Vogel des Jahres 2003: Der Mauersegler

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Vogel des Jahres 2003: Der Mauersegler
Kennzeichen:
T 16-18 cm lang, Flügelspannweite von 40 cm
T bräunlich bis rußschwarzes Gefieder mit grauweißer Kehle (die Jungvögel haben einen größeren
Kehlfleck und eine weiß geschuppte Stirn)
T lange sichelförmige Flügel, kurzer gegabelter Schwanz, sehr kurze Füße
T Stimmlaute: hohes und schrilles „srih“ oder „sprih“. „Swir-rir“-Ausrufe von Männchen und
Weibchen in unterschiedlicher Höhe am Nest
T Eine Jahresbrut zwischen Mitte Mai und Ende Juli, Brutdauer 18-25 Tage, 2-3 weiße elliptische
Eier
T Flaches Nest in Kolonien an hohen Gebäuden und Felsen, in alten Bäumen und Nistkästen, aus
Halmen, Federn, Blättern und Haaren mit Speichel zusammengeklebt
T Verbreitet in Nordafrika und Europa bis in die nordöstliche Mongolei
Lebensräume und Besonderheiten:
Die vom Mauersegler bewohnten Lebensräume sind sehr unterschiedlich. Man findet ihn in Dörfern,
Städten mit hohen Gebäuden, im Gebirge und an der Meeresküste.
Er ernährt sich von Insekten und Spinnen, die in der Luft schweben und die er gezielt anfliegt. Dann
reißt der Mauersegler den Rachen weit auf und fängt die Insekten wie in einem Netz.
Aber nicht nur die Nahrungssuche spielt sich in der Luft ab, sondern auch das Trinken aus Gewässern
aller Art, die Balz, die Paarung und oft auch der Schlaf werden beim Fliegen durchgeführt. So
verbringen die Segler etwa die Hälfte ihres Lebens in der Luft.
Die meiste Zeit des Jahres (August-April) verbringen die Mauersegler in der südlichen Sahara. Sie
sind Weitstreckenzieher.
Die Flugbewegung des Mauerseglers ist ein Wechsel zwischen schnellen, tiefen Flügelschlägen und
längeren Gleitflugstrecken. Die Geschwindigkeit beträgt 60-90 km/h, kann aber auch größer als 200
km/h sein.
Eine andere Besonderheit dieses Vogels ist die Fähigkeit zur Hungerlethargie der Nestlinge: Bei
schlechter Witterung legen die Segler weite Strecken zurück, um dem Wetter zu entfliehen. Die
Nestlinge können während dem Ausbleiben der Eltern oder anhaltendem Futtermangel ihre
Körperfunktion auf ein Minimum reduzieren, indem sie Fettvorräte und Muskelmasse abbauen. Jedoch
darf das Gewicht nicht unter 20g sinken.
Feinde:
Der Mauersegler hat mehrere Feinde. Einer davon ist beispielsweise der Wanderfalke. Dieser ergreift
den Mauersegler im Flug, als Futter für sich oder für seine Sprösslinge im Nest.
Ein anderer Feind ist nasskaltes, windiges Wetter, da in dieser Zeit die Insekten ausbleiben. Das kann
aber auch weiter dazuführen, dass die Segler ihre Nahrung dicht über dem Boden suchen, also auch
auf Strassen und dadurch von Autos mitgerissen werden.
Das größte Problem ist jedoch die Wohnungsnot: Durch die Sanierung alter Gebäude, Verriegelung
der neuen Gebäude, Vernichtung von Tod- und Altholz durch moderne Forstwirtschaft gehen
zahlreiche Nistmöglichkeiten verloren.
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Verwandtschaft:
Der Mauersegler ist nicht mit den Schwalben verwandt, obwohl er mit diesen oft verwechselt wird.
Dagegen finden sich im Flügel- und Körperbau, sowie in den langovalen, weißen Eiern
Gemeinsamkeiten mit dem Kolibri.
Grund für die Wahl zum Vogel 2003:
Der Mauersegler als Vogel des Jahres 2003 wurde als Symbolträger für mehr Natur in unseren
Städten und Dörfern, also unserem engsten Lebensumfeld, gewählt.
Er ist zur Zeit zwar nicht bedroht, aber die oben angesprochene Wohnungsnot nimmt in diesem
Umfeld stark zu.
Hilfsmaßnahmen:
à
Anbringen von Nistkästen
à
Bei Gebäudesanierungen auf giftige Holzschutzmittel verzichten
à
Einplanung von Nistmöglichkeiten für Mauersegler (und auch für Fledermäuse) bei
Neubauten.
Die Mauerseglereltern entsorgen übrigens stets den Kot der Jungen, so dass keine
Verschmutzung der Fassade befürchtet werden muss
à
Offenhalten von frei zugänglichen aber geschützten Winkeln, Nischen oder Höhlen am
Gebäude
à
Vermeidung von sterilen Ziergärten besonders im städt. Raum Þ Anpflanzung einheimischer
Sträucher und Blumen als Nahrung für Insekten.
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