Der Dachs (Meles meles) Der Dachs ist das Wildtier des Jahres 2010. Fast wäre dem Dachs die enge Verbindung mit dem Fuchs zum Verhängnis geworden. Als in den 70er Jahren zur Tollwutbekämpfung allerorten Fuchsbauten begast wurden, fielen dieser Maßnahme auch viele Dachse zum Opfer. Inzwischen haben sich die Dachse, aber nicht nur in Deutschland, wieder gut erholt. Unser heimischer Dachs besiedelt das gesamte europäische Festland bis zum Polarkreis, außerdem die gemäßigten Breiten Asiens bis nach Japan. Mit 80 bis 90 cm vom Kopf bis zur Schwanzspitze ist der grau gefärbte Dachs mit den typischen schwarzen Gesichtsstreifen nicht viel größer als der Rotfuchs. Der Körperbau von Meister Grimbart ist aber breiter und gedrungener als bei Reineke und so bringen gut genährte männliche Dachse bis zu 15 oder gar 20 kg auf die Waage. Dachse leben vorzugsweise in Laub- und Mischwäldern. Wichtig für die Höhlenbauer ist der Boden felsiger Untergrund oder lockerer Sand sind ebenso ungeeignet wie grundwasser- oder überflutungsgefährdete Regionen. Dachse haben an den Vorderpfoten lange Klauen, mit denen sie hervorragend graben können. Bis zu 5m tief reichen die über mehrere Eingänge zugänglichen Wohnkessel. Im Februar oder März bringt die Dächsin bis zu fünf Junge zur Welt, Die Tragezeit ist unterschiedlich lang, denn je nach Zeitpunkt der Empfängnis tritt eine sogenannte Keimruhe ein, so dass der Nachwuchs bei allen Dachsen exakt zur „richtigen“ Jahreszeit zum Winterende hin geboren wird. Die Jungtiere werden zwei bis vier Monate lang gesäugt und verlassen unter Obhut der Mutter erst im Frühsommer erstmals den Bau. In Deutschland gehört der Dachs zu den jagdbaren Arten. Da die vielen tausend getöteten Dachse nicht genutzt werden, plädiert der NABU allerdings für eine Abschaffung der Dachsjagd. Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune) Das Moos wächst vor allem an feuchten bis nassen und bodensauren Standorten (Wälder, Wiesen, Moore). Es kommt weltweit vor und gedeiht in Mitteleuropa in nahezu allen Höhenlagen. An guten Wuchsorten bildet das Goldene Frauenhaar große blaugrüne bis dunkelgrüne Polster aus, Die scharf vierkantige Sporenkapsel mit einer glocken-förmigen, filzig behaarten, gelbbraunen Haube. trägt ein 10 cm langer rötlicher Kapselstiel. In jüngerer Zeit sind die Bestände jedoch durch Entwässerung von Brüchen, Feuchtwiesen und Mooren zurückgegangen. Kreisverband Freiberg e.V. Der Teichmolch (Lissotriton vulgaris) Dieser weit verbreitete Miniatur-Drachen wurde zum „Lurch des Jahres 2010“ gewählt. Die Zuschüttung und Zerstörung von Kleingewässern oder der Eintrag von Müll, Dünger und Umweltgiften in diese führten zu einer hohen Gefährdung für den Bestand Der Teichmolch hat ein riesiges Verbreitungsgebiet. Es erstreckt sich über fast ganz Europa. Auch in Deutschland sind diese Amphibien fast flächendeckend verbreitet, Einen Großteil des Jahres leben die nur 7- maximal 11 cm langen Schwanzlurche versteckt an Land, Nur während der Fortpflanzungszeit im Frühjahr kann man evt. sogar im eigenen Gartenteich ihre komplexen und hoch interessanten Paarungsrituale beobachten. Die Grundfärbung ist bräunlich. Die Bauchseite weist dunkle Flecken auf. In der Wassertracht haben die Männchen einen hohen und stark gewellten Hautkamm. Der Saum der Unterseite des seitlich abgeflachten Schwanzes zeigt eine leicht bläuliche Färbung. Im Hochzeitskleid sind männliche Teichmolche prächtige Bewohner unserer Tümpel und Weiher. Ihre schwarz gefleckte Bauchseite ist dann leuchtend orange. Nach Ende des Frostes begeben sich die Teichmolche auf Wanderschaft zu ihren Laichgewässern. Die Hauptlaichzeit erstreckt sich dann von März bis in den Mai, wenn die Wassertemperatur mindestens acht Grad Celsius beträgt. Die Weibchen legen pro Saison 100 bis 300 Eier, welche einzeln an Wasserpflanzen oder Falllaub geheftet werden. NABU KV Freiberg e.V.. Tschaikowskistr. 4 09599 Freiberg Telefon:03731/202764 E-Mail: kv.freiberg@nabu-sachsen Die Natur des Jahres 2010