LD Handblätter Physik Elektronik Bauelemente, Grundschaltungen Transistorschaltungen P4.1.6.4 Transistor als Funktionsgenerator Versuchsziele g Einen astabilen Multivibrator aufbauen und kennen lernen g Schaltzeiten durch Verändern der Widerstände und Kondensatoren einstellen g Rechteckschwingung mit einem Oszilloskop beobachten und Schaltzeiten und Tastverhältnis bestimmen Grundlagen Geräte Funktionsgeneratoren sind Geräte zur Erzeugung elektrischer Schwingungen unterschiedlichen zeitlichen Verlaufs (Funktionen), insbesondere einer Rechteckschwingung. Die elektronische Grundschaltung ist dabei eine astabile Kippstufe (Multivibrator). Diese besteht im wesentlichen aus zwei Transistoren, die wechselseitig gesperrt bzw. durchgeschaltet werden, so dass an der jeweiligen Kollektor-Emitter-Strecke eine Spannung abfällt bzw. keine Spannung abfällt. In der Schaltung ergeben sich so zwei Zustände, die eine Zeit lang stabil bleiben, bis die Schaltung wieder in den anderen Zustand springt. Die zeitliche Dauer der Zustände wird durch die verwendeten Widerstände und Kondensatoren bestimmt. So kann eine symmetrische Rechteckschwingung oder auch eine asymmetrische Rechteckschwingung mit unterschiedlichen Schaltzeiten erzeugt werden. 1 Rastersteckplatte, DIN A 4 ................................ 576 74 1 Satz 10 Brückenstecker..................................... 501 48 1 Transistor BC 140, NPN, Eu.............................. 578 76 1 Transistor BC 140, NPN, Eo.............................. 578 762 2 STE Widerstand 1,5 kΩ ..................................... 577 46 2 STE Widerstand 15 kΩ ...................................... 577 58 Die Zustände werden in den Experimenten über Lampen angezeigt. Durch Variation der Widerstände und Kondensatoren wird deren Einfluss auf die Schaltzeiten bzw. der Schwingungsfrequenz beobachtet. Die Schaltzeiten (Einschaltdauern) werden mit Hilfe eines Oszilloskopes bestimmt. Die Schaltzeiten hängen von den Zeitkonstanten τ der entsprechenden RC-Glieder ab: τ = R ⋅C Aufbau +15 V L1 R1 R2 L2 (2) Als relative Einschaltdauer oder Tastverhältnis der Rechteckschwingung am jeweiligen Transistor wird die Größe TED (3) TS KEM/JN 0407 2 STE Si-Diode 1 N 4007 ..................................... 578 51 2 STE Schraubfassung E 10 ................................ 579 06 2 Glühlampe E10; 15 V, 2 W ................................ 505 19 1 DC-Netzgerät 0 ... ± 15 V .................................. 521 45 1 Zweikanal-Oszilloskop....................................... 575 211 2 Messkabel BNC/4-mm....................................... 575 24 3 Experimentierkabel, 50 cm ................................ 501 28 (1) Für die Einschaltdauer TED ergibt sich für eine Versorgungsspannung, die groß gegenüber der Durchlassspannung der Basis-Emitter-Strecke ist, zu TED = ln2 ⋅ R ⋅ C 1 STE Kondensator 0,22 µF ................................. 578 13 1 STE Kondensator 0,47 µF ................................. 578 33 1 STE Kondensator 220µF ................................... 578 41 1 STE Kondensator 470 µF .................................. 578 40 bezeichnet, wobei sich die Schwingungsdauer TS aus der Summe der beiden Einschaltdauern ergibt. C1 T1 C2 T2 0V Abb. 1: Astabiler Multivibrator Die beiden Dioden haben eine Schutzfunktion für die Transistoren, da die an der Basis-Emitter-Strecke anliegende Spannung größer als die Sperrspannung sein kann. LD Didactic GmbH . Leyboldstrasse 1 . D-50354 Hürth . Telefon: (02233) 604-0 . Fax: (02233) 604-222 . e-mail: [email protected] LD Didactic GmbH Gedruckt in der Bundesrepublik Deutschland Technische Änderungen vorbehalten P4.1.6.4 LD Handblätter Physik -2- Durchführung Beobachtungen und Auswertung a) Aufbau eines astabilen Multivibrators a) Aufbau eines astabilen Multivibrators – Aufbau gemäß Abbildung. (Die Emitter der Transistoren werden mit Hilfe eines Kabels verbunden.) a1 R1 kΩ C1 µF R2 kΩ C2 µF 15 470 15 220 a1 Die Lampe blinken wechselseitig. Die Einschaltdauer der Lampe L1 ist größer als die der Lampe L2. – Netzgerät einschalten und die Betriebsspannung auf 15 V stellen. – Lampen L1 und L2 beobachten. b) Verändern der Widerstände b) Verändern der Widerstände – Widerstände gemäß Tabelle austauschen und jeweils Lampen L1 und L2 beobachten. R1 kΩ C1 µF R2 kΩ C2 µF b1 1,5 470 15 220 b2 15 470 1,5 220 b3 1,5 470 1,5 220 b1 Die Lampe L1 blinkt nur kurz auf, d.h. der Widerstand R1 bestimmt die Einschaltdauer, bzw. Schaltzeit des Transistors T1. b2 Die Lampe L2 blinkt nur kurz auf, d.h. der Widerstand R2 bestimmt die Einschaltdauer, bzw. Schaltzeit des Transistors T2. – Schwingungsdauern jeweils mit der Schwingungsdauer vergleichen, bei der die Widerstände 15 kΩ eingesetzt waren (a1). b3 Die Lampe blinken wechselseitig. Bei Verwendung der kleineren Widerstände ist die Schwingungsdauer kleiner, d.h. die Blinkfrequenz größer. c) Verändern der Kondensatoren c) Verändern der Kondensatoren – Kondensatoren gemäß Tabelle austauschen und jeweils Lampen L1 und L2 beobachten. R1 kΩ C1 µF R2 kΩ C2 µF c1 15 0,47 15 220 c2 15 470 15 0,22 d) Untersuchung des Spannungsverlaufes d1 c1 Die Lampe L1 blinkt nur sehr kurz (und schwach) auf, d.h. der Kondensator C1 bestimmt die Einschaltdauer, bzw. Schaltzeit des Transistors T1. c2 Die Lampe L2 blinkt nur sehr kurz (und schwach) auf, d.h. der Kondensator C2 bestimmt die Einschaltdauer, bzw. Schaltzeit des Transistors T2. d) Untersuchung des Spannungsverlaufes R1 kΩ C1 µF R2 kΩ C2 µF 1,5 0,47 1,5 0,22 d1 Die beiden Lampen leuchten. Die Schwingung kann mit dem Auge nicht mehr beobachtet werden. – Lampen L1 und L2 beobachten. – Mit dem Oszilloskop die Spannungen UCE an den Transistoren T1 und T 2 messen, die Einschaltdauern bestimmen . – Einschaltdauern gemäß (2) und das Tastverhältnis gemäß (3) berechnen . – Mit dem Oszilloskop die Spannungen (UBE und UCE) an einem Transistoren (z.B. T1) messen. LD Didactic GmbH . Leyboldstrasse 1 . D-50354 Hürth . Telefon: (02233) 604-0 . Fax: (02233) 604-222 . e-mail: [email protected] LD Didactic GmbH Gedruckt in der Bundesrepublik Deutschland Technische Änderungen vorbehalten LD Handblätter Physik P4.6.1.4 -3- UCE an den Transistoren T 1 (oben) und T 2 (unten) UCE (oben) und UBE (unten) am Transistor T1 (T 1) Y I : 5 V/div DC (T 2) Y II : 5 V/div DC Zeitablenkung: 0,1 ms /div (UCE ) Y I : 5 V/div DC 2 V/div DC (UBE ) Y II : Zeitablenkung: 0,1 ms/div Einschaltdauern gemessen berechnet mit (2) TED,1 TED,2 ms ms ln2 ⋅ R1 ⋅ C1 ms ln2 ⋅ R2 ⋅ C2 ms 0,46 0,24 0,49 0,23 – Sobald UBE größer als die Durchlass-Spannung der BasisEmitter-Strecke wird ( UBE ≈ 0,8 V ) wird der Transistor leitend, d.h. die Spannung UCE fällt auf 0 V. – Damit ist die Schwingungsdauer TS = 0,46 ms + 0,24 ms = 0,70 ms – Für das Tastverhältnis gilt gemäß (3) T 1: T 2: TED,1 TS TED,2 TS = 0,46 ms ≈ 0,66 0,70 ms = 0,24 ms ≈ 0,34 0,70 ms LD Didactic GmbH . Leyboldstrasse 1 . D-50354 Hürth LD Didactic GmbH . Telefon: (02233) 604-0 . Fax: (02233) 604-222 . e-mail: [email protected] Gedruckt in der Bundesrepublik Deutschland Technische Änderungen vorbehalten P4.1.6.4 -4- LD Handblätter Physik LD Didactic GmbH . Leyboldstrasse 1 . D-50354 Hürth . Telefon: (02233) 604-0 . Fax: (02233) 604-222 . e-mail: [email protected] LD Didactic GmbH Gedruckt in der Bundesrepublik Deutschland Technische Änderungen vorbehalten