in Taiwan - Europa.eu

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IP/03/347
Brussels, 10 March 2003
Europäische Kommission errichtet "Economic and
Trade Office" in Taiwan
Die Europäische Kommission hat ein Handelsbüro in Taipeh, Taiwan,
eröffnet, um die Beziehungen zwischen der EU und Taiwan in Bereichen wie
Handel, Investitionen, wirtschaftliche Zusammenarbeit, Forschung und
Bildung zu intensivieren. Der für Außenbeziehungen zuständige Kommissar
Chris Patten erklärte dazu: "Die Eröffnung des European Economic and
Trade Office in Taipei ist ein Zeichen für die kontinuierliche Entwicklung der
Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und Taiwan. Durch
den Umfang unseres bilateralen Handels und der Investionsströme ist
Taiwan ein wichtiger Wirtschaftspartner für die EU. Wir begrüßen daher
diese Stärkung unserer Partnerschaft".
Das Handelsbüro in Taipeh ist die erste ständige Vertretung der Europäischen
Kommission auf der Insel. Mit der Leitung des Büros beauftragte die Kommission
Brian McDonald.
Das Büro wird ist vorrangig für Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, wirtschaftliche
Zusammenarbeit sowie Maßnahmen im kulturellen Bereich und Informationsarbeit
zuständig. Es soll zur Intensivierung der Kontakte zur Regierung von Taiwan wie
auch zu den Partnern auf wirtschaftlicher und sozialer Ebene beitragen und sich um
die Förderung und den Ausbau der Zusammenarbeit auf Gebieten von
beiderseitigem Interesse bemühen. Entsprechend der "Ein-China"-Politik der EU
wird das Büro nicht mit diplomatischen und politischen Aufgaben befasst.
Der Beschluss über die Eröffnung eines Handelsbüros in Taiwan ist Bestandteil der
neuen Asien-Strategie der EU, die vor allem auf die Stärkung der Präsenz der EU in
der Region ausgerichtet ist, da die Union durch die Erweiterung zu einem immer
wichtigeren "global player" wird.
Hintergrund: Beziehungen der EU zu Taiwan
Wie die meisten anderen Länder verfolgt auch die EU eine "Ein-China"-Politik und
unterhält daher keine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan. Sie unterstützt eine
friedliche Lösung der Souveränitätskonflikts im Rahmen eines konstruktiven Dialogs
und lehnt gewaltsame Maßnahmen oder die Androhung von Gewalt ab. Sie setzt
sich dafür ein, dass eine Einigung zwischen Peking und Taipeh auf einer für beide
Parteien akzeptablen Basis erfolgen muss.
Die E behandelt Taiwan als eigenständigen Wirtschafts- und Handelspartner und
fördert die Handels- und Investitionsströme zwischen beiden Seiten. Auf dieser
Grundlage erfolgte am 1. Januar 2002 der Beitritt des "gesonderten Zollgebiets"
Taiwan zur WTO, der von der EU ausdrücklich befürwortet wurde.
Die EU unterhält dauerhafte "nicht-politische" Beziehungen zu Taiwan in Bereichen,
wie Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und Kultur und ist durchaus bereit diese zu
verstärken, wo dies von beiderseitigem Interesse ist. Diese Beziehungen lassen die
Bedeutung Taiwans als Wirtschaftspartner erkennen: Taiwan ist nach Japan und der
Volksrepublik China der drittgrößte Handelspartner der EU in Asien mit einem
Handelsvolumen, das 2001 mehr als 37 Mio. EUR erreichte. Von der Kommission
werden jährliche Konsultationen Taiwan abwechselnd in Brüssel und Taipeh
abgehalten, die die gesamte Bandbreite der Beziehungen abdecken. Die letzte
Konsultationsrunde fand im Juni 2002 in Brüssel statt.
Die Einrichtung einer Vertretung in Taiwan gehört bereits seit längerer Zeit zu den
Prioritäten der Kommission, was auch in der Mitteilung der Kommission vom 3. Juli
20011 bekräftigt wurde, und entspricht den in der Mitteilung der Kommission vom
4.September 20012 zu Ausdruck gebrachten Bestrebungen der EU, ihre Präsenz
und ihre Sichtbarkeit in Asien zu verstärken.
http://europa.eu.int/comm/external_relations/taiwan/intro/index.htm
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IP/01/942 vom 3.7.2001: Kommission legt Plan zur Umstrukturierung ihres Außendienstes vor.
IP/01/1238 vom 4.9.2001: EU-Asien: Europäische Kommission verabschiedet neue Strategie für vertiefte
Partnerschaften.
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