Sex, gender and sexuality: Effects in the labor market

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Sex, gender and sexuality:
Effects in the labor market
Doris Weichselbaumer
Praxis der Ökonomie
26. November 2008
Dr. Doris Weichselbaumer
1
Diskriminierung
• Personen mit identer Produktivität werden
aufgrund ihrer demographischen Merkmale
(biologisches Geschlecht, ethnische Herkunft, sexuelle
Orientierung, Religion)
• unterschiedlich behandelt
z.B. hinsichtlich Bezahlung, Stellenbesetzung,
Weiterbildung, Beförderung, Zuweisung von
Tätigkeitsgebieten.
Dr. Doris Weichselbaumer
2
Vortrag
• I. Theorien zur Diskriminierung
• II. Empirische Studie zur Messung des Effekts von
„sex“ (biologisches Geschlecht) und „gender“
(soziales Geschlecht) am Arbeitsmarkt
• III. Empirische Studie zur Messung des Effekts
von sexueller Orientierung am Arbeitsmarkt
Dr. Doris Weichselbaumer
3
Funktionieren von Märkten
Price/
Wage
Supply
Price*/ Wage*
Demand
Quantity*/ Workers*
Dr. Doris Weichselbaumer
Quantity/
Workers
4
I. Theorien zur Diskriminierung
1.
„Taste for Discrimination“ (Becker, 1957)
Vorliebe mit speziellen demographischen Gruppen
zusammenzuarbeiten.
- ArbeitgeberInnen-Diskriminierung („employer discrim.“)
- MitarbeiterInnen-Diskriminierung („coworker discrim.“)
- KonsumentInnen-Diskriminierung („consumer discr.“)
2.
„Statistical Discrimination“ (Phelps, 1972,
Arrow, 1973)
3.
„Occupational Crowding“ (Bergmann, 1974)
Dr. Doris Weichselbaumer
5
1. Taste for Discrimination –
ArbeitgeberInnen-Diskriminierung
•
Becker: Abneigung mit speziellen Gruppen
zusammenzuarbeiten.
•
Bessere Interpretation: Abneigung mit ihnen in
vermeintlich sozial unangebrachten Funktionen
zusammenzuarbeiten.
•
„Disutility“ mit Minoritätsarbeitskraft zusammenzuarbeiten, nicht-monetäre Kosten d, z.B. bei
Einstellung Frau, Minorität wird nur zu niedrigeren
Löhnen eingestellt.
•
WMajority = WMinority + d
WMinority = WMajority - d
Dr. Doris Weichselbaumer
6
1. Taste for Discrimination –
ArbeitgeberInnen-Diskriminierung
Minority-majority
wage ratio
WMin/WMaj
SMin
1.00
0.8
DMin
Quantity of minority
workers
Dr. Doris Weichselbaumer
7
Taste for Discrimination –
ArbeitgeberInnen-Diskriminierung
Minoritätslöhne hängen ab von:
• Ausmaß an Diskriminierung am Markt
• Anzahl von Minoritätsarbeitskräften, die
Arbeit suchen
Dr. Doris Weichselbaumer
8
Taste for Discrimination –
ArbeitgeberInnen-Diskriminierung
Minority-majority
wage ratio
WMin/WMaj
SMin
1.00
0.8
DMin
Quantity of minority
workers
Dr. Doris Weichselbaumer
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Taste for Discrimination –
ArbeitgeberInnen-Diskriminierung
Minoritymajority wage
ratio
WMin/WMaj
SMin
1.00
DMin
Quantity of minority
workers
Dr. Doris Weichselbaumer
10
Taste for Discrimination –
ArbeitgeberInnen-Diskriminierung
Minoritymajority wage
ratio
WMin/WMaj
SMin
1.00
0.8
DMin
Quantity of minority
workers
Dr. Doris Weichselbaumer
11
„Taste for discrimination“
und Gewinne
Jene Firmen, die Majoritätsarbeitskräfte anstatt
Minderheitsarbeitskräfte einstellen und diesen höhere
Löhne zahlen, machen niedrigere Gewinne.
Æ Langfristig sollte Wettbewerbsdruck Diskriminierung
eliminieren! Unter Wettbewerb ist es nicht möglich,
bestimmter Gruppe höhere Löhne zu zahlen bei gleicher
Produktivität.
Dr. Doris Weichselbaumer
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MitarbeiterInnen-Diskriminierung
• Nicht nur ArbeitgeberInnen auch MitarbeiterInnen
mögen einen „taste for discrimination“ aufweisen!
• Becker: MitarbeiterInnen haben nicht-monetäre
Kosten d aufgrund der Zusammenarbeit mit
Minoritäten, müssen dafür kompensiert werden!
(Compensating wage differential)
Dr. Doris Weichselbaumer
13
MitarbeiterInnen-Diskriminierung
• Mögliche Lösung: sex-segregated work force mit
gleichen Löhnen für Minoritäts- und Majoritätsarbeitskräfte!
• Aber: Wenn firmenspezifisches Training wichtig ist
und die Jobs bereits mit Majoritätsarbeitskräften
besetzt sind, mag es schwierig sein, eine
Minoritätsarbeiterschaft zusammenzustellen.
Æ Lohnunterschied bei identer Produktivität bleibt
bestehen.
Dr. Doris Weichselbaumer
14
MitarbeiterInnen-Diskriminierung
Möglich: Produktivität ist durch MitarbeiterInnenDiskriminierung beeinträchtigt!
• Arbeitsmoral und Produktivität der diskriminierenden
Majorität mag abnehmen, Minoritätsarbeitskraft mag daher
Gesamtproduktivität weniger erhöhen als Majoritätsarbeitskraft.
• Majoritätsarbeitskräfte als Vorgesetzte mögen
Minoritätsarbeitskräfte ungenügend instruieren/einlernen.
• Minoritätsarbeitskräfte haben keinen Zugang zu informellen
Netzwerken/Informationen.
Dr. Doris Weichselbaumer
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KonsumentInnen-Diskriminierung
• KonsumentInnen und KlientInnen mögen „taste for
discrimination“ gegenüber Minderheiten besitzen
(z.B. bevorzugen es, technische Ausstattung von
weißen, männlichen Verkäufern zu erwerben)
• Minoritätsarbeitskräfte bringen daher weniger Erlös
und sind weniger „produktiv“!
Dr. Doris Weichselbaumer
16
KonsumentInnen-Diskriminierung
Mögliche Lösung:
• Unterschiedliche Firmen mit entweder Minoritäts- oder
Majoritätsarbeitskräften
• Verlangen unterschiedliche Preise
• Zahlen unterschiedliche Löhne!
Æ Jedoch: Lohnunterschied bei gleicher Produktivität bleibt
bestehen!
Dr. Doris Weichselbaumer
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2. Statistische Diskriminierung
(Phelps, 1972; Arrow, 1973)
• Produktivität von BewerberIn bei Stellenbesetzung
unbekannt Æ Situation unvollkommener Information
• Fehler bei Selektion können kostspielig sein (hiring
and taining costs!)
• ArbeitgeberIn benutzt Gruppendaten um Produktivität
zu schätzen. Wenn Männer als durchschnittlich
produktiver gelten, wird ein Mann eingestellt.
Dr. Doris Weichselbaumer
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Statistische Diskriminierung
Entspricht nicht Definition:
„Personen mit identer Produktivität werden
aufgrund ihrer demographischen Merkmale
unterschiedlich behandelt“
weil Personen durchschnittlich keine idente
Produktivität aufweisen!
Dr. Doris Weichselbaumer
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Statistische Diskriminierung
Konsistent mit Gewinnmaximierung, solange
Einschätzungen der Produktivität durchschnittlich
korrekt!
Falls Einschätzungen nicht korrekt oder
übertrieben Æ Diskriminierung entsprechend der
Definition!
Dr. Doris Weichselbaumer
20
3. The Overcrowding Model
• Berufliche Verteilung von verschiedenen
demographischen Gruppen unterscheidet
sich signifikant.
• Resultat von sozialen Normen oder
Arbeitgeber/Mitarbeiter/KonsumentenDiskriminierung?
Dr. Doris Weichselbaumer
21
The Overcrowding Model
Annahmen:
• Erwerbstätige besteht aus 2 Gruppen von Arbeitskräften. Z.B. 6
Millionen männliche und 6 Millionen weibliche Arbeitskräfte.
• Drei Berufe, X, Y, und Z – mit jeweils gleichen
Arbeitsnachfragekurven.
• Alle Individuen haben eine idente Produktivität in allen
Berufen.
• X und Y sind „Männerberufe“, Z ist ein „Frauenberuf“. Frauen
werden systematisch aus X und Y ausgeschlossen.
Dr. Doris Weichselbaumer
22
The Overcrowding Model
Dr. Doris Weichselbaumer
23
The Overcrowding Model
Vorhersagen:
• Männer teilen sich zu gleichen Teilen zwischen X und Y
auf, ihr Lohnsatz ist Wm.
• Alle Frauen sind in Beruf Z zusammengedrängt
(„crowded“) und erhalten in Folge einen niedrigeren Lohn
W f.
• Frauen können sich aufgrund von Diskriminierung nicht
auf die Berufe X und Y verteilen.
Dr. Doris Weichselbaumer
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Feedback Effects
• Diskriminierende Stereotype - a self-fulfilling
prophecy?
• Minoritätsarbeitskräfte haben aufgrund von
Diskriminierung weniger Incentives in ihr
Humankapital zu investieren, mögen aufgrund
von unattraktiven Jobs häufiger kündigen etc.
Dr. Doris Weichselbaumer
25
II. Empirische Untersuchung:
Der Effekt von Geschlecht und
Persönlichkeit bei der Stellenbesetzung
Experiment zur Messung des Einflusses
von biologischem Geschlecht („sex“) und
sozialem Geschlecht („gender“) bei
Stellenbewerbung
Dr. Doris Weichselbaumer
26
Wiederholung
„Arbeitsmarktdiskriminierung“
1. „Taste for Discrimination“ (Becker, 1957)
Vorliebe für ArbeitnehmerInnen mit speziellen
demographischen Merkmalen
2. „Statistical Discrimination“ (Phelps, 1972,
Arrow, 1973)
Produktivität von BewerberIn unbekannt Æ Situation
unvollkommener Information
ArbeitgeberIn benutzt Gruppendaten um Produktivität zu
schätzen. Wenn Männer als durchschnittlich produktiver
gelten, wird ein Mann eingestellt.
Dr. Doris Weichselbaumer
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Soziales Geschlecht (gender)
Persönlichkeits- bzw. Verhaltensmerkmale, die
typischerweise einem biologischen Geschlecht
zugeordnet werden.
„Maskulinität“
ambitioniert
analytisch
dominant
energisch
unabhängig
kompetitiv
selbstbewußt
starke Persönlichkeit
hat Führungsqualitäten
Dr. Doris Weichselbaumer
„Femininität“
mitfühlend
sensibel
liebevoll
nachgiebig
herzlich
zurückhaltend
verständnisvoll
mag Kinder
geht auf die Bedürfnisse anderer ein
28
Geschlechtsspezifische Berufe
Berufliche Segregation:
Männer und Frauen sind in verschiedenen Berufssparten
tätig
horizontale Segregation:
„weibliche“ und „männliche“ Berufe unterscheiden sich
in ihren Berufszweigen
vertikale Segregation:
„weibliche“ und „männliche“ Berufe unterscheiden sich
in ihrer Hierarchie
Dr. Doris Weichselbaumer
29
unvollkommene Information:
biolog. Geschlecht dient als Indikator für
erwartete persönliche Merkmale (gender)
Stereotype
männliches
biologisches
Geschlecht
männliches
soziales
Geschlecht
männliche
Eigenschaften,
Verhaltensweisen
traditionell
männliche
Berufssparte
weibliche
Eigenschaften,
Verhaltensweisen
traditionell
weibliche
Berufssparte
Information über individuelle
persönliche Merkmale (gender)
weibliches
biologisches
Geschlecht
Dr. Doris Weichselbaumer
weibliches
soziales
Geschlecht
30
Hat das soziale Geschlecht einen Einfluss auf
die Arbeitsmarktsituation von Frauen?
Verletzen der Geschlechterrolle:
1. positiver Effekt: Reduktion der „statistischen
Diskriminierung“ Demonstration maskuliner Eigenschaften
Æ zusätzliche Information
2. negativer Effekt: Erhöhung des “Taste for
Discrimination” Frauen, die ihre zugeschriebene
Geschlechterrolle verletzen, werden weniger gemocht und
negativer bewertet. Riehle (1996), Carter et al. (1991)
Dr. Doris Weichselbaumer
31
Experiment
Correspondence-Testing
Bewerbungsschreiben von fiktiven Jobsuchern mit
• identen produktiven Merkmalen,
• unterschiedlicher demographischer Herkunft
werden als Reaktion auf Stellenausschreibungen ausgesandt
Dr. Doris Weichselbaumer
32
Experiment
Correspondence-Testing
Geschlechtertypen der fiktiven BewerberInnen:
• feminine Frau
• maskuline Frau
• traditioneller Mann
dargestellt durch:
• Schriftart, Layout
• Hobbies
• Fotos
Dr. Doris Weichselbaumer
33
Name: Patricia Vorbach
Meine Hobbies:
Zeichnen, Entwerfen und
Nähen von Kleidung
Eineinhalbjähriger AuPair Aufenthalt in
Portland, USA
Dr. Doris Weichselbaumer
34
ALEXANDRA AUER
Hobbies:
Sport (Klettern, Paddeln),
Schlagzeugspielen,
Lesen,
Motorradfahren
Lebte eineinhalb Jahre in
Australien (Jobs in Alice
Springs, Melbourne,
Darwin)
Dr. Doris Weichselbaumer
35
Peter Englmair
Hobbies:
Reisen, Sport (Joggen,
Mountainbiking,
Wildwasser-Rafting), Musik
(Gitarre)
Eineinhalbjähriger
Auslandsaufenthalt (USA,
Australien, Hong-Kong),
verschiedene Jobs
Dr. Doris Weichselbaumer
36
Pretest
M asculine item s
Acts as a leader
Aggressive
Ambitious
Analytical
Assertive
Athletic
Competitive
Defends own beliefs
Dominant
Forceful
Has leadership abilities
Independent
Individualistic
M akes decisions easily
M asculine
Self-reliant
Self-sufficient
Strong personality
W illing to take a stand
W illing to take risks
Dr. Doris Weichselbaumer
Fem inine item s
Neutral item s
Affectionate
Cheerful
Childlike
Compassionate
Does not use harsh language
Eager to soothe hurt feelings
Feminine
Flatterable
Gentle
Gullible
Loves children
Loyal
Sensitive to the needs of others
Shy
Soft spoken
Sympathetic
Tender
Understanding
W arm
Yielding
Adaptable
Conceited
Conscientious
Conventional
Friendly
Happy
Helpful
Inefficient
Jealous
Likable
M oody
Reliable
Secretive
Sincere
Solemn
Tactful
Theatrical
Truthful
Unpredictable
Unsystematic
37
Untersuchte Berufssparten
NetzwerktechnikerIn
18 % Frauen
ProgrammiererIn
18 % Frauen
BuchhalterIn
80 % Frauen
SekretärIn
97 % Frauen
Dr. Doris Weichselbaumer
38
Ergebnisse für männerdominierte Berufe
NetzwerktechnikerInnen
Einladungen
m
mf
ff
85
74
68
73 %
63 %
58 %
Kontaktierte Firmen:
m > mf = ff
Dr. Doris Weichselbaumer
117
39
Ergebnisse für männerdominierte Berufe
ProgrammiererInnen
Einladungen
m
mf
ff
72
75
71
82 %
85 %
81 %
Kontaktierte Firmen: 88
m = mf = ff
Dr. Doris Weichselbaumer
40
Ergebnisse für frauendominierte Berufe
BuchhalterInnen
Einladungen
m
mf
ff
59
59
64
40 %
40 %
43 %
Kontaktierte Firmen: 149
m = mf = ff
Dr. Doris Weichselbaumer
41
Ergebnisse für frauendominierte Berufe
SekretärInnen
Einladungen
m
mf
ff
25
57
54
20 %
46 %
44 %
Kontaktierte Firmen: 123
m < mf = ff
Dr. Doris Weichselbaumer
42
Stellenausschreibung und
Einladungswahrscheinlichkeit
1.
Qualifikationsanforderungen:
Jobhierarchie, Kenntnisse, Erfahrung etc.
2.
Persönlichkeitsanforderungen:
jung/flexibel, kontaktfreudig, eigenständig,
dynamisch/durchsetzungsfähig, Seriosität (genau,
ordentlich, gepflegt)
3.
Inseratsmerkmale:
Inseratgröße, Foto verlangt
4.
Geschlechtsspezifische Berufsbezeichnung:
(männlich, weiblich, neutral)
Dr. Doris Weichselbaumer
43
Geschlechtsbezeichnung im
Ausschreibungstext
JOBBEZEICHNUNG
geschlechtsneutral
weibliche Bezeichnung
männliche Bezeichnung
Dr. Doris Weichselbaumer
feminine Jobs
62 %
33 %
5%
maskuline Jobs
61 %
--39 %
44
Inseratsmerkmale und
Erfolgsunterschiede
1. Qualifikationsanforderungen: kein Einfluss
2. Persönlichkeitsanforderungen: kein Einfluss
3. Inseratsmerkmale: kein Einfluss
4. Geschlechtsspezifische Berufsbezeichnung:
signifikanter Einfluss!
Dr. Doris Weichselbaumer
45
Experimentalergebnisse
Auch wenn eine Frau idente Qualifikationen und
Persönlichkeitsmerkmale aufweist wie ein Mann,
wird sie anders behandelt.
Diese unterschiedliche Behandlung dürfte demnach
nicht auf Produktivitätsunterschiede sondern auf
Diskriminierung zurückzuführen sein.
Dr. Doris Weichselbaumer
46
III. Empirische Studie:
Der Effekt von sexueller Orientierung
bei der Stellenbesetzung
Hat die sexuelle Orientierung von Frauen
einen Einfluss
auf Arbeitsmarktchancen?
Dr. Doris Weichselbaumer
47
Existierende Studien zu Löhnen
von Schwulen und Lesben
GSS
Schwule
Männer
-*
Lesbische
Frauen
- o*
PUMS
-*
+ o*
GSS
-*
+*
PUMS
-*
+*
Allegretto and Arthur (2001) PUMS
-*
Nicht untersucht
Plug and Berkhout (2001)
-*
+*
Studie
Badgett (1995)
Klawitter and Flatt (1998)
Blandford (2000)
Clain and Leppel's (2001)
Dr. Doris Weichselbaumer
Daten
GRAD
48
Mögliche Gründe für höhere
Einkommen I
1. Lesben sind „anders“? (in unbeobachtbaren
Merkmalen)
A. Höhere Produktivität aufgrund von reduzierter
Hausarbeit: keine "marriage penalty"
B. Höhere Investitionen
Karriereunterbrechungen
in
Fortbildung:
Weniger
C. Höherer Effort: Notwendig aufgrund mangelnder Transfers
von (Ehe-)Partner (Becker, 1991)
D. Maskulinität: Blandford (2000), Clain/Leppel (2001),
(Riess et al., 1974): Lesben gelten als "maskuliner"
Dr. Doris Weichselbaumer
49
Mögliche Gründe für höhere
Einkommen II
2. Statistische Gründe
A. Occupational Clustering: Lesben häufiger in
besser bezahlten Männerberufen tätig
B. Sample Selection Bias: Schwule/Lesben mit
höheren Einkommen - höhere OutingWahrscheinlichkeit gegenüber InterviewerIn
3. Keine Information über Outing am Arbeitsplatz
Dr. Doris Weichselbaumer
50
Experiment
Correspondence-Testing
Bewerbungsschreiben von fiktiven Jobsucherinnen mit
• identen produktiven Merkmalen, jedoch
• unterschiedlicher sexueller Orientierung
• unterschiedlichem sozialen Geschlecht
wurden als Reaktion auf Stellenausschreibungen
ausgesandt
Dr. Doris Weichselbaumer
51
Nebenbeschäftigung als Indikator
für sexuelle Orientierung
Feminin
Lesbisch
Heterosexuell
Dr. Doris Weichselbaumer
Maskulin
Wiener Homosexuellen Initiative
Non-Profit
Organisation zur
Unterstützung von
Kindern mit
Lernschwierigkeiten
Non-Profit
Kulturzentrum
52
Einladungswahrscheinlichkeit
Maskulines Geschlecht
-0.007
(0.17)
Lesbische Orientierung
-0.131
(2.00)*
Maskuline Lesbe
0.011
(0.10)
Runde 2
0.175
(3.62)**
Runde 3
0.062
(1.27)
Beobachtungen
Dr. Doris Weichselbaumer
1226
53
Experimentalergebnisse
Lesbische Frauen verdienen zwar höhere Löhne –
nichtsdestotrotz von Arbeitsmarktdiskriminierung
betroffen!
Lesbische Orientierung reduziert Einladungschancen
um 12-13 Prozentpunkte.
„Unbeobachtete negative Merkmale“ können nicht
verantwortlich sein!
Dr. Doris Weichselbaumer
54
Schlussfolgerungen
• Es existieren zahlreiche theoretische Gründe, über welchen
Mechanismus Diskriminierung wirken kann.
•
• Ungleiche Behandlung aufgrund von biologischem
Geschlecht sowie von sexueller Orientierung wurde
eindeutig nachgewiesen:
– Männer werden bei der Stellenbesetzung in gut bezahlten,
männerdominierten Berufssparten bevorzugt.
– Frauen werden in schlecht bezahlten, frauendominierten
Berufssparten bevorzugt.
– Lesbische Frauen haben geringere Chancen, einen Job zu erhalten.
Dr. Doris Weichselbaumer
55
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