II _t-t - Eckhard Lietzow

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Scharlachspinte sind
mit einer Länge von
36-39 cm die größte
Spintart Afrikas.
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G Brutntög)lichkeiten.
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Abb.rechts: Scharlachspinte benötigen
in der Volierenhaltung besonderes zusatzfutter, um einer Ausbleichung des
Rotgefieders vorzu be u ge n.
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Familie der Spinte (Meropidae)
umfasst 25 Arten bei 52 Unterarten.
Je nach Svstematiker werden diese
drei oder acht Cattungen zugewiesen. Hier
soll dem Vorgehen von FRY gefolgt werden, der sich mit dieser Vogelfamilie intensiv beschäftigt hat (s. Literaturhinweise).
Danach sind alle afrikanischen Spinte der
Cattung Merops zuzuordnen. Von den 1B in
Afrika vorkommenden Arten bewohnen
vier auch Asien und Europa (Bienenfresser
s. VOLIERE 8/2002, Malaienspint s. VOLIERE
10/2001), Etwa die Hälfte davon ist bisher
nach Deutschland eingeführt worden,
allerdings nur funf Arten mehrfach und in
nennenswerten Stückzahlen.
In Afrika
Bevorzugter Lebensraum der afrikanischen
Spinte ist die baumbestandene Savanne.
Wasserläufe oder Seen in der Nähe sind
nicht unbedingt erForderlich, wenn das
Angebot an Nahrung ausreichend ist. Dieser entziehen die Sointe die lebensnotwen-
dige Feuchtigkeit. Andererseits sind einige
Arten oft im Bereich der Mangrovenwälder
anzutreffen, hier konzentriert sich das Nahrungsangebot in Form von Libellen, Moskitos und Schmetterlingen. Arten, die bevorzugt an Flussläufen leben, nutzen in der
Regel die während der Trockenzeit hohen
Uferboschu ngen als Brutkolonie.
Mangrovenhabitat der Blauwangen- und Weißkehlspinte an der Küste von Tne Gambia.
Die voliere 26. Heft 7 (2003t. seiten 193-224
197
Deutscher wissenschaftlicher Anzahl verbreitung
der uA
Name
llame
Von der Westküste unterhalb der
Weißkehlspint Merops atbicollis 1
Sahelzone bis Athiopien/Somalia,
westlich bis zum Kongo,
sudostwärts bis U ganda/Iansania.
Weißstirnspint Merops bultockoides
Scharlachspint Merops
nubicus
1
2
Unterhalb der Sahelzone in einem
'1.000 km breiten Streifen
gut
Senegal bis Tansania.
In SüdafrikaUAM. n. nubicoides.
Merops
Bfauwangenspint Merops
bullocki
2
persicus 2
nem Buschland anzutreffen, aber auch in
fast vegetationslosen Dunengebieten und
am Rand der Caleriewälder. Diese Vögel sind
innerhalb Afrikas Teilzieher. Cebrutet wird
im nördlichsten Bereich des Verbreitungs-
ist ein schmaler Streifen
direkt unterhalb der Sahara, westlich beginnend im Nord-Senegal, ostwärts bis zum
Sudan und Athiopien. Teilweise finden auch
Bruten im Westen von Kenia und Tansania
statt. Außerhalb der Brutzeit streifen die
Vögel in meist kleinen Cruppen dem Futterangebot entsprechend umher. Das südgebietes. Das
Vom Kongobecken bis Tansania,
sudlich bis Ost-Südafrika,
westlich bis Angola.
vom
Rotkehlspint
(Merops atbicottis)
Der Lebensraum der Weißkehlspinte ist vielschichtig. Ahnlich wie die meisten Spinte
sind sie vorwiegend in spärlich bewachse-
Weißkehlspint
Tabelle 1: Übersicht uber häufig eingefuhrte Bienenfresser-Arten
lichste Vorkommen liegt dann etwa im
Vom Senegal bis zur Zentralafrikanischen Republik. UA
M. b. frenatus; Sudan, Athiopien,
Uganda, NW-Kenia.
p. persicus von Agypten mit
nterbrechungen bis NW-lndien,
uberwintert in Ost- und Süd-
M.
U
afrika. M. p.chrysocerus:
The Cambia/Senegal bis Kamerun.
Kongo. Vereinzelt sind Weißkehlspinte
sogar schon in Sudafrika beobachtet worden.
Diese Nord-Sud-Wanderung erklärt auch,
dass wir erst bei unserem dritten Besuch
von The Cambia nach längerem Suchen
fundig wurden. Hier leben die Vögel vorwiegend am Rande des River Cambia in den
Mangrovenbereichen. Die Art ist weniger
gesellig als die meisten Spintarten. In The
Cambia sind gemäß der Check-list der Bri-
tish Ornithologists Union maximal
Sind keine Uferböschungen vorzufinden,
trifft man diese Vögel sehr oft in Stein-
bruchen und Sandgruben an. Hier werden
teilweise auf engstem Raum Brutröhren im
Abstand von weniger als 50 cm gegraben.
Diese Röhren führen in der Regel zunächst
waagerecht, nach etwa zwei Drittel der
Länge dann abfallend bis zur eigentlichen
Brutkammer, die einen Durchmesser von
20 bis 30 cm aufweist. Die Länge der RÖhren
je nach Spintart und Bodenbeschaffenheit zwischen einem halben und
zwei Metern Länge. Einige Arten benötigen
keine Steilwände, sie nutzen nur leichte
Bodenwellen oder sogar ebenes Celände.
Die dort gegrabenen Röhren verlaufen in
der Regel zwischen 15 und 50 Crad abfallend zur Brutkammer.
schwankt
Spinte sind Ansitziäger, die ihre Nahrung
vorwiegend im Flug erbeuten. Zu diesem
Ansitz (wenig belaubte Zweige, Wurzeln in
Steilwänden oder auch Leitungsdrähte)
kehren sie in der Regel nach dem Beuteflug
zuruck. Die kleinste Art, der Zwergspint,
benutzt als Ansitz auch dickere Crashalme
und SchiF, Bei den meisten Arten ist der
Nahrungsanteilan Bienen und Wespen sehr
hoch, es werden aber auch Heuschrecken,
Libellen, Schmetterlinge, Termiten und jegliche Art von Fliegen aufgenommen. Nach
Ruckkehr zur Sitzwarte wird das Beutetier
durch mehrFaches Aufschlagen getötet
oder zumindest betäubt, Bienen und Wespen werden zusätzlich auf der Sitzwarte
198
gerieben, um Stachel und Cift zu entFernen. Vor dem Verschlucken wird die Beute
teilweise kurz in die Luft geworfen und wie-
der aufgefangen. Oftmals hat es
den
Anschein, als solle dadurch die richtige Lage
erzielt werden. Rotkehlspinte konnte ich in
West-Afrika auch bei der Jagd am Boden
beobachten. Auf der oberen Kante der
Steilwand im Cras sitzend wurden durch
kurze Fluge, fast nur Sprünge, verschiedene Käfer erbeutet. Unverdauliche Teile der
Beutetiere werden als Speiballen ausgeschieden.
Die Brutzeiten in Freiheit richten sich nach
dem Nahrungsangebot, meist ist
die
Regenzeit vorausgegangen. Selbst innerhalb einer Art kann sie so geographisch
bedingt stark schwanken. Während der
Vorbereitungen zur Brut ist beivielen Arten
ein interessantes Balzverhalten festzustel-
An-
sammlungen von 40 Vögeln beobachtet
worden. Wir konnten im Bereich von Tendaba im Januar nur wenige Einzelvögel und
Paare ausfindig machen. Berichte aus den
Brutgebieten der Weißkehispinte sprechen
auch nur von lockeren Kolonien mit wesentlich geringeren Individuen als beim
Rotkehl- oder Scharlachspint. So wird eine
Kolonie erwähnt, die zwar bis zu 250 Vögel
umfasste, jedoch nur bei einer Brutdichte
von acht Niststätten pro ha. Die Röhren
werden vorwiegend in leichte Bodenwellen
oder in den ebenen Boden im Schutz eines
leichten Bewuchses gegraben. lm Dunenbereich der Sahara brüten die Vögel sogar
auf völlig vegetationslosem Boden. Hier
kommt es allerdings in Zeiten mit schweren
Sandsturmen und enorm hohen Temperaturen zu großen Verlusten bei Nestlingen
und auch Altvögeln. Entsprechend groß
sind die Celege (6 bis 7 Eier). Ausgeprägt bei
Balzflug
dieser Art ist die Versorgung der Jungen
durch die bereits angesprochenen Helfer.
bietet das Männchen seiner Auserwählten
Weißkehlspinte gehören zu den am häufig-
ein Futtertier an, welches auch ubernommen wird. Bei der dann folgenden Kopulation kommt es allerdings häufig vor, dass
sten eingeführten afrikanischen Spintarten. Mit einem Körpermaß von etwa 20 cm,
aber den um bis zu 12 cm verlängerten
Schwanzfedern wirken die Vögel eher
schlank. Die kontrastreiche Schwarz-Weiß-
len: Nach einem kurvenreichen
sich das Männchen seine Beute zurückholt,
wenn das Weibchen mit dem Verzehr nicht
schnell genug war. Als Besonderheit istfestzuhalten, dass einige Arten bei der Aufzucht ihrer Jungen von so genannten oHelferno unterstutzt werden. Hierbei handelt
es sich meist um die Jungen der vorlährigen Brut, aber auch um unverpaarte Altvögel der Sippe.
Färbung des Kopfes hebt sich von der blas-
sgrünen Ruckenpartie und dem bläulichen
Burzelbereich gutab. Die Brust- und Bauchpartie trägt auf weißlichem Crund einen
blaugrunen Schimmer.
Trotz regelmäßiger lmporte sind in der
deutschsprachigen Literatur
so gut
wie
Die voliere 26, Heft 7 Qoo3l, seiten 193-224
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Abb. oben links: Porträt eines WeißkehF
spintes.
Abb. oben rechts: Porträt eines Blau'
wangenspintes.
Verbreitungsgebiet cler vorgestellten
Arten ßiehe auch Tabelle
1).
Abb. unten: Porträt eines Rotkehl'
spintes.
Weißkehlspint
!
Weißstirnspint
|_|
Schartachspint
n
Rotkehlspint
n
Bhuwangenspint
Alle Aufnahmen
und Zeichnung der Karte:
Verfasser
ü
Trotz der beachtlichen Celegegrößeflogen nie mehr als drei Junge
aus, der Anteil unbefruchteter Eier lag bei etwa einem Drittel.
Scharlachspint
(Merops nubicus)
Scharlachspinte bevorzugen als Lebensraum offene Savannenlandschaften mit spärlichem Baumbestand. Besonders bei dieser
Art ist auffällig, dass sie sich gern in Cesellschaft von Qroßtieren
aufhält und diese sogar als Ansitz benutzt. Die von den Tieren aufgescheuchten Insekten sind dann eine leichte Beute für die VÖgel.
ebenso werden Bereiche mit Buschbränden stark frequentiert, da
hier ebenfalls reiche Beute durch auffliegende Insekten zu erwarten ist. In The Cambia werden die VÖgel daher oVettern des Feuers( genannt. Dort haben wir mehrfach Scharlachspinte an abge-
brannten Flächen beobachten kÖnnen.
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Westafrikanischen
Küste bis nach Somalia an der Ostkuste von etwas oberhalb des
Aquators bis auf 15" nördlicher Breite, also etwa bis zur Crenze zwi-
200
Die Voffere 26,Heft7 l2OO3l, Selten 193-224
Abb. links: Porträt eines weißstirnspintes.
Abb. unten: Porträt eines Scharlachspintes.
cm auf die verlängerten Schwanzfedern
enffallen, der größte Spint Afrikas. Als
Crundfärbung herrscht ein helles Karminrot vor, auf den Flugeln ins Bräunliche übergehend; Kopf und Kehle sind grünlich blau,
der Augenstreif reicht bis zum Ende der
blauen Maske und ist schwarz. Bürzel und
Schwanzdecken weisen ein helleres Blau als
der Kopf auf. Die zweite Unterart, der Karminspint (M. n. nubicoides), ist an der karminroten Kehle zu erkennen. Diese VÖgel
schen dem Senegal und Mauretanien.
Scharlachspinte sind Teilzieher. Cebrutet
wird im nördlichen Verbreitungsgebiet, die
anschließende Wanderung erFolgt in Richtung Suden. Als Nistplatz nutzen die Vögel
vorwiegend Steilufer an Flussläufen; hier
werden die bis zuzwei Meter langen Oänge
besiedeln den sudlichen Bereich Afrikas
unterhalb des Aquators. Jungvögel gleichen nahezu den Eltern, nur zeigt sich
anstatt der karminroten Färbung
ein
stumpfes Braun. Wie bereits oben erwähnt,
muss auch diesen Spinten zur Erhaltung
des
Rotgefieders
ein
entsprechendes
mit anschließender Brutkammer gegraben.
Es wurden schon bis zu 30 Röhren pro Quadratmeter gefunden. Riesige Kolonien von
Tusatzfufter gereicht werden. In der Volierenhaltung sind Scharlachspinte des öfteren in Zoos und Vogelparks anzutreffen. In
mehreren Hundert Vögeln sind nicht selten. FRY (984) berichtet sogar von Koloni-
einen herrlichen Anblick.
en mit
größeren Cruppen gehalten, bieten
sie
mehreren
Vögeln.
Tausend
Stehen keine Steil-
wände zur
Venfu-
gung, werden ausnahmsweise auch
leichte Bodenwellen oder sogar ebener Boden zur Anla-
ge der Brutkam-
mern
genutzt.
Nicht selten brüten
in der selben Kolo-
nie auch Rotkehrspinte.
Der Scharlachspint
ist mit einer
lm Altervon 35Tagen haben iunge Weiß'
stirnspinte ihre Höhle bereits verlassen.
Die voliere 26, Heft 7 Qoo3l, seiten 193-224
Ce36
bis 39 cm, wobei 12
samtlänge
von
201
Doch auch bei einigen privaten VogelliebT
habern sind die Vögel inzwischen vertreted
Sie können sehr
gut mit
Rotkehlspinten
vergesel lschaftet werden. BruterFol ge stel ten sich in den vergangenen Jahren in mehI
reren Haltungen ein, die erste gelungene
Zucht in Deutschland durfte 1993 im Vogelpark Walsrode erfolgt sein. Erst hier hat
man zuverlässige Brutdaten sammeln können, die aus dem Freiland nur fur wenige
Spint-Arten vorliegen. Die Celegegröße
liegt bei zwei bis vier Eiern, nur selten daruber. Als Inkubationszeit konnten etwa 21
Tage ermittelt werden, die Nestlingsdauer
liegt bei etwa 30 Tagen.
Rotkehlspint (Grünspint)
(Merops bullocki)
Dieser Flachlandbewohner ist nicht nur in
der offenen Savanne zu finden, es werden
auch lichte Wälder, Cärten und Parkland-
schaften besiedelt. Bevorzugt werden
Cegenden, in denen sich Flussläufe oder
Binnenseen befinden oder nach wenigen
Kilometern zu erreichen sind. So haben wir
in The Cambia eine kleine Kolonie am Sami
Bolong und in der Nähe des River Cambia
bei Bansang eine größere gesehen. Ebenso
konnten im Niokola Koba NP (Ost-Senegal)
entlang des River Cambia einige kleinere
Kolonien ausgemacht werden. Entgegen
der bisher beschriebenen Arten sind Rotkehlspinte relativ standorttreu, größere
Wanderungen sind nicht bekannt.
Die in der Nähe von Bansang seit mehr als
30 Jahren bestehende Kolonie beherbergt
zur Brutzeit, die dort etwa im November
statffindet, mehr als 100 Paare. Bei Besuchen in zwei aufeinanderfolgenden Jahren konnten wir im Dezember bzw. Januar
nur maximal 50 Vögel beobachten. Die
Brutkammern sind in etwa drei bis sechs
Meter hohe Steilwände gegraben, die sich
in einem Steinbruch/Sandgrube befinden.
Der Abstand der Röhren beträgt teilweise
weniger als 30 cm. In einem Erdrutschbereich konnten wir den Querschnitt gutfeststellen: Die Röhre verlief zunächst leicht
ansteigend etwa 80 cm weit, um dann
etwas abfallend nach weiteren 50 cm in
einer Brutkammer zu enden, deren Durchmesser 25 cm betrug. In dieser Crube wird
weiterhin per Hand Sand abgebaut und mit
Eselkarren abgefahren. Die Vögel stören
sang allerdings auch beobachten, dass die
Vögel auf der Abbruchkante der Steilwand
saßen und Crashupfer aus der Bodenvege-
tation fingen.
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich in
einem schmalen Streifen von The Oambia
im Westen bis nach Nigeria im Osten. Die
zweite Unterart (M. b. frenatud schließt nach
einer Unterbrechung von fast 1000 km im
Sudan an und bevölkert weiterhin Atfriopien, Uganda und Nord-Kenia.
Rotkehlspinte sind an der Oberseite (Rücken, Flügel, Kopfplatte) grun gezeichnet,
was ihnen auch die weitere Bezeichnung
,Crunspintn einbrachte. Zwischen Kopfplat-
te und Oberrücken verwäscht das Crün ins
leicht Bräunliche. Die Kehle ist leuchtend
rot, vom Schnabel bis zum Hinterkopf ver-
läuft ein dunkler, fast schwarzer Streifen,
der das Auge einschließt. Der Bauch ist hellbraun, im Steißbereich herrscht ein kräftiges Blau vor. Die Unterart M. b. frenafus ist
an einem schmalen blauen Streifen oberund unterhalb des schwarzen Augenstreifens zu erkennen. Bei etwa einem Prozent
der Vögel ist die Kehle nicht rot, sondern
gelb. Auch Rotkehlspinte benötigen bei
Volierenhaltung das roterhaltende Tusatzfutter.
In den vergangenen Jahren wurden Rot-
kehlspinte gelegentlich eingefuhrt, hierbei
handelte es sich fast ausschließlich um die
NominatForm. Die gesellig lebenden Vögel
sollten stets in der Cruppe gehalten werden. Die heute ubliche Ceschlechtsbestimmung mittels DNA-Analyse sollte unbe-
dingt in Anspruch genommen werden.
ln
meinem Bestand stellte es sich sehr negativ heraus, dass von funf Vögeln nur ein
weiblicher vorhanden war. Die verstärkte
Werbung der Männchen störten den Brutverlauf stark, so dass es nur zu Teilerfolgen
in Brut und Aufzucht kam. Deutschsprachige Berichte über erFolgreiche Bruten liegen
meines Wissens nicht vor. FRY der sich mit
der Familie der Spinte besonders intensiv
auseinander gesetzt hat, gibt als Inkubationszeit 19 bis 2lTage an, die Nestlingszeit
mit 28 Tage. In meinem Bestand lagen die
Celegegrößen zwischen drei und vier Eiern,
als Durchschnittsmaße konnte ich 21,6 x
17 ,1 mm h= 12) ermitteln.
Bf a
uwangenspint
Kamerun und dem Tschad. Es finden teilweise saisonbedingte Wanderungen statt,
die allerdings nur uber relativ kurze Enffernungen erFolgen. Cebrutet wird im nördlichen Bereich der Verbreitung. lm Westen
von The Cambia, wo wir die Vögel beobachten konnten, sind bisher keine Bruten
registriert worden. Blauwangenspinte sind
nicht auf Steilwände angewiesen, sie graben ihre Höhlen auch in die ebene Erde. Aus
dem nördlichen Senegal sind Brutkolonien
bekannt, die jedoch kleiner sind als die der
bisher besprochenen Arten. Andererseits
wird aus Süd-Mauretanien berichtet, dass
sich Hunderte von Vögeln zum Schlafen auf
einem Baum einfanden.
Mit einer Länge von 35 bis 37 cm sind Blau-
wangenspinte nur geringfügig kleiner als
Scharlachspinte, auch diese Vögel haben
verlängerte mittlere Schwanzfedern, die
etwa 12 cm messen. Die Crundgefiederfarbe ist grün, an der Unterseite etwas heller.
Oberhalb des Auges befindet sich ein
schmaler blauer Bereich, der zum Schnabel
hin fast weiß wird. Dieser ist auch unterhalb
des schwarzen Streifens vorhanden, der
sich vom Schnabel über das Auge bis fast
zum Hinterkopf erstreckt. Die Kehle
Blauwangenspinte wurden bisher zwar des
öfteren eingeführt, aber nie in größeren
Stuckzahlen. So sind die Vögel nur sehr sel-
ten in der Volierenhaltung zu finden. Diese
großen Vögelbenötigen mehr Flugraum als
die vorstehenden Arten, da sie doch etwas
"plumper" fliegen. Angebracht sind Vo-
lieren, deren Breite nicht zu knapp bemes-
sen sein sollte. Bei einem Freund waren
Blauwangenspinte problemlos mit ver-
schiedenen anderen Spint-Arten und
Weichfressern vergesellschaftet, eine Brut
fand allerdings nicht statt; auch ist mir
zumindest aus der deutschsprachigen Literatur kein Brutbericht bekannt. Aus dem
Freiland sind einige Brutdaten dokumentiert. Die Inkubationszeit scheint von allen
Spint-Arten die längste zu sein, sie wird mit
23 bis 26 Tagen angegeben. Interessant ist
die Celegegröße, es sollen bis zu acht Eier
gelegt werden. Die Nestlingsdauer beträgt
etwa 30 Tage.
(Fortsetzung folgt)
Uteratur
(Merops persicus)
FISCHER, W. (2001): Der
sich an dieser Tätigkeit wenig, solange sie in
etwa 25 bis 30 m Enffernung stattFindet.
Rotkehlspinte sind, wie fast alle Spintarten,
Die beiden Unterarten des Blauwangenspintes sind räumlich deutlich getrennt.
Während die Nominafform im östlichen
Ansitzjäger. Die Sitzwarte befindet sich
meist in drei bis fünf Metern Höhe auf
(1):4-8.
führt, doch nicht immer sind sie erfolg-
und südöstlichen Afrika uberwintert und in
Sudwest-Asien brutet, ist die hier besprochene Unterart M. p, chrysocercus im westlichen Afrika beheimatet. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Sud-Mauretanien
an der Westkuste bis in den Osten Nigerias.
reich. Wir konnten in der Kolonie bei Ban-
Vereinzelte Sichtmeldungen
Tel.
einem wenig belaubten Zweig. Von hier aus
werden die Beutefluge (es wurden bis zu 30
Fluge in der Stunde beobachtet) durchge-
202
gibt es
ist
braun, zum Schnabel hin gelblich.
aus
(Ol
324-317.
-
Malaienspint.
FRY. C.H. (1984):
DIE VOLIERE 24
The Bee-Eaters.
- LIETZOW, E. QO02l: Bau und
Einrichtung einer Voliere für Spinte. DIE VOLIERE 25
T & A D PoVSer, Calton.
Anschrlft des verfass€ts:
Eckhard Lietzow,
Dornbuschweg 5,
D-32130 Enger,
und Fax (0 52 24\ 26 53.
Die vof iere 26. Heft 7 12003t. seiten 193-224
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),
Abb. rechts:
Bei einer volierenbepflanzung ist auf
ausreichenden Flugraum zu achten.
Hier ein weißkehlspint.
Abb. unten:
weißstirnspint
mit Beute, einem
Heimcnen.
Von Eckhard Lietzow
Nach den Ausführungen in Teil 1
meines Berichtes möchte ich
nun auf die Haltung und zucht
der Spinte in Liebhaberhand
eingehen. Bei entsprechender
Einrichtung in haltungstechnischer sicht und der Bereitschaft,
die gegenüber vieler anderer
Vogelarten erhöhten AnsPrüche
zu akzeptieren, dürfte die Pflege
von Spinten durchaus für beide
Seiten lVogel und Mensch)
zufriedenstellen d zu bewerk'
stelligen sein.
I I
lf
U
ielen Vogelf reunden wird die ualtung
von Spinten aus Zoos und Vogelparks
sicher bekannt sein Hervorheben
möchte ich hier die Zoos Krefeld, KÖln,
Nürnberg und Wuppertal und besonders
auch den Vogelpark Walsrode, In diesen
lnstitutionen werden Spinte in teilweise
recht großzugig bemessenen und ausgestatteten Anlagen gehalten und auch
gezüchtet. Nur wenige private Liebhaber
werden in der Lage sein, vergletchbar große
Anlagen zu errichten Doch bei entspre-
chendem Besatz konnen auch kleinere
Voliei'en den Vögeln gerecht werden, Oftmals ist gerade im privaten Bereich eine
intensivere Beschäftigung mit den Bedurfnissen der Insassen mÖglich, wenn sich die
Haltung auf nur wenige Arten beschränkt.
228
Die Voliere 26. Heft 8 (2003), Seiten 225-256
ln dieser etwa 14 m2 großen lnnenvoliere wurden verschiedene Spintarten gehalten und gezüchtet.
Abb. rechts: Dieser 5 wochen alte weißstirnspint wurde nach
dem Ausfliegen von den Eltern nicht ausreichend versorgt,
deshalb erfolgte ei ne Zufütterung.
Volierenhaltung
Bleiben wir zunächst bei der Volierengröße Die folgenden Überlegungen resultieren aus langjährigen Erfahrungen zweier Freunde und aus eigenen. Für die kleineren Spintarten (Cruppe von 4 bis
6 Vögeln) hat sich eine Crundfläche von etwa 6 bis 8 m2 durchaus
bewährt Hierbei sollte beachtet werden, dass nicht unbedingt nur
die Länge entscheidend ist Ein rechteckiger Crundriss im Seitenverhältnis von 2'.1oder eine unregelmäßige Crundfläche sind von
Vorteil, da Spinte sehr gewandte Flieger sind nicht nur geradeaus
fliegen möchten Blauwangenspinte und besonders Scharlachspinte, bei denen die Cruppe möglichst groß sein sollte, haben
erhöhte Ansoruche. Je nach Besatz ist eine Crundfläche von mehr
als 10 m2 anzustreben. Bei einer ,,Sommerhaltung" in Freivolieren
kann der innere Schutzraum kleiner bemessen werden, da auch in
der Übergangszeit ein kontrollierter Zugang zur Außenvoliere
gewährleistet sein sollte Bei der Volierenausstattung haben Spinte den Vorteil, dass sie die Bepflanzung nicht zerstören (sieht man
davon ab, dass eine Verschmutzung der Pflanzen durch Kot stattf inden kann, wenn die Sitzwarten unüberlegt angebracht werden)
Eine sparsame Bambus- oder Schilfbepflanzung hat sich gut
bewährt, sie gibt nicht nur dem Betrachter einen freundlichen Eindruck, auch die Vögelfühlen sich sicherlich wohler.
Die Voliere 26, Heft 8 (2003), Seiten 225-256
229
Ernährung
Die geläufige Familienbezeichnung der
zusammenfassung einiger Brutdaten der vorgestellten Arten:
splntart
Celegegröße
Wdßkehlspint
4
4
3
2
4
Weißstirnspint
Rotkehlspint
Scharlachspint
Blauwangenspint
bis 7 Eier
bis 5 Eier
bis 4 Eier
bis 4 Eier
bis 8 Eier
Brutdauer
Nestlingszelt
20 bis 21fage
20 bis 23rage
19 bis 21fage
etwa 30 Tage
29 bis 30 Tage
etwa 28 Tage
20 bis 21Tage
23 bis 26fage
etwa 30 Tage
29 bis 31fage
Spinte als ,,Bienenf resser" kommt nicht von
ungefähr Doch ist es keineswegs so, dass
sich die Vögel ausschlteßlich von Bienen
oder Wesoen ernähren. Falls diese in ausreichendem Maße zur Verfugung stehen,
bilden sie allerdings den Hauptanteil der
Nahrung. Weiterhin werden nahezu alle
Fluginsekten, aber auch Crillen, Heuschrek-
ken und verschiedene Käfer nicht verErgänzt wird sie durch Anbringung wenig
belaubter Zweige, die als Ruhe- und Sitzwarten fungieren. Außerst wichtig ist, dass
den Vögeln ausreichend freier Flugraum
zur Verfugung steht. Bei uns erfolgte der
Bodenbesatz solcher Volieren vorwiegend
durch verschiedene Regenpfeifer-Arten.
Das hat auch den Vorteil, dass Futtertiere,
die dem Napf entweichen konnten oder
durch die Spinte fallen gelassen wurden,
von den Regenpfeifern nahezu sicher am
Entweichen der Voliere gehindert wurden.
Entsprechend besteht der Bodenbelag der
Voliere zum größten Teil aus einer dicken
Sandschicht, ergänzt durch Naturboden
mit spärlichem, niedrigen Bewuchs.
Nicht nur fur die Bodenbewohner, auch f ur
die Spinte ist ein kleiner Teich, der ihnen ein
Flugbad erlaubt, äußerst wichtig. Wir haben
Wie bereits im ersten Teil beschrieben, bru-
ten Spinte vorwiegend in selbst gegrabenen Höhlen, die von den meisten Arten in
Steilwänden der Flussufer, Erosionsabbruchen oder Sandgruben angelegt wer-
muss also in der Voliere eine Möglichkeit geschaffen werden, die dieser
Oewohnheit entgegen kommt. Die Aufschichtung von Naturmaterial wird in den
seltensten Fällen zu realisieren sein. Eine
kunstliche Brutwand lässt sich jedoch mit
etwas handwerklichem Ceschick herstellen.
den.
Es
Ob die Crundkonstruktion der Wand aus
Mauerwerk oder einer drahtbespannten
Holzkonstruktion besteht, wird weitge-
hend davon abhängen, ob die Wand im
Außen- oder Innenbereich errichtet wird.
Nach Aufbringen der Putzschicht und ei-
durchlässigen Stegplatten, wird gern die
oberste Sitzwarte aufgesucht und durch
Sträuben des Nackengef teders ,,Sonne
nem entsprechenden Anstrich ist von
außen nicht mehr zu erkennen, nach welchem Verfahren gearbeitet wurde. Auf eine
ausführliche Werkbeschreibung mÖchte
ich hier verzichten, da diese in meinem
Bericht in der VOL| ERE 25, 5, 4 bis 8 ( /200),
vorgestellt wurde. Aus optischen CrÜnden
hat es sich bewährt, die Wand oben nach
vorn etwas aus dem Lot zu setzen, so halten sich die Verunreinigungen durch Kot in
getantct"
vertretbaren Crenzen.
bisher noch keinen auf dem Boden am
Wasserrand badenden Spint beobachten
können. Es erfolgt stets ein im Flug kurzes
Eintauchen, das mehrfach wiederholt wird.
Auf einer Sitzwarte wird anschließend das
Cefieder geordnet und getrocknet. Besteht
die Volierenuberdachung aus licht- und UV-
schmäht. Oftmals ist die Cröße der Beute-
tiere im Verhältnis zum Vogel erstaunlich.
So haben wir schon beobachten können,
dass Libellen mit einer Flugelspannweite
von gut 10 cm erbeutet wurden (Scharlachspint, Merops nubicus). Interessant war
die Freilandbeobachtung eines
Smaragd-
spintes (Merops orientalisl, dem in weniger
als 50 cm EntFernung ein mittelgroßer, rot
gemusterter Schmetterling (Art nicht bestimmt) mehntach vor dem Schnabel herum flog, ohne dass dieser erbeutet wurde.
Wahrscheinlich signalisierte die Musterung
oder Färbung des Schmetterlings dem
Spint,,besondere Unverdaulichkeit".
In der Volierenhaltung wird das Nahrungsangebot zwangsläufig etwas anders aussehen mussen. Sollte eine große Freivoliere
zur Verfugung stehen und die Örtlichkeiten
es erlauben, kann ein Bienenstock eingebracht werden. Diese Methode ist in verschiedenen Zoos und bei einigen Liebha-
bern erfolgreich praktiziert worden. Doch
keine Angst, es geht auch ohne diese Maßnahme. Bei uns werden die Spinte vorwiegend mit Mehlkäferlarven (,,Mehlwurmer"),
Larven des Croßen Schwarzkäfers (,,Zophobas") und Heimchen ernährt. Außerst wich-
tig bei dieser Methode ist die regelmäßige
Cabe von Mineralien und Vitaminen. Diese
werden in Pulverform uber die in der Scha-
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230
Nestling des Scharlachspintes, 8 Tage alt.
Die voliere 26, Heft
I
(2003), seiten 225-256
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risch gesch
I
ü
weißstirnspinte befinden sich mit 16Tagen im ,,lgelstadium"
pfte r Rotkeh lsp i nt.
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lJnverdauliche Teile der Futtertiere werden als speiballen
ausgeschieden.
Der Wert von Futtertieren hängt weitgehend von deren
Ernährung ab.
le befindlichen lebenden Futtertiere gepudert (Salzstreuer). Es hat sich im Laufe der
erweitert werden. Die Futtertiere werden
Zucht
etwa einen Meter über dem Volierenboden
Zeit herausgestellt, dass der Bedarf an Vitamin A höher zu sein scheint als bei anderen
angeboten. Bewährt hat sich, die Futterschale in eine glattwandige Auffangschale
zu stellen. So wird weitgehend verhindert,
dass aus dieser z. B, entkommene Mehlkä-
Nach wie vor ist die Zucht von Spinten eine
große Herausforderung an den Liebhaber.
Obwohl in den letzten Jahren in mehreren
Vogelarten. Anfängliche Probleme mit verklebten Augen hat es seit der Zufutterung
einer entsprechenden Vitaminmischung
nicht mehr gegeben. Während meine
Freunde seit Jahren gute Erfahrungen mit
KORVIMIN ZW haben, habe ich vorwiegend
PROTAMIN (Biotropic, jetzt bei der Fa. Claus
zu beziehen) eingesetzt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die drastische Reduzierung
des Vitamin A im neuen KORVIMIN auswirkt.
Wir haben bisher vergebens versucht, Spinte an eine der ublichen Fertigmischungen
fur Insektenfresser zu gewöhnen. Besten-
falls wurden einige Futterbrocken, die an
dem Lebendfutter hafteten, mit aufge-
nommen. In Freivolieren kann durch Einbringen von Insekten anlockenden fflanzen und Bluten naturliches Futter beschafFt
werden. Ebenso kann das Nahrungsangebot durch Abschöpfen von Wiesenplankton
Die voliere 26, Heft 8 (2003), seiten 225-256
ferlarven auf den Volierenboden gelangen.
Es dauert bei den meisten Spintarten nicht
lange, sie an eine fur Vogel und Pfleger
interessantere Futterung zu gewöhnen. So
werden bevorzugt Heimchen in der Voliere
in die Luft geworfen und von den Spinten
im Beuteflug ergriffen, Nur selten wird die
Beute verfehlt, ist das der Fall, findet auch
eine Aufnahme vom Boden statt,
Die Futtertiere werden auf der Sitzwarte in
die richtige Schnabellage gebracht und
mehrfach auf den Ast aufgeschlagen, teilweise bis zu 20 Mal. In einigen Fällen findet
auch ein Reiben der Beute auf dem Ast
statt, bei Bienen und Wespen fast regelmäßig, hierdurch wird der Ciftstachel entfernt. Unverdauliche Teile der Nahrung
werden als Speiballen ausgeschieden.
Zoos, Vogelparks und auch bei privaten Hal-
tern Erfolge zu verzeichnen sind, bedarf es
schon einer Menge Einfuhlungsvermögen
und auch technischen Aufwands, um ans
Ziel zu kommen. Alle mir bekannten erfolgreichen Bruten von afrikanischen Spinten
haben in Innenräumen (Tropenhallen, Wintergärten, Vogelhäusern) oder in den
Sch utzräumen der Freivolieren stattgef u n den. In Außenvolieren platzierte kunstliche
Brutwände haben den Nachteil, dass bei
unseren unsteten Wetterverhältnissen die
Cefahr einer Unterkühlung der Nestlinge
sehr wahrscheinlich ist. Wenn wir uns vor
Augen halten, dass Spinte im Freiland ihre
Nistkammern teilweise mehr als einen
Meter tief in die Brutwand graben, ist
erklärlich, dass die Innentemperaturen dort
recht konstant sind. Diese Tatsache veran231
Eine Oruppe Schar-
lachspinte in der
30 2,
m2 großen Freivoliere,
als
Bodenbesatz fun'
gieren verschiedene
Regenpfeifer-Arten.
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zu erkennen.
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lasst augenblicklich einen meiner Freunde
dazu, unter den Nistkästen eine temperaturgeregelte Heizplatte anzubringen. Mit
dreser Methode habe ich bei meinen Orangeköpfche n (Agapornis putlariud a uch Erfol g
gehabt. (Diese VÖgel brÜten in Freiheit in
den Bauten von Termiten, in denen ebenfalls recht konstante Temperaturen herrschen.) Einige Spintarten bruten in Freiheit,
bedingt durch Regenzeit und Futterangebot, in unseren Wintermonaten. Bei entsprechenden lmportvÖgeln kann es mehrere Jahre dauern, ehe sie sich an unsere
Verhältnisse angepasst haben. Hier liegen
die Vorteile gut beheizbarel mit Tageslicht
und Zusatzbeleuchtung (UV-Strahler) ausgestatteter n nenvol ieren.
In einer solchen Voliere brÜteten bei einem
meiner Freunde Weißstirnspinte bereits
wenige Monate nach der Einfuhr erfolg-
ließlich die oberen vorgegebenen Cänge genutzt wurden.
Das im ersten Teil beschriebene Anbieten
von Futtertieren vor der Kopulation wird
auch in der Volierenhaltung praktiziert.
Hierbei ist interessant, dass Heimchen eine
weitaus größere Akzeptanz haben als Mehlkäferlarven. Die Eiablage erFolgt etwa im
I
reich. Die in kunstlichen Brutwänden angelegten Cänge zur Nestkammer sollten mit
Sand oder einem leichten Sand-LehmCemisch zumindest teilweise verschlossen
werden. Durch die Crabetätigkeit wird nicht
nur die Brutbereitschaft gesteigert, auch
ein übermäßiger Schnabel- und Krallenwuchs kann dadurch reduziert werden.
Nistgelegenheiten fÜr,,WandbrÜter" sollten möglichst hoch angelegt werden. Es
hat sich bei uns gezeigt, dass fast aussch232
25 Tage alter weißstirnspint, bis zum Ausfliegen wird es noch etwa 5 Tage dauern.
Alle Fotos: E. Lietzow
Die voliere 26, Heft
I
(2003), Seiten 225-256
tZweitage-Rhythmus Je nach Art besteht das Vollgelege aus zwei
bis sieben weißen Eiern, deren Bebrutung von betden Ceschlechtern vorgenommen wird. Oftmals wird berichtet, dass die Eier
einen ,,kurzen, kugeligen" Eindruck erwecken. Bei den bisher von
Weißstirn- und Rotkehlspint vermessenen Eiern h= 22) ergab
sich ein Verhältnis von etwa 1,26 :1 (Länge : Durchmesser). Vergleichsweise weisen die Eier des Madenhackers (Buphagus africanus) ein Verhältnis von 1 ,49 :1, die des BlaukrÖnchens (Loriculus
gatgutud von 1 ,17 : 1 auf . Je nach Art beträgt die Brutzeit zwischen 19 und 26fagen. Die Jungen schlupfen etwa im Abstand
der Eiablage, was bedeutet, dass die Bebrutung bereits ab dem
ersten Ei stattfindet. Besteht das Celege aus vier oder mehr Eiern,
ist es nicht selten, dass die zuletztgeschlupften Jungen gegenÜber ihren älteren Ceschwistern in der Entwicklung benachteiligt
sind und oftmals die erste Woche nicht uberleben.
Frisch geschlupfte Spinte sind völlig nackt und blind, doch schon
nach einer Woche beginnen sich die Augen zu öffnen und die
ersten Federchen im Flügelbereich schieben sich aus den Kielen.
Nun geht die Entwicklung rasch voran. lm Alter von zwei Wochen
ist das so genannte lgelstadium erreicht und nach einer weiteren Woche ist das Junge nahezu ,,flächendeckend" befiedert. Bis
zum Verlassen der schutzenden Brutkammer dauert es je nach
Art aber noch 6 bis 1O Tage, Einige Tage vor dem Ausfliegen lassen sich die Jungen bereits am Röhrenausgang von den Eltern
futtern. An der Futterung beteiligen sich bei vielen Spintarten
auch so genannte Helfer. Hierbei handelt es sich um unverpaarte Vögel, wahrscheinlich hauptsächlich um Junge der vorausgegangenen Brut. Ausgeflogene Jungvögel werden noch mindestens zwei Wochen von Eltern und Helfern mit Futter versorgt,
teilweise bis zu drei Wochen. Die Cefiederfarben sind wesentlich
blasser als bei den Altvögeln. Besonders rotgrundige Spinte zei-
Eigentlich ist es seltsam, zu denken, daß
etwas so lebenswichtiges wie Wasser ein
verbreiteter Mörder unserer Vögel sein kann.
Grund für die Geftihrlichkeit von Wasser ist es.
daß es ein perfekter Träger bei der Verbreitung von
Krankheitserregem ist und zur
Ansteckung bisher gesunder
Vögel fiihren kann. Es wird
unvermeidlich einige
Krankheiserreger enthalten.
Sobald lhre Vögel den
Schnabel darin stecken. wird es
weiter belastet. Viele Vösel
baden und bringen Futter oder Kot ins Wasser.
Wenn man Fufterzusätze diesem Wasser
beigibt, wird die gar:ze Sache zusätzlich
verschf immert. denn die Zusätze bieten eine
Nahrungsgrundlage auch für die Krankheitserreger.
Sie entwickeln und vermehren sich darin prächtig!
Wir können unseren Vögeln das Leben weitaus
besser und weniger anstrengend gestalten, wenn wir
dem Trinkwasser Aviclens hinzuftigen.
Um die Wirkung von Aviclens zu zeigen. gaben
wir etwas Wellensittichkot ins Wasser. Dann teilten
wir die Wassermenge und fi.igten einer Hälfte
Aviclens hinzu. Die andere Hälfte blieb ohne
Die voliere 26, Heft
I
(2003),
seiten 225-256
gen zu diesem Zeitpunkt noch nicht die zu erwartende Farbenpracht. Eingangs wurde bereits angesprochen, dass die Rotfärbung nach längerer Haltung stark verblasst, wenn nicht entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Wir haben gute Erfahrungen mit der Cabe von ,,BlO CC universalrot" (Biotropic, jetzt bei Fa.
Claus zu beziehen) gemacht. Diese pulverförmige Substanz wird
wie die Vitaminmischung ganzjährig knapp bemessen, während
der Mauser höher dosiert, über das Lebendfutter gepudert,
Schlussbetrachtung
Die fflege von Spinten stellt an den Halter erhöhte Ansprüche, die
jedoch bei entsprechender Begeisterung fur diese Vogelfamilie
durchaus zu erFullen sind Erst in einer größeren Voliere kommen
die Vögel aufgrund ihrer Fluggewandtheit und Farbenpracht richtig zur Celtung Vor Anschaffung sollte man absolut sicher gestellt
haben, dass auch während eigener Abwesenheit (wer wurde nicht
gern einmal - oder öfter - auf Pirsch in die Heimatländer dieser
Vögel gehen) die Versorgung gesichert ist. Nicht jedem ,,Ersatzbetreuer" ist der Umgang mit Lebendfutter zuzumuten, An dieser
Stelle möchte ich mich einmal bei meiner Tochter bedanken, die
dieses Amt während meiner Abwesenheiten zufriedenstellend
bekleidet Trotz in jüngster Vergangenheit mehrFach gelungener
Zuchten in Zoos, Vogelparks und bei privaten Haltern steht der
Volierenbestand noch auf wackeligen Beinen Eine verantwortungsvolle Einfuhr dieser in Freiheit keineswegs im Bestand
bedrohten Arten wird uns daher auch in Zukunft zum Aufbau stabiler Volierenpopulationen nicht erspart bleiben,
Anschrift des verfass€ts:
Eckhard Lietzow, Dornbuschweg 5,
D-32130 Enger, Tel. + Fax (0 52 2q26 53.
Aviclens zum Vergleich. Im Foto unten steht das
Cefäß. das Aviclens enthält, an der linken Seite und
nach drei Tagen bleibt das Wasser völlig rein ohne
sich vermehrende Krankheitserreger! Auf der
rechten Seite ist die Probe. die kein Aviclens
erhalten hane. diese enthält
zahlreiche Krankheitserreger.
Das Keimfutter ist auch
eine riesige Quelle von
ansteckenden Mikroben.
Deshalb ftigen Sie Aviclens
dem Wasser zu. mit dem Sie
Keimfutter ansetzen. Das
Ergebnis ist Keimtutter mit einem angenehm
frischen Geruch und ohne Risiko. daß die Mikroben
sich vermehren können und lhre Vöeel anstecken.
Wenn Sie
Alle Einzelhöndler finden Sie ouf
unserer Homepoge:
www. Birdco
r&o . cqil
deuf sch
Aviclens auch
im letzten
Spülwasser
verwenden.
wird das
Keimfuner im
Käfig länger
frisch bleiben.
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