Mondfinsternis vom 28.09.2015 Bilder: Franz Keller, Rolf Dudichum Liebe Sternfreunde! 170 Besucher in einer Woche. So viel wie im gesamten Jahr 2014! Diesen Besucheransturm bescherte uns die Sonnenfinsternis vom 20.März. Im Vorfeld hatte die Finsternis ein gewaltiges Medienecho ausgelöst. Gesundheitliche Schäden durch die Beobachtung wurden befürchtet. Nirgends war mehr eine SoFi-Brille zu bekommen. Nicht wenige Schulkinder mussten den besagten Vormittag in abgedunkelten Räumen verbringen. Doch die über 80 Besucher in der Sternwarte konnten bei bester Gesundheit dieses seltene Naturschauspiel genießen. Normalerweise berichtet die Günzburger Zeitung in ihrem Lokalteil mehr oder weniger ausführlich über unsere Veranstaltungen. Nicht so in diesem Jahr. Im Bayernteil erschien ein ausführlicher Artikel über die Sonnenfinsternis – illustriert mit Fotos, die „bei uns“ aufgenommen wurden. Anton Bader wurde vom Radiosender Donau3FM interviewt. Der Beitrag lief am Tag der SoFi mehrmals im Programm – nachzuhören auf unserer Homepage im Internet unter „Presse“. Im Vorfeld der Perseiden im August wurde unsere Sternwarte dann sogar auf Seite 1 der Augsburger Allgemeinen erwähnt. Auch die zweite Finsternis des Jahres - die totale Mondfinsternis am 28.09. war optimal zu beobachten. Trotz der nachtschlafenden Zeit fanden sich insgesamt 15 Personen in der Sternwarte ein. Parallel zur Beobachtung bei einem äußerst klaren Himmel entstanden auch eindrucksvolle Aufnahmen. Mit dem vorliegenden Jahresrückblick 2015 halten Sie bereits die zehnte Ausgabe dieser Broschüre in Händen! Herzlichen Dank allen, die zur Erstellung dieser Hefte beitragen und auch an Martin Beil von digitaldruck schwaben. Ich wünsche allen Mitgliedern, Freunden und Besuchern der Volkssternwarte Gundremmingen ein gutes neues Jahr 2016 mit vielen klaren Beobachtungsnächten. Ihr Franz Keller 2 Finsternisse 2015 Im Jahr 2015 fanden weltweit vier Finsternisse statt. Die astronomischen Highlights des Jahres 2015 waren mit Sicherheit die partielle Sonnenfinsternis am Vormittag des 20. März und die totale Mondfinsternis in den frühen Morgenstunden des 28. September. Die totale Mondfinsternis am 4.April und die partielle Sonnenfinsternis am 13. September waren von unserem Standort aus nicht beobachtbar. Partielle Sonnenfinsternis am 20. März Diese Finsternis wurde von den Medien schon ca. zwei Wochen vor dem Ereignis als die letzte vergleichbare ihrer Art bis 2026 angekündigt. Das hatte zur Folge, dass bereits eine Woche vor der SoFi alle im Handel erhältlichen SoFi-Brillen verkauft waren. Bei Franz Keller und mir stand daraufhin das Telefon nicht mehr still. Wir hätten hunderte dieser Brillen verkaufen können. Unseren Vorrat hatte Franz Keller vorsorglich früh genug auf ca. 40 Stück aufgestockt und die wollten wir für die Besucher der Sternwarte vorhalten. Der VdS erklärte den 20. Und 21. März zum Astronomietag 2015 mit dem Motto „Schattenspiele“ und rief alle Sternwarten zur öffentlichen Beobachtung der partiellen Sonnenfinsternis auf. Diesem Aufruf sind wir natürlich gerne gefolgt und hatten über die lokalen Volkshochschulen und Zeitungen dazu eingeladen. Von den Meteorologen wurde für die SoFi in unserer Region Kaiserwetter vorhergesagt. Deshalb erwarteten wir auch einen Besucheransturm auf unsere Sternwarte. Wir beschlossen neben unsern Sonnenteleskopen im Beobachtungsraum auch auf der Außensäule zwei Teleskope mit Sonnenfilter aufzubauen. Verlauf der Finsternis Am Morgen der Finsternis beginnen wir kurz nach Sonnenaufgang die Teleskope für die Sonnenbeobachtung auszurüsten und einzustellen. Im Beobachtungsraum wird der 130/920mm-APO-Refraktor mit Herschelkeil für Weißlichtbeobachtung und der darauf montierte 80/560mm-ED-Refraktor mit dem neuen Quark-Ha-Filter ausgestattet. Auf der Außensäule wird meine Refraktorkombination bestehend aus einem 127/950mm-APO-Refraktor mit Baaderfolie für Weißlichtbeobachtung und einem huckepackmontierten 80/560mm-ED-Refraktor mit Baaderfolie montiert. Wilhelm Speer bringt auf 3 dem Vorplatz der Sternwarte seine EQ5-Montierung mit Russentonne und Glasfilter zur Weißlichtbeobachtung und sein Lunt-Ha-Teleskop für HaBeobachtung in Stellung. Anton Bader hatte noch einen Sonnenprojektor von Astro-Media gebastelt, der seinen Platz auf einem Tisch auf dem Vorplatz der Sternwarte findet. Ab 7:00 Uhr wird von Donau 3FM ein Interview von Johannes Keller und Anton Bader zur bevorstehenden SoFi gesendet. Etwa eine Stunde vor Beginn der Finsternis sind alle Vorbereitungen abgeschlossen. Wir sind der festen Überzeugung, bestens für das bevorstehende Ereignis gerüstet zu sein. Langsam treffen auch die ersten Besucher auf der Sternwarte ein. Etwa 30 Minuten vor dem ersten Kontakt lade ich zu einem kurzen Vortrag ein. Zu diesem finden längst nicht mehr alle Besucher im Vortragsraum einen Platz. Ich erkläre kurz die Entstehung und die Arten von Sonnenfinsternissen und erläutere die Phänomene welche dabei auftreten. Nachdem noch Bilder von vergangenen Sonnenfinsternissen gezeigt wurden ist es auch schon Zeit, die 40 heißbegehrten SoFi-Brillen zu verteilen. Da sich mittlerweile über 80 Besucher auf der Sternwarte eingefunden haben, reichen diese natürlich nicht mehr aus und wir bitten die Besucher, die SoFiBrillen untereinander auszutauschen. Das klappt während der ganzen SoFi auch wirklich prima! Alle nicht benötigten Sonnenfilter für Teleskope, Sucher und Finder werden noch schnell an die Besucher verteilt. Dann ist es so weit, alle Blicke sind durch SoFi-Brillen oder Teleskope auf die Sonne gerichtet und pünktlich um 09:29 Uhr kann man durch die Teleskope die ersten Veränderungen am Sonnenrand erkennen. Bei den Besuchern bricht Begeisterung aus. Auch die Lokale Presse ist durch Frau Carmagnani und Herrn Weizenegger vertreten. Frau Carmagnani interviewt die Besucher und H. Weizenegger fotografiert das Geschehen auf der Sternwarte. Er will auch unbedingt Fotos für einen Artikel im Bayernteil der GZ durch ein Fernrohr schießen. Das funktioniert wegen fehlendem Adapter für seine Kamera nicht und wir beschließen, die Fotos mit meiner Kamera durch den Refraktor auf der Außensäule zu machen. Im Gegenzug will er uns seine Bilder von den vielen Besuchern zukommen lassen. Der Sonnenprojektor von Anton ist der Renner auf dem Vorplatz der Sternwarte. Eine ganze Traube von Besuchern steht hinter dem Projektor und fotografiert mit Smartphones die projizierte Sonne ab. Es wird 4 überhaupt viel fotografiert. Durch sämtliche Fernrohrsucher und Okulare wird versucht mit Smartphones und Digiknipsen die teilweise verfinsterte Sonne zu fotografieren. Auch der Live-View-Bildschirm meiner Kamera, auf welchem die Sonne ebenfalls sehr gut sichtbar ist, wird ständig abfotografiert. Um 10:38 Uhr ist das Maximum der Finsternis erreicht. Der Mond deckt Jetzt 75 % der Sonnenscheibe ab. Viele Besucher sind der Meinung, dass es schon merklich kühler geworden ist. Auch das Sonnenlicht ist etwas dunkler und fahler geworden. Der Besucheransturm hat jetzt das Maximum erreicht. Es herrscht ein reges Treiben auf der ganzen Sternwarte und ein großer Ansturm auf alle Beobachtungsgeräte. Alle Anwesenden sind von dem Spektakel begeistert. Der Mond gibt jetzt wieder immer mehr Sonnenfläche frei und es wird auch langsam wieder wärmer und heller. Pünktlich um 11:50 Uhr ist die Sonnenfinsternis beendet. Das war‘s dann bis 2026, eine lange Durststrecke für uns Hobbyastronomen. Die Besucher verabschieden sich so langsam und wir beginnen mit den Aufräumungsarbeiten. Zusammenfassend kann gesagt werden: Es war ein tolles astronomisches Ereignis. Auf der Sternwarte herrschte bei Bilderbuchwetter und vielen zufriedenen Besuchern eine super Stimmung. Am nächsten Tag stand in der Günzburger Zeitung im Bayernteil ein großer Artikel mit unseren Bildern der verfinsterten Sonne und im Lokalteil ein ausführlicher Bericht von Frau Carmagnani über die SoFi auf unserer Sternwarte. 5 6 7 8 Mondfinsternis am 28.09.2015 Die Mondfinsternis am 28. September wurde schon Tage zuvor durch die Medien als Jahrhundertmondfinsternis mit einem Superblutmond angekündigt. Weil das Ereignis in den frühen Morgenstunden stattfand und sich eine Mondfinsternis auch ohne Hilfsmittel von zuhause aus beobachten lässt war ein großer Besucheransturm auf die Sternwarte nicht zu erwarten. Trotzdem hatten wir beschlossen die Sternwarte zu öffnen und die MoFi von dort aus zu beobachten und zu fotografieren. Eine Einladung für die Öffentlichkeit erfolgte durch die lokalen Zeitungen. Da die MoFi am Westhimmel stattfand und von der Außensäule aus nicht beobachtbar war, aber genügend Möglichkeit zur Beobachtung und zur Fotografie zur Verfügung stehen sollte, beschlossen wir, ein zusätzliches Teleskop im Beobachtungsraum aufzubauen. Bei der Vorbereitung am Nachmittag vor der MoFi war der Himmel wie die Astronomen so schön sagen zu sieben Achtel bewölkt. Nur ab und zu konnte durch Wolkenlücken die Sonne erspäht werden. Keine guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche MoFi-Beobachtung. Doch Petrus hatte Einsehen mit uns Hobbyastronomen. Ab ca. 22:00 Uhr klarte der Himmel auf und der Vollmond stand in voller Schönheit am Himmel. Verlauf der Finsternis Kurz nach Mitternacht beginne ich dann mit dem Einrichten der Fernrohre. Auf der Refraktorsäule wird der 5“-APO-Refraktor mit huckepackmontiertem ED80-Refraktor für die Beobachtung eingerichtet. Die zusätzlich aufgebaute EQ6-Montierung wird mit einem 5“-APO-Refraktor für Fotografie und einem huckepackmontiertem ED80-Refraktor für die Beobachtung bestückt. Ein Feldstecher auf einem Fotostativ ist ebenfalls zur Beobachtung gedacht. Eine halbe Stunde vor dem ersten Kontakt ist dann alles klar zum Beobachten und Fotografieren. Klar ist auch der Himmel, eine perfekte, klare Vollmondnacht. Dazu weht ein leichter Wind, der während der ganzen MoFi dafür sorgt, dass die Optiken nicht beschlagen. Bereits wenige Minuten nach Beginn der Halbschattenfinsternis sind auf den Fotos die ersten Veränderungen auf der Vollmondoberfläche zu erkennen. Eine halbe Stunde später treffen auch weitere Kollegen und die ersten Besucher (darunter ein achtjähriger Junge mit seinem Vater) auf der Sternwarte ein. Zu Beginn der Kernschattenfinsternis um 03:06 Uhr sind dann immerhin 9 sechs Vereinsmitglieder und neun Besucher auf der Sternwarte versammelt. Visuell ist jetzt auch deutlich eine Verdunkelung der Mondoberfläche und der Mondumgebung beobachtbar. Ca. eine Stunde später um 04:10 Uhr ist es endlich soweit. Der Superblutmond steht kupferrot am Westhimmel. Die Mondumgebung ist jetzt auch soweit abgedunkelt, dass die umliegenden Sterne sichtbar sind. Ca. 70 Minuten lang dauert diese totale Verfinsterung des Mondes. Genügend Zeit für Beobachtungen mit bloßem Auge, durchs Fernrohr oder Feldstecher. Auch für Erklärungen zu dieser speziellen, totalen MoFi in Erdnähe ist genügend Zeit. Wie schon bei der partiellen SoFi im März versuchen einige Besucher mit ihren Smartphones Fotos durch die Beobachtungsinstrumente zu schießen. Besser funktioniert natürlich das Fotografieren mit digitaler Spiegelreflexkamera und Fernrohr als Objektiv. Auch ein Blick auf den Osthimmel lohnt sich an diesem Morgen. Ein wahrer Planetenreigen mit Venus, Mars und Jupiter tummelt sich da im Sternbild Löwe. Pünktlich um 05:23 Uhr beginnt dann auch die zweite Halbschattenphase. Sehr schnell ist die Zunahme der Leuchtkraft des Mondes bemerkbar. Langsam verabschieden sich jetzt die Besucher. Einige haben ja noch einen langen Arbeitstag vor sich. Den Austritt des Mondes aus dem Halbschatten können wir vom Beobachtungsraum aus nicht mehr genießen, da Büsche die Sicht versperren. Zusammenfassend kann gesagt werden: Wie die SoFi im März war auch diese Finsternis ein tolles astronomisches Ereignis. Die Beobachtungsbedingungen waren ideal und alle Anwesenden stimmten mir zu, dass dieser Blutmond ein paar Stunden Schlaf wert war. Clear Skies Rolf Dudichum 10 11 Sternfreunde unterwegs Besuch bei den „Nachbarn“ Anfang 2015 öffnete die Sternwarte Streitheim nach einer längeren Umbaupause wieder ihre Pforten. Sie ist ja nicht nur unsere Nachbarsternwarte, sondern, zumindest vom Gebäude her, eher die Zwillingsschwester. Nicht zuletzt der Freundschaft der jeweiligen Gründer - Martin Mayer in Streitheim und Walter Reim in Gundremmingen - ist es zu verdanken, dass unsere Sternwarte in ihrer heutigen Form überhaupt existiert. Grund genug also einen Besuchstermin zu vereinbaren. Am 23. März war es dann soweit: Ein ansehnliches Grüppchen fand sich in Streiheim ein. Dort mussten wir zunächst erfahren, dass der Gründer und Motor der Sternwarte, Martin Mayer, aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage ist, Besucher zu empfangen oder gar Sternwartenführungen zu leiten. Inzwischen machen dies die Herren Stumböck (Vorsitzender des Trägervereins) und Schnöbl (langjähriger technischer Leiter), die uns auch die Einrichtungen der Sternwarte zeigen. Außerdem war in den letzten Jahren in unmittelbarer Nähe zur Sternwarte ein zweites Gebäude errichtet worden, das ein Planetarium beherbergt. Wir waren beeindruckt von der mehr als perfekten Ausstattung sowohl der Sternwarte, als auch des Planetariums. Doch wie so oft, gibt es auch hier eine Kehrseite der Medaille: Max Stumböck und Markus Schnöbl betreiben die gesamten Einrichtungen mehr oder weniger alleine. Sie suchen dringend Mitstreiter, die sie unterstützen. 12 Oberried Unsere schon fast traditionelle Exkursion für ein Beobachtungswochenende nach Oberried/Allgäu fand diesmal Anfang September statt. Am Freitagnachmittag fuhren wir bei bestem Wetter los, mussten jedoch feststellen, dass es je weiter wir Richtung Allgäu kamen, immer mehr zuzog und schließlich sogar zu regnen begann. Also verbrachten wir den Abend in der von Gensheimers gemieteten Ferienwohnung mit Fachsimpeln. Der Samstag brachte dann aber doch noch das erhoffte klare Wetter zum Beobachten und Fotografieren. 13 Neues in der Sternwarte Tausch der Montierungen So sieht im Moment unsere Refraktorsäule aus. Die im Jahr 2010 angeschaffte Skywatcher EQ-6 ersetzt die bisherige Astro-Physics Montierung. Vorteil: Neben einer höheren Tragkraft bietet die EQ-6 auch zwei Betriebsarten: wie bisher, reine Nachführung mit manueller Suche der Objekte und außerdem zusätzlich eine automatische GoTo- Positionierung. Die „alte“ Montierung leistet noch gute Dienste auf der Außensäule. 14 Preisfrage: Was ist das denn? Und wo in der Sternwarte ist es zu finden? Antwort: Ein Bauteil, das unsere Besucher überhaupt nicht kennen, und von den Mitgliedern auch nur diejenigen, die regelmäßig Führungen machen, bzw. in der Sternwarte etwas arbeiten. Es handelt sich um die Starterbatterie des Stromaggregats in der „Garage“ neben unserer Sternwarte. Georg Gensheimer installierte sie auf einem Regalbord über dem Aggregat und brachte zusätzlich einen Solar-Laderegler an, der immer für genügend „Power“ in der Batterie sorgt. Jetzt muss nicht mehr mühsam per Hand gestartet werden. Dank eines Bewegungsmelders und einer Halogenlampe ist auch eine Notbeleuchtung zum Betanken und Starten des Aggregats vorhanden. Das ist eine große Erleichterung. Planetenweg-Flyer jetzt wieder in französischer Sprache verfügbar. Dank Helmut Seeleuther, der wieder die Texte übersetzte, ist der Planetenweg-Flyer jetzt auch wieder in französischer Sprache erhältlich. Anlass für die Neuauflage war der 30. Jahrestag der Partnerschaft mit Ahuille und die damit verbundenen Feierlichkeiten und auch der zehnte Jahrestag der Errichtung des Planetenweges. Hier ein Ausschnitt: 15 Zusammenarbeit mit dem Albertus-Gymnasium Lauingen Bereits einige Jahre besteht eine erfreulich rege Zusammenarbeit unserer Sternwarte mit dem Gymnasium in Lauingen. Dort ist unser Vereinsmitglied Georg Aubele als Mathematik- und Physiklehrer tätig. Immer wieder bietet er auch Arbeitsgemeinschaften mit astronomischen Themen an. Im Vorfeld der Sonnenfinsternis waren an insgesamt vier Abenden alle Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen Gast in der Sternwarte. Im November nutzte eine weitere Schülergruppe unsere Einrichtungen für einen Beobachtungsabend. Zur Faschingszeit war im Albertus-Gymnasium Lauingen eine kleine Ausstellung von Astrofotos aufgebaut, die die Schüler und Georg Aubele zuvor in unserer Sternwarte aufgenommen hatten. 16 Astrofotos der Vereinsmitglieder Unser neues Daystar H-Alpha Okular ist ist visuell und fotografisch „der Hammer“. Bilder: Rolf Dudichum 17 Iridium-Flare Es handelt sich hier um eine Reflexion des Sonnenlichts an der Antenne eines Satelliten für Satelliten-Telefonie. Ihren Namen haben die Satelliten vom chemischen Element "Iridium", Ordnungszahl 77. Ursprünglich waren 77 Satelliten geplant, von denen heute noch 66 im Einsatz sind. Die Reflexionen können sehr hell werden - bis zu -9 mag! Ihre maximale Helligkeit erreichen sie in einem nur 2 km breiten Streifen. Die Umlaufbahnen der 66 Satelliten sind bekannt, so dass die Flares sehr genau vorausberechnet werden können. Siehe: calsky.com bzw. heavens-above.com Dieser Flare stammt vom Satelliten Nr 35, 07.07.2015, 00:09:52 Uhr, ca 42° Höhe in Richtung WSW, Helligkeit -7,8 mag Aufnahmeort: Günzburg, Richtung Leipheim - Aplabildweg, 30 Sekunden, ISO 1600 rechts oberhalb des Flares: Nördliche Krone rechts unterhalb des Flares: Arktur, Bootes am rechten Bildrand über der Baumkrone: Deichselsterne des Großen Wagens mit Mizar und Alkor (Reiterlein) Bild: Rolf Dudichum 18 Ein sog. „Herschelprisma“ ersetzt das bisherige Folienfilter zur Sonnenbeobachtung im Weißlicht. Kontrast und Schärfe sind beeindruckend. Bild: Rolf Dudichum M51, die „Strudel- oder Whirlpool-Galaxie“ im Sternbild Jagdhunde. Entfernung: 28 Mio Lichtjahre. Rolf Dudichum belichtete 9x120s und 10x60s mit ISO1600 und setzte die Aufnahmen anschließend am Computer zu diesem Bild zusammen. 19 20 Wenn unser Haupt-Sonnenbeobachter Wilhelm Speer etwas Besonderes auf der Sonne erspäht, greift er zum Telefonhörer und gibt seine Entdeckung weiter. So entstanden diese Aufnahmen von besonders großen Protuberanzen. 21 22 Komet Lovejoy Komet C/2014 Q2 Lovejoy Er erreichte zu seinem Periheldurchgang im Januar 2015 immerhin 3.8 mag und war mit dem bloßen Auge zu sehen. Aufgrund des Wetters gelang aber erst am 13. Februar diese Aufnahme am ED 80. Die Helligkeit des Kometen war da schon auf etwa 5 mag zurückgegangen.Bild: Franz Keller Offener Sternhaufen M 67, Sternbild Krebs Bild: Rolf Dudichum Diese - und viele weitere Astrofotos - sind auf unseren Internetseiten zu finden: www.volkssternwarte-gundremmingen.de Aktuelles 23 Volkshochschule/ Ausblick 2016 VHS-Kurse Unsere Vortragsangebote im Rahmen der Volkshochschule fanden dieses Jahr erfreuliches Interesse. Am 20. Oktober gab Franz Keller einen Überblick zum Thema „Was tut sich am Himmel im Herbst/Winter?“ 16 Besucher fanden sich in der Sternwarte ein. Wolfgang Wagenseil referierte am 26. November über den „Stern von Bethlehem“, was 7 Besucher anlockte. Ausblick 2016 Einige Termine für das neue Jahr stehen schon fest: - Dienstag 08.03.16: Jahreshauptversammlung - Montag, 14.03.16: VHS-Vortrag „Was tut sich am Himmel im Frühjahr/Sommer 2016? - Samstag, 19.03.16: Bundesweiter Astronomietag mit Tag der offenen Tür in unserer Sternwarte zum Thema „Der Mond“ - Georg Gensheimer hat für 8.-10. April und für 6. - 8. Mai wieder die Ferienwohnung in Oberried gebucht. - Der Vereinsausflug führt uns voraussichtlich Anfang Juni auf Keplers Spuren nach Weil der Stadt (genauer Termin folgt) Im Geburtshaus von Johannes Kepler ist ein interessantes Museum eingerichtet. 2016 wollen wir auch die spontanen Beobachtungstreffen im „Outback“ von Ettenbeuren wieder aufleben lassen. Auch am Himmel gibt es einige „Leckerbissen“: Anfang des Jahres ist der Komet C/2013 US 10 „Catalina“ zumindest mit dem Feldstecher gut zu sehen. Am 6. April wird die Venus vom Mond bedeckt und am 9. Mai ereignet sich ein Merkurdurchgang vor der Sonne. 24 Schlusslicht Mal andersherum. Statt die ISS von der Erde aus zu fotografieren, hier ein Foto unserer Sternwarte von der ISS aus: Ok, man kann jetzt auf dem Foto unsere Sternwarte nicht direkt erkennen. Aber als das Foto auf der ISS gemacht wurde, war der Nadir der ISS (also die Lotrichtung) auf der geografischen Position 48.5° N, 10.4° E - was Gundremmingen entspricht. Nähere Infos gibt es hier: http://eol.jsc.nasa.gov/SearchPhotos/photo.pl?mission=ISS030&roll=E&fram e=154100 25 Besucherstatistik Im Mittel kommen knapp 400 Besucher pro Jahr in die Sternwarte. Der Besucheransturm in Zusammenhang mit der SoFi im März sorgte für einen erfreulichen Anstieg der Besucherzahlen. Vor allem zur Sonnenbeobachtung können gerne noch mehr Besucher kommen! Jeweils am ersten Sonntag im Monat ist die Sternwarte von 14:00 bis 15:00 geöffnet. (nur bei klarem Himmel) Wir beobachten die wechselnde Zahl der Sonnenflecken im „Weißlicht“ und die Protuberanzen und Filamente mit einem speziellen H-Alpha Okular. 26 Öffnungszeiten der Sternwarte: (nur bei klarem Himmel) Jeden Freitag: Januar bis März April/Mai August/September Oktober bis Dezember 20 Uhr 21 Uhr 21 Uhr 20 Uhr Sonnenbeobachtung: Jeden ersten Sonntag im Monat 14.00 - 15.00 Uhr Sonderöffnungszeiten Bei besonderen Himmelsereignissen: Nach Vorankündigung in der örtlichen Presse und auf unseren Internetseiten. Treffen der Sternfreunde mit Vorträgen und Diskussionen: Jeden zweiten Dienstag im Monat um 19:30 Uhr Gruppenführungen mit Vortrag und Beobachtung: Nach Terminabsprache: Tel. 08221/33122 (Herr Keller) oder Tel. 08221/5381 (Herr Dudichum) Anfahrt: Von der Pfarrkirche Gundremmingen auf der Kirchstraße 1,2 km in Richtung Baumgarten zum oberen Feldkreuz, nach 50 m links, nach 300 m nochmals links, nach 200 m zum Eingang. Der Weg zur Sternwarte ist ab der Ortsmitte beschildert. 27 Kontakt: 1. Vorsitzender Franz Keller, Günzburg 08221 33122 [email protected] 2. Vorsitzender Rolf Dudichum, Günzburg 08221 5381 [email protected] Internet: www.volkssternwarte-gundremmingen.de 28