Farbmäuse Basiswissen für Farbmaushalter Die gesunde Farbmausernährung Farbmausverhalten Farbmäuse benötigen ausgewogenes Futter. Saaten, Getreide und tierisches Eiweiß stehen auf ihrem Speiseplan. Gemüse sollte ebenso reichlich angeboten werden. Auch frische Gräser, Blätter, Zweige und Blüten braucht die Farbmaus zum Glücklichsein. Handelsübliche Futtermischungen sind für sie oft ungeeignet. Farbmäuse sind Gruppentiere. In Einzelhaltung bilden sie schwere Verhaltensstörungen aus. Farbmaus-Basisfuttermischung 700 g je 25 g Gerste, Hafer, Mais, Weizen (ges. 100 g) 100 g Wellensittichfutter Die Mäuse haben eine ausgeprägte Rangordnung. Damit diese ausgebildet werden kann, müssen einander fremde Farbmäuse in einem mehrtägigen bis mehrwöchigen Prozess vergesellschaftet werden. Andernfalls kommt es zu stressigem Gejage und Beißereien. Farbmäuse stärken ihre Bindungen durch gegenseitiges Putzen. Außerdem kuscheln sie unheimlich gern. Die Gruppe schläft fast immer zusammen in Häuschen oder Höhlen. 300 g Exotenfutter 50 g Buchweizen Farbmauswissen je 50 g Grassamen und Unkraut-/Wildsaaten 50 g Mischung Fettsaaten (Kürbiskerne, Kardi, Sonnenblumenkerne), Kleinsaaten, Milo, Dari, Trockengemüse, Paddyreis, Getreideflocken, Puffreis, Kräuter und andere Leckereien. Farbmäuse sind durchaus anspruchsvolle Tiere. Informieren Sie sich daher genau über diese Mäuseart, bevor Sie sich die Tiere anschaffen. Dieser Informationsflyer bietet Ihnen eine Hilfestellung bei Anschaffungsüberlegungen. Die hier festgehaltenen Informationen reichen für die artgerechte Farbmaushaltung nicht. Weiterführende Informationen bieten das Wiki und das Mäuseforum des Tierschutzvereins Mäuseasyl e.V. auf www.maeuseasyl-verein.de. Bei Fragen zu Farbmäusen wenden Sie sich via E-Mail über [email protected] an uns. Anschaffung · Haltung · Ernährung Herausgeber/Impressum: Mäuseasyl e.V. Registernummer: VR 6000 Registergericht: Dortmund www.maeuseasyl-verein.de [email protected] © 2015 Mäuseasyl e.V. Verhalten · Gesundheit · Tierarzt Die Anschaffung Die Farbmaushaltung Farbmäuse sind oft in Tierheimen zu finden. Bei privaten Nothilfen und Tierschutzvereinen wie dem Mäuseasyl e.V. und der Nagerhilfe wird man ebenso fündig. Tierschutzvereine geben Farbmausböcke in der Regel kastriert ab. Farbmäuse sind Beobachtungstiere. Außerhalb ihres Geheges fühlen sie sich unwohl. Jedes Herausnehmen aus dem Revier bedeutet Stress. Als Haustier für Kinder sind die stressanfälligen, verletzlichen Farbmäuse daher nicht geeignet. Mäuse sollten nicht im Zoohandel »gekauft« werden. Die dortigen Tiere stammen meist aus Massenvermehrungen: Ein Bock und ca. drei bis vier Weibchen – oft Geschwister – produzieren in winzigen Boxen lebenslang pausenlos die »Verkaufsware«. Dem Zoohandlungspersonal fehlt oft das notwendige Fachwissen: Böcke und Weibchen werden zusammen verkauft (der Überraschungsnachwuchs lässt nicht lange auf sich warten) und zu kleine Käfige empfohlen. Farbmäuse fühlen sich in Gruppen ab vier Tieren wohl. Sie brauchen ein Gehege ab 100 cm x 50 cm x 60 cm (BxTxH) mit mindestens einer Zwischenebene und großen Belüftungsflächen (Urin bildet reizenden Ammoniak, der verfliegen muss). Das Inventar besteht aus unbehandeltem Holz, Keramik, Ton, Pappe etc. Plastik gehört nicht ins Mäusegehege – Lebensgefahr! Gesundheit und Tierarzt Farbmäuse haben ein schwaches Immunsystem. Atemwegsinfektionen sind typische Farbmauskrankheiten. Schnattern oder fiepen Mäuse, müssen sie dem Tierarzt vorgestellt werden. Unbehandelt enden Atemwegsinfekte tödlich. Als Untergrund eignen sich Rindenmulch oder Hanf-, Kleintier-, Leinstreu (Eurolin) und andere staubarme, natürliche Streuarten. Das Gehege wird niemals komplett gereinigt, da dies zum Verlust des Gruppengeruchs und somit zu Streit führt. Eine regelmäßige Reinigung der Kloecken sowie Teilreinigungen sind ausreichend. Farbmausböcke Auch bei Mäusen verbreiten Frauen Zickenterror. Ein kastrierter Farbmausbock gehört daher in jede Mäusegruppe. Dort sorgt er für Harmonie. Farbmausböcke werden oft zahmer als Weibchen und kommen gern auf die Hand. Farbmäuse sind ebenso anfällig für Milben- und Pilzinfektionen. Symptome sind kahle, blutige Stellen und häufiges Kratzen. Eine Behandlung ist erforderlich, da sich die Maus durch den Juckreiz zu Tode kratzt. Farbmausböcke müssen kastriert werden, da sie sonst pausenlos Nachwuchs zeugen. Potente Böcke beißen sich gegenseitig zu Tode, denn in der Mäusenatur darf sich nur der stärkste Mäusemann fortpflanzen. Zudem markieren sie ihr Territorium. Das stinkt! Auch neigen Farbmäuse zu Abszessen und Tumoren, die teils operiert werden können. Hier wird ebenso frühzeitig der Tierarzt aufgesucht. Mäusekundige Tierärzte kastrieren Farbmausböcke im Alter von sechs Wochen bis ca. einem Jahr ohne große Risiken. Kosten: 30 bis 80 Euro.