Arten von viralen Impfstoffen Virologie HS 2015 Valerie Hungerbühler und Lisa Niemann Überblick Ziel einer Impfung Impfungstypen Attenuierte Lebendvakzine Inaktivierte Viren Subunit Vakzine, Gentechnologisch hergestellte Vakzine Ziele einer Impfung Immunität des Individuums Wirtsimmunsystem mobilisieren Herdenimmunität je mehr Tiere immun sind, desto kleiner Risiko der Erregerpersistenz in Population Bsp.: Erfolgreiche Bekämpfung von Polio und Masern beim Menschen; Tollwut beim Tier durch Impfmassnahmen Alternative Methoden zur Erregererradikation: Quarantäne Keulen (Bsp: Bovines Herpesvirus in CH) Impfungstypen Aktive Immunisierung Immunsystem durch inaktivierte Viren oder Virusbestandteile stimuliert Wie bei einer natürlichen Infektion: AK und T-Zell basierte Immunantwort mit Memory Funktion Passive Immunisierung Produkte einer Immunantwort (AK und aktivierte Immunzellen) vom Donor in Patienten übertragen Bsp: AK von Mutter zu Kind Vorteile: kurzfristige Expositionsprophylaxe, Post-Expositionsprophylaxe, sofort wirksam Nachteile: nur kurzer Schutz Attenuierte Lebendvakzine Z.B. Adenovirus Beschränkt replikationsfähige Viren, sehr effektiv Attenuierung von Viren: Auf anderen Zellen kultivieren, als sie normalerweise infizieren Akkumulation von Mutation begünstigen Replikation in «fremden» Zellen Mutanten im natürlichen Wirt benachteiligt replizieren viel weniger effizient Inaktivierte Viren Z.B. Tollwut Totimpfstoffe Inaktivierter Lebendimpfstoff replikationsdefekte Viren Virus: weder infektiös noch vermehrungsfähig, löst aber schützende Immunantwort aus Schwächer immunogen Adjuvans erforderlich Begrenzter Schutz Auffrischung notwendig (Wiederholungsimpfungen) Nur Ak-Reaktion Vorteil: sehr sicher Herstellung/Virusproduktion: Zellkultur Gentechnologisch hergestellte Vakzine Damals: eingetrocknete Pockenkrusten Heute: Subunit-Vakzine Gentechnologische Herstellung nicht pathogener, immunogener Proteine in Bakterien oder Hefen Konstruktion rekombinanter Viren, die als Passagiergene ein fremdes Antigen herstellen Direkte Injektion von Expressionsvektoren (DNA-Vakzinierung) in das Gewebe Gentechnologische Herstellung nicht pathogener, immunogener Proteine in Bakterien oder Hefen Bakterien mit rekombinierter Plasmid-DNA gezielte Produktion von Proteinen Problem: keine Veredlung zu funktionsfähigen Proteinen Alternative: Expression von Proteinen in Hefen (eukaryontische Zelle; kann Proteine glykosilieren) Gen X wird mit Hefepromotor verknüpft und anschliessend in einen „ShuttleVektor“ kloniert. Der "Shuttel-Vektor“ vermehrt sich in der Bierhefe. Translation und Transkription von Gen X. Proteine werden isoliert und in Vakzinationsversuchen getestet. Konstruktion rekombinanter Viren, die als Passagiergene ein fremdes Antigen herstellen Vakziniavirus (behülltes DNA-Virus, gehört zu den Pockenviren) Konstruktion rekombinanter Viren + nicht krebserregend + grosses Genom (187’000 Basenpaare) —> kann bis 25’000 Basenpaare „fremde“ DNA aufnehmen Direkte Injektion von Expressionsvektoren (DNAVakzinierung) in das Gewebe Injektion von DNA-Vakzinen mit physiologischer Kochsalzlösung direkt in den Muskel. Eine gute Alternative ist auch die “Gene Gun”: 1 mg Plasmid wird an Goldpartikel gebunden und mit Hilfe der Pistole in die Haut geschossen. Die Expressionsplasmide werden z.B. von den Myozyten aufgenommen. Das Gen wird sofort transkribiert und in ein Protein translatiert. Fremdes Protein Präsentation via MHC-I/MHC-II Fragen..?