Montag, 6. Oktober, 19:00 Uhr Freitag, 3. Oktober Stadtbücherei Würzburg, Haus zum Falken, Max-Dauthendey-Saal, Marktplatz 9 Der Tag der Deutschen Einheit 25 Jahre Grenzöffnung Ungarns Literarischer Abend Die Mauer fiel am 9. November 1989. Doch der Eiserne Vorhang hatte schon vorher Risse bekommen: Am 2. Mai begannen Soldaten in Ungarn, die Grenzzäune zu zerschneiden. Ein Weg in die Freiheit für DDR-Bürger öffnete sich. (Eintritt frei) Sándor Márai: Die Glut (Übersetzt von Christina Viragh) „Es war in Ungarn, wo der erste Stein aus der Mauer geschlagen wurde”, sagte Bundeskanzler Helmut Kohl anlässlich der deutschen Wiedervereinigung im Oktober 1990. Eine Lesung mit Britta Schramm und Rainer Appel Sándor Márai Sándor Márai wurde 1900 in Kaschau (Košice, heute Slowakei) als Sohn eines Juristen geboren. Als 1919 die Donaumonarchie zerfiel, übersiedelte er nach Deutschland und studierte Journalistik. Er begann in der „Frankfurter Zeitung” zu publizieren, arbeitete später als Korrespondent in Paris und als Reisejournalist, ehe er mit seiner Frau Ilona 1928 in sein Heimatland Ungarn zurückkehrte. In den dreißiger Jahren publizierte er regelmäßig in Zeitungen und Zeitschriften und schrieb zahlreiche Gesellschaftsromane. 1942 wurde er in die Ungarische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Während der deutschen Besetzung Ungarns 1944 und 45 versteckte sich Márai mit seiner jüdischen Frau auf dem Land. 1948 emigrierte die Familie: Márais Werke waren im kommunistischen Ungarn zwar nicht verboten worden, doch wurden sie von der Kritik vernichtend beurteilt. Erfolg blieb für ihn unerreichbar. Nach einigen Jahren in der Schweiz, Italien und Kanada wanderten die Márais 1957 nach San Diego, Kalifornien aus. Als 1986 seine Frau an Krebs starb, und sein Sohn kurz darauf ebenfalls starb, nahm sich Sándor Márai 1989 das Leben. Die Renaissance seiner Werke in Ungarn und Deutschland erlebte er nicht mehr. Das Kulturprojekt „Ungarische Kulturtage in Würzburg 2014” ist eine Fortsetzung der Reihe von erfolgreichen kulturellen Veranstaltungen der CulturElle Stiftung (Budapest, Ungarn): 2009 Graz, 2009 Regensburg, 2010 Augsburg, 2011 Nürnberg, 2013 Ingolstadt. Die CulturElle Stiftung möchte sich bei folgenden Institutionen und Partnern für ihren Beitrag zur Verwirklichung des Kulturprojekts „Ungarische Kulturtage in Würzburg 2014” bedanken: bei dem Balassi Institut, Ungarn und dem Nationalen Kulturfonds, Ungarn für die administrative, konzeptionelle, logistische und finanzielle Unterstützung des Gesamtprojekts bei der Stadt Würzburg für die logistische und finanzielle Unterstützung der Konzerte des Ensembles „Ars Nova Sacra” und des literarischen Abends bei dem Martin-von-Wagner Museum, dem Omnibus Würzburg, dem Bistum Würzburg, der Würzburger Dommusik und der Stadtbücherei für die fruchtbare Zusammenarbeit. KOZOS SIKER 25 ÉV 25 Jahre Grenzöffnung Ungarns Ungarische Kulturtage Würzburg 2.-6. Oktober 2014 Donnerstag, 18. September, 18:00 Uhr Donnerstag, 2. Oktober, 21:00 Uhr Sonntag, 5. Oktober, 11:30 Uhr Gemäldegalerie im Martin-von-Wagner Museum Residenz Würzburg, Residenzplatz 2 Omnibus Würzburg Theaterstraße 10 St. Kiliansdom Würzburg Kiliansplatz Eröffnung der Gemäldeausstellung von Ákos Matzon: Kopf und Segel – Bindungen Jazzkonzert Messfeier im Dom mit „Ars Nova Sacra” Zoltán Kodály: Missa brevis (Eintritt frei) Béla Szakcsi Lakatos & Friends (Eintritt frei) Die Missa brevis schrieb Zoltán Kodály während des zweiten Weltkrieges hinter Budapester Klostermauern und in Lebensgefahr durch eine wiederholte Bombardierung. Das mit Chor und Orgel besetzte Werk ist voller musikalischer Expression und ein Ruf nach Frieden. Die Uraufführung fand am 11. Februar 1945 im Keller der Budapester Oper statt, wenige Tage vor der Befreiung der Stadt. Begrüßung: Muchtar Al Ghusain (Kulturreferent der Stadt Würzburg), Dr. Dezső Szabó (Stellvertretender Staatssekretär für kulturelle Diplomatie, Auswärtiges Amt, Ungarn) Eröffnung: Prof. Dr. Damian Dombrowski (Inhaber des Lehrstuhls für mittlere und neuere Kunstgeschichte der Universität Würzburg, Direktor der Neueren Abteilung des Martinvon-Wagner Museums) Ákos Matzon (* 1945 in Budapest), 1980-86 Studien: Technische Universität Budapest, Pollack Mihály Technische Hochschule Fünfkirchen, Architekt, technischer Fachlehrer, 1986 Kunststudien, 1993 Studienreisen in Deutschland, Frankreich und in der Schweiz Mitgliedschaft: Gesellschaft Ungarischer Maler, MAOE – Landesverband Ungarischer Künstler, Internationale MADI Gesellschaft, VUdAK – Verband Ungarndeutscher Autoren und Künstler, Vorsitzender der Künstlersektion, Künstlergilde, Esslingen, Verband Ungarischer Bildender Künstler und Kunstgewerbler, Internationale Kepes Gesellschaft Preise: 1998 Stipendium der Pollock-Krasner Foundation, New York, 2003 Sonderpreis der X. Internationalen Miniaturen Ausstellung, 2005 MAOE-Niveaupreis, 2005 III. Papier-Kunst-Triennale MAOE-Hauptpreis, 2006 Sonderpreis der XI. Internationalen Miniaturen-Ausstellung, 2007 Stipendium der Ungarischen Akademie in Rom, 2008 Niveaupreis des Kunstvereins Patak, 2009 Stipendium der Ungarischen Akademie in Rom, 2010 Mihály Munkácsy-Preis, Baden-Württemberg Stipendium Wichtigste Einzelausstellungen: 1990 Xantus János Museum, Győr, 1998 Galerie Künstlergilde, Esslingen, 1999 Deutschsprachiges Katholisches Gemeindezentrum, Budapest, 2003 VUdAK – Verband Ungarndeutscher Autoren und Künstler, Budapest, 2004 Kulturinstitut der Republik Ungarn, Stuttgart, Collegium Hungaricum, Wien, Botschaft der Republik Ungarn, Berlin, 2007 Galerie BWL-EU, Brüssel, Areum Gallery, Korea Foundation Center, Seoul, 2012 Galerie TÜV Rheinland, Köln, 2013 Galerie Moholy-Nagy, Collegium Hungaricum, Berlin „Jedesmal verzauberten mich die Segelboote des Plattensees, der Anblick der Regatten. Obwohl ich kaum persönliche, praxisorientierte Erfahrungen gemacht habe, beobachtete ich jedesmal lange Zeit hindurch die Schönheit der Schiffe, ihre Bewegungen, den Kampf sowie die Symbiose des erbauten “Kunstwerkes” und dessen Sphäre, des Wassers, die für den außenstehenden Betrachter chaotische Mobilität sowie Beweglichkeit der Segelwettkämpfe. Durch die aufeinander abgestimmten Tätigkeiten der Schiffer werden die ungebündelten Energien von Wind und Wasser eingefangen, gezähmt sowie verwertet. Dies wollte ich schon seit langer Zeit darstellen, jedoch hielt mich bislang meine Abscheu und Angst vom Kitsch zurück – auf diesem Gebiet sah ich viele abschreckende Beispiele…” (Ákos Matzon) Ausstellungsdauer: 18. September – 18. Oktober 2014 Balázs Berkes - bass Béla Szakcsi Lakatos - piano Elemér Balázs - drums Der Jazz-Pianist und Komponist Béla Szakcsi Lakatos (* 1943 in Budapest) ist einer der großformatigen Persönlichkeiten der ungarischen Jazz-Szene. Er ist in zahlreichen musikalischen Gattungen tätig und beschäftigt sich auch leidenschaftlich gern mit der klassischen Musik. 2004 präsentierte er sein neues Projekt Gypsy Jazz, für das er zu seinen Wurzeln, zur Zigeunermusik zurückgriff. Aus Elementen der Roma Volkslieder und des Jazz schuf er einen individuellen Stil. (1987: Franz Liszt-Preis, 2005: Kossuth-Preis, 2010: Botschafter der ungarischen Kultur.) Er spielt mit seinen kongenialen Freunden Balázs Berkes (* 1937 in Budapest, 2014: Franz Liszt-Preis) und Elemér Balázs (* 1967 in Ózd). Programm Béla Szakcsi Lakatos: Little Gypsy song for you Bell of my soul Hail Balázs Berkes: Madrid Amerikanische Evergreens: There will never be another you All of you Woody’n you Sonntag, 5. Oktober, 19:00 Uhr Neumünster Domerpfarrgasse 10 A-cappella-Konzert mit „Ars Nova Sacra” Leitung: Prof. Dr. Dénes Répássy (Eintritt frei) Programm Philippe de Monte: O Suavitas, Giovanni Gabrieli: Beata es Virgo, Johann Hermann Schein: Zion spricht, Heinrich Schütz: Herr, nun lässest ..., Heinrich Schütz: Ich bin eine rufende Stimme, Domenico Scarlatti: Laudate pueri, Henry Purcell: Hear my prayer, Henry Purcell: Funeral Sentences, Franz Liszt: Salve Regina, Zoltán Kodály: Adventi ének (Adventslied), Bernardino Zanetti: I pastori, Béla Bartók: Wanderer, Zoltán Kodály: Esti dal (Abendlied), Franz Liszt: Satz Nr. 8 „Tu es Petrus” aus dem Oratorium „Christus”, César Franck: Psalm 150. Vergessene Werke – Individuelle Klangwelt – Besondere Wertschöpfung Die Geschichte des Ensembles Ars Nova Sacra begann in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Leiter des Chors setzten sich das Ziel, die Notre Dame-Messe des französischen Komponisten und Dichters des Mittelalters Guillaume de Machaut (Messe de Nostre Dame, um 1360/65) aufzuführen, die damals in Ungarn noch kaum bekannt war. Die Absicht der qualitativen Aufführung von vergessenen und unbekannten Werken lockte viele erfahrene ChorsängerInnen in das Ensemble. Nach 2005 gab die Singgemeinschaft regelmäßig Konzerte unter dem Namen Ars Nova Sacra. Der Name ist eigentlich identisch mit dem Musikstil / mit der Epoche „Ars Nova”, dessen / deren bedeutendster Meister Machaut gewesen ist. Die Mitglieder des Chors sind Intellektuelle (Ärzte, Juristen, Ökonome, Theologen oder Chorleiter), die über eine hohe musikalische Ausbildung und eine langjährige Erfahrung verfügen. Die künstlerische Tätigkeit des Ensembles möchte persönliche Freude und gemeinschaftlichen Wert schaffen. Die wichtigste Aufgabe des Ensembles ist die Pflege der sog. alten Musik, daneben beschäftigt es sich mit allen Gebieten der Musikgeschichte d.h. mit der Chorkunst der letzten tausend Jahre Europas. Die Aufführungen des Ensembles sind zum größten Teil a-cappella-Kammerkonzerte, aber der Chor wird häufig von Kammerorchestern begleitet. Die a-cappella-Konzerte werden meistens ohne Dirigent verwirklicht. Diese Art der Aufführung, die im Laufe der Zeit eine der Spezialitäten des Ensembles wurde, fordert einen ständigen, intensiven Kontakt aller SängerInnen zueinander.