Zukunft für kAffeeBAuern in tAnsAniA

Werbung
HELFEN
Zukunft für
a
„When it rains, it’s a blessing“ heißt es im Nordwesten von Tansania, das bedeutet
soviel wie „Regen bringt Segen“. Gerade für die Kaffeebauern in der Region Kagera/
Diözese Bukoba spielt der stete Wechsel von Regen und Sonnenschein eine entscheidende Rolle: Obwohl Kagera eine der fünf ärmsten Regionen Tansanias ist, wird hier
mehr als die Hälfte des Kaffees des Landes produziert. Es liegt aber nicht nur am für
den Kaffeeanbau günstigen Klima, dass hier ein Kaffeestrauch statt der früher üblichen zwei Kilogramm nun durchschnittlich fast sechs Kilo Bohnen trägt. Seit knapp
einem Jahr bewirtschaften rund 1300 kleinbäuerliche Familien ihre Kaffeeplantagen
effzienter und umweltverträglicher. Dies ermöglicht das im November 2010 eröffnete
KOLcafé-Projekt, das von Bruder und Schwester in Not mit Spenden aus Tirol finanziert wird. Somit wird nachhaltig die Existenz von 9.000 Menschen gesichert.
Familie Myaka ist eine jener Familien, die seit der ersten Stunde beim Projekt dabei
sind. Neben Kochbananen und Bohnen wachsen auf ihrem Grundstück rund ums
Haus auch Kaffeepflanzen, die prächtig gedeihen. Seit den Schulungen im Rahmen
des KOLcafé-Projektes weiß Familie Myaka, welche Strauchsorten am ertragreichsten sind und wie man die Pflanzen schneiden und pflegen muss. Das Düngen mit
Kompost, selbst hergestellt aus Kuhmist und organischen Abfällen, ist mittlerweile eine
Selbstverständlichkeit geworden, die sich äußerst positiv auf den Ertrag der Stauden
auswirkt. „Ich bin sehr stolz darauf, was hier in letzter Zeit passiert ist“, meint Johannes, der 22-jährige Sohn der Familie. Er möchte später studieren, noch fehlt das Geld
für die Ausbildung. Durch den höheren Ernteertrag und das zusätzliche Einkommen
hofft die Familie, genügend Geld für sein Studium sparen zu können.
Professionelle verArBeitung
Aber nicht nur der Ertrag der Kaffeepflanzen spielt für den erzielbaren Preis beim Verkauf der Bohnen eine Rolle. Wichtig sind außerdem die Trockenmethoden und ob die
Bohnen völlig unbearbeitet oder geschält weiterverkauft werden. Familie Myaka trocknet ihre Bohnen deshalb nicht mehr am Boden wie früher, sondern auf Holzgestellen
mit Metallgittern. So ist eine gleichmäßige Trocknung möglich, die Bohnen verschmutzen nicht und nehmen keine Fremdgerüche an.
Gerade im Aufbau befindet sich ein eigener Sparverein zum Projekt KOLcafé, der noch
heuer Grundstücke ankaufen wird, um auf ihnen eine Lagerhalle zu errichten.
Seite 4
HELFEN
Eine Kaffeeschäl- und Sortiermaschine, die alle Familien verwenden dürfen, ist bereits bestellt. Damit können die Bohnen geschält und nach Größe sortiert werden.
„Durch die verbesserte Trockenmethode, das Sortieren und Schälen erzielen die
Bauern letztendlich einen um 20% höheren Verkaufspreis für ihre Bohnen“, berichtet Franz Hainzl von Bruder und Schwester in Not. „Wenn sie sich dann auch
noch zu Kooperativen zusammenschließen und geschickt verhandeln, bekommen
sie endlich einen fairen Preis für ihre Arbeit und können so ihre Existenz sichern“,
ist Hainzl vom Erfolg von KOLcafé überzeugt.
erfolgreiche üBerZeugungsArBeit
In der Anfangsphase war jedoch viel Überzeugungsarbeit vor Ort notwendig.
Erst durch eigens angepflanzte Kaffeesträucher auf Vorzeigefeldern an gut einsehbaren und frequentierten Lagen wie Wegkreuzungen ließen sich die Familien
vom Sinn einer Mitarbeit im Projekt überzeugen. Nach nur sechs Monaten können
sie nun den Erfolg der neuen Anbaumethoden auf den eigenen Feldern sehen.
Finanziert wird das von der Kolping Gesellschaft Tansania getragene KOLcaféProjekt zum größten Teil durch Spenden aus Tirol. Bruder und Schwester in Not
stellt für die Projektdurchführung 134.500,-- Euro zur Verfügung.
Das Land Tirol beteiligt sich an der Finanzierung der Investitionen im zweiten
Jahr des dreijährigen Projektes mit einem Betrag von 44.800,-- Euro.
Bereits in seiner Pilotphase gewann das KOLcafé-Projekt 2009 einen
der 20 Spitzenpreise des UN SEED Award Wettbewerbes für nachhaltige
Entwicklung, die unter den 1.140 Bewerbern vergeben wurden.
Bitte helfen sie mit ihrer sPende: schon mit 15,-- euro
können Zwei lAufmeter des metAllgitters Zum trocknen
der kAffee-kirschen finAnZiert werden. dAnke!
wissenswertes
Der/die durchschnittliche Österreicher/in trinkt im Jahr rund 162 Liter
Kaffee und gehört somit zu denen,
die weltweit am meisten Kaffee konsumieren. Nur 2-3 % dieser Menge
stammen aus fairem Handel. Dabei
wäre der Preisunterschied gering:
Eine Tasse Fair-Trade-Kaffee kostet
im Schnitt nur drei Eurocent mehr als
eine Tasse konventionellen Kaffees.
Ein kleiner Unterschied mit großen
Auswirkungen, für die Kaffeebäuerinnen und –bauern in den Ländern
des Südens, die dadurch eine gerechte Bezahlung für ihre mühevolle
Arbeit erhalten.
Seite 5
Herunterladen