ISON - Der Gescheiteterte "Jahrhundertkomet"

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Astrrono
omieffreunde Wag
ghäusel
Komet ISON –
Der Gescheiterte „Jahrhundertkomet
Jahrhundertkomet“
07.01.2014
Wolfgang Stegmüller
Astrrono
omieffreunde Wag
ghäusel
Ein Komet – was ist das?
• Kometen sind Kleinkörper des Sonnensystems.
• Sie kommen vorzugsweise aus der Oort‘schen
Wolke.
07.01.2014
Wolfgang Stegmüller
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ghäusel
Ein Komet – was ist das?
• kann wertvolle Informationen über die
Zusammensetzung des solaren Urnebels geben.
• sind „„schmutzige
g Schneebälle“
• kann periodisch und aperiodisch sein
• Bei den periodischen Kometen unterscheidet man
zwischen kurz- und langperiodischen Kometen.
Die Abgrenzung liegt willkürlich gewählt bei 200
Jahren.
• Durch den Schwerkrafteinfluss von Planeten werden
oftmals
ft l die
di Bahnen
B h
langperiodischer
l
i di h Kometen
K
t so
verändert, dass sie zu kurzperiodischen Kometen
werden
werden.
07.01.2014
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Periodische Kometen
Langperiodische Kometen
• Kommen aus der Oortschen Wolke
• Haben statistisch verteilte Bahnneigungen
• Laufen pro- oder retrograd um die Sonne
• Haben Exzentrizitäten nahe 1 (Parabel)
• Sind in der Regel noch an die Schwerkraft der Sonne
gebunden
Kurzperiodische Kometen
• Kommen aus dem Kuiper-Gürtel
Kuiper Gürtel
• Haben eine Bahnneigung < 20°
• Laufen prograd um die Sonne
07.01.2014
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Benennung von Kometen
• Die Benennung eines Kometen erfolgt durch die
Internationale Astronomische Union IAU.
• Der Name setzt sich zusammen aus dem
E td k
Entdeckungsjahr
j h und
d einem
i
Buchstaben.
B h t b
• Sobald die Bahnelemente bestimmt sind, wird
diesem Namen ein Buchstabe vorangestellt
P = kurzperiodisch, C = langperiodisch
• Einem p
periodischen Kometen wird zusätzlich eine
Zahl vorangestellt, sobald eine bestätigte
Beobachtung eines zweiten Periheldurchgangs
vorliegt.
vorliegt
• Üblicherweise wird ein Komet zusätzlich nach
seinem Entdecker benannt.
07.01.2014
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Benennung von Kometen
Beispiel:
H k t k C/1996 B2
Hyakutake
Entdecker: der japanische Amateurastronom
Yuji Hyakutake
Entdeckung: als 2. Komet in der 2. Januarhälfte 1996
Langperiodisch
07.01.2014
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Aufbau von Kometen
Kometen haben immer folgenden Grundaufbau:
• Kern
• Koma
• Schweif
07.01.2014
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Kometenkern
In großer Sonnenentfernung bestehen Kometen
ausschließlich aus ihrem Kern. Dieser besteht zumeist
aus:
• Wassereis
• Trockeneis
• Methan
• Amoniak
• Staub und Mineralien
Kometenkerne werden daher gerne als schmutzige
S h
Schneebälle
bäll bezeichnet.
b
i h
07.01.2014
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Kometenkoma
Sobald ein Komet im Anflug auf die Sonne einen
Abstand von ca. 5 AE (Jupiterabstand) unterschreitet,
bildet die Wechselwirkung aus Sonnenwind und Komet
eine schalenförmige Koma aus.
Sie entsteht durch
Sublimation leicht
flüchtiger Bestandteile
auf der der Sonne zuzu
gewandten Seite.
Dabei wird auch
Staub mitgerissen.
07.01.2014
Wolfgang Stegmüller
Komet Holmes 2008
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Kometenschweif
Durch den Strahlungsdruck der Sonne werden
Bestandteile der Koma etwa innerhalb der Marsbahn
„weggeblasen“. Der Schweif entsteht – oder genauer 2
Schweife entstehen.
Der schmale, langgsteckte Plasmaschweif
Geladene Plasmateilchen werden
vom solaren Magnetfeld fortgerissen.
Der gekrümmte Staubschweif
Staubteilchen werden vom Sonnenwind
i d weggeblasen.
bl
Sehr selten, bei bestimmten Bahnkonstellationen bildet sich ein
Gegenschweif.
07.01.2014
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Besonders erwähnenswerte Kometen
• Der Halleysche Komet war der erste Komet, der
als periodisch erkannt wurde (1705, Edmond
Halley).
• Der Komet Ikeya-Seki gilt als einer der hellsten
Kometen des letzten Jahrtausends. Er erreichte
die 60-fache Helligkeit des Vollmondes und war im
Oktober 1965 deutlich am Taghimmel zu sehen.
• Der
D K
Komett Shoemaker-Levi
Sh
k L i zerbrach
b h im
i
Gravitationsbereich des Jupiter. Seine Fragmente
schlugen im Juli 1994 auf Jupiter auf
auf.
• Der Komet Hale-Bopp war 1996-1997 18 Monate
lang
a g mitt bloßem
b oße Auge
uge zu
u sehen.
se e
07.01.2014
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Besonders erwähnenswerte Kometen
• Der Komet Temple 1 wurde Ziel der NASA
NASA-Mission
Mission
Deep Impact. Am 4. Juli 2005 schlug ein 372 kg
schwerer Impaktor auf dem Kometen ein. Die
Sonde selbst und zahlreiche irdische Teleskope
beobachteten und analysierten die
ausgeschleuderte Partikelstaubwolke
Partikelstaubwolke.
• Der Komet 17P/Holmes steigerte Ende Oktober
2007 innerhalb von 36 Stunden seine Helligkeit um
das 500.000-fache. Er war damit als auffälliges
Objekt
j
mit bloßem Auge
g im Sternbild Perseus
sichtbar.
07.01.2014
Wolfgang Stegmüller
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Der Komet C/2012 L2 (ISON)
• C/2012 S1 (ISON) war ein Komet, der
höchstwahrscheinlich aus der Oortschen Wolke
stammte.
• Seinen sonnennächsten Punkt erreichte er am
28. November 2013.
• Sein Abstand zum „Sonnenrand“ betrug dabei nur
1,1 Mio. km. Damit gehörte ISON zu den
„Sonnenstreifern“.
S
t if
“
• Es wurde schon früh die Möglichkeit eines
Zerbrechens durch hohe Temperaturen und
Gezeitenkräfte in Erwägung gezogen.
07.01.2014
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Der Komet C/2012 L2 (ISON)
• Durch die frühe Entwicklung einer Koma schätzte
man den Durchmesser des Kometen nach seiner
Entdeckung auf rund 3 km.
• Ebenfalls durch die frühe Entwicklung seiner
Aktivität schloss man auf einen „unverbrauchten“
Kometen, der zum ersten Mal in Sonnennähe kommt.
• Im weiteren Verlauf der Beobachtungen, vor allem
d tatsächlichen
der
t t ä hli h E
Entwicklung
t i kl
seiner
i
Helligkeit,
H lli k it ging
i
man schließlich von einem Durchmesser von rund 1
km aus
aus.
07.01.2014
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C/2012 L2 (ISON)
(ISON), die Entdeckung
• Der Komet wurde am 21. September 2012 von Witali
Newski (Foto) und Artjom Nowitschonow auf CCDAufnahmen entdeckt. Diese gewannen Sie mit dem
40-Zentimeter-Teleskop des „International Scientific
Optical Network“ (ISON).
07.01.2014
Wolfgang Stegmüller
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C/2012 L2 (ISON)
(ISON), die Annäherung
07.01.2014
Wolfgang Stegmüller
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C/2012 L2 (ISON)
(ISON), Sichtbarkeit
07.01.2014
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C/2012 L2 (ISON)
(ISON), Sichtbarkeit
• Es wurde erwartet, dass der Komet von Anfang
November 2013 bis Mitte Januar 2014 mit bloßem
Auge sichtbar sein würde.
• Im Perihel sollte ISON kurzzeitig die Helligkeit des
Vollmonds erreichen oder gar übertreffen.
• John Bortle, ein Kometenexperte, rechnete damit,
dass C/2012 S1
A f
Anfang
Dezember 2013
einen bis zu 50
50°
langen Schweif
entwickeln würde.
07.01.2014
Wolfgang Stegmüller
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C/2012 L2 (ISON)
(ISON), Helligkeitsverlauf
07.01.2014
Wolfgang Stegmüller
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C/2012 L2 (ISON), eigene
Beobachtung
14 10 2013
14.10.2013
07.01.2014
Wolfgang Stegmüller
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C/2012 L2 (ISON), eigene
Beobachtung
07.01.2014
Wolfgang Stegmüller
05 11 2013
05.11.2013
Astrrono
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C/2012 L2 (ISON)
10.11.2013
Michael Jäger
07.01.2014
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C/2012 L2 (ISON), dramatische
Stunden
Nach dem 20
20. November stand ISON der Sonne
so nah, dass eine Beobachtung mit dem
Teleskop nicht mehr möglich war.
war
Am 2
A
27. N
November
b trat ISON während
äh
d seiner
i
Annäherung an die Sonne in das Sichtfeld des
I t
Instruments
t LASCO C3 des
d Sonnensatelliten
S
t llit
SOHO ein und konnte damit beobachtet werden.
Mit immer g
größerer Geschwindigkeit
g
näherte
sich der Komet der Sonne.
07.01.2014
Wolfgang Stegmüller
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C/2012 L2 (ISON)
(ISON), das Ende
Etwa 5 Stunden vor der größten Annäherung
schien der Schweif des Kometen zu verblassen
– ein Indiz dafür,
dafür dass etwas nicht stimmte
stimmte.
Dann verschwand
D
h
d ISON hinter
hi
der
d zentralen
l
Abschattung des Instruments.
Als er nach bangem
g
Warten auf der anderen
Seite wieder zum Vorschein kam war klar, dass
es kein Kometenspektakel
p
im Advent 2013
geben würde.
07.01.2014
Wolfgang Stegmüller
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C/2012 L2 (ISON)
(ISON), das Ende
07.01.2014
Wolfgang Stegmüller
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Komet C/2013 R1 (Lovejoy),
Der Lückenbüßer
So stand die „Gemeinde
Gemeinde der
Kometenbeobachter“ schließlich ohne
Beobachtungsobjekt da
da.
Zum guten Glück
Z
Glü k gibt
ib es jedoch
j d h zu jeder
j d Zeit
Z i
Kometen am Himmel zu beobachten,
wenngleich
l i h di
die allermeisten
ll
i t unscheinbar
h i b und
d
oft nur im Teleskop sichtbar sind.
07.01.2014
Wolfgang Stegmüller
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Komet C/2013 R1 (Lovejoy),
Der Lückenbüßer
07.01.2014
Wolfgang Stegmüller
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Komet C/2013 R1 (Lovejoy),
Der Lückenbüßer
02 12 2013
02.12.2013
07.01.2014
Wolfgang Stegmüller
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Komet C/2013 R1 (Lovejoy),
Der Lückenbüßer
03 12 2013
03.12.2013
07.01.2014
Wolfgang Stegmüller
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