Steckbrief Boden & Landschaft Schwäbisch-Fränkische-Gäulandschaften – Obere Gäue Rendzina aus Muschelkalk-Hangschutt – Steine und Mullhumus Die Humusbildung ist das hervorstechende Merkmal der Rendzinen. Dabei spielt nicht nur der hohe Humusgehalt im Oberboden und die tiefreichende Einmischung der organischen Substanz durch ein reiches Bodenleben eine Rolle. Sondern es kommt auf die Art und Weise an, mit der die Laub- und Grasstreu sowie die Wurzelreste zu Humus umgesetzt werden. Voraussetzung ist ein ausreichender Tongehalt und ein günstiger Wasser- und Lufthaushalt. Der freie Kalk im Boden ist ebenfalls sehr nützlich. Er dient als Brücke zwischen den Humus- und Mineralbodenteilchen und verbindet sie dauerhaft. Zusammen mit der Arbeit der Regenwürmer, anderen erdfressenden Bodentieren sowie den Bakterien und Strahlenpilzen entsteht so das stabile Krümelgefüge im Humushorizont. Diese Humusform wird als typischer Mull bezeichnet. Mullhumus zeichnet sich durch seinen Nährstoffreichtum (C/N-Verhältnis 10–15:1) aus und enthält einen hohen Anteil dunkler Huminstoffe aus vielfältigen, ketten- und ringförmigen organischen Verbindungen. Das Wort Mull leitet sich vom mittelniederdeutschen „mul“ ab und bedeutet soviel wie „lockerer Humusboden“. Lage des Bodenprofils Der Begriff Rendzina stammt aus dem Polnischen und beschreibt das Geräusch, das beim Pflügen steiniger Äcker entsteht. In der Bodenkunde versteht man unter Rendzina eine Abfolge aus humosem Oberboden (Ah-Horizont) über festem oder lockerem Karbonatgestein (C-Horizont). Landkreis: Enzkreis Daten zum Bodenprofil R/H-Werte: 3490770 / 5414360 Das Neckartal bei Horb Auf den steilen Hängen des Neckartals sind Rendzinen aus Muschelkalk-Hangschutt die vorherrschenden Böden. In der Talsohle finden sich tiefgründige, humose und kalkreiche Braune Auenböden (Vega). Auf den Talschultern sind hier Rendzinen auf Kalk- oder Dolomitstein verbreitet. Im Zentrum der Gäuflächen folgen tonige, z. T. staunasse Böden aus Lettenkeupermaterial (Pelosol, Pseudogley) oder Parabraunerden aus Löss und Lösslehm. © Regierungspräsidium Freiburg, Abteilung 9, LGRB – Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau, Freiburg Gemeinde: Mönsheim TK25: 7119 Rutesheim