netzwerk Das große Plus für Partner Thüga-Strategie: Ausgabe 3/2016 Digitalisierung als Chance Strategie: Am Puls der Märkte / Mieterstrom hausgemacht / Innovation durch Kommunikation / Digitale Personalakte Inhalt 03 Editorial 04 Meldungen 05Thüga-Veranstaltungen im Überblick 10 22 28 38 44 48 Energie & Welt 06Am Puls der Märkte 08ARegV-Novelle im Ziel 09EEG 2017: bitte bewerben 10Neue Digitale Welt: von der Strategie bis Digi 6000 20Lohnt sich Fernwärme noch? 22TMS und THEG: Doppelspitze für ein Plus 24Mr. Extranet 26Meldungen Markt & KUnde 28Strom hausgemacht: das Mieterstromprojekt der THEG 32Startschuss für EnwiCon 34Risikomanagement 35 Rahmenvertrag Windkraft 36Meldungen Technik & Innovation 38Studie: Durch Kommunikation zur Innovation 42Regulierungssoftware 44Kabelprüfung 46 Meldungen Menschen & Macher 48Roland Warner von eins im Portrait 52 Bewerbermanagement 54 Digitale Personalakte 56Komplimente-Aktion der evm 58 Namen und Nachrichten Impressum Herausgeber: Thüga Aktiengesellschaft, Nymphenburger Str. 39, 80335 München, Tel: 089 / 381 97 – 0 | www.thuega.de | Redaktion: Christoph Kahlen (verantw.), Barbara Dornauer, Frauke Gerbig, Sabrina Maier, Stephanie Lochner. Chef vom Dienst: Gerhard Berger | [email protected] | Gestaltung: Annett Both, trurnit Publishers | Druck: hofmann infocom, Nürnberg | gedruckt auf Naturpapier | PEFC-zertifiziert | Bildnachweise: Titelbild: Yuri Arcurs – Thinkstock; S. 03: Falk Heller; S. 04 Personal: MEV Verlag; S. 04 Computer: Jan Kobel; S. 04 Mast: Ekkehard Winkler; S. 05: marigo – Fotolia; S. 08: Wavebreakmedia-Micro – Fotolia; S. 10/11: bluemoon1981 – Fotolia; S. 17: Rawpixel.com – Fotolia; S. 22/23: www.rolandhorn.de/ [email protected]; S. 27: Thomas Reimer – Fotolia; S. 35: MEV Verlag; S. 8/39: Lukas Gojda – Fotolia; S. 40 l. oben: Universität Bamberg, Fotograf: Jürgen Schabel; S. 48 –51: www.jankobel.de; S. 58: Heidt: SWP; Danco: © argum. Alle anderen Bilder Thüga-Gruppe, Trurnit GmbH. 02 netzwerk INHALT PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen. www.pefc.de PEFC/04-31-1012 Digitale Transformation Liebe Leserin, lieber Leser, im Vergleich zu anderen Branchen hat die Energiewirtschaft bei der Digitalisierung Nachholbedarf. Dabei muss erst einmal Klarheit darüber bestehen, wie dieser Begriff überhaupt definiert wird. Digita­ lisierung ist deutlich mehr als mobil- optimierte Internetseiten oder ein modernes Customer-Relationship-Management-System. Vielmehr beeinflusst sie das komplette Kerngeschäft mit allen korres­pondierenden Prozessen. Digitalisierung ist zu einem sehr wichtigen Erfolgsfaktor geworden. Sie ist einer der Treiber des Wandels der Energiewelt. Andererseits ist sie auch eine wichtige Säule in der Thüga-Strategie, um diesen Wandel zu bewältigen. Aus diesem Grund hat die Thüga in diesem Jahr die Stabsstelle IT-Management und Digitalisierung aufgebaut (siehe auch ab Seite 10). Sie koordiniert die aktive Unterstützung für Partnerunternehmen, die sich eine eigene Digita­ lisierungsstrategie erarbeiten möchten. Und sie bündelt den Bedarf in der ThügaGruppe, um Synergieeffekte zu nutzen. Ein Beispiel sehen Sie gleich, wenn Sie umblättern: Es geht um den Einkauf von Software-Lizenzen (Seite 4). Bereits heute unterstützt die Thüga-Energiewirtschaft die Partnerunternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung digitaler Maßnahmen: von Online-Produkten bis zur Nutzerfreundlichkeit von Versorgerwebsites (Seite 5). Aber auch andere Abteilungen und Plattformen sehen sich zunehmend mit den Herausforderungen der Digitalisierung konfrontiert. Die Thüga Netzwirtschaft/Regulierung bietet über den Einkauf eine Systemlösung zur Verwaltung von Netzdaten an (Seite 42). Die PersonalEntwicklung stellt sich auf das digitale Verhalten junger Menschen ein und hat getestet, was eine Recruiting-Software leisten kann (Seite 52). Haben die Bewerber ihren Job gefunden, hat Conergos gleich das nächste passende Angebot: die digitale Personalakte (Seite 54). Und ein wahrer Spitzenreiter ist die Thüga MeteringService GmbH (Seite 22) – schon heute eines der führenden Unternehmen in Sachen Digitalisierung. Diese neuen Technologien bieten einen großen Vorteil: Die Thüga-Partner können viele Themen in der Gruppe gemeinsam angehen. Denn durch kooperative Lösungen kann jedes einzelne Unter­nehmen Kosten sparen: Zusammenarbeit schafft Mehrwert. Ich wünsche Ihnen eine anregende und aufschlussreiche Lektüre dieses netzwerkMagazins – sei es analog in gedruckter Form oder digital im Extranet. Ihr Michael Riechel Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft intro netzwerk 03 Zusammenarbeit: Workshops für Personaler Hochspannung: Es gibt neue Vorschriften. Wer rechnet, spart: Lizenzen mit Thüga Regionaler Austausch Alles zur 26.BImSchVVwV Bei Lizenzen sparen Thüga-Personaler wollen auf regionalen Workshops ihre Zusammen­ arbeit verstärken. Die Thüga informiert Verteilnetzbetreiber, wie sie elektromagnetische Felder reduzieren können. Gemeinsam einkaufen macht Spaß und kommt billiger. Die Thüga verhandelt gerade mit Microsoft. Die Arbeit von Recruitern hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt: Viele Stellen bleiben unbesetzt, die Unternehmen müssen bei der Bewerbersuche immer aktiver werden (siehe. Seiten 52 –53). Durch den Strategie Review hat sich gezeigt, dass es auch bei den Personalabteilungen der Thüga-Gruppe den Wunsch nach verstärkter Unterstützung und Zusammenarbeit gibt – unter andererem in den Bereichen Personalbeschaffung und -entwicklung. Deshalb lädt die Personal­ abteilung der Thüga Geschäftsführer und Personaler ab Oktober zu sechs Workshops in verschiedenen Regionen der ThügaGruppe ein. Ziel ist es, die aktuellen Herausforderungen für den Personalbereich zu bewerten, die Interessenslagen der Partner­unternehmen herauszufinden und daraus Handlungsfelder abzuleiten. Auch die Rolle des Personalers im Unternehmen soll geklärt werden: Ist diese eher strategisch oder operativ? Generell gilt das Motto: „voneinander lernen und gemeinsam Lösungen erarbeiten“. Eine Anmeldung ist über die Veranstaltungsplattform des Thüga Extranets möglich. Man kennt Strahlungen von Handymasten. Aber es gibt sie genauso im Bereich von Stromnetzen. Und damit die elektrischen und magnetischen Felder nicht zu stark sind, gibt es eine Verordnung und eine entsprechende Verwaltungsvorschrift, die BImSchVVwV. Sie gilt seit dem 4. März 2016 und schreibt Verteilnetzbetreibern beim Neubau oder Umbau von Anlagen im Bereich Mittel- und Hochspannung Grenzwerte vor. Diese müssen sie nicht nur einhalten, sondern unterschreiten. Weil die Verwaltungsvorschrift sehr abstrakt geschrieben ist, haben Experten der Thüga eine Projektgruppe gebildet und das Beamtendeutsch übersetzt. Das Ergebnis sind Handlungsempfehlungen zur Feld­ minimierung bei Drehstromfreileitungen, Drehstromkabeln, Netzstationen, Schalthäusern und Umspannwerken. Sie stehen im Extranet zur Verfügung und erklären Verteilnetzbetreibern ganz konkret, was sie zu tun haben: Was muss ich beim Bau von Trafostationen beachten? Wie weit sollte der Abstand von Leitungen am Mast sein? Dabei verliert die Thüga nicht den Blick auf die Finanzen: „Wir beschreiben beispielsweise, wann es Sinn macht, ein Kabel tiefer zu legen, damit der Aufwand finanziell im Rahmen bleibt“, sagt Lars Kießling, der das Expertenteam leitet. „Es bringt nichts, wenn ich die Felder nur geringfügig minimiere, aber dafür deut­ lich mehr ausgebe.“ Lizenzen gibt es oft im Dutzend billiger. Und Software-Lizenzen dürfte die ThügaGruppe zu Hunderten benötigen. Das aktuelle Microsoft Enterprise Agreement der Thüga AG läuft zum Ende des Jahres aus. Viele Thüga-Beteiligungen haben sich entschlossen, den Vertrag mit Microsoft zu verlängern oder neu abzuschließen. Derzeit laufen die Gespräche des Software Lead Buyer Kreises unter Führung der Mainova AG und Thüga AG mit Microsoft. Grundsätzlich kann jede Gesellschaft ab 250 qualifizierten Nutzern oder Geräten einen eigenen Beitrittsvertrag abschließen. Kleine Gesellschaften können gegebenenfalls unter einem Sammelbeitritt an dem Rahmenvertrag teilnehmen. Das Enterprise Agreement beinhaltet die Wartung der Produkte für drei Jahre. Das heißt, der Kunde kann jederzeit die neueste Software installieren und hat am Ende des Vertrags das Nutzungsrechts-Eigentum an dieser neuesten Microsoft Software. Für weitere Gesellschaften (inklusive der mitversorgten Konzernunternehmen), die sich für den wirtschaftlichsten Einkauf der Microsoft Lizenzen interessieren, ist Bernd Ruhnke, Lizenz-Manager bei der ThügaStabstelle IT-Management und Digitalisierung, der richtige Ansprechpartner. Eine formlose E-Mail genügt: EXTRANET NewspPartnerkommunikationp netzwerk-tv pRegionale PersonalWorkshops EXTRANET ThügapNetzepNetzbetrieb und EinspeisungpNetzbetrieb Strom 04 netzwerk MELDUNGEN bitte mail an [email protected] termine thüga Auffälliges Titelbild: Thüga Markt + Kunde Websites bei Markt + Kunde „Nutzerfreundlichkeit von Versorger­ websites“ lautet ein Fokusthema der aktuellen Markt + Kunde. Was macht eine gute Website aus? In welche Fallen tappen viele Versorger? Die aktuelle Ausgabe von Markt + Kunde der Thüga Energiewirtschaft/Marketing befasst sich mit den Ergebnissen einer umfassenden Usability-Studie. Eine zen­ trale Frage beantwortet schon das Titel­ bild der Markt + Kunde: Wie erreiche ich die Aufmerksamkeit des Nutzers? „Schrill, bunt, außergewöhnlich“ mögen zumindest die Attribute für das Foto sein. Bei vielen Versorger-Websites hakt es aber gerade bei sehr Grundsätzlichem: Etwa, dass die Erwartungen der Besucher bezüglich der Bedienung der Website nicht erfüllt werden. Dass Navigationspunkte an „unüb­ lichen“ Stellen angebracht sind. Oder dass wie Schieberegler aussehende Bedien­ elemente nicht wie Schieberegler genutzt werden können. Und zum Teil werden auch Hürden für Vertragsabschlüsse oder Interaktionen zwischen Besuchern und Versorgern aufgebaut! Kurzum: Es gibt durchaus Handlungsbedarf – und die Thüga hat zwei Support-­Angebote entwickelt, die dabei helfen können, die Leistung der eigenen Versorgerwebsite zu verbessern. Mehr dazu und zum zweiten Fokusthema „Social Media in der Kundenkommunikation von Versorgern“ der aktuellen Ausgabe von Markt + Kunde. EXTRANET ThügapVertrieb & MarketingpMarktinformationen, Preise & Wettbewerb Thüga-Veranstaltungen im Überblick Soweit nichts anderes angegeben finden Sie mehr Informationen und Anmel­deformulare unter https://extranet.thuega.de im Infokanal und dort unter Veranstaltungen. 29./30. September Symposium Digitalisierung Nürnberg Thüga informiert ausführlich über das Projekt „Digitalisierungsstrategie“ und die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen. 13. Oktober Erster Infotag „Das neue EEG 2017“ MünchenDas neue EEG sieht einen Systemwechsel vor (siehe auch Seite 9). An diesem Tag sollen alle Neuerungen sowie deren Auswirkungen diskutiert werden. 26. Oktober Infotag Messwesen MünchenBericht aus dem Projekt Digi 6000 und letzte Schritte vor dem Rollout. IT-Lösungsmöglich­ keiten in der der Thüga-Gruppe 27. Oktober Thüga-Treffen MünchenTreffen der Vorstände und Geschäftsführer aller Partnerunternehmen der Thüga-Gruppe 22. November Infotag Regulierung Hannover ARegV-Novelle (siehe Seite 8): konkrete Handlungsempfehlungen für die dritte Regulierungsperiode. Rückblick auf die Netzkostenermittlung Gas sowie Ausblick auf die Netzkostenermittlung Strom 1. Dezember Zweiter Infotag „Das neue EEG 2017“ MünchenDas neue EEG sieht einen Systemwechsel vor (siehe auch Seite 9). An diesem Tag sollen alle Neuerungen sowie deren Auswirkungen diskutiert werden. MELDUNGEN netzwerk 05 Die Energiebranche verändert sich rasant. In einem „Strategie Review“-Prozess hatten zuletzt Thüga, Thüga-Partner und externe Berater den Markt analysiert. Das Ergebnis waren Empfehlungen für eine Strategie der Versorgungsunternehmen. Und Anpassungen der Thüga-Strategie (siehe perspektiven „Strategie-Markt-Review“). Aufgrund der erhöhten Marktdynamik hat die Thüga-Unternehmensentwicklung zusätzlich einen jährlichen Strategieprozess eingeführt. Hauptabteilungsleiter Otto Huber (links) erklärt im netzwerk-Interview, welche Vorteile die Partnerunternehmen davon haben. 06 netzwerk energie & welt Herr Huber, gerade erst vor zwei Jahren hat die Thüga ihre Strategie 2021 im Strategie Review-Projekt auf den Prüfstand gestellt. Ist denn jetzt schon wieder eine Anpassung nötig? Es wird sicher keine radikale Umwälzung geben. Dazu waren die Erkenntnisse aus dem Projekt Strategie Review vorausschauend genug formuliert. Doch der Markt steht nicht still. Die Thüga-Fachabteilungen registrieren in ihrem alltäg­ lichen Geschäft laufend Veränderungen. Und wir wollen wissen, ob diese einen Einfluss auf die Strategien unserer Partnerunternehmen oder die Strategie der Thüga haben könnten. Was ist der Vorteil? Wenn wir unsere strategische Ausrichtung jährlich überprüfen, können wir flexibler reagieren, als wenn wir dies in größeren Zeiträumen tun. Die Thüga erhofft sich davon, Chancen aus den dynamischen Veränderungen der Energiewirtschaft frühzeitig zu erkennen. Oder Risiken zu minimieren. Gehören die großen Strategieprojekte damit der Verangenheit an? Nein. Die Thüga hat in den letzten Jahren alle zwei bis drei Jahre ein großes Strategieprojekt mit einem externen Berater durchgeführt. Das wollen wir auch bei­ behalten. Worin unterscheiden sich dann die jährlichen Prozesse von den großen Projekten? Sie sind auf jeden Fall schlanker. Wir können sie ohne externe Hilfe allein mit den Ressourcen im Haus umsetzen. Die Inhalte stammen aus den Thüga-Fachabteilungen. Die Thüga-Vorstandsmitglieder und die Thüga-Hauptabteilungsleiter stimmen sich intern ab und definieren die strategischen Ziele gegebenenfalls neu. Projekt „fokus Beratung“ Beratung für kommunale Energieversorger ist eine der Grundsäulen der ThügaStrategie (siehe auch perspektiven 3/2016). Aber wie lässt sich die Beratung effizienter gestalten? Dazu hat der Thüga-Vorstand in diesem Jahr das Projekt „Fokus Beratung“ gestartet. Die Beratung soll so optimiert werden, dass die Thüga die Partnerunternehmen noch gezielter unterstützen kann. Dazu wurden zunächst zahlreiche Beratungsdienstleistungen erfasst und zusammen mit dem Beratungsunternehmen KPMG/CTG auf den Prüfstand gestellt. Jetzt soll in einem zweiten Schritt der Umbau beginnen: Wo wird aufgrund der im Strategie Review festgestellten Rahmenbedingungen mehr Beratung nötig sein? Wo weniger? Wo gibt es Überschneidungen zwischen der Beratung der Thüga Aktiengesellschaft und den Plusgesellschaften? Und wie wird die Beratung koordiniert? Das Projekt „Fokus Beratung“ ist ein Folgeprojekt des Strategie Review. Ziel ist die Vertiefung der Zusammenarbeit innerhalb der Thüga-Gruppe. Die inhaltliche Aussteuerung hat Thüga-Vorstandsmitglied Dr. Matthias Cord übernommen. Im Kernteam sitzen Otto Huber und Ulrich Steinle von der Unternehmensentwicklung und Christoph Kahlen von der Öffentlichkeitsarbeit. Welche Rolle spielt Ihre Abteilung dabei? Die Thüga-Hauptabteilung Unternehmensentwicklung wird der Projektkoordinator und der Moderator in diesem Prozess sein. Wie läuft denn der Prozess ab? In der ersten Phase gibt es Workshops zu Marktreview und den Handlungsfeldern der Stadtwerke. Themen dort sind Vertrieb, Handel und Erzeugung oder – in einem zweiten Workshop – Netze. Immer unter Berücksichtigung relevanter Themen aus Digitalisierung und Innovation. Wer nimmt an diesen Workshops teil? Vor allem Hauptabteilungsleiter der Thüga, aber zum Beispiel auch Geschäftsführer unserer Plusgesellschaften. Und wie geht es dann weiter? In der Workshop-Phase 2 geht es um die Handlungsfelder der Thüga. Was müssen »Wenn wir unsere Strategie jährlich überprüfen, können wir flexibler reagieren, Chancen frühzeitig erkennen und Risiken minimieren.« wir tun, um die Partnerunternehmen besser unterstützen zu können, welche Ressourcen brauchen wir dafür und wie muss sich die Thüga-Strategie weiterentwickeln. Ist der Thüga-Strategieprozess 2016 schon gelaufen? Was sind die wichtigsten Ergebnisse? Noch befinden sich die Ergebnisse in der Abstimmung. Aber knapp gefasst kann man sagen, dass sich die wesentlichen Erkenntnisse aus dem Strategie Review von 2014 auch in der diesjährigen Marktreview bestätigt haben. Wir gehen sogar davon aus, dass sich die Möglichkeiten der Versorgungsunternehmen, in ihrem Kerngeschäft zu bestehen, weiter verschlechtert haben. Was kann die Thüga hier für ihre Partner­ unternehmen tun? Wir setzen weiter auf den Thüga-Grundsatz „Zusammenarbeit schafft Mehrwert“. Dazu bieten wir Kooperations-Plattformen zum Beispiel in Form unserer Plus­ gesellschaften an. Und wir versuchen, unsere Partnerunternehmen noch besser zu unterstützen. Zum Beispiel durch eine noch gezieltere Beratung. Otto Huber, Thüga-Unternehmensentwicklung energie & welt netzwerk 07 Geschafft. Nach vielen Jahren der Verhandlungen wurde die Novelle zur Anreizregulierungsverordnung verabschiedet. ARegV-Novelle: Endlich im Ziel Bundeskabinett beschließt Novelle zur Anreizregulierungsverordnung (ARegV). Nach einem jahrelangen Prozess ist sie endlich da: die Novelle der Anreizregulierungsverordnung (ARegV). Bis auf eine ungenügende Übergangsregelung hinsichtlich der Sockeleffekte ist die Thüga größtenteils zufrieden mit dem Ergebnis, zentrale Forderungen der Branche wurden in der Novelle berücksichtigt. Rückblick: Der erste Vorschlag für eine ARegV-Novelle kam Anfang 2014 in Form eines Eckpunktepapiers vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi). Hier hatten Thüga und die Verbände Zweifel an der Umsetzungsfähigkeit (netzwerk 1/2015). Im April dieses Jahres gab es den ersten offiziellen Entwurf der Novelle. Auch hier hat die Thüga kritisch Stellung bezogen (netzwerk 2/2016). Der Bundesrat hat dann – auch auf Druck einiger Länder – wesentliche Änderungen im Sinne der Verteilnetzbetreiber vorgenommen. Anfang August war es dann soweit: Das Bundeskabinett verabschiedete die ARegV-Novelle mit den Änderungen des Bundesrats. „Endlich“, sagt Markus Wörz, ARegVExperte der Thüga. „Endlich haben wir eine Novelle.“ Kann man also sagen: Was lange währt, wird endlich gut? „Nicht ganz“, korrigiert Wörz. „Wir haben ein Problem in der Refinanzierung mit allem, was bisher investiert wurde.“ Nach der 08 netzwerk Energie & Welt neuen Regelung können Investitionen, die im Zeitraum von 2007 bis Ende 2016 getätigt wurden, nicht komplett zurückverdient werden. Das gefährdet kommunales Vermögen. Hier gibt es zwar eine Übergangsregelung, die gilt aber nur für die 3. Regulierungsperiode und greift damit aus Sicht der Thüga zu kurz. Ganz vom Tisch ist das Thema aber zum Glück noch nicht, denn der Bundesrat hat hierzu einen Entschließungsvertrag verabschiedet und damit der Bundesregierung einen Prüfauftrag zu einer möglichen Verlängerung der Übergangsregelung erteilt. Einsatz hat sich dennoch gelohnt Für künftige Investitionen gibt es eine gute Nachricht. „Der Zeitverzug für Ersatzund Erweiterungsinvestitionen wird restlos beseitigt“, freut sich Wörz. Positiv ist auch, dass das BMWi von ursprünglich angedachten Verschärfungen beim vereinfachten Verfahren, sowie der Best-of-4Systematik beim Effizienzabgleich abgerückt ist. Zudem bleibt es beim Abbaupfad für Ineffizienzen von fünf Jahren. „Die Novelle ist nicht ganz so gut, wie wir sie uns anfangs erhofft haben. Aber mit den Änderungen des Bundesrats können wir vorerst leben“, resümiert Wörz. Wichtig war im Prozess auch die enge Zusammenarbeit der Thüga-Gruppe mit den Ländern. „Das Engagement und der Einsatz der Kollegen haben sich gelohnt. Durch den großen Druck der Branche und der Thüga konnten deutliche Verbesserungen gegenüber dem Erstentwurf des BMWi durchgesetzt werden“, hebt Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands der Thüga, hervor. Auswirkungen auf Partnerunternehmen Die Thüga wird zeitnah für alle Partnerunternehmen konkrete Interpretationshilfen und Handlungsempfehlungen anbieten, wie sich die Partnerunterneh­ men künftig am besten aufstellen können. Bereits jetzt steht im Extranet ein Tool zur unternehmensindividuellen Berechnung der Auswirkungen der ARegVNovelle zur Verfügung. Kontakt: Markus Wörz Tel.: 089 / 381 97 - 12 01 [email protected] EXTRANET Thüga pNetze pRechtliches und Ordnungsrahmen p Tool zur Abschätzung Auswirkung ARegV-Novelle EEG 2017: bitte bewerben Die aktuelle EEG-Novelle verändert die Förderung von Strom aus Wind, Sonne und Biomasse nachhaltig. Davon ist auch die Eigenversorgung betroffen. Zum 1. Januar 2017 tritt die jüngste Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2017) in Kraft und die ist ein Paradigmenwechsel: Die Förderung des erneuerbaren Stroms wird künftig nicht wie bisher staatlich festgelegt, sondern in einem wettbewerblichen Ausschreibungsverfahren ermittelt. Nur wer einen Zuschlag erhält, bekommt auch die Förderung. Verpflichtend ist die Teilnahme an der Ausschreibung für alle Wind- und Solaranlagen mit mehr als 750 Kilowatt Leistung. In der Praxis heißt das: So gut wie alle Windkraftanlagen müssen an der Ausschreibung teilnehmen. Solaranlagen bleiben meist unter der Leistungsgrenze und erhalten dann weiterhin die bekannte feste Einspeisevergütung. Alles ins öffentliche Netz Kern der EEG-Novelle: Bei einer Ausschreibung muss der gesamte erzeugte EE-Strom einer Anlage ins öffentliche Netz eingespeist werden. Eine Eigenversorgung ist nach den neuen Regelungen nicht mehr möglich. Und: Es gilt das „Pay-as-bid-Verfahren“. Ein Betreiber erhält nur den Preis, den er im Ausschreibungsverfahren angeboten hat, als sogenannte Marktprämie. Diese ist die Differenz zwischen dem jeweils bezuschlagten Gebotswert und dem Monatsmarktwert (Börsenstrompreis). „Als Anlagenbetreiber muss ich zukünftig also genau rechnen, welchen Preis ich anbiete und wie ich meinen Strom anschließend am besten vermarkten kann“, sagt Andreas Sautter, EEGExperte bei der Thüga. Doppelförderungsverbot Bislang hatten Betreiber von EE-Anlagen mit einer Leistung bis zwei Megawatt die Möglichkeit, den geförderten EE-Strom im Rahmen der Direktvermarktung stromsteuerbefreit an regionale Stromkunden zu liefern. Diese doppelte Förderung – Befreiung von der Stromsteuer und EEGFörderung – geht in Zukunft nicht mehr. Grund dafür ist, dass nach EU-Recht ein Sachverhalt nicht doppelt gefördert werden darf. An sich nachvollziehbar. Mieter Volle EEG-Umlage Entladen ins Netz ist möglich! Kritisch ist jedoch, dass das Verbot rückwirkend zum 1. Januar 2016 gilt. Im schlechtesten Fall muss die erhaltene EEG-Förderung komplett zurückbezahlt werden. Für Sautter unverständlich: „Das ist, als würde ich auf einer Landstraße die erlaubten100 km/h fahren. Weil aber hinterher ein 80 km/h-Schild aufgestellt wird, muss ich Strafe bezahlen.“ Anlagenbetreiber Keine EEG-Umlage Laden mit EEG-Umlage Entladen Keine Begünstigung für eigene Batterien: Speist man den eingespeicherten Strom zu 100 Prozent ins öffentliche Netz ein oder verkauft ihn an einen Dritten, der EEG-Umlage zahlt, bleibt der Anlagenbetreiber von der EEGUmlage befreit. Wird ein Teil des Stroms für den Eigenverbrauch verwendet, ist man für den gesamten eingespeicherten Strom EEG-umlagenpflichtig. Nur kleine Verbesserungen Neu ist auch das: Strom, der in Batterien zwischengespeichert wird, ist dann von der EEG-Umlage befreit, wenn der ausgespeicherte Strom zu 100 Prozent ins öffentliche Netz eingespeist oder an einen Dritten verkauft wird, der EEGUmlage zahlt. Diese Regelung ist nur auf den ersten Blick vorteilhaft. Denn wird ein Teil des Stroms selbst verbraucht, zum Beispiel aus Hausspeicher, fällt auf den gesamten eingespeicherten Strom die EEG-Umlage an (siehe Grafik). Dass die Eigenversorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien nun schlechter gestellt wird als früher, sieht Sautter nicht negativ: „Die Finanzierung der Energiewende ist die Aufgabe aller. Eine Verabschiedung aus dieser Solidar­ge­mein­ schaft durch eine Besserstellung der Eigenversorgung würde bedeuten, dass die Lasten der Energiewende auf immer weniger Schultern verteilt würden.“ Am 13. Oktober und am 1. Dezember veranstaltet die Thüga jeweils einen Infotag zum neuen EEG 2017. Alle Informationen hierzu im Extranet. Kontakt: Andreas Sautter Tel.: 089 / 381 97 - 14 10 [email protected] EXTRANET ThügapErzeugung pStromerzeugungpRegenerative ErzeugungpUmsetzung EEGpEEG-Novelle 2016 Energie & Welt netzwerk 09 Alle sprechen von der Digitalisierung. Aber was bedeutet der Begriff genau? Und was ändert sich dadurch für die Thüga-Gruppe? 10 netzwerk ENERGIE & WELT ENERGIE & WELT netzwerk 11 1101 0110 0101 1010 0110 0101 0101 1101 0110 0010 1011 0101 0110 1011 0101 1101 0010 1011 0010 1011 1110 1001 1110 1101 1011 1110 1011 0101 0101 0101 0110 0010 1110 0110 0101 1010 0110 1011 1101 1101 1010 0110 0101 0101 0110 1011 0101 1011 1110 1101 1110 0101 0010 0101 0110 1011 0110 0101 0101 0101 0101 1010 Annette Suckert, Leiterin der Stabsstelle 0101 1101 0110 IT-Management und Digitalisierung, über die 1101 0010 Chancen und Risiken der Digitalisierung. 1011 Was ist Digitalisierung eigentlich? Das Gabler Wirtschaftslexikon definiert den Begriff als „digitale Umwandlung und Darstellung von Information und Kommunikation oder die digitale Modifikation von Instrumenten, Geräten und Fahrzeugen“. Immer noch nicht schlauer? Einfacher erklärt es Annette Suckert, Leiterin der Stabsstelle IT-Management und Digitalisierung bei der Thüga. „Online-Shops und Online-Banking – all das sind Teile der Digitalisierung“, sagt sie. Die Digitalisierung fordert von Unternehmen jede Menge an Know-how für die Entwicklung von digitalen Kundenportalen, optimierten Web-sites und Online-Produkt-Shops. Annette Suckert ist überzeugt: Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt gravierend verändern. „Zum Beispiel im digitalen Kundenprozess: Der Kunde der Zukunft meldet sich in einem Portal an und wählt sein Produkt aus. Der Prozess von der An- meldung des Kunden bis zum Vertragsabschluss läuft automatisiert ab. Der Mitarbeiter bearbeitet keine Listen, sondern monitort nur noch den Prozess“, sagt Suckert. Die Anforderungen werden dadurch höher. „Denn wer einen Prozess überwacht, braucht Verständnis für die Technik dahinter. Nur so kann er ihn wieder in Gang setzen.“ Auch für den Kunden ändert die Digitalisierung einiges. Er konsumiert den eigenen Strom seiner Photovoltaik-Anlage und verkauft den „Rest“ an das Stadtwerk. So ist er Kunde, Partner und Lieferant gleichzeitig. Die Digitalisierung muss diese Vertragsbeziehungen und Prozesse in Echtzeit managen. Digitalisierung ist Automatisierung Die Digitalisierung erleichtert in vielen Bereichen das fehlerfreie Arbeiten, zum Beispiel im Zählerwesen. „Wenn Sie so einen Stapel mit hundert Zählerwechsel- »Die heutige Vorgangsbearbeitung wird sich komplett verändern.« 12 netzwerk ENERGIE & WELT belegen vor sich haben, da können sich aufgrund der Lesbarkeit oder aufgrund von Zahlendrehern leicht Fehler einschleichen. Wenn der Prozess automatisiert läuft, werden die Fehlerquellen minimiert“, sagt Suckert. Auch bei der Zählerstandsmeldung entfällt das manuelle Übertragen von Werten. Hier wird der Kunde in Zukunft mit seinem Smartphone den Zählerstand abfotografieren. Dieser wird dann digital per OCR-Erkennung erfasst und direkt im Abrechnungssystem eingebucht. „Die heutige Vorgangsbearbeitung wird sich komplett verändern“, so Suckert. Durch die Digitalisierung wandelt sich auch die Art der Kommunikation. „Social Media wird in Zukunft eine größere Rolle spielen. Beim Blick in die Branchen Handel und Versicherung sieht man, dass das schon sehr etabliert ist“, erklärt Suckert. Auf Anfragen in Chats und Social MediaKanälen erwartet der Kunde sofort eine Antwort. Für das Unternehmen bedeutet das, 24 Stunden, 7 Tage die Woche erreichbar zu sein und Informationen in mobilen Applikationen verfügbar zu haben. Keine Zukunft ohne Digitalisierung Die Entwicklung hin zum digitalen Unter- »Es gibt auch in der Digitalisierung Hypes. Deshalb ist es sehr wichtig, eine Strategie zu haben und nicht wahllos Maßnahmen zu ergreifen.« nehmen ist branchenübergreifend. Wer nicht mitmacht, den hängt der Markt irgendwann ab. „Aber es gibt auch in der Digitalisierung Hypes. Deshalb ist es sehr wichtig, eine Digitalisierungsstrategie zu haben und nicht wahllos Maßnahmen zu ergreifen.“ Genau an dieser Strategie arbeitet die Thüga gerade. Strategische Digitalisierung Im April hat die Thüga eine Online-Umfrage bei den Partnerunternehmen durch­ge­ führt und die wichtigsten Ansatzpunkte für digitale Strukturen herausgefunden. „Es entstand ein Katalog an Themen nach folgenden Kriterien: digitale Kunden, digitale Produkte, digitale Prozesse und digitale Fähigkeiten.“ (siehe auch Seite 18). Die Schwerpunkte, die sich bei der Be­fragung herauskristallisiert haben, sind Teil des Digitalisierungsprojekts. „Wir wollen ein digitales Zielbild entwickeln, um das Stadtwerk auf dem Weg der digitalen Transformation zu unterstützen“, sagt Suckert über diesen Schritt. Von Erfahrungen profitieren Ganz ohne einen erfahrenen Partner, wollte sich die Thüga der Digitalisierung nicht stellen. Also suchte sie nach einem Berater, der Erfahrung in Digitalisierungsprojekten außerhalb der Energiebranche gesammelt hat. Nach diversen Gesprächen fiel die Wahl auf die Boston Consulting Group. „Der Blick über den Tellerrand der Energieversorgung war für uns ein wichtiger Aspekt. Wir wollen von Erfahrungen anderer Branchen profitieren, um schneller voranzukommen“, erklärt Suckert. Gemeinsam mit der Boston Consulting Group bietet die Thüga ihren Partner­ unternehmen jetzt Unterstützung an. Die Kosten für die Beratung tragen sie gestaffelt nach der Unternehmensgröße. Die Berater helfen ihnen, aus allen Digitalisierungsmaßnahmen die wichtigsten fünf – die so genannten Top 5 – heraus­ zufiltern. „Das ist die Herausforderung: Für jedes Unternehmen die Maßnahmen zu identifizieren, die die Wertschöpfung am stärksten unterstützen“, sagt Suckert. Eine Roadmap soll die Maßnahmen für die nächsten beiden Jahre konkret beschreiben. Vorteil an dem Angebot sind die Synergieeffekte in der Thüga-Gruppe. Denn im Rahmen des Beratungsangebots kristallisieren sich Projekte heraus, die gemeinsam entwickelt werden können. Ein Beispiel dafür sind Kundenportale. Hier macht es Sinn, die Kräfte zu bündeln. Abteilungen wie Vertrieb und Marketing entwickeln deshalb Beratungsangebote (siehe Seite 17 bis 19). Auch beim Messstellenbetrieb entwickelt die Thüga eine gemeinsame Lösung (siehe Seite 14/15). Sie wollen mehr über die Digitalisierungsstrategie erfahren und sich mit anderen Unternehmen austauschen? Am 29./30. September findet im Arvena Park Hotel in Nürnberg das Symposium Digitalisierung statt. Dort gibt es best practice Beispiele, Dialogforen und konkrete Informationen zu Digitalisierungsangeboten und -projekten. Wer die Zukunft nicht verpassen will, kann sich im Extranet – Infokanal – Veranstaltungen anmelden. Neue Extranet Rubrik Das Extranet informiert über die wichtigsten Themen rund um die Digitalisierung. Unter Thüga – Querschnittsthemen – IT Management & Digitalisierung finden Sie alles zur Digitalisierungsstrategie. ENERGIE & WELT netzwerk 13 0101 0101 0101 1101 1101 1101 0010 0010 0010 1011 1011 1011 0101 0101 0101 1010 1010 1010 0110 0110 0110 1011 1011 1011 1110 1110 1110 0101 0101 0101 0110 0110 0110 0101 0101 0101 0101 0101 0101 1101 1101 1101 0010 0110 0110 1011 1011 1011 0101 0101 0101 1010 1010 1010 0110 0110 1011 1011 1110 1110 1101 Kontakt: Harald Kießling Tel.: 09282 / 9193-343 [email protected] Torsten Leucht Tel.: 09282 / 9193-288 [email protected] Sven Rank Tel.: 09282 / 9193-217 [email protected] EXTRANET Thüga p Netze p Messwesen p Digi 6000 14 netzwerk ENERGIE & WELT Die Zukunft gehört den intelligenten Zählern. Im Zuge der Energiewende sollen Smart Meter den Stromverbrauch transparent machen. MsBG – Die smarten Zähler kommen Mit dem Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) verpflichtet der Gesetzgeber zum Einbau von Smart Metern. Das stellt die Stadtwerke vor einige Herausforderungen. Die Thüga und die Plusgesellschaften bieten Lösungen. Das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende und mit ihm als wesentlicher Bestandteil das Messstellenbetriebsgesetz ist beschlossen. Damit hält die Digitalisierung endgültig in der Energiewelt Einzug. Der alte Ferraris-Zähler wird abmontiert und von dem Smart Meter ersetzt. Er besteht aus einem Stromzähler mit einem elektronischen Zählwerk, der über eine Datenleitung mit einem Smart Meter-Gateway verbunden ist. Klingt komplex und ist es auch. Milliarden für die Digitalisierung Der sogenannte Smart Meter-GatewayAdministrator ist für den reibungslosen Betrieb verantwortlich. Der Smart MeterGateway sendet die gewünschten Daten direkt an die entsprechenden Empfänger, zum Beispiel den Messstellenbetreiber oder auch den Übertragungsnetzbetreiber. Das passiert alles natürlich unter strenger Einhaltung der in Deutschland vorgegebenen Datenschutzrichtlinien. Das Ganze ist aufwendig und teuer. Allein in Deutschland werden die IT-Systeme und Hardware laut Thüga-Berechnungen zwei Milliarden Euro kosten. Vermeiden lässt sich der Aufwand nicht. Denn es gibt eine Einbaupflicht. Ab 2017 müssen Kunden, die mehr als 10.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr verbrauchen, einen Smart Meter einbauen lassen. Ab 2020 brauchen auch Kunden mit einem Verbrauch zwischen 6.000 und 10.000 Kilowattstunden einen intelligenten Zähler. Keine Qual der Wahl Stadtwerke stehen vor der Entscheidung, ob sie in ihrer Marktrolle als Messstellenbetreiber auch die neue Aufgabe der Gateway-Administration selbst übernehmen wollen. Falls ja, kommt einiges auf sie zu: Hardware, Gateway-Administration, Wartung, Dienstleistung und Abrechnung. Da dafür viele Schnittstellen nötig sind, ist eine Paketlösung optimal. Denn nur aneinander angepasste Produkte garantieren eine reibungslose Umsetzung. Thüga MeteringService, Conergos, E-MAKS und e.dat haben eine perfekt aufeinander abgestimmte Paketlösung im Angebot. Sie kann entweder als Komplettpaket gebucht werden oder, je nach Systemvoraussetzung, mithilfe einzelner Module individuell zusammengesetzt werden. B-Rolle IMS IMSB-IT GWA-IT GWA-Service Den Grundstein bildet die GatewayAdministration (GWA). Darauf bauen die IT-Systeme auf, mit denen Dienst­ leistungen wie Abrechnung und Forderungs­management arbeiten. Will das Stadtwerk die Rolle des grundzuständigen intelligenten Messstellen­betreibers (giMSB) übernehmen, benötigt es IT und Services. Systemseitiger Zählereinbau, Marktkommunikation, Abrechnung E-MAKS ergänzt für SAP-Kunden das gemeinsame Lösungspaket der drei Plusgesellschaften mit einem modularen Leistungsportfolio, das sich in die beiden Bereiche Beratung und Dienstleistung unterteilt. Sie unterstützt Lieferanten und Netzbetreiber bei der strategischen Rollout-Planung der intelligenten Messsysteme sowie bei der Ausrichtung bestehender und neuer Prozesse in den jeweiligen Zielsystemen. Das Dienstleistungsangebot der E-MAKS deckt die operativen Prozesse in den Bereichen systemseitiger Zählereinbau, -ausbau und -wechsel, Marktkommunikation, Abrechnung und Forderungsmanagement ab. Bereits heute bedient E-MAKS diese Prozesse für ihre Kunden aus den Segmenten Netz und Vertrieb. Mit Einführung des Messstellenbetriebsgesetzes wird E-MAKS zukünftig unter Berücksichtigung aller neuen Anforderungen sicherstellen, dass auch die Smart Meter zuverlässig abgerechnet werden. Kunden, die mit Schleupen arbeiten, können statt auf das Angebot der E-MAKS auf den Service der e.dat zurückgreifen. Sie kümmert sich um Abrechnung, Forderungsmanagement, Marktkommunikation, Kundenservice, Webportal und IT-Lösungen. Datenkommunikation und die Implementierung der MSB-IT SAP-Kunden haben in der Conergos einen verlässlichen Partner. Mithilfe des SAP-Add-ons „IM4G“ setzt die Conergos die strukturellen Anpassungen an Backend-Systemen um und stellt automatisierte Schnittstellen von den SAP-Systemen zur GWA-IT bereit. Zum Leistungsumfang zählen Funktionen wie elektronischer Lieferschein, Störungsmanagement, erweiterte Messdatenfunktionen sowie die Abwicklung der energiewirtschaftlichen Marktprozesse. Mit IM4G können die benötigten Tarifanwendungsfälle vom installierten Gateway vor Ort oder vom Messstellenbetreiber abgerufen werden. Die Kommunikation zwischen GWA-IT und den Backend-Systemen läuft dabei vollkommen automatisch ab. Das alles funktioniert garantiert, denn der Thüga-Prototyp hat die Leistungsund Integrationsfähigkeit von IM4G schon unter Beweis gestellt. Installation und Betrieb der Gateway-IT Thüga MeteringService GmbH (TMS) bietet den Bereich der Gateway-Administration und stellt die eigens entwickelte Administrations-Plattform bereit. Dazu gehören alle Standardschnittstellen. Bei jedem eingebauten Gateway erfolgt die Aktivierung in der Leitstelle der TMS. Der Vorteil: Die Partnerunternehmen können von den Skaleneffekten einer der größten Gateway-Adminis­trations-Plattformen in Deutschland profitieren und zugleich auf den kompetenten technischen Support von TMS zugreifen. Fehlermeldung, Monitoring, Entstörung und Updates – all das übernimmt TMS. Mit im Portfolio ist auch die Geräteverwaltung inklusive Zertifikatsmanagement. So können sich Energieversorger und Partnerunternehmen weiter auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und sparen sich personelle Ressourcen. Ein weiterer Vorteil: Da es sich dabei um eine Software als Service-Modell handelt, kommt alles aus einer Hand: IT, Software und Rechenzentrumsbetrieb. Und damit die Stadtwerke bei der Technik hinter der Gateway-Administration keine offenen Fragen haben, bietet TMS in Naila die entsprechenden Schulungen an. Die TMS stellt sich im Markt zusätzlich auch als wettbewerblicher Messstellenbetreiber auf. Diese Dienstleistung wird den Unternehmen der Thüga-Gruppe angeboten. ENERGIE & WELT netzwerk 15 1101 0110 0101 1001 1110 1101 1011 1110 1101 0010 1011 0101 0101 0110 0010 1110 0110 0010 1101 1101 1101 1011 0101 1101 1011 1001 0010 0101 0110 0101 0010 1010 0101 1011 0110 Neue Chancen und Risiken Durch das Messstellenbetriebsgesetz steigt der Druck auf den Vertrieb. Denn das neue Gesetz könnte den Nebeneffekt haben, dass neue Marktteilnehmer wie Telekommunikationsunternehmen versuchen, die Rolle des Messstellenbetreibers zu übernehmen. Für Unternehmen, die mit guten Dienst­­leistungen und Produkten auf die neue Lage reagieren, bietet es aber auch Chancen. „Es stellt sich die Frage: Wer ist besser: Die Thüga oder Mitbewerber“, sagt Thüga VertriebsExperte Dr. Stephan Nagl. Damit Unternehmen der Thüga-Gruppe die Chancen auch wahrnehmen können, bietet die Thüga als Auftaktveranstaltung zur Entwicklung einer Vertriebsstrategie zum Smart Meter Roll-out, EnergiewirtschaftWorkshops an. „Wir haben schon mit 20 Unternehmen Workshops durchgeführt, um sie auf die Herausforderungen des Smart Meter-Roll-outs vorzubereiten“, sagt Nagl. „Außerdem beantworten wir die grundlegenden Fragen im Extranet.“ Dort gibt es zum Beispiel eine Übersicht der vertrieblichen Leitfragen, eine FAQListe für Vertriebsmitarbeiter sowie ein Muster-Kundenanschreiben. Zudem unterstützt die Thüga Energiewirtschaft Vertriebe durch Beratungsprojekte zur Entwicklung einer individuellen Vertriebsstrategie. schlauen Zähler vorzubereiten, hat die Thüga gemeinsam mit Partnerunternehmen Smart Meter basierte Produktideen gesammelt und bewertet. Interessant sind Kosten- und Verbrauchsprognosen, Effizienzanalysen von Heizungsanlagen und individuelle Sondertarife, wie zum Beispiel die Lieferung von kostenlosem Strom an den Geburtstagen von Kunden. EXTRANET Thüga p Vertrieb und Marketingp Marktinformationen, Preise & Wettbewerb p FachbeiträgepVertriebsstrategie zum Smart Meter Roll-out Schlaue Produkte Um die Unternehmen auf die Welt der Messstellenbetriebsgesetz: Fakten und Lösungen Nach der Marktliberalisierung, dem Ausbau der Erneuerbaren und der Regulierung der Netze steht der Energiewirtschaft der nächste große Umbruch bevor: Die Digitalisierung des Messwesens. Das Messstellenbetriebsgesetz bedeutet das Ende des klassischen Messwesens und stellt Energieversorgungsunternehmen vor zahlreiche strategische und operative Entscheidungen. Neue Geschäftsfelder entwickeln sich, doch es bestehen auch Risiken. EXTRANET ThügapNetzepMesswesenp Digi 6000 pLeitfaden Digitalisierung Messwesen 16 netzwerk ENERGIE & WELT Immer bestens informiert Die Thüga möchte ihre Partnerunternehmen bei der Lösung der bevorstehenden Herausforderungen optimal unterstützen. Hierzu sammeln Thüga-Experten ihr Wissen und ihre Kompetenzen innerhalb der Gruppe und stellen sie den Partnerunternehmen in Form eines Leitfadens zur Verfügung. In den einzelnen Kapiteln behandelt er alle Unternehmensbereiche und Themenfelder, die das Messstellenbetriebsgesetz beeinflusst. Er wirft Fragen auf und bietet Lösungen. Ziel des Leitfadens ist es, Entscheidungsträger in Energieversorgungsunternehmen durch konkrete Handlungsempfehlungen strategisch und operativ zu unterstützen. Garantiert aktuell Die Thüga sammelt die aktuellen Erkenntnisse und stellt den Inhalt des Leitfadens nach und nach in Form einer Loseblattsammlung im Extranet zur Verfügung. Damit die Informationen immer top aktuell sind, werden veröffentlichte Kapitel auf Basis neuer Erkenntnisse und Entwicklungen ergänzt. Infotag Messwesen Am 26.10.2016 findet im Novotel München City der Thüga-Infotag „Messwesen“ statt. Hier werden die IT-Lösungen der Thüga vorgestellt. Anmeldung im Extranet unter Veranstaltungen. Digitalisierung – welche Projekte gibt es schon? Mit der Stabstelle „IT-Management und Digitalisierung“ hat die Thüga eine extra Abteilung für Digitalisierungfragen. Doch die Digitalisierung hat schon begonnen. Marketing & Vertrieb haben 2015 erkannt, wie wichtig die Entwicklung ist und prompt reagiert. Jetzt stehen sie Partnerunternehmen mit Rat und Tat zur Seite. Wie wirkt sich die Digitalisierung auf die einzelnen Geschäftsfelder aus? Diese Frage stellten sich die Abteilungen Vertrieb und Marketing der Thüga schon Mitte 2015. Damit waren sie Vorreiter in Sachen Digitalisierungsstrategie. „Bei unserer Recherche haben wir erkannt, dass das Thema wegen der Kundenschnittstellen in dem Bereich Marketing und Vertrieb besonders wichtig ist“, sagt der Leiter der Energiewirtschaft Thomas Haupt. „Also haben wir angefangen, uns systematisch damit zu beschäftigen. Wir wollten den Partnerunternehmen schnell ein Angebot an die Hand geben.“ Das Ziel des Angebots ... sollte es sein, hybride Unternehmen zu entwickeln, so Haupt: „Die Stadtwerke der Zukunft werden, was die Kundenkanäle betrifft, so sein wie die Sparkassen vor Ort. Wir müssen die analogen Kanäle weiter bedienen. Der Kunde muss klassisch in ein Kundencenter gehen können. Wir brauchen aber ähnlich wie im OnlineBanking auch digitale Kanäle.“ Die Abteilungen Vertrieb und Marketing machten sich an die Arbeit, herauszufinden, welche digitalen Kanäle notwendig sind. Außerdem galt es, Überzeugungsarbeit zu leisten. „Häufig muss man erst mal ein tieferes Verständnis für Digitalisierung schaffen, für sich selber und für die Partner. Ab und zu sagten Unternehmen: Das brauche ich eigentlich nicht oder ich bin auf dem Land, bei mir ticken die Kunden nicht so, ich muss gar nicht digital werden“, sagt Haupt. Der erste Schritt zur Digitalisierung ... war eine Marktforschungsstudie mit der Fragestellung: Wie digital ist der Energiekunde von heute? Durch die Studie wurde klar, welche Entwicklungen es auf dem Markt gibt und was die Kunden von Energieversorgern erwarten. Zweiter Schritt war die Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie, dazu kam eine Beratungsfirma mit an Bord. Zusammen mit ENERGIE & WELT netzwerk 17 D i g i tal e massnah men 01011010 10110101 00101010 01101010 D igitale K unden Digitale Produkte D igitale Prozesse • B2C-App • Digitale Zählerstands­ meldung • Optimierung Website • Suchmaschinenoptimierung • Tarifrechner • Neue Kontaktkanäle (Chats, Messenger) • E-Mail-Newsletter • Web-Analytik • Abschlagsmanager • Social Media-Strategie • Online-Produkt • Digitales Umzugsprodukt • Smart Meter Produkte • Quartiers App • Digitale Mehrwert- produkte • Digitales Angebot WoWi • Smart Home Angebote • Monatsrechnung • Online Rechnung • Smartes Produktportfolio • Optimierung Kundenportal • Shift-to-Web • Digitale End-to-End- Prozessabwicklung • Single Sign On • Optimierung OVA (Usability) • Optimierung OVA (Automatisierung) • Alternative Zahlungs­ methoden • Digitales Vertriebs­ partnerportal • Online Multi Kanal Management D igitale fä higkeiten • Digitales Zielbild • Next Best Activity • Analytisches Kunden­ management • Einführung • CRM-System • Call Center CTI • Digital Empowerment • Kundensegmentierung • Data Management (BI) • Digitale Leuchttürme Die Top-Maßnahmen aus dem Projekt „Digitalisierungsstrategie für Vertrieb und Marketing“. Schon heute berät die Thüga-Energiewirtschaft die Partnerunternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung digitaler Maßnahmen. Farbig: Schon existierende Beratungsangebote. Partnerunternehmen erstellten die Abteilungen Marketing und Vertrieb schließlich einen Maßnahmenkatalog. Für die einzelnen Maßnahmen entwickelt die Thüga nach und nach Angebote zur Unterstützung der Partnerunternehmen. „Wir müssen super sein ... bei der Beratung am Telefon, wir müssen super sein vor Ort mit dem Kunden, aber wir müssen auch super sein im Angebot von digitalen Leistungen. Das ist die Schwierigkeit, denn jeder Kanal kos- »Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie für Marketing und Vertrieb haben wir an einem Workshop der Thüga teilgenommen. Eines der Themen des Workshops war die Frage: Wie wird man im Netz wahrgenommen? Dabei haben wir unter anderem nachgeprüft, wie gut die ewr im Internet auffindbar ist und festgestellt, dass die ewr bei der Such­abfrage nach Gas gar nicht so einfach zu finden ist. Der Workshop hat uns Anregungen gegeben, was wir verbessern können. Einige davon haben wir auch schon umgesetzt. In einem ersten Schritt haben wir die Inhalte unserer Website im Hinblick auf Key-Wörter analysiert und überarbeitet, weitere Optimierungen werden sukzessive folgen.« Christian Salmen, Leiter Vertrieb Privat-und Gewerbekunden ewr GmbH 18 netzwerk ENERGIE & WELT tet auch“, sagt Dr. Hans-Peter Zabel, Leiter der Marketingabteilung. Deshalb rückt bei der Umsetzung von Maßnahmen besonders eine Frage ins Zentrum: Welche Themen können die Partnerunternehmen der Thüga in der Gruppe gemeinsam angehen? Denn durch gemeinsame Lösungen lassen sich jede Menge Kosten sparen. Und das ist dringend notwendig, denn die Digitalisierung ist teuer. Gemeinsame Gruppenlösungen sparen Geld. Erste Digitalisierungserfolge ... können die Abteilungen Marketing und Vertrieb schon vorweisen. In Zusammenarbeit mit der Conergos haben sie eine Lösung für digitale Kundenportale entwickelt. Und schon mit 15 Unternehmen haben sie eine Digitalisierungsstrategie erarbeitet, weitere sollen folgen. Ziel der Beratung ist, Maßnahmen und eine Roadmap auf einem Zeitstrahl zu planen. So wissen die Unternehmen, was sie in den nächsten drei Jahren anpacken müssen. „Wir haben eine sogenannte Digitalisierungswerkstatt. Wie begleiten 0101 0101 0101 1101 1101 1010 1010 0010 1011 0110 1011 0101 1011 0101 1010 1110 1010 0110 »Anfang April dieses Jahres startete die ESM gemeinsam mit der Thüga und mehreren 0101 0110 1011 anderen Partnern der Thüga-Gruppe das Projekt ‚Digitalisierungsstrategie Vertrieb und Marketing‘. In einem Strategie-Workshop haben wir eine gemeinsame Projektausrich0110 1011 1110 tung und ein einheitliches Projektverständnis definiert. In zwei Inhouse-Workshops haben wir kurz darauf mit der Thüga zwölf Maßnahmen entwickelt. Dies ist beispiels0101 1110 0101 weise die mobile Optimierung der ESM-Website, Online-Werbung, digitale Kundenabrechnung, aber auch die Optimierung unserer Suchmaschinen-Präsenz. Alle0101 diese Punkte 0101 0110 sind derzeit in der Umsetzung. 1101 0110 0101 Die Zusammenarbeit mit Thüga läuft sehr gut. Neben Workshops in Nürnberg und Selb finden regelmäßige Telefon- und Webkonferenzen statt, bei denen alle beteiligten 0010 0101 0101 Unternehmen über Erkenntnisse in der Umsetzung der Digitalisierungsstrategie berichten. Thüga agiert hier als Fachpartner, aber auch als Moderator. Das große Plus der 1011 0101 1110 Gruppe ist, dass nicht jeder ständig das Rad neu erfinden muss. So können alle Beteiligten vom Know-how des Netzwerks profitieren.« 0101 1101 0110 Klaus Burkhardt, Geschäftsführer der Energieversorgung Selb-Marktredwitz (ESM) 1010 0110 1011 0110 1001 1110 0101 1010 1101 0110 0110 0010 unsere Partner in der Umsetzung ihrer wichtig sind, und unterstützen sie bei 0101 1011 1011 Maßnahmen, führen einmal im Monat der Wahl des Anbieters“, sagt Zabel. eine ausführliche Telko und sprechen „Manche Themen erarbeiten Unterneh0101 1110 0101 über Erfahrungen in der Umsetzung“, men selber, manche zusammen mit erklärt Haupt. Außerdem gibt es einmal Dienstleistern und bei anderen finden 1101 1101 1010 im Halbjahr einen Workshop-Tag, an dem wir gemeinsam eine Lösung. Wir wollen die Themen intensiv diskutiert werden. aktiv begleiten und übereinstimmende „Das ist ein permanenter Prozess, bei Maßnahmen suchen und bei Interesse 0010 0010 0111 dem ich ständig überprüfen muss, welche entwickeln wir gemeinsam Projekte“, Themen neu dazugekommen sind. Denn so Haupt. 1011 1011 1110 die Digitalisierung ist ein Prozess, der sich durch technologische Entwicklungen 0101 0101 0101 ständig wandelt und nicht allein durch eine Checkliste abgearbeitet werden 1010 1010 0110 kann.“ 1011 0101 Unterstützung bekommen ... Unternehmen, die eine Digitalisie1110 rungsstrategie entwickeln oder einzelne Maßnahmen umsetzen möchten – von 0101 der Suchmaschinenoptimierung, dem EXTRANET Thüga pVertrieb & Marketing pMarktinformationen, Preise & Wettbewerb pDigitales Marketing Kundenportal bis hin zur Social MediaStrategie. Ein Stadtwerk, das beispielsweise seine Website optimieren möchte, kann sich an Thüga wenden. „Wir erarbeiten dann gemeinsam, welche Schritte ENERGIE & WELT netzwerk 19 Filter & Abgasreinigung Warmwasserbereitung Heizung Brennkammer Dampfturbine Stromgenerator Wärmetauscher Fernwärmenetz ➡ ➡ ➡ Wärmeübergabestation Brennstoff Die Wärme aus dem Kraftwerk oder BHKW gelangt über ein Leitungsnetz in Form von Wasser oder Wasserdampf zum Verbraucher. Dampfnetze werden vermehrt durch Wassernetze ersetzt, da deren Betrieb wirtschaftlicher und effizienter ist. Die Wärmeübergabe erfolgt beim Verbraucher durch eine Übergabestation, die auch eine Trennung zwischen Fernwärmesystem und der Kundenanlage darstellt. Lohnt Fernwärme noch? Diese Frage wird die Thüga-Partner auf absehbare Zeit beschäftigen. Denn die europäische Wärmestrategie zielt auf die Dekarbonisierung des Wärmesektors ab. In Deutschland soll der CO2-Ausstoß bis 2050 um 90 Prozent gegenüber 1990 sinken. Etwa 85 Prozent der Fernwärme werden heute jedoch aus Kohle, Gas und Öl erzeugt. Bis 2050 soll laut Energiekonzept der Bundesregierung außerdem der Gebäudebestand klimaneutral sein. Kontakt: Andreas Sautter Tel.: 089 / 381 97 -1410 [email protected] 20 netzwerk Energie & Welt In ihrem Strategiepapier setzt die Europäische Kommission auf erneuerbare Wärmeerzeugung. Der Schwerpunkt liegt auf Fernwärme aus grünem Strom und elektrischen Wärmepumpen. Was nicht in dem Strategiepapier vorkommt: moderne und effiziente Gastechnik. Wie sieht daher für die Thüga-Partner die Absatzund Margenentwicklung in der Fernwärme langfristig aus? Was bedeutet das für Investitionen in die Erneuerung von Erzeugungsanlagen? „Es gilt zum einen, die Investitionsstrategie zu überprüfen“, so Thomas Haupt, Leiter der Hauptabteilung Energiewirtschaft. „Und zum anderen zu überlegen, welche Optionen es gibt, um Fernwärme grün zu machen.“ Ein Beispiel dafür ist Power to Heat, also grünen Strom in Wärmenetzen einzusetzen. Eine weitere Frage lautet, wie Fernwärmeausbau und Gasnetzausbau zusammenpassen, ob es redundante Netze gibt. Ist es möglich, Doppelinvestitionen zu vermeiden und parallel liegende Gas- und Fernwärmenetze zu entflechten, um Leitungswettbewerb untereinander zu vermeiden? „Die ThügaPartner sind gut beraten, bis 2050 eine langfristige Fernwärmestrategie zu entwickeln“, empfiehlt auch Andreas Sautter, Thüga-Experte für Erzeugung. Vorteile Verbraucher • Platzersparnis, da Übergabe­ station kompakt • kein Heizkessel, keine Wartungskosten • keine Abgase, Ruß, Rauch oder Gerüche • Kunde bekommt die Wärme „fertig“ ins Haus • sehr gute CO2-Bilanz und niedrige Primärenergiefaktoren Nachteile Verbraucher • Kein Anbieterwechsel wie bei Gasoder Ölheizungen durch langfris­ tige Bindung an einen Versorger • Verbraucher ist nicht in der Lage, den Brennstoffmix bzw. die CO2-Bilanz zu verändern. EXTRANET ThügapErzeugungpBeratungsportfolio pLeistungsblätter: Fernwärmekonzept, Transparenter Wärmespeicher Das Heizkraftwerk Nord des Versorgers eins in Chemnitz. Im Rahmen eines Kunstprojekts des französischen Malers Daniel Buren erhielt der Schornstein einen bunten Anstrich. KWK – von der Politik geliebt? Die Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG) bringt – sobald das Gesetz von der Europäischen Kommission freigegeben wird – zwei entscheidende Veränderungen: Die Förderung für KWK-Anlagen wird angehoben und auch Bestandsanlagen werden gefördert – Gas-KWKAnlagen mit einer Leistung von über zwei MWel für maximal vier Jahre. Aber: Kohle-KWK geht künftig leer aus, was auf lange Sicht ihr Aus bedeutet. Ob die Novelle zum erhofften Ausbau der KWK führt, ist ungewiss. Denn die gestiegene Förderhöhe für Gas-KWK kann den Verfall des Strompreises nicht ausgleichen. Vor allem die Zukunft von Gas-KWK nach dem Auslaufen der Förderung für die Bestandsanlagen ist fraglich. Fernwärme ist daher ein Handlungsfeld im Thüga-Projekt Strategie-Review. Lösungen in der Thüga-Gruppe • Wärmespeicher dienen dazu, die Strom- von der Wärmeproduktion zu entkoppeln und die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. N-ERGIE in Nürnberg hat 2014 einen Wärmespeicher mit einem Volumen von 33.000 Kubikmetern und einer Speicherkapazität von 1,5 Millionen kWh Wärme in Betrieb genommen. • Mainova verbindet derzeit die lokalen Wärmenetze dreier bisher voneinander getrennten Heizkraftwerke. Dadurch lassen sich technische Redundanzen vermeiden, weil in Summe weniger Kraftwerkskapazität vorgehalten werden muss. • V iele Partnerunternehmen sind mit ihren KWK-Anlagen am Regelenergiemarkt tätig, der einen zusätzlichen Ertrag bietet. • eins Energie in Sachsen erarbeitet zurzeit ein Konzept für eine langfristig wirtschaftlich tragfähige, öffentlich akzeptierte Wärmeversorgung sowie Anpassung der Netz- und Erzeugerstruktur. Energie & Welt netzwerk 21 Doppelspitze für ein Plus Thüga MeteringService und Thüga Energieeffizienz bündeln ihre Dienstleistungen und ihr Expertenwissen künftig in einer Plusgesellschaft. 22 netzwerk ENERGIE & WELT Michael Riechel, Vorstandsvorsitzender der Thüga (oben r.), verkündete im Kursaal von Bad Steben die Zusammenlegung. »Mit der Zusammenlegung bauen wir die strategische Lösungskompetenz aus.« Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands der Thüga Der Anlass war ein Jubiläum. Ein Jub­i­ läum, das gleichzeitig den Beginn einer neuen Ära von Thüga MeteringService (TMS) markierte. Die TMS – die vor 20 Jahren im oberfränkischen Naila mit der Zählerfernauslesung begonnen hatte und vor zehn Jahren eine Thüga-Plusgesell­ schaft wurde – wird künftig unter neuem Namen Erfolgsgeschichte schreiben. Die beiden Servicegesellschaften TMS und Thüga Energieeffizienz (THEG) sollen bis Anfang nächsten Jahres stufenweise zusammenwachsen. Und einen neuen Namen bekommen. Als eine der ersten Maßnahmen wurde Franz Schulte (42), Geschäftsführer der Thüga Energieeffizienz, zum 1. August 2016 auch zum Geschäftsführer der Thüga MeteringService GmbH ernannt. Er wird das Unternehmen zusammen mit dem langjährigen Geschäftsführer Peter Horn­ fischer führen. Aber von vorne: Treiber wirken sich nicht nur auf das Geschäft unserer Partnerunternehmen aus, sondern auch auf das unserer Service­ gesellschaften. Mit der Zusammenlegung bauen wir unsere strategische Lösungs­ kompetenz aus“, sagt Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft. Gleichzeitig erwarten Endkunden immer mehr von ihrem Anbieter. Viele sind inzwischen Selbstversorger, wollen ihre Anwendungen aber technologisch an die Energiewelt anbinden. Damit das klappt, brauchen Versorger immer mehr Kompe­ tenzen in Informationstechnologie und Energiewirt­schaft. „Vor dieser Aufgabe stehen grundsätzlich alle Unternehmen. Stadtwerksspezifisch ist jedoch, dass den Aufwendungen im einzelnen Unternehmen eine relativ kleine Kundenzahl gegenüber­ steht. Das erschwert eine wirtschaftliche Umsetzung“, erklärt Peter Hornfischer. Riesige Herausforderungen Die Energiewirtschaft steht vor riesigen Herausforderungen. Wettbewerb, Dekar­ bonisierung, Regulierung und Digitali­ sierung machen die Geschäftsprozesse immer komplexer. Alles nachzulesen in der perspektiven 3/2016. „Diese vier Breite Lösungswelt Hier kommt die neue, zusammengeführte Gesellschaft ins Spiel. Das Geschäftsmo­ dell bündelt Dienstleistungen und Exper­ tenwissen. „Unsere Partnerunternehmen präferieren Kooperations- und Dienst­ leistungspartner, die ihnen eine breite und abgestimmte Lösungswelt anbieten kön­ nen. Nur so lassen sich die Schnittstellen in den Energieunternehmen minimieren“, Sie bilden die Doppelspitze der zusammengeführten Gesellschaft (v.l.): Peter Hornfischer und Franz Schulte fasst Franz Schulte die Vorteile zusam­ men. Die neue Gesellschaft wird die Plus- gesell­schaft sein, die die Fähigkeiten und Lösungen der Thüga bündelt. Damit Kunden innerhalb und außerhalb der Thüga-Gruppe für die Herausforderungen der Energiezukunft fit sind. Standort der neuen Gesellschaft werden die Standorte der bisherigen Servicegesellschaften sein: München und Naila. Das nächste Jubiläum feiern die Oberfranken und Oberbayern also gemeinsam. InterNET effizienz.thuega.de InterNET meteringservice.de Arbeitsteilung Peter Hornfischer, Geschäftsführer TMS, wird sich künftig um die Geschäftsbereiche Forschung und Entwicklung, Infrastruktur und Technik, Breitband und Netz sowie Energiewirtschaftliche Services kümmern. Franz Schulte, bisher Chef der THEG, übernimmt den Vertrieb, die Energieeffizienz, Verwaltung und Personal. ENERGIE & WELT netzwerk 23 ??? Im Juni konnten alle Nutzer das Extranet in einer Umfrage bewerten und Verbesserungsvorschläge einbringen. Erfreulich für die Macher ist, dass die Teilnehmer das Extranet als informativ und benutzerfreundlich eingestufen. Somit wurde es als Kommuni­kationsplattform der Thüga-Gruppe bestätigt. Fast 600 Kollegen haben teilgenommen. In einer ersten Bewertung kam ein typisches User-Profil heraus. Wir nennen ihn einfach mal: Mr. Extranet … 24 netzwerk ENERGIE & WELT Der durchschnittliche Extranet-User … … ist bei einem direkten Thüga-Partner angestellt. … findet die Infos, die er braucht. … sucht am meisten nach Inhalten, Downloads und Kontakten. … geht am Arbeitsplatz mit dem Arbeits-PC online. … arbeitet für mehr als einen Bereich. … nutzt das Extranet täglich oder mehrmals pro Woche. … loggt sich wegen gezielter Suche nach Inhalten, nach dem Fachnewsletter oder den Marktnachrichten ein. … ist zwischen 41 und 60 Jahre alt. … navigiert via Top-News Info­kanal und Top-News Thüga. … hätte gerne eine übersichtlichere Navigation. … findet die Veranstaltungsplattform benutzerfreundlich. … stört sich nicht an der Passworteingabe. … wünscht sich mehr Webinare. … findet das netzwerk E-Magazin, netzwerk tv und die Pressemitteilungen aktuell. … interessiert sich für das Thema Digitalisierung. Das Extranet-Team erhielt über die Umfrage viele Anregungen. Einige wurden bereits umgesetzt – wie die IT-Informationen im neuen Querschnittsthema „IT Management und Digitali­ sierung“ (siehe Seite 13). Andere bedürfen größerer Umbauten und dauern noch. EXTRANET extranet.thuega.de ENERGIE & WELT netzwerk 25 Fliegen hart am Schornstein – die Arbeitsbeschreibung der Wanderfalken am Pforzheimer Heizkraftwerk (HKW) lautet: im Sinne der Stadtverwaltung die Tauben­ plage eindämmen. Fulltime-Job für Falken Stadtwerke Pforzheim mit gefiederten Mitarbeitern Sie machen ihre Arbeit zur vollsten Zufriedenheit: Wanderfalken, die um die Jahrtausendwende auf den Schornsteinen des Pforzheimer Heizkraftwerks (HKW) ausgesiedelt wurden. Ihre Arbeitsbeschreibung: Im Sinne der Stadtverwaltung die Taubenplage einzudämmen. Seitdem kümmert sich das Falkenpaar darum, dass Tauben, Krähen, Elstern und Dohlen nicht überhandnehmen. Gleichzeitig müssen sie sich aber, wie alle anderen Mitarbeiter der Pforzheimer Stadtwerke auch, um eine ausgewogene Work-Life-Balance kümmern: Denn der Nachwuchs verlangt ebenfalls ihre volle Aufmerksamkeit. Für die Falken-Eltern bedeutet das ein Fulltime- Job: Ständig sind die beiden Jungvögel hungrig und müssen gefüttert werden. Und sie müssen natürlich das Fliegen lernen. Dafür eignen sich die beiden Schornsteine des HKW hervorragend: Auf jedem der beiden Türme sitzt ein Elternteil und lockt seinen Nachwuchs zu sich. Die Jungvögel fliegen dann im Taumelflug hin und her, bis sie das Fliegen beherrschen. Damit es zu keinem Unfall kommt, hat HKWMitarbeiter Wolfgang Dietrich über die Schornsteine Netze gespannt. Außerdem gibt’s auf dem HKW-Dach eine Rampe, damit die Falken leichter starten können. Also 1-A Arbeitsbedingungen für die Wanderfalken von Pforzheim. e-Autos weiter auf der Bremse Trotz staatlicher Prämie stockt der Absatz: zu teuer Für die Mehrheit der Bundesbürger sind Elektroautos schlichtweg zu teuer. Auch wenn die Bundesregierung jetzt Prämien gewährt. Das Marktforschungsinstitut Innofact hatte rund 1.200 Bundesbürger zur Elektromobilität befragt. Fast zwei Drittel der Befragten sind nicht bereit, für den Elektroantrieb mehr Geld auszugeben als für ein Auto mit Verbrennungsmotor. 26 netzwerk ENERGIE & WELT Ein Drittel würde höhere Preise akzeptieren, allerdings gibt es auch hier für die meisten gewisse Preisobergrenzen. Nur neun Prozent der Befragten würden einen um mehr als 5.000 Euro höheren Anschaffungspreis tolerieren. Die Bereitschaft für Mehrkosten nimmt mit dem Alter ab. Für rund 70 Prozent der über 50-Jährigen darf ein Elektroauto nicht mehr kosten. Mehrere Bewerber ausgestochen Rheinhessische holt sich die Konzession in Bingen am Rhein Als die Stadt Bingen rekommunalinalisieren wollte, ergab sich die Chance. Die Rheinhessische, Versorger aus Ingelheim, konnte mit dem etwa gleichgroßen Bingen am Rhein ihr Netzgebiet wesentlich vergrößern und damit die Netzgesellschaft besser auslasten. Dazu gründete sie zusammen mit den Stadtwerken Bingen die neue Bingen Netz GmbH & Co. KG. Sie soll künftig die Strom- und Gasnetze im Stadtgebiet betreiben. Die Rheinhessische konnte sich gegen eine ganze Reihe großer Spieler durchsetzen. Bisheriger Konzessionsinhaber war Westnetz, ein Teil der RWE International SE Gruppe. Der Netzbetrieb soll zunächst an die Rheinhessische verpachtet werden, Gespräche über einen Verkauf der Netze sollen folgen. „ Als regionaler Energiedienstleister sind wir stolz auf den Zuschlag und dankbar für das damit zum Ausdruck gebrachte Vertrauen der Verwaltung und des Rates der Stadt Bingen am Rhein“, freuen sich die Geschäftsführer der Rheinhessischen, Peter Hausen und Maik Thum. „ Die Entscheidung ist ein Bekenntnis zu unserer Region und eine Bestätigung unserer Unternehmenspolitik.“ Je näher desto Stadt werke Regionalität ist einer der Pluspunkte von Lokalversorgern Stadtwerke haben durch ihre Regionalität entscheidende Vorteile bei den Kunden – und können auf dieser Basis neue Geschäftsmodelle entwickeln. Das ist das Ergebnis eines gemeinsamen Forschungsprojekts der Universität Hohenheim in Stuttgart und der TU Berlin, das vom Bundesforschungsministerium mit 190.000 Euro gefördert wurde. Für die Studie wurden 4.500 Stadtwerkekunden und Firmen befragt. Interessante Erkenntnisse sowohl bei privaten Haushaltskunden als auch bei Firmenkunden: Die Regionalität lässt höhere Preise zu. „Eigentlich sollte die Liberalisierung niedrigere Preise bewirken, aber der Effekt der Regionalität wirkt dagegen“, erläutert Doktorand Malcolm Yadack vom Fachgebiet Innovationsökonomik der Uni Hohenheim. Die Wissenschaftler entwickelten im Rahmen des Projekts auch ein Computersimulationsmodell, das Einflüsse von Marktvariablen und politischen Rahmenbedingungen auf bestehende und neue Stadtwerksgeschäfte abbildet. Mit diesem Instrument könnten Stadtwerke neue Geschäftsmodelle unter verschiedenen Rahmenbedingungen testen, teilte die Uni Hohenheim mit. Das Stadtwerk sitzt gleich um die Ecke: Laut einer Studie sind Verbraucher bereit, mehr Geld auszugeben, wenn der Versorger vor Ort ist. InterNET uni-hohenheim.de p AktuellespPresse ENERGIE & WELT netzwerk 27 Dies ist keine Werbung für das bayerische Voralpenland. Hier geht es um das Pilotprojekt „Mieterstrom“ der Thüga Energie­ effizienz und der Energie Süd­ bayern. Welche Vorteile bringt es, wenn ein Mehrfamilienhaus Strom produziert, den Mieter direkt verbrauchen? 28 netzwerk MARKT & KUNDE Pilotprojekt: „Mini-BHKW und PV: Eigener Strom im Mehrfamilienhaus“ Gas- und Stromlieferant Anlagenkomponenten Gasliefervertrag Reststromliefervertrag Mieterstromanbieter / Kundenanlagenbetreiber Aufgaben Planung und Bau Betriebsführung Messstellenbetrieb Abrechnung Geschäftsentwicklung, Projektleitung, Beratung Stromliefervertrag Wärmeliefervertrag Mieterstrom-Kunde Vermieter Mieterstrom Mieterstrom ist die Stromerzeu­ gung und -vermarktung in einer Kundenanlage – also in einer Stromver­teilung (mit BHKW und/ oder PV-Anlage) auf einem räumlich zusammenhängenden Gebiet. Kunden­anlagen sind mit einem Ener­ gieversorgungsnetz verbunden. Der vor Ort erzeugte Strom wird direkt im Objekt an die Kunden oder Mieter vermarktet. Häufig befindet sich die Stromerzeugungsanlage im Eigen­ tum eines Contractors. Dieser belie­ fert seine Kunden mit einem Voll­ stromprodukt. Und so funktioniert das Pilotprojekt „Mieterstrom“. Strom hausgemacht Mieterstrom bietet Vorteile für Mieter, Vermieter, Anbieter und Umwelt. THEG macht mit einem Piloten am Tegernsee den Praxistest. Worauf muss man achten? Falsch abgebogen? Ein E-Werk in einem Haus mit idyllischem Bergblick und Lüftl­ malerei, grünen Fensterläden und roten Geranien auf dem Balkon? Das Elektrizi­ tätswerk Tegernsee Carl Miller KG (E-Werk Tegernsee) ist halt ein Traditionsunterneh­ men – und dabei voll auf der Höhe der Zeit, wie das Mieterstromprojekt zeigt. Dr. Urs Wehmhörner von der Thüga Energieeffi­ zienz GmbH (THEG) stellt sein Auto also genau richtig ab. Er ist Projektleiter sei­ tens der THEG und mit Frank Thinnes, dem Technischen Leiter des E-Werks, sowie Andreas Ludeck, dem Fachberater für Ener­ gieeffizienz und Anwendungssysteme der Energie Südbayern GmbH (ESB), verabre­ det. Gemeinsam wollen sie heute Kollegen der Stadtwerke Memmingen das Mieter­ strom-Projekt zeigen. Das Projekt findet aus guten Gründen in Tegernsee statt. Denn das E-Werk Tegernsee nimmt als Netzbetreiber am Projekt teil – und liefert auch gleich das passende Gebäude. Denn daneben steht ein Sechs-Parteien-Haus, das „für den Piloten geradezu ideal ist“, erklärt Wehmhörner. Wertschöpfung auf kleinstem Raum Mieterstrom bildet alle Wertschöpfungsstufen der Energieversorgung ab: Erzeu­ gung, Speicher, Netz/Messwesen und Ver­ trieb. Das Projekt ist ein Paradebeispiel für Zusammenarbeit im Thüga-Netzwerk: THEG, ESB und die ESB Wärme GmbH hatten ge­ meinsam festgestellt, dass Mieterstrom nur in einem Piloten erschöpfend zu testen sei. Die ESB konnte mit dem E-Werk Tegernsee den passenden Netzbetreiber einbinden. Dieser verfügt direkt nebenan über die passende Immobilie. „Beste Bedingungen!“, findet Andreas Ludeck. Die Mieter für das Projekt zu gewinnen, war nicht schwer: Neben dem Argument, mit dezentraler Erzeugung die Energiewende zu unterstüt­ zen, überzeugte sie der Festpreis. Einen wich­tigen Projektbeitrag leistet Viessmann, Anlagenhersteller für Blockheizkraftwerk (BHKW) und Photovoltaik (PV). Er entwi­ ckelte eine Regelung zur Optimierung der Eigenstromnutzung. Für die Messdienstleis­ tung ist die Thüga MeteringService GmbH (TMS) zuständig. Seit April nutzen die Mieter nun ihren selbst erzeugten Strom. Maximale Vielfalt Als die Memminger Kollegen eintreffen, geht es sofort in die „Katakomben“ des E-Werks, wo Frank Thinnes die einzelnen »Die Wärme und den Strom aus dem BHKW bietet die ESB Wärme im Contracting- Modell an.« Frank Thinnes, E-Werk Tegernsee MARKT & KUNDE netzwerk 29 Frank Thinnes vor den Verbrauchs­ zählern Im Hintergrund ist das E-Werk zu sehen, davor das Mieter­s tromhaus. Gegründet 1896: E-Werk mit Tradition Nach der Kellertour beantwortete Urs Wehmhör­ ner (2.v.l.) viele Fragen. »Auf die Zusammenarbeit kommt es an. Ohne die gäbe es diesen Piloten nicht!« Andreas Ludeck, Energie Südbayern GmbH Komponenten erklärt. „Das BHKW ist im Keller des E-Werks untergebracht, da sich hier die Heizzentrale für unsere Gebäude befindet“, so Thinnes. „Die Wärme und den Strom aus dem BHKW bietet die ESB Wärme im Contracting-Modell an.“ Aufgrund der Komplexität von Mieterstrom ist eine Umsetzung als Contracting-Lösung ratsam. ESB betreibt die Erzeugungsan-lagen und kümmert sich um die Wartung. Auf dem Wohnhaus befindet sich eine PV-Anlage mit 6 kWp. „Im nächsten Schritt werden wir einen Stromspeicher installieren“, so Ludeck. „Dadurch verbleibt so viel selbst erzeugter Strom wie möglich im Gebäude“. Außerdem: Je mehr Komponenten die Kollegen einbauen und testen, desto aus­ sagekräftiger sind die Erfahrungswerte. „Köpfe einziehen!“ heißt es, als sich die Besucher an den beiden großen Pufferspei­ chern vorbeifädeln. Der Spitzenlastkessel für Wärmespitzen im Winter ist ebenfalls im E-Werk untergebracht. Dann geht es weiter in den Keller des Mietshauses nebenan, wo sich die Zähler befinden. 30 netzwerk MARKT & KUNDE Lösung für Netz und Vertrieb Je nach Ausgestaltung eines Mieterstrom­ projekts kann dem Netzbetreiber oder dem Vertrieb vor Ort mehr Aufwand entstehen. Interne Verrechnungen bedeuten mögli­ cherweise zusätzliche Handarbeit, die man nicht bezahlt bekommt. „Wir haben des­ halb bei Thüga im Vorfeld lange mit Netz und Vertrieb gesprochen, um eine prakti­ kable Lösung zu finden“, sagt Wehmhörner. „Deswegen haben wir hier ein modernes Messkonzept eingeführt, das alle Verrech­ nungsschritte automatisiert.“ Damit gehen eventuelle Argumente gegen Mieterstrom aus, hofft Wehmhörner. Anspruchsvolle Messtechnik Zwei graue Schränke, sechs Zähler für sechs Parteien, auf den ersten Blick nichts Beson­ deres. Von wegen! Messtechnisch ist ein Mieterstrom-Projekt anspruchsvoll – und sehr spannend. Deswegen bleibt die Gruppe eine ganze Weile vor den Kästen stehen – denn es gibt viel zu erklären. „Technisch befinden wir uns noch vor dem Smart Meter-Rollout, daher haben wir pro Abnahmestelle einen klassischen RLMZähler eingebaut, der viertelstündlich misst und alle Zählwerte versenden kann“, erklärt Wehmhörner. Davon zeugt das kleine, grüne Lämpchen, das am Zählermodem blinkt. „So können wir sauber berechnen, welcher Stromanteil wo erzeugt und verbraucht wird, trotz fremdversorgten Mietern.“ Schließlich kann jeder Mieter seinen Stromanbieter frei wählen – sich also gegen Mieterstrom entscheiden und seinen Strom aus dem Netz beziehen. Weiter geht’s zu den Kellerabteilen, wo die vorgelagerte Zählertechnik mit dem Sum­ menzähler und den Erzeugungszählern für die PV-Anlage und das BHKW hängt. Denn alle Energieflüsse müssen zugeordnet wer­ den können: Was wird vor Ort produziert und verbraucht, was kommt aus dem Netz. Werte per Knopfdruck Wenn 2017 der Smart Meter-Rollout kommt, kann die Anlage mit einem Smart Meter-Gateway nachgerüstet werden. Ko ord inati on über Thüg a Energi eef f iz ien z GmbH Partnerunternehmen Vertrieb Betrieb • Marketing- und Kommunikations­ baukasten • Erstprüfung der Objekttauglichkeit • Prüfung, ob Kunden­ anlage vorliegt Planung • Erfassung der Objektdaten • Anlagenauslegung • K alkulation der Strom- und Wärmepreise Schnittstellen • A bstimmung mit Anlagen­ herstellern • A bstimmung mit Netzbetreiber • A bstimmung mit Messstellen­ betreiber THEG ist „Rundum-Sorglos“-Partner beim Mieterstrom: Möchte ein Thüga-Partnerunternehmen Mieterstrom umsetzen, so unterstützt die Thüga Energieeffizienz GmbH (THEG) bei der Koordinierung in allen Bereichen. • Marketing- und Kommuni­ kation • Messung und Verbrauchsbestimmung •… EXTRANET Thüga p Wärme p Mieterstrommodelle Kontakt: Dr. Urs Wehmhörner Tel.: 089 / 381 97 – 11 82 [email protected] „Eine zukunftsfähige Lösung“, bekräftigt Urs Wehmhörner. Frank Thinnes fügt hin­ zu: „Keiner muss herkommen und ablesen – das Versenden der Werte läuft jetzt schon komplett automatisiert ab, das spart Zeit und Geld.“ Die Ablesung bei Anbieterwechsel oder Umzug passiert per Knopfdruck. In die Zukunft „gesponnen“, wie Urs Wehmhörner sagt, und in Richtung „Intelligenter Messstellenbetreiber“ gedacht: „Wir können jedem Mieter aus­ weisen, wie viel Prozent seines Stroms er gerade woher bezieht. Er könnte dann steuern, wann er welchen Strom nutzt. Wenn die Sonne scheint, kann er den Anteil an PV-Strom erhöhen.“ Und Ludeck ergänzt: „Wir verschaffen dem Kunden Transparenz, das kann künftig auch für den Vertrieb spannend werden.“ Warum Mieterstrom? Mittlerweile haben die Besucher den kühlen Keller verlassen und sitzen wieder im Konferenzraum mit Blick auf die Berge. „Was genau macht den Strompreis in die­ sem Modell günstig?“, will Werkleiter Peter Domaschke von den Stadtwerken Memmin­ gen wissen. „Da für die lokale und direkte Stromnutzung das öffentliche Stromnetz nicht genutzt wird, fallen einige Preisbe­ standteile weg“, so Wehmhörner. Das sind: Netzentgelte, Konzessionsabgabe, Strom­ steuer, Offshore-, §19- und KWK-G Umlage. Die EEG-Umlage muss (noch) voll bezahlt werden. Allerdings gibt es im neuen EEG eine Verordnungsermächtigung, um die Umlage für den PV-Strom zu reduzieren. Das kann also noch kommen. „Wenn ich noch die Stromgestehungskosten und die Abwicklungskosten klein halte, kann ich meinen Mietern einen attraktiven Preis anbieten“, resümiert er. Ludeck ergänzt: „Die Untergrenze für die Rentabilität liegt bei rund 15 Wohnungen, damit das BHKW auf seine Laufzeit kommt und man ausreichend Strom vermarkten kann. Bei PV muss das Objekt noch größer sein.“ Frank Thinnes fügt hinzu: „Je nach den Bedin­ gungen vor Ort hat jedes Projekt am Ende einen anderen Preis.“ Nicht so schwer, aber viel komplexer In Peter Domaschke arbeitet es. Ihm gefällt, was er gesehen und gehört hat, er hat aber noch Fragen: „Muss der Vermieter Mieter­ versammlungen abhalten, um die Zustim­ mung der Mieter einzuholen?“ Urs Wehm­ hörner kann ihn beruhigen: „Im Falle einer Contracting-Lösung mit BHKW schreibt die Wärmelieferverordnung vor, dass sich bei Umstellung auf Wärmelieferung der Wärme­ preis für die Mieter nicht erhöhen darf. Die Mieter müssen lediglich drei Monate vorher informiert werden.“ Domaschke nickt und schmunzelt: „Das ist alles gar nicht so schwer, wie wir vielleicht dachten – nur noch komplexer.“ Und überlegt laut: „Wir hätten da in Memmingen ein Objekt mit 30 Einheiten mit Platz für ein BHKW im Keller, das wäre für Mieterstrom vielleicht interessant …“. Wer weiß, was sich aus diesem ersten Kontakt noch entwickeln kann. „Auf die Zusammenarbeit kommt es an“, bringt es Andreas Ludeck abschließend auf den Punkt. „Ohne die gäbe es diesen Piloten nämlich nicht!“ MARKT & KUNDE netzwerk 31 Mitte Oktober startet die Weiterbildung zum „Zertifizierten Energiewirtschaftlichen Controller“ (EnwiCon). ThügaControlling und Personalentwicklung haben gemeinsam mit der Horváth Akademie eine Weiterbildung exklusiv für die Thüga-Partner maßgeschneidert. Weil die Nachfrage so groß ist und der erste Lehrgang binnen weniger Tage ausgebucht war, beginnt im Januar 2017 bereits der zweite Durchgang. Hier sind die Trainer der Horváth Akademie und der Thüga! Startschuss für EnwiCon! … und das sind die Trainer: 1 3 4 6 David Tan studierte technisch orientierte Betriebswirtschaftslehre und ist seit 2000 als Senior ManagementTrainer bei Horváth & Partners. Er betreut neben Inhouse-ManagementTrainings und Workshops auch Semi­ nare des Horváth-Controller-Kollegs. Seine Schwerpunkte sind: Strategisches Management, Investitions- controlling, Projektmanagement, Controller als Business Partner sowie „Train-the-Trainer”-Workshops. David Tan freut sich auf EnwiCon, „weil es ein tolles Weiterbildungskonzept ist und ich bereits die professionelle Zusammenarbeit mit Thüga-Controllern kennen- und schätzen gelernt habe.“ 32 netzwerk MARKT & KUNDE 2 5 Prof. Dr. Franca Ruhwedel ist freiberufliche Trainerin bei der Horváth Akademie. Die ausgebildete Bankkauffrau und Diplom-Kauffrau war einige Jahre im Bereich Mergers & Aquisitions bei thyssenkrupp tätig und ist heute Professorin für „Finance and Controlling“ an der Hochschule Rhein-Waal. Ihre Trainingsschwerpunkte liegen in den Bereichen Bilanzen, Bilanzanalyse, Corporate Finance, Unter­nehmens­ bewertung/M&A und Controlling. „EnwiCon ist für mich besonders, weil sich durch die Trainer-Doppelbesetzung eine optimale Verzahnung von Theorie und Praxis ergibt.“ 1 2 Marcel Rauschenbach, im Thüga– Controlling seit 2010, ist Experte für den Bereich Energienetze und kaufmännisches Regulierungsmanagement. Außerdem ist er als Projekt­ leiter bei Thüga für die Konzeption der Weiterbildung verantwortlich. „Ich freue mich, dass wir im Rahmen des Programms die Möglichkeit haben, allgemeines Controllingwissen, Branchenspezifika sowie die auf unser Geschäft zugeschnittenen Thüga-Konzepte ganzheitlich zu vermitteln. Außerdem ist es natürlich spannend, die Weiterbildung von der ersten Idee bis zur Durchführung komplett begleiten zu dürfen.“ Weiterbildungsprogramm EnwiCon Modul 1 Modul 2 Modul 3 Modul 4 Modul 5 Modul 6 Selbstverständnis, Instrumente und Organisation des Controllings Führungsorientierte Kosten- und Ergebnisrechnung Integrierte strate­g ische und operative Planung und Steuerung Investitionscontrolling und wertorientierte Unternehmens­f ührung Externes und internes Reporting Zielorientierte Kommunikation und Konfliktlösung für Controller 3 Tage 2 Tage 2 Tage 2 Tage 2 Tage 2 Tage Bernhard Pischel, bei Thüga seit 1995, 5 verantwortet seit 2002 die Abteilung Geschäftsprozesse und Asset-Controlling. Neben der Beratung der Partnerunternehmen in verschiedenen Controlling-Themen, ist er auch für die Koordination des Kaufmännischen Symposiums zuständig. Er freut sich auf EnwiCon, da es für ihn ein interessanter Perspektivenwechsel ist. „Vor einigen Jahren habe ich bei Hórvath das ControllerKolleg erfolgreich absolviert. Nun stehe ich selbst vorne und kann mein Wissen weitergeben.“ 4 Antje Bruning ist seit 2009 im ThügaControlling. Sie hat sich während ihrer Laufbahn vor allem mit Infrastruktur und Investitionsprojekten beschäftigt. Bei der Thüga ist sie Expertin für Investitionsrechnung. Für sie steht neben der Wissensvermittlung der Austausch im Mittelpunkt: „Einerseits freue ich mich darauf, von den Teilnehmern Trends und Impulse aus der Praxis zu erfahren, andererseits bin ich gespannt auf den Austausch mit den Trainern von der Horváth Akademie.“ 5 Philip Appich, Diplom-Kaufmann mit 3 Schwerpunkt Controlling und Energietechnik, kam vor fünf Jahren zur Thüga. Zunächst verantwortete er das BeteiligungsControlling der Thüga-Energienetze und unterstützte Planung und Reporting der Thüga Aktiengesellschaft. Aktuell ist er in der Controllingberatung für die ThügaPartner tätig mit den Schwerpunkten Unternehmenssteuerung, Strategiebewertung sowie Planung und Reporting. „Bei EnwiCon verlieren wir die Zielgruppe nicht aus den Augen und vereinen aktuelle Theorie mit den Besonderheiten der Energiebranche.“ Brigitte Baumgartner arbeitet seit 2001 bei Thüga im Controlling in der Abteilung Planung/Reporting mit Schwerpunkt Finanzierung. Sie freut sich schon auf die Vorbereitung des Lehrgangs und darauf, „in die Themen tief einzutauchen und die Präsentationen auszuarbeiten.“ Die studierte Gartenbauwissenschaftlerin kann sich vorstellen, dass sie Fragen möglicher Controlling-Quer- und Neueinsteiger in der Weiterbildung gut nachvollziehen kann. EXTRANET Thüga p Querschnittsthemen p Personal p Personalentwicklung MARKT & KUNDE netzwerk 33 Gefahr erkannt … Ergebnisse des ersten Erfahrungsaustauschs Risikomanagement der Thüga-Gruppe Schwankende Energiepreise, weiter zunehmender Wettbewerb im Endkundenmarkt und sinkende Bonität einzelner Marktteilnehmer: Derzeit stehen Thüga-Partnerunternehmen viele Risiken ins Haus. Gutes Risikomanagement hilft, dass es zu existenzbedrohlichen Situa­tionen erst gar nicht kommt. Deshalb veranstaltete die Energiewirtschaft gemeinsam mit der Stabsstelle Risiko­management/Sicherheitswesen und der Syneco im Juni einen Erfahrungs­austausch zu diesem Thema. Risikomanagement ist essenziell „Risikomanagement hat bei den Partnerunternehmen in den letzten Jahren an Was sind risiken? Risiken sind alle Ereignisse und mögliche Entwicklungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens, die sich negativ auf das Unternehmen auswirken können. Bedeutung gewonnen, weshalb ein Wissensaustausch in der Thüga-Gruppe umso wichtiger ist“, sagt Georg Krautscheidt (EW-E), der den Erfahrungsaustausch Risikomanagement mit veranstaltet hat. „Es gibt Risiken, die ergebnisrelevant sind und unternehmensgefährdend sein können.“ Diese müssen identifiziert werden, getreu dem Sprichwort: „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“. Von den erkannten Risiken sind die größeren von den kleineren zu trennen. Für die größeren Risiken sind Maßnahmen festzulegen, damit diese beherrschbar bleiben. Beispiel Energie­ beschaffung: Kauft man seinen Jahres­ bedarf so wie früher üblich an einem Tag, so besteht das Risiko, dass nach dem Kauf der Preis kräftig fällt. Man sitzt also auf einer teuer eingekauften Menge und kann diese nur noch mit Verlust weiter verkaufen. Dieses sogenannte Preisrisiko kann man leicht reduzieren, indem man zu unterschiedlichen Zeitpunkten kauft. Oder man vergibt Kreditlinien, das heißt, der Umfang der Geschäfte mit einem Geschäftspartner werden der Höhe nach begrenzt. „Oft sind es einfache Lösungen zur Risikominimierung, aber auf die muss man erst kommen und dann konsequent anwenden“, so Krautscheidt. Austausch für gemeinsame Lösungen Um ein gemeinsames Verständnis zum Risikomanagement zu entwickeln und um die bei den einzelnen Partnerunternehmen gemachten Erkenntnisse zu diskutieren, veranstaltete die Thüga einen Erfahrungsaustausch zum Thema Risikomanagement. Neben der Vorstellung des Risikomanagements der Thüga präsentierte die Mainova Aufbau und Organisation ihres Risikomanagementsystems. Auch die Syneco stellte ihre Leistungen in diesem Bereich vor. Fragestellungen waren unter anderem: Haben wir das gleiche Verständnis über Risikomanagement? Wie können die einzelnen Risikoarten behandelt werden? Die nächste Veranstaltung ist für Frühjahr 2017 geplant, dann soll sie jährlich stattfinden. „Wir hatten sehr viele positive Rückmeldungen seitens der Teilnehmer und werden neue Themen für die Folgeveranstaltung mit aufnehmen“, so Krautscheidt. Mehr als 60 Kollegen nahmen am ersten Erfahrungsaustausch Risikomanagement teil. 34 netzwerk MARKT & KUNDE Für das Auge unsichtbar: Hinter jedem Windrad steht ein dickes Vertragswerk. Der Rahmenvertrag der Thüga erleichtert Stadtwerken die Arbeit. Bessere Version: Ergänzungen zum Beratungsportfolio Wind Zusammen ist man stark. Das gilt auch für die Beschaffung von Windrädern. Deshalb bietet die Thüga einen Rahmenvertrag zum Kauf von Windkraftanlagen. Der Vertrag wird jetzt optimiert – und das Beratungsportfolio Wind erweitert. Wer haftet bei Schäden an einem Windrad? Welche Gewährleistung gibt es? Wie sind die Zahlungsbedingungen? Diese Fragen spielen eine große Rolle beim Kauf von Windkraftanlagen. Damit nicht jedes Unternehmen der Thüga-Gruppe dafür einen eigenen Vertrag aufsetzen muss, hat ein stadtwerkeübergreifendes Beschaffungsteam 2014 mit Herstellern von Windkraftanlagen einen Rahmenvertrag ausgehandelt. Er enthält die wichtigsten allgemeinen Vertragspunkte. „Das ist wie eine Blaupause für den Kauf von Windkraftanlagen“, so Marcus Schulz, Abteilungsleiter im Einkauf Dienstleistungen/Energieanlagen der Thüga. Der Vorteil: Die Rechtsabteilungen haben weniger zu tun, die grundlegenden Bedingungen sind standardisiert „und Stadtwerke haben eine Liste von vorgeprüften Herstellern zur Hand, denen sie vertrauen und die sie bei Projektanfragen direkt kontaktieren können,“ so Schulz. Das Einzige, das nicht standardisiert werden kann ist der Preis. Neben preisrelevanten Faktoren wie der EEG-Vergütung oder der Ertragsprognose laut Windgutachten sind die Bedingungen für den Aufbau von Windkraftanlagen je nach Standort einfach zu unterschiedlich. „Ein Windrad durch einen Wald auf einen Berg hoch zu transportieren ist viel aufwendiger als es, von der Autobahn aus, auf die freie Wiese zu stellen“, erklärt Schulz. Der Rahmenvertrag 2017 2017 müssen die Rahmenverträge neu ausgeschrieben werden. Zu diesem Anlass tauschten Stadtwerke ihre Erfahrungen aus. Das Ergebnis sind einige Optimierungsansätze zu dem Vertrag. Einer davon betrifft die Logistikkosten, also die Frage: Ab wo geht die Verantwortung für den Transport auf das Stadtwerk über? Bisher muss der Hersteller die Kosten nur bis zur Ausfahrt der Bundes­ autobahn tragen, dann übernimmt das jewei­lige Stadtwerk. In Zukunft soll sich das ändern, denn je nach Standort können die schwankenden Logistikkosten die Renta­bilität der Anlage stark beeinflussen. Ein weiterer wichtiger Punkt für den neuen Rahmenvertrag sind sogenannte wetterbedingte Stillstandskosten bei der Montage einer Windkraftanlage. „Im neuen Vertrag wollen wir den Begriff einheitlich definieren. Denn vorbereitende Arbeiten kann der Hersteller unserer Meinung nach auch bei schlechtem Wetter machen – wenn nicht gerade ein überraschender Wintereinbruch kommt“, so Schulz. Auch eine Baustellenverordnung und eine weitergehende Regelung für Terminverschiebungen diskutierten die Stadt­ werke im Erfahrungsaustausch – genauso wie die Frage, wie Hersteller mit dem neuen Auktionsverfahren für Windkraft­ anlagen an Land umgehen werden. Und da das System Rahmenvertrag gut ankommt, soll es zusätzlich Rahmenverträge zu weiteren Themen geben, wie Wartungen, wiederkehrende Prüfungen, Windgutachten oder Betriebsführungsleistungen. Die Macht der Masse Noch etwas hat sich bei dem Erfahrungsaustausch gezeigt: Sammelanfragen haben sich in der Vergangenheit bewährt. „Wir hatten letzten Sommer eine Sammelanfrage über 40 Windkraftanlagen“, sagt Schulz. „Dadurch hatten wir eine deutlich bessere Verhandlungsbasis.“ Deshalb will die Thüga in Zukunft die Partnerunternehmen turnusmäßig anschreiben und herausfinden welche Windkraftanlagen gerade in Planung sind. So können Stadtwerke ihre Kräfte bündeln und sind stärker. Kontakt: Marcus Schulz Tel.: 089 / 381 97 - 15 48 [email protected] MARKT & KUNDE netzwerk 35 Der German Brand Award ist eine Auszeichnung für erfolgreiche Markenführung in Deutschland. Das Ziel: wegweisende Marken und Markenmacher zu entdecken und zu präsentieren. Initiator des Wettbewerbs ist der Rat für Formgebung, ein international führendes Kompetenzzentrum für Design in Frankfurt am Main. Hier zwei Preisträger aus der Thüga-Gruppe: Der Internetauftritt und das neue Kundencenter (unten) waren bei der Rheinhessischen preiswürdig. Zwei für Rheinhessische Ausgezeichnet: Internetauftritt und Kundencenter Gleich zwei Auszeichnungen hat die Rheinhessische aus Ingelheim am Rhein abgesahnt: Sie gewann beim German Brand Award einmal mit ihrer Internetseite in der Kategorie „Brand Campaign – Web & Mobile“ und einmal mit dem Kundencenter in „Brand Showrooms & Point of Sales“. Die Jury lobte beim Internet die „wesentlichen Features, die von den Usern als sehr positiv bewertet wurden“. Genannt werden dann der Tarifrechner und das neue Online-Kunden­ center. Das neue – physische – Kundencenter besticht laut Jury durch „Modernität und puristische Eleganz“. Im Wortlaut: „Die Architektur spiegelt die gelebte Markenidentität und Philosophie des Unternehmens wider.“ Die beiden Geschäftsführer der Rheinhessischen – Peter Hausen und Maik Thum – sind stolz: „Auszeichnungen für Servicequalität oder technische Leistungsfähigkeit freuen uns selbstverständlich, aber sie gehören quasi zu den branchenüblichen Bestätigungen. Deshalb finden wir es besonders toll, dass unser Marketing jetzt mit dem renommierten German Brand Award gewürdigt worden ist, der für außergewöhnliche Designqualität und Markenführung verliehen wird.“ Gold für einselmännchen eins energie in sachsen mit prägender Identität Das Logo und die markanten Strichmännchen von eins kamen bei der Jury des German Brand Awards gut an. InterNET german-brand-award.com 36 netzwerk Markt & Kunde Wer kennt sie nicht, die sechs Mainzelmännchen, die seit 1963 ihr Unwesen auf dem Bildschirm treiben, wenn man das ZDF anschaltet? Sie sind zum absoluten Markenzeichen des Fernsehsenders aus Mainz geworden. Seit sechs Jahren gibt es auch die einselmännchen: Sie sind die Protagonisten der Marke von eins energie in sachsen in Chemnitz. Und auch sie scheinen das Unternehmen, das 2010 aus der Fusion der Stadtwerke Chemnitz AG und der Erdgas Südsachsen GmbH entstanden ist, besonders gut zu verkörpern. Das fand zumin- dest die Jury des Rats für Formgebung, die eins den German Brand Award für vorbild­ liche Markenführung in Deutschland ver­ liehen hat. Die Jury urteilte, dass „der Name eins, das Logo und die einselmännchen dem Versorger eine überaus prägende Identität und Wiedererkennbarkeit ver­ leihe.“ Und weiter: „Die markanten Strichmännchen repräsentierten als liebens­ werte Botschafter die Fusion sympathisch, freundlich und kundennah.“ Deshalb: Gold in der Kategorie „Industry Excellence in Branding/Infrastructur & Utility“. Lokale Helden … Sport vor Ort: Ein Fotomotiv mit lokalen Vereinsvertretern für die Kampagne der Stadtwerke Mühlhausen … blicken von den Anzeigen der Stadtwerke Mühlhausen auf die Bürger der Stadt. Es sind Sportler, die sich in den lokalen Vereinen engagieren – mit Fuß- oder Volleyball, Boxhandschuh oder Tischtennisschläger. Die neue Stadtwerke-Kampagne „Mit vereinten Kräften“ gibt der Vielfalt der Vereine ein Gesicht. „Seit vielen Jahren unterstützen die Stadtwerke Mühlhausen lokale Vereine und Organisationen“, so Geschäftsführerin Regine Gierse. „Wir sorgen damit für die Belebung unseres sportlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Lebens.“ Diese Verwurzelung der Stadtwerke mit ihren Bürgern veranschaulicht die Kampagne. Und macht deutlich, dass ein Teil des Betrags, den jeder Stadtwerke-Kunde für seine Energie bezahlt, direkt in die Stadt und die Gemeinschaft zurückfließt. Ein Motiv ist auf der letzten Umschlag­ seite dieses Hefts abgebildet. Mit Harz Energie schweben Heißluftballon wirbt für regionales Unternehmen Harz Energie geht in die Luft! Zumindest in Sachen Werbung. Seit Juni schwebt immer wieder ein Heißluftballon mit dem Firmenlogo über das Netzgebiet. „Jede Fahrt präsentiert die Marke Harz Energie über große Entfernungen gut sichtbar, unaufdringlich und sym­ pathisch“, freut sich der Leiter der Öffent­lichkeitsarbeit, Jan Mohr. Immerhin beträgt die Werbefläche rund 1.400 Qua­ dratmeter. „Schon nach der ersten Woche in der Luft wurden wir mehrfach auf den Ballon angesprochen und haben von Kunden sogar Fotos erhalten.“ Der Ballon wird vom größten Ballon­ betreiber der Region regelmäßig zum Einsatz gebracht. Weil aber rund ein Drittel des Balloneinsatzes auf der Straße statt­f indet, ergänzt ein auf Harz Energie „gebrandeter“ Transport­ anhänger die Kampagne. Harz Energie verlost im Kunden­magazin, in der Mitarbeiterzeitung oder bei Großveranstaltungen Gutscheine für Freifahrten mit dem Ballon. „Aus meiner Sicht ist der Ballon über eine Laufzeit von mindestens sechs Jahren ein Marketing-Instrument mit einem sehr gutem Kosten-NutzenVerhältnis“, sagt Mohr. Harz Energie geht jetzt in die Luft: Die Jungfernfahrt des Heißluftballons war im Juni. Kontakt: Jan Mohr Tel.: 055 22 / 503 - 81 70 [email protected] Markt & Kunde netzwerk 37 Bamberger Studie: Auf die richtigen Zutaten kommt es an 38 netzwerk TECHNIK & INNOVATION Das Rezept für Innovation in Unternehmen: Zwei Bamberger Wissenschaftler mit Forschungsschwerpunkt Innovationsmanagement wollten herausfinden, warum manche Unternehmen innova­ tiver sind als andere. Welche Zutaten machen sie erfolgreich? Ihr Forschungs­ objekt: Unternehmen der Thüga-Gruppe. TECHNIK & INNOVATION netzwerk 39 Der studierte Wirtschaftsingenieur Fabian Reck ist wissenschaftl­ icher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Innova­ tionsmanagement der Otto-Friedrich- Universität Bamberg. Michael Kolloch hat seinen Bachelor und seinen Master in Betriebswirschaftslehre gemacht. Jetzt widmet er sich als Doktorand dem Thema Innova­ tionsmanagement. Für die Studie wälzten die Wissenschaftler Bücher, werteten Fragebögen aus und zogen ihre – überraschenden – Schlussfolgerungen. Die beiden Wissenschaftler Michael Kolloch und Fabian Reck befragten Thüga-Partnerunternehmen nach ihrem Kommunikationsverhalten innerhalb des Thüga-Netzwerks. Was dabei herauskam, hat sie erstaunt. Die Thüga war nicht nur Forschungsgegenstand der Studie, sondern auch aktiv beteiligt: Die Hauptabteilung Innovationsmanagement war bei der Entwicklung der Fragestellung mit von der Partie. Kontakt: Dr. Christoph Ullmer Tel.: 089 / 38 197 –1241 [email protected] 40 netzwerk TECHNIK & INNOVATION Kommunizieren innovative Firmen anders? Fabian Recks und Michael Kollochs Forschungsschwerpunkt ist das Innovationsmanagement. Sie untersuchen das Geheimnis des Erfolgs innovativer Unternehmen. Eines ihrer letzten Forschungsobjekte: Das Thüga-Netzwerk. In Zusammenarbeit mit dem „Kompetenzzentrum für Geschäftsmodelle in der digitalen Welt“ des Fraunhofer Instituts analysierten sie, wie Kommunikation und Innovationserfolg zusammenhängen. Viele Anregungen Um das herauszufinden, schickten sie einen Fragebogen an 247 Geschäftsführer und Innovationsmanager. Was sie wissen wollten: Wie schätzen Sie die Innovationsfähigkeit Ihrer Firma ein? Über was sprechen Sie mit anderen Unternehmen? Und wie betreiben Sie Wissensmanagement? 96 Fragebögen aus 61 Thüga- Partnerunternehmen kamen vollständig ausgefüllt zurück. Eine zentrale Frage war, wie oft sich die Mitarbeiter eines Unternehmens mit Mitarbeitern eines anderen Unternehmens austauschen. Sind es eher viele oder wenige Kontakte? Sind diese eher eng oder eher flüchtig? Das Ergebnis der Analyse überraschte Reck und Kolloch: „Es hat mich erstaunt, dass innovative Unternehmen eher ein breites Netzwerk haben als wenige enge Beziehungen“, sagt Reck. „Andere vergleichbare Studien haben gezeigt, dass die Quantität und Qualität der Beziehungen gleich wichtig sind. „Bei den ThügaBeteiligungen zeigt sich ein anderes Bild: Innovative Unternehmen unterscheiden sich von weniger innovativen vor allem durch ein größeres Netzwerk an Kommunikationspartnern, nicht jedoch in Hinblick auf die Beziehungsstärke zu diesen. Deshalb scheint es hier in erster Linie wichtig, möglichst viele Anregungen zu bekommen.“ Im Schnitt tauscht sich laut der Studie jedes Unternehmen mit neun anderen Unternehmen aus. Die 25 Prozent der innovativsten Unternehmen haben durchschnittlich zwölf Austauschpartner, die 25 Prozent der am wenigsten innovativen Unternehmen nur vier. Generell fand der Austausch meist Face-to-Face statt (60 Prozent), gefolgt vom Telefon (20 Pro­ zent) und Mail oder Post. Ein Tipp von Kolloch ist, ein breites Netzwerk zu pflegen – selbst wenn das manchmal auf Kosten enger Beziehungen geht. „Das ist wie im Privatleben: Kommunika­ tionsbeziehungen zwischen Unternehmen binden Zeit und Ressourcen. Wer hundert Kontakte hat, kann sie weniger gut pflegen als jemand, der zehn Kontakte hat.“ Aktivitäten zur Entwicklung des Partner­ portfolios (Fähigkeit 1) • Suche nach passenden Partnern • Darstellung als attraktiver Partner • Evaluation von Konflikten und Synergien zwischen Partnern • Entwicklung von Netzwerkzielen basierend auf Unternehmensstrategie • Evaluation des Nutzens und Adaption des Netzwerks • Monitoring des Netzwerks Aktivitäten zur Entwicklung einzelner Beziehungen (Fähigkeit 2) • Kommunikation zum Verständnis beidsei­tiger Ziele und Situationen • Gemeinsame Konfliktlösung • Sozialisierung von Schlüsselpersonen • Monitoring der Beziehung • Zuweisung interner Verantwortlichkeiten • Entwicklung firmenübergreifender Standards Größere Anzahl an Quellen mit non-redundantem Wissen Aktivitäten zur Wissensabsorption (Fähigkeit 3) • Aktive Suche nach externen Informationen • Motivation/Anreizsysteme für Offenheit • Interne Systeme und Prozesse für Speicherung und Zugriff auf Wissen • Abteilungsübergreifende interne Kommunikation • Systematische Bewertung der Nützlichkeit externen Wissens für aktuelle Probleme • Diskussion möglicher Anwendungen Innovationsleistung des Unternehmens • Prozessinnovation • Produktinnovation • Administrative Innovation Höhere Intensität des Austauschs zwischen den Partnern Wer viele Beziehungen zu anderen Unternehmen sucht und intensiv pflegt und von anderen lernt, hat in Sachen Innovation die Nase vorn. Quelle: Universität Bamberg Innovativ dank Netzwerkveranstaltungen Welche Faktoren haben Einfluss darauf, ob sich Unternehmen austauschen? Auch das untersuchte die Studie. Das Ergebnis: Geografische Distanz macht es unwahrscheinlicher, dass Unternehmen in Kontakt kommen und Wissen austauschen. Kommt ein Kontakt zustande, unterscheiden sich Beziehungen benachbarter und weiter entfernter Unternehmen jedoch nicht. „Das spricht deutlich für Netzwerk- veranstaltungen auf denen Kontakte geknüpft werden“, folgert Kolloch. „Unsere Ergebnisse deuten hier nämlich darauf hin, dass bereits die Kontaktaufnahme zu anderen Unternehmen die entscheidende Barriere darstellt. Ist diese überwunden, ist auch intensiver Austausch zwischen entfernten Partnern möglich.“ Worüber sprechen innovative Firmen? Auch die Themen, über die sich die Stadtwerke austauschen, sind wichtig für die Innovationsfähigkeit. Die Themengebiete sind in der Studie in vier Gebiete gebün- delt: technologisches Wissen, das heißt Wissen zur Entwicklung von Technologien und Produkten, Marktwissen über Kunden und deren Präferenzen, Management­ wissen, also die effiziente Gestaltung von Unternehmensprozessen und regulatorisches Wissen über politische Entscheidungen und die Rechtsprechung. Das Ergebnis: Innovative Unternehmen tauschen sich deutlich weniger über regulatorisches Wissen aus. Während bei weniger innovativen Unternehmen, neben technologischen, regulatorische Fragen eine große Rolle spielen, sieht es bei den innovativen Unternehmen anders aus: Hier steht technologisches Wissen auf Platz eins, gefolgt von Marktfragen und Managementfragen. Der Austausch über regulatorische Fragen nimmt deutlich weniger Raum ein. „Unsere Studie zeigt vor allem eines deutlich: Das Rezept für innovative Unternehmen lautet: Anreize von einer Vielzahl von Partnern einholen, dabei ein breites Spektrum an innovationsrelevanten Infor­mationen sammeln und eher über »Unser Rezept für innovative Unternehmen lautet: Anreize von einer Vielzahl von Partnern einholen.« Fabian Reck, Universität Bamberg Themen wie neue Technologien oder Kundenpräferenzen reden als zu sehr an regulatorischen Fragestellungen zu hängen“, sagt Reck. Geteiltes Wissen Last but not least ist auch das Wissensmanagement wichtig. Denn der absolute Spitzenreiter in der Innovation ist das Stadtwerk, das nicht nur viele gute Kontakte hat, sondern auch noch ein gutes Wissensmanagement betreibt. Wer regelmäßig nach externen Informationen Ausschau hält und kontinuierlich nach neuen Quellen für Informationen sucht, hat im Schnitt eine höhere Innovationsleistung. Wer relevantes Wissen speichert und dokumentiert und die Fähigkeit hat, altes und neues Wissen zu verknüpfen, ist noch innovativer. „Das Ergebnis untermauert unsere Arbeit. Wir tauschen uns bei unseren Projekten intensiv mit den Partnerunternehmen aus“, sagt Dr.Christoph Ullmer, Leiter der Hauptabteilung Innovationsmanagement. „Und wir forcieren den Austausch unter den Unternehmen mit verschiedenen Veranstaltungen wie beispielsweise Jahrestreffen, Innovationsstammtischen und Anwendergruppen für Projekte.“ TECHNIK & INNOVATION netzwerk 41 Thüga bietet zur Verwaltung von Netzdaten eine Systemlösung an. Über die Vorteile der Regulierungsmanagementsoftware „rcRegMan“ EXTRANET Thüga p Netze p Rechtliches und Ordnungsrahmen p Veröffentlichungspflichten p RM Software 42 netzwerk Technik & INNOVATION »SAP ist das Leben – rcRegMan ist das Foto­ album! Nach fast zehn Jahren Anwendererfahrung kann ich sagen, es ist ein gutes Gefühl, Daten für Effizienzvergleiche, Monitoring oder ganze Erweiterungsfaktoranträge geordnet und termingerecht bereitstellen zu können und jederzeit einen Überblick über den Stand einer Datenerfassung zu haben. Hervorzuheben ist auch die oft durch Kundenimpulse initiierte laufende Weiter- entwicklung des rcRegMan bei neuen regulatorischen Anforderungen.« Thomas Michel, TEN Thüringer Energienetze GmbH & Co. KG „Das gibt ganz schnell ein Kuddelmuddel“, warnt Thüga-Regulierungs-Experte Markus Wörz. Stromnetz in Kilometer, Anzahl ans Netz angeschlossener Erneuerbare Energien Anlagen, Versorgungsunterbrechungen in Minuten: Die Flut der Daten, die der Gesetzgeber im Rahmen der Veröffentlichungspflichten von der Energiewirtschaft und insbesondere den Verteilnetzbetreibern fordert, kann Ordnerschränke und Exceltabellen an den Rand des Zusammenbruchs treiben. Wer behält den Überblick zu den Veröffentlichungspflichten, die Gesetze wie EnWG*, EEG, KWK-G und MsbG verlangen? Wer weiß die Termine, zu denen laut der Verordnungen ARegV, StromNEV, GasNEV, StromNZV Daten veröffentlicht und geliefert werden müssen? Und ist dabei schon an den jährlichen Monitoringbericht der Bundesnetzagentur gedacht, für den die Verteilnetzbetreiber Daten zuliefern müssen? „rcRegMan“ kümmert sich „Auch wenn die Daten irgendwo abgelegt wurden: Ist das der damals tatsächlich gemeldete Stand?“, kennt Wörz die typischen Probleme beim Datenmanagement. Vor allem, wenn der Kollege, der das wissen könnte, gerade im Urlaub ist. Ordnung und Nachvollziehbarkeit in den Daten sind eine Notwendigkeit. Die Lösung: die Regulierungsmanagementsoftware „rcRegMan“. »Ich habe zunächst auch nicht geglaubt, wie wichtig Begriffe wie ›Ordnung‹ und ›Nachvollziehbarkeit‹ für die Zusammenarbeit mit der Regulierungsbehörde sind. Ich bin sehr froh, dass schon vor zehn Jahren der erste Mitarbeiter unserer Regulierungsabteilung den richtigen Weitblick hatte: Er hatte erkannt, dass E-Mails und Explorer allein nicht ausreichen, um auf Dauer den Überblick zu behalten. Seitdem haben wir gute Erfahrungen mit rcRegMan.« Dr. Gerhard Mener, Mainova AG Zur Verwaltung der Netzdaten hat die Thüga zusammen mit dem Spezialisten regiocom ein Thüga Mehr-Mandantensystem konzipiert. Die Software wird ständig aktualisiert, regiocom hostet die Software zentral und der Zugriff erfolgt über eine gesicherte Internetverbindung. „Das Kernmodul beinhaltet unter anderem den Regulierungskalender samt Mail­ benachrichtigung, eine sehr nützliche Funktion“, berichtet Wörz. Mit dem neuen Zusatzmodul VERS lassen sich Versorgungsunterbrechungen erfassen. Die verpflichtenden Meldungen an BNetzA*, FNN und DVGW versendet das System auf Wunsch automatisiert. Mehr Leistung, weniger Geld 16 Thüga Partnerunternehmen nutzen die Software bereits – zum Teil schon seit zehn Jahren. Weitere Partnerunternehmen denken aktuell intensiv über die Nutzung nach oder planen diese alsbald einzuführen. Für diejenigen, die sie neu beziehen möchten, hat Thüga ein starkes Angebot ausgehandelt. Über einen Rahmenvertrag erhalten die Partner finanzielle Vorteile. Und jetzt auch noch mehr Leistung. „Das bisherige und äußerst hilfreiche Zusatzmodul FORM I ist jetzt im Kernmodul Kennzahlen enthalten“, sagt Markus Wörz. Eine kleine Hürde bleibt aber: Um das System arbeitsfähig zu machen, müssen erst mal die Daten der vergangenen Jahre eingepflegt werden. „Dann aber erleichtert die Software das Arbeiten ungemein“, lobt Wörz die Vorteile. „Struktur und Ordnung lohnen sich – viel Automatisierung auf belastbaren Daten.“ Kuddelmuddel ade! glossar *EnWG: Energiewirtschaftsgesetz; EEG: Erneuerbare Energien Gesetz; KWK-G: KraftWärme-Kopplungs-Gesetz; MsbG: Messstellenbetriebsgesetz; ARegV: Anreizregulierungsverordnung, StromNEV: Stromnetzentgeltverordnung; GasNEV: Gasnetzentgeltverordnung; StromNZV: Stromnetzzugangsverordnung; BDEW: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft; BNetzA: Bundesnetzagentur; FNN: Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik); DVGW: Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches Technik & INNOVATION netzwerk 43 Mit 91 noch fit? Ein Messwagen weiß es Wie alt können Kabel werden? Und wann müssen sie spätestens ausgetauscht werden? Damit beschäftigt sich die N-ERGIE. Eine Wissenschaft, die Geld sparen hilft. Kontakt: Stefan Link Tel.: 09 11 / 802 – 17 182 [email protected] 44 netzwerk Technik & INNOVATION Einen Menschen nach seiner Restlebensdauer zu fragen, wäre erstens sehr makaber und zweitens nicht zu beantworten. Die Restlebensdauer eines Stromkabels zu analysieren und festzulegen dagegen macht sehr viel Sinn. Der Grund: „Idealerweise wird ein Kabel genau dann ausgetauscht, wenn sein Lebensende kurz bevorsteht“, erklärt Stefan Link. „So eine zukunftsorientierte Instandhaltungsstrategie erhöht nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern auch die Versorgungssicherheit.“ Link ist bei der Main-Donau-Netzgesellschaft für das Netzmanagement der Region Nürnberg zuständig. In dieser Funktion ist er auch für die Feldmessungen verantwortlich, die seit gut einem Jahr mit einem hochmodernen Kabelmesswagen im Netzgebiet der N-ERGIE durchgeführt werden. „Bis 2018 sollen rund 250 Kabelstrecken im Mittelspannungsnetz analysiert und ausgewertet werden“, so Link. Das Beson- dere: Für die Messungen müssen keine Straßenbeläge aufgerissen werden. Lebensdauer der Papier-Massekabel Hintergrund der Feldmessungen ist ein Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. habil. Christian Weindl, der an Methoden forscht, um den Zustand und die Restlebensdauer von Mittelspannungskabeln zu bestimmen. „Das Forschungs­team arbeitet im Auftrag der N-ERGIE und im Rahmen einer Kooperation zwischen der N-ERGIE und dem Energie Campus Nürnberg“, erklärt Link. Im Fokus stünde vor allem die Lebensdauer der klassischen Papier-Massekabel, die mit öl-, beziehungsweise massegetränkten Papierschichten isoliert sind. „Heute werden solche Kabel im Netzgebiet der N-ERGIE nicht mehr verlegt“, so Link. „Im Nürnberger Stadtgebiet beträgt ihr Anteil aber fast 50 Prozent.“ Christian Herbst (l.) und Stefan Fleischmann bei ihrer Arbeit im hochmodernen Kabelmesswagen. Bis 2018 führen sie an rund 250 Kabelstrecken im Mittelspannungsnetz der N-ERGIE Messungen durch. Dass diese Kabel aber teilweise immer noch gut in Schuss sind, beweist eine Analyse mit dem neuen Kabelmesswagen: „Das älteste Papiermassekabel, das noch in Ordnung war, also nicht ausgetauscht werden muss, war 91 Jahre alt“, erzählt Stefan Fleischmann. Der Messtechniker der N-ERGIE Service GmbH ist einer der zwei Kollegen, die zwei bis drei Mal in der Woche mit dem Diagnosewagen die im GIS-System hinterlegten Strecken abfahren und an Umspannwerken und Trafohäuschen ihre Messungen durchführen. Der speziell entwickelte Messwagen enthält zahlreiche Komponenten, die bei Frequenzen von 0,1 und 50 Hertz Verlustfaktoren ermitteln, die Aufschluss über den Zustand der Kabel geben. Erst freischalten, dann messen Die Messungen folgen dabei einem klar definierten Prozedere. Fleischmann: „Zuerst melden wir die vorgesehenen Strecken der Netzbetriebsstelle, und fragen, ob sie uns die Strecken freischalten. Denn nur, wenn die Kabel freigeschaltet, das heißt spannungsfrei sind, können wir messen.“ Dann werden die einzelnen Messstationen angefahren, wo noch einmal telefonisch abgefragt wird, ob die entsprechenden Kabel freige­ schaltet sind. Erst nach diesem zweiten okay und Erteilung der Arbeitserlaubnis, machen sich Fleischmann und sein Kollege an die Arbeit, ziehen die Messkabel, Datenkabel, Erdungskabel und den Stromversorger aus dem Transporter und schließen sie an die entsprechenden Stellen im Trafohäuschen oder am Umspannwerk an. Eine wichtige Rolle spielt der Signalkoppler, der die Daten an den Rechner im Auto überträgt. „Unsere Hauptaufgabe ist es, dem Kabelwagen zu sagen, was er zu tun hat“, sagt Fleischmann. Eine Messung dauert circa 75 Minuten. Währenddessen brummt hinten im Auto der Generator, an den Messgeräten blinken Lämpchen und leuchten Displays. „Ein Mann sitzt im Fahrzeug und überprüft den Bildschirm, der andere klemmt die Kabel um“, beschreibt der Messtechniker die Arbeit. Die Daten gehen an die Uni Für die Datenanalyse sind dann wieder die Mitarbeiter des Forschungsprojekts zuständig. Trotzdem können Fleischmann und sein Kollege die Diagramme, die die Rechner zeigen, grob einordnen. „Wenn ein Diagramm auffällige Daten anzeigt, geben wir den Uni-Kollegen Bescheid, so können diese Daten schneller ausgewertet werden.“ Die Ergebnisse der Messdaten ergänzen die schon bestehende Datenbank, „die mit ihren vielen Vergleichswerten den Entscheidungsprozess für einen möglichen Austausch maßgeblich unterstützen“, so Stefan Link. »Idealerweise wird ein Kabel genau dann ausgetauscht, wenn sein Lebensende kurz bevorsteht. Das erhöht Wirtschaf tlichkeit und Versorgungs­s icherheit.« Stefan Link, Main-Donau-Netzgesellschaft Technik & INNOVATION netzwerk 45 Verjüngungskur für Umspannwerk SWK Stadtwerke Kaiserslautern sparen mit Retrofit: Ausgetauscht werden nur die Verschleißteile einer Anlage Zwei der ausgetauschten Schaltwagen: Bei einer RetrofitMaßnahme werden die Verschleißteile einer Anlage ausgetauscht und die Teile, die keine Abnutzung aufweisen, bleiben erhalten. Es war eine Kostenabwägung: Umspannwerk komplett erneuern oder Retrofit? Das heißt: nur Verschleißteile austauschen, Rest lassen? Von dieser Maßnahme hat sich die SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG eine Verlängerung der Lebensdauer der Anlage und eine deutliche Kosteneinsparung versprochen. Im Umspannwerk 1 wurden alle beweglichen Teile, also die Schaltwagen, ausge- Neues Wasser in altem Kessel An Hannovers ältestem Kraftwerksstandort wird seit 1902 Strom produziert – nun geschieht dort etwas völlig Neues. Der seit den späten 1970er Jahren ungenutzte Öltank neben dem Gasheizkraftwerk Hannover- Herrenhausen erhält ein neues Dasein als Heißwasserspeicher für das Fernwärmenetz. Diesen Sommer hat enercity den Tank langsam befüllt, um zu prüfen, ob er dicht hält. Synchron zum Füllstand verpackten die Konstrukteure die Außenwand mit einer 40 Zentimeter starken Dämmschicht und der Außenverkleidung. Gleichzeitig wurde der Tank ans Fernwärmenetz angeschlossen. Bereits zur kommenden Heizsaison soll der Wärmespeicher in Betrieb gehen. Bevor Wasser reinkam, hatte die eindrucksvolle Akustik Musiker inspiriert: Zu sehen (und hören) im Kurzfilm „Abgesang im alten Öltank“ auf YouTube. 46 netzwerk Technik & INNOVATION tauscht und die statischen Teile belassen. Denn nachdem die Herstellergarantie abgelaufen war, konnte niemand sicherstellen, dass die Schaltröhren das Vakuum, das sie zur Isolierung brauchen, zuver­ lässig halten. Die Röhren hätten bersten können. Das gesamte Projekt – von der Planung, über den Ausbau bis hin zum Tausch der Anlagenteile mitsamt der fachgerechten Entsorgung – erfolgte mit eigenem Personal. Umspannwerk und Knotenpunkt stammen aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. SWK betreibt noch zwei weitere Umspannwerke aus dieser Zeit. Auch bei diesen Anlagen will der Betreiber jetzt untersuchen, ob sich eine Retrofit-Maßnahme lohnt. Übrigens: Bei den bisher wieder fit gemachten Einrichtungen dauerte der Umbau gut drei Monate und kostete laut SWK rund 610.000 Euro. Das älteste Kraftwerk von Hannover: Hannover-Herrenhausen im Jahre 1902. Unten: Der alte Öltank wird jetzt zum Heißwasserspeicher für das Fernwärmenetz. Noch leer hatte er eine beeindruckende Akustik. InterNET YouTube: Abgesang im alten Öltank Highspeed-Internet für Gewerbepark Thüga Energie kümmert sich zusammen mit Thüga Energienetze und Thüga MeteringService um den Breitband-Ausbau im ländlichen Raum. Die Thüga Energie hat für die Betriebe in den Steißlinger Gewerbegebieten ein modernes Breitbandnetz aufgebaut: ein Hochgeschwindigkeits-Datennetz mit Glasfaseranschlüssen bis in die Gebäude. Konkret können sich die Betriebe für einen Glasfaser-Direktanschluss (FTTH-Anschluss) entscheiden, der eine garantierte Bandbreite bis 1.000 Megabit pro Sekunde leistet – auf Wunsch auch mehr. Im ländlichen Raum ist eine solche Anbindung bisher bei Weitem noch nicht Standard. Dabei ist die digitale Infrastruktur, sprich schnelles Internet, heutzutage einer der wichtigsten Standortfaktoren – und ein erhebliches Kriterium für die Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben. „Wir konnten diese Infrastruktur aufbauen, weil wir innerhalb der ThügaGruppe auf ein starkes Netzwerk mit Partnern wie Thüga MeteringService und Thüga Energienetze zurückgreifen können“, erklärt Dr. Markus Spitz, Geschäftsführer der Thüga Energie. Die Thüga Energie versorgt die Gemeinde Steißlingen seit Jahrzehnten mit Erdgas und kann nun dort auch schnelles Internet anbieten. „Dieses Projekt ist ein schönes Beispiel einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Gewerbebetrieben und uns als regionalem Energieversorger“, ergänzt Spitz. Und Artur Ostermaier, Bürgermeister von Steißlingen, betont: „Wir freuen uns, dass wir dieses zukunftsweisende Projekt gemeinsam mit der Thüga als verlässlichem Partner realisieren können.“ Viele Hände sorgten gemeinsam dafür, dass das Gewerbegebiet Steißlingen an das Glasfasernetz angebunden werden konnte. Zum Start der Baumaßnahme trafen sich alle Beteiligten vor Ort. Qualität an erster Stelle Thüga-Einkauf und Netze prüft technisches Material Wer am Thüga-Mandatseinkauf teilnimmt, kann – neben der Wirtschaftlichkeit – mit technisch einwandfreiem, da geprüftem Netzmaterial rechnen. So hat Thüga gerade von ihrem Dienstleister RWE Eurotest bestätigt bekommen, dass die Haus­ anschlussmuffen aus Gießharz technisch einwandfrei sind. „Nach einer Ausschreibung, aber auch während laufender Verträge, lassen wir uns von unseren Partnerunternehmen aus regulären Materialabrufen Produkte für QS-Maßnahmen schicken“, erklärt Stefan Häuserer von der Netz- technik. „Unser Dienstleister prüft, ob sie Norm und technische Spezifikationen der Thüga erfüllen.“ Ein Protokoll belegt die Prüfung festgelegter technischer Parameter. „Thüga koordiniert die in den technischen Arbeitskreisen abgestimmten QSMaßnahmen. Unsere Partner können sicher sein, dass die Qualität an erster Stelle steht“, betont Stefan Häuserer. TECHNIK & INNOVATION netzwerk 47 In der alten und neuen Welt zu Hause: Roland Warner, Vorsitzender der Geschäftsführung der eins energie in Sachsen 48 netzwerk MENSCHEN & MACHER Warner: „Im Beruf ist Transparenz ganz einfach. Was läuft im Unternehmen? Welche Probleme gibt es? Ich finde es schwieriger, etwas schönzureden, an­ statt zu sagen, ich habe Mist gebaut, wie kriegen wir das jetzt hin?“ Roland Warner hat sich weit in den schwarzen Bürostuhl zurückgelehnt. Seine Arme sind verschränkt. Der Vorsitzende der Geschäftsführung von eins energie in sachsen schaut skeptisch. „Welchen Zweck soll dieses Portrait erfül­ len?“, fragt er. „Welche Führungskraft interessiert sich für den Menschen hinter der Position? Darüber habe ich heute Mor­ gen unter der Dusche nachgedacht.“ Kein Karriereplan Statt um den heißen Brei herumzureden oder sich in Vermutungen zu ergehen, spricht Warner offenbar die Dinge, die ihn beschäftigen, gleich direkt an. Das spart dem 52-Jährigen Zeit und Energie. „Im Beruf ist Transparenz ganz einfach: Was läuft in diesem Unternehmen? Welche Zahlen bewegen wir? Wo gibt es Probleme? Ich finde es schwieriger, etwas schönzure­ den oder etwas zu vertuschen, anstatt zu sagen, ich habe jetzt Mist gebaut, wie krie­ gen wir das jetzt gelöst?“ Er wendet sich an seine Pressesprecherin. „Oder, Frau Eberius? So läuft das doch bei uns.“ Diese nickt und bestätigt. Seit eineinhalb Jahren ist der gebürtige Schlesier bei eins. Das Unterneh­ men kann sich glücklich schätzen: Warner bringt viel Erfahrung mit. Seine Reise durch die Energiebranche begann in Leip­ zig und ging über Köln, München, Lindau und Kaiserslautern, bevor er in Chemnitz bei eins als Vorsitzender der Geschäfts­ führung aufschlug. Das hört sich nach gut durchdachter Karriereplanung an. Was Warner aber vehement abstreitet: „Geschäftsführer stand nicht auf meinem Lebensplan.“ Sondern? „Ich wollte und will immer meine Grenzen austesten.“ Schwieriger Umzug Grenzen können einschränken. Sie können aber auch Kräfte entfalten. Roland Warner kennt beide Versionen. Als er gerade in die Schule gekommen war, siedelt seine Fami­ lie aus Schlesien nach Deutschland über. Im Alter von sieben Jahren seine Freunde zu verlieren, hat wehgetan. Er machte eine Lehre als Betriebsschlosser und wurde mit 19 Jahren lebensbedrohlich krank. Eine weitere, schmerzhafte Grenzerfahrung. Die ihn zwang, über sich nachzudenken. „Da habe ich beschlossen, etwas aus mei­ nem Leben zu machen. Etwas zu erreichen. Ich wollte nicht Schlosser bleiben. Also habe ich über den zweiten Bildungsweg die Fachhochschulreife erworben und danach physikalische Technik studiert.“ Kühler Wind Grenzerfahrungen als Antrieb für das eige­ ne Leben? Warner nickt. „Klar, bei jeder neuen Herausforderung im Studium oder im Job dachte ich: Schaffst Du das? Und MENSCHEN & MACHER netzwerk 49 Roland Warner studierte nach seiner Lehre als Betriebsschlosser Physikalische Technik mit Schwerpunkt Messsteuerregelungstechnik in Iserlohn. Beim Rohr- und Anlagen­ bau RAB GmbH in Engelsdorf bei Leipzig begann sein Berufsweg in der Energiebranche. Es folgten Statio­ nen als Sachgebietsleiter bei der Rheinenergie in Köln, als Geschäftsgebietsleiter bei den Stadtwerken München, als Geschäftsführer bei den Stadtwerken Lindau GmbH & Co. KG, und als Vorstand bei der SWK Stadtwerke Kaiserslautern. Während der Lindauer Zeit studierte Warner BWL. Seit 1. April 2015 ist er Vorsitzender der Geschäftsführung der eins energie in sachsen GmbH & Co. KG. Der 52-Jährige ist verhei­ ratet und hat vier Kinder. Der Vorsitzende der Ge­ schäftsführung ist gelassen: „Wann, wenn nicht heute mit 52 Jahren, soll man sein Wissen und seine Erfahrung respektieren?“ ich konnte es. Das war befriedigend.“ Der Geschäftsführer hat jetzt seine zuvor ver­ schränkten Arme geöffnet. Seine Erzäh­ lungen unterstreicht er mit fein dosierten Gesten und würzt die Sätze mit Humor und Ironie. Er arbeitete „wie ein Pferd“: In Leipzig, als „alte SED-Kader in der Nach­ wende-Zeit die Angestellten, 50, 60 Über­ stunden machen ließen, unbezahlt, wohl­ gemerkt.“ Da hat er bereits eine Familie, die nach und nach größer wird. Heute sind seine vier Kinder zwischen 12 und 21 Jahre alt. In Köln bei der Rheinenergie herrschte noch die gute alte Welt, mit Stechuhr und Kantine, „ich habe in den ersten Monaten sechs Kilo zugenommen.“ Warner grinst breit, Lachfältchen breiten sich an seinen Augen aus. „Ein Abteilungsleiter dort hat sich das ganze Jahr vor allem um die Fun­ kenmariechen gekümmert.“ Warner lacht jetzt laut. Als er nach München zu den Stadtwerken als Herr der Netze wechselt und ein Budget von 200 Millionen Euro verwaltet, weht ihm jedoch kühler Wind entgegen. „Die Controller wollten mir die vier Grundrechenarten erklären, damit ich mein Budget zusammenstellen kann.“ Egos zusammenbringen Von Kaufleuten nicht ernstgenommen wer- den? Das geht gar nicht. Also beginnt er in seiner Zeit bei den Stadtwerken München Betriebswirtschaftslehre zu studieren. Als Geschäftsführer der Stadtwerke Lindau beendet er das BWL-Studium „Es war span­ nend und ich habe sehr viel gelernt. Zum Beispiel Personalführung, internes und externes Rechnungswesen sowie Strategie­ entwicklung.“ Da ist er wieder, der Mann, der seine Grenzen immer wieder neu aus­ »Ich behaupte, dass die Thüga die beste und erfolgreichste Stadtwerke-Kooperation ist. Nur durch diese Kooperation haben wir die Chance, die Herausforderungen zu meistern.« 50 netzwerk MENSCHEN & MACHER lotet. Der sich nicht begnügt. Aber jetzt? Jetzt hat er beides: Das technische und das kaufmännische Know-how. Das macht ihn gelassener. „Wann, wenn nicht heute mit 52 Jahren, soll man sein Wissen und seine Erfahrung respektieren?“, fragt er und will gar keine Antwort. Seine persön­ lichen Herausforderungen im Beruf sieht er in den zwischenmenschlichen Beziehun­ gen: „Die Egos zusammenzubekommen. Ich habe es jetzt bei eins mit vier Gesell­ schaftern zu tun. Alles unterschiedliche Organisationen, hinter denen Menschen stehen, mit verschiedenen Charakteren und Persönlichkeiten.“ Volle Kraft Telekommunikation Er findet, dass eins gut aufgestellt ist; aber natürlich muss auch der Chemnitzer Ener­ gieversorger nach neuen Erlösen, Produk­ ten und Dienstleistungen suchen, um die zurückgehenden Margen zu kompensieren. Der 52-Jährige hat das Folgende sicher schon sehr viele Male vor Publikum gesagt, so geschliffen klingt es: „Wir glauben, dass die Telekommunikation über die ganze Wertschöpfungskette unser künftiges Ge­ schäftsfeld ist. Infrastruktur machen wir seit 150 Jahren. Da kommen wir her. Da ist Ob im Büro oder auf dem Gelände des Heizkraftwerks Chemnitz: Warner erweist sich als lebendiger und emotionaler Gesprächspartner. »Wie Soziale Netzwerke und Energieversorger zusammenpassen? Wir loten das gerade aus. Tatsache ist, dass wir auf diesen Plattformen Fun liefern müssen.« es logisch, dass wir durch unsere Leitungen nicht nur Wasser und Gas durchleiten, sondern auch Lichtwellen. Da gehen wir jetzt mit voller Energie rein.“ Warner sagt kämpferisch: „Wir wollen zu 100 Prozent Wettbewerber zur Telekom sein.“ Kontakt zu Entscheidern Kritisch wird der Vorsitzende der Geschäfts­ führung in der Marktanalyse seiner Bran­ che: „Das alte Geschäft bricht ein, das neue wächst erst langsam nach. Wir alle müssen in der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen schneller und flexibler werden. Wir müssen lernen, dass Produkte auf den Markt kommen und wieder ver­ schwinden. Das ist Gang und Gäbe in der Wirtschaft! Nur in unserer Energiebranche ist es noch unüblich.“ Warner schüttelt unwillig den Kopf. Aber auch eins befindet sich im schmerzhaften Spagat zwischen alter und neuer Welt: Auf der einen Seite versorgt das mit Braunkohle befeuerte Heizkraftkraftwerk Chemnitz und die Regi­ on mit Strom und Wärme. Auf der anderen Seite baut eins einen Batterie-Speicher mit Lithium-Ionen „so etwas, was die WEMAG gemacht hat, nur etwas moderner und doppelt so groß.“ Warner gefallen sichtbar solche Pläne und Vorhaben, die zukunfts­ weisend sind und technisch innovativ. Doch seine Gesichtszüge sind nur kurz entspannt. Was ihm gar nicht gefällt ist, wie wenig Einfluss die Energiebranche auf die Energie­ politik der Bundesregierung hat. „Am Ende braucht man direkten Kontakt zu den Ent­ scheidern. Zu Merkel oder Gabriel. Und den haben wir nicht ausreichend. Wir werden nicht ernst genommen, im Gegensatz zum BDI.“ Das ärgert ihn. Das möchte er ändern. Unsere Anliegen gemeinsam vertreten Sein Wunsch deshalb: Dass die Thüga und die Verbände, wie der BDEW und der VKU, ihre Lobbyarbeit in Berlin verstärken. „Die Thüga macht ja auch einiges und macht es auch gut. Die Frage aber lautet: Ist das genug? Und fallen uns noch andere Dinge ein, die wir besser machen können?“ War­ ner macht eine kurze Pause und fordert: „Wir sollten uns noch deutlich stärker zu Wort melden.“ Einen Verbündeten hat er schon: Seinen kaufmännischen Geschäfts­ führer Herbert Marquard, der seit April diesen Jahres bei eins ist. Und natürlich spinnt Warner weitere Ideen, wie man als Thüga-Gruppe besser an die Entschei­ dungsträger in Berlin herankommt. „Wie wäre es, wenn wir einen Lehrstuhl für Politikwissenschaften oder Kommunika­ tionswissenschaften beauftragen? Der untersucht, wie es in der Politik überhaupt zu Entscheidungen kommt, wie die Ent­ scheidungswege sind und an welchen Stell­ schrauben man drehen muss? Das wäre Basisarbeit, die uns allen weiterhelfen wür­ de.“ Warner lehnt sich entspannt in seinem schwarzen Bürostuhl zurück, grinst und sagt: „Solche Dinge fallen mir ebenfalls unter der Dusche ein.“ InterNET eins.de EINS ist der führende kommunale Energiedienstleister in Chemnitz und der Region Südsachsen. Das Chemnitzer Unternehmen versorgt rund 400.000 Haushalts- und Gewerbekunden mit Erdgas, Strom, Wärme, Kälte, Wasser und energienahen Dienstleistungen. Mit insgesamt 51 Prozent sind zu zwei gleichen Anteilen die Stadt Chemnitz und der Zweckverband „Gasversorgung in Südsachsen“, ein Zusam­ menschluss von 118 Städten und Gemeinden, beteiligt. Weitere Gesellschafter sind die Thüga AG und die enviaM AG. Jahresumsatz: 866 Millionen Euro (Geschäftsjahr 2015). Rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in der eins-Gruppe. MENSCHEN & MACHER netzwerk 51 Klick Klick Job Anschreiben und Lebenslauf per Mail? Oder Bewerber-Portale zum Durchklicken? Unternehmen sollten sich auf das digitale Verhalten ihrer künftigen Mitarbeiter einstellen. Was die Recruiting-Software von softgarden dabei leisten kann. ? ? 95 % ? 90 % wollen eine schnelle Rückmeldung WAS WO L L E N B E WE R B E R ? wollen einfach strukturierte Bewerbungsformulare .! 95 % 65 % wollen attraktiv gestaltete Anzeigen sehen wollen mit gut informierten Recruitern sprechen „Das Suchverhalten und die Ansprüche der Bewerber an das Bewerbungsverfahren sind gestiegen“, sagt Pascal Aschoff, Leiter der Personalentwicklung bei der Thüga. Und Umfragen bestätigen dies: Bewerber wollen einfache, strukturierte Bewerbungs­ formulare, mit gut informierten Recruitern sprechen und eine schnelle Rückmeldung auf ihre Bewerbung. Quelle: Umfrage „Der Arbeitgeber als Dienstleister im Bewerbungsprozess“ von softgarden (Oktober 2015) 52 netzwerk MENSCHEN & MACHER Thüga Talent Pool BewerberManagement E- und Mobile Recruiting Employer Branding und Karrierewebsite Bewerber Feedback Modul softgarden Stepstone Bewerben mit Profil Shoppen, Pizza bestellen, Auto leihen: Das geht heutzutage alles mit einem Klick auf dem Smartphone. Online-Shop statt Flohmarkt, Ticket-App statt lange Warte­ schlangen. Und auch bei Bewerbungen greifen immer mehr Jugendliche auf das Smartphone zurück – wenn sie es könn­ ten. 72 Prozent aller Bewerber würden sich laut einer Studie des Jobportals Indeed mobil bewerben, wenn zukünftige Arbeitgeber dies anbieten. Und: 80 Pro­ zent der unter 25-Jährigen nutzen Smart­ phone, Laptop oder Tablet bereits zur Jobsuche. Thüga hat den Wandel erkannt und sich das Bewerbermanagementsystem softgarden als Unterstützung geholt. Mit „One-Klick“ zum Traumjob Die Jobsuche startet heutzutage nicht auf den herkömmlichen Jobportalen wie Stepstone oder Monster, sondern meist in Social Media-Kanälen wie Xing. Dort ver­ netzen sich die jungen Leute mit Unter­ nehmen, an denen sie interessiert sind. Im besten Fall gibt es die Möglichkeit, sich mit seinem Profil direkt auf eine Stel­ le zu bewerben. Kein Anschreiben, keine Zeugnisse. Sogenannte „One-click-Bewer­ bungen“ werden immer beliebter: Mehr als ein Drittel aller Bewerber würden gerne auf das klassische Anschreiben verzichten, auch Bewerbungen via E-Mail sind nicht mehr gern gesehen. Das hat das Jobportal Monster herausgefunden. „Das Suchverhalten und die Ansprüche der Bewerber an das Bewerbungsverfah­ ren sind gestiegen“, bestätigt Pascal Aschoff, Leiter der Personalentwicklung bei der Thüga. „Hier müssen wir ansetzen, uns innovativ und dynamisch zeigen. Bewerber App App Monster Indeed Multiposting Bewerbungen sind das Eingangstor zum Unternehmen.“ Jeder zweite Bewerber ist mit dem Bewerbungsprozess unzufrieden. Mit Folgen für das Unternehmen: Schlech­ te Bewerbungserfahrungen sprechen sich rum und können sich im schlimmsten Fall negativ auf das Unternehmensimage auswirken. Dabei ist es relativ leicht, als Unternehmen einen positiven Eindruck zu hinter­lassen: Bewerber wollen einfache, struk­turierte Bewerbungsformulare, mit gut informierten Recruitern sprechen und eine schnelle Rückmeldung. Unterstützung durch Software „Als Unternehmen müssen wir diesem ho­ hem Informationsbedürfnis gerecht wer­ den“, sagt Aschoff. Unterstützung können spezielle Recruiting-Softwares bieten, die Thüga hat deswegen im September einen Rahmenvertrag mit der Firma softgarden abgeschlossen. Aschoff begründet die Ent­ scheidung für dieses System mit der beid­ seitigen Benutzerfreundlichkeit: „softgar­ den vereinfacht den Bewerbungsprozess für uns als Recruiter, aber auch für die Bewer­ ber. Dieser Mehrwert für beide Seiten war uns bei der Suche nach einem Bewerber­ managementsystem besonders wichtig.“ Mithilfe der Software lassen sich Entschei­ dungen für oder gegen einen Bewerber schneller treffen, alle Leistungen sind durch eine Plattform wählbar und einfach zu bedienen. Neben dem Bewerbermanage­ ment bettet softgarden neue Stellenanzei­ gen automatisch in vorher festgelegte Stel­ lenbörsen ein. Dank diesem sogenannten „Multiposting“ müssen also Stellenanzei­ gen nur noch einmal in eine Maske eingege­ ben werden, alles andere erledigt dann die Xing Mobile Recruiting, eine Bewerber App und das Bewerben via Xing – all das kann die neue Software bei der Thüga. Es wäre sogar möglich, einen „Thüga Talent Pool“ für die gesamte Thüga-Gruppe einzurichten. Software: Eine echte Arbeitserleichterung für die Personalabteilung. Aber auch für die Bewerber wird es smarter: Mobile Recrui- ting, eine Bewerber App und das Bewerben via Xing – all das ist nun bei der Thüga möglich. Interessant ist auch das Feedback Modul. So können die Recruiter gleich sehen, wie gut sie beim Bewerber ankamen. Neben der Thüga haben bereits die Thüga MeteringService, Conergos, Syneco und die Stadtwerke Kaiserslautern einen Vertrag mit softgarden abgeschlossen. Es ist sogar möglich, einen „Thüga Talent Pool“ für die gesamte Thüga-Gruppe einzurichten. So könnten alle, Thüga, Servicegesellschaf­ ten und Partnerunternehmen, von den Bewerbern profitieren. Bewirbt sich ein Bewerber bei einem Unternehmen der Thüga-Gruppe und es klappt nicht mit der ursprünglichen Stelle, können andere Un­ ternehmen, nach Zustimmung des Bewer­ bers, auf die Bewerbung zugreifen. „Wenn der Bewerber für ein Stadtwerk nicht passt, passt er vielleicht beim nächsten – ganz ohne Stellenanzeige und Bewerbungs­ schreiben“, erläutert Aschoff das Vorhaben. In Zukunft heißt es dann also auch bei der Thüga liken statt schreiben – nicht nur die jüngere Zielgruppe wird’s freuen. Kontakt: Pascal Aschoff Tel.: 089 / 38 197 – 15 09 [email protected] softgarden auf YouTube MENSCHEN & MACHER netzwerk 53 Liegen Ihre Personaldaten noch gelocht zwischen Aktendeckeln? Dann wird es Zeit, das neue Produkt von Conergos umzusetzen. Das spart Kosten und Zeit. 54 netzwerk MENSCHEN & MACHER die Pluspunkte einer digitalen personalakte: • Daten und Dokumente können rasch erfasst werden; der schnelle Zugriff auf die digitalen Akten über ausge­ feilte Suchmaschinen spart Zeit und Kosten • Beim Scannen der Altakten lässt sich die Aktenstruktur verbessern • Der Zugriff auf die digitalen Akten ist standortübergreifend; das Kopieren oder Verschicken von Akten entfällt • Nach der Digitalisierung der Personalakte können die meisten Dokumente vernichtet werden – damit gibt’s keine Lagerkosten mehr • Entgeltnachweise werden elektronisch bereitgestellt – dadurch reduzieren sich Papier- und Druckkosten sowie der Personalaufwand für die Verteilung • Kommunikation wird durch zusätzliche Funktionen erleichtert; zum Beispiel durch das Erstellen von persona­ lisierten Schreiben inklusive der Rückläuferüberwachung • Individuelle Workflows verbessern die Zusammenarbeit • Ein ausgeklügeltes Berechtigungskonzept ermöglicht es, den Lesenden und Schreibenden Zugriff bis auf ein­ zelne Register oder Dokumentarten zu bestimmen. Die Folge: Besserer Zugriffsschutz als bei der Papierakte Jedes Unternehmen hat sie, braucht sie, benutzt sie: Personalakten. Bislang exis­ tierten sie vor allem in Papierform. Auf­ bewahrt in Hängeschränken oder Akten­ ordnern. Doch diese Art der Verwaltung von Dokumenten und Daten gehört bald der Vergangenheit an. Immer mehr Unter­ nehmen führen die digitale Personalakte ein. Der Grund: Klare Kosten- und Zeitersparnis. Conergos hat im vergangenen Jahr für die Thüga-Gruppe unterschied­ liche Anbieter geprüft und sich für die IQAktePersonal der IQDoQ entschieden. Kosten senken, Freiräume schaffen „Verwaltungsaufgaben verschlingen in den meisten Personalabteilungen einen großen Teil der Arbeitszeit“, erklärt Sven Class, Bereichsleiter Kundenbetreuung Conergos. „Darunter leiden oft andere wichtige Aufgaben, wie die Personalent­ wicklung und die Betreuung der Mitarbei­ ter. Unser Ziel ist es, administrative Pro­ zesse zu optimieren, Kosten zu senken und Freiräume zu schaffen.“ Das alles soll und kann die digitale Personalakte leisten. Nach der Projektevaluierung startete letz­ ten Sommer das Einführungsprojekt mit drei Pilotkunden der Thüga-Gruppe: Der Thüga Aktiengesellschaft, der Halber­ stadtwerke GmbH und der Energie Südbay­ ern (ESB). „Wenige Monate später stand das Qualitätssicherungssystem für Tests zu Verfügung“, erzählt Class. „Parallel zu den ersten Tests in der IQAkte wurden auch Schnittstellen für die Übertragung der Personalstammdaten und der Entgeltnach­ weise aus dem SAP HCM-System fertigge­ »Das System ist intuitiv und leicht anzu­ wenden. Ich bin viel schneller. Zur Suche reichen ein paar Klicks.« Karola Maier, ESB stellt.“ Zudem war eine Reihe von Anpas­ sungen an das komplexe Templatemodell der Conergos nötig. Class: „Je nach unter­ nehmensinterner Abstimmung kann den Mitarbeitern der Entgeltnachweis elektro­ nisch zeitnah über das Intranet oder das Internet zur Verfügung gestellt werden.“ Intuitiv und leicht handelbar Die Thüga und die Halberstadtwerke fan­ gen gerade an mit der digitalen Personal­ akte zu arbeiten, die ESB hat bereits erste Erfahrungen in den letzten Monaten ge­ macht: „Das System ist intuitiv und leicht anzuwenden“, findet Karola Maier, Perso­ nalsachbearbeiterin der ESB. „Ich bin viel schneller bei den Informationen und Daten, die ich benötige. Früher musste ich die Akten sogar aus einem anderen Zimmer holen, sie aufschlagen und mir die ent­ sprechenden Informationen heraussuchen. Jetzt reichen ein paar Klicks.“ In der Testphase kümmerte sich Günter Weigl, Projektentwicklung Betriebswirtschaft­ liche Anwendung Conergos darum, dass auftauchende Fehler beseitigt und gene­ relle Fragen schnell beantwortet wurden. Datensicherheit gewährleistet Georg Kranz (Thüga – Stabsstelle Risiko­ management und Sicherheitswesen) hat die Evaluierungsphase als Datenschutz­ beauftragter der Conergos und der Thüga beratend begleitet. „Es handelt sich ja um sehr sensible Daten“, erklärt Kranz. „Der Schutz der personenbezogenen Daten muss vom Anbieter IQDoQ über Conergos bis hin zum anwendenden Unternehmen gewähr­ leistet werden.“ Seine Vorschläge flossen in das Projekt mit ein. Die beiden IQAkteServer sowie der Datenbankserver werden zentral durch den Rechenzentrumspartner Hewlett Packard Enterprise gehostet. Personalsachbearbeiter haben über einen speziellen User Zugriff auf die Personal­ akte. Mitarbeiter können ihre Entgelt­ nachweise über einen Webclient, also einer ganz normalen Webseite, einsehen. „Wir haben momentan drei potenzielle Kunden, die sich für unser neues Produkt Digitale Personalakte interessieren“, sagt Class. „Vielleicht gibt es ja auch andere Beteiligungen aus der Thüga-Gruppe, die auf den Zug der elektronischen Personal­ akte aufspringen wollen. Die Vorteile wie Kosten- und Zeitersparnisse liegen auf der Hand.“ Kontakt: Sven Class Tel.: 089 / 38 197 – 51 20 [email protected] MENSCHEN & MACHER netzwerk 55 ist kundenorientiert Name Name handelt effizient Name handelt verantwortungsvoll Kompliment! Die evm-Gruppe macht Unternehmenswerte erlebbar. Das zeigt die KomplimentekartenAktion: Rund 900 Karten schickten sich die Kollegen. Kontakt: Katharina Gardyan Tel.: 02 61 / 402 – 614 38 [email protected] Das Human Soccer Turnier machte die Unternehmenswerte erlebbar. 56 netzwerk MENSCHEN & MACHER Wann haben Sie das letzte Mal gelobt? Sich bedankt für eine nette Geste, eine Hilfestellung? Meckern können wir gut, loben eher weniger. Obwohl gerade positives Feedback motiviert und anspornt. Die Unternehmensgruppe Energieversorgung Mittelrhein AG (evm-Gruppe), macht genau das, um die Unternehmenswerte in der Belegschaft zu verankern. Neue evm, neue strategische Basis 2014 fand der Zusammenschluss der Energieversorgung Mittelrhein GmbH, der Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-Aktiengesellschaft und der Gasversorgung Westerwald GmbH samt Netzgesellschaften statt. Eine aufregende Zeit, die ein fachübergreifendes Veränderungsteam aus den Altgesellschaften begleitete: „Während der Integrationsphase bestand das Team aus Vertretern der Personal-, Strategie- und Kommunikationsbereiche sowie der Netzgesellschaften“, erinnert sich Katharina Gardyan, Fachbereichsleiterin Kommunikation. „Mit der Gründung der neuen evm-Gruppe übernahm der Fachbereich Kommunikation diese Aufgaben.“ Während des Zusammenwachsens hat sich das neue Unternehmen eine strategische Basis gegeben, die Unternehmenswerte sind ein Teil davon. Die DNA der Altunternehmen „Die Unternehmenswerte haben wir aus den Eigenschaften, also der ‚DNA‘ der Altunternehmen, entwickelt“, erklärt Gardyan. Dazu wurden Dokumente zur Unternehmenskultur und Ergebnisse vergangener Mitarbeiterbefragungen analysiert und ausgewertet. Für die neue evm-Gruppe ergaben sich sechs Werte. „In Workshops und Fokusgruppen haben wir mit den Kolleginnen und Kollegen der evm-Gruppe erarbeitet, was sie konkret unter den sechs Werten verstehen, was jeder einzelne für uns bedeutet und wie wir sie umsetzen können.“ Theoretischer Brocken Erarbeiten heißt jedoch noch nicht fühlen und danach handeln. Als einen „Brocken“, bezeichnet Katharina Gardyan das, was da theoretisch im Raum stand. „Wir wollten diese Werte nicht nur rational vermitteln, sondern für die Mitarbeiter greifbar machen.“ Was tun? Eine Veranstaltung für die Mitarbeiter, bei der sie genau diese Werte erleben konnten! „Wir organisierten letzten Sommer ein Human Soccer Turnier“, so Katharina Gardyan. Die Teams durften sich frei zusammentun, bereichsübergreifend, und einen sozialen Zweck in der Region wählen, für den das erspielte Preisgeld gespendet wird. „Dieses Turnier war sehr emotional, und die Mitarbeiter erlebten unterschwellig genau das, was auch unsere Werte sind.“ Name ist partnerschaftlich ist innovativ Name Name Mit sechs verschiedenen Komplimente-Karten konnten sich die evm-Kolleginnen und Kollegen gegenseitig wertschätzen. handelt wertschätzend Die strategische Basis der evm-Gruppe: • Vision: Wo wollen wir hin? „Alles Schnickschnack“ Trotzdem gab es danach noch die eine oder andere negative Stimme, die die Unternehmenswerte als schwer umsetzbar oder gar als Schnickschnack bezeichnete. Kann nicht sein, dachten sich Katharina Gardyan und ihre Kollegen: „Die Werte hatten wir uns ja nicht ausgedacht, sondern aus den Altunternehmen abgeleitet. Sie scheinen den Leuten doch wichtig zu sein!“ Wie also zeigen, dass die Kollegen diese Werte bereits in ihrem Berufsalltag leben? Indem jeder die Möglichkeit bekommt, seinem Kollegen sichtbar und deutlich ein Kompliment für einen gelebten Wert zu machen! Stephan Müller, Facilitymanagement, das Team Kantine/ Küche hat zwei Karten bekommen: „Wir haben zweimal die Karte ‚verantwortungsvoll‘ bekommen, weil wir uns tagtäglich um das leibliche Wohl der Kollegen kümmern. Eine schöne Anerkennung und Motivation für uns!“ Komplimente-Karten „Wir haben Karten mit sechs verschiedenen Motiven für die Unternehmenswerte entwickelt und als Postkarten sowie e-Cards im Intranet zur Verfügung gestellt“, erzählt Katharina Gardyan. „In etwa so: Frau Iks Ypsilon ist kundenorientiert, weil … Auf jeder Karte sollte auf jeden Fall auch der Grund beschrieben sein.“ Die Aktion lief bis zum diesjährigen Sommerfest, auf dem aus den sechs Kategorien je ein Absender und ein Empfänger ausgelost wurde, der vom Unternehmen eine kleine Anerkennung bekam – wie etwa einen Frühstücksgutschein. Nico Sartorius, Personalservice, hat sieben Karten bekommen und eine verschickt: „Ich hätte nicht damit gerechnet, so viele Karten zu bekommen. Es ist sehr schön, wenn es den Kollegen auffällt, was man tut. Das bestärkt mich, so weiterzu­ machen.“ Rita MalikowskiZenzen, Kunden­ service, hat rund zehn Karten verschickt und vier bekommen: „Ich habe vor allem die Karten ‚partnerschaftlich‘ verschickt. Eine gute Gelegenheit für ein Dankeschön an all die Kolleginnen und Kollegen, die immer ein offenes Ohr haben und weiterhelfen.“ • U nternehmensstrategie: Was tun wir konkret in welchen Handlungsfeldern? • U nternehmenswerte: Wie wollen wir das tun? • M arkenleitbild: Wie wollen wir am Markt wahrgenommen werden? „Ich habe dran geglaubt“ Die Auswertung belegt allein 735 für die Verlosung registrierte Karten. „Da die Teilnahme an der Verlosung keine Pflicht war, gehen wir von mindestens 900 verschickten Karten aus“, so Katharina Gardyan – und das bei insgesamt rund 1200 Mitarbeitern. „Anfang des Jahres haben wir mit dem Gesamtvorstand über die Aktion intensiv diskutiert“, erinnert sie sich. „Aber was hätte schlimmstenfalls passieren können? Dass die Leute nicht mitmachen.“ Also entschied sich der Vorstand dafür – und musste es nicht bereuen: „Wir haben gezeigt, wir leben unsere Werte. Sie sind die Grundlage für unsere Zusammenarbeit und Unternehmenskultur“, machte Vorstandsvorsitzender Josef Rönz auf dem Sommerfest deutlich. Und wie geht es weiter? Katharina Gardyan und ihr Team werden weiterhin das Ohr am Mitarbeiter haben. Um zu erkennen, wie die Stimmung in der Gesamtorganisation ist, welche Strömungen es gibt. Unter dem Titel „Das neue WIR“ erstellt sie mit ihrem Team eine Broschüre für die evm-Gruppe, die die strategische Basis für bestehende und neue Mitarbeiter zu Papier bringt. Sie unterstützt den neuen Arbeitgeberauftritt der evm-Gruppe, damit auch neue Kollegen Teil des neuen WIR werden. MENSCHEN & MACHER netzwerk 57 Namen und Nachrichten Zuk unf t Stellenmarkt im Extranet Schon gesehen? – Die neuesten Stellen­ angebote aus der ThügaGruppe finden sich gebündelt im Extranet. Für eine gezielte Suche nach Stellen­angeboten lassen sich verschiedene Kriterien per Pulldown- Auswahl einzeln oder kombi­niert filtern. Natürlich können die Unternehmen der Thüga-Gruppe auch Stellen­angebote ein­­ stellen. EXTRANET Infokanal p Stellenmarkt 58 netzwerk MENSCHEN & MACHER Prägte die Stadtwerke Wertheim: Wilfried Mayer Neuer Chef der SWP: Roger Heidt Mayer beendet eine Ära Heidt übernimmt SWP 45 Jahre war Wilfried Mayer für die Stadt und die Stadtwerke Wertheim GmbH tätig. Am 1. Juli 2016 ging er in die Altersteilzeit. Roger Heidt übernimmt den Vorsitz der SWP Geschäftsführung. Er war zuvor Bürgermeister Pforzheims und SWP-Aufsichtsratsvorsitzender. 1977 trat Mayer seine erste Stelle als Inspektor in der Kämmerei der Stadt an. Ein Höhepunkt seiner Karriere war, als er zum 1. November 1990 seine Position als kaufmännischer Geschäftsführer bei den Stadtwerken Wertheim besetzte. Die Liberalisierung der Energieversorgung nennt er eine gravierende Veränderung. „Folge daraus war die Minderheitsbeteiligung von E.ON Bayern und der Thüga an den Stadtwerken Wertheim, ein Meilenstein in der Geschichte der Stadtwerke“, so Mayer. Mit dem Ruhestand von Mayer wird Thomas Beier alleiniger Geschäftsführer. Seit Anfang September verstärkt Natalie Heinrichs als kaufmännische Leiterin die Führungsspitze in Wertheim. Die 41-jäh­ rige Diplom-Kauffrau (FH) hat zuletzt zehn Jahre bei der Energieversorgung Oelde GmbH gearbeitet. Ab 1. Oktober 2016 folgt Heidt auf den aus Altersgründen ausgeschiedenen WolfKersten Meyer. Der neue Mann war bisher Erster Bürgermeister Pforzheims und gestaltete die Unternehmensentscheidungen und Ziele des Pforzheimer Energie- und Trinkwasserversorgungsunternehmens bereits seit Oktober 2008 als Vorsitzender des SWP-Aufsichtsrats. Roger Heidt hatte als Bürgermeister die Verantwortung für Sicherheit und Ordnung, Energie und Wasser, Personennahverkehr, technische Dienste und eine Reihe von städtischen Beteiligungen. Heidt will gemeinsam mit seinem Geschäftsführerkollegen, Diplom-Kaufmann Thomas Engelhard, trotz schwieriger energiepolitischer Rahmenbedingungen die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der SWP auch für die Zukunft sicherstellen. Der neue Vorsitzende setzt bei der Weiterentwicklung der SWP klar auf den Standort Pforzheim und die Region, will aber gleichzeitig die Aktivitäten der SWP mit dem deutschlandweiten Strom- und Gasvertrieb ausweiten. Als nächste Projekte nennt Roger Heidt die Digitalisierungsstrategie inklusive eines Datensicherheitsmanagements sowie eine zukunftsorientierte Organisationsstruktur des mittelständischen Energie­ versorgers. Georg Wember leitet nun die EVS Sylt. Wilhelm Schreier ist jetzt im Ruhestand. Von Uniper zu Syneco: Ulrich Danco Wember für Sylt Schreier im Ruhestand Danco bei Syneco Georg Wember wird neuer Geschäftsführer der Energie- versorgung Sylt und damit Nachfolger von Marek Zelezny. Die Stadtwerke Sondershausen haben einen ihrer Gründerväter verabschiedet. Wilhelm Schreier ist jetzt im Ruhestand. Ulrich Danco übernimmt ab 1. Oktober 2016 den Vorsitz der Geschäftsführung der Syneco Trading GmbH. Wember war zuletzt Bereichsleiter Energienetze der Energieversorgung Sylt GmbH (EVS). Zum 1. August 2016 hat er die Geschäftsführung des Unternehmens übernommen. Im Rahmen einer bundesweiten Ausschreibung zur Nachfolge des bisherigen Geschäftsführers Marek Zelezny hatte sich Georg Wember in einem qualifizierten Bewerberumfeld durchgesetzt. „Mit Georg Wember haben wir an der Spitze der EVS einen ausgewiesenen Fachmann mit großer Erfahrung“, zeigte sich der Aufsichtsratsvorsitzende Bürgermeister Nikolas Häckel mit der Entscheidung zufrieden. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe und danke dem Aufsichtsrat für das ausgesprochene Vertrauen“, so Georg Wember über seine erweiterte Verantwortung. „Wir haben ein gutes und hochqualifiziertes Team in der EVS und das ist für die weitere Entwicklung des Unternehmens wichtig.“ Der 49-jährige Diplom-Ingenieur hat zuletzt den gesamten technischen Betrieb verantwortet. Der Wechsel in der Geschäftsführung war notwendig, da sich Marek Zelezny für eine neue berufliche Herausforderung bei EVK und LKW entschieden hatte (siehe auch netzwerk 2/2016). Es war kein Aprilscherz. Genau zum 1. April 2016 hatte Wilhelm Schreier die Geschäftsführung der Stadtwerke Sondershausen GmbH und die Werkleitung des Trinkwasser- und Abwasserzweckverbands HelbeWipper niedergelegt. Schreier engagierte sich bereits kurz nach der Wende für die Gründung eigener Stadtwerke in Sondershausen. Und er begleitete diese bis 2004 – zunächst als Mitglied des Aufsichtsrats. Dann war er parallel zu seiner damaligen Funktion als 1. Beigeordneter der Stadt Sondershausen als technischer Geschäftsführer im sogenannten „Nebenamt“ tätig. 2006 wechselte er ganz zu den Stadtwerken. Als tech­ nischer Geschäftsführer oblag ihm die grundsätzliche Neuausrichtung und Reorganisation des technischen Bereichs sowie die Gewinnung der Strom- und Gaskonzessionen in den eingemeindeten Ortsteilen. Die Stadtwerke Sondershausen GmbH werden nun von Hans-Christoph Schmidt geführt, wobei dieser die bisherigen Aufgaben von Wilhelm Schreier mit übernommen hat. „Mit Ulrich Danco haben wir einen ausgewiesenen Experten mit langjähriger Branchenerfahrung für die Leitung der Syneco Trading gewinnen können“, sagt Dr. Matthias Cord, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktien­ gesellschaft und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Syneco Trading. Danco war zuletzt Vorsitzender der Geschäftsführung der Uniper Energy Sales GmbH und verfügt über umfangreiche Erfahrung, wie durch Kombination von Dienstleistungen und Handelsprodukten Mehrwert für Stadtwerke generiert wird. Danco wird das Unternehmen zusammen mit den Geschäftsführern Dr. Johannes Angloher und Frank Peter Döring führen. Thomas Gollnow, bisheriger Vorsitzender der Geschäftsführung, hat das Unternehmen zum 31. Juli 2016 auf eigenen Wunsch verlassen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. „Thomas Gollnow hat mit seiner Expertise die Syneco in den zurückliegenden 16 Jahren aufgebaut und zu einem attraktiven Handelshaus entwickelt. Dafür sind wir ihm außerordentlich dankbar“, so Cord. Die Bedeutung, die die Syneco künftig innerhalb und auch außerhalb der Thüga- Gruppe haben wird, zeigt sich auch an den über 100 Unternehmen, die ihr Angebot in Anspruch nehmen. MENSCHEN & MACHER netzwerk 59 … blicken von den Anzeigen auf die Bürger der Stadt. Mehr zur Kampagne der Stadtwerke Mühlhausen lesen Sie auf Seite 37. Lokale Helden