintern. In eindrücklichen Bildern dokumentiert Clive Copeman den Auswilderungsversuch. Ein Jahr lang begleitet der Tierfilmer die Herde und hält ihren Überlebenskampf fest. Medienmappe «China-Schwerpunkt» und Chinesisches Neujahrskonzert 2006 6 Sonntag, 22. Januar 2006, 23.15 Uhr, SF 1 «Klanghotel Musik»: «Tan Dun – Taoism in a Bowl of Water» «Klanghotel Musik» zeigt «Taoism in a Bowl of Water» von Andreas Morell, ein Porträt des chinesischen Komponisten Tan Dun. Tan Dun ist ein Wanderer zwischen den Welten. Geboren in einer fernen chinesischen Provinz, aufgewachsen in den Nachwirren der Kulturrevolution, wurde er geprägt von den uralten Liedern seiner Heimat. Aus diesem Musikreservoir schöpft er - der heute in New York lebt - bis heute. «Taoism in a Bowl of Water» geht Tan Duns Weg aus der Gegenwart, aus New York, zurück zu seinen Ursprüngen, bis an die Quelle seiner Musik, nach China. Tan Dun vermag, diese dem westlichen Ohr zunächst fremd anmutende Musik verstehbar zu machen. Dabei ist er sich auch nicht zu schade für die grosse Form, und damit auch für das Kino: Seine Kunst ist das HörbarMachen von Geschichte gewordenen Tönen, das Aufzeigen universeller Gemeinsamkeiten über die graphischen und historischen Grenzen hinaus. Medienmappe «China-Schwerpunkt» und Chinesisches Neujahrskonzert 2006 7 Chinesisches Neujahrskonzert 2006 Hintergrund zum Konzert vom 22. Januar 2006 im KKL Luzern Orchester Das China Traditional Orchestra Zhejiang gehört zum Zhejiang Song & Dance Theatre, einer offiziellen Institution, welche sich auf allerhöchstem Niveau und in fast allen Kunstgattungen mit einer Musik- und Tanztruppe der Aufführung professioneller künstlerischer Veranstaltungen widmet. Das Ensemble besteht aus vier professionellen Gruppen: einem traditionellen Orchester, einem Sinfonieorchester, einer Tanzgruppe sowie einem Chor. Es setzt sich zusammen aus Künstlern aller Sektoren sowie Gastkünstlern, etwa von der Performing and Entertainment Company, dem Engineering Department for Dance Beauty, der Art Training School, der Zhejiang Concert Hall und anderen. Insgesamt besteht die Truppe zur Zeit aus über 300 Mitgliedern. Die Stadt Zhejiang liegt südlich von Peking, eine moderne Grossstadt von zehn Millionen Einwohnern, die sich seit der Öffnung Chinas stark entwickelt hat und mittlerweile eine bedeutende Kulturstadt in China ist. In westlichen Ländern weitgehend unbemerkt, hat sich hier eine kulturelle Vielfalt entwickelt, aus der die traditionelle Musik in besonderem Masse herausragt und zu den tradiotionellen Spitzenleistungen in China gehört. Gegründet im Jahr 1957, geniesst das China Traditional Orchestra Zhejiang heute sowohl im In- wie auch im Ausland mit seinen brillanten, für die Region Zhejiang charakteristischen Darbietungen einen hervorragenden Ruf. In den vergangenen 40 Jahren hat es viele berühmte Künstler hervorgebracht. Seit den 80er-Jahren ist eine grosse Zahl von Absolventen verschiedenster Musikakademien zur Truppe gestossen, wodurch das Orchester eine grosse Vitalität entfalten konnte. Viele Jahre lang hat sich das Orchester der Erforschung, Bewahrung, Aufarbeitung und Entwicklung traditioneller chinesischer Musik gewidmet und auch tatkräftig zahlreiche Instrumentalstücke in traditionellem, für Zhejiang charakteristischen Stil komponiert. Gleichzeitig hat das Orchester durch die Kombination moderner Techniken und der grossen chinesischen Tradition auch viele innovative neue Stücke komponiert. Diese Werke geniessen auch bei Experten im In- und Ausland grosses Ansehen. Viele dieser Stücke wurden bei verschiedenen landesweiten und internationalen Wettbewerben ausgezeichnet. Die Aufführungen des Orchesters wurden in der Vergangenheit regelmässig von China Central Television (CCTV) und lokalen TV-Kanälen gesendet. Dirigent Zhang Guoyong begann sein Studium am Shanghai Conservatory of Music unter der Leitung von Professor Huang Xiaotong. Nach seinem Abschluss 1983 arbeitete er als Lektor an diesem Konservatorium bis zum Jahr 1993. Mit Unterstützung der chinesischen Regierung studierte er danach vier Jahre lang am Moscow State Conservatory bei G. Rozhdestvensky. Während seiner Studienzeit in Moskau hat Zhang oftmals das Russian State Symphony Orchestra of the Cultural Ministry, das Russian Philharmonic Orchestra und das Varonesh Symphony Orchestra dirigiert und CDAufnahmen mit diesen Orchestern gemacht. Im Jahre 1997 erlangte er mit Auszeichnung seinen Ph.D-Grad in Musik. Sein Meisterklassen-Konzert wurde sowohl vom Publikum als auch von seinen Kollegen mit grosser Begeisterung aufgenommen. Mästro G. Rozhdestvensky besuchte das Konzert und stellte mit grosser Begeisterung vor den Kritikern und Reportern fest: «Ich erteile Zhang Guoyong die höchste Note in der Geschichte des Instituts für Dirigentenausbildung am Moscow Conservatory. Er kann mit Sicherheit seine Rolle bei allen Orchestern überall auf der Welt ausüben.» Zhang ist heute Professor am Shanghai Conservatory of Music, Präsident und Künstlerischer Direktor des Shanghai Opera House sowie Hausdirigent des Shanghai Symphony Orchestra. Er fungiert auch als ChefHerausgeber des Opera Magazine. Im Rahmen seiner vielfältigen beruflichen Aufgaben hat er mit zahlreichen Orchestern und berühmten Musikern sowohl im Inland als auch im Ausland zusammengearbeitet. Neben sinfonischen Repertoires hat er auch bereits eine Reihe von Opern klassischer Komponisten dirigiert. In den vergangenen Jahren wurde Zhang als Dirigent zu Konzertauftritten in den Vereinigten Staaten, Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Russland, Korea, Japan, Hong Kong, Macao, Taiwan und in andere Länder eingeladen. Medienmappe «China-Schwerpunkt» und Chinesisches Neujahrskonzert 2006 8 Erhu-Solistin Yu Hongmei ist eine in China sehr bekannte Erhu-Künstlerin. Sie ist ausserordentliche Professorin am National Music Department des Central Conservatory of Music. Sie begann im Alter von acht Jahren, das Erhu-Spiel zu erlernen, erlangte bereits im Alter von zehn Jahren die Anerkennung durch Musikexperten. Sie hat zweimal den ersten Preis beim Youth Instrumental Performance Award der Shandong-Provinz gewonnen. Von 1984 bis 1994 studierte sie am Central Conservatory of Music und bekam auch ein Stipendium zur Erlangung des Meister-Grades der Akademie. Sorgfältig ausgebildet von Professoren wie Zhang Shao, Su Anguo, Lan Yusong, Liu Changfu und anderen Lehrern erlernte sie an der Akademie unter anderem die Kunst des Banhu-, Gaohu-, Jinghu- und Zhuihu-Spiels. Im Februar 2002 gab sie mit grossem Erfolg als erster chinesischer traditioneller Instrumental-Solist ein SoloKonzert in der Carnegie Hall in New York. Im May 2001 gewann sie ebenfalls in New York den Pro Musicis International Award. Ihr CD-Album «Enigma (Rätsel)» gewann den Indie Award sowie 1999 den World Traditonal Music Award als erster chinesischer Musiker seit der Stiftung dieses Preises. Ihr CD-Album «Red Plum Capriccio (Rote Pflaumen-Capriccio)» erreichte den ersten Platz beim ersten Nation Wide Excellence Artistic Audio-Visual Products Awards 1998. Darüberhinaus hat sie noch viele andere Preise bei Wettbewerben sowohl im Inland als auch im Ausland gewonnen. Tourneen führten sie in zahlreiche Länder und Regionen in Europa, Amerika und Asien. Sie hat Artikel zur Spieltechnik des Erhu verfasst, war Lektorin und Lehrerin an verschiedenen Musik- und Kunst-Colleges und hat auch mit einer Reihe von Komponisten und anderen Künstlern bei Aufführungen zeitgenössischer Musik zusammengearbeitet. Während sie das Erbe der traditionellen Musik aufrechterhält und weiterentwickelt, strebt sie auch danach, die zeitgenössische traditionelle Saiten-Musik weiterzuentwickeln und zu erneuern. Suona-Solistin Hou Yanqiu ist eine noch junge aber bereits sehr bekannte Suona-Spielerin, ausserordentliche Professorin an der Chinese Music Academy, sowie Mitglied der China Traditional Orchestral Music Society und der Chinese Musician Association. Hou Yanqiu begann mit dem Suona-Spiel bereits im Alter von sechs Jahren, mit ihrem Lehrer, dem berühmten Suona-Meister Hao Yuqi aus Henan. Mit zwölf Jahren bestand sie die Aufnahmeprüfung der Mittelschule der Chinese Music Academy, wo sie von einigen berühmten Suona-Spielern unterrichtet wurde. Die Schule empfahl sie schliesslich für die Aufnahme an das Kolleg der Akademie, wo sie ihren Bachelor-Grad erlangte. Sie beherrscht veschiedene traditionelle chinesische Instrumente wie Suona, die Guanzi-Flöte, die Doppelflöte, das Nazi-Horn und das Xinjiang-Suona-Horn etc. Beim Konzert zur Abschlussfeier an der Mittelschule der Chinese Music Academy in der Beijing Concert Hall war sie die erste Absolventin, die so viele Instrumente spielen konnte. Bereits seit vielen Jahren tritt sie bei grossen Ereignissen im In- und Ausland auf, darunter auch beim Konzert zum 50. Jahrestag des Anti-Faschistischen Krieges in den USA, beim Chinesischen Konzert anlässlich der Bewerbung für die Olympischen Spiele in Russland und beim Grossen Konzert zur Feier der Rückkehr Hongkongs. Sie hat an Kulturaustauschprogrammen in Japan, den USA, Süd-Korea, Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Neuseeland teilgenommen, ist bei Unterhaltungsprogrammen von China Central Television und Beijing Television aufgetreten, und hat auch bereits Aufnahmen für Filmproduktionen gemacht. Unter ihren CD-Aufnahmen befinden sich Werke wie «Love for Suona (Die Liebe zur Suona)», «Suona Favorites», «One Flower (Eine Blume)» und «Chinese Wind Instruments (Chinesische Blasinstrumente)». Medienmappe «China-Schwerpunkt» und Chinesisches Neujahrskonzert 2006 9 Flötensolist Jiang Guoji ist ein in China berühmter Flötenspieler, sein Lehrer war der Flötenmeister Zhao Songting. Mit seiner Darbietung des Stückes «Chanty of Water Village (Matrosenlied vom Wasserdorf)», mit der er danach auch einige grosse Preise bei verschiedenen Musikwettbewerben gewann, gelang ihm bei der National Instrumental Competition 1976 der Durchbruch. Die Presse bezeichnete ihn als charmantesten und sogar gottbegnadeten Flötenspieler. Nachdem er das breite Spektrum der Spielstile anderer erlernt hatte und alle Spieltechniken beherrschte, entwickelte er seinen eigenen Stil, der sich an ganz bestimmten Charakteristiken aus den Regionen südlich des Yangtze-Flusses orientiert. Mittlerweile beherrscht er auch die hohe Spielart der Querflöte, des Bawu, der Mundflöte, des Klarinetts und anderer Instrumente. Jiang Guoji hat mit grossem Erfolg zahlreiche Werke für Flöte komponiert und arrangiert. In- und ausländische CD-Firmen haben zahlreiche seiner Darbietungen aufgenommen. Während der vergangenen Jahrzehnte ist Jiang Guoji mit der China Song & Dance Troupe, der Zhejiang Artists' Delegation sowie dem Zhejiang Song & Dance Theatre in mehr als zehn Ländern in Europa, Asien, Afrika und Amerika aufgetreten. Im Jahr 2001 gewann Jiang Guoji beim «April Spring« International Arts Festival in Nord-Korea den Goldenen Preis. Zur Zeit ist Jiang Guoji Generaldirektor der Chinese National Orchestral Music Society, Vizevorsitzender der Zhejiang Musician Association sowie der National Orchestral Music Society der Provinz Zhejiang. Er gilt mit seinem Instrument als der herausragendste Künstler des Landes. Medienmappe «China-Schwerpunkt» und Chinesisches Neujahrskonzert 2006 10 Konzertprogramm Zhousan-Ensemble mit Gongs und Trommeln Komp.: Zhu Liangkai, Gu Sheng'an, Jiang Shuilin und Zhang Quanfu Arr.: China Central Orchestra Diese klassische Darbietung des China Traditional Orchestra Zhejiang entstand in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die Komposition reflektiert das Leben der Fischer im Küstengebiet im Osten der Provinz Zhejiang und ist ein fester Bestandteil des Programms bei Auftritten des traditionellen Orchesters im Ausland. Das Stück drückt die Freude der Menschen aus, wenn die Fischerboote mit prall gefüllten Netzen vom Meer zurückkehren und die Fischer von ihren Familien am Strand mit Trommeln und Gongs, mit Tanz und Gesang empfangen werden. Es basiert auf den volkstümlichen Rhythmen und Melodien von Blas- und Perkussionsinstrumenten und wird mit dem Shimianluo-Gong-Spiel und der Paigu-Trommel in der für den Osten der Provinz Zhejiang typischen Art gespielt. Anmutige Schönheit Komp.: Jiang Xueshang Arr.: Wang Fujian Mit ihren wunderschönen lyrischen Melodien ist die Yue-Oper typisch für die Provinz Zhejiang und wird nur von weiblichen Darstellerinnen aufgeführt. Dieses Stück ist repräsentativ für den einzigartigen Charme der Yue-Opera und zeigt die unvergleichlich anmutigen Mädchen im Gebiet des südlichen Yangtze-Flussdeltas. Suona-Horn-Solo Freude Komp.: Jiang Guoji Solistin: Hou Yanqiu Die Wu-Oper ist in der zentralen Zhejiang-Provinz sehr populär und bekannt für ihre ungehemmte Geradlinigkeit. Das Stück basiert auf der Musik der Wu-Oper, in Verbindung mit den «Tu»-, «Duo»- und «Hua»-Varianten des Suona-Hornspiels aus Nordchina. Es beschreibt auf lebendige Weise die freudige Szenerie in den Dörfern der zentralen Zhejiang-Provinz, wenn die Grossfamilien zusammenkommen und anlässlich traditioneller Feste den Drachentanz aufführen. Pingtan-Aufführung Frühling im Süden (Duett mit dreisaitiger Geige und Pipa) Komp.: Wang Huiran Neuarrangiert von Jiang Shuilin und Wei Hongyu Pingtan ist eine Kunstform, die südlich des Yangtze-Flusses sehr populär ist, und besteht hauptsächlich aus Gesang und dem Vortragen von Geschichten. Mit der musikalischen Eigenart und den beiden Hauptinstrumenten des Pingtan, der Pipa und der dreisaitigen Geige in Duettform vorgetragen, beschreibt diese Komposition das Bild des Frühlings südlich des Yangtze-Flusses, die aufblühende lebendige Frühlingsstimmung mit den grünen Bäumen und den bunten Blumen überall. Die Musik hat eine klare, helle, muntere und weiche Melodie und ist in ihrem Stil ganz charakteristisch für die Regionen südlich des Yangtze-Flusses. Laternenlicht im Mondschein (Ensemble mit Saiteninstrumenten) Arr.: Shen Tiehou Hangzhou ist die Hauptstadt der Provinz Zhejiang und auch ein bekanntes Tourismuszentrum in China. Der wunderschöne Westsee liegt wie eine glänzende Perle im Westen der Stadt. Im Stil der für Hangzhou typischen Volksmusik beschreibt dieses musikalische Werk die freudige Szenerie am Abend des traditionellen chinesischen Laternenfestes, eines Familienfestes 15 Tage nach dem Chinesischen Neujahrstag, wenn jede Familie ihre bunten Laternen vor dem Haus aufhängt. Der Mond über dem Westsee ist leuchtend rund wie ein silberner Teller, das Mondlicht erstrahlt voll über dem See; auch die Laternen spiegeln sich wie die Sterne am Himmel; an den Ufern des Westsees tummeln sich die Menschen bei den Festivitäten, die die ganze Nacht dauern. Erhu-Solo No. 1 Erhu Rhapsody Medienmappe «China-Schwerpunkt» und Chinesisches Neujahrskonzert 2006 11 Komp.: Wu Houyuan Solistin: Yu Hongmei Dieses Stück ist eine Komposition, die Rhapsody-Klänge mit populärer Volksmusik aus dem Südosten Chinas vereinigt und den Charme der Atmosphäre einer festlichen Veranstaltung und die Sehnsucht der Menschen nach Liebe und einem glücklichen Leben beschreibt. Dieses Werk wurde 1994 von BMG Japan auf den Weltmarkt gebracht, und als Klassische Chinesische Musik des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Pause Instrumental-Ensemble Drachen im Flug und Tiger im Sprung Komp.: Li Minxiong Arr.: Wang Fujian Dieses Stück ist die berühmteste Komposition in der traditionellen chinesischen Perkussionsmusik. Es entstammt und entwickelte sich aus dem Werk «Drachenkopf und Drachenschwanz», das mit Gongs und Trommeln gespielt wird und aus der östlichen Zhejiang-Provinz kommt. Die Trommelmusik zeigt hier ihre grosse Wucht, ebenso wie ihre warme Heiterkeit, begleitet von den nationalen Instrumenten, die festliche Atmosphäre sprudelt über in ihrer reichhaltigen nationalen Eigenart, durch die verschiedenartigen Klangfarben und Rhythmen, die von den unterschiedlichen Trommelinstrumenten ebenso wie durch die vielschichtigen Stereo-Klangeffekte erzeugt werden. Erhu-Unisono Die Goldene Sonne in Peking Komp.: Li Guogang and Zhang Quanfu Diese weit verbreitete Erhu-Komposition verwendet als Ausgangsmaterial Volksgesänge aus Tibet. Das Stück drückt auf aufrechte Weise die Liebe des Volkes für ihr Heimatland aus, wobei die künstlerische Konzeption und die Struktur der Volkslieder durch lebhaften Steptanz und freudige Verse erweitert werden. Frauen-Quintett mit Saiteninstrumenten Auf dem Weg zum Markt Komp.: Zhu Xiaogu Dieses Werk basiert auf dem in der Region Ningbo im Osten der Provinz Zhejiang sehr beliebten Volksmusikstück «Das Lied von der Scheunenlaterne». Die traditionellen Feste haben bei den Menschen in China einen sehr hohen Stellenwert, und der während eines Festes stattfindende Markt ist immer auch die beste Gelegenheit, Verwandte und Freunde zu besuchen und gemeinsam zu essen und Spass zu haben. Auf sehr lebendige Weise drückt das Stück die Freude der Menschen während eines Festes und die fröhliche Szenerie der Menschen auf dem Weg zum Markt aus. Flöten-Solo Das Lied der Boote im Wasserdorf Komp.: Jiang Guoji Solist: Jiang Guoji «Das Lied der Boote im Wasserdorf» ist ein für die Flötenmusik in Zhejiang typisches Stück und als eines der klassischen Werke der traditionellen chinesischen Musik sehr beliebt bei den Menschen. Wie schön ist das Wasserdorf! Die Fischreusen aus Weidwerk schaukeln in den Wellen, die Boote treiben auf dem Wasser, von beiden Ufern kommt der Wohlgeruch des Reises und die auf den Booten gesungenen Lieder erfreuen die Herzen der Menschen. Die Melodie der Musik ist voll Würde und Eleganz, leicht und weich in ihrem Rhythmus und sehr stark geprägt von ihrem lokalen Charakter, ganz typisch für den Musikstil, den man südlich des Yangtze-Flusses findet. Ein Bild urzeitlicher Jagd Komp.: Qian Zhaoxi Medienmappe «China-Schwerpunkt» und Chinesisches Neujahrskonzert 2006 12 Solist: Jiang Guoji Im Jahr 1972 wurden in Hemudu bei der Stadt Yuyao in der Provinz Zhejiang mehr als 160 Exemplare von aus Knochen angefertigten Pfeifen und Flöten ausgegraben. Wie sich herausstellte, handelte es sich dabei mit einem Alter von 7000 Jahren um die ältesten bis dahin gefundenen jungsteinzeitlichen Musikinstrumente. Der Flötenspieler Jiang Guoji hat diese Instrumente genau untersucht, seine aus Hühnerknochen nachgemachte Flöte hat die gleiche Klangfarbe, den gleichen Tonumfang und die gleiche Tonlage wie das in Hemudu ausgegrabene Original. Mit einfacher und prägnanter musikalischer Sprache vermittelt diese Komposition die einzigartige Ausdrucksweise und den einfachen künstlerischen Charme dieser Knochenflöte, sowie ein Bild von Menschen in der Urzeit bei der nächtlichen Jagd. Darüber hinaus wird die Musik auch von unerschrockenen menschlichen Stimmen durchbrochen und damit die Erregung der urzeitlichen Jäger beim Aufspüren der Beute und die grosse Freude nach erfolgreichem Fang dargestellt. Instrumental-Ensemble Das Lied der Freude Arr.: Wang Fujian Die Musikform der «südlichen Saitenmusik« hat ihre Heimat in den Gebieten Chinas südlich des Yangtze-Flusses und wird vor allem mit Saiten- und Bambusinstrumenten gespielt. Dieses Werk ist eines der berühmtesten Stücke dieser Musikgattung. Mit seinen klaren, hellen und lebendigen Rhythmen, seiner wunderschönen Melodie und dem lebhaften Stil wird es fast immer bei freudigen Anlässen gespielt. Abakus Komp.: Qian Zhaoxi Der Abakus ist eine alte chinesische Rechenmaschine, die auf der spirituellen Ebene auch die Wünsche der Menschen dem Leben gegenüber darstellt und von ihren Freuden und Leiden erzählt. Der Komponist versucht, die wichtige kulturelle Bedeutung des Abakus den Menschen zu übermitteln. Die Komposition adaptiert auf überraschende Weise den Abakus als charakteristisches Hauptinstrument und stattet ihn mit der Fähigkeit aus, auf einzigartige musikalische Art eine lebendige Geschichte zu erzählen. Chinesische Musik Medienmappe «China-Schwerpunkt» und Chinesisches Neujahrskonzert 2006 13 Als altes Land mit einer langen Geschichte der Kulturenentwicklung, das aus vielen verschiedenen Nationalitäten besteht, besitzt China eine blumige Tradition der Musik. Vor allem die National- und Volksmusik hat im Laufe ihrer mehrere tausend Jahre langen Entwicklung einen grossen Reichtum an musikalischer Überlieferung angesammelt. Eine alte chinesische Sage weist auf die lange zurückliegenden Ursprünge der chinesischen Musik hin: Am Anfang der Welt habe die Göttin Nuhuo, mit der Absicht, die armen Menschen von ihrer schweren Arbeit und ihrem harten Leben zu erlösen, die Klänge und Geräusche der Natur gesammelt. Diese Sammlung, die zum Ursprung der chinesischen Musik wurde, hat den Menschen grosse Freude bereitet. Die antiken Musikinstrumente, insgesamt 160 Stücke, die an der Fundstelle im Dorf Hemudu in der Provinz Zhejiang ausgegraben wurden, sind Zeugen einer Geschichte von ungefähr 7000 Jahren. Ein Instrument, eine Art Pfeife, aus Knochen hergestellt, wurde vermutlich als Jagdwerkzeug verwendet, indem mit dem Klang Vögel angelockt wurden. Eine weitere überraschende Entdeckung hat im Jahr 1978 weltweites Aufsehen erregt: ein vollständig erhaltenes Glockenspiel, mehr als 2000 Jahre alt, ausgegraben in der Gemeinde Sui in der Provinz Hubei. Es besteht aus 64 verschiedenen Bronzeglocken, von denen jede einzelne zwei verschiedene Klänge erzeugt, wenn sie an verschiedenen Stellen angeschlagen werden. Die Verarbeitung des Instruments ist gediegen, der Klang fein; die Tongebung ist exakt und umfasst fünf Oktaven. Was noch mehr beeindruckt, ist der Umstand, dass die Zwölf-Ton-Stimmung im Mittelteil ihrer Skala sehr dem modernen Klavier ähnelt. Im Verlaufe langer Jahre hat das chinesische Volk eine bunte Musikkultur entwickelt. Es gibt mehr als 1000 verschiedene nationale Musikinstrumente, die in vier Gruppen eingeteilt werden können, als Streichbogen-, Zupf-, Blasinstrumente und Perkussion. Allein die Gruppe der Perkussionsinstrumente umfasst einige hundert verschiedene Arten. Die weltberühmten Dunhuang-Höhlen sind für ihre Wandmalereien bekannt: Eines der Wandbilder, «Gesang und Tanz am Kaiserhof der Tang-Dynastie», stellt lebendig den Auftritt eines grossen und vollbesetzten Palastorchesters dar. Dank der nationalen und regionalen Vielfalt des Landes spricht man von einer Vielzahl von Stilrichtungen und Auftrittsformen: Jiang-Nan-Si-Zhu, Guangdong-Musik, Hebei Chuige (Blasmusik), Xian Guyue (Trommelmusik), Zhoushan-Trommel, Xinjiang zwölf Makamu und Tibet Xuanzi und andere. Die heutige chinesiche traditionelle Musik ist als ein wichtiger Bestandteil der Weltmusikkultur und des musikalischen Welterbes in den letzten Jahren durch den breiteren internationalen Kulturaustausch immer öfter im Ausland vorgeführt worden. Musikbegeisterte in aller Welt haben immer mehr Geschmack an dieser Musik gefunden, die mit ihrer charakteristischen nationalen Eigenart, ihren anmutigen Melodien und der bunten Vielfalt an Stilen begeistert. Chinesische Instrumente Streichinstrumente Medienmappe «China-Schwerpunkt» und Chinesisches Neujahrskonzert 2006 14 Huqin ist die original chinesische Bezeichnung für Streichinstrumente. Es gibt mehr als 36 verschiedene Huqins. Die Streicher-Sektion des chinesischen Orchesters umfasst Erhu, Gaohu, Zhonghu, Gehu und Bass-Gehu. Je nach Werk werden auch zusätzliche Streichinstrumente wie Banhu, Jinghu, Yehu oder Leiqin verwendet. Zupfinstrumente Die chinesische Bezeichnung Zupfinstrumente gilt sowohl für Saiteninstrumente, die mit den Fingern oder einem Plectrum gezupft werden, als auch für Instrumente, bei denen die Saiten mit Bambusschlegeln geschlagen werden. Es gibt sehr viele verschiedene Typen von Zupfinstrumenten, die alle eine lange Tradition haben und zur Ausdrucksvielfalt der chinesischen Musik beitragen. Das China Traditional Orchestra verwendet hauptsächlich Yangqin, Liuqin, Pipa, Zhongruan, Daruan, Sanxian und Guzheng. Bei einigen Werken werden auch Guqin, Konghou oder die westliche Harfe eingesetzt. Blasinstrumente Die Kategorie der Blasinstrumente hat eine lange Tradition in China. Jedes Instrument hat einen anderen Klang und auch die Spieltechnik ist verschieden. Generell kann man die Blasinstrumente in folgende Gruppen unterteilen: Solche, bei denen die Luft durch Löcher geblasen wird (z.B. Di, Xiao, Xun und Paixiao), solche mit Doppelblättern (z.B. Suona und Guan), solche mit einem einfachen Blatt (wie Sheng, Bawu und Hulushi) und solche, bei denen der Klang durch die Lippenbewegung erzeugt wird (z.B. Conch, Ox Horn und Brass Horn). Das China Traditional Orchestra verwendet hauptsächlich Bangdi, Quid, Dadi/Xindi, Sopran-Sheng, Alt-Baosheng und Bass-Paisheng, Alt-Guan, Bass-Guan und Suona. Manchmal auch Dongxiao, Bawu, Xun, Koudi und Conch. Schlaginstrumente Chinesische Schlaginstrumente haben eine lange Tradition, und es gibt sie in zahlreichen Arten und Grössen. Sie werden eingesetzt, um den Rhythmus zu betonen und verschiedene Klangfarben zu kreieren, aber auch, um als Ensemble eine ganz andere Ausdrucksform zu erzeugen. Die Schlagzeuggruppe des China Traditional Orchestra besteht aus zwei Sets: Traditionelle chinesische Instrumente und westliche Instrumente. Beide Gruppen beinhalten sowohl Instrumente, die ihre Tonhöhe variieren können, als auch Instrumente, die eine feste Tonhöhe haben. Die traditionellen chinesischen Instrumente beinhalten Instrumente aus Metall (wie Grosse Gongs, Kleine Gongs, Glocken, Glockenspiel, Becken u.a.), Instrumente aus Holz (Bangzi, Tempelblock, Bambusrasseln, etc.) und Instrumente mit Fellbespannung (Dagu, Paigu, Handtrommeln, etc.). Die westlichen Instrumente sind Pauken, Xylophon, Glockenspiel, Vibraphon, Bass-Trommel und andere. Die chinesischen Veranstalter: Wu Promotion Wu Promotion Co. Ltd. wurde im Jahr 1991 von Zezhou Wu als nichtstaatliches Unternehmen in Beijing gegründet, mit dem Ziel, das gegenseitige Verständnis zwischen China und anderen Ländern zu fördern. Seit Medienmappe «China-Schwerpunkt» und Chinesisches Neujahrskonzert 2006 15 neun Jahren veranstaltet Wu Promotion die Chinesischen Neujahrskonzerttourneen im Ausland, die mittlerweile bereits ein fester Bestandteil des internationalen Konzertkalenders geworden sind. Wu Promotion stellt mit dem Chinesischen Neujahrskonzert jedes Jahr andere charakteristische Eigenarten der traditionellen chinesischen Musik vor. Auf Chinas Staatsgebiet leben 56 ethnische Gruppen. Jede einzelne Region hat ihr eigenes kulturelles Erbe, und die lebendigen Bräuche bringen eine bunte Vielfalt regionaler musikalischer Stile hervor. Um diese Vielfalt und die blühende Entwicklung der Musik zu präsentieren, wählt Wu Promotion jedes Jahr mit grosser Sorgfalt die Orchester, Dirigenten, Solisten und das Konzertprogramm aus. Die Schweizer Veranstalter: Hochuli Konzert AG Die Hochuli Konzert AG wurde im Mai 1994 als Konzertsekretariat von Jürg Hochuli gegründet. Die Interessen und Aufgabenbereiche der Firma sind vielfältig: Das kleine Team ist sowohl als Veranstalter von Konzerten in Zürich, Luzern, Ittingen und Münsterlingen wie auch in der Künstlervermittlung tätig. Als Künstlersekretariat vertritt die Hochuli Konzert AG eine ausgewählte Zahl an Musikern von Weltrang wie András Schiff und Miklós Pérenyi. Durch die überschaubare Anzahl der vertretenen Künstler wird diesen optimale und persönliche Betreuung garantiert. Seit dem Jahr der Gründung hat Jürg Hochuli das Künstlersekretariat für Maestro András Schiff übernommen. Als Konzertagentur veranstaltet die Hochuli Konzert AG seit der Saison 1995/96 die Neue Konzertreihe Zürich in der Tonhalle Zürich unter dem Aspekt «Grosse Interpreten», in der namhafte Musiker immer wieder gerne auftreten. Zusammen mit der Konzertdirektion Schmid/Van Walsum, dem Lucerne Festival und dem Zürcher Kammerorchester gründete die Hochuli Konzert AG die Konzertreihe «Lucerne Concerts» im KKL Luzern, die bereits in der siebten Saison veranstaltet wird. Daneben wird eine weitere Konzertreihe in der Klosterkirche Münsterlingen am Bodensee von der Hochuli Konzert AG organisiert. Die Ittinger Pfingstkonzerte gründete Jürg Hochuli im Jahr 1995. Dieses Kammermusikfestival von internationalem Rang steht unter der künstlerischen Leitung von András Schiff und Heinz Holliger. Sponsor des Chinesischen Neujahrskonzerts 2006: Die Credit Suisse Die Credit Suisse ist Sponsor des ersten Chinesischen Neujahrskonzerts in der Schweiz. Die Credit Suisse ist seit Anfang der 1980er-Jahre in China tätig und unterhält Vertretungen in Beijing, Shanghai und Guangzhou. Sie verfügt über ein Netzwerk zu chinesischen Finanzdienstleistern und ist vor allem in den Bereichen Trade Finance und Investment Banking in China aktiv. Im November 2005 führte sie bereits zum zweiten Mal eine Chinareise für Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) in der Schweiz durch. Die Schweizer KMU-Vertreter hatten die Möglichkeit, vor Ort mit chinesischen Handelspartnern in Kontakt zu kommen und sich mit den chinesischen Gepflogenheiten vertraut zu machen. Medienmappe «China-Schwerpunkt» und Chinesisches Neujahrskonzert 2006 16