1 MONAT IN 10 BILDERN April 2016 RÜCKBLICK AUF DIE WIRTSCHAFTSTHEMEN DES VERGANGENEN MONATS Adrien Pichoud Wanda Mottu Maurice Harari Economist Analyst Analyst Index 1. USA - Unternehmensgewinne 2015 rückläufig............. 1 2. USA - Die FED wird (noch) vorsichtiger mit Zinsanhebungen................................................... 2 3. USA - keine Deflation … doch nur wenig Inflation....... 2 4. Eurozone - EZB erweitert ihr Arsenal und lockert erneut ihre Geldpolitik............................. 3 5. USA - Erholung an den amerikanischen Aktienmärkten setzt sich fort..................................... 3 6. USA - Neue Massnahmen gegen Steueroptimierung durch Sitzverlegung ins Ausland (Tax Inversion)......... 4 7. Europa - Banken unter Druck...................................... 4 8. Anleihen - Brutale Verengung der Spreads von High Yields und Schwellenländern ....................... 5 9. Schwellenländer - Rückkehr dieser Vermögenswerte bis wann ?........................................ 5 10. Wechselkurs - EUR/USD stets im Griff der EZB und der FED................................................... 6 1. USA - Unternehmensgewinne 2015 rückläufig –– Seit 2013 nimmt die US-Wachstumsdynamik tendenziell ab. Das schwache Wachstumsklima, die niedrige Inflation und steigende Gehälter führen zu einer Erosion der Margen, die sich Anfang 2012 auf Rekordniveau bewegten. Dieser Trend hat sich allerdings kürzlich verstärkt, sodass 2015 das erste Jahr seit der Rezession von 2009 war, in dem die Gesamtgewinne der US-Unternehmen abnahmen. –– Verständlicherweise war der Erdölsektor aufgrund des Preisverfalls bei Rohöl hiervon am stärksten betroffen, aber auch die Industriesektoren Maschinen, Kraftfahrzeuge und Hardware verzeichneten kräftige Gewinneinbussen, wobei auch der Einzelhandel rückläufige Zahlen meldete. Damit enttäuschten die Gesamtgewinne des Nicht-Finanzsektors 2015 angesichts eines zwar schwachen doch immerhin positiven BIP-Wachstums. –– Lässt man den Energiesektor beiseite, so können die geringeren Unternehmensrenditen als logische Entwicklung in dieser Phase des Wirtschaftszyklus gesehen werden: sechs Jahre nach Ende der Rezession schmälern steigende Kosten, insbesondere bei den Löhnen, die Margen entsprechend, zumal die Dollarstärke seit 2014 gleichfalls zu dieser Negativentwicklung beigetragen hat. Allerdings kann sich die rückläufige Gewinndynamik im gegenwärtigen Umfeld mit einem schwachen, nicht in Gang kommenden Wachstum und mit Unternehmen, die kaum über Spielraum für Preiserhöhungen verfügen, 2016 negativ auf die Entwicklung der Investitionstätigkeit und die Beschäftigungszahlen auswirken. Sie könnte sich damit letzten Endes auf das Wachstum des BIP und nicht allein auf die Aktienmärkte auswirken. SYZ Wealth Management - Tel. +41 (0)58 799 10 00 - [email protected] Jährliche Gewinnschwankungen bei Unternehmen des NichtFinanzsektors und monatliche Schwankung der Mitarbeiterzahl 800 60 600 40 400 20 200 0 0 -200 -20 -400 -40 -600 -60 -800 1960 1965 1970 1975 1980 1985 US NON FINANCIAL PROFITS YoY % US NON FARM PAYROLLS MONTHLY CHNG(R.H.SCALE) 1990 1995 2000 2005 2010 Source: Thomson Reuters Datastream Quelle: Thomson Reuters Datastream 1 Bitte beachten Sie den vollständigen Haftungsausschluss 1 MONAT IN 10 BILDERN April 2016 2. USA - Die FED wird (noch) vorsichtiger mit Zinsanhebungen –– Am 16. März beschloss die amerikanische Federal Reserve, ihren Leitzins nicht anzuheben und beliess ihn damit bei 0,50 %. Dieser Beschluss war ebenso wie die nach unten korrigierten Erwartungen bezüglich der Leitzinsentwicklung allgemein nach einem durchwachsenen Jahresbeginn mit entsprechend schlechten Wirtschaftszahlen erwartet worden. Die Future-Märkte gingen (und gehen) nahezu gar nicht von einer Zinsanhebung bis zum Jahresende aus. –– Im vergangenen Dezember gingen die Mitglieder der FED ihrerseits davon aus, den Leitzins im Laufe des Jahres 2016 vier Mal anheben zu können. Indem sie 16. März ihre Erwartungen für dieses Jahr auf zwei Zinsanhebungen zurücknahm, lieferte die FED kein Dementi für ihren seit 2014 vorherrschenden übertriebenen Optimismus, sind doch mittlerweile die Abwärtskorrekturen ihrer Erwartungen zu einer Konstante geworden (siehe Schaubild). –– Aus den jüngsten Erklärungen von Janet Yellen lässt sich allerdings herauslesen, dass sich die FED inzwischen der unerwünschten Negativfolgen bewusst geworden ist, die eine Anhebung der Leitzinsen und damit eine Verteuerung des Dollars weltweit aber auch für die US-Wirtschaft mit sich brächte: Druck auf die Rohstoffpreise, auf die Konjunktur der in Fremdwährung verschuldeten Schwellenländer, Druck auf solche Länder, deren Währung an den Greenback gekoppelt ist (allen voran China), aber auch Druck auf die US-Exportwirtschaft, auf die Inflation in den USA und damit auf die „pricing power“ des Binnensektors. Angesichts der gegenwärtigen Wirtschaftslage werden in Zukunft Janet Yellen zufolge „in den kommenden Jahren nur graduelle Anhebungen des Fed Funds-Satzes gerechtfertigt sein.“ Trotz dieser Vorsicht und der Abwärtskorrekturen ist ein Unterschied zwischen den Erwartungen der Zentralbank und denen der Märkte auszumachen, der als übertriebener Pessimismus seitens der Investoren bzw. als ungerechtfertigter (wenngleich verhaltener) Optimismus der FED ausgelegt werden kann. Entwicklung der Projektionen zur Federal Funds Rate durch die FOMC-Mitglieder seit März 2015 und künftiger impliziert vom Markt antizipierter Satz 4% Mar 2015 Jun 2015 Sep 2015 Dec 2015 3% Mar 16 FOMC projection Fed Fund futures 2% 1% Current 0% 2015 2016 2017 2018 Quelle: Federal Reserve, Bloomberg 3. USA - keine Deflation … doch nur wenig Inflation –– Doch warum gewinnt die Inflation nicht an Fahrt? Diese Frage steht derzeit im Mittelpunkt der Überlegungen innerhalb der US-Notenbank, die sich mit einer bisher nie dagewesenen Situation konfrontiert sieht: einer offenkundigen Vollbeschäftigung ohne jeglichen spürbaren Preisanstieg. Egal, welche Massnahmen auch ergriffen werden (Verbraucherpreise, Deflator der Konsumausgaben, Stundenlöhne, Index der Arbeitskosten usw.), die Inflation bleibt niedrig (siehe Schaubild). Jährliche Schwankung des Verbraucherpreisindex (CPI), des Deflators der Konsumausgaben ohne Energie und Lebensmittel („Kern-PCE“), der Stundenlöhne und des Index für Arbeitskosten (ECI) –– Es gibt vielfältige Gründe für diese Schwäche: der Preisverfall bei Energie und Rohstoffen sowie der inflationshemmende Anstieg des Dollar durch Importe; die erlahmende Industrietätigkeit und eine zunehmende Anzahl von Beschäftigten im Servicesektor, die keine Gehaltserhöhungen durchsetzen können; geringe Partizipationsquote, usw. –– Die gute Nachricht lautet, dass das kurzfristige Deflationsrisiko, anders als in der Eurozone oder in Japan, sehr gering ist. Der jüngste Anstieg der Energiepreise und das allmähliche Verschwinden ihrer Ursachen bewirkten ein Anziehen der Inflation, nachdem diese im Vorjahr nahe null lag. Dennoch ist die Aussicht auf eine baldige Rückkehr zur Zielmarke von 2 % für die FED noch Zukunftsmusik (sie selbst erwartet sie für 2018) und hängt darüber hinaus von einer nachhaltigeren Steigerung der Löhne ab. Damit stahlen die Stundenlöhne der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Arbeitslosenquote, die für gewöhnlich bei der Veröffentlichung der Monatsberichte zur amerikanischen Arbeitsmarktlage im Vordergrund stehen, (fast) die Schau. Quelle: Thomson Reuters Datastream 2 Bitte beachten Sie den vollständigen Haftungsausschluss 1 MONAT IN 10 BILDERN April 2016 4. Eurozone - EZB erweitert ihr Arsenal und lockert erneut ihre Geldpolitik –– Angesichts des geringen Wachstums und der niedrigen Inflation bei zugleich hoher Staatsverschuldung gelten die Zentralbanken mittlerweile als letzte Anlaufstelle, sobald die Konjunktur Schwächeanzeichen zeigt. Wenn die FED und die BoE inzwischen bereits wieder über eine Normalisierung nachdenken (ohne dies jedoch derzeit tatsächlich bewerkstelligen zu können), so sind die BoJ und EZB davon noch weit entfernt, denn Letztere sind noch vollauf damit beschäftigt, ihre Volkswirtschaften aus den Fängen der Deflation zu befreien, die der Überalterung der Bevölkerung, der hohen Staatsverschuldung sowie der zurückhaltenden bzw. restriktiven Haushaltspolitik geschuldet ist. –– Den letzten Versuch startete die EZB, die gerade einmal ein Jahr nach dem Start ihres Kaufprogramms für Staatsanleihen (QE) im März dessen Umfang (von 60 auf 80 Milliarden Euro pro Monat) ausweitete, darin auch Unternehmensanleihen (aus dem Nicht-Bankensektor) aufnahm und Banken Kredite mit Negativzinsen zusagte, damit diese an die Privatwirtschaft weitergegeben werden. –– Diese neuen Massnahmen dürften mit Sicherheit zu einer Ausdehnung der EZB-Bilanzsumme führen, die demnächst 30 % des BIP ausmachen wird (womit sie allerdings noch weit hinter Japan bleibt). Dennoch bleibt offen, ob sich diese Massnahmen auf das Wirtschaftswachstum positiv auswirken werden, denn dies hängt im Wesentlichen von dem Willen und vor allem von den Möglichkeiten der Banken ab, ihre Kreditvergabe angesichts der eher geringen Nachfrage und der Niedrigzinsen, die eine Rendite kaum mehr sicherstellen, auszuweiten. Bilanzsummen der Zentralbanken (in Prozent des Inlands-BIP) 45% 90% 40% 80% 35% 70% 30% 60% 25% 50% 20% 40% 15% 30% 10% 20% 5% 10% 0% 2008 0% 2010 FED ECB 2012 BoE 2014 2016 BoJ (LHS) Quelle: SYZ AM 5. USA - Erholung an den amerikanischen Aktienmärkten setzt sich fort –– Seit einigen Monaten korreliert der US-Aktienmarkt mit dem Cesi-Überraschungsindex. Dieser weist seit dem dritten Quartal des letzten Jahres kontinuierlich in den Negativbereich. –– Diese Konjunkturflaute spiegelte sich in den enttäuschenden Werten der Wirtschaftsindikatoren wider (erlahmender Dienstleistungssektor, geringere Beschäftigungszahlen usw.), hinzu kommt allerdings auch die amerikanische Zentralbank, die durch die Anhebung ihres Leitzinses damit begonnen hat, ihre Politik des billigen Geldes zurückzufahren. Darüber hinaus wurden die Aktienkurse weltweit von den einbrechenden Rohstoffpreisen abgestraft. –– Dieser Abwärtstrend des Citi-Wirtschaftsindex erreichte schliesslich Anfang Februar seinen Tiefststand und zog daraufhin den Standard & Poor’s 500 mit, der sich jüngst (seit Anfang Februar) um mehr als 6 % erholen und das Quartal positiv abschliessen konnte (+0,8 %). –– Die Befürchtungen gegenüber der US-Konjunktur haben inzwischen abgenommen, so stabilisierte sich der Einkaufsmanagerindex ISM (Non-Manufacturing), und auch in der Industrie war eine leichte Besserung zu verzeichnen. Zudem übertraf die Zahl der im Februar und März neu geschaffenen Arbeitsplätze die Konsenserwartungen. Diesen diversen Faktoren ist es zu verdanken, dass es in den USA (bislang) nicht zu einem heftigen Wachstumseinbruch gekommen ist. Die wahrscheinlichste Entwicklung dürfte ein weltweit zwar positives doch schwaches Wachstum mit einer Inflationsrate von leicht über null sein. Kurs des Standard & Poor’s 500 und des CitiÜberraschungsindex in den USA 10 2150 0 2100 -10 2050 -20 2000 -30 1950 -40 1900 -50 1850 -60 1800 OCT S&P 500(R.H.SCALE) Citi US Surprise index NOV DEC JAN FEB MAR Source: Thomson Reuters Datastream Quelle: Thomson Reuters Datastream 3 Bitte beachten Sie den vollständigen Haftungsausschluss 1 MONAT IN 10 BILDERN April 2016 6. USA - Neue Massnahmen gegen Steueroptimierung durch Sitzverlegung ins Ausland (Tax Inversion) –– Die US-Regierung überraschte die Anleger mit der Ankündigung von Massnahmen gegen Unternehmenszusammenschlüsse aus steuerlichen Gründen. So musste beispielsweise der Pharmahersteller Pfizer seine geplante Megafusion mit dem irischen Hersteller Allergan abblasen. Damit muss Pfizer auf das Botox-Knowhow von Allergan ebenso verzichten wie auf eine Sitzverlegung nach Irland mit entsprechenden Steuereinsparungen. –– Derartige Konstrukte werden als Tax Inversion bezeichnet, wobei es darum geht, einen Wettbewerber zu übernehmen, dessen Sitz im steuerlich attraktiveren Ausland liegt. So waren in Kanada und Irland, deren Körperschaftsteuersätze unter 20 % liegen (gegenüber rund 24 % in den USA) in den vergangenen Jahren zahlreiche Unternehmensübernahmen durch US-Firmen zu verzeichnen. –– Allerdings hat sich inzwischen der Ton im amerikanischen Kongress geändert. Auf Druck von Präsident Obama schuf das Finanzministerium neue Regelungen, um dieses Steuerschlupfloch für amerikanische Unternehmen zu schliessen. Angesichts dieser neuen Sachlage gab Pfizer sein Übernahmeprojekt auf, wobei den Allergan-Anlegern nach Ankündigung dieser Massnahme Kursverluste von über 20 % entstanden. Entwicklung des Allergan-Werts 320 320 300 300 280 280 260 260 240 240 220 01.16 220 02.16 03.16 04.16 Allergan PLC share price Quelle : Bloomberg 7. Europa - Banken unter Druck –– 2016 ist für alle die Anleger, die auf europäische Finanzwerte gesetzt hatten, ein schwieriges Jahr. Man braucht nicht bis nach Spanien oder Italien zu reisen, um Banken zu finden, deren Jahresrendite erschaudern lässt, hierzu genügt ein Blick auf die Deutsche Bank. –– Seit dem Vorstandswechsel 2015 betreibt die Bank einen radikalen Umbau hin zum Kerngeschäft, in dessen Rahmen Tausende von Arbeitsplätzen wegfallen. Trotz erheblicher Bemühungen des Vorstandschefs John Cryan will sich auf den Märkten diesbezüglich kein Vertrauen einstellen, sodass die Aktie im ersten Quartal mit einer Negativperformance von 33 % herb abgestraft wurde. Noch beunruhigender sind Gerüchte, denen zufolge die Bank nicht in der Lage sei, die AT1-Zinskupons von 6 % zu bedienen, was wiederum die jüngste Volatilität der Aktie sowie die Höhe des CDS erklärt. –– Viele Experten, so auch die Ratingagentur Moody’s, gehen allerdings davon aus, dass die Bank die erforderlichen Umstrukturierungen in Angriff nimmt. Dennoch sind die Marktkonditionen sowie das Anlegervertrauen gegenüber der deutschen Grossbank von einer gewissen Zurückhaltung geprägt. Entwicklung Deutsche Bank-Aktie und CDS 5 Jahre 35 300 30 250 25 200 20 150 15 100 10 07.15 50 10.15 01.16 04.16 Deutsche Bank share price Deutsche Bank CDS 5Y (R.H.S) Quelle: Bloomberg 4 Bitte beachten Sie den vollständigen Haftungsausschluss 1 MONAT IN 10 BILDERN April 2016 8. Anleihen - Brutale Verengung der Spreads von High Yields und Schwellenländern –– Seit einem Jahr sind die Auswirkungen der gefallenen Erdölpreise auf den US-Energiesektor in Form beträchtlich höherer Risikoaufschläge für diesen Sektor zu verspüren, wovon in einer zweiten Phase sämtliche Zinsspreads der US-HighYield-Anleihen ebenfalls betroffen waren. Letztere erreichten im vergangenen Februar ihr Allzeithoch für vier Jahre. Diese Entwicklung war ebenfalls bei USD-Anleiheemittenten aus den Schwellenländern zu beobachten, was sich durch Befürchtungen im Hinblick auf deren Wachstumserwartungen angesichts eines starken Dollar erklärt. Risikoaufschläge für USD-Anleihen „High Yield“ und „Schwellenmärkte“ (bp) –– Allerdings hat sich dieser Trend seit Mitte Februar gewendet, da sich die Preise der an das Weltwirtschaftswachstum gekoppelten Aktiva (Aktien, Rohstoffe, Anleihen) allgemein erholten. Diese abnehmende Risikoscheu wurde im März noch weiter von den Ankündigungen der EZB und der FED gefördert, was für die Konjunktur der Schwellenländer aufgrund des geringer gewordenen Drucks auf den US-Dollar eine Verschnaufpause darstellte. Die Erholung bei den Schwellenländeranleihen machte diese 2016 im Anleiheteil zu einer der besten Vermögensklassen. –– Die Attraktivität zusätzlicher Erlöse aus Schwellenländeranleihen bzw. aus Anleihen schwächerer Unternehmen ist vor allem angesichts der zu Jahresbeginn verzeichneten Werte gerade in Zeiten, zu denen man für Cash (fast) nichts erhält und zu denen „risikofreie“ Rentenpapiere kaum Zinsen abwerfen, das globale Wachstum jedoch positiv verläuft, nicht von der Hand zu weisen. Die den schwankenden Wachstumserwartungen gegenüber der Weltwirtschaft sowie den Rohstoffpreisen inhärente Volatilität muss hierbei allerdings in Kauf genommen werden. Quelle: Thomson Reuters Datastream 9. Schwellenländer - Rückkehr dieser Vermögenswerte bis wann? –– Die Aktiva der Schwellenländer entwickeln sich häufig parallel, wie dieses Schaubild zeigt (Aktien aus Schwellenländern und asiatische Währungen gegenüber dem Dollar). Während die asiatischen Währungen gegenüber dem US-Dollar Boden gutmachen, verzeichnen die jeweiligen Aktienmärkte in absoluten Werten ebenfalls positive Performances (und umgekehrt). –– 2015 verlor der Asia Dollar Index rund -6 % und der EUR -10 % gegenüber dem Dollar, wobei der Dollar Index um +9 % zulegen konnte. Parallel dazu gerieten die Aktienmärkte der Schwellenländer gleichfalls unter Druck und schlossen das Jahr mit -8 % ab. –– Nach einem schwierigen Jahresbeginn liess der zurückgekehrte Risiko-Appetit die Wertpapierkurse der Schwellenländer ab Februar wieder stark anziehen. Bis Ende März hatten der Asia Dollar Index seit Jahresbeginn um +1,6 %, der MSCI EM um +2,4 % und Schwellenländerpapiere um 5,2 % zugelegt. –– Es ist interessant, dass eines der Länder mit der besten Entwicklung für 2016 kein anderes als Brasilien ist, das sich zugleich in einer der schwersten politischen und wirtschaftlichen Krisen seiner Geschichte befindet. Sein Aktienindex legte um 15,5 % zu, der BRL gewann 9,7 % gegenüber dem USD und die Anleihen in Landeswährung sowie in Hartwährung verzeichnen gleichfalls eine positive Entwicklung. Entwicklung MSCI EM und Asia Dollar Index 1250 124 122 1150 120 118 1050 116 950 114 112 850 110 108 750 106 104 2011 650 2012 2013 2014 2015 2016 Asian Dollar Index MSCI EM (RH) Quelle: Thomson Reuters Datastream –– Diese Rallye der Schwellenländer dürfte schnell prekär werden, sollte die FED mit ihren Zinsanhebungen eine aggressivere Politik verfolgen, in deren Folge es zu einer Aufwertung des Dollar käme (sodass die Währungen der Schwellenländer ebenso wie deren Aktienmärkte entsprechend unter Druck gerieten ...). 5 Bitte beachten Sie den vollständigen Haftungsausschluss 1 MONAT IN 10 BILDERN April 2016 10.Wechselkurs - EUR/USD stets im Griff der EZB und der FED –– Ende März erreichte der Euro gegenüber dem Dollar mit 1,14 seinen Höchststand seit fünf Monaten, was einer Stärkung im Monatsverlauf von 4,5 % entspricht. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen den nach unten korrigierten Erwartungen an die FED-Geldpolitik zu verdanken. Parallel dazu führten die Ankündigungen der EZB nicht zu der erhofften Abwertung des Euro, da sie angekündigt hatte, keine weiteren Leitzinssenkungen mehr vornehmen zu wollen. –– In Wirklichkeit folgt der Euro/Dollar-Wechselkurs seit mehr als einem Jahr den Pendelbewegungen zwischen den beiden weltweit wichtigsten Zentralbanken. Ein Kurs von 1,10 scheint ausgewogen, eine Abweichung hiervon in eine Richtung würde den Zielen der FED zuwiderlaufen und in die andere Richtung denen der EZB. Ein steigender Dollarkurs belastet die Wirtschaftstätigkeit und überträgt die De(sin)flation vom Rest der Welt auf eine US-Wirtschaft, deren Inflationsrate zu gering ist, um die FED vollends zu befriedigen. Umgekehrt belastet ein zu starker Euro das seit zwei Jahren zu verzeichnende schwache Wachstum, wobei die EZB auf absehbare Zeit jegliche Hoffnung auf eine sich von der Null-Prozentmarke entfernende Inflationsrate, einem Wert, dem sie seit zwölf Monaten sehr nahekommt, aufgeben müsste. Euro gegenüber US-Dollar seit Anfang 2015 1.22 1.20 1.18 1.16 1.14 1.12 1.10 1.08 1.06 1.04 J F USD/EURO M A M J J A S O N D J F M Source: Thomson Reuters Datastream Quelle: Thomson Reuters Datastream –– Damit ist das Euro-Dollar-Verhältnis von rund 1,10 das sozusagen „unverrückbare“ Ergebnis der Geldpolitik seitens der FED und EZB. Eine anhaltende und spürbare Abweichung hiervon scheint sehr unwahrscheinlich. Angesichts der geringen Wachstums- und Inflationswerte auf beiden Seiten des Atlantiks bleibt den Mitgliedern der jeweiligen Zentralbank nichts anderes übrig, als (zumindest verbal) zu intervenieren, um den Wechselkurs in der Balance zu halten und darauf zu hoffen, dass der Gegner nicht zu hart retourniert ... 6 Dieses Werbedokument wurde von der SYZ-Gruppe (hierin als «SYZ» bezeichnet) erstellt. 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